Schatten Engel I von Amideyla (1/3 ~*Love goes its own way*~) ================================================================================ Kapitel 8: ~*Ein Kuss*~ ----------------------- ~*~ Wieder allein in ihrem Zimmer stand Damiana vor ihrem Bett. Der Blick in sich selbst gerichtet und die Hände zu Fäusten geballt. Ihr Herz wollte nicht aufhören hart gegen ihre Rippen zu schlagen und die heißen Tränen tropften unaufhörlich von ihrem Kinn und ihren Wangen. Jetzt holte sie die Anspannung der letzten Stunden wieder ein. Sie hatte getötet- zum ersten Mal, sie hatte Cerubim abgewiesen- jetzt und für immer und sie fühlte sich furchtbar. Ein gezwungenes Lächeln zuckte in ihren Mundwinkeln. Damiana: Ich tauge nicht zur Mörderin. Das wusste sie und genauso wusste sie, dass es für sie keinen anderen Weg geben würde. Jetzt war es zu spät die Notbremse zu ziehen. Jetzt war sie in den Strudel hineingerissen worden. Jetzt war sie ein Schatten Engel... Kein Schluchzen entrang sich ihrer trockenen Kehle, nur die stummen Tränen säumten ihre Wangen. Sie hatte ihren Weg gewählt. Aber warum fühlte sie sich immer noch unsicher? Hatten Saphiras Wunden ihr gezeigt, richtig vor Augen geführt, wie es ausgehen kann, wenn man nicht gut genug war? Hatte sie etwa Angast zu sterben? Nein. Sie hob ihr Gesicht der Zimmerdecke entgegen und dachte wieder an Saphira, die schwer verletzt in diesem Zimmer lag. Der Arzt hatte ihr eine Spritze mit einem Mittel gegeben, dass ihre Wunden schnell heilen lassen soll. Bald würde sie wieder auf den Beinen sein. Dennoch schnitt ihr der Gedanke an die tiefen Verletzungen ins Herz. Das alles ging auf Cerubims Rechnung. Und er tat dies doch nur, weil er sie, Damiana, gesucht hatte. Damiana: Bin ich am Ende schuld, dass sie so verletzt ist? Die Decke gab ihr keine Antwort. Sie wollte zu Saphira, ihre Hand halten und leise mit ihr sprechen, aber wenn jemand sie erwischte, würde sie eine Menge Ärger kassieren. Mit etwas wackligen Beinen tapste sie ins Bad und drehte den Wasserhahn auf, um sich das Gesicht zu waschen. Das kühle Wasser, welches ihre erhitzten Wangen berührte, weckte sie geradezu aus ihrer Verzweiflung. Schnell riss sie sich die schmutzigen Klamotten vom Leib und sprang unter die Dusche. Sie hatte völlig vergessen, dass sie immer noch voll Blut bespritzt war und dass sie sich den Blutgeruch daher auch nicht einbildete, wie sie geglaubt hatte. Lange schrubbte sie ihre Haut, bis sie rosig schimmerte und stieg erst dann aus der Dusche, als sie sich völlig sicher war, dass nichts mehr von dem Blut an ihrem Körper klebte. Hastig zog sie sich etwas anderes an und warf die schmutzigen Sachen in den Mülleimer. Das würde sie mit Sicherheit nicht noch mal anziehen. Nun fühlte sie sich schon besser und glaubte es riskieren zu können zu Saphira hinunter zu gehen. Sie schlich sich die Treppen hinunter und achtete nicht darauf, dass ihr Haar noch nass war und sie eigentlich nur in einen Bademantel gehüllt war. Etwas später stand sie vor dem Zimmer und öffnete die Tür, um sie nach ihrem Eintreten geräuschlos wieder zu schließen. "Wolltest du nachschauen, ob ich noch lebe?" Mit einem spitzen Schrei wirbelte sie erschrocken herum. Damiana: Saphira! Du bist wach? Wie geht es dir? Sie eilte an das Bett und beugte sich über Saphira, um sie im Dämmerlicht besser sehen zu können. Dieser fuhr sich unter großer Anstrengung und noch mehr Schmerzen über das Gesicht. Saphira: Ich fühle mich, als hätte man mir die Haut abgezogen und falsch rum wieder drauf gestülpt. Damiana legte ihre kühle Hand auf die heiße Stirn der anderen und strich ihr sanft einige Strähnen aus dem Gesicht. Unendlich zärtlich wanderten ihre Fingerspitzen über die weiche Haut. Wieder war sie den Tränen nahe. Innerlich verfluchte sie diese ständige Heulerei. Saphira: War es denn wenigstens erfolgreich? Damiana: Das schon. Saphira: Und du bist nicht mit Cerubim mitgegangen... Damiana: Na hör mal! Saphira lachte leise über Damianas Empörung. Damiana: Ich bleibe hier! Saphira: ... Wie lange war ich bewusstlos? Das Thema wechselnd nahm sie Damianas Hand und hielt sie fest in ihrer. Ein süßer Schauer durchrieselte sie bei dieser Berührung. Damiana: Nicht lange. Einige Stunden. Jetzt ist es Abend. Saphira: Hmhm... wo ist Titus? Damiana: Ich weiß nicht. In ihrem Zimmer, nehme ich an. Soll... soll ich sie holen? Irgendwie widerstrebte ihr das. Saphira: Nein. Dann senkte sich Schweigen über sie. Bald begriff Damiana, dass Saphira eingeschlafen war, doch noch immer hielt sie ihre zarte Hand fest umklammert. Ein bittersüßes Lächeln huschte über Damianas Lippen. Damiana: Ich geh schon nicht weg... Oh das stimmte! Sie blieb noch die ganze Nacht neben Saphira sitzen und wurde vom Arzt, der am nächsten Morgen kam, fast erwürgt, als er sie vor die Tür setzten wollte, aber sie blieb stur. Den ganzen folgenden Tag rührte sie sich nicht vom Fleck und wartete eisern darauf, dass Saphira wieder aufwachte. Schließlich gab es der Arzt auf und ließ dem Mädchen etwas zu Essen hoch bringen, damit sie nicht auch noch schlapp machte. Damiana verspürte keinen Hunger. Sie wollte nur bei Saphira bleiben und bemerkte nur am Rande, dass Titus nicht einmal mehr das Zimmer betrat. Ob sich etwas zwischen den beiden geändert hatte? Müde schüttelte sie den Kopf. Sie wollte nicht darüber nachdenken. Denn eigentlich ging sie das auch nichts an. Titus hingegen kochte innerlich, weil Damiana nicht von Saphiras Seite wich. Vielleicht sollte sie dem Mädchen befehlen, dass es auf ihr Zimmer gehen solle. Aber sie ließ es bleiben. Als Damiana nach einer Woche immer noch an Saphiras Bett saß, war Titus sich sicher, dass da etwas zwischen den beiden gelaufen war, als sie nicht da gewesen war. Wieder einmal kreisten ihre Gedanken um die beiden, als sie schon wieder nicht schlafen konnte. Wütend schlug sie die Decke von sich und weckte damit Michelle, die bis dahin schlafend neben ihr gelegen war. Mit einem leisen Murmeln drehte sich das Mädchen zu Titus um und streckte eine Hand nach ihr aus. Michelle: ...Mylady? Titus: ... Titus stand ohne etwas zu sagen auf und ging zum Fenster. Das ganze Zimmer war in silbernes Licht getaucht, da der Mond hoch am Himmel stand und keine Wolke sich vor ihn schob. Michelle beobachtete sie, wie sie die Hände auf die Fensterbank legte und seufzte. Michelle: Mylady, könnt ihr nicht schlafen? Sie stand ebenfalls auf und kam dicht an Titus heran. Sanft legte sie ihre Hände flach auf den glatten Rücken der anderen. Titus: Vollmond. Michelle: Mhm. Titus schloss die Augen und fühlte, wie Michelle sie zärtlich berührte und wie sich ihre Lippen auf ihre Schultern legten. Das hatte Saphira niemals getan. Sie war immer eher grob gewesen. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie sich Saphiras Hände auf ihrer Haut angefühlt hatten. Ganz anders... Michelle zog mit ihrer Zunge kleine Kreise auf Titus Rücken, als diese plötzlich zusammen zuckte und sich ruckartig umdrehte. Titus: Du kannst wieder auf deine Zimmer gehen. Michelle: Was? Titus: Geh! Michelle starrte in ihre schwarzen Augen, die so völlig ohne Ausdruck waren. Michelle: Ich möchte aber hier bleiben... Titus schob sie von sich weg und ging an ihr vorbei. Titus: Gute Nacht. Michelle: Lady Titus! Titus warf ihr einen genervten Blick zu und beherrschte ihre Stimme nur mit Mühe. Titus: Das war ein Befehl. Michelle biss sich auf die Lippen. Das war nicht fair! Ständig konnte sie nach Titus' Launen rennen. Sie hatte langsam genug davon! Sie war doch auch nur ein Mensch! Es tat ihr weh, dass Titus sie mehr wie einen Gegenstand behandelte, als wie jemand von dem sie geliebt wurde. Michelle: Ich... Sie seufzte. Es hatte doch keinen Sinn. Michelle: Jawohl. Niedergeschlagen lief sie zur Tür und schnappte sich unterwegs ihr Kleid, streifte es über und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Sie wusste weshalb sie für Titus nie mehr als ein Zeitvertreib sein würde. Wer wusste das nicht?! Titus war völlig hoffnungslos in Saphira verliebt. Noch dazu schien Saphira mit der Prinzessin Damiana besser auszukommen, als mit sonst wem. Die beiden schienen Freunde geworden zu sein. Das Mädchen wich auch nicht vom Bett der Verletzten. Michelle strich sich eine Strähne aus der Stirn und blieb neben einem Fenster stehen, um hinaus zuschauen. Michelle: Ja, jetzt wurde einiges ins Rollen gebracht... ~*~ Ihre Lider waren schwer wie Blei und sie vermochte sie nicht zu heben, egal wie sehr sie sich auch mühte. Etwas, so schien ihr, lag auf ihrer Brust und sie konnte kaum atmen. Aber so schnell gab sie nicht auf. Wieder versuchte sie die Augen aufzuschlagen und endlich gelang es ihr. Zunächst sah sie nichts, weil es stockdunkel im Zimmer war. Dann ganz allmählich konnte sie eine Flut von blondem Haar ausmachen, dass sich über ihren Oberkörper ergoss. Blondes Haar? Saphira versuchte verwirrt die Hand zu heben und fragte sich orientierungslos, wo sie war und was da auf ihr lag. Ihre Hand ließ sich nur unter großer Anstrengung bewegen. Millimeter für Millimeter. Jetzt spürte sie ein leises Kribbeln in der Nasenspitze. Sie wollte die Stelle kratzen, aber ihr Arm wollte sich nicht richtig bewegen. Das Jucken und Kribbeln wurde stärker und Saphira zusehends wütender. Das kann doch wohl nicht sein, dass sie so schwach war?! Sie konzentrierte sich und sammelte all ihre Kraft. Hopp! Ihre Hand schwebte einige Sekunden über ihrem Gesicht und- Wums- Dusch! Saphira: AU! Ihre Hand war im Sturzflug auf ihre Nase zugesegelt und mit ihrem Schmerzensausruf hatte sie die "Flut von blondem Haar" in Bewegung gebracht. Vollends verwirrt starrte sie in zwei tiefblaue Augen und hörte, wie ihr Herz so laut schlug, dass sie dachte, der ganze Raum wäre von dem stetigen Poch- Poch erfüllt. Dann machte es 'Klick' und sie begriff wo sie war, weshalb sie hier lag und die "Flut von blondem Haar" war niemand sonst als Damiana, die eingeschlafen war und nach vorne auf Saphira gekippt war. Nun war sie wach und schaute Saphira atemlos an. Keiner sagte etwas. Langsam zog Saphira ihre Hand von ihrem Gesicht und keuchte leise bei dieser Anstrengung. Damiana schluckte trocken. Die goldgelben Tigeraugen der anderen hielten sie gefangen. Sie fühlte sich außerhalb von Raum und Zeit. Eine seltsame Unbeweglichkeit hatte sie in der Gewalt... oder bewegte sie sich doch? Saphiras Gesicht wurde immer größer und verschwamm vor ihren Augen. Dann spürte sie deren Lippen an den ihren. Nun begriff sie. Sie hatte sich vorgebeugt. Wie elektrisiert spürte sie Saphiras Zunge, die ihre Lippen vorsichtig anstupste. Ihr rasendes Herz erfüllte ihre Ohren mit einem Rauschen. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete schnell. Saphiras Zunge berührte ihre Lippen erneut und diesmal gab sie nach, öffnete den Mund einen winzigen Spalt und fühlte dann erschauernd die warme seidige Zunge der andern eindringen. Vorsichtig und ganz zärtlich... Damiana konnte nicht anders als das süße Spiel zu erwidern und erschauerte von neuem. Ihr Körper war auf einmal so schwer und sie senkte sich weiter auf Saphira hinab. Dann wie als hätte sie jemand aus einem Traum gerissen schnellten sie aus einander und Damiana nahm es gleich vom Stuhl. Krachend ging dieser zu Boden und sie saß zitternd daneben. Damiana: Oh Gott... Oh mein Gott... Saphira: ... Saphira wusste nicht, ob sie lachen sollte, oder doch lieber schreien. Was war nur in sie gefahren?! Sie warf einen Blick auf Damiana, die sich langsam erhob und zurücktrat. Damiana: Ich... ich... Ihr Gesicht glühte und sie presste die Handflächen auf ihre Wangen. Damiana: Ich gehe jetzt wohl besser. Sie drehte sich ruckartig um und stürzte auf die Tür zu. Saphira: Damiana...! Ihre Stimme war nur schwach, aber deswegen nicht weniger herrisch. Saphira: Beruhige dich! Damiana hatte ihre Hand bereits auf die Türklinke gelegt und wollte hinaus. Damiana: ...*schluck* ... Saphira: Warte doch mal! Damiana: Gute Nacht. Sie konnte nicht länger dableiben. Bevor Saphira noch etwas sagen konnte, war sie schon aus der Tür und rannte polternd die Treppen hinauf in ihr Zimmer. Saphira stöhnte entnervt. So brauch man auch nicht gleich reagieren... schließlich hatte sie den ersten Schritt gemacht... oder? Sie erinnerte sich nicht richtig, aber woran sie sich nur zu deutlich erinnerte waren Damianas weiche Lippen und der sanfte Druck, mit dem sie ihren Mund auf den ihren gedrückt hatte... Na, jetzt ist aber Schluss! Die junge Prinzessin stürmte währenddessen in ihr Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Damiana: Oh mein Gott! Was hab ich denn gemacht?! Sie ließ sich auf ihr kühles Bett plumpsen und schlug die Hände vors Gesicht. Sie wollte die Bilder aus ihrem Gedächtnis löschen, aber immer noch hatte sie das Gefühl, dass Saphiras Lippen auf ihrem Mund lagen. Heftig schüttelte sie den Kopf und währe am liebsten im Boden versunken. Wie sollte sie Saphira je wieder unter die Augen treten können? All ihrer Verzweiflung zum Trotz war da eine leise, aber hartnäckige Stimme, die ihr sagte, der Kuss währe toll gewesen... ~*~ "Damiana! Sag mal! Wo schaust du denn hin?" Kilians Stimme riss sie aus ihren Gedanken und erst jetzt merkte sie, dass sie mit voller Karacho in ihn rein spaziert war. Etwas verwirrt schaute sie auf ihn hinunter, da er auf dem Boden saß und langsam wieder auf die Beine kam. Kilian: *lach* Was ist denn mit dir los? Hast du mich echt nicht gesehen, oder ist das nur eine lahme Anmache gewesen? Sie schüttelte grinsend den Kopf. Damiana: Tschuldige. Ich hab dich echt nicht gesehen. Kilian: Heiratsgedanken? Damiana: Na bestimmt. Ich will die dicke Köchin heiraten und weiß nur noch nicht, wie ich's ihr klar machen soll. Sie lachte. Irgendwie hatte sie immer gute Laune, wenn Kilian bei ihr war. Sie hatte ihn schrecklich gern. Wobei sie in den letzten Tagen ein Gesicht gezogen hatte... Seit zwei Wochen war sie nicht mehr bei Saphira gewesen, hatte aber gehört, dass sie recht schnell gesund wurde. Nun war sie eigentlich auf dem Weg nach draußen gewesen, weil Titus dort auf sie wartete. Das Training musste schließlich wieder aufgenommen werden. Als Kilian aufgestanden war, hakte sie sich bei ihm ein und schleppte ihn mit nach draußen. Damiana: Ich fange heute wieder mit dem Training an. Kommst du mit? Kilian: Trainiert dich Titus etwa nicht? Damiana: Doch. Aber du sollst mitmachen. Kilian: So? Hat sie das erlaubt? Damiana: *grins* Ich erlaube es dir. Titus zog sich gerade ihre Handschuhe an, als sie Kilian mit Damiana am Arm rauskommen sah. Titus: So, kriegen wir heute Gesellschaft beim Training? Damiana: Warum nicht? Titus warf ihr Haar in den Nacken und kam auf die beiden zu. Titus: Hast du bei Saphira vorbeigeschaut, Kilian? Kilian: Klar. Titus: Wie geht's ihr? Kilian: Viel besser. Wo wir gerade dabei sind, Damiana, warum hast du sie eigentlich nicht besucht? Du warst doch zu Anfang die ganze Zeit da. Damiana konnte es nicht verhindern, dass sie errötete. Gerade wollte sie zu einer Antwort ansetzten, als sie Schritte hinter sich hörte. " Weil wir eine kleine Meinungsverschiedenheit hatten." Nun erbleichte das arme Mädchen schlagartig wieder. Saphira kam mit ihrer gewohnten Eleganz auf sie zu und bohrte ihren Blick in Damianas Augen. Diese schluckte schwer und brachte nichts heraus. Titus: Na so was! Wie geht's dir? Bist du schon so weit, dass du wieder aufstehen kannst? Saphira: Siehst du doch. Ich halte es nicht mehr im Bett aus. Titus: Für Training ist es aber wirklich noch zu früh! Saphira zuckte die Schultern und schaute Damiana weiterhin an. Dann ganz plötzlich zog sie ihr Schwert und hielt es ihr blitzschnell unter die Nase. Saphira: Na los! Damiana brachte ein leises Quieken hervor und schüttelte den Kopf. Saphira: Ich bin zwar angeschlagen, aber so schlimm ist es nicht mehr. Damiana trat einen Schritt zurück, noch einen und noch einen. Ihre Augen hatten sich geweitet und dann war sie pfeilschnell in der Luft. Saphira flog ihr sofort hinter her. Titus rief ihnen etwas nach, aber keine der beiden achtete darauf. Titus: Verdammt noch mal! Kilian: Regt euch nicht auf. Damiana ist längst nicht stark genug um Saphira- Titus: Das ist doch gar nicht mein Problem! Kilian: Was dann? Titus: ... ach vergiss es... Sie drehte sich um und wollte ins Schloss laufen. Kilian: Stopp! Wo wollt ihr hin? Titus: Ich habe keine Lust den beiden hinterher zu fliegen! Währendessen musste Damiana feststellen, dass sie nicht schnell genug war, um Saphira entkommen zu können. Diese holte sie bald darauf ein, packte sie am Arm und schleuderte sie kraftvoll in Richtung Boden. Damiana konnte sich gerade noch abfangen, bevor sie mit einem Felsen kollidierte. Keuchend blieb sie sitzen und fühlte schon wieder, wie Saphira nach ihrem Arm griff. Damiana: Wie kann man nur so schnell sein?! Saphira: Na? Nicht mehr verlegen? Damiana: ... *darf ich sterben?* Sie schüttelte Saphiras Hand ab, sprang auf und wich weiter zurück. Damiana: Das... das... *blush*... *glüh*... *heul*... Saphira packte sie wieder und pflanze sie auf ihren Hosenboden. Saphira: Beruhige dich! Damiana: Es tut mir wirklich leid! Ich weiß gar nicht was in mich gefahren war! Ich wollte das wirklich nicht und- Saphira: Halt mal deinen Mund! Ich habe doch genauso... Sie sprach nicht weiter und senkte den Blick. Was für eine blöde Situation. Alle beide waren peinlich berührt und wussten nicht wohin schauen. Am besten sollte man die ganze Sache vergessen. Genau das sagte Saphira auch und zu ihrer Überraschung... Damiana: Das... das hab ich doch versucht... *schluck* Saphira: Was willst du denn damit sagen? Damiana: ... ich weiß gar nichts mehr... Saphira fühlte, wie ihr Herz schneller wurde und wunderte sich. Sie hatte es verdrängt, aber auch sie musste ständig an diesen Kuss denken. Natürlich würde sie das Damiana niemals sagen. Damiana: Ich weiß ja, dass es so auch nicht weiter gehen kann... ich meine ich kann dir nicht aus dem Weg gehen und... und das will ich gar nicht... und... und... Jetzt wusste sie überhaupt nicht mehr weiter. Plötzlich lachte Saphira laut heraus, zog Damiana an sich und zerzauste ihr mit einem einzigen Wisch das Haar. Saphira: Vergessen wir's einfach! Komm jetzt. Wir müssen weiter machen... ehe Titus kommt... "Ehe sie kommt und merkt, dass sie ein bisschen hintergangen wird von euch?" Damiana: O.O Saphira: -.- *ups...* Damiana: Kilian! Hast du mich erschreckt! Kilian: Hast du mich nicht kommen hören? Ich war ziemlich laut... aber scheinbar wart ihr zu sehr mit euch beschäftigt! Er landete schwungvoll neben den beiden und grinste übers ganze Gesicht. Saphira: Du redest doch nur Scheiße! Kilian: Wirklich? Damiana löste sich von Saphira und strich sich durch ihr zerzaustes Haar. Sie hatte keine Ahnung worauf Kilian hinaus wollte, aber irgendwie ahnte sie, dass es ihr nicht gefallen würde, wenn sie noch dahinter käme. Damiana: Wovon redest du? Wieso hintergehen wir Titus? Kilian: *lach* Du hast ihr die Frau ausgespannt! Er schien sich ja köstlich zu amüsieren und Saphira fragte sich, wie ernst es ihm damit war, was er sagte. Vielleicht hätte sie heute doch besser im Bett bleiben sollen... Saphira: Na wenn du meinst. Damiana: Kilian! Ich finde das überhaupt nicht witzig! Kilian: *sich-eins-ab-lach* Ich schon! ^.^ Saphira wurde das schlicht zu blöd und wandte sich ab. Kilian: Das braucht euch doch nicht peinlich zu sein, Saphira! Sie verdrehte die Augen und entfernte sich. Damiana hätte sie am liebsten getreten. Na toll! Jetzt lässt sie mich auch noch alleine!, dachte sie mit beleidigtem Gesicht. Kilian fand das ganze immer noch zum Lachen und langsam hatte Damiana das Gefühl, dass er es wirklich ernst meinte. Sie und Saphira? Blödsinn...! Sie strich sich durch ihr Haar und sah aus den Augenwinkeln, wie Saphira mit einem Sprung in den Lüften war. Kilian: Jetzt aber mal ehrlich... was läuft da Damiana? Damiana: Ich glaub dir tut die frische Luft nicht gut. Glaubst du etwas im Ernst, dass ich was mit Saphira habe?! SIE IST EINE FRAU! Kilian: Na und?! Damiana: O.o... NA UND?! Kilian: Das hat nichts zu sagen. Damiana: Ich bin nicht wie Titus! Kilian: Was hat das mit Titus zu tun?! So was passiert einfach... man kann es sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt! Damiana: *blush* Ich bin aber ganz sicher nicht in Saphira verliebt, okay?! Kilian: ... Damiana stieß die Luft hörbar aus. Damiana: Du kannst mich mal! Sie drehte sich um und flog ebenfalls weg, ehe Kilian noch mehr sagen konnte. Damiana: Verrückter Kerl... ~*~ Leise Worte dringen an mein Ohr... Ich schließe die Augen und versuche sie zu verstehen. Ist das deine Stimme? Wie weich und wundervoll sie klingt... ich habe deine süße Stimme immer schon geliebt. Hast du das gewusst? Ich habe dir niemals davon erzählt. Es gelingt mir nicht, die Laute zu deuten, aber das macht nichts. Der Klang deiner Stimme genügt mir. Langsam öffne ich meine Augen wieder. Vor mir hängt ein Spiegel. Aber sind das meine Augen? Verwirrt blinzle ich ein paar Mal und tatsächlich! Ich sehe dein Gesicht! Und je tiefer ich in den Spiegel sehe, je mehr ich mich in ihm verliere, desto deutlicher werden deine Gesichtszüge. Wie schön du bist! Wie eine Göttin... Aber nein! Für eine Göttin bist du zu grausam. Du bist eher ein Dämon. Weißt du, dass du mich an einen Dämon erinnerst? Ich habe dir nie davon erzählt. Ein klägliches Lächeln huscht mir über das Gesicht. Ich habe dir vieles nicht erzählt. Vielleicht hätte ich das tun sollen. Vielleicht wären dann einige Dinge anders gekommen. Noch immer sehe ich dich vor mir, wie du all diese grausamen Dinge zu mir sagtest. Und noch immer tut es so weh! Hast du denn nicht gewusst... dass ich dich liebe? Hast du nicht geahnt, dass du mich tötest mit deinen Worten? Etwas tropft auf meine Hand. Eine Träne? Ich weine schon wieder. Noch immer höre ich das leise Wispern. Aber der Ton hat sich verändert. Messerscharf schneidet er in das Innerste meiner Seele, zerreist mein Herz... Keuchend presse ich meine Faust gegen mein pochendes Herz. Es tut weh, so stark schlägt es. Ein eiserner Druck schnürt mir die Luft ab. "Du scheinst dich ja bitterböse in sie verliebt zu haben! Merkst du es nicht? Aha. Also doch... liebst du sie? Bin ich damit befreit?" Diese Worte verfolgen mich. War ich dir immer so lästig? Hast du mich vielleicht sogar immer gehasst? Ein Schluchzen entreißt sich meiner Kehle. Oh, warum tut es nur so weh? Du hast mich gefragt, ob ich sie liebe, aber diese Frage sollte ich wohl besser an dich weiter geben! Liebst du sie? Immer suchst du ihre Nähe. Ich habe deinen Blick gesehen, den du ihr zugeworfen hast, als wir diesen Überfall – ihren ersten Überfall gestartet haben. Wie liebevoll, zärtlich und ... und... ich kann es gar nicht beschreiben, wie du sie angesehen hast. Deine Blicke habe Bänder gesprochen... Ich habe das Gefühl innerlich zu ersticken. Ich kann dich überall fühlen, dich riechen, habe das Gefühl deine Haut zu spüren Ich beobachte dich. Immer. Ich weiß, wo du bist... auch wenn ich dich nicht sehe. Dein Herzschlag dröhnt in meinem Kopf... Dein lauernder Blick hat mich entdeckt... Du weißt, dass ich dich immer im Blick habe und du hasst es. Deine Verachtung jagt mich... ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)