Happy Birthday, Joseph von Nightprincess (...damit fing alles an, doch wie wird es enden?) ================================================================================ Kapitel 6: The Beginning ------------------------ Ich träume! Ganz sicher! Das ist nur ein Traum! Meine Augen müssen tellergroß sein, da bin ich sicher und wirklich überraschen würde es mich nicht, immerhin werde ich nicht jeden Tag von einem Mann geküsst und mit Sicherheit erstrecht nicht von einem Mann wie Seto Kaiba höchstpersönlich! Ich bin zu erschrocken, um irgendetwas zu tun und ich starre nur atemlos in Kaiba´s halbgeschlossene Augen, während er mich küsst. Eigentlich ist es nichts weiter als eine einfache Berührung seiner Lippen, die weich auf meinen liegen, sekundenlang, beinahe unbeweglich, warm. Soll ich den Kuss erwidern? Ich spüre Kaiba´s warmen Körper an meinem, seine Lippen, seine Hände auf meinen Schultern und mir ist so heiß. Das Gefühl ist so einlullend, dass meine Augen wie von selbst zufallen und mit einem letzten Seufzen erwidere ich seinen Kuss, während meine Hände die Kontaktlinsen fallenlassen und nach seinen Hüften greifen, um ihn noch enger an mich zu ziehen. Keine Ahnung, ob das so eine gute Idee ist, hier nach Mitternacht in Kaiba´s Büro zu stehen, um sich mit Kaiba höchstpersönlich zu küssen, aber um nichts auf der Welt würde ich das vermissen wollen und Kaiba scheint das ähnlich zu sehen. Beinahe ruckartig löst er sich von mir und schaut mich amüsiert an. "Ich hatte Recht, es wird Dir mit Sicherheit gefallen." Huh? Wovon redet er? "Was wird mir gefallen?" Er beugt sich zu mir hinunter, um mir ins Ohr flüstern zu können. "Die Entschädigung, die ich von Dir verlange, Wheeler." Entschädigung? Meint er etwa...? "Du meinst doch nicht etwa, dass ich, also dass ich..., das kann doch nicht Dein Ernst sein!" Wütend und völlig verwirrt schiebe ich ihn von mir und starre ihn erschrocken an. Er verschränkt nur lässig seine Arme und grinst herausfordernd. "Oh doch, Wheeler, das ist mein Ernst! Wenn ich schon die nächste Zeit in meinem Büro verbringen soll, dann kann ich auch etwas Spaß dabei haben, nicht wahr? Also stell Dich nicht so an, es hat Dir doch offensichtlich gefallen, als ich Dich geküsst habe, oder willst Du das etwa abstreiten?" Ich ziehe wütend meine Augenbrauen zusammen, natürlich hat es mir gefallen, aber zum Teufel mit dem Kerl, ich hasse ihn! "Ich bin nicht Dein verdammtes Spielzeug, Kaiba! Und nein, es hat mir ganz und gar nicht gefallen, damit Du es weißt! Du küsst einfach scheiße!" Okay, das war eine glatte Lüge und Kaiba zeigt sich nicht im Geringsten davon beeindruckt. "Gib mir den verdammten Schlüssel und lass mich gehen!" Ich halte ihm meine Hand entgegen, in der Hoffnung, dass er mir den Schlüssel für seine Bürotür einfach gibt. Kaiba zuckt nicht einmal mit der Wimper. "Ich küsse scheiße?" Seine Stimme ist so eisig und doch so voller verschiedener Emotionen, die ich von ihm nicht gewöhnt bin und nicht sofort beim Namen nennen kann. Meine Hand sinkt schlaff hinunter und ich lehne mich erschöpft zurück an die Bürotür. "Das war gelogen, okay?! Bist Du jetzt zufrieden?" Ein fast unmerkliches Lächeln macht sich ganz kurz auf seinem Gesicht breit, verschwindet aber in Sekundenschnelle wieder. Ich verschränke trotzig meine Arme. "Das heißt aber nicht, dass ich bei diesem Entschädigungsquatsch mitmache, kapiert? Wenn Du meine Gesellschaft willst, kannst Du auch einfach danach fragen. Nicht alles was Du haben willst, kannst Du einfach nehmen! Du kannst nicht einfach ankommen und mich ohne Vorwarnung küssen und dann erwarten, dass ich Dir zu Füßen liege wie ein Hund, auch wenn Du mich ständig mit einem vergleichst!" Ich würde es nie zugeben, aber in der Sekunde, in der er mich geküsst hat, hätte ich mich wirklich ohne zu zögern vor seine Füße geworfen! Tz, ich werd definitiv weich! "Belüg Dich ruhig noch weiter, Wheeler. Tatsche ist doch, dass Du nur darauf hoffst, dass Du einen weiteren Kuss von mir bekommst." Was? Hat der sie noch alle? "Einbildung ist auch ne Bildung, leider keine Weiterbildung, Kaiba!" Er grinst herausfordernd und kommt wieder auf mich zu. Oh nein! So nicht! Ich schüttle den Kopf. "Vergiss es, Alter, das zieht bei mir nicht mehr! Du kriegst keinen weiteren Kuss von mir, Du Bastard!" Ich mache mich bereit zum Angriff und stelle erstaunt fest, dass Kaiba´s rechte Hand in seine Hosentasche wandert. Hat er etwa eine versteckte Waffe? Will er mich jetzt mit Gewalt zwingen? "Wer sagt denn, dass ich einen Kuss von Dir will? Vielleicht will ich ja auch was ganz anderes?" Was anderes? Was zum Geier meint er damit? "Was soll denn das jetzt bitte heißen?" Kaiba grinst mich an und kommt mir schon wieder viel zu nah, so dass ich mich wieder ängstlich an die Bürotür drücke. "Stell Dich nicht dümmer als Du bist, Wheeler. Ich mag zwar einer der reichsten Männer Japans sein, aber als Mann hab ich gewisse Bedürfnisse, die ich leider nicht immer kontrollieren kann. Bei einer Frau muss ich ständig darauf achten, dass man mir nicht plötzlich ein Kind unterjubelt. Ist nämlich schon zwei Mal versucht worden, obwohl ich die betreffenden Frauen nicht einmal kannte." Ich schlucke leicht und wage nicht, Kaiba in die Augen zu schauen. "Und was hat das jetzt mit mir und dieser Entschädigung zu tun?" Kaiba drückt mich wieder gegen die Tür und zieht seine Hand aus der Hosentasche. Ich kann mich nicht rühren und ich habe keine Ahnung, was er gerade aus der Tasche gezogen hat. Ich hab keine Angst, aber ich wünschte, ich wäre jetzt zuhause in meiner kleinen Wohnung und nicht hier mit Kaiba in seinem verschlossenen Büro. "Ganz einfach, Wheeler. Du bist ein Mann und kannst daher nicht schwanger werden und da ich annehme, dass Du noch nicht sehr oft Sex hattest, wirst Du vollkommen gesund sein. Zur Sicherheit werde ich allerdings ein paar Tests an Dir durchführen lassen, nur für den Fall der Fälle." Ich schlucke erneut und starre an Kaiba vorbei zum Schreibtisch, während ich seine Hand an meiner Seite spüre. Ich habe keine Kraft, mich dagegen zu wehren, es ist als wäre sämtliche Energie aus meinem Körper gewichen und meine Neugier lässt mich nicht los. Was zum Teufel will Kaiba von mir? "Tests? Was für Tests?" "Ich will sicherstellen, dass du nicht irgendeine Krankheit hast, wie AIDS oder Tripper oder so was in der Art." Mir bleibt jegliches Wort im Halse stecken und ich spüre, wie sich mein Gesicht knallrot verfärbt. "Du willst doch nicht etwa Sex mit mir, oder? Ich mein, ich bin nen Kerl, verflucht noch mal!" Ich schüttle heftig den Kopf und versuche Kaiba erneut von mir zu stoßen, leider ohne Erfolg. "Genau weil Du ein Kerl bist, will ich Sex mit Dir. Du kannst mich nämlich nicht auf Unterhalt verklagen und mir irgendwelche Kinder anhängen und ich kann meine sexuelle Frustration sehr gut an Dir auslassen." Ich starre Kaiba an und blinzle irritiert. "Sexuelle was?" Kaiba grinst mich mit seinem überheblichen Grinsen an. "Frustration, Wheeler, sexuelle Frustration. Noch nie etwas davon gehört?" Ich lege verwirrt den Kopf schief. "Doch schon, aber noch nie im Zusammenhang mit Dir, ich mein, komm schon, Du bist Seto Kaiba, Du bist nicht der Typ für sexuelle Frustration." Kaiba blinzelt leicht. "Nicht? Was bin ich dann Deiner Meinung nach?" Ich grinse breit und verschränke überlegen die Arme. "Asexuell!" "Mir ist unklar, ob Du überhaupt die Bedeutung dieses Wortes kennst, wahrscheinlich nicht, sonst würdest Du es nicht so leichtfertig benutzen." Ich ziehe wütend die Augenbrauen zusammen. "Ich weiß sehr wohl, was asexuell bedeutet, Du Bastard! Ich bin nicht so dumm wie Du glaubst!" "Beweise es mir!" Ich nicke leicht. "Fein, Mistkerl! Asexuell bedeutet soviel wie sexuelle Lustlosigkeit. Man unterscheidet dabei vier verschiedene Typen. Unter Typ A sind Personen, die einen sexuellen Trieb verspüren, sich aber sexuell nicht von anderen Personen angezogen fühlen. Diese Personen haben eine Art biochemisches Bewusstsein von Sex, praktizieren vielleicht auch Masturbation, würden aber nie mit einer Person sexuell interagieren. Typ B bezeichnet Personen, die sich von anderen angezogen fühlen, aber keinen Sexualtrieb verspüren. Sie haben tiefe emotionale Verbindungen zu anderen, sie lieben vielleicht auch eine andere Person - aber ohne jedes Bedürfnis, mit ihrem oder ihrer Geliebten sexuell zu interagieren. Das heißt nicht, dass es in ihren Partnerschaften nicht Zärtlichkeit und Körperlichkeit gibt, nur eben keinen Sex. Typ C sind zum Beispiel Personen, die sowohl sexuelle Triebe verspüren als auch die emotionale Anziehungskraft anderer Personen, die jedoch trotzdem nicht sexuell interagieren. Sie masturbieren im Zweifelsfall und lieben eine andere Person. Aber sexuelle Interaktion mit ihrem oder ihrer Geliebten und die reine Liebe zu dieser Person sind für sie etwas völlig verschiedenes, das nicht zusammengeht. Unter Typ D versteht man Personen, die weder einen sexuellen Trieb verspüren noch die emotionale Anziehungskraft anderer Personen. Das heißt jedoch nicht, dass diese Personen keine engen und emotionalen Freundschaften kennen oder haben, aber der besondere Reiz der Liebe bzw. der sexuellen Interaktion fehlt." Ich hole tief Luft und starre in das erstaunte Gesicht von Kaiba. "Interessant. Und unter welchen Typ würdest Du mich zählen?" Ich kann ein fieses Grinsen nicht verkneifen. "Ich würde Dich unter Typ D einordnen. Du hast weder das Bedürfnis nach Liebe noch nach sexueller Aktivität. Für Dich zählt nur Mokuba, Deine Firma und Duell Monsters!" Kaiba antwortet nicht und starrt mich nur an, so emotionslos, dass mir fast das Herz stehen bleibt. Hab ich jetzt etwas was Falsches gesagt? "Geh!" Huh? "Gehen? Wohin?" Kaiba zieht seine Hand zurück, die die ganze Zeit über an meiner Seite lag. "Mir egal! Geh einfach!" Ich ziehe verwirrt meine Augenbrauen zusammen. "Aber der Schlüssel?" "Steckt bereits, also geh, bevor ich Dich hinauswerfen lasse!" Ich dreh mich ein wenig um und entdecke zu meinem Erstaunen tatsächlich den Schlüssel im Türschloss. Also das hat Kaiba aus seiner Hosentasche gezogen! Ich will gehen, aber irgendetwas hält mich zurück. Ich dreh den Schlüssel herum und schließe die Tür auf, lass den Schlüssel aber nicht los und schließ die Tür nach ein paar wenigen Sekunden wieder ab. "Nein!" Ich schüttle den Kopf. "Ich werde jetzt auf keinen Fall gehen, Kaiba." Ich wage nicht, mich zu Kaiba umzudrehen und starre nur auf die Bürotür und auf den Schlüssel, den ich langsam aus dem Schlüsselloch ziehe und in meine eigene Hosentasche verschwinden lasse. "Wie war das?" Ein Zischen von Kaiba, so eiskalt, dass mir ein leichter Schauer über den Rücken läuft. Ich dreh mich um und lehne mich wieder mit dem Rücken und verschränkten Armen an die Tür. "Ich sagte, ich werde nicht gehen. Nicht bevor diese ganze Sache nicht vollständig geklärt wurde!" Kaiba umrundet seinen Schreibtisch und lässt sich elegant in seinen Sessel fallen. "Ich wüsste nicht, was es noch zu klären gäbe, Wheeler, wenn Du erlaubst, würde ich jetzt mit meiner Arbeit beginnen. Ich hab den Weg in mein Büro schließlich nicht umsonst gemacht." Ich schnaube leise. "Umsonst vielleicht nicht, aber auch nicht unbedingt freiwillig." "Wie auch immer. Spielt keine große Rolle. Werd ich halt schneller mit meiner Arbeit fertig." Ich schüttle den Kopf und marschiere auf seinen Schreibtisch zu. "Was zum Teufel ist los mit Dir? Erst küsst Du mich, als würdest Du mich gleich fressen wollen und dann tust Du als wäre rein gar nichts passiert? Sag mal spinnst Du?" Kaiba reagiert nicht auf mich und klappt einfach seinen Laptop auf. Ich knurre leicht und klappe den Laptop wieder zu, wobei ich fast seine Finger einklemme. "Was zum Teufel soll das, Wheeler?" Er starrt mich wütend an, ich starre zurück und schiebe den Laptop zur Seite, um auf den Schreibtisch klettern zu können. Kaiba´s Augen weiten sich leicht und er öffnet den Mund, um zu protestieren und ich presse meine Lippen auf seine, um ihn vom Reden abzuhalten. Er verspannt sich beinahe ruckartig und starrt mich weiterhin an, macht aber keine Anstalten, mich weg zu schieben. Ich starre fasziniert in seine blauen Augen, während ich meine Lippen leicht gegen seine bewege. Er erwidert den Kuss nicht und scheint einfach nur abzuwarten und zu überlegen, was ich wohl damit bezwecke. Ich löse mich wieder von ihm und klettere vom Schreibtisch herunter. "Ich akzeptiere." Kaiba starrt mich an, verwirrt, hoffnungsvoll, überrascht. "Du akzeptierst was?" Ich grinse leicht, zieh den Schlüssel wieder aus der Hosentasche und werfe ihn auf den Schreibtisch, wohl wissend, dass die Bürotür noch immer verschlossen ist und ich somit meine einzige Fluchtmöglichkeit aus der Hand gebe. "Du wolltest von mir eine Entschädigung und ich akzeptiere." Kaiba zieht seine Augenbrauen zusammen und will etwas darauf antworten, doch ich bringe ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Unter einer Bedingung!" Er schnaubt böse. "Du bist nicht in der Lage Bedingungen zu stellen, Wheeler." Ich ignoriere seine Bemerkung geflissentlich. "Wir werden das nur nachts machen, hier in Deinem Büro, wenn niemand mehr im Gebäude ist und niemand mitbekommt, was wir tun! Ich glaube, das wäre auch in Deinem Sinne, zumal Du noch einen Ruf als seriöser Geschäftsmann zu verteidigen hast." Kaiba grinst kalt. "Und Du einen Ruf als Retter der hilflosen Frauen, oder wie?" Ich starre ihn böse an. "Hey, nur weil ich Mai ziemlich oft aus der Klemme retten wollte ohne Rücksicht auf Verluste, heißt das nicht, dass ich das bei jeder tue!" "Tz, was auch immer. Wollen wir jetzt endlich anfangen, oder hast Du noch mehr, worüber Du mit mir diskutieren willst?" Ich schlucke kurz. "Ähm, wenn Du mich so fragst, ich hätte da noch ein kleines winziges Problem, dass einer Diskussion bedarf." Kaiba erhebt sich aus seinem Sessel und kommt um den Schreibtisch herum. "Und das wäre?" Ich weiche wieder leicht ängstlich an die Bürotür zurück. "Äh, ja, wer nimmt wen?" Ich mein, ich weiß die Antwort darauf sowieso, aber man wird doch wohl mal fragen dürfen, oder? ~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)