Youkai War - Ein Kampf um das Überleben aller von Pei-Pei (Egal wie das Ende aussieht - alles endet irgendwann) ================================================================================ Kapitel 12: Egal wo du sein wirst, ich werde dir immer folgen ------------------------------------------------------------- Hallo zusammen, meld mich wieder mit einem neuen Kapitel zurück. Vielen Dank, für die lieben Kommis. Freut mich, dass es euch gefallen hat und es geht auch spannend weiter. Egal wo du sein wirst, ich werde dir immer folgen Sango spürte, wie der Boden unter ihren Füßen weicher wurde. Sie wusste, dass es zum Ufer des Flusses nicht mehr weit sein musste. Trotzdem beschleunigte sie noch etwas. Sie hob ihren Kopf an und konnte das miserables Gefühl einfach nicht abschütteln. Kirara fiepte neben ihr auf, bevor sie ein leichtes Fauchen ausstieß. Und auch sie konnte es spüren. Der leichte Hauch von Youki, der hier immer noch herrschte. Sehr starkes Youki. Miroku und Kikyo waren direkt hinter ihr. Auch Kikyos Gefühl verschlechterte sich, je näher sie dem Fluss kamen. Vor allem dieses Youki bereitete ihr Sorgen. Die Barriere war vor wenigen Minuten einfach verschwunden. Alle Bemühungen gewaltsam hindurch zu dringen, waren vergebens gewesen. Selbst ihre Pfeile hatten nichts ausrichten können. Die Barriere war nicht einmal erzittert. Und nach dem sie das hier spürte, konnte sie schon vermuten, wer hier erschienen war. Besorgt legte sie die Stirn in Falten. Sangos Stimme ließ die Miko aufsehen. Sie konnte Inu Yasha erblicken. Er hielt Kagome in seinen Armen. Die Kampfspuren hatten die Drei bereits bemerkt. Sango warf sich auf die Knie, ließ Hiraikotsu in den Sand fallen. „Ist mit euch alles in Ordnung?“ Besorgt sah sie auf ihre beiden Freunde. Keine Reaktion erfolgte, weshalb sie ihre Augen über die Beiden schweifen ließ. Doch konnte sie keine Verletzungen an der Oberfläche erkennen. Dennoch sah sie noch keinen Grund, ihre Besorgnis zu vermindern. Sachte hob sie ihre Hand, legte diese auf Kagomes Schulter. Sie konnte den zitternden Körper der Miko fühlen. „Kagome-chan!“ „Was ist hier passiert?“ Miroku stand direkt neben der Taijiya. Besorgt sah er auf seine beiden Freunde herab. Kagome hatte ihr Gesicht in dem Suikan des Hanyou vergraben. Dieser strich ihr immer wieder sanft über den Kopf. Versuchte sie somit zu beruhigen. Er konnte den Hanyou etwas flüstern hören. Doch was es war, verstand er nicht. Er sah die Angst in seinen Augen. Ebenfalls konnte er einige Kratzer an der linken Wange von Inu Yasha entdecken. Kikyo wandte ihren Blick ab, ließ diesen umher schweifen. Sie vernahm den Hauch der Dunkelheit, der an diesem Ort noch um einiges intensiver war, den Lebewesen zu schaffen machte. „Du kannst es spüren, nicht wahr?“ Blitzschnell drehte Kikyo sich um. Kritisch sah sie sich noch mal kurz um, bevor sie ihre Stimme erhob. „Diese merkwürdige Energie. Es fühlt sich fast an, als sei eine weitere Miko hier gewesen und doch ist sie vollkommen anders. Ähnlich dem Youki eines Youkai. Kagome-chan?“ Die Angesprochene drückte sich langsam von Inu Yasha weg, wandte ihren Blick auf Kikyo. Einen Moment hielt sie inne. Kikyo sah ihre matten Augen. Sie musste viel Kraft aufgebraucht haben. Schwer atmend kämpfte sie sich weiter nach oben. „Kagome!“ „Es geht schon!“ Sie musste nur auf die Beine kommen. Ihre Hand lag stützend auf der Schulter von Inu Yasha. Kikyos Widergeburt sah ziemlich mitgenommen aus. Gegen sie wirkte Inu Yasha wie das blühende Leben und doch besaß sie immer noch diese unantastbare Schönheit, die Kikyo bereits bei ihrer ersten Begegnung bemerkte. Sango eilte an die Seite von Kagome, stützte ihre beste Freundin. „Dein Gefühl täuscht dich wie immer nicht, Kikyo-chan. Sie hat sich mir vorgestellt. Ihr Name sei Korin!“ Besorgt überschlug Kikyo ihre Arme, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, ihre Augen wirkten besorgt. Kagome konnte erkennen, dass allen, Inu Yasha eingeschlossen, der Name etwas sage. „Wer ist sie?“, stieß sie nicht wissend hervor. „Takakos rechte Hand.“, antwortete der Hoshi. „Man sagt, sie hat ungeheure Macht. Selten hat jemand sie bisher zu Gesicht bekommen. Sie agiert eher im Hintergrund, wenn man es so ausdrücken möchte. Wir sind natürlich schon in den Genuss gekommen. Die Leute erzählen sich, dass auch sie ein Hanyou sein soll. Ihre Mutter soll eine Miko gewesen sein, die über ungeheure Kräfte verfügt haben soll. Aber selbst Kikyo konnte sich nicht vorstellen, wer dies gewesen sein sollte. Sie besitzt die Fähigkeit Menschen zu beeinflussen. Einige Dörfer haben sich so selbst zerstört, ohne, dass die Yoidore Tenshi etwas dazu beitragen mussten. Woher diese Fähigkeit stammt, wissen wir auch nicht genau. Ihr Name ist genau wie Takakos gefürchtet. Eine Hexe in der unschuldigen Hülle einer Miko, sagen sie.“ „Es wundert mich, dass du sie noch nicht gefragt hast, ob sie dein Kind gebären will!“, knurrte Sango trocken. Miroku schien hierauf etwas pikiert zu sein. Sango rollte nur mit den Augen. „Manipulation!“, murmelte Kagome vor sich hin. Ihr Verstand arbeitete gerade auf Hochtouren. Wenn sie wirklich diese Fähigkeit besaß, dann war das die Lösung. „Das ist die Erklärung. Das hat sie mit Mugi-kun angestellt.“, sie hielt inne. Aber das würde bedeuten, dass Mugi auch zu diesem Zeitpunkt einen schwachen Willen gehabt haben musste. Nur dann bot jemand die Möglichkeit ihn zu manipulieren, einen Blick in die Tiefen der Seele zu gewähren. Sie zog ihre Augenbrauen tiefer. Diese Korin war gefährlich, sehr sogar. Zugleich fühlte es sich erneut an, als wüsste sie nur einen Bruchteil über den neuen Feind. „Was ist mit Mugi?“ Sango griff Kagomes Aussage auf. „So wie es aussieht, ist er…“ „Es sieht nicht nur so aus, ER ist unser FEIND!“ Zum ersten Mal seit Gesprächsbeginn meldte sich Inu Yasha zu Wort. Seine Worte waren scharf, wie die Klinge eines Messers. Erstaunen und Verwunderung über diese Aussage war auf den Gesichtern der Drei zu lesen. „Aber Inu Yasha, hast du nicht gehört, was Miroku-sama gesagt hat. Sie hat die Fähigkeit Mensch zu manipulieren. Daher….“ „Das weiß ich selbst. Ich wusste bereits wer sie ist, als sie dort erschienen ist, Kagome.“, fiel er ihr erneut ins Wort. „ABER ICH GLAUB ES EINFACH NICHT! Er greift dich an, verschwindet dann einfach und du nimmst ihn noch in Schutz. Selbst wenn er manipuliert wurde, was mein schlechtes Gefühl ihm gegenüber wieder bestätigt, weil er dann absolut unfähig ist, entschuldigt das nicht alles, Kagome. Und vor allem nicht das, was er mit dir tun wollte.“ „Kagome-sama angegriffen?“, wiederholte Miroku. „Ja!“, gab Inu Yasha wutentbrannt zurück. „Dafür werde ich ihn fertig machen!“ Er ließ seine Fingerknochen knacken. Kagome wollte etwas erwidern, blieb jedoch beim Blick des Hanyou stumm. Es würde nur wieder in Diskussionen enden und dafür hatte sie keine Nerven, nicht jetzt. Außerdem musste sie zugeben, dass sie Inu Yasha bei der einen oder anderen Aussage zustimmen musste. Sie wusste, dass er sie nur beschützen wollte. Das war für ihn das Wichtigste überhaupt. Kurz schloss sie die Augen. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Schweiß die Stirn hinunter rann. Die Müdigkeit legte sich über ihre Knochen. Es kam ihr so vor, als wäre all ihre Kraft aus ihr hinausgesaugt worden. Der Übergriff kam zu überraschend. Damit hatte sie ganz und gar nicht gerechnet. Sie war überrumpelt worden. Ihre Knie wurden weich, wollten nachgeben. Sango schwankte ebenfalls einen kurzen Moment, bevor sie wieder festen Stand fand. Kagome mehr zu sich zog. „Wir müssen Yu noch die ganze Sache erklären!“, gab sie mit schwacher Stimme von sich. „Darüber können wir uns auch noch später Gedanken machen, Kagome-chan!“, antwortete die Taijiya. „Wir sollten erst einmal zurückgehen. Du solltest dich ausruhen, Kagome-chan. Du siehst nicht gut aus.“ Kagome verzog bei dieser Aussage den Mund. Sango wusste, dass diese Bemerkung überflüssig gewesen war. Ohne auf einen Kommentar der Miko zu warten, drehte Sango sich um. Schlug den Weg zum Lager ein. Miroku folgte auf dem Fuß. Er würde später eine genauere Erklärung erhalten. Inu Yasha und Kikyo warteten bis etwas Abstand zwischen sie, Sango, Kagome und Miroku gekommen war, bevor sie sich Inu Yasha zuwandte. „Also mach den Mund auf. Was ist genau passiert? Du hast nicht alles erzählt.“ Er sah in den Himmel. „Inu Yasha!“, eindringlich sah sie ihn an. Er hasste diesen Blick. Es kam ihm dann immer so vor, als könnte sie seine Gedanken lesen. Kagome hatte genau den gleichen Blick drauf. Noch ein Aspekt dafür, dass sie Kikyos Widergeburt war. Rein äußerlich natürlich nur. Er sog die Luft um sich herum ein. Ein beiläufiger Seitenblick, bestätigte seine Befürchtung. Kikyo würde nicht locker lassen. Dafür kannte sie den Hanyou gut genug und umgekehrt. Was sich alles geändert hatte, wenn er so zurückdachte. Früher hätte er sich mit einem "Keh" wahrscheinlich abgewandt, aber jetzt…. „Ich weiß nicht genau.“, gab er zunächst nur von sich. Leicht benommen schüttelte er den Kopf. „Als ich ankam, sah ich Kagome, die von diesem Idioten an den Felsen gedrückt wurde. Er wollte sie küssen.“ Sein Blick wurde finster, seine Stimme rau. „In diesem Moment sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt. Ich wollte nur noch zwischen ihn und Kagome kommen.“ Kagomes ängstliche Augen. Ihre Tränen. Beinahe hätte er den letzten Funken Verstand verloren. Inu Yasha erinnerte sich, wie er auf Mugi eingeschlagen hatte. Dieser Kerl hatte das angegriffen, was ihm in seinem Leben am Wichtigsten war. Kagome! „Ihre Stimme hat mich von meinem Vorhaben abgebracht. Keh, ich hätte ihm noch so gerne eine verpasst. Obwohl, die anderen Schläge wird er auch nicht so schnell vergessen.“ Kikyo musste hierauf leicht grinsen, was auch Inu Yasha tat. Das konnte sie sich denken. Inu Yasha war ungezügelt wie immer, wenn es um Kagome ging. Auch wenn er ruhiger geworden war. Doch sobald es um die Miko ging, fiel er wieder in seine alte Rolle, die auch sie kannte. „Dann ist Korin aufgetaucht. Ich wurde zu Boden gerissen und Mugi ist verschwunden. Hat sich einfach auf Korins Befehl hin, aus dem Staub gemacht. Er ist in einem Portal verschwunden. Kaum war er weg, hat sie ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Kagome gerichtet. Ich war ja durch den Bann ausgeschaltet. Ich konnte keinen Finger krumm machen. Dieses Miststück hat an alles gedacht. Sie schien sich zu freuen, als sie Kagome gegenüber stand.“ Er knurrte leise. Kagomes Schrei, als dieses Weib ihre Hand auf ihren Unterleib gelegt hatte, lag immer noch in seinen Ohren. Ein bitterer Geschmack machte sich in seinem Mund breit, als er weiter berichtete. „Auch wenn sie geflüstert hat, kaum ihre Stimme erhoben hat, konnte ich sie hören. Wie sie Kagome begrüßt hat!“ - Ich spüre das kleine schwache Licht, das du in dir trägst- . Diesen Satz unterschlug er. Aufmerksam musterte Kikyo dan Hanyou. Was war los? Irgendetwas wollte er doch nicht sagen. „Inu Yasha!“ „Sie……sie….. Ihre Hand……tauchte ……, mh, verschwand in Kagomes Bauch.“ Er fuhr sich durchs Haar. Erneut konnte er Kagomes Aufschrei wahrnehmen, ihr schmerzverzehrtes Gesicht vor sich sehen. Ihr Körper, der sich hin und her wand, weshalb er stoppte. Er fühlte sich schlecht, machte sich die ganze Zeit selbst Vorwürfe. Er hätte sie spüren müssen, hätte alles verhindern müssen. In diesem Augenblick hatte er sich wieder hilflos und schwach gefühlt. Etwas, was er nicht sein wollte. Kikyo beobachtete jede seiner Bewegung. Sie wusste, was in ihm gerade vorging. In dieser Beziehung war er für sie ein offenes Buch. Doch sie wusste auch, egal was sie sagen würde, sie würden ihn nicht von seinen Selbstvorwürfen abbringen können. Dafür war er viel zu stur. Sein Stolz würde das nicht zulassen. Sie sah von ihm ab, betrachtete sich die dunkle Erde unter ihren Füßen. Jeder machte sich seine eigenen Gedanken, während sie neben einander still ins Lager zurückliefen. Alles war ruhig, als sie ankamen. Der Rest hatte anscheinend nichts mitbekommen. Erleicherung darüber machte sich breit.. Sango reichte Kagome etwas Waser, nach dem sie sie auf dem Boden abgesetzt hatte. Langsam begann die Miko wieder Farbe zu bekommen. Alle Fünf sahen sich an, nickten nur einmal, ohne nur ein Wort zu verlieren. Sie wollten die Sache mit Korin, den Übergriff zunächst nicht zur Sprache bringen. Auch Koga gegenüber nicht. Sie wollten nicht unnötig Unruhe in die Gruppe bringen. Auch wenn sie Mugis Verschwinden erklären mussten. Doch darüber Nachzudenken, dafür gab es noch die ganze Nacht. Der wahre Grund, sollte es dieser sein, wollten sie zunächst verschweigen, bis sie wirklich Gewissheit besaßen. Sango und Miroku hatten sich inzwischen verabschiedet. Zuvor hatte Sango ihre beste Freundin noch einmal besorgt angesehen, wurde dann aber von Miroku mitgezogen. Inu Yasha trug Kagome auf seinen Armen, wollte mit ihr einen etwas abgelegeneren Ort aufsuchen. „Es ist auch wirklich alles in Ordnung?“ Kikyo wandte sich nochmals an die Beiden. „Alles in Ordnung!“, presste Inu Yasha langsam hervor. Er konnte es einfach nicht mehr hören. Er hatte diese Frage in der letzten halben Stunde öfters gehört, als im vergangenen Jahr. Die einstige Hüterin des Shikon no Tama erkannte ein leichtes Nicken, verbunden mit einem schwachen Lächeln seitens Kagome. Damit würde sie sich erst einmal zu frieden geben. Für heute zumindest würde sie sich damit begnügen und den Zweien etwas Ruhe gönnen. ~ Mit einem leichten Seufzer sank Kagome noch etwas tiefer. Inu Yasha hatte sie an einem Baum gelehnt, abgesetzt. Sie fühlte das weiche Gras unter ihren Füßen, der herbstliche Duft, der von diesem ausging und ihre Nase umschmeichelte. Wie hatte sie das alles hier vermisst. Erneut wurde ihr wieder bewusst, wie sehr sie diese Zeit liebte. Sie hätte niemals in ihrer Welt glücklich werden können. Denn dort fühlte sie sich schon lange nicht mehr zu Hause, auch wenn ihre Familie dort war. Ihr Herz gehörte hier her. Ihre Liebe ganz alleine ihm. Innerlich lächelte sie. Sie war dankbar, dass sie wieder zurückkehren konnte. Doch fragte sie sich auch, wann sie wieder ihre Zeit, ihre Welt, zu Gesicht bekommen sollte. Allein schon wegen Sota und Yu. Ihre Mutter musste sich sorgen machen. Und ihr Großvater erst. Sie musste einen Weg finden, den Bann, der den Brunnen versiegelte, zu lösen. Aber dies war erst möglich, wenn Takako besiegt war. Da war sie sich sicher. Ein Sieg war unumgänglich. Somit landete sie durch ihre Gedankengänge wieder bei dem Vorfall, der sich kurz zuvor abgespielt hatte. Immer wieder spielte sich die gleiche Szene in ihrem Kopf ab, als würde sie immer wierder die Rückspultaste betätigen. Sie sah die dunklen und kalten Augen von Korin vor sich. Ihr gefühlloses Lächeln. Was war das für ein Licht, das sie kurz bemerkt hatte, bevor Inu Yasha erschienen war? Sie wusste es nicht, konnte sich hierauf keine Erklärung geben. Was war das für ein Gefühl, dass sie empfunden hatte, als Korin vor ihr stand? Sie hatte die Dunkelheit gesehen und doch war dort etwas unendlich reines gewesen. Aber wie konnte das sein? Das war eigentlich unmöglich. Sie konnte es sich nicht erklären. Und doch kannte sie diesen Kampf. Die strahlende Helligkeit gegen die finstere Dunkelheit. Es war wie im inneren des Shikon no Tama. Und zugleich etwas völlig anderes bei dieser Korin. Sie neigte ihren Kopf etwas zur Seite. Dieser Satz, den Korin ihr zugeflüstert hatte, kreiste in ihrem Kopf. Die Miko wurde die Worte einfach nicht los. Ihre Hände ruhten auf ihrem Bauch. Gedankenverloren betrachtete sie die vorbeiziehenden Wolken, die ab und zu das Licht des Mondes verdeckten. Sanft streichelte der Wind die Bäume, spielte mit ihrem seidigen Haar. Sie glaubte sogar, das Lied des Windes zu hören. Eine sanfte Melodie, die erklang, sich in ihr Ohr legte. Alles wirkte so friedlich, weshalb sich trotz der Strapazen, ein zufriedenes und glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht abzeichnete. Wieso konnten sie nicht einmal alles in Ruhe genießen? Immer waren sie am Rennen. Wie lange war es her, dass sie einfach mal genießen konnten? Ein ruhiges Leben mit ihm. Mit ihren Freunden, das wünschte sie sich. Nicht mehr. Sie bemerkte, wie Inu Yasha sich geräuschlos neben ihr nieder ließ. Seine Wärme schenkte ihr ein Kribbeln auf ihrer Haut, was sie genoss. Seine Nähe schien wieder alle Lebensgeister in ihr zu wecken. Wie immer brauchte sie nur Inu Yasha, um wieder auf die Beine zu kommen. Seine Anwesenheit tat ihrer Seele immer gut. Erneut musste sie lächeln. Kurz huschten ihre Augen zu ihm hinüber. Sein Gesicht strahlte so viel Güte aus. Güte, die er früher nie gezeigt hatte. Wenn sie an ihre erste Begegnung dachte. Er wirkte so friedlich. Sein Gesicht war von Zufriedenheit gezeichnet gewesen. Und doch war er zutiefst verletzt worden. In manchen Momenten hatte sie geglaubt, dass sich diese Wunden niemals wieder schließen würden, hatte er doch schon so viel Leid erfahren müssen. Doch die Zeit hatte ihr anderes offenbart. Ihre Augen wanderten tiefer in den sternenbedeckten Himmel hinauf. Der Hanyou lauschte ihrem gleichmäßigen Atem. Er sah kurz zu ihr, bevor er ebenfalls hinauf zu den Sternen blickte. Kagome war immer wieder von dieser Vielzahl von Lichtern, die dort auf sie herab schienen, fasziniert. -„Solch einen Sternenhimmel habe ich noch nie in Tokyo gesehen!“-, hatte sie einmal zu ihm gesagt. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie sich gerade auf die Suche nach den Shikon no Kakera gemacht, waren nur zu Zweit unterwegs gewesen. Nun ja, Shippo war schon da. Aber an diesem Abend waren sie alleine gewesen. Er hatte ihr noch nicht gesagt, was er empfand, oder besser, er war sich selbst über seine Gefühle noch nicht bewusst gewesen. So viele Emotionen waren zu dieser Zeit auf ihn niedergeprasselt. Schon allein Kikyos Wiedererweckung hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen und auch wieder nicht. Er konnte es einfach nicht beschreiben. Er glitt weiter in die Erinnerung ab. Der Vollmond hatte auf sie nieder geschienen. Sein Licht hatte sich sanft im Wasser des Sees gespiegelt. Kagome sah immerzu in den Himmel, erklärte ihm die Sternenbilder, die sie kannte. Ihr Antlitz so fein, ihre Augen so klar. Ihre Aufmerksam hatte sie ihm ganz allein geschenkt. Er hatte ihrer sanften und beruhigenden Stimme gelauscht. Die Sterne strahlten hinab, aber er fand, dass ihre Augen noch heller schienen, als alles, was er jemals zuvor gesehen hatte. Ein Lächeln umspielte zugleich seine Lippen. Seit diesem Augenblick war bereits viel Zeit vergangen. Zeit in der sie einiges hatten durchmachen müssen. Um genauer zu sein, mehr als drei Jahre. Er seufzte. „Heute habe ich zum ersten Mal, seit deiner Rückkehr wieder Angst gehabt. Angst dich nicht beschützen zu können, Angst dich zu verlieren, jetzt wo ich die endlich wieder habe.“ Er sah kurz zu ihr. „Es wird immer gefährlicher. Gefährlicher als alles andere zuvor, deshalb……“ Er sah jetzt endgültig vom Schein des Mondes ab. „……deshalb solltest du noch vorsichtiger sein. Denn du trägst nicht mehr alleine Verantwortung für dich, sondern….. auch für ……….unser Kind!“, sprach er sanft. Kagomes Augen weiteten sich und sie riss ihren Kopf herum. Überrascht sah sie ihn an, sah sein freudiges Lächeln, seine strahlenden Augen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Trockenheit legte sich in ihren Mund. Sie war im Glauben gewesen, dass er Korin nicht gehört hatte. Doch da hatte sie sich geirrt. Sein exzellentes Gehör hatte ihn, wie immer, nicht im Stich gelassen. Er hatte es sehr wohl gehört und seine Schlüsse aus dieser Aussage gezogen, genauso wie sie. Das Einzige, was sie zustande brachte, war ein zögerliches Nicken. Sie freute sich. Dieses Gefühl in ihrem Inneren war mit nichts zu vergleichen. Sie konnte es nicht beschreiben. Sie trug ein Teil von ihm unter ihrem Herzen. Auch wenn dieser noch winzig klein war. So fühlte sie jetzt schon, diese aufflammende Wärme. Und doch war sie in diesem Augenblick noch nicht einmal in der Lage, ein Lächeln zustande zu bringen. Zwei Arme schlossen sich um ihren Körper. Inu Yasha fühlte ihre Nähe, ihr weiches Haar. Er konnte ein erneutes Lächeln nicht unterdrücken. Sein sehnlichster Wunsch erfüllte sich. Er würde endlich eine Familie bekommen. Seine kleine Familie. Für diesen winzigen Augenblick des Glücks, hatte er die Bedrohung, die von Takako ausging, vergessen. „Ich werde Vater.“ „Ja, das wirst du.“ Ertönte sanft Kagomes Stimme, weshalb der Hanyou zu ihr hinab sah. Sie hob ihre Hand, strich ihm über die Wange, fuhr ihm durch sein silbernes Haar. Die Hand von Inu Yasha umschloss das Amulett, das um ihren Hals hing. Das Zeichen ihrer Liebe zueinander. Sein Verlobungsgeschenk. Die junge Miko richtete ebenfalls ihre Augen nach unten. „Ich war der Meinung, dass ich bereits einige harte Zeiten erlebt habe, doch….. doch als du an diesem Abend nicht zurückgekommen bist und ich nicht durch den Brunnen in deine Zeit reisen konnte, begann für mich die schlimmste Zeit von allen. Tagelang bewegte ich mich nicht vom Brunnen weg, in der Angst, ich könnte deine Rückkehr verpassen.“ Während er sprach, hatte er sich nicht mehr gerührt, verharrte in seiner jetzigen Position. „Aber du kamst nicht. Der Brunnen blieb versiegelt. Jemand hatte ihn versiegelt, um uns zu trennen.“, flüsterte er. Kagome biss sich auf die Lippen. Der unerträgliche Schmerz, den sie während der Trennung verspürt hatte, flammte wieder ihn ihr auf. Sie zog sich näher an Inu Yasha, während er weiter sprach. „Schon zu diesem Zeitpunkt zerriss mich die Sehnsucht, brachte mich um den Schlaf und raubte mir den Verstand. Es wurde noch schlimmer, als der Tag gekommen war.“ Er seufzte kurz auf. Kagome wusste, was er damit sagen wollte. Inu Yasha wollte es nicht aussprechen, denn es war das, was er sich am sehnlichsten bis zu diesem Zeitpunkt gewünscht hatte. Der Tag, an dem er Kagome zu seiner Frau nehmen wollte. Der Tag ihrer Hochzeit. Doch das Siegel hatte verhindert, dass Kagome zu ihm zurückkehren konnte. Zwei Wochen vor ihrer Hochzeit. „Den Gedanken, dass du niemals wieder zurückkommen könntest, existierte für mich nicht. Der Schmerz in meinem Inneren, war das einzige Zeichen, das mir zeigte, dass ich noch am Leben war.“ Sein Griff um das Amulett wurde stärker. Er fühlte eine Berührung. Sachte umschloss Kagomes Hand die seine, bevor sie aufsah. Sie wusste, dass er ihr gerade sein Innerstes offenbarte. Das, was er seit ihrer Trennung in sich verschlossen hatte. Die Seite des Hanyou, die nur das Mädchen aus einer anderen Zeit kannte. Sie! Niemand sonst war jemals so tief in seine Gefühlswelt eingedrungen. „Nie wieder möchte ich dieses Leid erfahren, will ich, dass du es erfährst. Niemals wieder lass ich zu, dass du von meiner Seite weichst. Wo ihr hingeht, werde auch ich sein. Ich werde dort sein, euch beiden immer folgen. Denn nur euch möchte ich meine Liebe schenken. Euch Beiden ganz alleine.“ Sanft legte erzugleich seine Hand auf ihren Bauch. Kagome sah ihn gerührt an. Diese Worte aus seinem Mund. „Und ich werde dir immer folgen.“, flüsterte sie, bevor er seine Lippen auf die ihre legte. Beide wussten nicht, dass dieses Versprechen in naher Zukunft gebrochen werden musste. Sie es brechen musste, um das zu beschützen, was sie liebte. *** So das wars. Fortsetzung folgt. Ganz liebe Grüße Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)