Harry und Tom von Feaneth ================================================================================ Kapitel 14: Der 1. Schultag --------------------------- Harry und Tom 14.Kapitel Der erste Schultag Die Jungs erschraken am nächsten Morgen, als ein helles Bimmeln zu hören war. Sie saßen senkrecht in ihren Betten. Was war das? Sie schauten sich verdutzt an und sahen dann auf ihre Wecker. Es war sechs Uhr. Sie mussten doch nicht so früh aufstehen, oder? Sie legten sich wieder hin und kuschelten sich ein, doch nicht lange. Die Bettdecken verschwanden wie von selbst und ihnen wurde es ungemütlich. Dann hörten sie ein lautes Klopfen an der Tür. „Aufstehen ihr Schlafmützen. Die Ferien sind vorbei. In eure Sportanzüge und rauskommen. In 5 Minuten seid ihr im Hof oder es passiert was.“ Die Stimme kannten sie nicht, aber sie waren sich sicher, dass mit demjenigen nicht zu spaßen war. Keine 5 Minuten später waren alle im Hof und die Frühgymnastik fing an. Eine halbe Stunde wurde sich gedehnt und gestreckt. Zum Schluss kam noch ein Dauerlauf um das Wohnhaus. Das dauerte noch mal eine Viertel Stunde. Dann waren alle nass geschwitzt und außer Atem. Besonders Harry war völlig fertig. Er wollte sich gerade auf den Boden setzen als Draco ihm ein Taschentuch hinhielt. Er schaute nur fragend. „Du hast Nasenbluten. Nimm schon.“ Harry nahm das Tuch und putzte sich die Nase. Während sich die anderen schnell erholten, dauerte es bei Harry mehr als doppelt so lange. Dann liefen sie zurück in ihre Zimmer, duschten sich und zogen sich an. Um 7 Uhr stand das Frühstück auf dem Tisch. Alle aßen mit gutem Appetit, nur Harry aß nichts. Doch Draco bekam es nicht mit, weil er sich gerade mit Blaise kabbelte. Nach dem Frühstück fing auch der Vormittagsunterricht an. Doch Severus hatte Harry beobachtet und auch bemerkt, dass er nicht aß. Das musste er heute noch mit ihm klären. Die drei hatten ihren Stundenplan in der Hand und suchten das richtige Klassenzimmer. Da sämtliche Klassenzimmer in einem Haus waren brauchten sie auch nicht lange suchen. Das Zimmer war schon gefüllt mit den anderen, und sie standen vor der Klasse und wussten noch nicht, wo sie sich hinsetzen sollten. Ihre Klassenlehrerin kam herein. „Guten Morgen liebe Schüler.“ „Guten Morgen, Madam Linette.“ ertönte es von den Schülern. Madam Linette sah die Jungs an, dann schickte sie zwei Mädels zu den anderen Plätzen und setzte die drei dorthin. „Wer von ihnen ist Draco Malfoy?“ Draco hob den Finger. „Gut, sie werden Harry leise übersetzen was ich erzähle. Damit er das meiste versteht. Versuchen sie aber, die anderen nicht zu stören. Ich werde auch versuchen langsam zu sprechen. Vielleicht versteht er mich dann. Machen sie Zeichen aus, wann er mich versteht oder wann er Hilfe braucht, okay? Gut. Also fangen wir an“. Sie hatten Verwandlung bei Madam Linette und Harry verstand sie wenn sie langsam sprach. So wusste er schnell was er machen musste, und hatte auch bald seine Aufgabe zur Zufriedenheit seiner Lehrerin geschafft. Auch Draco und Blaise schafften es ziemlich schnell, eine Maus in einen Handwärmer zu verwandeln und wieder zurück zu verwandeln. Nach der Doppelstunde Verwandlung war Zauberkunst angesagt. Dann kam Geschichte der Zauberei. Harry war gespannt, wie hier diese Stunde aussah. Er hoffte, besser als in Hogwarts. So langweilig wie Professor Binns konnte wohl kaum ein zweiter sein. Professor Green war toll. Er schilderte die großen Schlachten so anschaulich, dass sie glaubten selber dabei zu sein. Sie hatten viel Spaß dabei und lernten auch viel. Selbst Harry ließ sich von dem Eifer der anderen anstecken, obwohl er vielleicht die Hälfte davon nur verstanden hatte. Doch er konnte ja alles nachlesen. Dann war endlich Mittag. Hungrig machten sie sich auf in die Halle zum Essen. Harry konnte beim Essen seine Augen kaum offen halten. Doch gleich war noch Unterricht. Das wurde hart, doch er würde sich schon daran gewöhnen. In Hogwarts fing der Unterricht erst um 9 Uhr an und sie machten keinen Sport vorher. Hier begann der Unterricht um 7.30Uhr und sie mussten um 6 Uhr raus. Da wurde der Tag dann lang. Den Nachmittagunterricht brachte er nur mühselig hinter sich. Doch dann war es geschafft. „Komm Harry. Lass uns schnell Hausaufgaben machen. Zum Glück haben wir hier nicht so lange Unterricht wie in Hogwarts. Dann haben wir gleich Zeit für uns.“ „Kann ich nicht erst etwas ausruhen? Ich bin total geschafft, bitte.“ Da erst fiel den Beiden auf, wie blass Harry war. Sie machten sich Vorwürfe, dass sie nicht besser auf ihn aufgepasst hatten. „Okay Kleiner. Schlaf erst mal ne Runde.“ Kaum lag Harrys Kopf auf dem Kissen, schlief er auch schon. Nach einer Stunde, in der sie ihre Aufgaben schon machten, weckten sie ihn. Doch er sah sie so müde an, dass er ihnen Leid tat. Aber er stand auf und machte sich an die Hausaufgaben. Er war froh als er endlich fertig war. Er legte sich wieder aufs Bett und schlief fast sofort wieder ein. Draco und Blaise sahen sich an und beschlossen zu Severus zu gehen, der seinen Unterricht auch beendet haben müsste. Sie kamen zu seinem Büro und klopften an. Nach dem „Herein“ traten sie ein. „Draco, Blaise? Was gibt es? Wo ist Harry? Seid ihr ohne ihn gekommen?“ „Ja, Onkel Sev, er schläft. Er ist heute den ganzen Tag müde. Ich glaube der Frühsport ist ihm nicht bekommen.“ „Frühsport? Was soll das heißen? Harry darf keinen Sport machen. Das ist viel zu anstrengend für ihn. Habt ihr das nicht gewusst?“ „Nein, davon hast du nie was gesagt.“ „Das hättest ihr euch doch denken können. Ihr wisst wie krank er ist. Verdammt, ich hoffe es ist nicht mehr passiert. Kommt mit, ich muss zu ihm.“ Schnell machten sie sich auf zu ihrem Zimmer. Harry schlief immer noch. Er war so blass, dass sich Severus große Sorgen machte. Sanft strich er ihm über den Kopf. Da sah er das Taschentuch, das aus seiner Hosentasche etwas raus schaute. Er nahm es und sah die Jungs an. „Er hatte Nasenbluten nach dem Sport heute Morgen.“ „Lasst ihn noch etwas schlafen. Ich muss noch zu Madam Maxime. Sie muss wissen, dass er sich körperlich nicht anstrengen darf. Und ihr achtet bitte auf ihn. Sollte er wieder Nasenbluten bekommen, sagt mir bitte bescheid. Ich dachte, es würde erst später auftreten. Das zeigt mir, dass es ihm doch schlechter geht als er und wir dachten.“ Leise verließen sie das Zimmer und Severus suchte die Direktorin auf. Sie besprachen sich und holten den Sportlehrer hinzu. „Es tut mir leid. Ich wusste das nicht. Ich werde darauf achten, dass der Junge nicht mehr mitmacht. Er kann also morgens eine halbe Stunde länger schlafen. Ich werde ihn auch aus dem anderen Sportunterricht entlassen. Er kann ja in den Stunden seine Hausaufgaben machen. Dann hat er auch später nicht mehr so viele Aufgaben zu machen.“ So wurde es gemacht, und Harry freute sich morgens, dass er noch etwas länger schlafen konnte. Er wurde von seinen Freunden immer noch rechtzeitig geweckt. Er lernte sehr schnell, und wie Narcissa es gesagt hatte, lebt man in dem Land, lernt man die Sprache viel eher. Nach drei Monaten konnte er die Sprache schon fast perfekt sprechen, wenn auch nicht schreiben, denn er mochte sie sehr. Doch dann wurde er langsam schwächer. Es begann schleichend und fiel nicht sofort auf. Man merkte, dass er viel mehr schlief, und er nachmittags Schwierigkeiten hatte, dem Unterricht zu folgen. Dadurch schaffte er es auch kaum noch, seine Aufgaben zu machen. Die Lehrer bemerkten, wie der Junge sich bemühte, es keinem zu zeigen, wie es ihm ging. Sie trafen sich an einem Nachmittag, um zu besprechen was sie tun konnten. Sie mochten den Schwarzhaarigen, der immer so fröhlich wirkte und nie klagte, selbst wenn er Schmerzen hatte. „Ich kann nicht mit ansehen, wie er sich quält, um alles zu schaffen. Was sollen wir tun? Severus?“ fragte Madam Linette. Der schaute sie an. „Ich weiß es nicht. Ich habe Angst, dass er sich überanstrengt. Er will alles mitmachen. Aber er hat einfach die Kraft nicht mehr. Ich hatte so gehofft, dass er Weihnachten noch erlebt, doch wie es scheint, verliere ich ihn vielleicht noch eher. Ich finde einfach nichts, was ihm helfen kann. Ich habe fast alle Bücher durch, nichts, einfach nichts. Vielleicht können wir ihn vom Nachmittagsunterricht befreien, und diese Stunden am Samstag nachholen. Die Bereitschaft der Lehrer vorausgesetzt. Sonst könnte ich das auch übernehmen. Wenn ich den Lehrstoff bekomme, wäre das kein Problem. So wäre ihm schon sehr geholfen. Auch wenn er es nicht will. Doch er weiß leider zu genau, wie es um ihn steht. Sollte es noch schlimmer werden, nehme ich ihn von der Schule und bringe ihm Heim. Er soll in Frieden sterben können, wenn es keine Rettung mehr gibt.“ Er hatte Tränen in den Augen als er das sagte. Die Lehrer waren seiner Meinung. Der Nachmittagunterricht wurde auf das Wochenende verlegt, und die Hausaufgaben gestrichen. Er sollte machen was er konnte. Wenn er es nicht schaffte, war es okay. „Wir werden sehen ob es so geht und ob es reicht, und wie lange es geht. Wir wollen alle hoffen, dass sie noch das richtige Mittel finden. Ich hätte nicht gedacht, dass es etwas gibt, in dem uns die Muggel voraus sind. All unsere Zauberei nützt uns in diesem Falle nichts.“ Sagte Madam Maxime und löste die Versammlung auf. Severus machte sich auf zu seinem Sohn, der auf seinem Bett lag und las. „Hallo mein Schatz, wie geht es dir?“ „Danke, Dad, ganz gut, nur etwas müde.“ erwiderte der Junge. „Komm her, ich muss mit dir reden.“ Harry schaute ihn ängstlich an. Musste er die Schule schon wieder verlassen? Er wusste selber, wie schwach er war, doch er wollte lernen. Sein Vater nahm ihn in den Arm. „Hey, keine Angst, ist doch alles in Ordnung. Nur haben wir deinen Stundenplan etwas geändert.“ „Geändert? Wieso das denn?“ Doch ein Blick in die Augen seines Vaters ließ ihn verstummen. Also wussten auch die anderen Lehrer bescheid. „Du hast nur noch morgens Unterricht. Der vom Nachmittag wird auf Samstag verlegt. So kannst du dich besser erholen. Es wird alles zu viel für dich. Wir sehen wie müde du bist. Deine Hausaufgaben machst du wenn du kannst, wenn nicht ist es auch nicht schlimm. So kannst du dich auf das lernen konzentrieren.“ „Aber wenn ich die Aufgaben nicht mache, vergesse ich vielleicht zu viel. Wenn ich am Nachmittag keinen Unterricht habe, schaffe ich bestimmt die Aufgaben, Dad, bestimmt.“ Er sah Severus mit Tränen in den Augen an. „Ich schaffe es bestimmt, “ schluchzte er erneut. „Ich weiß es mein Kind. Ich weiß.“ Sanft wiegte Severus seinen Sohn in den Armen. Verdammt, warum gab es keine Rettung für sein Kind? Wo konnte er noch suchen? Als er seinen Sohn wieder anschaute, war der wieder eingeschlafen und er sah, dass der Junge schon wieder Nasenbluten hatte. Das war nun fast täglich zu sehen. Auch eine Folge der Krankheit. Ständiges Nasenbluten und Entzündungen im Mund, die das Essen erschwerten, das doch so wichtig war. Er wischte das Blut aus dem Gesicht des Jungen und legte ihn wieder hin. Als er aufstand und gehen wollte, sah er seine Patenkinder in der Tür stehen. Sie hatten alles mitbekommen und erkannten nun, wie schlimm es um ihren Freund stand. Noch viel schlimmer als sie gedacht hatten. „Onkel Sev, wird er Weihnachten noch erleben?“ „Ich weiß es nicht. Es geht einfach alles zu schnell. Seht doch, wie schmal er geworden ist. Er mag nicht mehr essen, weil alles weh tut. Doch wenn er nicht genug isst, hat er bald gar keine Kraft mehr. Er bekommt schon drei Aufbautränke am Tag und Stärkungstränke, doch wird er immer schwächer. Ich habe Angst, dass ich ihn schon vor Weihnachten heimbringen muss. Ich hab ihm versprochen, das er Zuhause sterben darf.“ Müde ging er an den Jungs vorbei, nahm sie einmal in den Arm und drückte sie, dann ging er wieder in die Bibliothek, wo die Leiterin ihm schon wieder einige Bücher herausgesucht hatte. Auch sie wusste, nach was er suchte und legte ihm die Bücher heraus, wo solche Tränke standen. Er hatte schon viele gebraut, doch keiner zeigte Wirkung. Er konnte seinen Jungen verstehen, der keine mehr trinken wollte. Denn die meisten schmeckten scheußlich, oder taten beim spritzen weh, und wenn dann keine Wirkung erzielt werden konnte? Er setzte sich wieder, nahm das erste Buch und las. Madam Lynch, die Bibliothekarin stellte ihm eine Kanne Tee hin, eine Tasse und etwas Gebäck. Sie wusste, er würde wieder den ganzen Nachmittag hier sitzen und einen Trank nach dem anderen aufschreiben und abends brauen. Severus bedankte sich, ohne von seinem Buch aufzusehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)