esterale von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Anfang -------------- 612 v. Chr. wurde ich geschaffen. Ich habe meinen Schöpfer nie zu Gesicht bekommen und kenne auch seinen Namen nicht, aber sein Kuss, der mich unsterblich machte, ist für immer tief in meinem Gedächniss eingebrannt. Meine neuen Fähigkeiten erschreckten und faszinierten mich gleichermaßen. Niemand hatte mir je die Regeln erklärt. Ich war jung damals und auch einsam, so schuf ich mir einen Gleichgesinnten, ein schöner Knabe. Ich liebte ihn und seinen naiven Trotz gegen das was ihm wiederfahren war. Gemeinsam begriffen stückweise wir die Gesetze die für uns galten. Wir brauchen Blut um zu leben, etwas anderes bringt uns nur Qualen, Feuer und das direkte Licht der Sonne tötet uns. Über Tag, wenn wir an Orten, so schwarz wie die Nacht, in der wir leben, schlafen werden wir wieder heil und auch unser Haar wächst wieder auf die Länge, die es zum Zeitpunkt unseres Todes hatte. Doch bald schwand die Neugierde und meines Geliebten Trotz gewann die Macht über ihn. Sein Zorn richtete sich gegen mich, denn ich hatte ihn aus der Blüte seines Lebens gerissen, aus purem Egoismus. Ich hatte seine Seele so fest mit seinem Körper verbunden, dass es beinahe unmöglich schien sie könnte ohne ihn existieren und zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort wiedergeboren zu werden, was unser Alter Glaube den Menschen damals versprach. Mein Geliebter war es satt und meinte nur irgendwann, nachdem er 30 Jahre in der Dunkelheit der Nacht verbracht hatte, er wolle die Sonne, die für ihn zu einem Zeichen der fohen Lebeslust, die er niewieder spüren würde, wiedersehen. Als ich mich am nächsten Abend hinauswagte, aus der dunklen Gruft, die tagsüber gewöhnlich unsere reglosen, kalten, toten Körper beherbergte, war er zu Asche geworden, verbrannt. Ich vermisste ihn kaum und es tat meiner Seele unglaublich weh mir diese Tatsache einzugestehen. War ich schon so herzlos geworden, kalt wie mein Körper? Seine Abwesenheit ließ mich über meinen Horizont blicken, ich besah mir die Menschheit, die mir zuvor nur als Nahrungsquelle gedient hatte, genauer. Sie wurde meine neue Liebe. Ich liebte nicht nur ihr warmes, emotionelles Blut, sondern auch ihre naive Arroganz und ihre Kunst. Ich verschlang ihre schriftlichen Werke, welche sie zuerst auf Stein- und Tonplatten, dann auf Papyrus und schließlich in Büchern verfassten, mit übernatürlicher Geschwindigkeit. Ich hatte wahrlich viel zu tun. Noch heute vergesse ich mich häufig des Nachts in meinen Büchern. Ich laß nicht nur, ich sammelte auch. Viele Schriften ließ musste ich auf länger überdauernde Medien übertragen lassen. Mittlerweile besitze ich riesige geheime Bibliotheken mit Werken beinahe so teuer wie die Unsterblichkeit selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)