Youkai War - Ein Kampf um das Überleben aller von Pei-Pei (Egal wie das Ende aussieht - alles endet irgendwann) ================================================================================ Kapitel 23: Wege der Vergangenheit ---------------------------------- Hi, zusammen. Es geht wieder weiter. Dieses Mal erfährt man ein klein wenig mehr über Katuros Vergangenheit. Aber lest selbst. Wege der Vergangenheit Leicht öffnete er seine Augen. Seine Ohren hatten die Bewegung der Vorhänge im Wind wahrgenommen. Das letzte Licht des Mondes fiel durch die Fenster hinein. Legte alles in zartes Licht. Ließ alles fast zerbrechlich wirken. Es würde nicht mehr lange dauern und der Tag würde hereinbrechen, die leichte Kühle der Nacht vertreiben. Sein Kopf neigte sich zur Seite. Dort konnte er das erste Wesen erfassen, das er über alles liebte. Ihr schwarzes Haar umspielte ihren Körper. Einige Strähnen waren ihr tief ins Gesicht gefallen. Ein Lächeln lag auf ihren vollen Lippen. Er umgriff mit seiner Hand noch mehr ihre Hüfte, zog sie näher zu sich, weshalb sie kurz seufzte. Dann wanderten seine Augen weiter, sahen auf seinen Oberkörper. Dort ruhte das zweite Wesen, das er genauso sehr liebte, wie Kagome. Seinen Sohn. Sein silbernes Haar schimmerte leicht. Immer wieder zuckten seine kleinen Ohren. Inu Yashas Hand lag sanft, fast ängstlich, um den Körper von Shinji. Zufriedenheit legte sich in seine Augen, ließen ihn sofort alles, was gerade dort draußen vor sich ging, vergessen. Er genoss einfach wieder den Moment. Der Moment des Glücks, der ihm beschert wurde und von denen er in seinem vergangenen Leben nicht sehr viele erleben durfte. Immer wieder glitten seine goldgelben Augen über den kleinen Körper, der auf dem seinen ruhte. Er konnte sich an diesem Anblick einfach nicht satt sehen. Seit dem Augenblick, an dem er Shinji zum ersten Mal gesehen hatte, erfasste in ein bisher nie gekannter Stolz. Ob sein Vater auch solch ein Gefühl verspürt hatte, als er ihn erblickt hatte? Hierauf würde er nie eine Antwort erhalten. Das war ihm bewusst. Und doch war es eine schöne Vorstellung, zu wissen, dass sein Vater wahrscheinlich das Gleiche gefühlt hatte. Er, der nie einen Vater hatte. Niemals würde er zulassen, dass sein Sohn das gleiche Schicksal erleiden würde. Er würde immer für ihn und seine Mutter da sein. Sie immer beschützen. Egal was es ihn auch kosten sollte. Er würde ganz alleine für sie für eine sichere und friedliche Zukunft kämpfen. Eine Hand strich behutsam über die Stirn des kleinen Hanyou, weshalb Inu Yasha wieder zur Seite sah. „Seit wann ist er da?“ „Schon ein paar Stunden. Er hat ziemlich unruhig geschlafen, daher habe ich ihn mitgenommen.“ Verschlafen setzte sich Kagome auf, rieb sich über die Augen. „Ich habe ihn gar nicht gehört!“, erklang ihre leise und immer noch müde Stimme. „Wieso auch. Ich bin doch da!“ Leicht zuckt er mit seinen Schultern, bereute es jedoch zugleich wieder, da ein kurzes Wimmern erklang. Sachte strich hierauf seine Hand über den Rücken von Shinji. Das Wimmern erstarb. Kagome saß einfach da, beobachtete ihren Verlobten genau bei seinem Tun. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Diese wohlige Wärme erfasste sie immer wieder von neuem, wenn sie dieses Bild sah. Ihre kleine Familie. Sie beugte sich zu Inu Yasha nach vorne, hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir aufbrechen?!“ Inu Yasha bestätigte ihr dies mit einem Nicken. „Gut, dann werde ich schon einmal ins Bad gehen.“ Ihre Beine setzten auf dem Boden auf und leise bewegte sie sich durch das Zimmer. Seine Augen folgten jeder ihrer Bewegungen, bis sie im anderen Raum verschwunden war. Wenige Augenblicke später setzte sich Inu Yashas leicht auf, achtete jedoch darauf, keine zu schnellen Bewegungen zu machen. Er wollte Shinji schließlich nicht wecken. Nachdem er aufrecht saß, ließ sich der Hanyou wieder in das Kissen zurücksinken. Genau in diesem Augenblick wurde ihm zum ersten Mal richtig bewusst, dass er noch nie so glücklich war. Dass er alles besaß, was er sich je gewünscht hatte. Und es war, wie Kagome es gesagt hatte. Es war alles real. Er hatte sich schon von Anfang an, schon nach ihrer ersten Begegnung, danach gesehnt, derjenige zu sein, der neben ihr aufwachte, derjenige zu sein, den sie in ihren Träumen sah, derjenige, der ihre Seele erreichte und ihr jeden Wunsch erfüllen durfte. Auch wenn er es etwas zu spät verstanden hatte, fast zu spät. Aber letztendlich hatte er erreicht, wonach er sich mehr als alles andere gesehnt hatte. Er war ihre Fantasie und ihre Realität. Sie brauchte ihn so, wie er sie brauchte. Und daran würde nichts und niemand etwas ändern können. Das Licht der Sonne war nur zu erahnen, als Kagome und Inu Yasha zusammen aus ihren Gemächern heraus traten. Sie waren sich sicher, dass niemand von ihren Freunden mitbekam, dass sie aufbrechen würden, da sich die Gemächer von Inu Yasha weit entfernt von den Gästezimmern des Schlosses befanden. Langsam schritten sie Seite an Seite in die große Eingangshalle, in der bereits Masao und Sesshomaru auf sie warteten. Masao deutete eine leichte Verneigung an, bevor er sich an Inu Yasha wandte. „Wir können aufbrechen?“ Der Hanyou nickte. „Shinji befindet sich in euren Gemächern?“ „Ja, er schläft noch.“ Sesshomaru sah kurz den Flur hinauf, aus dem die Beiden erschienen waren. Sobald der kleine Kerl erwacht war, würde er Sayaka anweisen, ihn zu sich zu bringen. Er hatte bereits gestern Abend beschlossen, dass niemand sonst ein Auge auf Shinji werfen würde, außer ihm. Auch wenn ihn das Geschrei wahrscheinlich um den Verstand bringen würde. Aber das musste er in Kauf nehmen. „Dann brecht jetzt auf und versucht so schnell wie möglich diese Sache zu erledigen.“ Die Drei nickten verstehend. „Gehen wir auf den Hof hinaus. Dort kann ich das Portal öffnen. Damit können wir schneller reißen.“ „Können wir nicht ganz normal reisen?“ Inu Yasha warf diese Frage Masao entgegen. „Das würde zu lange dauern, Inu Yasha-sama. Wir wären dann alleine nur durch die Hinreiße einen Tag unterwegs.“ „Verlorene Zeit, die wir nicht haben, Inu Yasha!“, mischte sich Sesshomaru ein und Inu Yasha muss kurz tief einatmen. Was sollte er dazu noch sagen?! Geschlossen traten sie auf den Hof hinaus, als sie eine Gestalt bemerkten, die neben an der Mauer gelehnt stand. Alle Vier wanden umgehend ihre Augen auf diese. Die Gestalt hob den Kopf an, lächelte ihnen entgegen. „Was machst du schon wieder hier?“, knurrte Inu Yasha. „Dir auch einen schönen guten Morgen. Wie ich sehe, wollt ihr aufbrechen! Wo soll es denn hin gehen?“ „Sag mal, Katsuro, verfolgst du mich?“. Der Hanyou beäugte den jungen Youkai nach dieser Aussage scharf. Dieser begann jedoch nur zu grinsen. „Sagen wir mal, ich hab einen guten Riecher für so etwas.“ Damit drückte er sich von der Wand ab und trat noch einen Schritt näher. Sesshomaru beäugte diesen Vorfall kritisch. Er wusste, dass Katsuro vor den Anderen höchst wahrscheinlich nicht den Mund halten konnte, oder sich schlicht verplappern würde. Etwas, was sie sich derzeit nicht leisten konnten. Nicht, so lange Inu Yasha und Kagome nicht zurück im Schloss waren. „Na gut. Katsuro, du wirst ebenfalls mitgehen. Damit…..“ Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Die Inu-Youkai und der Hanyou sahen die Mauern des Schlosses hinauf. Kagome und Katsuro folgten. „Na super, ist denn heute der Tag der Frühaufsteher!?“, entfuhr es Inu Yasha bereits sichtlich genervt. Sesshomaru konnte seinem kleinen Bruder in dieser Aussage nur Recht geben. Denn niemand anderes, als Kikyo stand oberhalb von ihnen und beäugte die Situation. „Ich kann auch hoch gehen und Sango und Miroku noch wecken, dann sind wir wenigstens komplett!“, maulte Inu Yasha weiter. Sesshomaru sah ihn aufgrund dieser Aussage mahnend an. Das würde noch fehlen. Weitere Verzögerungen, die ihm ganz und gar missfielen. „Was geht hier denn vor? Sag doch was.“ entwich es Kikyo erneut, als sie nach weniger als einer Minute nach ihrer Entdeckung von Inu Yasha in den Hof gezogen wurde. Doch der Hanyou hatte bis jetzt keine Antwort von sich gegeben. Stur blickte er gerade aus und eilte dabei schnellen Schrittes auf Masao, Katsuro und Kagome zu, die sich in der Mitte des großen Hofes platzierten. Sesshomaru stand einige Schritte abseits. Kaum hielten die Beiden inne, eilte bereits ein Diener aus dem Schloss herbei. „Bitte, Kikyo-sama!“ Die Miko beäugte verwundert den Bogen sowie den Köcher, der ihr entgegen gehalten wurde. Zögerlich nahm sie die Waffe an sich, bevor sie sich zu ihren Freunden und zugleich Weggefährten umwandte. „Was soll das?“ „Das erklären wir dir, wenn wir unterwegs sind. Doch jetzt haben wir keine Zeit mehr!“, entfuhr es Inu Yasha. Masao verstand diese Andeutung, zog sein Schwert, zerschnitt damit die Luft. Ein Portal erschien vor den Augen aller. „Versucht kein Aufsehen zu erregen und beeilt euch!“ Niemand antwortete. Sie wussten, dass sie nicht versagen durften. Kikyo blickte verwirrt zu dem Inu no Taishou. Dieser schien jedoch keinerlei Anstalten zu machen, näher zu treten. Als sie eine Hand spürte, sah sie hinunter. „Was….!“, doch wurde sie bereits in das Portal hineingezogen. „Bei Sonnenuntergang werden wir wieder da sein.“, erklang nochmals Inu Yashas Stimme, bevor alle endgültig verschwunden waren und Sesshomaru alleine auf dem Hof des Schlosses zurück blieb. ~ Das erste Geräusch das sie wahrnahmen, war das Knirschen des Bodens. Kälte begrüßte sie. Kälte, die jedoch nicht unangenehm war. Ganz im Gegenteil. Sanft umstreichelte diese ihre Körper. Kagome öffnete ihre Augen. Strahlendes Weiß empfing sie. Alles um sie herum war von einer weißen Schneeschicht überzogen. Die weiße Decke schimmerte im aufgehenden Licht der Sonne, färbte sich an vielen Stellen in die verschiedensten Farbtöne. „Masao-kun, wo….?“ „Im Weißen Wald, Kagome-sama. Um in die Elfenbeinschlucht zu gelangen, müssen wir diesen durchqueren. Fremde Magie kann dort nicht eingesetzt werden. Daher haben ich uns bis hier her gebracht.“ „Dann mal los.“ Katsuro setzte sich hinter Inu Yasha und Masao. Ohne Widerworte folgte er. Die Einzige, die an dieser Aussage was zu meckern hatte, war Kikyo. Schnellen Schrittes eilte sie an dem Drachen-Youkai vorbei. „Kannst du mir jetzt vielleicht sagen, wohin wir gehen und was das alles soll?“ Inu Yasha sah zur Seite. Kikyo hatte er ganz vergessen. „Äh…, Kagome!“ Er schaute nach hinten. Die Miko sah umgehend auf. „Kannst du Kikyo nicht erklären, warum wir unterwegs sind?!“ Diese nickte und Kikyo ließ sich zurückfallen. Katsuro tat es ihr gleich. Denn schließlich wollte er genauso wie Kikyo wissen, was hier vorging. Auch wenn er nicht so direkt war, wie Kikyo. ~ Unterdessen erschienen zwei Gestalten im Schloss, traten leise durch die Flure. Sie konnten bereits jetzt die Gerüche der Neuankömmlinge wahrnehmen und verzogen gleichzeitig ihren Mund. Sie kannten sie. Es war der Geruch Inu Yasha und seinen Freunde. Diese Menschen, denen auch sie gegenüber höflich sein mussten. Auch wenn es nur zum Schein war. Das Schloss war um diese Zeit immer noch wie ausgestorben. Nur Wachen, die sich in den Fluren befanden, waren zu sehen. Sie wollten gerade gemeinsam in einen der weiteren Flure eintreten, als „Tsuyu. Nobuo.“ Beide erstarrten augenblicklich, schluckten noch einmal bevor sie sich umwandten. „Sesshomaru-sama!“, entwich es ihnen gleichzeitig, als sie die Gestalt aus dem Schatten näher treten sahen. Die beiden Inu-Youkai wussten auch ohne das Gesicht des Inu no Taishou zu erkennen, dass dieser gerade nicht sehr gut gelaunt war. „Ich möchte euch sprechen. Sofort!“ Aufgrund der Tonlage von Sesshomaru, war kein einziges Widerwort angebracht. Nicht einmal ein falsches Zucken der Augenlider sollte jetzt bemerkt werden, denn sonst würden sie den Zorn des Inu no Taishou zu spüren bekommen. Kaum war die mächtige Tür des Zimmers geschlossen, wollte Nobuo bereits seinen Mund öffnen. Doch sollte er keinen Ton hervor bringen. „Ich habe euch einen klaren Befehl gegeben!“ Sesshomaru sah erzürnt von dem einem Inu-Youkai zum Anderen. „Ich habe euch gesagt, dass keiner während meiner Abwesenheit das Schloss verlassen soll. Und wenn ich sage KEINER, dann gilt dieser Befehl auch für euch!“ Wütend sog er die Luft ein, funkelte die beiden Youkai, die vor ihm leicht gebeugt standen, an. „Inu no….“ „Ich habe noch nicht zu Ende gesprochen!“ Jaken, der sich ebenfalls im Raum befand, traute sich kaum zu atmen. Er war nur heil froh, dass er nicht derjenige war, der Sesshomarus Zorn herauf beschworen hatte. „Ich hatte mich klar und deutlich vor meiner Abreise ausgedrückt. Ihr habt das Schloss fast schutzlos zurückgelassen.“ „Verzeiht, wenn ich euch wieder unterbreche Inu no Taishou, aber wir hatten einen triftigen Grund, warum wir das Schloss verlassen haben.“ „Und der wäre?“ Auf diese Ausrede war Sesshomaru gespannt. „Uns war zu Ohren gekommen, dass sich Takako an der Grenze der westlichen Länder herumtreiben soll. Aus diesem Grund…..“ „Es ist nicht eure Aufgabe, Takako auszuspüren oder zu töten.“ „Natürlich nicht, Sesshomaru-sama. Aber wenn Euer Vater noch hier wäre, dann…..“ „Was willst du mir damit sagen, Nobuo?!“ Zugleich war das Ziehen eines Schwertes zu vernehmen. Die Spitze Tokijins deutete auf Nobuo, dessen Augen sich für Sekunden leicht geweitet hatten, bevor wieder eine undurchdringliche Maske dies überdeckte. Seine Verneigung wurde noch tiefer. Er hatte sich gerade zu weit nach vorne gewagt. „Verzeiht mir diese Aussage. Ich wollte nur darauf hinweise, dass ich unter dem Befehl Eures Vaters genauso gehandelt hätte. Sonst nichts.“ Sesshomaru musterte den Inu-Youkai noch einmal. Irgendetwas in seinem Inneren riet ihm, vorsichtig zu sein. Irgendetwas sagte ihm, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Er wusste nur nicht, was es war. Oder ob sie damit etwas zu tun hatten. Tokijin verschwand aus dem Sichtfeld des älteren Inu-Youkai, weshalb sich dieser nun wieder erhob. Tsuyu tat es ihm gleich. „Sesshomaru-sama, wie ich hörte, ist euer Bruder hier im Schloss?!“ Es war Tsuyu, der diese Frage stellte. Da er es für ratsamer hielt, wenn Nobuo sich erst einmal in Schweigen hüllte. „Wenn es dir deine Nase sagt!“, kam es jedoch nur knapp von Sesshomaru, der sich hinter seinem Schreibtisch nieder ließ. „Wenn ich fragen darf, gibt es einen bestimmen Grund, warum euer Bruder hier ist, und nicht mehr im Bau?“ Sesshomaru sah wieder auf. Seine Laune war durch Nobuos Bemerkung noch schlechter geworden, weshalb er auf diese Fragen jetzt keinerlei Lust hatte. „Inu Yasha ist der Prinz der westlichen Länder und braucht keine Grund.“ Mehr entglitt seinem Mund nicht. Ein Klopfen unterbrach das Geschehen und alle sahen zur Tür. Sayaka war gerade im Begriff einzutreten, als sie stoppte. „Verzeiht, ich wusste nicht, dass……Ich werde später noch einmal kommen.“ Doch zu ihrer Verwunderung erhob sich Sesshomaru. „Das ist nicht nötig Sayaka. Tsuyu und Nobuo wollten gerade gehen.“ Ein kurzes Seitenblick des Inu no Taishous genügte, um zu verstehen zu geben, dass sie nun so schnell wie möglich den Raum verlassen sollten. Sayaka hingegen, trat weiter in den Raum hinein, in den Armen ein kleines Bündel tragend. Eine weitere Inu-Youkai folgte ihr voll bepackt. Als Letzter trat Oda ein. Die beiden Youkai, die unterdessen im Begriff waren den Raum zu verlassen, erhaschten unbemerkt einen Blick auf das Bündel, dass dort gerade zum Inu no Taishou getragen wurde und wussten umgehend, was sie sahen. Inu Yashas Sohn. Takakos Begierde und ihr gemeinsames Ziel. ~ Wachsam schritten sie durch den Wald. Bis jetzt waren sie noch auf kein Wesen gestoßen, das ihnen Schwierigkeiten hätte bereiten können. Von hier aus konnten sie bereits einen Blick auf die Elfenbeinschlucht erhalten. Diese schimmerte in dem gleichen Weiß, wie der Wald selbst. En Aufblitzen war immer wieder zu erkennen, was von dem Fluss zeugte, der sich durch die Schlucht schlängelte. Dort unten würden sie sein. Die Wesen, die sie suchten und deren Hilfe sie brauchen, um all das abzuwenden, was ihnen bevorstehen würde. Um gegen die Prophezeiung und gegen ihren Feind bestehen zu können. Katsuro sah ebenfalls in die Schlucht hinunter, bevor seine Augen weiter in die Ferne wanderten. Augenblicklich verschleierte sich sein Blick. Seine Heimat war nur ein Steinwurf von hier entfernt. Dort wo sich dunkle Berge, umspielt von weißen Nebelschwaden und nackter Fels, in den Himmel streckten. Die Umgebung um ihn herum begann zu verschwimmen, nicht mehr zu existieren, Bilder legten sich darüber. Bilder aus seiner Erinnerung. Leicht senkten sich seine Lider. Er presste seine Lippen aufeinander. Er befand sich jetzt an dem Ort, an dem sein Herz immer wieder zurückkehrte. In das Land der Drachen-Youkai. Seine Heimat. Die Feuerberge. Er sah den dichten Wald, roch die leicht salzige Luft, durchtränkt mit dem Duft des Grases und einem Hauch von Schwefel, für normal Sterbliche nicht wahrnehmbar. Alte Bäume, die hoch in den Himmel ragten, dass man fasst glaubte, sie würden das strahlende Blau des Himmels berühren. Kleine Wolken dort hinein getupft. Ein alter Zauber, der über dem Wald lag, verlieh diesem Ort immer etwas Besonderes. Und das war es auch gewesen. Er trat aus dem Wald hinaus, spürte schwarze Erde und Fels unter seinen Füßen. Kurz musste er die Augen vor dem grellen Licht der Sonne schließen. Dann jedoch erkannte er, wohin sein Weg ihn führte. Hohe Mauern begrüßten ihn, züngelten Flammen am Eingang zur Stadt. Zögerlich trat er ein. Wie Geister eilten Gestalten an ihm vorbei, nahmen ihn nicht wahr. Alles schien wie ein Traum zu sein. Seine Augen fixierten ein Ziel. Ein Anwesen, am Ende der Stadt. Der Sitz des Anführers des Drachenclans, sein Vater. Und am Tor des Anwesens, seines Zuhauses, konnte er sie erkennen. Dort standen sie, lächelten ihm entgegen. Er trat einen Schritt näher, wollte auf sie zu laufen, als sich alles veränderte. Der Himmel färbte sich blutrot, Rauch stieg empor, Schreie erklangen. Die Erde erbebte. Katsuro sah sich um. Er befand sich nun im Haupthaus des Anwesens. Der Rauch kratze in seiner Kehle, ließ ihn nicht richtig atmen, stahl ihm die Sicht. Neben ihm fiel grollend ein Balken zu Boden. Kampfgeräusche drangen von draußen herein. Schritte, die näher kamen. Eine Tür, die aufgerissen wurde und jemand, der seinen Namen rief. „Oka-san!“ Erleichtert trat die Youkai, die seine Mutter war, auf ihn zu. Ein Lächeln auf den Lippen tragend. “Katsuro!” wisperte sie, bevor sie ihn in die Arme nahm. Für Sekunden, war er wie gelähmt, wusste nicht, was er davon halten sollte, bemerkte nicht das Blut, das auf ihrer Haut hinunter rann. Die Spur, die sie hinterlassen hatte, als er ihre Umarmung erwiderte. Sie bemerkte das Schwert, das er an seiner Hüfte trug, strich über den Schaft des Schwertes. Spürte die Kühle des Metalls, die in diesem Moment so angenehm war, bevor sie sich leicht von ihm drückte, ihrem Sohn in die Augen sah, ihre Hand erhob, um ihn durch das schwarze Haar zu streichen. „Vergiss niemals, dass du unser ganzer Stolz bist und dein Vater und ich dich von ganzem Herzen lieben.“ Erstarrt sah er seiner Mutter entgegen. Sah ihr in ihre ozeanblauen Augen, als er die Barriere bemerkte, die ihn umschloss. Panik erfasste ihn. Sein Blut rauschte in seinen Ohren. So fest er konnte, hämmerte er gegen die Barriere. Doch es war zwecklos. „OKA-SAN!“, schrie er aus Leibeskräften. Doch sie antwortete nicht, trat stattdessen noch einen weiteren Schritt zurück, sah ihn das letzte Mal an. Schenkte ihm ein letztes Mal ein Blick mit all ihrer Liebe für ihn. „ICH KANN KÄMPFEN!“, presste er mit zittriger Stimme hervor. Mit weit aufgerissenen Augen sah er auf die Person, die er neben seinem Vater am meisten liebte. „Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Daher, lebe für uns.“ Die letzten Worte seiner Mutter, bevor ihn unendliche Schwärze umfasste. Seine Augen waren jetzt vollkommen geschlossen. Sein Atem erzitterte. Rehbraune Augen beobachteten ihn. Eine einzelne Perle, die ihr die Wange hinab lief. Kagome presste ihre Hände auf ihren Mund, versucht dadurch das Aufkeuchen zu ersticken. Sie hatte gesehen, was Katsuro gesehen hatte. Sein Leid, seine Qual. Sie hatte gespürt, was er gespürt hatte und in diesem Augenblick erklang für sie Amayas Stimme. ~ Ihr besitzt die Gabe Dinge zu sehen und zu fühlen, die Anderen verborgen bleibt. – Ihr werdet es noch früh genug verstehen ~ Hatte sie das mit ihrer Aussage gemeint? Hatte sie daher immer nachempfinden können, was in Inu Yasha vorging? Aufgrund dieser Gabe? Tausende von Fragen, schwirrten ihr in diesem Moment im Kopf herum. Fragen auf die sie selbst keine Antworten fand. Nicht jetzt. „Kagome?“ Sie zuckte leicht zusammen, sah dann zur Seite. Zwei goldgelbe Augen sahen sie prüfend an, bevor er ihrem Blick folgte. „Ich konnte es sehen, Inu Yasha!“, flüsterte sie, so dass es nur der Hanyou hören konnte. Zunächst verstand er nicht. „Ich konnte sehen, was er gesehen hat. Ich habe gesehen, wie seine Mutter gestorben ist!“ „Aber wie…? „Ich weiß es nicht!“ Kaum hatte sie diesen Satz beendet, spürte sie bereits Inu Yashas Hand, die die ihre umfasste. Katsuro seufzte leise auf, als er Schritte hinter sich hörte. Langsam drehte er sich um. „Alles in Ordnung, Katsuro?“ Sofort wandte der junge Youkai seinen Blick von Inu Yasha ab. Er wollte darüber nicht sprechen. Kagome trat noch einen Schritt nach vorne, schirmte ihre Augen vor dem Licht der Sonne ab. „Dort liegt deine Heimat, nicht wahr?“ Katsuro sah augenblicklich auf, fixierte die junge Miko, die neben ihn getreten war und in die Ferne blickte. Ein zögerliches Nicken erfolgte und zu Überraschung Inu Yashas antwortete Katsuro. „Liegt ist die falsche Bezeichnung. Sie war dort einmal!“, gab er bitter von sich. „Aber ja, dort lag einst meine Heimat, bevor Takako alles zerstört hat, was mir lieb und teuer war.“ Fast flüsternd erklangen die letzten Worte. Sein Blick war nun dem Boden zugewandt. Wieso hatte er das gesagt? Und vor allem wieso ihr? Es war einfach so über ihn gekommen. Wie ein innerlicher Zwang. Er hatte sich, wie sonst, nicht verschließen können. „Entschuldige. Ich wollte nicht…..“ Kagome hielt inne. Langsam drehte sie sich zu ihm, fasste nach seiner Hand, mit der anderen hob sie sein Kinn etwas an. Diese einsamen und verletzten Augen erinnerten sie so sehr an die ihres Hanyou. Verwundert sah ihr Katsuro entgegen und erneut schoss ihm die Frage -„Wieso?“- durch seine Gedanken. „Ich denke diese Worte, die mir auf der Zunge gelegen haben, hast du bereits so oft gehört. Es ist schmerzhaft, die zu verlieren, die man liebt. Denn nichts und niemand kann diese einem zurückbringen. Aber du darfst niemals….., hört du, niemals vergessen, dass sie immer bei dir sind. Und zwar dort drin!“ Sachte tippte sie auf sein Herz. „Du trägst sie immer in deinem Herzen. Durch die Liebe, die du für sie empfindest, leben sie in deinen Erinnerungen, in dir, weiter. Denn du bist durch die Liebe deiner Eltern zueinander geboren worden und somit ein Teil von ihnen.“ Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie die letzten Worte sprach. „Du bist ihr ganzer Stolz.“ Blitzartig weiteten sich seine Augen. Sein Herz schien sich zu überschlagen und er spürte eine angenehme Wärme, die sich darüber legte und die Kälte, die immer wieder in seinem Herz aufgekommen war, zurückdrängte. Kurz seufzte Katsuro auf, begann dann ebenfalls zu lächeln. „Du bist ein ziemlich merkwürdiges Wesen, Kagome!“, waren seine einzigen Worte, bevor sich er abwandte. „Kannst du mir das Ganze jetzt mal genauer erklären?“ Inu Yasha sah sie von neuem musternd an. Kagome zuckte mit den Schultern, strich sich das Haar zurück. „Ich kann es selbst nicht erklären!“ Inu Yasha hob aufgrund dieser Aussage seine Augenbrauen. Was sollte das nun heißen? Sie hatte ihm gesagt, dass sie gesehen hatte, was Katsuro gesehen hatte. Aber wie und vor allem, woher kam diese neue Fähigkeit? Wenn es überhaupt eine war? Kagome wandte sich um, lief auf Masao zu, der inne gehalten hatte. „Was war los?“ Kikyo trat auf den Hanyou zu. Ihre Blicke trafen sich und er konnte sehen, dass Kikyo ebenfalls etwas gespürt hatte. Schließlich stand sie mit Kagome auf irgendeine Art in Verbindung. Die Eine konnte fühlen, was die Andere spürte. Er kannte diese Verbundenheit und doch musste es bei den Beiden völlig anders sein, wenn er nach ihren Erzählungen ging. „Wenn ich es wüsste, könnte ich es dir sagen!“, kam es knapp von Inu Yasha, bevor er sich ebenfalls wieder in Bewegung setzte. Eine zeitlang waren sie schweigend voran gegangen. Immer wieder war Kagomes Blick zu Kikyo hinüber geglitten. Immer wieder hatte sie überlegt, ob sie sie darauf ansprechen sollte. Ansprechen, auf ihre Beobachtungen, die sie gemacht hatte. Sie konnte es nicht ganz deuten, aber sie konnte etwas fühlen. Eine Veränderung an der Miko, die ihr so ähnlich war. Sie atmete noch einmal tief ein, bevor sie noch einen kleinen Schritt näher an Kikyo heran trat. „Willst du mir nicht sagen, was da zwischen euch läuft?“ Kikyo hob aufgrund der Frage erstaunt ihre Augenbrauen. „Wie meinst du?“ Kagome beugte sich noch näher zu Kikyo. „Na zwischen dir und Sesshomaru!“, flüsterte sie. Kikyo geriet leicht in stolpern, stoppte dann. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Kagome hielt ebenfalls inne, wandte sich zu ihr um. Doch nicht nur die Beiden waren stehen geblieben, ebenfalls ein gewisser Hanyou, der ganz in der nähe der Beiden war, war für Sekunden wie erstarrt und schnappte nach Luft. Natürlich so unauffällig wie möglich. Keiner der zwei Mikos sollte mitbekommen, dass er es ebenfalls gehört hatte. Aber hatte er wirklich richtig gehört? „Aber wie?… Ich…. Ich meine warum…. Also wie…..?“ „Du willst wissen, wie ich darauf komme?“ Kikyo nickte schnell. Kagome begann zu lächeln. „Erstens: Ich bin nicht blöd. Ich habe sehr wohl die Blicke gesehen, die während unsere Reise in die westlichen Länder zwischen euch gefallen sind. Zweitens: Ich bin zwar noch nicht lange zurück, und doch hab ich sofort bemerkt, dass euer Verhalten, wie ihr miteinander umgeht, plötzlich völlig anders ist. Und Drittens.“ Dabei trat sie wieder näher an Kikyo heran, stupste ihr gegen die Stirn. „Und Drittens: Deine Reaktion hat bereits alles verraten!“ Jetzt grinste die junge Miko über das ganze Gesicht und Kikyo errötete noch mehr. Kikyo konnte nicht anders, musste jetzt ebenfalls Lächeln. Da war das Besondere, das Kagome umgab und alle in ihren Bann zog. „Es ist nicht… nicht so, wie du jetzt denkst,…also ich…ähm….ich meine…….“ Kagome sah die Miko musternd an. Also wenn sie nach dieser Aussage gehen konnte, hatte anscheinend keiner der Beiden einen Schritt auf den Anderen zu gemacht. Nun ja, bei Sesshomaru konnte sie sich das auch irgendwie schlecht vorstellen. Und vor allem, dass es zwischen den Beiden einmal funken würde, hätte sie nie geglaubt. Aber es traf auch immer wieder das Unerwarteste ein. Kikyo schluckte, musste sich erst einmal von dem dicken Klos befreien. „Ich meine, in letzter Zeit, haben wir viel miteinander gesprochen. Also…..wenn wir uns mal…..begegnet sind. Das ist aber auch alles!“, brachte sie endlich heraus. „So, Gespräche!“, wiederholte Kagome leicht belustigt und verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken. Kikyo ließ hierauf leicht ihren Kopf hängen, was von der jungen Miko sofort wahrgenommen wurde. „Tu du den ersten Schritt. Sag es ihm!“ Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihrem Ebenbild entgegen. Ihr Herzklopfen hatte jetzt ihren Gehörgang erreicht. Laut und dröhnen hallte dort jeder Schlag wieder. Ihr Blut rauschte. „I….ich….?“, brachte sie leicht schockiert über ihre Lippen. „Ja, du.“ Kagome griff nach ihren Händen. „Kikyo-chan, es gibt einen Grund, warum du wieder erweckt wurdest. Auch wenn es Anfangs den Anschein hatte, dass du nur zurückgeholt wurdest, um die Shikon no Kakera suchen zu können und Inu Yasha zu töten, so glaube ich, dass dir damit auch eine zweite Chance gewährt wird. Nutze diese. Werde endlich glücklich.“ „Glücklich?“, murmelte sie. Kagome nickte. „Also versprichst du es mir?“ Kikyo zuckte nur mit ihren Schultern, weshalb Kagomes Ton schärfer wurde. „Versprichst du es mir?!“ „Ja!“ Und somit gab sie innerhalb kürzester Zeit ein weiteres Versprechen in der Hoffnung, beide halten zu können. Bläulich strahlende Wände ragten jeweils zur linken und zur rechten Seite empor, erschwerten somit dem Licht, auf den Boden zu gelangen. Leicht sackten ihre Füße in dem unberührten Schnee ein. Leise floss der Fluss neben ihnen her, folgte ihrem Weg. Eisblumen reckten sich empor. Die Youkai sowie der Hanyou bemerkten die Reinheit dieses Ortes jetzt noch intensiver als zuvor. Sie waren in der Elfenbeinschlucht. Aufmerksam wanderten ihre Augen umher, suchten nach einer möglichen Bewegung, nach einem Anhaltspunkt, um jene zu finden, die sie suchten. Immer tiefer drangen sie in die Schlucht vor. Immer mehr verlor sich das Licht und doch umfing sie nicht die Dunkelheit. Jedoch verloren sie das Gefühl der Zeit. Niemand der Gruppe konnte sagen, wie lange sie bereits in der Schlucht umher wanderten. Völlige Stille herrschte. Niemand sprach, bis alle inne hielten. Vor ihnen erhob sich eine gewaltige Eiswand. Unmöglich diese zu durchdringen, was zugleich bedeutete, dass sie am Ende angelangt waren. „Und was nun?“ Katsuro sah sich um. Er konnte jedoch nichts entdecken, was gegebenenfalls wie ein Schleichpfad oder ähnliches aussah. Inu Yasha hob seine Nase in die Luft. Doch konnte er auch nichts erschnüffeln. Kikyo sah sich konzentriert um. Sie konnte spüren, dass hier irgendetwas war. Aber was? Kagome trat auf die Wand zu. Sie spürte hier zum ersten Mal die Kälte des Eises, die sich auf ihr Gesicht legte, je näher sie kam. Ein Lüftchen erhob sich, welches dem Wind glich, dem sie bereits im Takakos Schloss begegnet war. Der sie zu Amaya geführt hatte. Leicht weiteten sich ihre Augen. Sachte strich sie sich eine Strähne hinter ihr Ohr, bevor sie ihre Hand ausstreckte und mit ihrem Zeigefinger das Eis vor sich antupfte. Kaum spürte sie die Kälte an ihrem Finger, begann Akarui Kiboo zu erstrahlen, was alle Blicke auf sie zog. „Kagome!“ Inu Yasha war sofort neben ihr, fasste nach ihrer Hand. Sie wandte ihr Gesicht zur Seite, sah den Hanyou an, während das Leuchten immer stärker wurde, für Sekunden die Sicht raubte, bevor es wieder vollständig erlosch. Kaum war dies geschehen, öffnete Inu Yasha als einer der Ersten wieder seine Augen. „Was…?“, kam es aus Masaos Mund, bevor er inne hielt. Die Eiswand war vollständig verschwunden. Vor ihnen erhob sich nun ein mächtiger weißer Baum, an seinen Ästen, eisblaue Knospen, die langsam begannen zu erblühen und am Stamm des Baumes „Einhörner!“, entwich es Katsuro, der gebannt auf die beiden Fabelwesen blickte. Es war das erste Mal, dass er solch Wesen sah. Den anderen, außer Kagome, erging es genau so. Die junge Miko war die Erste, die näher trat, sich dann verbeugte. „Seid gegrüßt, Kagome-sama!“ „Ich grüße Euch ebenfalls! Ich bin….“ „Wir wissen, warum Ihr gekommen seid. Ihr, die Trägerin von Akarui Kiboo, seid gekommen, um die Kraft in dieses aufzunehmen.“ Die Miko nickte. „Meine Mutter, Amaya…“. Kagome horchte umgehend auf „berichtete mir, dass Ihr kommen werdet, sowie sie mir auch den Grund Eures Kommens nannte. Mein Name lautet Mahema.“ „Sagt mir bitte, woher wusstet Ihr, dass ich es bin? Wir sind uns noch nie zuvor begegnet.“ „Das ist wahr und ich besitze auch nicht wie meine Mutter die Gabe der Voraussicht und doch wusste ich, dass ihr es seid. Denn nur ihr seid derzeit in der Lage, den Schutzwall zu durchbrechen, denn ihr besitzt …“ „Die Gabe.“, beendete Kagome ihren Satz, weshalb Kikyo sie begann zu mustern. „Dinge zu sehen und zu fühlen, die Anderen verborgen bleiben.“ Ein leichtes Nicken seitens des Einhorns erfolgte. „Sie erwacht immer mehr in Euch, macht sich immer mehr bemerkbar. Ihr habt dadurch die Fähigkeit zu sehen, was das Herz sich am sehnlichsten wünscht, genauso wie ihr den tiefsten Schmerz erkennen könnt, der dort wohnt. Somit habt Ihr die Fähigkeit besser zu verstehen.“ Katsuro horchte sofort auf, sah dann zu Kagome. Sollte das etwas heißen….das…..sie…..gesehen hatte…… was………? Ihr Gesicht kam ihm nochmals in Erinnerung. Ihre großen traurigen Augen. „Dies gelingt euch jedoch nur, wenn ihr willens seid, in die Gefühlswelt des Anderen einzudringen.“ In diesem Moment verstand die Miko endgültig. Sie wusste, warum sie gesehen hatte, was Katsuro sich wünschte, was in der Nacht, in der sein Clan ausgelöscht worden war, geschehen war. Als Katsuro dort gestanden hatte, war ihr Blick zu ihm gewichen. Er sah in diesem Moment so abwesend aus, dass ihr die Fragen ~Sag mir was du siehst? Sag mir was du fühlst? ~ durch den Kopf gingen. Augenblicklich war es geschehen. Kikyo und Inu Yasha verstanden jetzt ebenfalls was geschehen war. Kikyo hatte in diesem Moment auch eine Antwort erhalten. Die Antwort auf die Frage, warum Kagome damals sehen konnte, was vor 50 Jahren geschehen war, als sie sie nach Narakus Angriff wieder erweckt hatte. Kagome hatte verstehen wollen. „Kagome, seit wann?“ Sie sah auf, sah zu ihrem Hanyou. „Erst seit dem ich Amaya-sama getroffen habe. Sie hat mir dies gesagt. Aber ich habe es nicht richtig verstanden. Bis jetzt!“ Sie verstummte, konnte es immer noch nicht richtig fassen. Kurz besah sie sich ihre Hand, als von neuem die Stimme von Mahema erklang. „Es ist jetzt so weit. Seit ihr bereit, die Macht aufzunehmen, Kagome-sama?!“ Diese sah wieder auf, nickte ernst. „Dann lasst uns beginnen.“ Genauso wie Kagome es bei Amaya gesehen hatte, erstrahlte auch Mahemas Horn, Lichter erschienen, tanzten für Sekunden durch die Luft, bevor sich ihre Form festigte. „Miroku!“, stieß Inu Yasha erstaunt hervor. „Sango!“, erklang Kikyos Stimme. „Nee-chan!“ Kagome sah zur anderen Seite, sah Sota sowie auch Yu, Kohaku und Shippo. Babygeschrei erklang, weshalb der Hanyou herum wirbelte. Hinter im stand Sesshomaru, der Shinji im Arm hielt. Er schien genauso überrascht, wie der Rest der Gruppe zu sein. Verwirrt schauten sich die Neuankömmlinge um. Wie war das Möglich? Die Ookami-Youkai sahen genauso verdutzt drein. Gerade eben befanden sie sich doch noch im Schloss und jetzt stand sie hier. „Alle Krieger sind nun versammelt.“ Somit sahen alle auf das Einhorn, das vor ihnen stand. „Alle jene, deren Herzen im Einklang schlagen. Alle, die das Licht in sich tragen und damit gegen die Dunkelheit bestehen wollen.“ Sie sah alle nacheinander an. „Euch wird eine große Aufgabe zu teil. Alle, die ihr hier steht, werdet entscheiden, ob wir fallen, von der Dunkelheit übermannt werden oder ob wir Siegen und das Licht erstrahlen wird. Euer Wille, euer Glaube, euer Mut wird darüber entscheiden. Denn euch wird die Aufgabe zu Teil, dieses Kind zu schützen. Das Kind, das unser aller Schicksal in den Händen trägt. Kagome-sama!“ Die Miko nickte, ging auf die Knie, streckte Mahema ihr Schwert entgegen. Sachte trat das Einhorn einen Schritt nach vorne, näher an Kagome heran. Ihr Kopf neigte sich langsam nach unten, bis ihr Horn das silbern schimmernde Metall berührte. Kaum war dies geschehen, sog Kikyo scharf die Luft ein. Um sie herum war alles schwarz. Keiner ihrer Freunde war noch bei ihr. Und doch war sie nicht alleine. Vor ihr stand im strahlenden Weiß ein weiteres Einhorn. „Habt keine Angst, Kikyo-sama. Ich trage den Namen Amaya.“ „Ihr seid das Einhorn, dem Kagome-chan begegnet ist.“ Amaya nickte bestätigend. „Ich bin hier, um Euch über Eure weitere Aufgabe zu unterrichten.“ Kikyo wurde es augenblicklich schwer ums Herz. Sie wusste, auf was das Fabelwesen anspielte. Auch wenn sie gehofft hatte, dieses eine Mal falsch zu liegen. Doch so war es nicht. „Es ist also soweit!“, hauchte die Miko. Kurz wisch ihr Blick zu Boden, bevor sie wieder aufsah, tief durchatmete. „Ihr ahnt bereits, was euch bevorsteht. Ihr wisst…..“ „Aus diesem Grund, müsst Ihr auch nicht weiter sprechen. Es nicht aussprechen.“ Kikyo versuchte gleichzeitig ihre Stimme fest wirken zu lassen, auch wenn sie in ihren Ohren brüchiger denn je klang. Eine Kälte umspielte ihren Körper, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. „Ohne euch, wird sie es nicht schaffen!“ „Ich würde sie niemals im Stich lassen. Denn sie ist…“ „Euer zweites Ich!“ „Ja!“ Amaya wandte sich bereits um, als Kikyos Stimme nochmals erklang. „Ihr werdet nun zu ihm gehen, nicht wahr?“ Der Kopf des Einhorns wandte sich noch einmal nach hinten. Sie sah der Miko in die Augen, die dort ihre Antwort lesen konnte und umgehend begann alles wieder vor ihr zu erscheinen. Sie spürte wieder die Anwesenheit der Anderen. Mahema trat zurück. „Nun tragt ihr eine der größten Mächte auf Erden bei euch. Achtet gut auf diese. Denn dies wird eure einzige Möglichkeit sein, Takako zu schwächen um ihn dann endgültig zu vernichten.“ Kagome richtete sich auf, steckte Akarui Kiboo zurück in die Schwertscheide. „Sagt, wie werde ich sie aktivieren können?“ „Ihr werden den richtigen Zeitpunkt erkennen, doch wählt bedacht. Denn Ihr habt nur diese eine Möglichkeit. Solltet Ihr scheitern, dann……..“ „Was dann?“ Miroku sah mit festem Blick auf das Fabelwesen. Eine innere Unruhe breitete sich erneut in ihm aus. Es war das gleiche Gefühl, das er damals bereits auf der Dreigipfelburg hatte, bevor sie den Rat der Weißen aufgesucht hatten. „Dann werdet ihr….“, dabei wandte das Einhorn seinen Blick vom Hoshi ab, fixierte den Hanyou, der neben Kagome stand. Diese trug Shinji auf dem Arm. „….Dann werdet Ihr die letzte Möglichkeit in betracht ziehen müssen. Die allerletzte Möglichkeit. Sollte euer Kind in die Hände des Feindes fallen und ihr nicht an Takako herankommen, oder scheitern, so dürft ihr nicht zögern.“ Inu Yashas Augen weiteten sich. Sein Mund wurde trocken. Nervös zuckten seine Ohren. Kagome sah zu ihm auf. Pures Entsetzen lag in ihrem Blick. „Ihr…..“, er schluckte schwer „Ihr verlangt von mir, mein eigenes Kind zu töten. Meinen Sohn.“ „Es wird dann keine andere Möglichkeit mehr geben. Niemals kann diese Bürde Kagome-sama auferlegt werden. Sie ist eine Miko. Doch Ihr…..“ Der Hanyou wusste sofort, worauf sie anspielte. Auf seine dämonische Seite. „Ihr müsst es tun! Die Existenz aller hängt hiervon ab. Wollt ihr das Leben aller Lebewesen auf dem Gewissen haben, falls dieser Fall eintreten sollte? Ihr habt keine andere Wahl. Denn sonst steht auch euch Schlimmes bevor. Schlimmer als alles andere, was ihr bis jetzt erlebt habt. Ihr…“ „SCHWEIGT!“, presste Inu Yasha hervor. Ein dumpfes Grollen erklang aus seiner Kehle. Seine Hand war zu einer Faust geballt, während er Kagome schützend in den Arm genommen hatte. „Wie könnte ihr nur so etwas von ihm verlangen?“ Sango war außer sich. Kagome derzeit nicht der Sprache mächtig. „Ihr solltet euch schämen!“, warf Ayame erzürnt ein. Das sollte doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Mahema wandte sich an die beiden jungen Frauen, die gerade gesprochen hatten. „Nein. Scham empfinde ich nicht. Genauso wie ich nicht weiß, was es heißt Schmerz zu empfinden oder Leid. Bestimmte Gefühle kennen wir nicht. Ihr seid hier her gekommen, um Takako zu schwächen. Durch die versiegelte Macht meiner Mutter, bevor sie gefangen genommen wurde, wird es euch vielleicht gelingen. Doch ist es auch meine Pflicht, euch auf das Hinzuweisen, was euch noch bevor steht.“ „Aber Ihr kennt die Liebe!“ Mahema sah auf. Ayame trat näher. „Denn diese Gefühl kennt jedes Lebewesen auf dieser Welt. Und auch ihr müsst dieses Gefühl kennen. Daher stellen ich euch die Frage: Könntet UIhr es tun? Könnten Ihr euer eigenes Kind töten?“ Stille trat ein. Ayames Augen hafteten immer noch auf dem Einhorn, kreuzten dessen Blick, als „Das genügt!“ Alle sahen auf. Sesshomaru hatte bisher alles still mit angehört. Jetzt wurde es selbst ihm zu viel. „Nur um euch darauf hinzuweisen, diese letzte Möglichkeit wird niemals in Betracht kommen. Niemals werde ich zulassen, dass ein Mitglied meiner Familie geopfert werden muss, selbst wenn ich dafür mein Leben lassen muss.“ „Sesshomaru!“ Inu Yasha blickte verwundert auf den Dai-Youkai, der sich umwandte, hierauf keinerlei Reaktion zeigte. „Gehen wir!“, war das Einzige, was aus seinem Munde zu vernehmen war. *** Ich würde mich auf jeden Fall über so liebe Kommis wie beim letzten Kapitel freuen.^^ Also dann bis zum nächsten Kapitel. Ganz liebe Grüße Inukashi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)