Mein Freund der Karpfen von Sayuri87 (Kai x Rei ; Brian x Yuri ; Takao x Max) ================================================================================ Kapitel 8: Italien love fever ----------------------------- Disclaimer: Mal wieder gehören uns die Figuren nicht, außer Rachel. Joa, Geld wird hiermit auch nicht verdient… schade eigentlich XD Italien love fever Hitze. Stöhnend drehte er sich auf den Rücken. Vielleicht sollte er doch eine kleine Abkühlung im Meer nehmen? Die anderen hatten anscheinend sehr großen Spaß daran. Ihre Schreie hallten bis an sein Ohr. Kai seufzte einmal laut und setzte sich auf. Vor vier Stunden waren sie in Italien angekommen, hatten ihre Sachen ins Hotel gebracht und waren daraufhin sofort an den Strand geeilt. Der Rest der Beyblade-Stars planschte seitdem vergnügt im Meer. Die Blaunette hingegen war nach einer kurzen Begegnung mit dem kühlen Nass ans Ufer zurückgekehrt, um die Ruhe zu genießen. Sie hatten wirklich Glück, dass sich kaum Touristen an dem Privatstrand des Hotels herumtrieben. Dies bedeutete keine quengelnden Kinder, keine kontaktsuchenden Touris und keine nervenden Fans. Na ja, wenn er sich seine Reisebegleiter ansah hatte er genug quengelnde, nervende Gesellschaft um sich. Während er seinen Blick schweifen ließ blieb dieser natürlich an dem jungen Chinesen haften. Seit den Geschehnissen in Deutschland hatten die beiden kaum ein Wort gewechselt oder waren bei Blickkontakt sofort rot geworden… besser gesagt, Rei war sofort rot geworden. Kai hingegen wusste mittlerweile genau was er wollte und das wollte er so schnell wie möglich. Nachdem er seinen Schädel während des Flugs zermatert hatte, wurde ihm eins bewusst: er wollte Rei. „Denkst du, wenn du ihn weiterhin so hypnotisierst wird er über dich herfallen?“ Die Blaunette hatte gar nicht gemerkt, dass er Gesellschaft bekommen hatte. Yuri saß neben ihm und grinste viel sagend. „Denkst du, dass du bei deinem Generve noch lange leben wirst?“ „Der Herr ist wieder bester Laune, was? Immerhin hast du jetzt anscheinend begriffen, was die ganze Welt schon längst weiß: Rei und du, ihr gehört zusammen und zwar sofort!“ Der Rotschopf war sich seiner Sache anscheinend ganz sicher. Kai hingegen zog nur eine Augenbraue hoch und antwortete: „Hat Brian schon genug von dir oder wieso darf ich mir jetzt dein Geschwafel antun?“ Dieser Satz hatte nicht ganz die erwünschte Wirkung. Yuri regte sich nicht auf, sondern lachte laut und legte einen Arm um den anderen. „Hach, ja. Verliebt sein ist schon schön. Keine Angst, dass sind im Moment nur die Hormone, deswegen deine Gefühlsschwankungen. Aber du darfst jetzt nichts überstürzen. Rei ist in deiner Gegenwart noch ziemlich schüchtern, vorausgesetzt natürlich er ist nüchtern. Das musst du mit viel Feingefühl machen. Da du das nicht besitzt, bleibt mir gütigem Menschen nichts anderes übrig als dir zu helfen.“ Mit jedem neuen Wort das der rothaarige Russe aussprach, fing Kais Ader mehr und mehr an zu pulsieren. „Huch, schaut mal. Yuri und Kai spielen fangen!“ Takao starrte ungläubig in Richtung Strand, wo Dr. Sommer, alias Yuri, um sein Leben rannte. „Ich glaube, das endet gleich im Krankenhaus, wenn wir das ‚Spielchen’ nicht stoppen!“ Mit diesen Worten rannte Brian auch schon los, in der Hoffnung noch etwas von seinem Freund retten zu können. ______________________________________ Da saßen sie nun alle auf ihren Strandtüchern, Yuri und Kai natürlich um Meter getrennt, und aßen Eis. Brian war gerade noch rechtzeitig gekommen, um seine holde „Prinzessin“ vor dem bösen, bösen Drachen zu retten. Takao hatte sein Eis natürlich als erster auf und da er noch bei Max mitaß, war dieser auch bald fertig. Die beiden verzogen sich wieder ins Meer, da Takao dem Blonden seine „extreme-bouncing-Arschbombe-Part-3“ zeigen wollte. Das sah Yuri als Gelegenheit mal wieder Kupplungsversuche zu starten. „Du, Schatz? Hast du nicht Lust mit mir einen kleinen Spaziergang zu unternehmen, damit die beiden Hübschen hier mal alleine sind?“ Der Rothaarige zwinkerte Kai überdeutlich zu. Dieser packte sich nur an den Kopf und versuchte sich davon abzuhalten, den anderen unangespitzt in den Sand zu rammen. Brian schien nichts dagegen zu haben etwas Zeit alleine mit seinem Freund zu verbringen. Das bedeutete für einen Chinesen etwas ganz bestimmtes: Alleine sein mit Kai. //Hilfe… was mach’ ich denn jetzt? Was wenn er mich auf gestern Nacht anspricht? Ob es ihm wohl gefallen hat…? Was wenn er es im Nachhinein bereut?// Vorsichtig schaute Rei zu dem Russen rüber. Dieser starrte ihm genau in die Augen und zog die Augenbrauen hoch. Schnell drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf wieder weg. //Oh, scheiße… er hat es gesehen! Er hat gesehen, dass ich ihn angestarrt hab’! Moment mal… hat er mich nicht auch angestarrt? Das muss Einbildung gewesen sein… Dann sieht er auch noch so verdammt gut aus, in seiner Badehose… wie er da an seinem Eis leckt…// Reis Gesichtsfarbe wurde mit jedem Gedanken intensiver, was natürlich auch Kai nicht entging. Dieser grinste, bis etwas seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Chinese, der ebenfalls immer noch an seinem Eis leckte, hatte einen Klecks der süßen Abkühlung auf seiner Wange. „Rei?“ Hatte sich der Schwarzhaarige gerade verhört oder hatte Kai ihn mit äußerst verführerischer Stimme angesprochen? //Wah, er sieht mich an… dann war’s wohl doch keine Einbildung…// „J…Ja?“ Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Älteren, was dem anderen natürlich nicht entging. //Scheiße, was muss ich auch so stottern?// Die Blaunette rückte ein großes Stück näher und saß nun genau neben dem Jüngeren. „Du hast da Eis an deiner Wange.“ Als Rei eine Hand hob, um den Klecks zu beseitigen, nahm Kai diese, zwinkerte ihm zu und sagte: „Lass mich das erledigen.“ Mit diesen Worten beugte er sich vor bis sein Gesicht genau vor dem des anderen war. Ganz langsam kam er näher und begann dann mit seiner Zunge die Verschmutzung zu eliminieren. Rei spürte das Blut in sein Gesicht laufen. „…“ war das einzige was er gerade dachte. Als Kai fertig war mit der Säuberung, er hatte sich natürlich ausreichend Zeit gelassen, setzte er sich wieder normal hin und betrachtete grinsend sein Werk. „So, das hätten wir.“ Rei starrte immer noch auf die gleiche Stelle und war anscheinend nicht mehr ansprechbar. Sein Eis war ihm apropos schon längst aus der Hand gefallen. Plötzlich stand er auf, murmelte etwas von „brauch Abkühlung“ und verschwand daraufhin Richtung Meer. Kai konnte sein Lachen kaum unterdrücken. ______________________________________ //Was zum Teufel macht er da?// Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete die Blaunette Rei, der auf einem Bein auf ihn zu gehopst kam. Plötzlich fiel ihm das schmerzverzerrte Gesicht des anderen auf. Sofort stand Kai von seinem Strandtuch auf und eilte zu dem Chinesen. „Was ist passiert?“ Doch dann fiel Kais Blick auch schon auf Reis eingeknicktes Bein. Es war anscheinend der Grund für die Schmerzen. „Ich bin auf eine Qualle getreten. Bei meinem Glück war’s natürlich eine Feuerqualle…“ Rei versuchte zu grinsen, konnte jedoch kaum laufen. Die Blaunette seufzte nur auf legte dann einen Arm um den anderen und stütze ihn. So gelangten sie zu ihrem Platz, wo auch schon Yuri und Brian von ihrem Spaziergang zurückgekehrt waren. „Habt ihr jetzt vor immer so aneinander zu kleben?“ Lachend betrachtete Yuri das Geschehen. Kai rollte nur mit seinen Augen und wandte sich an den einzig vernünftigen Menschen in der Umgebung: Brian. „Rei ist auf eine Qualle getreten. Ich bringe ihn jetzt erstmal ins Hotel, um ihn behandeln zu lassen. Kannst du unsere Sachen später mitbringen?“ „Klar, kein Thema. Wir kommen auch demnächst nach.“ „Hn.“ Damit war die Konversation beendet und Kai blickte zum Verletzten. „So, dann wollen wir mal.“ Mit diesen Worten nahm er Rei auf den Arm und machte sich auf den Weg zum Hotel. //Erst die Sache mit dem Eis… jetzt trägt er mich auf seinen Händen… lange hält mein Herz das nicht mehr aus… er riecht auch noch so verdammt gut… Vielleicht sollte ich mich einfach mal entspannen und Kai machen lassen?// Der Chinese schloss seine Augen und konnte ein zufriedenes Lächeln nicht verhindern. ______________________________________ Jetzt ging es ihm schon wesentlich besser. Rei lag auf seinem Bett, den Fuß gekühlt und starrte an die Decke. Kai hatte ihn sofort zum hoteleigenen Arzt gebracht. Dieser hatte den Fuß schnell behandelt und nun waren die Schmerzen erträglich. Wahrscheinlich würde heute Abend wieder alles im grünen Bereich sein. Der Chinese seufzte und setzte sich auf. //Kai duscht schon eine halbe Ewigkeit… ich hab mich noch gar nicht bedankt…// Rei hing weiterhin seinen Gedanken nach, als sich die Badezimmertür öffnete und Kai heraustrat… nur mit einem Handtuch um die Hüften. „Alles klar?“ Der Russe schaute den anderen besorgt an. Dieser glühte regelrecht im Gesicht und schien atemlos zu sein. Kai ging auf Rei zu und bückte sich. „Du hast doch nicht etwa noch Fieber?“ Er legte seine Hand auf die Stirn des anderen. //Wenn du so weiter machst, hab’ ich gleich was viel schlimmeres…// „Du bist ja richtig heiß! Vielleicht sollte ich doch noch einmal den Arzt holen?“ „Nein! Nein, schon ok. Mir ist nur,...ähm, warm.“ Rei versuchte die Situation zu retten. Kai blickte ihn ungläubig an. „Bist du sicher?“ Der Chinese nickte daraufhin nur und versuchte sich nicht auf den Körper vor ihm zu konzentrieren. „Und, äh, danke, Kai. Für alles.“ Rei lächelte verlegen. Der Russe lächelte zurück, zwinkerte und sagte: „Für dich doch immer wieder.“ Er hätte schwören können, dass Reis „Fieber“ noch intensiver wurde. ______________________________________ „Also entweder mein Kater kommt wieder oder das Geheule der beiden ist nicht zu ertragen!“ Die Beyblade-Crew hatte beschlossen diesen Abend zum Karaoke zu gehen. Hier saßen sie nun und hörten sich eine recht „nette“ Version von „Dilemma“ an. Präsentiert wurde das ganze von Max und Takao, wobei der Blonde den weiblichen Part übernahm. „Ich tippe mal eher auf das zweite…“, Brian sah Kai viel sagend an. „Und ich denke, dass du da vollkommen richtig liegst!“, antwortete die Blaunette seinem Kollegen. Dieser fing nur an mit dem Kopf zu schütteln, denn Max war mal wieder an der Stelle: „Takao, I love you and Takao, I need you…“ „Ach, kommt die sind doch süß. Mensch, Rei, hättest du dir nicht so einen Eisklotz wie Kai ausgesucht, hätte man das auch irgendwann von dir behaupten können.“ Yuri war anscheinend wieder todessehnsüchtig. Denn nicht nur Kai reagierte auf diese Mitteilung mit Knöcheln knacken. „Kai! Du färbst schon auf den lieben Rei ab!“ Der Rotschopf hatte wirklich Glück, dass das Chaoten-Duo ihren Auftritt beendet hatte und er schnell auf die Bühne flüchten konnte. „Nun, denn, liebe Freunde. Das worauf ihr alle gewartet habt: auf mich!“ Yuri war in seinem Element. Als die Musik einsetzte fingen alle an zu lachen. Er hatte sich tatsächlich den Titel „Like a virgin“ von Madonna ausgesucht. „Ts, er ist genauso Virgin, wie Madonna es damals war. Nämlich gar nicht!“ Brian quittierte Kais Aussage nur mit einem dreckigen Grinsen. Als der Rotschopf beim Refrain angekommen war, legte er richtig los. „Like a virgin!“ Doch er hatte nicht mit Kai gerechnet. Dieser schrie dazwischen: „Touched for thousand times!“ Der Rest brach in lautes Gelächter aus. Yuri schickte einen bösen Blick Richtung Blaunette und sang einfach weiter. Der nächste war Brian und sein Lied passte wie die Faust aufs Auge. Er sang „My Hump“ von Black Eyed Peas und ließ so seine finanzielle Situation mit Yuri durchblicken: „He's got me spendin'. (Oh) Spendin' all my money on him, up on him, on him!” Nach mehreren Aufforderungen ging auch Rei auf die Bühne. Yuri hatte ihm ein Lied ausgesucht, was schon mal ein schlechtes Zeichen war. Der Chinese stand nervös mit dem Mikrophon in der Hand und hoffte inständig, dass der Russe ihn nicht schon wieder in eine peinliche Lage mit Kai bringen würde. Dann setzte die Musik ein. //Den Anfang kenn’ ich doch… warte mal… das ist doch! Shakira!// Rei hatte es erraten. Und so performte er Shakiras Song „Whenever, Wherever“. Spätestens ab dem Refrain wurde jedem klar, wieso Yuri dieses Lied gewählt hatte: “Whenever, wherever We're meant to be together I'll be there and you'll be near And that's the deal my dear!” Der Chinese vermied es ausdrücklich auch nur in Kais Richtung zu schauen. Dieser betrachtete die Bewegungen des Jüngeren und fasste einen Entschluss. //Also, wenn er es gleich nicht rafft, dann weiß ich auch nicht…// Eine Stunde und zehn weiteren Yuri Songs, unter denen sich „Lady Marmelade“, „Dirrty“ und „My heart will go on“ befanden, passierte etwas womit keiner jemals gerechnet hätte. Kai stand auf und stieg auf die Bühne. „Kneif mich mal…“ Max’ Mund stand offen und sein Gehirn weigerte sich zu akzeptieren, dass Kai Hiwatari, ja, der Kai!, gerade freiwillig ein Lied trällern wollte. „Ok…“ Takao kam der Bitte seines Freundes nach. „Aua! Was sollte das denn?“, entsetzt starrte der Blonde den anderen an. „Na, du wolltest doch gekniffen werden!“ Max schlug sich die Hand gegen den Kopf. „Sag, mal… steht da echt Mr. Eisklotz auf der Bühne?“ Sogar Yuri himself konnte seinen Augen nicht trauen. „Sieht stark danach aus…“, Brian starrte verblüfft Richtung „Sänger“. Einer war sogar dermaßen erstaunt, dass er kein Wort raus brachte. Rei saß mit starrem Blick auf der Couch und fragte sich nur eins: „Welches Lied wird er singen?“ Kai bewegte sich dermaßen gut auf der Bühne, dass dem Chinesen nur vom zugucken heiß und kalt wurde. Und nicht nur davon: die Blaunette fixierte Rei mit seinen Blicken, die mehr als eindeutig waren. Kais Message war klipp und klar. Bei dem Refrain konnte sich Rei kaum noch auf seinem Platz halten. Die Blicke des Russen waren dermaßen heiß, ganz zu schweigen von dem Text: „I wanna rub you down I wanna sex you up All night Boy you make me feel real good I wanna rub you down I wanna sex you up” Als Kai mit seinem Ständchen fertig war, entstand ein überraschtes Schweigen. Er kümmerte sich nicht weiter darum, sondern ging einfach auf seinen Platz zurück und setzte sich. Der erste, der seine Sprache wieder fand, war, wie konnte es anders sein, Yuri. „Kai! Also, das so was in dir steckt! Dann kann ich mir ja doch vorstellen, dass du ein leidenschaftlicher Liebhaber bist, so wie es mir von so vielen erzählt wurde. Ich konnte das nie glauben, aber jetzt! Du bist…“ Bevor er weiter sprechen konnte hielt Brian ihm den Mund zu. //Der redet sich noch um Kopf und Kragen… ich habe echt keinen Bock ihn schon wieder vor Kai zu retten// „Was Yuri eigentlich sagen wollte war: Überzeugender Auftritt!“ Der Silberhaarige versuchte zu retten, was zu retten war. Doch Kai hatte weder auf Yuri noch auf Brian geachtet. Seine gesamte Aufmerksamkeit galt Rei, der sich bemühte den Blicken des Russen auszuweichen. //Also, wenn das jetzt nicht eindeutig war, dann weiß ich auch nicht!// ______________________________________ //Mir ist immer noch ganz heiß... Verdammt, wenn dieser Kerl auch nur ansatzweise wüsste, was er mit mir macht…// Rei drehte sich auf die andere Seite. Sie waren vor gut einer Stunde im Hotel angekommen, doch er hatte bisher kein Auge zugemacht. Wie es schien galt dasselbe für Kai. Der Chinese hörte andauernd Geräusche aus Kais Richtung. //Man, man… und das er dann auch noch mich bei so einem Lied anguckt… Hätte er nicht die Wand anstarren können? Ob er mich wohl extra angeguckt hat? Oder war das doch alles nur Zufall?// Unsere Blaunette hatte sich zu früh gefreut. Für Rei war es anscheinend nicht eindeutig genug gewesen. Manchmal konnte der Kleine halt ziemlich auf dem Schlauch stehen. //Also, das will ich jetzt doch wissen… Ob ich ihn fragen soll? Ich meine, was hab’ ich zu verlieren? Wenn er gestern Nacht bereut, eh nichts mehr… Ok, also los… durchatmen. Ich hoffe er schläft noch nicht…// „Kai?“ Ein Rascheln am anderen Ende des Zimmers war zu hören. „Was gibt’s?“ Kais Stimme klang zuversichtlich. //Endlich traut er sich mich anzusprechen. Ich hab’ ihm extra Zeit gelassen… Dachte schon, ich hätte ihn mit meiner Karaokeaktion überrumpelt…// „Also, ich hätt’ da mal eine Frage. Naja, du wirst sie wahrscheinlich für vollkommen blöd halten. Weißt du, du musst auch nicht antworten oder so… Mich interessiert’s halt einfach nur. Es ist dir frei…“ „Rei, entweder du kommst zum Punkt oder du lässt mich schlafen!“ Die Blaunette musste ein Lachen unterdrücken. //Dieses Rumgestottere… also daran müssen wir noch dringend arbeiten!// Doch nach Reis nächstem Satz war ihm die gute Laune vergangen: „Also, war das Lied irgendwie für mich? Oder hab’ ich mir das nur eingebildet?“ Kai rammte seinen Kopf in sein Kissen. //Das ist nicht sein ernst… Ich mache mich dermaßen zum Affen für nichts und wieder nichts? Was muss ich denn noch alles machen damit er endlich versteht? Soll ich mich das nächste Mal einfach nackt auf ihn stürzen? Das würde er wahrscheinlich für einen Unfall halten… Das kann doch nicht sein… Das grenzt echt an Dummheit!// „Also, wenn du nicht antworten willst…“ Der Russe schüttelte seinen Kopf. „Rei, du bist ein echter Blitzmerker, kann das?“ Nach diesem Satz drehte Kai sich um und stellte sich schlafend. Er ließ einen ratlosen Rei zurück, der sich fragte, ob der andere irgendwie sauer war und was der ganze Satz eigentlich zu bedeuten hatte. //Aus ihm wird man nicht schlau… Oder versteh’ ich ihn einfach nicht?// Man konnte für Kai nur hoffen, dass jemand sich erbarmen würde, um Rei von seinem Schlauch zu stoßen. Vielleicht sollte die „Ich-spring-nackt-auf-dich-drauf“-Aktion doch in Erwägung gezogen werden? Der junge Russe war jedenfalls ratlos. Ihm blieb wohl nur noch eins übrig und er wusste schon ganz genau, wo er das machen würde. //Wenn’s dann nicht bei ihm klingelt, gebe ich’s auf!// ______________________________________ „Och, komm schon! Takao, du würdest so schnucklig in diesem rosa Dress aussehen. Und durch den Babydoll-Schnitt wird von deinen Problemzonen abgelenkt!“ Takao verzog nur angewidert das Gesicht und schaute Yuri ungläubig an. „Wenn du’s so toll findest, wieso kaufst du es dann nicht selbst?“ „Weil ich eine perfekte Figur habe. Ich brauche körperbetonte Sachen, nicht solche Säcke.“ Max hielt seinen Freund fest, damit dieser nicht auf unser Model sprang. Die Sechs waren gerade auf einer ausgiebigen Shoppingtour durch Rom unterwegs. Natürlich zog Yuri sie in jedes Geschäft und natürlich versuchte er allen Klamotten anzudrehen. Das Problem bestand nur darin, dass sein Geschmack, nun ja, etwas ausgefallener war. So wollte er Kai in eine schwarze Lederhose stecken, um „das einzige zu betonen was halbwegs vernünftig an dir aussieht: dein Arsch.“ Jetzt hatten sie Hausverbot in dem Laden. Immerhin war so eine Scheibe, die versehentlich mit dem Stuhl getroffen wurde, den Kai warf, teuer. Auch der Vorschlag Rei in ein Kleid zu stecken, um seine „feminine Ader zu unterstreichen“, stieß auf Widerspruch. Die Verkäuferin hatte gar nicht begeistert geguckt, als der Chinese versuchte Yuri mit einem Pullover zu strangulieren. „Reicht das nicht langsam? Wir haben doch schon alle was gekauft! Meine Füße tun weh!“ Max setzte sich als Protestakt mitten auf die Fußgängerzone. Brian lachte nur. „Du, da kennst du Yuri aber schlecht. Die Shoppingmeile ist noch lang und bevor wir nicht in jedem lohnenden Geschäft drin waren, kommen wir hier auch nicht weg.“ Die Shoppingqueen war bereits im nächsten Laden. Die anderen standen davor, alle mit mehreren Tüten beladen. Am meisten hatte wohl der arme Brian zu schleppen. Der Rotschopf drückte ihm nach jedem Laden eine neue Tüte in die Hand. Diesmal war es nicht eine Tüte, es waren drei. Doch sogar Yuri sah, dass es allmählich zu viel für seinen Schatz wurde. So suchte er sich ein nächstes Opfer, das seine Taschen tragen konnte. Sein Blick fiel auf Takao. „Zu schwer für ihn.“ Als nächstes sah er Rei. „Zu Zerbrechlich, der Junge.“ Dann sah er Kai. „Zu cool. Er würde das nie für mich tragen!“ Für Max galt das gleiche wie für Takao. Also blieb Yuri nur eins übrig: Brian musste noch mehr tragen. Nach satten vier weiteren Stunden hatten sie es tatsächlich überstanden. „Können wir jetzt endlich zurück zum Hotel fahren?“ Max brach fast unter der Last seiner Taschen ein. „Erstmal müssen wir zurück zu unserem Auto. Das bedeutet die ganze Meile noch mal zurück.“ Rei starrte auf den langen Weg, den sie vor sich hatten. //Hoffentlich haben wir Glück und Yuri entdeckt nicht noch etwas im Schaufenster…// „Wunderbar! Dann kann ich ja noch mal gucken, ob ich auch nichts Schönes übersehen habe.“ Fröhlich ging der Rothaarige voran. Die anderen stöhnten auf. „Das kann unmöglich sein Ernst sein!“ Takao hatte Tränen in den Augen. „Ich hab’ doch solchen Hunger!“ „Und ob das sein Ernst ist. Wundert euch nicht, wenn wir gleich noch eine Stunde hier rumlungern.“ Brian kannte die Prozedur schon und folgte brav seinem Freund. „Max, womit haben wir das verdient? Hätten wir mit dem Sex vielleicht doch bis zur Ehe warten sollen? Ist das jetzt die Strafe?“ Takao war sichtlich am Ende. Kai erschauderte nur. Bei der Vorstellung, dass die beiden… //Da wird einem doch schlecht!// „Los, setzt euch in Bewegung. Versucht ihn abzulenken, vielleicht klappt’s ja.“ Auf Kais Befehl zogen die beiden los. Rei stand allerdings noch an seinem Fleck und fragte sich, wieso zum Teufel, er so viel eingekauft hatte. //Noch mal die ganze Meile halten meine Arme nicht aus. Verdammt, ich bin auch blöd.// Plötzlich spürte er, wie ihm mehrere Taschen aus der Hand genommen wurden. Als er aufblickte sah er Kai, der ihn anlächelte. „Meinst du nicht, das ist zu schwer für dich? Lass mich das mal machen.“ Bevor der Chinese etwas antworten konnte, hatte die Blaunette sich schon umgedreht und auf den Weg gemacht. //Er ist so… ah! Wenn er so weiter macht, kann ich echt für nichts mehr garantieren. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, was er empfindet…// Rei riss sich selbst aus seinen Gedanken und rannte dem Älteren nach. Er blieb neben ihm stehen, atmete tief durch und lächelte den Russen dann an. „Kai? Danke, echt.“ Dieser war definitiv überrascht über die Reaktion des Chinesen, musste dann aber auch grinsen. „Ich sagte doch schon, für dich doch immer.“ Die beiden fingen an zu lachen und gingen den anderen hinterher. Ein gewisser Jemand wartete auch schon mit neuen, stylischen Trends auf sie. ______________________________________ „Na, los! Wir müssen uns beeilen. Unser Flugzeug geht bald und eure Koffer sind immer noch nicht gepackt. Ich glaub’s nicht.“ Yuri versuchte Takao und Max Beine zu machen, doch diese waren immer noch vom siebenstündigen Shoppingtrip K.O. „Kannst du nicht für uns packen? Immerhin ist es deine Schuld, dass wir so fertig sind! In die Hälfte der Läden noch einmal reinzugehen, also echt!“ Takao versuchte anscheinend zu protestieren, was beim Rotschopf natürlich nichts bewirkte. „Dann bleibt ihr halt hier und kommt nicht mit zum ultimativen Showdown! Wir geben unsere Europa-Premiere nicht in irgendeiner Stadt, Leute. Es wird der absolute Hammer. Diese Stadt hat alles was man braucht. In ihr pulsiert das Leben, ihr werdet sehen!“ In diesem Moment kam Kai inklusive Koffer am Zimmer vorbei. „Paris.“ Nach diesem Wort zog er weiter. „Kai, du scheiß Spielverderber! Ich hatte schon so schön daraufhin gearbeitet, es ihnen zu sagen und du verdirbst mir das so!“ Weitere Beschimpfungen folgten der Blaunette auf dem Weg nach draußen ins Auto. //Ja, Paris. Meine einmalige Chance. Unser letzter Tournee-Ort. Hier wird sich alles entscheiden. Wir werden sehen, ob das zutrifft was man von dieser Stadt sagt…// Mit einem Ruck beförderte er seinen Koffer in den Kofferraum und setzte sich ins Auto. Dort warteten bereits Brian und Rei. „Wo bleiben die Idioten? Wir müssen in zehn Minuten einchecken, sonst sieht es schlecht aus!“ Der Silberhaarige drehte sich genervt um, um aus dem Fenster zu schauen. Wie aufs Stichwort kamen Max und Takao gefolgt von Yuri aus dem Hotel gerannt. Anscheinend hatten die beiden ihre Koffer einfach nur voll gestopft, ohne auf Ordnung zu achten. Also, so wie immer. Die Drei verstauten ihr Gepäck und hüpften endlich ins Auto. Der Fahrer gab Vollgas, während unser Rotschopf die Fensterscheibe runterließ. „Leute, es geht los! Paris wir kommen!“ ______________________________________ Finale, oh, oh! Finale, oh, oh, oh, oh *gröhl* Leute, das war es XD Das vorletzte Chap von „Mein Freund der Karpfen“! Wir können kaum glauben, dass uns nur noch ein Kapitel vom Ende trennt… oha XD Da könnt man doch richtig sentimental werden… aber das sparen wir uns fürs letzte Kapitel auf^^ Also, freut euch auf Paris und alles was dort passieren wird, muhaha XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)