Wege des Schicksals von Cistus ================================================================================ Familiensünden und Haustiere ---------------------------- Familiensünden und Haustiere Die Mutter schluckte hart. Dann faßte sie mit eisernen Griff nach Theos Arm und wirbelte ihn zu sich herum. Erschrocken sah er ihr Gesicht. Es zeigte keine Güte und Freundlichkeit mehr, die er dort immer gesehen hatte. Er sah reine , absolute Wut und Haß. "Du weißt doch gar nicht was ein Monster ist! Denkst du wirklich, das du dir ein Urteil über uns erlauben darfst? Für was hältst du dich eigentlich? Ich habe gesehen wozu Monster in der Lage sind! Ich weiß was Monster sind! Menschen sind Monster!", fauchte sie ihn an. Theo wäre aus Angst vor ihr zurück gewichen, aber sie lockerte ihren Griff nicht. Er sah zu wie ihre Zähne wuchsen und die Hände zu Klauen wurden. Theo dachte das sein letztes Stündlein geschlagen hatte. "Hältst du dich und deine Rasse für soviel nobler als uns Vampire? Ich sage dir , das du da in einen großen Irrtum bist! Du stammst sogar von dem Schlimmsten und Grausamsten ab, das mir je begegnet ist! Es ist die Schuld deiner Familie, das aus mir fast wirklich ein Monster geworden wäre!", schrie sie ihn an. Der junge Fallada war blaß geworden. Was sollte das heißen, das seine Familie Monster waren? "Dein Urgroßvater Ignazius van Fallada hat meinen Vater zerstört! Oh er hat ihn nicht einfach umgebracht, er hat ihn gebrochen bis er nur noch ein Schatten seiner Selbst war! Er hat ihm nicht mal einen würdigen Tod gegönnt! Er ist elendig zu Grunde gegangen! Sein Leiden zog sich über Monate hin! Das mein Junge, das zeichnet ein Monster aus!", zischte sie und stieß Theo weit von sich. Sie wandte sich um und verschwand in der Dunkelheit. Theo war hart auf dem Boden gelandet. Er rieb sich die Stelle wo sie ihm festgehalten hatte. Er war erschüttert über diesen Haß der ihm entgegen schlug. Theo fühlte sich mit einem Mal miserabel. Was hatte sein Vorfahre ihrem Vater angetan? Und wieso war sie dadurch fast zum Monster geworden? Die Fragen quälten ihn sehr. Wie konnte jemand, der ihm bisher nur freundlich erschienen war, solchen Haß verbergen. Er mußte es wissen. Theo lief in die Richtung in der die Mutter verschwunden war. Es war nicht einfach einen Vampir in der Dunkelheit zu verfolgen, aber eine Ausbildung als Jäger würde ihm schon helfen. Er passierte das Schloßtor und ging in den nahen Forst. Soweit es möglich war, war es hier noch dunkler. Nicht einmal mehr der Mond erhellte das Umfeld. Theo blieb stehen und lauscht. In der Ferne konnte er ein Schluchzen hören. Er folgte dem Geräusch. Der fand Irene an einen Baum gelehnt weinend vor. Langsam näherte er sich. "Kann ich dir helfen?", fragte er vorsichtig. Die Mutter schaute auf. Sie war so abgelenkt gewesen, das sie ihn nicht bemerkt hatte. "Nein!", schniefte sie. Theo blieb an seinen Platz stehen. "Es tut mir Leid!", stammelte er. Irene lächelte leicht, was er in der Dunkelheit aber nicht sehen konnte. "Ist schon gut! Ich muß mich bei dir entschuldigen! Ich wollte dir keine Angst machen!", erwiderte sie. Theo wollte gehen und sie allein lassen. "Warte! Setz dich zu mir!", bot sie ihm an. Theo zögerte kurz und setzte sich. Sie saßen nur schweigend da bis Theo fragte: "Was ist geschehen?" "Willst du das wirklich wissen? Es ist keine schöne Geschichte!", warnte die Mutter. "Wenn ich es verstehen soll, muß ich es wissen!", sagte Theo. Die Mutter rückte ein Stück an ihn ran und legte ihren Arm um ihn. "Es war vor etwa 120 Jahren! Dein Urgroßvater war der Anführer der Gilde. Es war nicht außergewöhnliches das sie Vampire jagten, aber Ignazius war besessen davon! Mein Vater war ein unkonventioneller Vampir. Anders als die anderen zu dieser Zeit, meinte er das es möglich sei mit den Menschen in Frieden zu leben! Weiß du er war Wissenschaftler! Ja, so was gibt es auch bei uns Vampiren. Er forschte nach einer Möglichkeit, die uns vom Blut der Menschen unabhängig machen sollte. Er war nicht sehr hoch deswegen bei uns angesehen, weil alle meinten das wäre gegen unsere Natur. Aber er ließ sich nicht davon abbringen. Ich weiß noch wie er mir mit strahlenden Augen erzählte wie es einmal sein würde. Das ich in Vampirgestalt durch die Dörfer und Städte laufen könnte ohne das jemand Angst vor mir hätte. Eine Welt in der ich kein Menschenleben mehr nehmen müßte um zu überleben! Ich hörte ihn immer wieder begeistert zu. Er wußte das es bis dahin noch ein sehr langer Weg sein würde. Zuerst mußte er die Angst der Menschen vor uns besiegen. Er ging in ein einsames kleines Dorf und ließ sich dort nieder. Es lebten nur etwa 40 Menschen dort und die fürchteten ihn sehr. Ganz langsam konnte er ihr Vertrauen gewinnen und sie akzeptierten ihn. Ich durfte ihn dort ein paar mal besuchen. Da er nicht wollte das meine Mutter und ich uns einem Risiko aussetzen lebten wir woanders. Er hatte 300 Jahre in dem Dorf gelebt und betrieb dort seine Forschungen. Er hat niemals einen Dorfbewohner verletzt. Das Blut was er benötigte holte er sich aus weit entfernten Städten. Er wurde schließlich der Heiler des Dorfes und war ein Meister im behandeln menschlicher Krankheiten. Seine Forschungen machten große Fortschritte. Er schaffte es 4 Monate ohne Blut zu überleben. Das war noch keinem Vampir gelungen. Etwas über ein Monat ist das Maximum. Dann zog die Pest über das Land. Auch das Dorf wurde nicht verschont, aber mein Vater konnte die Bewohner erfolgreich behandeln. Es sprach sich herum das ein Wunderheiler Kranke behandelte und gesund machte. Von überall kamen die Leute. Die meisten flohen panisch als sie sahen was er war. Dadurch bekam die Gilde und dein Großvater Wind davon und sie stürmten das Dorf und nahmen meinen Vater gefangen. Sie beschuldigten ihn, das er versuchte die Bewohner in Vampire zu verwandeln und zu seiner Armee zu machen. Dein Großvater verkündete das man die armen Seelen nicht mehr retten konnte und er brannte das Dorf nieder. Alle Bewohner kamen um. Wir alle dachten das auch mein Vater getötet worden war, aber wir irrten uns. Vier Jahre später überfielen Vampire das Hauptquartier der Gilde und fanden meinen Vater. Es war ein grausamer Anblick. Sie brachten ihn nach Hause, aber er war ein anderer geworden. Sie hatten ihn gefoltert und mit ihm Experimente gemacht. Er war ein verschrecktes Kind, das Angst hatte vor jedem lauten Geräusch und jeder Bewegung. Er aß kaum was und schlief auf den kalten Boden. Sein Körper war voller Narben, ein Auge geblendet! Aus einem stolzen guten Mann, war ein weinerlicher alter Jammerlappen geworden. Acht Monate lebte er noch. Er weigerte sich Blut zu trinken. In Todesfurcht wand er sich davor. Dann verhungerte er. Ich war so voller Haß und Zorn, das ich sie auslöschen wollte. Ja, ich wollte jeden der Familie Fallada töten. Diese Blutsline sollte ein für alle Mal ausgerottet werden. Blind vor Zorn versuchte ich in die Gilde einzubrechen und Ignazius und seine Familie zu töten, aber ich kam nicht so weit. Ich wurde von vielen Kämpfern überwältigt. Meinen Mann gelang es mich zu retten, bevor sie mir ein Ende setzten. Sie mußten mich festsetzen, damit ich nach meinen erwachen nicht gleich wieder losstürmte. Sie redeten lange auf mich ein. Mein Vater hätte nicht gewollt, das ich aus Rache Menschen töte. Das war nicht sein Vermächtnis! Es dauerte Monate bis ich meine Wut in den Griff bekam, aber ich habe es geschafft!" Theo hatte schweigend gelauscht. Er konnte nicht glauben was er da gehört hatte. Nun schämte er sich für sein Verhalten. "Ich kann verstehen, das du mich verachtest!", flüsterte er. "Nein, ich verachte weder dich noch deine Schwester! Nicht mal deinen Vater! Keiner von euch war geboren als es passierte. Ihr seid daran nicht schuld! Aber Ignazius habe ich nie verziehen!", sagte sie. "Trotzdem ist es eine Schande für die Familie!", meinte er. "Fühle dich deswegen nicht schuldig! Du gehörst jetzt auch zu meiner Familie und ich liebe dich wie einen Sohn, sowie ich Jessy wie eine Tochter liebe!", tröstete ihn die Mutter. "Ich bin nur glücklich, das ich damals meine Rache nicht durchsetzten konnte. Dann gäbe es jetzt keinen Waffenstillstand mit der Gilde und wir hätten euch nie kennengelernt!" Durch das Blätterdach der Bäume drangen die ersten Vorboten des Morgens. "Komm wir sollten zum Schloß zurück gehen!", meinte sie und nahm seine Hand. "Wo wart ihr denn so lange?", fragte Mia besorgt als sie das Schloß wieder betraten. "Wir haben geredet!", meinte die Mutter schlicht. "Die ganze Nacht?", sagte Mia ungläubig. "Es gab viel zu sagen!", lächelte die Mutter. "Wir sollten uns schlafen legen!", mischte sich der Vater ein. Die beiden Eltern sahen sich verstehend an. Das Gespräch sollte zwischen den beiden bleiben. So zogen sie sich wieder in ihre Räume zurück. Mia und Jessy hatten Corinna und Charles gerufen und ihnen befohlen tagsüber sauber zu machen. Theo dachte noch lange über das was er erfahren hatte nach. Wenn das so war, hatte er wirklich kein Recht über sie zu urteilen. "Ich glaube langsam werde ich wirklich ein Wesen der Nacht!", meinte Jessy am nächsten Abend beim aufstehen. "Wir Vampire haben uns schon immer in der Nacht wohler gefühlt, als bei Tage. Sie ist der Schutz in dem wir jagen können!", sagte die Mutter. Sie saßen grade beim Abendessen. "Es ist ein innerer Instinkt, der Vampire tagsüber zu schlafen, der Sarg verstärkt ihn! Aber wir können auch wieder bei Tage leben, wenn euch das lieber ist!", fügte der Vater hinzu. "Also mich stört das nicht!", murmelte Mia mit vollem Mund. "Wie sieht es bei dir aus Theo?" "Soll mir recht sein! Wenn ich Werwölfe jagen will, muß ich das ja auch bei Nacht tun! Es kommt mir also entgegen!", erwiderte er. "Ihr Mädchen werdet ab heute auch mit einem Kampftraining anfangen. Es werden harte Zeiten auf uns zukommen und ich will das ihr vorbereitet seit!", verkündete der Vater. "Heißt das wir trainieren mir euch zusammen?", fragte Mia hoffnungsvoll mit einem Seitenblick auf Theo. "Nein, ich werde euch unterrichten!", sagte die Mutter. "Du?", fragten die Mädchen erstaunt. "Glaubt ihr etwa ich kann das nicht! Ich habe über 800 Jahre Kampferfahrung und habe im letzten Krieg eine Kampfeinheit der Vampire geführt!", sagte die Mutter stolz. "Ich hab dich noch nie richtig kämpfen sehen, außer ein paar lausige Werwölfe abwehren!", erwiderte Mia. "Weil ich nicht besonders gerne kämpfe, deshalb! Ich tue es nur wenn es sein muß, und wegen ein paar einfacher Werwölfen brauche ich mich nicht anzustrengen!", antwortete die Mutter. "Dann fangen wir am besten gleich damit an! Wir haben noch viel zu tun!", beschloß der Vater. So begann das lange und harte Training. Die Jugendlichen wurden von ihren Eltern sehr oft bis an ihre Grenzen gefordert. Es ging nun schon seit Monaten so. Jessy hatten ihren ersten Vampirgeburtstag gehabt und wie versprochen von den Eltern ihr eigenes Magiebuch bekommen. Auch einen Dolch und andere Gegenstände bekam sie geschenkt. Nun übte sie fleißig um den Rückstand zu Mia aufzuholen. Jessy hatte ihr beim lernen immer über die Schulter geschaut und war sehr schnell in der Magie talentiert. Ein paar Abende nach ihrem Geburtstag gingen die drei im Wald spazieren. Die Eltern hatten anderweitig zu tun und das Training fiel aus. Sie wollten an diesem lauen Abend einen gemütlichen Spaziergang machen und sich ein wenig erholen. Plötzlich stand Theo ganz allein da. Eben waren seine Schwester und Mia doch noch neben ihn gewesen. Er rief sie. "Wahrscheinlich wollen sie mir einen Streich spielen!", dachte Theo. Bedrohliches Knurren kam aus einem Gebüsch und ein Wolf sprang hervor. Theo hatte nur Sekundenbruchteile Zeit sich umzudrehen und sein Schwert zu ziehen. Zähnefletschend stand das Tier ihm gegenüber. "Was willst du, Flohfänger?", zischte Theo ihn an. Der Wolf sprang auf ihn zu. Theo schwang sein Schwert und verfehlte den Wolf. Der hatte sich mit einem Salto Rückwärts außer Reichweite gebracht. Theo schob erst seine Augenbrauen zusammen und dann sein Schwert zurück in die Scheide. "Sehr witzig, Mia!", brummte er. Der Wolf verwandelte sich in Mia zurück. "Wie hast du mich erkannt?", fragte sie. "War leicht! Der Salto! Das ist deine Lieblingsausweichtaktik! Aber sag mal bist du irre? Ich hätte dich töten können!", fuhr Theo sie an. "Oh, Mann! Verstehst du keinen Spaß?", maulte Mia beleidigt. "Nicht wenn ich dich dabei verletzten könnte!", erwiderte Theo. "Wo ist Jessy? Hat die auch so etwas dämliches vor?", knurrte er. Im selben Moment spürte er ein stechen im Nacken. Er schrie auf und schlug danach. Er schleuderte ein Eichhörnchen weg, das auf seiner Schulter gelandet war und ihn dort gekratzt hatte. "Sag mal tickst du noch ganz richtig?", schrie der das Tier an, das nun seine Schwester wurde. "Was kann ich dafür, wenn du deine Deckung vernachlässigst!", verteidigte sich Jessy. "Ich faß es einfach nicht!", schimpfte Theo und stapfte in den Wald. "Warte auf uns!", riefen die Mädchen und rannten hinterher. Theo war so wütend das er sie ignorierte. Ein kreischendes Geräusch ließ die drei Aufmerksam werden. Ein schwarzer Schatten zappelte an der Erde und stieß diese Laute aus. Sie gingen näher heran. "Das ist ein Falke!", meinte Theo. "Aber er ist Nachtschwarz!", wunderte sich Jessy. Mia hatte sich vor ihn hingekniet. "Er hat Schmerzen! Sein Flügel ist scheinbar gebrochen!", diagnostizierte sie. Sie steckte ihre Hand nach dem Tier aus, doch das hackte mit seinem Schnabel nach ihr. "Aua!", schrie sie auf und besah sich ihre blutende Hand. "Das Vieh ist ja gemeingefährlich!" "Ich dachte du kannst Tiere steuern?", wunderte sich Jessy. Mia schaute das Tier an und bekam erst große Augen und wurde dann rot vor Wut. "Das ist ja wohl die Höhe!", fauchte sie das Tier an. "Was hat es gesagt?", wollte Theo wissen. "Dieses Federvieh hat gesagt das es sich nicht von einen dreckigen, stinkenden, erbärmlichen Vampir anfassen läßt. Solle ich das noch einmal versuchen würde er mir die Augen auspicken und meine Zunge auffressen!", übersetzte Mia wütend. "Er hat Schmerzen! Nimm das nicht persönlich!", beruhigte Theo sie. Dann näherte er sich vorsichtig dem Vogel. "Keine Angst! Ich will dir nicht weh tun! Ich bin dein Freund!", wisperte er ihm zu. "Paß bloß auf! Das tut weh wenn er dich erwischt!", warnte Mia ihn. Theo ignorierte die Warnung und griff ganz vorsichtig nach dem verwundeten Tier. Zur großen Überraschung ließ der Vogel Theo gewähren und wehrte sich nicht. Vorsichtig, den Flügel stützend, legte er das Tier in seinen Arm und ging mit ihn zum Schloß zurück. Dort versorgte er die Verletzung. Der Vogel blieb ruhig, solange Mia und Jessy auf Abstand blieben. Er ließ sie aber nicht aus den Augen. Es war wieder fast Morgen als die Eltern zurück kehrten. Sie sahen sich erstaunt den Patienten an. "Das ist ein Nachtfalke!", meinte der Vater. "Was ist das?", fragte Jessy, die damit nichts anfangen konnte. "Ein Nachtfalke! Ein ganz besonderes Tier. Anders als normale Falken, kann dieser in der Nacht auf die Jagd gehen. Es ist ein magisches Tier und man hält sie seit 500 Jahren für ausgestorben!", bekam sie als Erklärung. "Ich wünschte das wäre so! Das Vieh hat mich gebissen!", maulte Mia und zeigte ihre Wunde. Die war bisher kaum verheilt. "Das wundert mich nicht, Gerlissa! Nachtfalken sind nicht grade Freunde der Vampire und anderer Nachtkreaturen! Tatsache ist das sie vor 4000 Jahren von einem Hexenmeister erschaffen wurden um Vampire und andere zu jagen und anzugreifen! Sie sind immun gegen Beeinflussung!", erwiderte der Vater. "Aber Theo scheint er zu mögen!", sagte Jessy. Da liegt daran das Jasker ein Mensch ist und in der Nähe von Vampiren war. Der Vogel hat den Instinkt ihn zu beschützen!", antwortete der Vater. "Dann sollten wir ihn schnell wegschaffen, wenn er wieder gesund ist!", meinte Theo, der das Gespräch mit angehört hatte. "Das wird schwierig werden!", mischte sich die Mutter ein. "Du hast ihn gerettet und nun wird er dich als seinen Herrn sehen! Er wird dich von nun an beschützen wollen und dir nicht mehr von der Seite weichen!" "Na großartig!", stöhnte Theo auf. Das konnte ja noch was werden. Der Falke erholte sich schneller als Theo gedacht hatte. Schon nach drei Tagen war der Flügel wieder gesund. Das mußte an seinen magischen Eigenschaften liegen. Wie die Mutter prophezeit hatte, war er von nun an immer in Theos Nähe. Jedesmal wenn sich ihm einer der Vampire näherte schrie der Vogel und plusterte sich auf. Theo mußte ihn ermahnen sie in Ruhe zu lassen. Wenigstens gehorchtet er ihm aufs Wort. Nach einem Monat legte er langsam das Mißtrauen gegen die Familie ab. Er ließ es zu das Jessy ihn streicheln konnte ohne das er sie anschrie. Auch die Eltern durften an ihn herantreten, nur Mia war schlecht auf das Tier zu sprechen. Ihre Wunde hatte drei Wochen gebraucht um zu verheilen. Normalerweise hätte sie sich noch in der selben Nacht geschlossen. So kam es das die beiden sich zähneknirschend tolerierten, denn auch der Falke schien ein Problem mit ihr zu haben. Probleme hatte es auch mit Darky und Anny gegeben. Der Falke hatte zuerst versucht sie zu erlegen, aber Theo hatte ihr das inzwischen abgewöhnt und die drei kamen miteinander aus. Wie sich herausstellte war der Falke ein Weibchen und Theo hatte sich entschlossen sie Artemis zu nennen. Sie war außergewöhnlich schlau und geschickt. Bei den Trainingsstunden mit Theo, in denen er sie abrichtete landete sie auf seiner bloßen ausgestreckten Hand ohne sie zu verletzen. Oft kreiste sie Stundenlang über dem Schloß und hielt nach Feinden Ausschau. Mia, Jessy und Theo standen auf dem Schloßhof und ließen sich zeigen was Artemis gelernt hatte. Sie flog einen komplizierten Slalom und schoß dann aus der Höhe auf sie herunter. Knapp über Jessy`s Kopf fing sie sich ab und entriß ihr eine Blume die Theo ihr ins Haar gesteckt hatte. Jessy applaudierte begeistert. Nun sollte Artemis das Kunststück bei Mia wiederholten. Mia schrie auf, als sich der Falke die Blume gekrallte hatte. Dabei waren auch ein paar Haare von ihr ausgerissen worden. "Das macht das Vieh doch mit Absicht!", meckerte sie. "Sei nicht albern! Das war eben Pech, das sich ein paar deiner Haare in der Blume verhakt hatten!", erwiderte Jessy. "Stehst du auch schon auf der Seite von dem blöden Flattermann!", brummte Mia. Sie war furchtbar eifersüchtig auf das Tier, weil Theo nur noch Augen für den Falken hatte. "Komm, sei doch nicht so! Immerhin haben wir Darky und Anny! Theo hat sich immer etwas zurück gesetzt gefühlt wenn wir uns mit den beiden beschäftigt haben! Gönne ihm doch seine Freude!", meinte Jessy. "Pah!", sagte Mia und ging ins Schloß. "Was hat sie?", fragte Theo, der nichts mitbekommen hatte. "Sie glaubt Artemis mag sie nicht!", antwortete Jessy. "Ich fürchte sie ist Beleidigt, das du sooft mit ihr zusammen bist, und meint du magst uns nicht mehr!" "Das ist doch Unsinn! Artemis ist eine gute Gefährtin, aber sie ist nur ein Vogel! Ihr seid doch meine Familie!", erwiderte Theo. "Das hab ich ihr ja auch schon gesagt, aber sie nimmt es sich sehr zu Herzen!", sagte Jessy. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)