Ego sum qui sum von abgemeldet (Ich bin der, der ich bin) ================================================================================ Prolog: Das Leben heißt Veränderung. ------------------------------------ Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt’s nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Prolog: - Das Leben heißt Veränderung. Im Ligusterweg Nr. 4 herrschte Aufregung. Nicht das deren Bewohner alle erwartungsvoll vor dem Fenster lungerten, aber die Freude des schwarzhaarigen Jungen würde auch leicht für die anderen Hausbewohner ausreichen, wenn diese sich von ihm anstecken lassen wollen würden. Aber natürlich waren menschliche Regungen wie Freude für die Dursleys leider nur etwas, dass man nur in der richtigen Gesellschaft und dort auch nur in den richtigen Situationen empfinden konnte. Und die Erwartung, einen Tag in der Winkelgasse verbringen zu dürfen, fiel weder unter das Stichwort 'richtige Gesellschaft' noch unter die 'richtige Situation'. Die Winkelgasse fiel eher in die Kategorie 'abartig' und 'unnormal' und wurde deswegen allenfalls ignoriert. Nichtsdestotrotz saß Harry Potter auf der Fensterbank im ersten Stock und ließ seinen Blick die Straße hoch und runter gleiten um auf keinen Fall die Ankunft der Weasleys und Hermine zu verpassen. Selbst wenn er dafür noch nicht einmal mehr ignoriert, sondern beschimpft und herumgeschubst wurde. Doch so etwas fiel bei ihm nun einmal einfach unter sein Berufsrisiko 'Zauberer'. Nach einigen hoffnungsvollen Momenten gab Harry dann aber doch dem Quengeln seines Cousins nach, der nach seinem Frühstück Deluxe verlangte, obwohl er eigentlich immer noch Diät hielt. In solchen Momenten war Harry der festen Überzeugung, dass Dudley ebenfalls ein Zauberer war, denn er kannte noch nicht einmal eine Person in der Zaubererwelt, die die im Diätplan vorgeschriebenen 60g Brot auf acht Scheiben verteilen konnte, von denen nur eine schon die Ausmaße eines kleinen Wellenbrechers besaß. Ganz zu schweigen von dem Teelöffel Olivenöl, der die Speckstreifen ertränkte und die Eier überrollte. "Aber unser Junge muss doch satt werden!" Mit diesem Satz schaffte es Tante Petunia immer wieder den Plan des Arztes zu sabotieren und ihrem Sohn jeden Wunsch von den Augen abzulesen. "Wir können ihn doch nicht hungern lassen..." Und mit einem dramatischen Seufzen hatte sie ihre Nachbarin von der Richtigkeit ihrer Entscheidung überzeugt, während zwei Schritte neben ihnen Harry mit knurrendem Magen versuchte, sich mit Unkrautrupfen sein Abendessen zu verdienen. Harry zuckte mit den Schultern. Es war ja nicht wirklich sein Problem. Er war nun alt genug und das würden wohl die letzten Tage bei seinem Onkel, seiner Tante und seinem grässliche Cousin werden, wenn alles so lief, wie er es geplant hatte. Er würde nun sein letztes Jahr in Hogwarts machen und von dort aus dann gleich irgendeine Ausbildung beginnen. Bevorzugt als Auror, wobei das bei seinen jetzigen Noten noch in den Sternen stand. Hauptsache weg aus dem Ligusterweg. Das Warten schien sich gelohnt zu haben, denn kaum hatte Harry die große Pfanne aus dem Schrank gehoben, klingelte es beinahe scheu, aber beständig an der Haustür. Er konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. Anscheinend hatte Mr. Weasley ein neues Spielzeug in der Muggelwelt entdeckt, dass er nun bis zum Nervenzusammenbruch aller Anwesenden austesten würde. Onkel Vernon knurrte hinter seiner Zeitung und seine Fingerknöchel traten weiß hervor. "Du bist heute Abend pünktlich wieder zurück und gießt die Blumen, Junge!" beherrschte er sich noch. Harry grinste, stellte die Pfanne ab, schnappte sich seine Tasche und eilte zur Tür, an der immer noch hingebungsvoll geschellt wurde. Immer noch darum bemüht, jeden Ärger zu vermeiden, öffnete er gesittet die Haustüre und grüßte mit einem höflichen "Guten morgen Mr. Weasley!" den rothaarigen Mann, der mit einem Funkeln in den Augen den kleinen Klingelknopf bestaunte. "Oh Harry, schau dir das doch mal an! Ein Knopf, mit dem jeder Besucher ankündigen kann, dass er da ist. Das ist ja beinahe wie beim Apparieren. Was die Muggel sich doch immer einfallen lassen..." Harrys Grinsen wurde breiter. "Ja, Mr. Weasley! Wie einfallsreich die Muggel doch sein können..." Dann wandte er sich noch einmal um. "Auf Wiedersehen Onkel Vernon, ich gehe jetzt. Bis heute Abend, Tante Petunia. Viel Glück bei deinem Wettkampf, Dudley!" Dann erst ließ er die Tür erleichtert ins Schloss fallen und lockte Rons Vater mit einem von Dudleys alten Handys von der Türklingel fort, bevor sein Onkel doch noch die Nerven verlor und ihm den Ausflug in die 'normale' Welt verbot. Begeistert drückte Mr. Weasley auf den Knöpfen des Handys herum um diesem die süßen Töne zu entlocken. "Wo sind denn die anderen?" erkundigte sich Harry und streckte sich, schaute sich vorsichtig um, falls sich Ron und Hermine hinter irgendeinem Busch versteckten um ihn wieder einmal zu erschrecken. Das wäre ja auch nicht das erste Mal gewesen... "Die beiden warten schon im Tropfenden Kessel. Sie wollten noch irgendetwas besprechen..." erklärte Mr. Weasley gedankenverloren, während er nebenbei mit seinem Zauberstab nach dem Fahrenden Ritter winkte und ich immer noch auf dieses Wunderwerk der Muggel konzentrierte. Der Schwarzhaarige war verwirrt. "Aber wenn der Orden eine Versammlung hat, wieso sind sie dann hier und holen mich ab?" Das brachte den rothaarigen Mann dazu, seine Aufmerksamkeit von dem Handy zu nehmen. "Wie kommst du darauf, dass der Orden eine Versammlung hat, Harry?" "Na, sie sagten doch, dass Ron und Hermine schon im Tropfenden Kessel wären, weil sich der Orden dort versammelt hätte um noch schnell einige wichtige Sachen zu besprechen?" Mr. Weasley lachte nervös auf. "Das hast du dir sicher eingebildet. Das wäre viel zu gefährlich, dass auf offener Straße herumzuposaunen, wo doch hinter jeder Ecke ein Spion stecken könnte... Nein, nein. Ron und Hermine wollten sich im Tropfenden Kessel treffen um noch ein wenig unter sich sein zu können. Du verstehst doch, was ich meine, oder?" Er zwinkerte anzüglich, während sein Gegenüber ihn weiterhin noch misstrauisch beobachtete. "Oh..." Mr. Weasley widmete sich wieder dem Handy. Er hatte nun herausbekommen, wie man andere durch Telefonstreiche in den Wahnsinn treiben konnte. Kichernd tippte er irgendwelche Telefonnummern aus Mexiko und Argentinien ein und drückte den Knopf mit dem grünen Telefon und legte dann schnellstens wieder auf. "Molly wird heute übrigens nicht mitkommen können. Sie hat die Grippe..." Erneut fluchte auf der anderen Seite der Erdkugel jemand über den ungezogenen Bengel, der einfach eine zu milde Erziehung genossen hatte. "Und die Grippe kann man nun einmal nicht mit Zaubertränken auskurieren." erklärte Mr. Weasley. "Sie hat den Zwillingen den Putzdienst übermittelt um sich ein wenig erholen zu können..." Ein Lachen huschte über sein Gesicht und kurz zwinkerte er Harry vergnügt zu, der in Gedanken allerdings immer noch bei seinem 'Verhörer' war, bis ihn ein lauter Knall zusammenzucken ließ. Wie aus dem Nichts erschien der Fahrende Ritter endlich und hielt mit quietschenden Reifen direkt vor ihrer beider Nase. Stan Shunpike, der Schaffner, streckte neugierig seine Nase zur Tür heraus und strahlte, als er den schwarzhaarigen Schopf auf dem Bordstein erkannte. "Hey Nev! Wo soll's denn heute wieder hingehen?" Freudlos grinste Harry ihm kurz zu. "Zum Tropfenden Kessel!" Entschlossen zog er Mr. Weasley hinter sich her, der die Welt um sich herum vergessen zu haben schien und gerade leidenschaftlich mit einer indischen Prostituierten über die Vorzüge und Nachteile von Einhornhaaren in Veritaserum diskutierte. Mr. Weasley winkte dem jungen Schaffner freudig zu und reichte ihm ein wenig abwesend eine Hand voll Sickel. Die Prostituierte schien seine Meinung nicht teilen zu wollen und immer lauter versuchte sich der Mann verbal gegen sie durchzusetzen. Harry musterte ihn noch eine Weile. Mr. Weasley war lustig, ein wenig chaotisch und immer fröhlich. Nie hätte er gedacht, dass er ihm etwas verheimlich würde, dass er ihn sogar belügen würde. Wie jedes Jahr nach den Ferien hatte sich Harry missgelaunt wieder auf den Weg in den Ligusterweg Nr. 4 machen müssen. Dieses Mal schien es noch unerträglich zu sein, als all die Jahre davor noch. Vielleicht gerade deswegen, weil es die letzten Wochen in seinem 'Zuhause' sein würden. Die Dursleys hatten ihn wie immer behandelt, was ihn aber auch nicht verwunderte, da sie nie anders als abwertend behandelt hatte. Vor cirka eineinalb Wochen hatte es dann angefangen. Harry antwortete plötzlich auf Fragen, die niemand gestellt hatte, befolgte Anweisungen, die niemand ausgesprochen hatte. Er wusste bis heute zwar noch nicht genau, was es nun eigentlich war, aber aus den etlichen ausgemusterten Sciencefiction-Romanen von Dudley kannte er diese Kraft. Telepathie. Er, Harry James Potter, konnte die Gedanken anderer Menschen lesen. Es war ätzend. Es war schrecklich. Es war gefährlich. Anfangs hatten ihn die Dursleys, die in den Ferien nun einmal seine einzigsten Bezugspersonen waren, misstrauisch gemustert, wenn er wieder einmal so seltsam wurde. Daraufhin war er vorsichtiger geworden, doch kontrollieren konnte er die Fähigkeit bisher nicht. Mittlerweile war er sogar schon so verzweifelt, dass er auf seine kaum vorhandenen Künste in Okklumentik zurückgriff, die er sich bei Snape aneignen konnte. Doch das brachte keine Besserung. Im Gegensatz. Wenn er versuchte seine Gedanken zu leeren und sich seiner sämtlichen Emotionen entledigte um keine fremden Gedanken mehr empfangen zu können, wurde es noch schlimmer. Dann kamen selbst die perversen Phantasien eines Nachbars, der immerhin vier Häuser weiter wohnte, bis zu ihm durch und dröhnten in seinem Kopf. Genauso hatte er auch Mr. Weasley wahrgenommen. Er hatte zwar gesagt, dass sein Sohn und Hermine etwas zu besprechen hatten, doch seine Gedanken wussten, dass die beiden auf einer Versammlung des Phönixordens waren. Wegen ihm. Harry hatte die Telepathie nicht unter Kontrolle, so dass die Gedanken mal lauter und mal leiser zu ihm getragen wurden, doch eines hatte er klar und deutlich herausgehört. Auf dieser Versammlung des Ordens ging es um ihn. Und das war leider nicht unbedingt im positiven Sinne zu deuten. Traurig krallte sich der Schwarzhaarige an dem Sitz fest, während das Bett, auf dem er sich niedergelassen hatte, durch den abrupten Start des Fahrenden Ritters nach hinten rutschte. Mr. Weasley war immer noch in das Gespräch mit der indischen Prostituierten vertieft und verstand nun auch langsam, warum diese nette Dame Schlangenhaut bevorzugte in Veritaserum bevorzugte. Die war nämlich wesentlich bekömmlicher als das spröde, ungepflegte Einhornhaar! Schnell ließ Harry seine Blick weiterwandern, doch Stan, der ihn die ganze Zeit irgendwie verträumt ansah, wollte er sich auch nicht antun. Als er dann von dem jungen Mann angesprochen wurde, schloss er lieber die Augen. Er hatte sich wirklich auf das Treffen mit Ron und Hermine gefreut, doch diese Lüge von Mr. Weasley hatte ihn verwirrt. Würden die beiden ihm die Wahrheit sagen oder würden sie ihn auch anlügen? Irgendwie wünschte er sich jetzt, dass die Dursleys ihm diesen Ausflug in die Winkelgasse verboten hätten... Er wollte sich nicht ausmalen, was diese beiden noch so über ihn dachten... Obwohl er eigentlich mit den beiden über die Stimmen in seinem Kopf sprechen wollte. Hermine war doch so belesen. Sie hätte ihm bestimmt weiterhelfen können, ohne das die halbe Welt von seiner schrecklichen Fähigkeit wusste. Die aufdringliche Stimme und die noch aufdringlicheren Gedanken von Stan wurden immer unausstehlicher... Unendlich erleichtert klammerte sich Harry deswegen an seinem Bett fest, als der Fahrende Ritter vor der Winkelgasse anhielt. "Auf Wiedersehen, Neville!" grinste Stan und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Plötzlich legte sich ein roter Schimmer auf seine Wangen. Harrys Augen weiteten sich merklich und er rannte schneller aus dem Bus, als er vor Voldemort jemals fliehen würde. Sollte das gerade die Bitte um ein Date gewesen sein ? Mit Stan? Immer noch fassungslos folgte er Mr. Weasley, der das Handy vorsichtig in einer Tasche seines Umhangs versteckte. Der rothaarige Mann warf ihm immer wieder musternde Blicke zu, die er vorher nie bemerkt hatte. "Dann wollen wir die beiden Turteltauben einmal holen gehen, nicht wahr, Harry?" Er hielt ihm die Tür auf. Harry schüttelte sich, schüttelte seine Befürchtungen ab. Irgendwie hatte ihn das alles gerade doch überrannt. Vielleicht würden Ron und Hermine ihm ja doch die Wahrheit sagen und ihn in den Inhalt der Versammlung einweihen. Nur weil Mr. Weasley nicht mit ihm darüber reden wollte, musste das ja nicht heißen, dass die beiden ihm das auch vorenthalten würden. Seine Haltung straffte sich merklich. Diese Stimmungsschwankungen und dieses gefühlsbetonte Getue gehörten auch zu den Absonderlichkeiten, die vor eineinhalb Wochen begonnen hatten. Und beinahe waren sie noch schlimmer als all die seltsamen Gedanken... Er führte sich ja beinahe auf, wie ein Mädchen! "Harry!" Hermine stürmte auf ihn los und umarmte ihn, bevor sie einen Schritt vor ihm zurückwich und ihn musterte. "Du musste mehr essen, mein Lieber. Du bist so schmal, dass du dich noch nicht einmal mehr traust zu wachsen..." Sie lächelte ihm zu, während Ron auf ihn zutrat und ihm auf die Schulter klopfte. "Hey Harry, schön dich wieder mal zu sehen... Was hast du den Sommer bisher alles getrieben?" Harry zuckte die Schultern. "Nicht viel. Ein paar Hausaufgaben gemacht, Dudley geärgert, ein wenig Hausarbeit, ... Das Übliche eben, würde ich meinen. Was ich allerdings von euch nicht behaupten kann!" Streng sah er die beiden an. "Ron, dein Vater machte da so ein paar Andeutungen, die ich einfach nicht missverstehen konnte..." Seine eigenen Gedanken tobten. Warum unterbrachen sie ihn nicht einfach? Warum machten sie nun keine Andeutungen, dass sie etwas wichtiges mit ihm zu besprechen hatten? Ron lief rot an, während Hermine einen wütenden Blick zu Mr. Weasley warf, der sich noch einmal kurz mit Tom unterhielt. "Irgendwie hätte ich mir das denken müssen..." grollte sie und schmiegte sich dann an Ron, was diesen noch röter anlaufen ließ. "Also Harry, weißt du... Wir wollten dir es ja schreiben, aber dann... Also..." Er räusperte sich und vorsichtig legte er seine Hand um Hermines Hüfte. "Harry, also ich und Herm haben uns in den Ferien öfters getroffen und haben dann festgestellt, wie sehr wir den anderen mögen. Wir lieben uns und sind nun zusammen." erklärte er mit fester Stimme. Hermine kicherte albern. Harry musterte die beiden lange. "Herzlichen Glückwunsch!" meinte er dann und wandte sich von den beiden ab um Mr. Weasley zu folgen, der gerade durch die unscheinbare Tür im Hinterhof des Tropfenden Kessels verschwunden war. Seine beiden Freunde folgten ihm. "Harry, wie geht es dir? Hast du wieder von Du-weißt-schon-wem geträumt?" erkundigte sich Ron leise, während Hermine noch einen prüfenden Blick durch die Kneipe schweifen ließ und dann nickte. "Dumbledore meinte, dass Du-weißt-schon-wer wieder irgendetwas plant. Hast du wieder von ihm geträumt?" "Nein, habe ich nicht." erklärte er entschlossen, während Mr. Weasley seinen Zauberstab aus der Tasche holte und gegen die Mauer klopfte, die einen Moment später den Weg in die Winkelgasse freigab. Die drei Jugendlichen folgten ihm in die Zaubererwelt. Harry blieb kurz stehen und versuchte so viel wie möglich aufzunehmen. Die Menschen, die Gerüche, die Farben, die Stimmen... und die Gedanken. Er seufzte tief und beeilte sich zu den anderen zu kommen, die schon einige Schritte weiter auf ihn warteten. "Vielleicht hat er ja endlich einen Weg gefunden, mich zu blocken. Ich würde es ja auch nicht all zu schön finden, wenn Voldemort von all meinen Plänen träumen würde. So habe ich jetzt wenigstens meine Ruhe." "Aber Harry..." Hermine starrte ihn aus großen Augen an. "Du bist doch der einzigste, der Du-weißt-schon-wen besiegen kann. Du solltest froh sein über jeden Gedanken, den er dir in deinen Träumen verrät!" erklärte sie. Die Wellen ihrer Gedanken trafen in seinen Kopf. Er sah sie fragend an. "Kinder, wir haben noch viel vor. Trödeln könnt ihr nachher!" erklärte Rons Vater. Hermine und Harry sahen sich noch einen Augenblick an, bevor sie ihm nach Gringotts folgten. Die großen Hallen mussten einfach jeden beeindrucken, egal wie oft man sie schon durchquert hatte. Doch bevor Harry sich unter den seltsamen Blicken von Ron, Hermine und Mr. Weasley in einer Warteschlangeanstellen konnte um eine Fahrt zu seinem Verließ anzumelden, kam schon einer der Kobolde auf ihn zu. "Mr. Potter, welch eine Ehre sie heute bei uns empfangen zu können!" erklärte er und fuchtelte mit seinen langen Fingern in der Luft herum, winkte ihn schnell hinter sich her. "Folgen sie mir bitte, folgen sie mir!" und der Schwarzhaarige gehorchte folgsam, nachdem er seinen Freunden mit einem kurzen Schulterzucken erklärt hatte, dass er auch nicht wusste, was der Kobold von ihm wollte. Am anderen Ende der Halle trat der Kobold hinter einen unbesuchten Schalter und suchte in einem Papierstapel, bis er einen Briefumschlag herauszog, den er mit einer Verbeugung Harry reichte. "Ihr Vater übertrug uns diesen Brief mit der Botschaft, ihn ihnen nach ihrem achtzehnten Geburtstag persönlich zu übergeben." Vorsichtig nahm Harry den Brief an. 'Von James Potter. Für Harry James Potter.' Er musste überrascht feststellen, dass sein Vater eine sehr ordentliche Schrift hatte. Vielleicht sollte er sich da auch noch eine Scheibe von abschneiden, denn in letzter Zeit beschwerte sich sogar Ron, dass er seine Briefe nur noch schwer lesen konnte. "Danke!" Er lächelte dem Kobold zu und musste feststellen, dass dieser einer der wenigen wahr, die es wirklich ehrlich mit ihm meinten. Wenn nicht sogar der Erste überhaupt... "Harry, kommst du jetzt endlich? Wir warten schon eine Ewigkeit!!" Ron riss ihn aus seinen Gedanken. Vorsichtig steckte er den leichten Brief ein, dass er nicht zerknitterte. Instinktiv wusste er, dass er ihn alleine lesen sollte. Ob das allerdings an dem Inhalt des Briefs lag, an seinem Absender oder an seinen 'Freunden' wusste der schwarzhaarige Junge selbst nicht genau. "Was wollte der Kleine von dir?" erkundigte sich der Rothaarige und zerrte Harry hinter sich zu den Gleisen, die ihn zu ihren Verliesen führen würden. Harry schüttelte die Hand ab, die sich in seinen Arm gekrallt hatte. Er hatte gerade feststellen müssen, dass die Gedanken noch viel schlimmer wurden, wenn man ihn anfasste. Seine inneren Ohren dröhnten. Gab es denn keine Zeit, in der Menschen einfach einmal aufhörten zu denken? Er lächelte gequält. "Ich bin jetzt erwachsen, Ron. Er wollte mir irgendeine Police aufschwatzen. Ich habe ihm erklärt, dass ich darüber nachdenken werde." "Das ist auch richtig so, Harry. Lass dir hier bloß nichts aufschwätzen... Aber seltsam ist es doch schon, dass Du-weißt-schon-wer diesen Sommer so ruhig geblieben ist, oder? Hast du wirklich nichts von ihm geträumt?" Der Führer zu ihren Verliesen unterbrach Hermine, doch ihre Gedanken eilten voraus und bestätigten das, was Harry befürchtet hatte. Und sie schrieen eines. Sie schrieen Verrat! ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 1: Lösen von alten Mustern. ----------------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Sieben Kommentare innerhalb von 24 Stunden bauen unheimlich auf. Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Kapitel 1: - Lösen von alten Mustern. Harry James Potter erstarrte. Obwohl... Der schwarzhaarige Junge erstarrte. War er denn nun noch Harry James Potter oder war er jetzt ein Slytherin? War es das, was sein Vater ihm in dem Brief erzählen wollte. Hastig riss er den Brief aus der Tasche, von den beiden Weasleys und Hermine währenddessen streng gemustert. "Harry, ist auch wirklich alles in Ordnung? Hattest du eine Vision von Du-weißt-schon-wem? Was hat er jetzt geplant?" Mr. Weasley kam auf ihn zu, doch Harry wich seiner Hand aus, die sich tröstend auf seine Schulter gelegt hatte. Sie hätte ihn nicht getröstet. Sie hätte ihm nur falschen Trost gespendet, ihm den Brief weggenommen und ihn weiter angelogen. Doch das würde jetzt alles enden. Endlich hatte er den Brief geöffnet. Er riss das Pergament hervor und überflog es. Er atmete tief ein und las es noch einmal ein wenig sorgsamer. Er blickte seine drei Begleiter ernst an, bevor er sich einfach auf dem kalten und schmutzigen Boden niederließ und den Brief noch einmal durchging. Satz für Satz, Wort für Wort, Buchstabe für Buchstabe. In diesem Moment wünschte er sich, dass er einfach nur ein ganz normaler Muggel wäre, der nie in der Lage wäre, über seine eigene Nasenspitze hinaus zu blicken. Wie in Trance steckte er den Brief weg, stand auf und klopfte sich sorgsam seinen Umhang ab. "Entschuldigt bitte..." Dann stieg er einfach in den Karren, in dem der Kobold ihn schon seltsam musterte und ungeduldig mit seinen langen Fingern klimperte. "In welches Verlies soll ich sie nun bringen?" erkundigte er sich näselnd. Harry starrte an ihm vorbei. "Mr. Potter, in welches Verlies soll ich sie bringen?" Harry reagierte immer noch nicht. Mr. Weasley winkte ab. "Wie immer, Griphook. Harry muss noch Schulsachen besorgen, ebenso wie mein Sohn und Hermine." Der kleine Kobold nickte. "Also dann in das Verlies der Potters und das der Weasleys. Oder besitzt die Familie Granger ebenfalls ein Verlies?" Harry reagierte immer noch nicht, auch nicht auf das beharrliche Stoßen von Ron und die eindringliche Stimme von Hermine. "Harry, was ist los? Hattest du eine Vision von Du-weißt-schon-wem?" Mr. Weasley saß auf einem der beiden Rücksitze und starrte angestrengt auf den Hinterkopf des schwarzhaarigen Jungen. Wie zufällig spielte er nebenbei mit einer zierlichen Kette, die beinahe unsichtbar wirkte. Sie hatten es alle gewusst. Wahrscheinlich hatte es jeder gewusst, der die Geschichte der Potters ein wenig genauer kannte. Und nicht einer hatte ihn darüber aufgeklärt. Nicht einer. Niemand hatte ihm gesagt, dass die Potters ihn damals gefunden und als Pflegekind übernommen hatten bis seine leiblichen Eltern auftauchen würden. Niemand hatte ihm gesagt, dass Dumbledore den großen Salazar Slytherin als seinen Vater entdeckt hatte. Niemand hatte ihm gesagt, dass... Harry wurde auf einmal ganz schlecht. Hieß es nicht, dass Voldemort der Erbe Slytherins war? Waren sie dann nicht... Brüder? Er lächelte kurz. "Alles in Ordnung..." ächzte er. "Er hat sich wieder beruhigt..." Sein Blick blieb an der Kette Hermines hängen. Sie beugte sich zu ihm herunter. "Was hast du gesehen? Wieso hast du den Brief so panisch aufgerissen?" Harry zuckte nur kurz mit den Schultern. Konnten sie ihn nicht in Ruhe lassen? "Lasst mich doch mal wenigstens kurz zur Ruhe kommen und es selbst verstehen, was da passiert ist..." Er atmete tief ein und aus und legte seine Hände auf seine Augen. Sofort wurden die Gedanken um ein erhebliches lauter, als wenn sie die nun verwehrte Fähigkeit der Augen kompensieren müssten. 'Lasst mich in Ruhe! Lasst mich doch einfach in Ruhe!' bat Harry verzweifelt. Wie sollte es nun weitergehen? Er konnte doch nicht weiter gegen seinen Bruder kämpfen, geschweige denn ihn töten? Aber Voldemort hatte es umgekehrt ja auch nicht gestört? Oder wusste der Dunkel Lord ebenfalls nichts von ihrer Verwandtschaft zueinander? "Harry, du musst es uns unbedingt sagen... Wir können dir helfen! Wir können doch den Menschen helfen!" Hermines Stimme mischte sich nun wieder aufdringlich zwischen ihre vielen höhnischen Gedanken. Weiß traten Harrys Handknochen hervor, als sich sein ganzer Körper anspannte. Ein stummer Schrei formte sich in seinem Kopf. Sie sollten ihn alle loslassen! Sie sollten nicht weiter behelligen! Sie sollten aufhören zu denken!!! Schnell nahm er die Hände von seinen Augen um die Lautstärke durch seine wiedererlangte Sehfähigkeit zu verringern. "Harry, soll ich vielleicht Dumble..." Doch der Schwarzhaarige winkte ab. "Er hat nur einen seiner Todesser gefoltert und mir gezeigt, wie sehr er sich darüber amüsiert hat. Wie meistens..." Hermine ließ beinahe ein wenig enttäuscht von ihm ab, musterte ihn aber auch weiterhin. "Wenn du meinst..." Die Fahrt ging schneller zu Ende, als Harry sie jemals zuvor erlebt hatte. Gerade war er noch in den Wagen eingestiegen, als sie schon an dem Verlies seiner Eltern ankamen. Der kleine Wagen hielt mit einem aufdringlichen Quietschen an und während Harry auf die große Tür seines Verlieses zulief, eilte ihm der kleine Kobold geschäftig hinterher. "Den Schlüssel, Mr. Potter, bitte!" verlangte er. Vielleicht lag es einfach daran, dass Menschen viel zu laut dachten. Vielleicht dachten Kobolde auch weniger oder nur erheblich leiser als Menschen. Vielleicht hing die Ruhe in seinem Kopf auch damit zusammen, dass sie sich hier einige Kilometer unter London befanden. Auf jeden Fall war es wesentlich angenehmer die leisen, beinahe schüchternen Gedanken eines Kobolds zu empfangen. So kam es, dass Harry den Kobold sehr sympathisch fand, trotz seiner bestimmenden Art und Weise. Er wandte sich noch einmal nach dem Wagen um, in dem Hermine eindringlich auf Mr. Weasley einredete, während Rons Blick ihm gefolgt war. Ein kleines, falsches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Seine Freunde hatten ihn angelogen. Er wollte noch nicht einmal mehr wissen, wo sie ihm sonst noch etwas vorgeflunkert hatten, doch diese eine Lüge würde er ihnen so schnell nicht verzeihen. Sie hatten ihm seine Familie vorenthalten! Er wandte sich von dem Wagen ab und betrat vorsichtig das Verlies. Er mochte den großen, aus Stein gehauenen Raum. Er war alt, imponierend, aber nicht im geringsten modrig. Als er durch die Tür trat kam ihm ein frischer Windhauch entgegen, der seine Haare zerzauste. Selbst wenn es größtenteils doch nur Einbildung war, konnte er auf dem Boden die schattenartigen Abdrücke erkennen, die seine Eltern wohl vor Jahren hinterlassen hatten. Niemand hatte diesen Raum jemals betreten, außer sein Vater, seine Mutter und er selbst. Hier konnte er ihnen noch einmal besonders nahe sein. Harry seufzte tief. Nein, sie war nicht seine richtige Mutter gewesen. Er war nicht sein Vater gewesen. Sie waren vielleicht Freunde von ihm gewesen, so etwas wie Sirius, sein Pate... Aber mehr wahrscheinlich auch nicht... Aber war der Brief auch wirklich vertrauenswürdig? Vorsichtig, immer darauf bedacht, die imaginären Fußabdrücke nicht zu zerstören, lief Harry auf den immer kleiner werdenden Stapel von Galleonen zu. Er brauchte neue Schulbücher, neue Umhänge und auch die ein oder andere Kleinigkeit. Dieses eine Buch, dass er schon letztes Jahr in Flourish & Blotts bewundert hatte, würde er sich dieses Jahr nun entgültig zulegen. Ein Animagus zu werden hatte schon seine Reize und auch wenn er es jetzt noch nicht durfte, so wollte er sich wenigstens schon so gut wie möglich darauf vorbereiten. Mit einem entsprechend schweren Portemonnaie, dass ihm beinahe die gesamte Seite seines Umhangs nach unten zog, trat er vorsichtig wieder zurück. Beinahe sanft strich er über den Türrahmen. "Auf Wiedersehen..." seufzte er bedauernd und die Tür schloss sich wieder. Als er sich dem Wagen langsam näherte, indem Griphook schon ungeduldig an der Bremse herumspielte, verstummte auch das Gespräch, in das sich Ron nun auch eingemischt hatte, nachdem er Harry aus den Augen verloren hatte. Der Schwarzhaarige machte sich gar nicht erst die Mühe nach dem Thema der Diskussion zu fragen, denn früher oder später würden deren Gedanken es ihm unweigerlich einhämmern. <... Dumbledore...> Er rieb sich mit der Handfläche genervt über die Stirn. In solchen Momenten konnte er Voldemorts Hass auf Dumbledore durchaus nachvollziehen. Der bärtige Schuldirektor wusste nie, wann es endlich genug war! Der Rest der Fahrt erlebte er wie in Trance. Jedes Mal, wenn es auf den Spuren seiner Eltern gewandelt war, wurde er melancholisch und dieses Mal war es sogar noch schlimmer... Gar nichts war mehr so, wie es noch heute Morgen gewesen war. Von Minute zu Minute wurden die Veränderungen deutlicher. Und er hatte sich tatsächlich auf den Tag in der Winkelgasse gefreut... Bedauernd stieg Harry aus dem Wagen aus, nachdem sie noch das Verlies der Weasleys besucht hatten. Sie hatten ihn in Ruhe gelassen, wussten sie doch, wie ihn die Visionen von Voldemort mitnahmen. Doch je weniger sie sprachen, desto mehr dachten sie. Und als die Fahrt in dem Wagen zu Ende ging, wäre Harry am liebsten geblieben. Ein Job in Gringotts war bestimmt auch nicht schlecht. So klein, wie er nun einmal geblieben war, ging er bestimmt locker als Kobold durch... Er lachte trocken auf und wurde wieder einmal seltsam von Mr. Weasley gemustert. Aber das war ja auch nichts neues. "Na dann wollen wir euch einmal für das nächste Schuljahr ausrüsten..." Ron's Vater lachte auf, legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter und führte die kleine Gruppe aus dem Gebäude in Richtung Flourish & Blotts. "Habt ihr auch alle eure Bücherlisten?" Das brachte Hermines Neugier wieder auf den Plan. "Arthur, weißt du, welcher Lehrer dieses Jahr die Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen wird?" Doch ihr zukünftiger Schwiegervater lachte nur und zuckte mit den Schultern. "Der Name eures neuen Lehrers wird noch strenger bewacht als die Hochsicherheitsverliese in Gringotts." Dem Schwarzhaarige, der hinter den dreien herlief, wurde mit dem nächsten Gedanken auch wieder deutlich, wie sehr Mr. Weasley diese Tatsache sehr missfiel. In dieser Hinsicht ähnelte er Mr. Malfoy auf erschreckende Art und Weise, denn der versuchte ja auch immer die besseren Noten schon im Vorfeld herauszuschlagen. Harry griff sich den anderen Brief, den er noch in seinem Umhang mit sich herumtrug. Schnell hatte er die Bücherliste auseinandergefaltet und überflogen. An für sich stand nichts neues auf dem Pergament: der siebte Band für Verwandlung, ein viel zu dickes Buch für Zaubertränke, ein weiterer Endloswälzer in Geschichte der Zauberei, einen Sternenatlas, das Buch über 'wurzelnde Tiere' für Kräuterkunde, ein Tarotdeck mit seinem Bestimmungsbuch und noch einige Nachschlagwerke für Zauberkunst. Ihr neuer Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste schien außerdem sehr engagiert zu sein. Bücher über schwarze und weiße Magie, verschiedene Schutzzauberbücher, 'Wie greife ich effektiv meinen Gegner an?' und dergleichen. Anscheinend würden sie dieses Jahr wirklich etwas in diesem Unterrichtsfach lernen... Mit einem Klingeln wurde die Dame hinter der Theke auf die vier Kunden aufmerksam gemacht. mit einem Blick erkannte sie die Lage und nach einem höflichen "Guten Tag! Sie gehen nach Hogwarts? Dürfte ich das Jahr erfahren?" verschwand sie im Lagerraum um die Schulbücher zusammenzusuchen. Hermine schaute sich kurz um und folgte dann einem der Schilder um noch einige weiterführende Bücher zu suchen. Ron sah ihr einen Moment sehnsüchtig hinterher, bevor er sich noch einmal an seinen Vater wandte und noch einmal versuchte, etwas über ihren neuen Lehrer herauszubekommen. Mr. Weasley zuckte mit den Schultern. "Dumbledore schien mit der Wahl wohl nicht sehr begeistert, doch Fudge beharrte auf seiner Entscheidung. Scheint seiner Meinung nach wohl ein sehr fähiger Mann zu sein..." Wieder zuckte er mit seinen Schultern, bevor er sich Harrys Blick bewusst wurde, der sich ertappt abwandte. Schnell konnte sich der zierliche Schwarzhaarige zwischen den hohen Bücherregalen seiner Beobachter entledigen. Nachdem er kurze Zeit ziellos durch die Reihen gestromert war, lief er nun relativ zielstrebig auf die Abteilung zu, die Bücher über die größten Zauberer aller Zeiten enthielt. Bisher war er selbst noch nie dazu gekommen. Neben Dumbledore, Albus und Moody, Alastor fand er auch Bücher über das Leben von Slytherin, Salazar und Lord, Dunkler bzw. Weißt-schon-wer, Du. Auch wenn es unwahrscheinlich war, dass man in solchen Bücher über die Affären und Liebschaften des jeweiligen Zauberers genauer informiert wurde, vielleicht fand sich ja doch ein Hinweiß auf Lüge oder Wahrheit. Zögerlich nahm Harry einige Bücher aus dem Regal, als plötzlich Ron an seiner Seite auftauchte und ihn zu Tode erschreckte. "Was machst du denn hier?" erkundigte er sich und rümpfte die Nase. Skeptisch musterte er erst die Titel der Bücher, die Harry im Arm hielt und dann Harry selbst, bevor er sich dem Blick seines Gegenübers bewusst wurde und verlegen zu lachen begann. "Ach, du willst bestimmt neue Taktiken entwerfen, wie du Du-weißt-schon-wen besiegen kannst, nicht wahr?" Während er seine eigenen Ideen zur Unterwerfung Voldemorts preisgab, legte er seinen Arm um Harrys Schultern und zog ihn erbarmungslos mit sich. Der Kleinere konnte nur noch einen kurzen Blick zurück werfen und sehnsuchtsvoll den Büchern nachstarren, die er eigentlich noch hatte mitnehmen wollen. "... aber Dumbledore weiß schon, wie man mit Dem, dessen Name nicht genannt werden darf, umgehen muss. Du kannst ihm in dieser Hinsicht voll und ganz vertrauen!" Nichtssagend zuckte Harry mit den Schultern, bevor er die Bücher auf der Theke ablegte. Er konnte Dumbledore anscheinend genauso vertrauen, wie er Ron und Hermine jetzt vertraute. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Ron die selbe Kette wie Hermine trug, mit der er momentan gedankenverloren herumspielte. Vielleicht ein Geschenk der beiden Liebenden? Auch Hermine tauchte wieder neben ihnen auf. Ihr Stapel Bücher war natürlich um einiges größer als der des Schwarzhaarigen und dennoch schien sie sich in ihrer Ehre als Jahrgangsbeste und Streberin angegriffen zu fühlen. "Was willst du den mit solchen Büchern? Salazar Slytherin haben wir schon im vierten Jahr durchgenommen und Du-weißt-schon-wer ist erst nächstes Jahr dran?" Mehr um Hermines Gedanken, als Hermine selbst, zu beruhigen, hob Harry abwehrend seine Hände. "Ich möchte mal schauen, wer mein Feind eigentlich ist." erklärte er. "Das ist nicht für die Schule." Hermine nickte erleichtert und schaute die Titel durch. "Oh ja, das Buch 'Motive des Dunklen Lords' musst du mir unbedingt einmal ausleihen. Das hatte mir Professor Dumbledore schon im letzten Jahr empfohlen, aber ich habe es in der Schülerbibliothek nirgends gefunden... Aber den Stammbaum der Slytherins würde ich wieder weglegen. Das sind weniger Fakten, sondern eigentlich nur Geschichten, die mal irgendwie irgendwo von irgendwem erzählt worden sind. Nichts wissenschaftliches also..." Die Verkäuferin kam wieder in den Verkaufsraum geeilt und ließ einen ganzen Stapel Bücher hinter sich herschweben. Das ersparte Harry eine Antwort. "Sag mal, Harry, welche Geschäfte musst du noch besuchen? Ich würde gerne gleich mit meinem Sohn die Zwillinge besuchen gehen. Ihr Laden scheint gut zu laufen und sie haben beim letzten Besuch läuten lassen, dass sie noch eine große Überraschung für mich hätten..." erkundigte sich Mr. Weasley bei Harry und studierte noch einmal gewissenhaft den Kassenbon, bevor er sein Portemonnaie aus der Hosentasche holte und bezahlte. Der Schwarzhaarige zuckte kurz mit den Schultern. "Ich müsste noch einmal bei Madam Malkin vorbei. Ich brauche neue Umhänge... Ich kann aber nachkommen." Harry konnte deutlich sehen, dass Mr. Weasley damit überhaupt nicht einverstanden war, doch er würde einen Teufel tun und auf keine Fall nachgeben. Bei Madam Malkin konnte er sich unter dem Vorwand, noch einige Kleidungsstücke anzuprobieren, in den Umkleiden verstecken und nachdenken. Durch die dicken Mauern der Wände wurden die Gedanken einigermaßen gedämpft, die Umkleidekabine tat ihr übriges. Und Madam Malkin an sich war auch nicht so hinreißend und umwerfend, dass sich die ganze Winkelgasse in ihrem Geschäft versammelte. "Wenn die Todesser mich hier in der Winkelgasse angreifen würden, wären sie selbst daran schuld. Hier kann mir doch nichts passieren..." setzte Harry noch nach, nachdem er zusätzlich noch einen Gedanken Rons aufgeschnappt hatte, der ihm von einigen Beobachtern erzählte, die ihn, Harry, im Auge behielten. Das aber auch nur so lange bis Du-weißt-schon-wer auftauchen würde. Denn gegen den hatten sie ja keine Chance und müssten deswegen die Kurve kratzen. Interessant, was Ron sich so für Gedanken über Fluchtwege aus der Winkelgasse machte. Vor allem der Geheimgang hinter einem der Spiegel bei Madam Malkin gab ihm doch nun die perfekte Gelegenheit zu verschwinden, wenn er beim Nachdenken zu dem Schluss kommen würde, dass sie ihm alle am A**** vorbei gingen. "Na, dann lauf doch schon mal vor, wenn du bezahlt hast. Wir warten dann bei den Zwillingen auf dich..." Harry bezahlten diesem Moment seine Bücher, nahm die schwere Tüte vorsichtig entgegen und wollte gerade loslaufen, als er aus den Augenwinkeln bemerkte, dass selbst Mr. Weasley eine solche Kette wie Hermine und Ron trug. Und ihn würde es ja schwer wundern, wenn das daran lag, dass seine beiden... Freunde zusammen waren. War das irgendein Club? Erschrocken hielt er inne, wandte sich noch einmal kurz nach den dreien um, bevor er die Tür ins Schloss fallen ließ, hinter der Ecke verschwand und nun zum ersten Mal konzentriert versuchte, diese Telepathiesache selbst zu kontrollieren. Irgendwie schien der ganze Orden des Phönix eine einzige Farce zu sein. Hatte man ihn denn wirklich überall nur belogen? Hatte selbst Sirius ihn damals belogen? Kam die Kette wirklich vom Orden des Phönix? Harry schloss noch einmal die Augen, konzentrierte sich, rief sich das Gesicht Mr. Weasleys in Erinnerung und versuchte in den Gedankenfetzen, die ihn erreichten, seine Stimme auszumachen. <... gemein... auch ein Eis...> Das Mädchen auf der anderen Straßenseite. >Wenn der noch einmal seine Finger...> Die Verabredung zwischen Hexe und dem Zauberer in der Eisdiele, zwei Häuser weiter unten. <...aber wir brauchen... eben einfach aus ihm herausquetschen...> Harry schrak zusammen. Schnell hatte er seinen Griff um seine Tüte erneuert, bevor er die Beine in die Hand nahm und schnellen Schrittes auf 'Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten' zueilte. Das, was er da eben gehört hatte, war zwar nicht die Stimme Mr. Weasleys gewesen, aber sie war mindestens genauso aufschlussreich. Das war Dumbledore. Diese Stimme würde er sogar erkennen, wenn er keine Ohren mehr besitzen würde. Da ja in dieser Woche noch Ferien waren, schien sich der Bärtige zu langweilen und hetzte nun schon Harrys vermeintliche Freunde gegen ihn auf! Obwohl das mit dem 'Freunde sein' in der nächsten Zeit noch einmal unbedingt genauer beleuchtet werden müsste. Genauso wie das mit dem 'Ich bin ein Potter'... Der Schwarzhaarige war über die Straße gehechtet und ließ die dicke Glastür hinter sich wieder ins Schloss fallen. Ja, hier war es ruhiger. Die Euphorie, die ihn schon in Gringotts überschwemmt hatte, übernahm nun wieder Besitz von ihm, kam jedoch nur schwer gegen das Zerbrechen seines alten Weltbildes an. Obwohl das mit dem Zerbrechen es nicht so ganz traf: sein altes Weltbild wurde viel eher in seine einzelnen Atome zerlegt, völlig pulverisiert und zu Staub zermahlen. "Na sieh mal einer an! Wen haben wir denn hier? Schönen Tag auch, Potter!" Na ja, okay, manche Dinge würden sich wohl einfach nie ändern. Und zu diesen Dingen gehörte einfach Draco Malfoy und seine ganze blaublütige Familie! "Ich wünsche dir auch einen schönen Tag, Malfoy." Harry zwang sich zu einem Lächeln, winkte dem Blonden noch einmal kurz zu, bevor er auf die Umkleiden zuwankte. Denn hier irgendwo musste doch bestimmt der Spiegel mit dem Geheimgang sein, der ihn aus der Winkelgasse hinausbringen würde. Vielleicht wäre einer der Zauberer aus dem Tropfenden Kessel so aufopferungsvoll und würde ihm den Fahrenden Ritter rufen. Der wiederum würde ihn nach Hause bringen und dort konnte er in aller Ruhe nachdenken, die Bücher über Salazar Slytherin und Voldemort durchlesen und eventuell seinem 'Bruder' sogar einen Brief schrieben... Oder sollte er es doch wagen? Immerhin hätte der Dunkle Lord bestimmt die besseren Mittel eine Verwandtschaft festzustellen, als er selbst?! "Was ist denn nun schon wieder, Potter? Hast du die Gehirn vorhin liegen gelassen? Stimmt ja, das Schlammblut ist nicht bei dir. Kann sie dir jetzt nicht sagen, wie man-" "Draco, bitte nicht in der Öffentlichkeit." Stockend wandte sich der Schwarzhaarige um und musterte Malfoy senior und Malfoy junior nachdenklich. Wenn die Behauptung aus dem Brief falsch war, würde er hundertprozentig den morgigen Tag nicht mehr erleben. Aber so wie sich Dumbledore angehört hatte, würde er bei diesem zwar länger, aber nicht unbedingt besser leben. Er schnaubte kurz auf. Von wegen ein Geschenk um sich ihre Liebe zu zeigen. Diese Kette diente einfach nur der Verbindung zwischen dem Schuldirektor und seinen Spionen. Wahrscheinlich besaß Remus auch eine. Und Sirius... "Können wir ihnen vielleicht irgendwie helfen, Mr. Potter?" Lucius Malfoy musterte ihn von oben herab abfällig und mit einem undeutbaren Grinsen, während sein Sohn den Schwarzhaarigen mit einem Blick musterte, den Harry an ihm noch nie gesehen hatte. Auch wenn er die Malfoys nicht mochte, und diese ihn wahrscheinlich noch viel weniger in ihr Herz schließen würden, so waren sie dennoch so weit ehrlich, dass er wusste, woran er bei ihnen war. Die Malfoys machten sich nicht die Mühe, ihm irgendwelche Lügen aufzutischen.. So etwas war weit unter ihrem Niveau und er, Harry Potter, war ihnen diese Arbeit einfach nicht wert. Nachdenklich ließ er die Tüte auf den Boden fallen, verschränkte die Arme und musterte Draco's Vater lange. "Sagen sie mal, Mr. Malfoy. Könnten sie nicht ihre Kontakte ein wenig spielen lassen und mich bei ihrem Boss vorbeibringen?" Mr. Malfoy's Augenbraue wanderte sogar bis unter seinen Haaransatz und sein Mund verzog sich nun entgültig zu einem spöttischen Grinsen. "Was würden sie denn von Mr. Fudge wollen, Mr. Potter?" erkundigte er sich hämisch, während sich Draco nun näherte und sich mit der gleichen Pose neben seinen Vater stellte. "Auch wenn Dumbledore der Meinung ist, dass du als sein Goldjunge überall privilegiert behandelt werden musst, heißt das nicht, dass wir Malfoys uns danach richten." erklärte er abfällig. "Und nur weil mein Vater das Zaubereiministerium mit seinem Wissen beehrt, heißt das nicht, dass er die Meinungen von Fudge und Dumbledore übernimmt, Potter." Irgendwie war diese ganze Situation abstrus. Vater und Sohn glichen sich in ihrer Ausstrahlung, ihrer Haltung, ihren Idealen beinahe wie ein Ei dem anderem. Wenn neben den flüsternden und summenden Gedanken der vorübergehenden Spaziergänger vor dem Schaufenster nicht die Neugier von Mr. Malfoy in seinem Kopf herumspuken würde, dann hätte sich der Schwarzhaarige wirklich ärgern lassen. So gestattete er es sich seit langem wieder einmal, ehrlich zu lächeln. "Nun ja, entweder sie tun mir jetzt diesen Gefallen oder ich muss die Sache selbst in die Hand nehmen und per Eule mit ihrem Meister in Verbindung treten. Nur bei der zweiten Möglichkeit können sie sich natürlich nicht in dem Ruhm sonnen, den Jungen, der lebt, überwältigt zu haben..." Die letzten Worte ließ Harry langsam ausklingen, so dass nun selbst der dümmste Lauscher verstanden haben müsste, was er von den beiden wollte. Selbst Malfoy junior hatte nun endlich verstanden, dass es sich bei dem 'Boss' nicht um Fudge handelte. Verwirrt blickte er Rat suchend zu seinem Vater. Doch dieser schien genauso wenig dazu in der Lage zu sein, die Situation wirklich zu begreifen. Nur mit Mühe konnte er scheinbar dem Drang widerstehen, nachdenklich mit seinen Händen zu spielen. Obwohl... Ein Malfoy hat jede Lage unter Kontrolle und es gibt rein gar nichts, was einen anständigen Malfoy aus dem Konzept bringt. So gesehen versuchte Mr. Malfoy nur, Harry ein wenig zu zermürben und zu verunsichern. Schließlich konnte ja nicht jeder zu ihm kommen, der vor den Dunklen Lord treten wollte... Lange blickten sich Mr. Malfoy und Harry in die Augen und der Schwarzhaarige konnte das ihm entgegengebrachte Misstrauen körperlich spüren. In Gedanken zuckte er mit den Schultern. "Könnten sie vielleicht ein wenig leiser denken, Mr. Malfoy?" erkundigte er sich beinahe ein wenig schnippisch. "Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Situation sehr gewöhnungsbedürftig ist und dass man sich da einige Gedanken macht, aber könnten sie vielleicht, nur vielleicht, ein kleines bisschen leiser denken?" Mr. Malfoys Züge verhärteten sich schlagartig. "Ich habe sie nicht darum gebeten, meine Gedanken zu lesen." erklärte er kalt, doch insgeheim überrascht. Seine Okklumentikschilde waren unüberwindbar. "Sie wissen, dass es verboten ist, in anderer Menschen Geist herumzuschnüffeln, Mr. Potter? Ich könnte sie anzeigen..." Gespielt nachdenklich fuhr er sich mit seinem Zeigefinger über die Nasenspitze und versuchte krampfhaft, die Zügel dieses Gesprächs in der Hand zu behalten. Doch das schien ihm nicht gestattet zu sein. Harry seufzte tief. "Mr. Malfoy, ihr Drang nach noch mehr Ansehen konkurriert mit dem Gedanken mich endlich fertig machen zu können. Wieso machen sie es sich denn nicht leichter, indem sie mich einfach ihrem Meister ausliefern. Dann haben sie etwas gut bei ihm und können mich leiden sehen, wenn er mich umbringt. Wieso zerbrechen sie sich in einer solchen Situation noch den Kopf? Das erspart uns beiden Kopfschmerzen und sie müssen sich ihre Hände nicht schmutzig machen..." Mr. Malfoy wollte es nicht zugeben und würde wohl auch unter dem stärksten Veritaserum abstreiten, aber Harry Potter hatte Recht. Irgendetwas war mit diesem Jungen passiert, was er nicht begreifen konnte, wenn er es denn überhaupt gewollt hätte. "Was werden denn deine kleinen, schmutzigen Freunde dazu sagen, wenn der Junge, der lebt, plötzlich verschwindet?" erkundigte er sich, doch weniger, weil er sich wirklich Gedanken darüber machte. Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. "Sie würden wahrscheinlich nach ihrer Kette greifen und Dumbledore alles brühwarm erzählen. Und dann würden sie sich eine unangenehme Predigt anhören müssen, dass sie in ihrer Mission zu nachlässig waren. Dann werden sie sich ärgern, nach Hause gehen und diese Lügen weiter erzählen..." Noch einmal kehrte das schiefe Lächeln auf sein Gesicht zurück. "Im übrigen weiß niemand, dass wir uns hier über den Weg gelaufen sind, Mr. Malfoy." Mr. Malfoy musterte den Jungen vor sich zum ersten Mal wirklich interessiert. Mit einer Handbewegung unterbrach er seinen Sohn, der gerade zu einer weiteren Beschimpfung ansetzen wollte. "Was wäre, wenn ich ihre Bitte ausschlagen würde, Mr. Potter? Ich könnte sie außerdem anzeigen, dass sie einen Minister des Zaubereiministeriums mehrmals verdächtig haben, Anhänger des Dunklen Lords zu sein. Und das ohne Beweiße, wenn ich das einmal bemerken dürfte.." Harry lachte auf. "Es stimmt, dass ich keine Beweiße habe, aber sie wissen, dass ich weiß, dass sie sogar zum inneren Kreis Voldemorts angehörten. Wenn sie mir nicht helfen wollen, dann werde ich mir selbst helfen müssen, wie ich es im übrigen vorhin schon einmal erwähnt habe..." Er zuckte mit den Schultern und ihm kam der Gedanke, dass er sich die Bücher vorhin eigentlich nicht hätte kaufen müssen. "Eigentlich werde ich früher oder später so oder so auf Voldemort treffen, selbst wenn nichts unternehme..." Vielleicht war diese Verwandtschaft sogar der Schlüssel zu einem Frieden... "Was wollen sie von dem Dunklen Lord?" Diese Frage war durchaus berechtigt, doch Harry konnte sie nicht beantworten, denn er wusste es ja selbst noch nicht. Was wäre denn, wenn Voldemort sein Bruder wäre? Was wäre, wenn er, Harry James Potter, tatsächlich der Sohn von Salazar Slytherin wäre? So hob Harry nur abwehrend seine Hände. "Ich habe einige Informationen bekommen, die ich gerne überprüfen möchte." Auch wenn er keine Gedanken hätte lesen können, so hätte er doch gewusst, dass das Mr. Malfoy nicht reichte. "Es geht dabei um meinen Vater und Salazar Slytherin... und auch um... Voldemort..." Erneut musterte ihn Mr. Malfoy. Als Harry dann überfordert die Hand auf seine Stirn legte, weil sich gerade unheimliche Kopfschmerzen anbahnten, stimmte er schließlich zu. "Ich werde deine Bitte vortragen, bevor ich mich wieder bei dir melde." erklärte er bestimmt. Er wollte sich gerade umwenden und gehen, denn schließlich musste erst einmal ein Plan ausgearbeitet werden, wie nun weiter vorgegangen werden sollte, als Harry ihn zurückhielt. "Mr. Malfoy, ich weiß es zu schätzen, dass sie sich bei ihrem Boss tatsächlich für mich einsetzen wollen, doch ich müsste darauf bestehen, dass dieses Treffen heute schon stattfindet!" Der hochgewachsene Mann musterte ihn kalt, wartete auf eine Erklärung, doch Harry schwieg. Er konnte Dracos Vater doch nicht erzählen, dass seine eigenen Freunde gegen ihn arbeiteten, dass er sogar befürchten musste, von Dumbledore aus dem Weg geräumt zu werden, wenn herauskommen würde, dass er Kontakt zu dem Dunklen Lord gesucht hatte. Außerdem könnte er Angst vor seiner eigenen Courage bekommen... Mr. Malfoy überlegte einige Zeit und Harry fand seine Gedankengänge sehr interessant. Vielleicht war das mit dem Gedankenlesen doch nicht ganz so schlecht, wie er bisher immer gedacht hatte... "In einer Stunde vor dem Tropfenden Kessel." Dann schlug der Minister seinen Umhang zur Seite und lief an dem Schwarzhaarigen vorbei, als hätte er ihn überhaupt nicht bemerkt. Sein Sohn dagegen starrte noch eine zeitlang verwundert auf seinen Vater und auf Harry, öffnete stumm seinen Mund, schloss ihn wieder, weil er nicht wusste, was er sagen sollte und eilte dann einfach hinter seinem Vater her, doch Harry hielt ihn noch einmal kurz zurück. "Malfoy, das Kompliment kann ich zurück geben. Du hast ebenfalls einen netten Hintern!" Der Schwarzhaarige fing an zu lachen, während der Blonde nur rot anlief, ihn zögerlich stotternd verfluchte und dann aus dem Geschäft verschwand. Nachdem Harry sich wieder beruhigt hatte, ließ er sich in der nächsten Umkleide auf die Bank fallen und dachte kurz nach. Auch wenn er irgendwie so geplant hatte, war er nun doch wesentlich überfordert. Er warf einen kurzen Blick in Richtung Schaufenster. Eigentlich hätte er die Zwillinge gerne einmal in ihrem neuen Laden begrüßt, doch irgendwie fürchtete er sich davor, dass auch diese ihn nur angelogen hatten. Und Hermine, Mr. Weasley und Ron wollte er doch ungern noch einmal über den Weg laufen. Im übrigen wusste er ja nun, woher dieses wissende Lächeln seines Schuldirektors immer kam: dadurch dass seine ganzen Spione diese Ketten trugen mit denen sie sich alle verständigen konnten ohne das es weiter auffiel, konnte man ihm immer einen sekundengenauen Bericht abliefern. Und wenn er jetzt zu den Dreien zurückgehen würde, dann würde auffallen, dass er vollkommen durch den Wind war. Dann noch die angebliche Vision von vorhin in Gringotts und seine Neugier in Flourish & Blotts. Sie würden Verdacht schöpfen. Allerdings würden sie auch Verdacht schöpfen, wenn er nun nicht mehr auftauchen würde... Harry hatte seine Entscheidung getroffen. Momentan war es für ihn wesentlich wichtiger die Verwandtschaft zu Voldemort zu überprüfen. Wenn das Thema erledigt war, war er entweder tot oder er würde sich um seine 'Freunde' kümmern... Und seltsamerweise hoffte der Junge mit den schwarzen Haaren, dass er in dem menschlichen Lord Voldemort, in Tom Vorlost Riddle seinen Bruder finden würde, so schrecklich er auch war. Dieses Mal konnte Harry nur noch gewinnen, denn zu verlieren hatte er nichts mehr... Gleich der zweite Spiegel entpuppte sich als der Geheimgang aus der Winkelgasse, den Ron sich noch als einen Fluchtweg offen gehalten hatte, wenn Voldemort tatsächlich in der Winkelgasse auftauchen würde um Harry zu töten. Seine Tasche mit den Büchern ließ er unter der Bank stehen. Seine Schulsachen waren sowieso sein geringstes Problem. Sein Zauberstab lag unter seinem Bett in einer kleinen Holzkiste, weswegen er nun beinahe vollkommen blind durch den Gang tapste. Er durfte in den Ferien ohnehin nicht zaubern, wieso hätte er sich dann mehr Gepäck machen sollen als nötig. Wie dachten die Auroren und Dumbledore eigentlich, wie er in so einem Moment den Dunklen Lord besiegen sollte? Sollte er ihn anspucken? Vorsichtig ließ er seine Fingerspitzen über die raue Wand des dunklen Ganges gleiten. Nachdem sich seine Augen nach einiger Zeit an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er in einiger Entfernung auch schon den Ausgang ausmachen, von dem Licht hereinströmte. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und je weiter er sich von dem Geschäft Madam Malkin's entfernte, desto unwirklicher wurde das Geschehene... Doch das Licht, dass dort hinter dem Ausgang in den dunklen Gang hereinströmte, schien ihm einen Neubeginn ankündigen zu wollen... ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 2: Jeder neue Anfang macht Angst. ----------------------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Und wieder geht ein ganz lieber Dank an all diejenigen, die mir (schon wieder) einen Kommentar hinterlassen haben. Ich bin immer noch total fassungslos, dass die Story bisher wohl doch noch nicht so abgehoben erscheint, wie ich gedacht habe!!! DANKE!!! ~~oO@Oo~~ Kapitel 2: - Jeder neue Anfang macht Angst. Doch das Licht, dass dort hinter dem Ausgang in den dunklen Gang hereinströmte, schien ihm einen Neubeginn ankündigen zu wollen... Erleichtert aus der Dunkelheit herauszukommen, trat der Schwarzhaarige aus dem Geheimgang heraus, nachdem er sich mit geschlossenen Augen versichert hatte, dass sich niemand in der Nähe des Ausgangs befand. Es war doch erstaunlich, wie er langsam aber sicher herausfand, wie er das mit der Telepathie beherrschen konnte. Jetzt fehlte nur noch die Erkenntnis, wie er die Gedanken der anderen auch einmal ganz abstellen konnte. Dann könnte er auch endlich mal wieder richtig durchschlafen... Leise schloss Harry die Tür, die sich ebenfalls als ein großer Spiegel entpuppte und sprang das Waschbecken hinunter. Danach wandte er sich um und erkannte, dass er in den Toilettenräumen des Tropfenden Kessels gelandet war. Wie genau er dort hingekommen war, wollte er lieber nicht wissen und so trat er gewissenhaft an die Waschbecken und wusch sich kurz die Hände. Sein Blick blieb an seinem Spiegelbild haften. Jahrelang hatte er geglaubt, dass er Harry James Potter war. Durch einen Brief wurde ihm deutlich gemacht, dass er noch viel mehr war. Er war nicht mehr nur Harry James Potter. Er war ein Slytherin, er war der Slytherin. Nun war er das, was er jahrelang bekämpft hatte. Aber er war nicht schlecht, nur weil er ein Slytherin war. Er war immer noch er selbst und sein Selbst war kein Slytherin, sein Selbst war immer noch Harry James Potter. Verwirrt wandte er sich ab, wollte die Gedanken hinter sich lassen, wollte erst später über diese ganze verzwickte Situation nachdenken. Doch vor der Tür, die ihn in den Schankraum des Tropfenden Kessels bringen würde, hielt er erneut inne. Wenn Ron, Hermine und Mr. Weasley herausgefunden hatten, dass er verschwunden war, dann würden sie ihn suchen und auf ihrer Suche würden sie ganz bestimmt auch den Tropfenden Kessel mit einbeziehen. Wo sollte er also hin, bis Mr. Malfoy ihn abholen würde? Mit einem mehr als schiefen Grinsen wandte er sich wieder zu den Toiletten um. Er würde wohl die ganze Stunde hier warten müssen... Ihn schüttelte es und so öffnete er einfach wieder den Spiegel und setzte sich in den Geheimgang. Mr. Malfoy hatte sich ein wenig Zeit herausholen können. Er würde sich nun auf dem schnellsten Wege zu Voldemort aufmachen und sich mit ihm darüber beraten. Sollte er den Schwarzhaarigen zu seinem Meister vorlassen oder ihn gleich in der Eingangshalle töten? Er würde dem Dunklen Lord erzählen, wie gefasst Harry gewesen war, wie entschlossen er ihn angeschaut hatte. Und natürlich würde er Voldemort auch von dem Gedankenlesen erzählen, dass Harry wohl so perfekt zu beherrschen schien. Er würde ihn vorwarnen, so dass alle Todesser, die dabei sein würden, wenn Harry endlich vor ihren Meister trat, ihre Okklumentikschilde voll ausnutzen würden. Doch nur Harry wusste, dass ihnen das nichts bringen würde. Und ganz nebenbei würde der Todesser seinem Lord von den Ketten erzählen, die, wie Harry ja angedeutet hatte, die Mitglieder des Phönixordens direkt mit ihrem Oberhaupt verband. Als die Tür zu den Toiletten laut zuschlug, hielt er erschrocken den Atem an und musste sich gleichzeitig ein Grinsen verkneifen. Der Held der Zaubererwelt versteckt sich hinter dem Waschbecken... Seine Mundwinkel wanderten noch weiter nach oben, als er ein verräterisches Plätschern aus einer der Kabinen hörte. Und das verräterische Hochziehen des Reisverschlusses ließ ihn sich dann verschlucken. Und als die Person die Tür hinter sich wieder zuschlagen ließ, gluckste er ein paar Male, bevor etwas in ihm kapitulierte und er anfing zu weinen. Seine Mutter war nicht seine Mutter, sein Vater war nicht sein Vater, seine Freunde waren nicht seine Freunde und alle, denen er sonst voll und ganz vertraut hätte, waren tot. Das einzige, was sich nicht geändert hatte, waren seine Feinde. Sie bekämpften ihn immer noch bis aufs Blut. Die fremden Gedanken in seinem Kopf ließen ihn nie zur Ruhe kommen und manchmal wusste er gar nicht mehr, ob er es war, der da nachdachte oder ob es wieder jemand vollkommen fremdes war, der ihm da seine Meinungen aufdrängen wollte. Jetzt verstand er auch irgendwie, warum er immer nach Ruhm gedürstet hatte. In seinem Unterbewusstsein hatte er bemerkt, dass Hermine und Ron falsch waren und da er die Wärme und Aufmerksamkeit von ihnen nicht bekommen konnte, die er brauchte, suchte er sie sich bei anderen. Also hatte Professor Snape doch die ganzen Jahre über Recht behalten. Diese besserwisserische Fledermaus... Lange saß der Schwarzhaarige in der Dunkelheit und nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte und sich noch einsamer als vorher fühlte, suchte er in den Gedanken der anderen nach der Uhrzeit. Als er feststellte, dass er beinahe schon zu spät dran war, wagte er sich vorsichtig aus dem Gang heraus. Doch das sagte ihm nicht nur die Uhrzeit, auch die nervöse Anspannung von Mr. Malfoy drang bis zu ihm durch. Dieser hatte sich wohl endlich mit Voldemort zu Ende beraten und würde ihn nun doch mitnehmen. Und sei es nur um ihn endlich töten zu können... Er seufzte. Harry atmete ein paar Mal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Schlechter konnte es jetzt auch nicht mehr werden! Er drehte den Wasserhahn noch einmal auf und spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht, damit niemand die Tränenspuren sehen konnte. Nachdem er sich auch die letzten Wassertropfen abgewischt hatte, konnte er sich sogar ein ehrliches Lächeln schenken. Im Schankraum des Tropfenden Kessels ging er zielsicher auf die hochgewachsene, dunkel gekleidete Gestalt zu, die auffällig unauffällig in einer Ecke saß, und setzte sich ihr gegenüber. “Angst, Mr. Malfoy?” erkundigte er sich spöttisch und schenkte dem Blonden ein schiefes Lächeln. Dessen Augenbrauen zogen sich sofort verärgert zusammen. “Sie müssen es ja wissen, Potter..” giftete er zurück. Der Schwarzhaarige machte eine nichtssagende Geste und nahm sich lässig eine der grünblaukarierten Salzstangen, die auf jedem der Tische standen. “Nun ja, wenn sie McNair und Jugson dort neben der Theke postieren und ihnen einschärfen, dass sie uns nicht aus den Augen lassen sollen, dann könnte man das durchaus so interpretieren, als wenn sie Angst hätten, Mr. Malfoy...” Die Salzstange war aufgegessen und kurz legte er seine Hand an seine Schläfe. “Und bitte keine Beleidigungen, Mr. Malfoy. Weder ausgesprochen, noch gedacht...” Lucius Malfoys Gesichtsausdruck hatte sich immer weiter verdüstert, doch er riss sich wirklich zusammen. Erwartungsvoll streckte er seine Hand nach Harry aus. “Geben sie mir ihren Zauberstab, Potter.” verlangte er knurrend und war sich sicher, dass er sich von Potter nichts gefallen lassen würde, auch wenn er ihn heil und in einem Stück bei seinem Lord abliefern sollte. Das wäre ja unerhört, wenn der Junge ihm ungeschoren auf der Nase herumtanzen konnte. Doch Harry lächelte wieder nur, dieses Mal eher traurig. “Ich habe ihn nicht dabei...” erklärte er leise und eher sich selbst zugewandt. Mr. Malfoy’s Gesichtzüge entgleisten nun entgültig. “Wie bitte!?” Verlegen leckte sich Harry mit seiner grünblaukarierten Zunge über seine Lippen. “Es sind Sommerferien und da darf ich nun einmal nicht zaubern. Es sei denn, ich will möchte einen druckfrischen Schulverweis vorgelegt bekommen...” “Mr. Potter, sie sind alt genug um auch außerhalb der Schule zaubern zu dürfen. Wenn sie jemandem ihre Lügen auftischen wollen, dann suchen sie sich doch wenigstens einen, der ihre seltsamen Witze auch versteht.” Der Schwarzhaarige zuckte wieder mit den Schultern und nahm sich eine weitere Salzstange. “Sie arbeiten dich im Ministerium, oder nicht? Dann müssten sie doch die Sondergenehmigung bemerkt haben, die für mich herausgegeben wurde...” Während er lässig die Salzstange bis zur Hälfte aufknabberte, konnte er Mr. Malfoys Gedanken verfolgen, die tatsächlich keine Ahnung hatten, die aber eine unschöne Bemerkung über Harrys aufdringlichen Ruhm enthielten. “Professor Dumbledore war der Meinung, dass es für mich zu gefährlich wäre, in den Ferien zu zaubern. Man könnte mich ja finden. Deswegen hat er es mir unterbunden um mir meine Sicherheit weiter gewährleisten zu können. Deswegen habe ich auch keine Zauberstab dabei, weil ich ihn sowieso nicht benutzen dürfte.” Mr. Malfoy starrte ihn so ganz un-malfoy-ig an. Selbst seine Gedanken standen für einen Moment still und verstummten. Damit schien er wirklich nicht gerechnet zu haben. Und Harry hatte eine Möglichkeit gefunden, wie er einmal Ruhe bekommen konnte: er musste die Menschen nur wahnsinnig erschrecken. “Und die Sondergenehmigung musste deswegen vom Zaubereiministerium herausgegeben werden, da sie mir nur so meine ganze Magie beim Verlassen des Bahnhofes verschließen konnten.” Er kicherte leise, als er nach seiner Zungenspitze schielte, die immer bunter zu werden schien. “So kann ich nur zaubern, wenn ich es wirklich hundertprozentig möchte und es in Kauf nehme, von der Schule zufliegen. Und das wäre ein Fall, wenn ihr Boss mich entgegen allen Erwartungen in den Ferien angreifen würde, wo ich doch durch den Blutschutz und ein Dutzend Auroren beschützt werde...” Der Schwarzhaarige zog es vor, nicht zu erwähnen, wie der Schutz dann eigentlich genau aussah. Auroren, die sich bei der leisesten Ahnung von Gefahr verdrückten und ein Blutschutz, der nicht wirken konnte, weil seine Verwandten nicht von seinem Blut waren. Außerdem wusste er auch nicht, was schlimmer war: entweder von Voldemort getötet zu werden oder von der Schule zu fliegen und nie wieder zaubern zu dürfen. Er tendierte sogar eher noch zu dem zweiten. Mr. Malfoy schüttelte kurz verwirrt seinen Kopf, bevor er sich wieder fassen konnte. “Hast du sonst noch etwas, was jemanden gefährden könnte? Dann muss ich dich hiermit auffordern, es mir auszuhändigen.” Doch der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. “Nur den Spiegel von meinem Paten, aber den werde ich nicht weggeben...” erklärte er leise und Mr. Malfoy hatte Mühe, ihn zu verstehen. Doch dann schaute er wieder auf. “Wir sollten uns beeilen... Meine Beschützer suchen mich und werden gleich hier ankommen...” Das war wohl das erste Mal, - und würde wahrscheinlich auch das einzigste Mal bleiben - dass Mr. Malfoy auf ihn hörte. Auf eine Handbewegung hin traten die beiden anderen Todesser zu ihnen. Jugson faltete die Zeitung zusammen, hinter der er sich versteckt hatte, als Harry den Schankraum betreten hatte und legte sie auf den Tisch. Mr. Malfoy zog seinen Zauberstab aus seiner Tasche. Mit einem Wink und dem Wort ‘Portus!’ wurde aus dieser ein Portschlüssel, der den Schwarzhaarigen mit seinen neuen Begleitern zu Voldemort bringen würde. Die drei Todesser blickten sich noch einmal kurz an und ihre Gedanken erzählten Harry ihren Vorgehen. Sie würden nach Malfoy Manor reisen, denn der Held der Zaubererwelt sollte auf keinen Fall Hinweise auf das Versteck Voldemorts erhalten. Die Minister würden Mr. Malfoy nie beschuldigen, ein Todesser zu sein, da dieser einfach zu mächtig war, und Harry war teilweise immer noch nicht ganz glaubwürdig. Die Artikel der Rita Kimmkorn geisterten immer noch in den Köpfen der Zauberer umher, was Voldemort natürlich nur recht war. Der Dunkle Lord hielt sich in einem magisch versiegelten Teil des Kellers auf und würde ihn dort empfangen. Unter den Augen seiner engsten und besten Gefolgsleute. Alle vier streckten ihre rechte Hand aus und auf ein Kopfnicken hin, berührten sie alle den erschaffenen Portschlüssel. Das erwartete und verhasste Ziehen in seinem Bauchnabel ergriff von Harry Besitz und trug ihn fort. In dem gleichen Moment öffnete sich der Ausgang aus der Winkelgasse und Mr. Weasley, Ron und Hermine stürmten in den Tropfenden Kessel. Das Adrenalin schoss durch ihre Adern und ihr Puls jagte. So entging ihnen das Verschwinden der vier Personen vollkommen. Auch wenn Harry nicht in der Eingangshalle von Malfoy Manor landeten, so war der Vorraum, der ihn zu Voldemort führen würde, auch schon sehr beeindruckend. Der Boden und die Wände war mit Marmor verkleidet und er konnte sich beinahe darin spiegeln. Dennoch wirkte es sehr kalt, beinahe steril. Darüber konnten selbst die teuren, mit Gold und anderen Edelmetallen verzierten Einrichtungsgegenstände hinwegtäuschen, so unbezahlbar sie auch waren. Die Kerzenleuchter an der Decke spendeten gerade so viel Licht, dass er die Tür erkennen konnte, durch die er gleich treten musste, nicht aber den Ausgang aus dem Keller. Viel Zeit zum Umschauen hatte er aber nicht, denn Macnair und Jugson griffen nach jeweils einem Arm von ihm und zogen ihn in ihrer Mitte auf die dunkle Tür zu, die sich wie von Geisterhand öffnete. Nachdem Harry feststellen musste, dass sie ihn nicht loslassen würden und stattdessen nur noch grober mit ihm umzugehen gedachten, wenn er sich weiter wehrte, ließ er es bleiben. So konnte er den beeindruckenden Anblick der großen Halle genießen, die sie nun betraten. Und wie hatte Mr. Malfoy gedacht? Die Halle war magisch versiegelt und jeder noch so verbotene Zauber, der hier gesprochen wurde, konnte nicht geortet werden. Zwar war Voldemort kein verbotener Zauber, dennoch wurde auch die Aura seiner Person in dieser Art von schwarzem Loch verschwinden. Der Dunkle Lord hatte auf einem Stuhl Platz genommen, der erhöht am anderen Ende der Halle stand. Genau erkennen konnte man ihn nicht, da er ebenso wie die Todesser einen tiefschwarzen Umhang trug und zudem die Kapuze so tief ins Gesicht gezogen hatte, dass man sein Gesicht nicht mehr erkennen konnte. Flankiert wurde der Weg bis vor ihn von Todessern, alle ebenfalls in ihre schwarzen Roben und der Maske vor dem Gesicht. Kaum hatte Harry mit seinen beiden Begleitern die Tür durchschritten, schloss sich diese und machte dem Schwarzhaarigen klar, dass es hier nun kein Entkommen mehr gab. Harry war nervös. Der Blitz auf seiner Stirn juckte, spannte und schmerzte. Je näher er auf Voldemort zugeschoben wurde, desto mehr vergrößerten sich seine Kopfschmerzen, die bereits schon in der Winkelgasse an ihm genagt hatte. Und die tosenden Gedanken der Todesser machten es ihm auch nicht viel einfacher. Dennoch musste er dem Dunklen Lord zugestehen, dass dieser noch relativ gelassen war, dafür, dass einer seiner Todfeinde hier direkt vor ihm stand. Noch dazu völlig hilflos. Oder war es seine Gewissheit, dass Harry ihm jetzt sowieso nicht mehr entkommen konnte? Oder ahnte er vielleicht sogar, weswegen er hier auftauchte? Und während der Schwarzhaarige sich immer weiter auf einen der größten Magier der Gegenwart zugbewegte, wurde ihm ein fataler Fehler in den Gedanken Hermines deutlich. Was hatte sie gedacht? ‘Harry darf nie erfahren, dass er der Sohn Salazar Slytherins ist!’ Okay, aber war Salazar Slytherin nicht schon seit Jahrhunderten tot? Harry schluckte und Voldemort, der den erschreckten Gesichtsausdruck missverstand, lächelte zufrieden. Wenige Schritte vor dem Dunklen Lord gaben Macnair und Jugson dem Schwarzhaarigen einen Schubs und dieser stolperte noch einige Schritte weiter, bevor er entgültig das Gleichgewicht verlor und zu Boden ging. Höhnisches Gelächter war in dem Saal zu hören und die roten Augen blitzten belustigt auf. Harry kniff seine Augen zu Schlitzen zusammen und ließ seinen Blick einmal durch den großen Raum wandern, woraufhin es tatsächlich ruhig wurde. Voldemort schien überrascht. Harry rutschte ein wenig über den Boden, bevor er schließlich in einem Schneidersitz sitzen blieb und seinen Gegenüber trotzig anschaute. “Hallo Brüderchen!” Wenn die Stille vor den beiden verhängnisvollen Worten schon erdrückend gewesen war, so war sie nun absolut tödlich. Während die Todesser absolut verwirrt auf den jungen Mann schauten und zu keinem einzigen klaren Gedanken mehr in der Lage waren, liefen die Gedanken Voldemorts immer schneller im Kreis. Harry genoss die Ruhe und nun war es an ihm, zufrieden zu lächeln. Nach einer Minute der vollkommen Stille kam von allen Seiten das Unverständnis auf Harry eingeprasselt, der noch verzweifelt versuchte, sich schnell die Ohren zuzuhalten. Er hob kurz seine Hand um zu zeigen, dass sie sich einen Moment gedulden sollten, bevor er betont langsam in seinen Umhang griff und den zerknitterten Brief hervorholte. Die Zauberstäbe der Todesser ließen ihn nicht aus den Augen. Bevor er jedoch auch nur die Anstalt machen konnte aufzustehen, trat Mr. Malfoy an seine Seite, dem er den Brief mit einem gleichgültigen Schulterzucken reichte. Mr. Malfoy zückte nun ebenfalls seinen Zauberstab, nachdem er den Brief vorsichtig auseinandergefaltet hatte. Harry verdrehte die Augen. “Der Brief ist weder vergiftet, noch verzaubert, Mr. Malfoy.” Der Angesprochene warf ihm einen bösen Blick zu, seine Gesichtsmuskulatur spannte sich gefährlich, bevor er beinahe trotzig ein paar Sprüche murmelte, die den Brief erst rot, dann blau und schließlich grüngelbgestreift aufleuchten ließen. Man wollte sichergehen, dass an dem Brief wirklich nichts weiter dran war. Nachdem auch das letzte Leuchten verloschen war, steckte Mr. Malfoy seinen Zauberstab wieder zurück in seinen Umhang und gemäßigt trat er auf den Dunklen Lord zu. Harry sah sich zu einer Erklärung genötigt. “Das ist ein Brief von meinem... Pflegevater... Er ist in Gringotts aufbewahrt und mir heute morgen ausgehändigt worden. James Potter schreibt darin, dass er nicht mein leiblicher Vater ist, dass er und seine Frau Lily nur meine Pflegeeltern sind...” Voldemort und Mr. Malfoy lachten auf. “Und diese Nachricht hat sie so schockiert, dass sie nun so schnell wie möglich das Zeitliche segnen wollen?!” Der Dunkle Lord begann damit, den Brief noch einmal schnell zu überfliegen. Harry hob spöttisch seine Augenbraue und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Auf der Fahrt durch Gringotts ist mir das seltsame Verhalten meiner Begleiter aufgefallen und ich konnte einige ihrer Gedanken aufschnappen. Da die drei in einem engen Verhältnis zu Dumbledore stehen...” An dieser Stelle schnaubte die dunkel gekleidete Gestalt auf dem Stuhl abfällig. “... lässt sich vermuten, dass die Herkunft des Gedanken ‘Harry darf nie erfahren, dass er der Sohn Salazar Slytherins ist’ von ihm ausgeht.” Das Gesicht des Dunklen Lords hob sich langsam und rotglühende Augen blitzten ihn an, doch Harry wich ihnen nicht aus. “Und da jedes Kind in der Zauberwelt weiß, dass du der Erbe Slytherins bist, du wärst dementsprechend mein Bruder. Deswegen bin ich hier...” Auch wenn die Todesser in ihren Umhängen beinahe verschwanden , konnte man dennoch deutlich sehen, wie sie bei seinen Worten erstarrten. Unsicher Blicke flogen durch den Raum, trafen sowohl ihre Mitstreiter, als auch den Anführer und den Feind. Mr. Malfoy wagte es nicht in der Gegenwart des Dunklen Lords ausfallend gegenüber dem Schwarzhaarigen zu werden, doch sein Wissen, dass Harry seine Gedanken sowieso las, nutzte er nun aus. Darauf folgte das kalte und unnachgiebige Lachen, welches nur Todesser lachten. Harry blitzte ihn an. “Das ist mir durchaus bewusst. Mr. Malfoy. Nur warum ist sich Dumbledore dann so sicher, dass diese Tatsache vor mir verschwiegen werden muss?” Lord Voldemort hatte den Brief an eine Gestalt weitergegeben, die hinter ihm gestanden hatte. “Überprüfe den Brief.” erklärte er. Harry empfing seine Verwirrung. Anscheinend war hinter der ganzen Geschichte doch etwas wahres dran, wenn selbst der Dunkle Lord nur noch mit menschlichen Gefühlen darauf reagieren konnte. Doch Voldemort wäre nicht Voldemort, wenn er so etwas nicht in den Griff bekommen könnte. Erneut blitzten die roten Augen gefährlich auf. “Du hast dich hier gefälligst aus den Köpfen meiner Leute herauszuhalten, Junge.” knurrte er leise. Harry lachte auf. “Natürlich, es ist ja nur ihr Privileg, in den Köpfen der Menschen herumzuschnüffeln.” Er fuchtelte erbost mit seinen Armen in der Luft herum. “Dann sagen sie mir doch, wie ich das mit dem Gedanken lesen abstellen kann. Seit fast zwei Wochen versuche ich es nämlich schon vergeblich!” Der Schwarzhaarige grinste auf einmal breit. “Und ja, ihre Gedanken kann ich auch lesen...” Der junge Mr. Malfoy stand ebenfalls in der dunkel gekleideten Menge. Eines musste er Potter nun lassen, mutig war er. Oder war es einfach nur Dummheit? Er schüttelte den Kopf. Natürlich war es Dummheit, die Dummheit der Löwen, die in ihrem einfältigen Mut einfach alles um sich herum vergaßen. Obwohl er sich noch einmal eingestehen musste, dass er mit seiner Erkenntnis bei Madam Malkins, die der Schwarzhaarige natürlich wieder einmal ins Lächerliche ziehen musste, absolut richtig gelegen hatte. Und anscheinend würde der Gryffindor bestimmt noch eine zeitlang hier bleiben, vielleicht konnten sie sich mal nett ‘unterhalten’? Der Dunkle Lord grollte. Dieser Junge war ihm immer wieder ein Dorn im Auge. Er tat nie, was man von ihm erwartete, sondern setzte immer noch eins drauf. Andererseits bewunderte er den Schwarzhaarigen auch dafür, dass sich dieser so oft behaupten konnte. Es saß dort vor ihm auf den Boden, blickte zu ihm hoch und wirkte nicht im mindesten eingeschüchtert. Außerdem schienen ihm die Gedanken seiner Todesser tatsächlich nur so zuzufliegen, jedenfalls konnte er keinerlei Anstrengung an ihm erkennen. Diese Technik würde ihn interessieren. Vor allem deswegen, weil er dann seine eigenen Okklumentik-schilde neu ausrichten konnte. Es ging doch nicht, dass ein kleiner Junge... dass dieser Junge seine Gedanken lesen konnte! Harry zuckte mit den Schultern. “Also Okklumentik hilft auf keinen Fall. Vielleicht gibt es einen Zauber...” Voldemort hätte sich in den Hintern beißen können. Aber als Dunkler Lord gehörte sich so etwas natürlich nicht. Dementsprechend würde er nachher irgendwelchen unwichtigen Mitläufern einen Crucio aufhalsen um sich wieder ein wenig abzureagieren. Dieser Potter war absolut nichts für sein Nervenkostüm! Mr. Malfoy, der die ganze Zeit noch relativ ruhig auf den Potterjungen reagiert hatte, meldete sich nun auch wieder zu Wort. “Was sollen wir mit ihm machen, my Lord?” Voldemort war in der Versuchung, einfach nur mit den Schultern zu zucken, doch genau wie Mr. Malfoy gab es keine Situation, die er nicht unter Kontrolle hatte. Am einfachsten wäre es, Potter in ein Zimmer zu sperren, dessen Magie zu unterbinden und dann den Brief erst einmal auf dessen Wahrheitsgehalt hin zu untersuchen. Wenn herauskommen sollte, dass der Schwarzhaarige wirklich nicht der Sohn der Potters war, dann könnte man dessen Blut untersuchen. Basierend auf dem Gedanken Hermines könnte man ihn mit dem Blut Salazars Slytherin vergleichen. Und wenn diese beiden Proben sich wie Vater und Sohn gleichen würden, dann müsste man auch nebenbei mal überlegen, ob er vielleicht ein Kind des Halloween sein könnte. Mit seinem Geburtstag könnte es ja eventuell sogar hinkommen... Harry hob fragend seine Augenbraue. Die Frage nach dem ‘Kind des Halloween’ lag ihm sichtlich auf der Zunge, doch der Dunkle Lord, der diese Frage hatte kommen sehen, winkte McNair und Jugson wieder herbei. “Bringt ihn in eines der gewissen Gästezimmer.” Schnell hatten die beiden Todesser den Schwarzhaarigen wieder an den Armen gepackt und zogen ihn mit dem Rücken voran wieder aus dem Saal. Doch bevor die große, dunkle Tür wieder zufallen konnte, fixierten Harrys grüne Augen noch einmal eine bestimmt Person in dem großen Raum. “”Vergiss es, Malfoy. Ich werde mich noch nicht einmal nett mit dir unterhalten. Behalte deine perversen Fantasien bloß für dich, hast du mich verstanden!?“ Die Tür fiel ins Schloss und das Lachen des Dunklen Lords drang nur noch gedämpft nach draußen. Nur wenige Türen weiter hinten in der Dunkelheit des Kellers wurde er in ein kleines Zimmer gestoßen. Kerzenhalter flammten auf und Harry konnte sich umblicken. Als er sich dann umwandte, konnte er McNairs zufriedenes Grinsen noch ausmachen, bevor dieser die Tür mit einem Knall ins Schloss fallen ließ. Harry seufzte. Da hatte er sich mal wieder etwas eingebrockt. Doch eigentlich war er noch ziemlich ungeschoren davongekommen, wenn man bedachte, wie Voldemort und er sonst aufeinander reagiert hatten. Ihm wurde erst einmal nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten und zu hoffen, dass die Todesser im Überprüfen seines Briefes genauso schnell und gewissenhaft waren wie im Töten von Muggeln. Nicht, dass das ihm unbedingt Mut machte... Er ließ sich auf das Bett fallen und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Heute war viel passiert und er war sich sicher, dass er zumindest in einer Hinsicht völlig unübereilt gehandelt hatte. Aber bisher hatte Harry noch nicht das Gefühl, dass er etwas falsches getan haben mochte. Viel mehr freute er sich auf einen Neuanfang. ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 3: Blut und Wasser. --------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt’s nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Acht Kommentare innerhalb von 24 Stunden machen Mut auf mehr. Vielen Dank!!! (Vor allem auch noch einmal an Thildchen wegen ihrer Klugscheißerei... ^_^‘‘‘) ~~oO@Oo~~ Kapitel 3: - Blut und Wasser. Aber bisher hatte Harry noch nicht das Gefühl, dass er etwas falsches getan haben mochte. Viel mehr freute er sich auf einen Neuanfang. Harry saß mittlerweile schon beinahe zwei Tage in diesem Raum und er langweilte sich. Selbst wenn die Dursleys ihn früher eingesperrt hatten, war ihm nie so langweilig gewesen. Der Raum war ja eigentlich ganz nett. Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch, ein Stuhl und in dem kleinen Kämmerchen nebenan befanden sich eine Toilette und eine schmale Dusche. Dafür, dass hier wohl nur gezwungene Gäste ihre großzügig bemessene Zeit verbringen durften, war der Raum sogar noch ziemlich luxuriös ausgestattet, denn selbst hier konnte man noch deutlich den großen Reichtum der Malfoys erkenne. Dennoch war ihm trotz allem einfach nur langweilig. Mehrmals tauchten einige Todesser in Uniform auf und schauten nach ihm, brachten ihm etwas zu essen oder zu trinken, prüften nach, ob er auch artig war. Doch niemand wollte sich mit ihm unterhalten oder ihm wenigstens etwas zu lesen vorbeibringen. Mittlerweile bereute der Schwarzhaarige sogar schon, dass er die Schulbücher bei Madam Malkin hatte stehen lassen. Die hätte er in seiner Verzweiflung auch gelesen, obwohl sie ihm die wahrscheinlich auch weggenommen hätten. Wenn Voldemort ihm wenigstens einige Bücher über diese Telepathie geben würde, dann könnte er darin vielleicht schauen, ob Informationen darüber gab, wie er das mit den fremden Gedanken abschalten konnte. Doch der Dunkle Lord hatte nichts mehr von sich hören lassen. Die einzige, die ihn mehr oder weniger unterhielt, war die kleine Messingschlange an der Tür. Als Harry sie aus Langeweile und in Erinnerung an die Kammer des Schreckens einmal angesprochen hatte, war sie vor Schreck beinahe hinunter auf den Boden gefallen und hatte sich nur noch in allerletzter Sekunde an dem Türgriff festhalten können. Nach Stunden, in denen sie ihn voller Misstrauen beobachtet hatte, hatte sie sich mehr oder weniger schweigend auf einen Waffenstillstand mit ihm eingelassen. Sie war eine Schlange der dunkle Seite und konnte sich doch nicht auf Harry Potter, dem Symbol der Lichts einlassen! Das war gegen ihre Prinzipien. Harry hatte nur gelacht und ‘der’ Schlange war beleidigt gewesen. *Menschen!* hatte sie nur verächtlich geschnaubt und Harry hatte gelacht. Nachdem die erste Nacht in dem Zimmer hereingebrochen war hatte Harry sich bei ihr nach einer Möglichkeit erkundigt, dass Zimmer unauffällig zu verlassen. Er könnte ja dann ein wenig Ruhe suchen, wenn die Gedanken wieder zu laut wurde. Oder auch flüchten, wenn Voldemort ihn umbringen wollte. Dieses Mal war es die Schlange gewesen, die lachte. *Wenn Voldemort dich getötet hat, werde ich auch deinem Grab tanzen!* zischelte sie amüsiert. Der Schwarzhaarig erzog einen Schmollmund und verschränkte beleidigt die Arme. *Versuche erst gar nicht, mich zu überreden. Bei meiner Ehre als Schlange und bei meiner Auszeichnung als bester Spion Salazar Slytherins wirst du nicht ein Wort von mir erfahren!* Bei dem Versuch, mit ihrem Schwanzende den Schwur zu bekräftigen, wäre sie beinahe wieder hinunter gefallen. Harry war schnell aufgesprungen und hatte sie gerade noch festhalten können. Beinahe hätte er sie aber auch wieder losgelassen, als er spürte, die das Metall unter seinen Fingern von Leben nur so pulsierte. Die Schlange hatte ihm wohlwollen duzgenickt, als er sie wieder auf ihren Platz gesetzt hatte. *Jetzt, wo Slytherins schon so lange tot ist, ist es doch nicht mehr so schlimm...* versuchte er erneut, einen Hinweiß auf einen Geheimgang aus ihr herauszubekommen. Doch sie schüttelte entschlossen den Kopf. *Gibt es bei euch Schlammblütern nicht das Sprichwort, dass Wein, je älter er wird, nur umso besser wird? Genauso ist es da bei mir. Je länger du ein Todesser bist, umso gefürchteter und angesehener wirst du. Wenn ich nun die Seiten wechseln würde, müsste ich wieder ganz unten anfangen.* Damit war das Gespräch ihrer Meinung nach beendet. Auch das Argument, dass sie doch gar nicht so gefürchtet und bewundert sein konnte, wenn sie in einem kleinen Zimmer zum Spannen abkommandiert wurde, ließ sie nicht gelten. Als es dann wieder an der Tür klopfte, war er nicht weiter überrascht. Diese ‘speziellen’ Gedanken konnte nur ein Draco Malfoy haben, der momentan noch schwer am überlegen war, wie er den Schwarzhaarigen kampflos dazu bringen konnte, ihm ein wenig Blut von sich zu überlassen. Harry schüttelte den Kopf. Er fühlte sich ja beinahe schon geehrt, dass sich sein Feind so viele Gedanken um ihn machte, doch konnte er sich die nicht woanders machen? Er seufzte und die Tür schwang auf. “Na, Potter. Angst?” Der Angesprochene verdrehte die Augen. “Malfoy, ich zittere nur so vor Panik. Du bist so bedrohlich, dass ich mich vor Angst kaum noch bewegen kann!” Er setzte sich auf, schlotterte gespielt übertrieben mit seinem Oberkörper, zog sich seinen Pullover zurecht und musterte dann den Blonden. Dieser war der Erste, der dieses Zimmer nicht als Todesser betrat. Malfoy hob seine Augenbraue und kräuselte die Nase. “Du bist momentan wirklich nicht in der Lage zu scherzen, Potter.” erklärte er übertrieben genervt, umfasste seinen Zauberstab noch einmal fester, beobachtete ihn aufmerksam, als Harry den einen Ärmel seines Pullovers zurückschlug. Er schien völlig vertieft in diese Aufgabe zu sein bis er genervt aufblickte. “Du wolltest du etwas Blut von mir haben oder nicht?” Malfoys Augenbrauen zogen sich innerhalb eines Moments wütend zusammen. Natürlich, er hätte es wissen müssen, dass der Schwarzhaarige wieder einmal die Gedanken fremder Leute lesen würde. Doch auch Harry wurde ärgerlich. Er tat es ja nicht absichtlich und hier wollte ihn ja auch niemand dabei unterstützen, dass mit der Telepathie abzustellen. “Malfoy, könntest du nicht einmal ein einziges Mal nachdenken, bevor du mich wieder beschimpfst? Ich habe euch hundert Mal gesagt, dass ich das mit dem Gedankenlesen nicht abstellen kann, also musst du dich nicht wundern, wenn ich weiß, was du von mir willst, wenn du es Stunden vorher schon durch die Gegend denkst!” Malfoy junior wich einige Schritte zurück. Vermutlich eine Art Sicherheitsvorkehrung, dass er dem Schwarzhaarigen nicht an die Kehle sprang. “Hallo, Mr. Potter, wie soll ich denn sonst auf ihre königliche Hoheit reagieren, wenn du mir schon so kommst? Dabei kann man doch nur an die Decke gehen?” knurrte er und hob den Zauberstab, richtete ihn drohend auf Harry. Doch den Schwarzhaarige schien das nicht zu beeindrucken. Er sprang auf und ballte die Hände. “Wie soll ich denn auf dich reagieren? Kaum geht die Tür auf, starrst du mich schon auf deine überhebliche Art und Weise an und das erste Wort, was du an mich richtest, lässt sich schon wieder so interpretieren, dass ich es noch nicht einmal würdig wäre vor dir im Dreck zu kriechen. Komm von deinem hohen Ross runter, Malfoy!” Dem Blonde war in diesem Moment einfach danach, sich dir Haare zu raufen. In seinen Händen knirschte die Glasphiole schon gefährlich und sein Zauberstab beschwerte sich auch langsam über den Druck, der auf ihn ausgeübt wurde. “Da komme ich friedlich zu dir, nehme mich wirklich zusammen, keinen Streit mit dir anzufangen und dann kommst du mir so! Kannst du mir verdammt noch mal sagen, was dir an mir nicht passt?!” Für einen Moment herrschte Stille in dem Zimmer, bis der Schwarzhaarige sich wieder schweigend auf das Bett fallen ließ und den Blonden anstarrte. “Du willst wissen, was mir an dir nicht passt, Malfoy?” Er lachte hohl auf. “Es gefällt mir nicht, dass du immer meinst, dass alle anderen unter deiner Würde wären, obwohl du selbst noch nie etwas getan hast um von anderen Respekt zu bekommen. Du verweist immer auf dein Geld, dass dein Vater verdient hat, auf deinen Besitz, der deinem Vater gehört und der von dem selben mit dessen Geld gekauft wurde, und auf deine Familie, obwohl sich niemand aussuchen kann, wo er geboren werden will.” Der Schwarzhaarige verschränkte wieder seine Arme und funkelte seinen Gegenüber an. “Du könntest mir wahrscheinlich nichts nennen, wofür andere dir Respekt entgegenbringen könnten. Du ruhst dich auf den Lorbeeren aus, die andere für dich gewonnen haben, mein Lieber. Dass ist es, was mir an dir nicht passt.” Draco warf empört die Arme in die Luft. “Ach ja und dich sollte ich jetzt dafür bewundern, weil du dir das wenige, was du besitzt, selbst erarbeitet hast? Während du darum kämpfst, das Geld zu verdienen um weiterhin überleben zu können, kann ich mich auf andere Sachen konzentrieren. Zum Beispiel wie man...” “Ja, zum Beispiel wie man am besten Muggel umbringen kann ohne viel Sauerei zu machen!” “Ich warne dich! Mach mich nicht wütend!” Der Schwarzhaarige hob abwehrend die Hände. “Du hast damit angefangen, also musst du auch die Konsequenzen tragen. Malfoy!” “Du hättest nur nicht meine Gedanken lesen müssen!” “Und ich habe dir gesagt, dass ich es nicht abstellen kann!” “Du hast es ja auch irgendwie angestellt, also mach es wieder rückgängig!” “Du könntest ja auch selbst etwas finden, damit ich deine Gedanken nicht mehr empfangen kann!” “Natürlich, dann darf ich wieder deine Fehler ausbaden. Das kannst du vergessen, Potter!” “Du badest meine Fehler aus? Sonst bin ich es doch immer, der bei Filch antanzen muss, weil du dich mit deiner Schleimerei bei Snape immer aus der Bresche ziehst!” “Das sagt der, der es jedes Jahr immer wieder schafft gegen sämtliche Schulregeln zu verstoßen und dafür auch noch Hauspunkte bekommt!” “Aber sicher. Wenn ich schon so oft das Pokalzimmer putzen muss, dann machen die hundert Mal auch nichts mehr aus, die ich nur wegen dir aufgedrückt bekomme!” “Ja, aber nur... Ach, dieses Gespräch ist total unsinnig.” “Woah, da bin ich dich das erste Mal deiner Meinung.” “Sag bloß.” “Nein, als du Dumbledore als Sandmännchen für Arme bezeichnet hast, das war cool.” “Oder als er von den Zwillingen die Kotzpastillen untergejubelt bekommen hatte...” “Oder als er an Halloween von der Rüstung des gütigen Gustavs verfolgt worden ist, weil er ihr zum tausendsten Mal auf die Füße getreten ist...” “Oder als sich die peitschende Weide in seinem Bart verfangen hatte...” “Schade nur, dass McGonagall dazwischen gegangen ist...” Sie seufzten beide gleichzeitig auf. “Ja ja...” Langsam ließ Draco seinen Zauberstab wieder sinken und blickte dem Schwarzhaarigen in die grünen Augen. “Kann ich dir etwas von deinem Blut abnehmen?” erkundigte er sich dann langsam, irgendwie zaghaft, jedoch noch immer dazu bereit, sofort sein Leben und vor allem seine Ehre verteidigen zu müssen. Harry musterte ihn, lächelte dann und schob seinen Ärmel wieder nach oben. Vorsichtig näherte sich der Blonde ihm und vorsichtig legte er dann auch seinen Zauberstab an die Seite, wo Harry ihn dennoch nicht so schnell erreichen konnte. Aus der anderen Tasche seines Umhangs entnahm er eine Nadel, den dünnen Schlauch. Vorsichtig band er dem Schwarzhaarigen den Arm ab und setzte die Nadel auf, als er noch einmal kurz inne hielt. “Schau am besten in die andere Richtung, ich bin auch ganz vorsichtig.” meinte er dann spöttisch augenzwinkernd, als er das bleiche Gesicht bemerkt hatte. Er lachte kurz auf, als es den anderen schüttelte. Schon kurze Zeit später konnte der Schwarzhaarige, nun allerdings etwas bleicher um die Nase, wieder in seine Langweile abtauchen. Er hatte Draco noch hinterhergerufen, dass er ein paar Bücher bräuchte, doch der Blonde war ihm eine Antwort schuldig geblieben. Erst dann hatte die Messingschlange an der Tür hatte mit seltsamen Zischlauten angefangen zu lachen. *Ihr Menschen seid schon seltsame Geschöpfe... Mich hätte man gefressen, wenn meine Schwächen offenbart worden wären, doch ihr seht über euer aller Schwächen hinweg und kümmert euch selbst um die, die es nicht verdient haben... Passt darauf auf, kleiner Potter, dass euch euer Großmut nicht doch alle vernichtet!* Erst hatte der Schwarzhaarige ihr widersprechen wollen, einfach weil es eine Gewohnheit war, doch dann hatte er der Schlange zustimmen müssen. Malfoy hatte wirklich über seine Schwäche hinweggesehen und auf ihn Rücksicht genommen. Irgendwie unheimlich, nicht wahr? *Bist du deswegen hier in diesem Zimmer eingesperrt, weil man deine Schwäche gegen dich verwendet hat?* erkundigte er sich vorsichtig. Die Schlange wandte sich plötzlich nach ihm um und richtete sich drohend auf. *Misch dich nicht in Angelegenheiten, die dich nichts angehen, Schlammblut!* zischte sie so aufgebracht, dass es Harry schwer fiel, sie überhaupt noch zu verstehen. *Ist ja schon gut...* murmelte er leise nachgebend und hatte dennoch seinen Beweiß. Nachdem er sich dann genügend über den seltsamen Malfoy gewundert hatte und die Schlange sich einigermaßen wieder beruhigt hatte, kam er mit seinen Gedanken auf seine Verwandten. Er fragte sich, was nun sein Onkel und seine Verwandten dachten, wenn er nicht mehr bei ihnen auftauchte. Er hatte ja einmal ausprobieren wollen, ob er sie mit der Gedankensache auch erreichen konnte, wie er es bei Mr. Weasley ja versucht hatte, doch er war nur ohnmächtig geworden. Er wusste ja nicht genau, wo Malfoy Manor jetzt direkt lag, aber anscheinend war es zu weit von Zuhause entfernt. Er drehte sich auf die andere Seite. Zischel, wie er die Schlange in Ermangelung eines richtigen Namens und in der Müdigkeit, sie immer nur ‘die Schlange’ zu rufen, genannt hatte, hatte mit ihren nicht vorhandenen Schultern gezuckt. *Du musst nur richtig trainieren...* hatte sie erklärt und dabei wahrscheinlich gleichzeitig gedacht. Und was würde Dumbledore jetzt denken? Bestimmt würde er den Orden des Phönix rufen und alle Mitglieder auf die Suche nach ihm schicken... Doch wenn man wie er von dem Dunklen Lord eingesperrt wurde, konnte man davon ausgehen, dass man nicht gefunden werden würde. Und Harry war darüber gar nicht mal so traurig. Auch wenn ihm so langweilig war... Wenn wenigstens Malfoy wiederkommen würde, damit er sich noch ein wenig mit ihm streiten könnte... Irgendwer schien seine Gebete tatsächlich erhört zu haben, denn wenige Minuten später öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer erneut und die Schlange verstummte sofort. Tatsächlich stand der Blonde in der Tür. In Begleitung seines Vaters. Harry runzelte die Stirn und rollte den Ärmel seines Pullovers erneut nach oben. Er konnte die Unverständnis in deren Gedanken lesen, doch er konnte sie nicht zuordnen. Anscheinend war irgendetwas mit seinem Blut, doch die beiden wollten einfach nicht daran denken, was sie so überraschte. Das einzigste, was er immer wieder aufschnappen konnte, war Nur was war dieses ‘das’? “Was ist denn ein Kind des Halloween?” erkundigte sich Harry vorsichtig. Das einzigste, was er damit aber erreichte, war das heftige Zusammenzucken von Mr. Malfoy. Der blonde Mann presste seine Lippen fest zusammen und suchte weiter nach einer passenden Vene. Sein Sohn wich den Blicken des Schwarzhaarigen aus. “Darf ich dann einmal raten? Der Brief ist absolut echt. Ich bin kein Potter. Und da sie hier so einen Aufstand machen, würde ich sagen, dass ich ein ‘Kind des Halloween’, was auch immer das sein mag. Und weiter wurde ich dann einfach mal raten, dass mein Blut dem von Salazar Slytherin zumindest sehr ähnlich ist... Habe ich recht?” “Halt die Klappe, Potter!” murrte Draco und verschränkte die Arme. Mr. Malfoy griff sich seinen Arm und während sein Sohn wortlos danebenstand und dem ganzen nur zuschaute, dem Schwarzhaarigen kurz zunickte als dieser noch bleicher um die Nase wurde, nahm er ihm erneut Blut ab. “Wenn ihr mich verbluten lassen wollt, dann ist es ziemlich unergiebig, mir jede Viertelstunde ein paar Milliliter Blut abzunehmen. Da gibt es wesentlich einfachere Methoden...” Die kleine Phiole wurde hermetisch versiegelt, so dass wirklich kein einziger Fremdkörper unerwünscht mehr hinein gelangen konnte, bevor die beiden auch schon wieder wortlos verschwanden und Harry ratlos zurückließen. Und auch wenn Mr. Malfoy das Zimmer schon lange wieder verlassen hatte, schwebte seine Ungläubigkeit immer noch durch den Raum. Harry schluckte. Angestrengt darauf bedacht, seinem Mageninhalt nicht noch einmal das Tageslicht zu zeigen, drückte er den Tupfer auf die Einstichstelle. Er hatte etwas gegen das Blutabnehmen. Dementsprechend müsste er heute für all die Sünden bezahlt haben, die er jemals begangen hatte und jemals begehen sollte. Vorsichtig ließ er sich hinten über fallen und schloss seine Augen. Er konnte spüren, dass die Schlange ihn wieder genauestens beobachtete. Seine Gesichtszüge verzogen sich, als wie erwartet die Gedanken der Menschen lauter wurden. In dieser Gedankenmenge klammerte er sich an die aufgewühlten Gedanken Mr. Malfoys. Selbst dessen Sohn schien nicht genau zu wissen, was bei der Analyse der Blutproben jetzt genau herausgekommen war. Doch auch er erreichte mit seinen Fragen nichts weiter. Mr. Malfoy schien dermaßen geschockt zu sein, dass das das einzigste, was immer wieder durch seine Gedanken durchquerte, dieses fassungslose war. Als viele laute und in seinem Kopf heftig dröhnende Gedanken die beiden Malfoys umringten, verlor er die beiden. Ärgerlich schlug er die Augen auf, als er sie auch nach mehreren Versuchen nicht mehr wiedergefunden hatte. Seine Hand fuhr zu seiner Stirn, als in seiner Narbe auf der Stirn noch einmal eine neue Welle Schmerz auftauchte. Nachdem sie sowieso die letzten Tage gespannt hatte, weil Voldemort sich einfach bei den Malfoys einquartiert hatte, hatte er sich auch irgendwie schon an den Schmerz gewöhnt. Wenn Voldemort wieder randalierte oder unter sonstigen Stimmungsschwankungen litt, dann spannte sie auch noch einmal stärker. Umso überraschender war dann natürlich, dass sie nun wieder anfing zu schmerzen. Ein Grund, warum sich der Schmerz verstärkt hatte, konnte das charakteristische Knallen sein, mit dem der Dunkle Lord direkt vor seine Tür appariert war. Und er schien noch verwirrter zu sein, als Mr. Malfoy es gewesen war. Dennoch war er nicht minder der Dunkle Lord. Mit einem lauten, herrischen Krachen flog die Tür auf und schlug noch einmal laut gegen die Wand, so dass man den Marmor beinahe schon von der Wand bröckeln hören konnte. Die drei folgenden Knallgeräusche waren wesentlich beherrschter und nicht mehr so wild. Mr. Malfoy realisierte das Türenschlagen mit einer hochgezogenen Augenbraue, sagte aber kein Wort und nicht einmal ein Gedanke verurteilte den Verursacher. Malfoy junior konzentrierte sich nur auf die beiden Schwarzhaarigen vor ihnen und während Voldemort fordernd seine Hand nach Harrys Arm ausstreckte und ein ‘Arm her!’ knurrte, starrten sich Harry und sein Zaubertrankprofessor ungläubig in die Augen. “Potter!” schnarrte Snape, als er den ersten Schrecken überwunden zu haben schien. Auch seine Gedanken ließen ein verlauten. “Professor Snape!” Harry nickte ihm kurz begrüßend zu. Im nachhinein würde er wahrscheinlich feststellen, dass es gar nicht so überraschend gewesen war, zu erkennen, dass Snape immer noch als Todesser auf der Seite Voldemorts kämpfte. Lag es daran, dass er seit seinem ersten Jahr in Hogwarts nichts anderes angenommen hatte? In dem kurzen Trubel um seinem Zaubertränkeprofessor bekam der Schwarzhaarige nur am Rande mit, wie der Dunkle Lord ihm höchstpersönlich Blut abnahm. Und dabei ging er wohlbemerkt beinahe sogar richtig zärtlich und vorsichtig mit seinem Gefangenen um. Als sich seine dunkel gekleidete Gestalt schließlich erhob, atmete Harry aber dennoch erleichtert auf. “Jetzt reicht es aber... Mehr Blut bekommt ihr nicht von mir! Meine ganzen Arme sind regelrecht zerstochert!” beklagte er sich wehleidig. Es würde sowieso niemand auf seine Klage hören. Außer vielleicht Snape. Der würde wieder irgendeinen dämlichen Spruch ablassen, damit alle den Jungen, der lebt, auslachen konnten. Entgegen all seiner Erwartungen schienen die vier Personen, die eben noch so kühl und unnahbar gewirkt hatten, regelrecht zusammenzuschrecken. Langsam wandte sich Voldemort um. Die roten Augen blitzten unter der Kapuze auf. Er wagte es wohl immer noch nicht, Harry sein neues Gesicht zu zeigen. Nicht, das Harry es würde sehen wollen, aber interessieren würde es ihn schon, wie sein ärgster Todfeind nun aussah. Die Hände des Dunklen Lords verkrampften sich kurz um die Phiole, in der sich nun schon die dritte Blutprobe von ihm befand. “Natürlich.” Er nickte kurz und verließ den Raum dann mit wallender Robe. Wenn Harry vorher die Gedanken der beiden Malfoys nicht hatte aufspüren können, weil sie in der Menge untergegangen waren, so verlor er nun die Gedanken des Dunklen Lords, weil er einfach nicht damit klar kam, dass sich der gefürchtetste Zauberer der Gegenwart gerade irgendwie bei ihm entschuldigt hatte! Und das hatte ihn weitaus schlimmer getroffen als jeder Crucio oder Avada Kedavra es je gekonnt hätte!!! Dieses Mal musste Harry länger warten. Mr. Malfoy war ja schon ein paar Minuten später zum erneuten Blutabnehmen aufgetaucht, nachdem Draco sich seiner Meinung nach wohl einen Fehler erlaubt hatte. Und wenn er ganz ehrlich war, dann hatte er vermutet, dass Voldemort nun noch schnell wieder auftauchen würde um ihn endlich zu töten, da der Gedanke, den er von Hermine aufgeschnappt hatte, falsch war, sein Blut dementsprechend nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem von Salazar Slytherin hatte, Voldemort nicht sein Bruder war und nun auch nicht mehr das geringste dagegen sprach, Harry zu ermorden. Außerdem war es aller Wahrscheinlichkeit nach ja auch Snape, der sein Blut untersuchen wollte. Und nachdem er feststellen musste, dass er, Harry James Potter, derjenige war, der als Sohn Salazar Slytherins in Frage kam, würde er doch schnell seine Lüge aufdecken und ihn beseitigen wollen. Dennoch klammerte sich die Hoffnung an seine trüben Gedanken. Nach einer weiteren, schier endlos wirkenden Zeit, näherten sich seinem Zimmer wieder aufgeregte Gedanken. Einige davon konnte er ganz eindeutig Draco zuordnen. Seit er ihn auf seine nicht ganz jugendfreien Gedanken angesprochen hatte, herrschte in dessen Kopf immer ein riesiges Durcheinander, wenn er sich ihm näherte. In einem anderen Gedanken klang ein nicht enden wollender Schrei der Fassungslosigkeit. <...typisch Gryffindor... immer im Mittelpunkt... alles doch gefaked...> Harry lief dezent rot an. Okay, jetzt wusste er definitiv, dass Malfoy junior sich in dem Raum aufhielt. In naher Zeit würde er sich mit ihm einmal auseinander setzen müssen, wenn er nicht ständig mit solchen... seltsamerweise durchaus anregenden Gedanken konfrontiert werden wollte. Voldemort gab hinter der Tür wirklich sein bestes. Selbst durch das dicke Holz konnte man seine nun folgenden Worte gut verstehen. “Das dunkle Mal ist an das Blut der Slytherins gebunden. Als ihr dem Dunklen Orden beigetreten seid, habt ihr es mit einem Schwur an Salazar Slytherin empfangen. Ihr seid nun dazu verpflichtet, seinem Erben zu folgen!” Die Einwände, dass Blut nicht verpflichtete, wurde von den so bedachten Reinblütern vorgebracht, verliefen aber schnell wieder im Sande. Bei einem Gedankenmuster verdüsterte sich Harrys Blick und seine Augen, die sich durch die Ablenkung seiner Aufmerksamkeit getrübt hatten, verfinsterten sich gefährlich. Vor drei Jahren konnte er zwar noch keine Gedanken lesen, aber die Quelle dieser ängstlichen und verabscheuenswürdigen Gedanken konnte nur bei einem einzigen Menschen liegen! Während seines nachdenklichen Bades hatte Harry auch einmal ganz kurz daran gedacht, sich an denen zu rächen, die ihm das Leben zur Hölle gemacht hatten. Wenn das Schicksal schon so mit ihm spielte, vielleicht hatte es ihm nun absichtlich diesen ekelerregenden Mann in die Hände gespielt?! *Mylord, sie sind der neue Dunkle Lord. Zeigen sie diesen Magiern ihren Stolz und ihre Macht. Sie sind ihnen alle untergeben und dementsprechend müssen sie energisch auf ihre höhere Stellung hinweißen.” Zischel schaltete sich genau im richtigen Moment ein, bevor Harry vor Aufregung einfach weglaufen oder vor Wut in den Saal stürmen konnte, als die Welle der Schimpfwörter ihren Höhepunkt erreichte. “Überlegen sie es sich.” meinte der Schwarzhaarige dann nur noch ein wenig abwesend zu Mr. Malfoy, trat auf die Tür zu und gab den beiden Türflügeln einen kräftigen Schlag, sodass sie erneut weit aufflogen, mit einem lauten Knallen gegen die Wand krachten und den Weg auf den Thron freigaben. Er war einfach der neue Dunkle Lord und als dieser konnte er nicht wie ein Weichei hier auftauchen, egal wie ängstlich er tatsächlich war. Mit stolz erhobenem Kopf schritt er durch den Mittelgang, den die Todesser sorgsam frei gehalten hatten. Mit seinen Augen fixierte er seinen zukünftigen Platz, der sich über allen anderen befand. Mit großen, entschlossenen Schritten und wehendem Umhang lief er durch den Raum, während die Gedanken auf ihn einprasselten. Mit einem Nicken trat er an Voldemort vorbei und ließ sich auf dem Thron nieder. Immer noch knieten die dunkel gekleideten Gestalten auf dem Boden, doch ihre Ehrerbietung galt eher Voldemort als dem Dunklen Lord. Sie wollten einfach nicht begreifen, dass sie nur der Tod von ihrem Führer trennen konnte und die wenigen, die doch zu dem Schluss gekommen waren, würden in ihrer Abneigung und in ihrem Hass vielleicht sogar so weit gehen. Doch Selbstmord war nun einmal ein unehrenhafter Tod und die Ehre war alles. Von ihrer Ehre hing ihre Stellung ab. Die ihrer eigenen Person und die ihrer Familie. Dieser Potter war der Sohn Salazar Slytherins und irgendwelche Eigenschaften musste er von diesem ja auch vererbt bekommen haben... Ein gedankliches Seufzen ging durch die Reihen. Mr. Malfoy war hinter dem Schwarzhaarigen in die Halle getreten und hatte lautlos die Türen schließen lassen. Unauffällig glitt er an der Seite des Raumes nach vorne vor seinen Lord und ließ sich ebenfalls auf den Knien nieder. Als sich auch Voldemort sehr schweren Herzens dort niederlassen wollte, wurde er von Harry mit einer Handbewegung davon abgehalten. Schweigend blieb er also eine Stufe unter Harry stehen und überblickte die Menge. In seinen Gedanken herrschte eine minimale Zufriedenheit, die Harry natürlich wahrnahm. Voldemort war ebenfalls nicht von der Situation begeistert, was aber nur zu verständlich war. Dennoch trieb ihn sein Machthunger ähnlich wie Mr. Malfoy zu solchen Taten. Aber Harry hatte ja auch nicht vor, den Dunklen Orden zu regieren. Er wollte ihn nur in die richtige Richtung treiben, wenn überhaupt. Harry ließ seinen Blick einmal durch die große Halle gleiten und musterte die dunklen Gestalten, die in ihren Roben und unter ihren Masken nicht zu erkennen waren. Das war er also nun: der Dunkle Orden. Einige Male waren sie sich schon einmal in Kämpfen gegenüber gestanden und es fiel beiden Seiten nun schwer, alles auf eine friedlichere Basis zu ziehen. “Wir haben mich alle unter dem Namen Harry James Potter kennen gelernt. Durch einige Fügungen des Schicksals wurde herausgefunden, dass in mir nicht ein einziger Tropfen des Potter’schen Blutes fließt.” So begann der Schwarzhaarige seine kurze Rede, die er extra für die Todesser zusammengebastelt hatte. Kurz hielt er inne, als er ein weiteres verabscheuungswürdiges Gedankenmuster erkannte, doch nachdem jeder seine Worte zumindest minimal gewürdigt hatte, holte er noch einmal tief Luft und fuhr etwas lauter fort. “In mir fließt das Blut Salazar Slytherins, welches mich nun zu euren neuen Dunklen Lord macht.” Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und es wurde unaufhaltbar immer breiter. Einige Todesser erschauerten. So hinterlistig konnte nicht einmal Voldemort in seinen gemeinsten Minuten grinsen! “Und wenn jemand wie McNair nun aus dem Dunklen Orden austreten möchte, bin ich mir sicher, dass euch Dumbledore mit offenen Armen und einem Zitronenbonbon aufnehmen wird...” McNair hüstelte entsetzt und wurde bleich unter seiner Kapuze. Es war ein anderer Todesser, der den Faden aufnahm. “Aber Mylord...” rief Bellatrix Lestrange an Voldemort gewandt, dessen rotglühender Blick sich auf sie legte. Trotz der tiefen Kapuze und der Maske konnte man sie spätestens an ihrer penetranten Stimme erkennen. Das sie allerdings Voldemort mit ‘Mylord’ bezeichnete, schien diesem mehr als nur deutlich zu gefallen. “Sie können doch nicht wollen, dass wir von einem Kind angeführt werden. Und vor allem nicht dieser Bengel...” Abwertend wies sie mit dem Finger auf den Schwarzhaarigen, der ihrem Ausbruch still gelauscht hatte. In dem großen Raum wurden zustimmende Laute deutlich. Voldemort wollte sie zurechtweisen, obwohl sie eigentlich auch Recht hatte. Sie konnten keinen 17-Jährigen als Führer des Dunklen Ordens einsetzen, wenn sie weiterbestehen wollten. Dennoch blieb ihnen keine andere Möglichkeit, wenn Harry sie ihnen nicht gab. Und momentan standen die Chancen dafür, dass der Schwarzhaarige das alles nicht wollte, ja doch recht gut... Vielleicht könnte er, Voldemort, schon in ein oder zwei Tagen wieder das Zepter in der Hand halten!? Bevor Voldemort allerdings Lestrange widersprechen konnte, war es doch Harry, der das Wort ergriff, auch wenn er die Stirn angesichts dessen Gedanken runzelte. “Nun, Bella...” meinte er beinahe gelangweilt. “Wenn ich mich richtig erinnere, dann hast auch du damals den Eid Slytherins geschworen?” Als Antwort runzelte sie nur ärgerlich die Stirn. “Und wie heißt es da so schön? ‘Bei dem Namen Salazar Slytherins schwöre ich...’ Und dann kam doch noch etwas mit ‘seinen Befehlen und denen seiner Erben folgen’, oder nicht?” Gespielt naiv legte er seinen Finger auf seinen Mundwinkel und hob seine Augenbrauen. “Lass mich überlegen... In einer Überprüfung, die von Voldemort persönlich überwacht wurde, wurde festgestellt, dass sein Blut in meinen Adern fließt. Macht mich das dann nicht zu seinem Erben? Bin ich nicht sein Sohn? Musst du mir dann nicht gehorchen?” Lestrange wich empört einen Schritt zurück, bis sie gegen den hinter ihr sitzenden Todesser stieß. “Niemals. Da muss ein Fehler unterlaufen sein! Wenn wir dich als unseren Meister anerkennen, wird deine erste Amtshandlung doch nur die sein, dass du uns alle in Askaban einweißen lässt!” Das rief erneut eine leichte Unruhe unter der dunkel gekleideten Menge hervor. <... schlimmer als der Tod...> Jede Ironie war von Harry gefallen, als er sich in seinem Sitz gerade aufrichtete und die Frau kalt anblickte. “Meine Liebe, ihr habt meinen Befehlen folge zu leisten, ob sie nun zu eurem Gunsten ausfallen oder nicht. Erst in dem Moment, in dem ich es verkünde, wird jemand anderem diese Entscheidungsgewalt zuteil. Dennoch seid ihr dann weiterhin an euren Eid gebunden, der euch dazu verpflichtet, mir kein Haar zu krümmen!” sprach er eisig beherrscht, bevor er seinen Blick hob und wieder an alle Todesser sprach. Scheinbar schien das Thema für ihn erst einmal erledigt zu sein. “Ich verlange, dass sämtliche Aufgaben, Missionen und dergleichen unverzüglich gestoppt und bis auf weiteres auf Eis gelegt werden. Und damit meine ich vor allem die, die mich betreffen. Es sei denn, es gibt einen guten Grund, der mich wirklich überzeugen kann, die Mission weiter zu führen. Es wird einige wenige Tage dauern, bis ich mich mit dem Aufbau und den Funktionen des Dunklen Ordens vertraut gemacht habe. Seht diese Zeit als eine Art Urlaub an...” Er blickte kurz kritisch zu Voldemort. “Und frühestens zu diesem Zeitpunkt dürfte man sich mir wiedersetzen. Beurteile mich nach meinen Taten und Absichten...” “Absichten? Welche Absichten? Das wir uns alle dem Friede-Freude-Eierkuchen-Orden anschließen sollen? Das wir alle einen Schluck Butterbier auf die Muggel trinken sollen?” Harry überging ihre Beschwerde einfach, während sich seine Kiefermuskulatur plötzlich gefährlich anspannte. “Und meine erste Tat, nach der ihr mich beurteilen dürft, betrifft Bellatrix Lestrange und Peter Pettigrew. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass ihr das Tageslicht nicht mehr wiederseht.” Mit einem Kopfnicken zu Voldemort gab dieser einen weiteren stummen Befehl und die beiden genannten Personen wurden trotz ihres Widerstandes festgenommen. Lässig tippte sich Harry auf seinen Unterarm. “Ihr werdet noch von mir hören!” erklärte er den Todessern und wies sie mit einem Nicken aus dem Raum, wollte so jegliche Diskussionen unterbinden, obwohl es früher oder später doch noch Ärger geben würde. Nach einigen Augenblicken der vollkommenen Stille erhoben sich die ersten mutigen Todesser und verließen, immer noch mit dem Gesicht zu Harry gewandt, missmutig den Saal, der sich dennoch rasch leerte. Nachdenklich starrte der Schwarzhaarige ihnen hinterher, bevor er sich an Voldemort wandte. “War ich denn so furchteinflößend?” “Ihr habt ihnen nur gezeigt auf welcher Stufe sie im Gegensatz zu euch stehen, Mylord.” meinte Voldemort ernst und sogar ziemlich ehrlich. “Ihr habt deutlich gezeigt, dass meine Wenigkeit immer einige Fäden in der Hand hält, dass sie sich weiterhin vor mir fürchten müssen. Durch die Festnahme von Lestrange und Pettigrew habt ihr eine stummes Exempel statuiert, dass man sich nicht gegen sie wenden sollte.” McNair, der Wurmschwanz festhielt, stand noch im Türrahmen und räusperte sich. “Mylord, wie soll weiter mit den beiden festgenommen Subjekten vorgegangen werden?” Harry winkte ab. “Haltet sie erst einmal weiterhin fest. Ich möchte meine Rache sorgsam planen.” Die Rache an Bellatrix Lestrange und Peter Pettigrew würde seine Vergangenheit entgültig abschließen. Selbst wenn er den Posten als Dunkler Lord ablehnen würde... McNair verneigte sich noch einmal kurz, gab Lestrange einen Schubs und zerrte sie dann doch hinter sich aus dem Saal, während sich der Mund der schwarzhaarigen Frau nur noch stumm öffnen konnte und ihre Bewegungen durch einen sehr wirkungsvollen Klammerfluch schon im Keim erstickt wurden. Nachdem Malfoy senior die Tür leise geschlossen hatte, knieten er und Voldemort vor dem Schwarzhaarigen noch einmal auf dem Boden. Dieser seufzte. “Mr. Malfoy... Wie ich vorhin schon einmal erklärt habe, möchte ich noch einmal überprüfen, wo mein Schuldirektor mir die Wahrheit gesagt hat und wo er sie mir verschwiegen hat. Ihre Gedanken zeigen mir, dass sie dieser Aufgabe gewissenhaft nachgehen würden. Bevor ich mich allerdings mit ihm auseinandersetze, würde ich gerne noch ein wenig über den Dunklen Orden erfahren. Könnten wir uns deswegen morgen noch einmal zusammensetzen?” Was als Frage gestellt wurde, würden Voldemort und Mr. Malfoy auf jeden Fall als Befehl, zumindest aber als Aufforderung, verstehen. Sie nickten. “Natürlich, Mylord.” Harry erhob sich langsam. “Gut...” murmelte er und streckte sich. “Das war es ja dann fürs erste...” Langsam durchquerte er den Saal und die beiden Todesser folgten ihm in einiger Entfernung. *Danke für deine Tipps!* flüsterte der Schwarzhaarige der Schlange zu, die die ganze Zeit über regungslos auf seiner Brust gelegen und seinen Umhang festgehalten hatte. *Stets zu Diensten, Mylord.* kam es untertänigst zurück. Harry seufzte. *Erinnerst du dich daran, was ich dir über das ‘mir in den Hintern kriechen’ gesagt habe?* Schlagartig erwärmte sich seine Brust wieder unter dem verlegenen Zischel. “Ach, bevor ich es vergesse...” Abrupt blieb der Schwarzhaarige noch einmal stehen und wandte sich um. “Ich bräuchte meinen Zauberstab...” Dann würde er sich nicht mehr ganz so nackt und wehrlos vorkommen. Mr. Malfoy nickte ergeben. “Natürlich, Mylord, aber es ist für uns leider unmöglich den Blutschutz zu durchbrechen, der auf dem Haus ihrer Verwandten liegt.” Harry fuhr sich verlegen durch die Haare. “Stimmt ja. Das hatte ich vollkommen vergessen... Dann muss ich ihn wohl selbst holen...” “Dann würde aber die Gefahr bestehen, dass sie von den Mitgliedern des Phönixordens entdeckt werden. Nachdem sie nun seit drei Tagen unauffindbar sind, würden diese sich bestimmt gerne einmal mit ihnen unterhalten, wenn sie dort so unversehrt auftauchen.” gab Voldemort zu bedenken. “Vielleicht wäre es dann besser, einen neuen Zauberstab anfertigen zu lassen?” Harry starrte ihn an. “Nun ja, mein Zauberstab ist ja nicht das einzigste, was ich mir noch gerne holen würde. Außerdem würde es die Ordensmitglieder noch misstrauischer machen, wenn ich nach den Ferien auf einmal wieder im Hogwarts-Express sitze... Da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen!” Die beiden nickten. “Natürlich. Wir werden uns morgen noch einmal mit den Sehern über dieses Problem beraten. Wir würden sie bitten, sich diesem Treffen anzuschließen, damit wir ihre Wünsche besser berücksichtigen können.” Harry seufzte. Voldemort trat aufgrund seines auffordernden Blickes einige Schritte zurück, so dass sich der Schwarzhaarige an Mr. Malfoy wenden konnte. “Und dann wollte ich noch einmal über ihren Sohn sprechen, Mr. Malfoy. Können sie ihm ausrichten, dass er sich doch eine Freundin anlachen sollte? Seine Gedanken gehen die ganze Zeit in eine Richtung, die... auf keine Fall mehr jugendfrei ist!” Mr. Malfoy vergas für einen Moment sogar, dass er seinem Lord Respekt zollen wollte. Überrascht starrte er den Schwarzhaarigen an und nicht ein Wort kam über seine Lippen. “Leider war er zu schnell verschwunden, als dass ich noch einmal selbst mit ihm reden konnte...“ Erst als sich Voldemort noch einmal kurz verneigte, ihm dann einen Stoß gab und sich wieder einige Schritte entfernte, kam er zu sich. Verwirrt schüttelte er seinen Kopf, nickte Harry dann kurz zu und lief immer noch überrascht hinter Voldemort her. Harry konnte sich ein Grinsen gar nicht mehr verkneifen. Da hatte er ja nun wieder etwas angerichtet. Er hatte sich beinahe in der Öffentlichkeit mit Mr. Malfoy über das Liebesleben seines Sohnes ausgelassen. Oho, dass würde noch was werden... Aber Draco war ja sofort verschwunden, hatte dem Schwarzhaarigen nicht mehr die Gelegenheit gegeben, sich mit ihm zu unterhalten. Morgen würde er die drei vielleicht auch noch einmal auf das ‘in den hintern kriechen’ ansprechen. Vor allem Mr. Malfoy und Voldemort hatten mehr Ahnung von dem Dunklen Orden und allem Drumherum, dass es nur blöd wäre, nicht auf sie zu hören, weil er ehrenhaft handeln wollte und zufälligerweise die Stellung des Dunklen Lords innehatte. Er würde sich ihre Pläne zumindest anhören und dann nach seinen eigenen Vorstellungen ein wenig umformen... “Wo war eigentlich Snape?” rief der Schwarzhaarige ihnen noch fragend hinterher, denn die pessimistischen und beleidigenden Gedanken hatte er in dem Raum nirgends ausmachen können. “Ordensversammlung im Grimauldplatz.” murmelte Mr. Malfoy immer noch ein wenig abwesend und ohne jegliche Ehrerbietung. Sein Sohn hatte ihn vor seinem Dunklen Lord lächerlich gemacht! Ja, okay, er wusste natürlich auch, dass der Dunkle Lord Harry Potter war und dass Harry Potter ätzend war, aber dennoch... Er selbst schaffte es doch auch, sich am Riemen zu reißen und das beste aus der Situation zu machen! Auch Harry wurde nachdenklich. Snape wusste, dass er nun der Dunkle Lord war, hatte er doch wahrscheinlich selbst sein Blut getestet. Doch war er nun ein Spion, der jetzt Dumbledore alles brühwarm erzählen würde oder stand er doch hinter dem Dunklen Orden? Er hatte in dessen Gedanken den Schrecken gesehen, dass sein Hassschüler sein neuer Meister werden würde, doch er hatte leider bisher keinen Hinweiß darauf gefunden, auf welcher Seite er wirklich stand. Er raufte sich die Haare. Wieso musste es sein Tränkeprofessor immer nur so kompliziert machen? Im Unterricht war es bei ihm genauso schlimm. Seine nichtssagenden Anweisungen brachten ihn dort auch immer durcheinander! Jetzt würde er wahrscheinlich auch dieses Mal die ganze Nacht wach liegen und über den schwarzhaarigen Mann nachdenken und zu keinen Entschluss kommen. Und er glaubte kaum, dass er dessen Gedanken finden würde. Eher würde er einfach ohnmächtig umkippen und sich danach von der Messingschlange bemuttern lassen... Wie erbärmlich... Nachdem die beiden Todesser ihn alleine gelassen hatten, blieb Harry noch einen Moment stehen um sich noch ein wenig zu beruhigen, bevor er auf die Treppen zueilte, die ihn aus dem Keller herausführen würden. Hoffentlich würde er den Weg zu seinem Zimmer auch alleine finden... Doch sein Zimmer war einen Augenblick später auch schon vergessen, als aus einer dunklen Ecke auf einmal zwei Arme hervorkamen, die ihn an seinem Kragen packten und an eine Person zogen. Blonde Haare schmeichelten seinen Wangen und der warme Atem des anderen ließ sein Herz schneller schlagen. “Ich bin schwul und ich will dich!” wisperte Draco Malfoy mehr als nur fest entschlossen, bevor er seine süßen Lippen auf Harrys senkte und vorsichtig von ihm kostete. Okay, vielleicht würde er doch über etwas ganz anderes nachdenken... ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 6: Hinter der Maske. ---------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Zwölf Kommentare innerhalb von 24 Stunden lassen mich die Story immer weiter spinnen! Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Kapitel 6: - Hinter der Maske. Okay, vielleicht würde er doch über etwas ganz anderes nachdenken... Er träumte. Harry James Potter, der kein Potter, sondern stattdessen wirklich ein Slytherin war, träumte. Allerdings wusste er nicht, ob er sich trotz dieses Gefühls der Geborgenheit und Wärme nicht doch auch in einem Alptraum befinden konnte. Fakt war nämlich, dass er gerade dabei war, sich von Draco Malfoy - dem Draco Malfoy!!! - besinnungslos knutschen zu lassen! Und zu seinem Entsetzen musste er sogar feststellen, dass es nicht nur Draco war, der so hemmungslos solch verbotene Kunststücke mit seiner Zunge ausführte, sondern dass auch der Schwarzhaarige selbst gerade dabei war, mit seiner Zunge ein wenig Gymnastik in dem fremden Mund zu betreiben. Im nächsten Moment riss er dann seine hübschen Augen weit auf und starrte den Blonden fassungslos an. Selbst wenn er jetzt hätte sprechen können, so wäre ihm kein Wort über die Zunge gekommen. Über die Zunge, die gerade so wunderbar von seinem Gegenüber verwöhnt wurde, mit der gerade die aberwitzigsten Dinge veranstaltet wurden, die ihn sonst verlegen zur Seite hätten blicken lassen, nun allerdings nur heiße Wellen durch seinen Körper jagten. Und die Hände, die in seinem Nacken und in seinem Kreuz lagen, verschlimmerten diesen Zustand auch noch. Mein Gott, dass musste der Himmel sein... Und wieder gab er sich sehnsüchtig der fremden, doch nicht minder angenehmen Tätigkeit mit Leib und Seele hin. Doch als der Blonde den Druck auf seinen Nacken verstärkte, stockten plötzlich seine Gedanken. Draco wollte ihn? Draco wollte Harry James Potter? Nun ja, nachdem er sich in den letzten Tagen mit dessen Phantasien hatte herumschlagen dürfen, dürfte ihn diese Tatsache auch nicht mehr überraschen. Dennoch war es nun plötzlich wie ein Faustschlag ins Gesicht. Potter und Malfoy waren die Paradebeispiele für den Hass zwischen Gryffindor und Slytherin, für die Seiten des Lichtes und der Dunkelheit, wie ein Einhorn und ein Dementor. Und dennoch standen sie gerade hier auf dem Gang in einer Ecke und küssten sich mehr als nur innig. Sie hatten sich noch nie verstanden, wieso plötzlich nun? Was war passiert, dass der Blonde plötzlich so über ihn herfiel? Sie hatten weder noch einmal richtig miteinander gesprochen, noch sonst etwas um ihre Differenzen ein wenig zu beheben! Ärgerlich verzogen sich die Augenbrauen des Schwarzhaarigen, sein Körper verspannte sich und bevor der Blonde auch nur reagieren konnte, hatte Harry auch schon ausgeholt und ihm eine schnallende Ohrfeige verpasst. Am liebsten würde er Malfoy junior jetzt anschreien, ihm Vorhaltungen machen, ihn einfach nur zusammenstauchen und somit darüber hinwegtäuschen, wie verwirrt er momentan war. Doch seine Zunge befand sich gedanklich immer noch in ihrer Gymnastikstunde und er hätte nur unartikulierte Laute von sich gegeben, wenn er wirklich zu sprechen gewagt hatte. Er war der Goldjunge Dumbledores und der Dunkle Lord der Todesser. Beides gleichzeitig. Beides in einer Person. Er hatte momentan mehr Probleme als genug und da musste er sich doch nicht auch noch eine ganze Welle weiterer Probleme aufhalsen, die dieser blonde Junge auslösen würde. Doch als sich Harry schweigend umwandte und wortlos den Keller verließ, vermisste er schon die Nähe des anderes. Dracos Gedanken trommelten auf ihn ein, zeigten ihm dessen Gefühle, dessen Einstellung und vor allem die Enttäuschung über den unterbrochenen Kuss. Doch war es die Enttäuschung darüber, dass Malfoy junior für heute Abend kein Betthäschen abbekommen hatte oder die Enttäuschung darüber, dass Harry eventuell eine mögliche tiefergehende Beziehung im wahrsten Sinne des Wortes ausgeschlagen hatte? Doch egal, was der Blonde nun von ihm gewollt hatte, Harry hatte weder Zeit für eine richtige tiefergehende Beziehung, noch die Nerven für einen One-Night-Stand. Nun hatte sich wohl auch die letzte Konstante in seinem Leben entgültig umgewandelt: Draco Malfoy war plötzlich nicht mehr fies, mies und gemein zu ihm, sondern schien richtig Gefallen an dem Schwarzhaarigen gefunden zu haben. Und das im positiven Sinne... Allerdings vorerst aus der Sicht des jungen Malfoy. Wie Harry das jetzt aufnehmen sollte, war diesem noch völlig unklar. In der großen Empfangshalle der Malfoys hielten sich immer noch einige schwarz gekleidete Gestalten auf, die verstummte, als er aus der Tür trat. Sofort richtete sich Harry auf, sein Gesicht wurde ausdruckslos, er blieb kurz stehen, ließ seinen Blick über die Todesser gleiten, bevor er nickte und die Treppe hinaufschritt. Sie konnten ihm nichts mehr tun, was er ihnen auch unmissverständlich klar machte, als er ihnen seine ungeschützte Rückseite zuwandte, obwohl seine Vorderseite genauso wenig geschützt war. Aber das wussten die Todesser ja nicht... Früher war es so viel einfacher gewesen. Die Todesser waren böse. Die Malfoys waren Todesser und deswegen auch böse. Draco Malfoy war ein Malfoy, ein Todesser und einer der bösesten überhaupt. Und jetzt? Jetzt hatte der Schwarzhaarige selbst die Stellung des personifizierten Bösen inne, sodass selbst Draco wie ein Engel neben ihm wirken musste, Auch die Gedanken der Todesser gingen in diese Richtung. Harry James Potter war das Vorbild des Lichtes, das personifizierte Gute, so unfehlbar, dass man ihn im gleichen Satz mit dem Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes nannte. Und ihm sollten die Schattengestalten nun folgen? Genervt versuchte der Schwarzhaarige seinen Kopf frei von den vielen, störenden Gedanken zu bekommen, doch vergebens. Wenn er es geschafft hatte, die Gedanken der anderen in der Lautstärke herunterzudrehen, dann liefen seine eigenen Amok. Und wenn er dann gegen seine eigenen verwirrten Gedanken versuchte anzukämpfen, dann prasselten die fremden gnadenlos auf ihn ein. Angestrengt presste er seine Hände auf seine Ohren und schwankte beinahe besinnungslos und vollkommen orientierungslos den Flur entlang, in der Hoffnung, dass dies wenigstens die Richtung zu seinem Zimmer war. Er hatte Draco doch gesagt, dass dieser sich nicht auf den erarbeiteten Früchten der anderes ausruhen sollte, sondern dass er selbst die Dinge in die Hand nehmen sollte. Hatte er den Blonden also zu diesem Kuss angestiftet? Wollte sich der junge Malfoy mit dem Lorbeerkranz ‘Harry Potter’ krönen? Eine weitere verhöhnende Strophe in dem Lied ‘Das Halbblut Harry James Potter’? *Nach links...* machte sich Zischel wieder bemerkbar. Schon seit einer Weile hatte er sein Augen übermäßig verdreht um seinen Meister betrachten zu können und damit er sich schnell in seinem Zimmer einschließen konnte, hatte die Schlange es auch übernommen auf den Weg zu achten. Niemand musste seinen Herren so verwirrt sehen. Das würde nur sein nicht vorhandenes Ansehen weiter schwächen... Ohne weitere äußere Reaktion befolgte der Schwarzhaarige den leise gezischten Anweisungen und fand auf diese Art und Weise tatsächlich den Gang wieder, der ihm einigermaßen bekannt vorkam. Mit wild klopfendem Herzen und einem übermäßigen Pochen in seinem Kopf konnte Harry dann endlich kurze Zeit später die Tür ins Schloss fallen lassen. Nach Atem schnappend lehnte er sich gegen das schwere Holz, als es plötzlich unangenehm in seinen Fingerspitzen zu kribbeln begann. Verzweifelt schüttelte er sie, doch das Kribbeln begann sich immer weiter auszubreiten. Der Schwarzhaarige kam noch nicht einmal mehr dazu, um Hilfe zu bitten, als er auch schon die Augen verdrehte und besinnungslos zu Boden fiel. *Meister?* Das Zischeln der kleinen Messingschlange verklang ungehört, denn der einzigste, der sie hätte verstehen können, befand sich in einem Zimmer auf der anderen Seite von Malfoy Manor und diskutierte mit einem hochgewachsenen, blonden Mann darüber, wie man den Dunklen Orden vor einem zierlichen, verwirrten Jungen retten konnte, obwohl der Eid auf Salazar Slytherin es ihnen verbot, dessen Erben zu hintergehen. *Harry?* Mühsam arbeitete sich Zischel unter dem Jungen hervor und starrte hilflos in dem Zimmer umher, dass ihn förmlich auseinander zu ziehen gedachte. Panisch kniff er die Augen zusammen. *Harry?* wisperte er, rutschte wieder teilweise unter ihn, wollte sich vor der bedrohlichen Weite verstecken, bevor er sich angespannt in die Richtung seines Gesichtes drehte und unter der größten Anspannung überhaupt die Augen öffnete um den Dunkelhaarigen zu mustern. *Harry?* wiederholte er noch einmal verzweifelt etwas lauter, doch der Angesprochen bewegte sich nicht. Nur seine Augen bewegten sich blitzschnell zuckend unter seinen Augenlidern. Zischel wurde nervös. Schon vor der Begegnung mit dem jungen Malfoy hatte sie die Kopfschmerzen wellenartig zu spüren bekommen, hatte sie aber auf die Nervosität des Schwarzhaarigen zurückgeführt. Man trat ja nicht jeden Tag vor so eine undurchsichtige Versammlung, die sonst bei einem Aufeinandertreffen immer wieder versucht hatte, einem die Radieschen von unten zu zeigen! Vorsichtig strich sie mit ihrer Schwanzspitze über die blasse Wange. *Hey Kleiner, wach doch bitte wieder auf...* Nachdem das mit dem Gedanken lesen so unerwartet bei Harry angefangen hatte, war ja irgendwann abzusehen gewesen, dass es außer Kontrolle geraten würde. Anstatt sich darum zu kümmern, die fremden Gedanken unter Kontrolle zu bekommen, hatte sich der Schwarzhaarige völlig neuen und gleichzeitig nicht unbedingt angenehmen Tatsachen stellen müssen, wie zum Beispiel die Feststellung, dass er der Dunkle Lord sei. Und mit dem Kuss des Blonden war es dann einfach zu viel für ihn geworden. Die Veränderung in dem Verhalten des jungen Malfoy hatte das Fass dann zum überlaufen gebracht und um wenigstens für einige wenige Momente entspannen zu können, hatte Harrys Körper erst einmal gestreikt und war zusammengebrochen. Konnte es jetzt noch schlimmer werden? Wenn der Schwarzhaarige noch bei Bewusstsein gewesen wäre, dann hätte er nun mit dem Kopf nicken müssen. Bei ihm konnte es immer noch schlimmer kommen! Langsam wurden die Bewegungen unter den Augenlidern weniger. Ein tiefer Seufzer löste sich aus der schmalen Brust und mit einem weiteren Atemzug glitt der Schwarzhaarige in das erholsame Land der Träume. Die Gedanken der anderen schwächten ab, wurden leiser, endeten in einem Summen, dass den Schläfer nicht mehr erreichte und ihm die Ruhe gab, die er suchte, aber in seinem bisherigen Leben noch nie gefunden hatte. Und wieder einmal in der Situation, dass niemand dem Schwarzhaarigen helfen konnte, wollte oder sollte, blieb es an diesem immer so verhassten Tränkeprofessor hängen, ihn wieder zu retten. Professor Snape klopfte beinahe zaghaft an die dicke Tür, während seine Augen immer wieder kontrollierend die Phiole in seiner Hand musterten, die in dem Schein der Kerzen dunkelblau schimmerte. Wobei ein Snape sich ja nie zaghaft benehmen würde, geschweige denn rücksichts- oder mitleidsvoll. Um seine Ziele zu erreichen, benahm sich ein Snape höchstens absichtsvoll! Nachdem Snape nach mehreren Versuchen, die langsam von einem sanften Klopfen bis zu einem lawinenartigen Donnern anschwollen, immer noch keine Antwort bekam, wollte er sich schon fluchend umwenden und etwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmeln, dass sich dann stark nach irgendeiner Beleidigung gegen die Menschen im Allgemeinen und gegen Harry Potters im Speziellen gerichtet hätte, als ihn doch etwas noch einmal inne halten ließ. Wenn er so etwas wie Intuition besessen hätte, dann hätte er von einem schlechten Gefühl sprechen können, doch sein Titel als ‘Professor der Zaubertränke und flüssigen Magie‘ verbot dies vehement. Man konnte alles erklären! “Mylord?” Mit diesem Wort, dass man durch sein typisches Knurren nur kaum verstehen konnte, öffnete er die Tür und trat vorsichtig einen Schritt näher. Zischel, die kleine Messingschlange, die sich unsicher wieder unter dem Schwarzhaarigen vergraben hatte, seufzte erleichtert auf. Dieser Raum war schon zu viel für den Kleinen gewesen, doch außerhalb dieses Zimmer würde der Flur für ihn direkt in die Hölle führen. Nicht einmal für seinen alten Lord, Salazar Slytherin, hätte er sich dort hin getraut. Also kam die große Fledermaus genau zum richtigen Zeitpunkt, auch wenn sie Fledermäuse noch nie gemocht hatte. Irgendetwas war faul an diesen Tieren, die es auch noch genossen, in der unendlichen Weite des Himmels umherzufliegen. Professor Snape hielt inne, als er seinen Dunklen Lord auf dem Boden liegend vorfand. Seine Augenbraue wanderte nach oben, als er auch die matt schimmernde Schlange bemerkte, die laut zischelnd unter der Robe des Jungen hervorschaute. Wieso hatte ausgerechnet er immer wieder das Glück dem jungen Potter zu helfen? Wieso konnte nicht einmal ein menschenfressende Pflanze oder ein Dementor diesem Jungen helfen, wenn er in Schwierigkeiten steckte? “Verdammt!” Vorsichtig stellte er die Phiole auf dem Boden zur Seite und drehte den Schwarzhaarigen auf die Seite. Auch der letzte Blick, den er noch einmal durch das Zimmer gleiten ließ, ließ leider keinen hilfsbereiten Werwolf auftauchen. Und da die Todesser auf der Treppe ihn vorhin auch schon namentlich gegrüßt hatten, konnte er nun auch nicht mehr so einfach verschwinden ohne Beweiße zu hinterlassen... Es blieb ihm also nichts anderes mehr übrig, als dem Jungen tatsächlich zu helfen! Auch wenn er äußerlich nicht auf diese Feststellung reagierte, so verkniff er sich innerlich doch die Tränen des Selbstmitleids. Schweren Herzen prüfte er kurz den Puls, der immer noch viel zu schnell schlug, sich aber gerade beruhigte, die Atmung, die nur stockend vonstatten ging, und nahm dann, immer noch enttäuscht, dass er helfen musste, den Jungen auf den Arm und bettete ihn auf dessen Schlafstätte. Mit dem äußersten Missrauen beobachtete die kleine Schlange, wie der Professor die obersten Knöpfe des dunklen Hemdes öffnete, welches der Schwarzhaarige unter seinem Umhang trug. Sollte sich dieser... Mensch auch nur einen Fehler erlauben, dann würde sie ihn ohne wenn und aber beißen. Obwohl sie sich auch nicht sicher war, ob ihr Gift bei diesen Fledermäusen auch wirkte. Vielleicht waren sie auch immun dagegen? Bei diesen dunklen Nachtgestalten konnte man sich ja nie sicher sein! *Na los, mach ihn wieder gesund!* forderte er, doch wieder einmal musste es sich bewahrheiten, dass diese niederen Tiere einfach zu unterentwickelt für ein intelligenteres Gespräch waren. Das wütende Gezischel quittierte Professor Snape nur damit, indem er eine Augenbraue hochzog und das sich hin und her windende Stück Metall einfach ignorierte. Potter schien die Angewohnheit von Hagrid übernommen zu haben, sich nur die grauseligsten und absurdesten Haustiere zu halten. Unter den wachsamen Augen des Messings zog er seinen Zauberstab, atmete einmal kurz durch, konzentrierte sich und zielte dann auf die Stirn des Schwarzhaarigen. Und nach einem gemurmelten, durch das Knurren verzerrte Wort schlug Harry einen Moment später auch wieder die Augen auf. Zischel geriet kurz in einen Zwiespalt. Sollte er sich nun darüber freuen, dass sein Lord wieder aufgewacht war oder sollte er lieber das spiegelverkehrte Bild dieser seltsamen Fledermaus im Auge behalten? Doch der Professor schien es ihm einfach machen zu wollen, denn er steckte diese irrsinnige Stück Holz, das manche Zauber sogar insgeheim anbeteten, wieder zurück in seine Tasche. Und als sein Meister dann leise aufstöhnte und sich seine Hände auf die Augen legte, strich er beruhigend mit seiner Schwanzspitze über die zarte Wange. *Wie geht es ihnen, Mylord?* erkundigte er sich. “So Mr. Potter, da sie mich nun wieder mit ihrer zweifelhaften Anwesenheit beehren, könnten sie mir vielleicht schildern, was sie dazu gebracht hat, so dramatisch zu Boden zu gehen?” Snapes unverwechselbare Stimme war besser als jeder andere Aufweckspruch. Allerdings waren diese besonderen Töne auch unwillkommener als jeder Avada Kedavra es je hätte sein können. Harry schüttelte es sichtlich. Er zwinkerte noch ein paar Mal, bis er die dunkle Gestalt neben seinem Bett auch wirklich ausmachen konnte. “Ich hatte plötzlich so Kopfschmerzen...” stammelte er und war immer noch nicht ganz wieder bei sich. ”Die Gedanken sind plötzlich so laut geworden, dass es weh tat...” Professor Snape seufzte und strich sich genervt eine seiner Haarsträhnen zurück. “Und dann sind sie natürlich ohnmächtig geworden. Hat es sich den wenigstens jetzt wieder normalisiert?” Auch Harry seufzte noch einmal leise auf und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht, bevor er verneinte. “Die Gedanken sind immer noch so laut und mein Kopf fühlt sich an, als würden alle Gedanken auf einmal versuchen in ihn einzudringen.” Noch einmal rieb er mit seiner Hand über seine Augen. “Ich habe das Gefühl, dass er gleich explodiert...” Der Professor musterte den Schwarzhaarigen noch einmal, bevor er die kleine Phiole holte, die immer noch auf dem Boden neben der Tür stand. Prüfend musterte er sie noch einmal und schickte dann noch einen bösen Blick in Richtung seines Lords. “Ich hatte ihnen ein Trank gebraut, der ihnen hätte helfen können. Sie hätten sich ihre Okklumentikkünste antrinken können, doch durch ihr mädchenhaftes Verhalten ist er natürlich nun nur noch ein Fall für den Abfluss.” Harry schien schuldbewusst, doch dann schüttelte er vorsichtig seinen Kopf. “Okklumentik können sie vergessen. Ich bin mittlerweile bestimmt ein Meister in Okklumentik, doch dadurch wird das alles nur noch schlimmer.” *Ich würde sowieso nicht trinken, was diese Fledermaus zusammenpanscht!” erklärte Zischel bestimmt und warf noch einmal einen misstrauischen Blick in Richtung des Zaubertränkeprofessors, der mit der Phiole in der Hand wieder auf das Bett zutrat. Man konnte ja nicht wissen, was dieser als nächstes anstellen würde! *Du vergisst, dass ich seine Gedanken schreien hören kann, mein Lieber. Er ist zwar nicht besorgt um mich, aber er hat es wirklich versucht, mir zu helfen.* Die Schlange hätte beinahe mit ihren nicht vorhandenen Schultern gezuckt. *Und? Du kannst meine Gedanken auch nicht lesen. Vielleicht kann er seine ja wie ich verschleiern oder so...* *Na ja, zuzutrauen wäre es ihm ja schon, aber ich glaube, das liegt eher daran, dass du eine Schlange bist und er ein Mensch.* Der Schwarzhaarige wandte sich wieder an seinen Professor. “Auch wenn ihre Lehrmethoden im bezug auf Okklumentik sehr fragwürdig waren, habe ich doch die Grundbegriffe verstanden.” An dieser Stelle schnaubte Snape ungläubig. “Und wenn sie dann zwei Nächte lang nicht schlafen konnten, weil alle Gedanken sie nicht zur Ruhe kommen lassen, dann greifen sie nach jedem Strohhalm, der sich ihnen anbietet. Und dabei musste ich auf schmerzhafte Art und Weise feststellen, dass Okklumentik überhaupt nicht wirkt, sondern alles sogar noch verschlimmert!” Mit einem Schwenker seines Zauberstabes verschwand die Phiole und Snape verschränkte wieder seine Arme. “Wenn sie meinen, Mylord.” “Wie war die Versammlung vom Phönixorden? Haben sie auch schon ausgeplaudert, dass ich der Dunkle Lord geworden bin?” Sowohl Professor Snape, als auch Zischel hielten inne. Zischel kniff ärgerlich seine Augen zu Schlitzen zusammen und musterte die große Fledermaus noch einmal scharf. Er hatte es doch von Anfang an gewusst, dass man diesen schrägen Vögeln einfach nicht vertrauen konnte! Währenddessen kämpfte Professor Snape mit sich selber. Natürlich lag ihm schon eine scharfe Entgegnung auf der Zunge, so wie immer, wenn er dem Schwarzhaarigen über den Weg lief, doch er wusste, dass er es sich mit seinem Lord nicht ganz verderben durfte. Mühsam schluckte er seine Bemerkung hinunter. “Es ging auf der Versammlung wieder einmal über das Verschwinden von ihnen, Mylord. Dumbledore hat die neuen Pläne erklärt, wie der Orden nun weiter vorgehen wird.” Harry lachte kurz auf. “Ich kann das mit dem Gedankenlesen nicht abstellen, Professor. Seit vorhin scheine ich alle Gedanken nicht deutlicher zu hören. Da bringt es ihnen auch nichts mehr, wenn sie sehr leise denken...” Oder versuchen, um das Geheimnis herum zu denken... Der dunkelhaarige Mann runzelte ärgerlich die Stirn, sagte aber vorerst nichts gemeines oder beleidigendes. “Dumbledore ist sich sicher, dass sie von dem Dunklen Orden verschleppt wurden und fürchtet um die Zukunft der Zaubererwelt.” Auf den fragenden Blick Harrys fuhr er fort. “Laut dieser zusammengeschusterten Prophezeiung dieser abgehobenen Trelawny sind sie, Mylord, der einzigste, der Voldemort bezwingen kann. Und wenn die Todesser sie entführt haben, dann wahrscheinlich nicht deswegen, weil sie ein Tässchen Tee mit ihnen trinken möchten. Er befürchtet, dass sich nun niemand mehr Voldemort entgegenstellen kann.” Harry war es nun, der die Augenbraue hob. Allerdings mehr wegen dem Unausgesprochen, als tatsächlich wegen Snapes Worten. “Sie haben mich tatsächlich wirklich nicht ein bisschen verraten. Und das, obwohl sie sonst niemals eine Gelegenheit ausgelassen haben, mich fertig zu machen!?” Und dann lief der Professor tatsächlich vor Scham rot an. “Wäre es ihnen denn lieber gewesen, dass ich Dumbledore über jeden kleinen Pups von ihnen unterrichten hätte?” Harry kicherte, stöhne dann aber wieder auf, als seine Kopfschmerzen wieder stärker aufwallten und hielt mit seinen Kopf umfangen. “Zugetraut hätte ich es ihnen...” Und dann ganz, wie er es hatte schon kommen gehört hatte, klopfte es erneut an die Tür, bevor sie schließlich einfach geöffnet wurde und aufflog. Der junge Malfoy stand im Türrahmen und stierte wütend auf den Schwarzhaarigen, dem unter diesem Blick und den Gedanken ganz anders wurde. Professor Snape, der hinter dem Bett stand, wurde von dem Blonden einfach mal übersehen. “Potter!” spuckte Draco aus und kam drohend einige Schritte näher. “Was fällt dir eigentlich ein, mich da unten einfach stehen zu lassen!?” Und je näher er auf Harry zukam, desto deutlicher konnte dieser den leuchtenden Handabdruck auf der Wange des Blonden ausmachen. Seinen eigenen Handabdruck. Verlegen wich Harry den blitzenden Augen aus, bevor er sich, seine Kopfschmerzen vergessend, ebenfalls wütend aufrichtete. “Was mir einfällt? Eher sollte man mal fragen, was dir einfällt! Was fällt dir ein, mich einfach zu küssen? Und jetzt komm mir nicht damit, dass du ja schon seit Jahren in mich verknallt bist und dich nur nicht getraut hast. Ich kann deine Gedanken lesen, schon vergessen? Ich bin mir zu schade, einmal bei dir durch dein Bett zu rutschen!” Snape räusperte sich deutlich. “Ich werde dann einfach mal...” Noch einmal musterte er den Schwarzhaarigen, dem die Schweißperlen auf der Stirn standen. “Ich werde vorsorglich noch einen Arzt vorbeischicken, Mylord.” Nachdem er kurz mit sich gewrungen hatte, verbeugte er sich auch noch einmal leicht und verließ mit einem drohendem Blick in Dracos Richtung das Zimmer. In diesen Streit wollte nicht einmal er geraten. Und in Beziehungskisten mischte man sich generell gar nicht erst ein... Der blonde Junge hatte die Arme verschränkt. “Du bist dir zu schade? Alle Welt geht nun vor dir auf die Knie, betet dich an und du denkst, dass sie dich ausnutzen!?” Er verdrehte die Augen. “Komm doch wenigstens einmal auf den Boden. Die Welt dreht sich nicht nur um dich, Potter.” “Aber dann muss ich dir auch gestehen, dass sich die Welt nicht nur um Draco Malfoy dreht, mein Lieber. Du kannst nicht alles bekommen, wonach dir der Sinn steht.” “Ich möchte ja auch nicht alles bekommen, was ich will. Eigentlich möchte ich ja nur...” Er hielt inne und blickte zu Boden. Erst nach einer ganzen Weile stellte er sich wieder aufrecht hin. Seine Augen hatten wieder die gewohnte Kälte inne, die sie auch sonst immer ausstrahlten. “Gute Nacht, Mylord.” Dann verließ er das Zimmer und schloss die Tür leise. *Wenn er dich noch einmal so beschimpft hätte, dann beiße ich ihn einfach!* erklärte Zischel, nachdem die Gefahr vorüber war. *Du kannst es dir nicht mehr gefallen lassen, dass die Leute so mit dir... mit ihnen umgehen, Mylord.* Harry zuckte mit den Schultern und ließ sich rückwärts wieder ins Bett fallen. Seufzend legte er sich noch einmal kurz die Hände auf die Augen, ließ es dann aber schnell wieder sein, als die Stimmen dadurch wieder lauter wurden. Er löschte das Licht und zog die Decke über den Kopf. Sollte der Arzt doch bleiben, wo er wollte. Er hatte keine Lust mehr, auf irgendwelche Gespräche, die ihn nur noch mehr durcheinanderbringen würden. Obwohl Draco ihn ja nicht mehr verwirren hatte. Irgendetwas war heute Abend mit der Gedankensache passiert, dass ihm Angst machte, das Gedankenlesen schien sich um ein vielfaches intensiviert zu haben. Und in den Augenblicken, in denen der Blonde auf den Boden gestarrt hatte, waren dessen Gedanken umso lauter gewesen. hatte er immer wieder sagen wollen, doch nie war es ihm über die Zunge gekommen. Nein, dass was Harry so vor allem anderen so durcheinander brachte, war die Tatsache, dass ihm diese Art, von Draco so umgarnt und umworben zu werden, gefiel. ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! PS: Merkt man, dass ich das Kapitel nicht noch einmal groß Probe gelesen habe? Kapitel 7: Das Schicksal annehmen. ---------------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Sieben Kommentare innerhalb von 24 Stunden lassen mich alles andere vergessen! Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Kapitel 7: - Das Schicksal annehmen Nein, dass, was Harry so vor allem anderen so durcheinander brachte, war die Tatsache, dass ihm diese Art, von Draco so umgarnt und umworben zu werden, gefiel. Als Harry sich am nächsten Morgen erhob, fühlte er sich wie nach einer schlaflosen, durchzechten Nacht. Allerdings schien ihm das Wetter etwas ganz anderes sagen zu wollen, denn draußen herrschte der blauste Himmel seit langem. Doch nach einer kalten Dusche, die seine müden Lebensgeister wieder auf Vordermann brachte, ging es langsam bergauf mit ihm. Nachdem er sich pflichtbewusst genau hundert Mal die Haare gebürstet hatte, konnte er seinem Spiegelbild selbstbewusst zuzwinkern. “Na, heute siehst du ja mal wieder verboten gut aus!” flötete er. Sein Spiegelbild strahlte zurück. “Du siehst heute aber auch extrem sexy aus, mein Lieber!” Harry lachte und verließ das Badezimmer. “Selbstlob stinkt! Wusstest du das nicht?” Dieses Mal war es Professor Snape, der in seinem Zimmer auf ihn wartete. Der dunkle Mann sah übermüdet und erschöpft aus, wusste es jedoch gekonnt zu verbergen. Mit einem deutlichen Zähneknirschen verneigte er sich leicht. “Malfoy und... Riddle... warten schon in der Bibliothek auf sie, Mylord.” verkündete er ohne Umschweife, allerdings auch ohne jede Schleimerei. Vielleicht würde der Tag ja doch nicht so schlimm werden, wie es ihm beim Aufstehen vorgekommen war!? “Sagen sie mal, Professor, haben alle Todesser so ein Faible für Nachnahmen?” erkundigte sich Harry, als er den Umhang überzog, der wieder von Zischel gehalten werden würde. Die kleine Schlange hatte nach dem Aufstehen so lange auf ihn eingeredet, dass sie doch auf ihn aufpassen müsste und ihn beschützen würde, bis der Schwarzhaarige irgendwann einfach klein beigegeben hatte. “Wie reden sie denn dann Malfoy junior an? Wenn sie einmal ‘Malfoy’ rufen, bekommen sie gleich zwei Antworten...” Professor Snape knurrte etwas unverständliches, das Harry wahrscheinlich lieber gar nicht übersetzt haben wollte und schritt dann durch die Tür. Gemächlich schlenderte der Schwarzhaarige dann hinter seinem Zaubertränkelehrer hinterher. “Was hat Dumbledore dazu gesagt, dass ich einfach verschwunden bin?” kam nach einer Weile dann doch die neugierige Frage von ihm, nachdem Zischel ihm immer wieder eingebläut hatte, dass er *einer Fledermaus nie den Rücken zuwenden durfte!*. Snape hielt kurz inne, schien nachzudenken, bevor er antwortete. “Er ist nicht sehr begeistert, aber wir können das gleich genauer in der Bibliothek diskutieren.” Harrys Augen verdunkelten sich ärgerlich. “Sir, ich kann sehr gut alleine denken und brauche auch niemanden, der mir sagt, was das für Konsequenzen für mich haben könnte. Sie können mir ruhig von seinem Wutausbruch berichten, bei dem er das Bild von Sirius’ Mutter in die Luft gejagt hat. Ich bin durchaus in der Lage zu begreifen, dass es schwer sein wird, wieder unbehelligt durch Hogwarts zu laufen, geschweige denn, wieder das vollständige Vertrauen des alten Zausel zu erlangen.” Wenn er es denn gewollt hätte, obwohl es eigentlich unvermeidbar war... Snape warf ihm einen wütenden Blick zu und Harry fuhr fort. “Ich habe schon mehrmals gesagt, dass ich das mit dem Gedankenlesen nicht abstellen kann. Wenn sie nicht wollen, dass ich etwas erfahre, dann denken sie einfach nicht daran, obwohl ich mir auch nicht sicher bin, wie lange das noch gut gehen wird...” Snape schürzte wortlos die Lippen und riss sich am Riemen. Deswegen hatte er doch die ganze Nacht noch in seinem Labor gestanden und Bücher gewälzt. Irgendetwas passierte mit Potter und niemand konnte sich das erklären. Und nachdem er ihn letzte Nacht bewusstlos auf dem Boden aufgefunden hatte, konnte er sich auch sicher sein, dass sein nerviger Schüler es wirklich nicht abstellen konnte. Der fehlgeschlagene Fluch des Avada Kedavra hatte eine Verbindung zwischen dem Jungen und dem Dunklen... und Riddle geschaffen. Vielleicht hatte ein fehlgeschlagener Legilimens die Auswirkung, dass sein Sprecher unaufhörlich die Gedanken der anderen lesen konnte? Oder war dies sogar noch eine Auswirkung des Avada Kedavra, den Riddle vor so vielen Jahren auf das Kind ausgesprochen hatte? Harry musste sich wirklich am Riemen reißen. Dafür, dass sein Professor ihn überhaupt nicht leiden konnte, schien er sich ja wirklich um ihn zu kümmern. Obwohl er eher vermutete, dass Snape seine eigenen, nicht immer sehr schönen Gedanken davor schützen wollte, von dem Schwarzhaarigen gelesen zu werden. Und irgendwie wollte Harry auch nicht immer ganz genau wissen, was sein Zaubertränkeprofessor immer so alles gemeines dachte. Ganz besonders nicht über ihn selbst. Malfoy junior kreuzte ihren Weg, verneigte sich leicht und starrte dem Schwarzhaarigen immer noch ein wenig erzürnt, aber hauptsächlich entzückt hinterher. schmachtete er. Vor einer weiteren großen, aus dunklem Eichenholz bestehenden Tür hielt Professor Snape an und trat dann erst nach dem Schwarzhaarigen ein. Mr. Malfoy und Voldemort standen an einem großen Tisch und diskutierten intensiv über einem aufgeschlagenen Buch. Als sie Harry endlich nach einem penetranten, unüberhörbaren Räuspern von Snape bemerkten, wurden sie schnell still. Und schon alleine das alleine hätte genügt um den Schwarzhaarigen misstrauisch werden zu lassen. Jedoch grinste dieser nur, wünschte ihnen überaus fröhlich einen ‘Guten Morgen!’ und setzte sich dann auf einen der Sessel. Er bekam zwei gezwungene ‘Guten Morgen, Mylord’ zurück, ließ sich jedoch davon nicht stören. Scheinbar in seinen Gedanken weit fort, griff er nach der Obstschale, die so verführerisch in der Mitte des Tisches stand und nahm sich einen Apfel heraus. Er griff mit einer Hand nach dem Stiel und begann beinahe gelangweilt damit, ihn herauszudrehen. “Wissen sie, meine Herren, ich mag es nicht, wenn man mich anlügt und mir Dinge vorenthält. Unangenehm ist es ebenfalls, wenn man hinter meinen Rücken gegen mich arbeitet und gleichzeitig damit beschäftigt ist, mir Honig ums Maul zu schmieren.” Genießerisch biss er einmal in den Apfel und kaute bedächtig. “Wenn jemand vorhat, mich von meinem neuen Posten zu ekeln, dann sollte er sich das gut überlegen. Erstens gefällt es mir nämlich irgendwie ganz gut so und zweitens bleibt den Todessern dann auch nichts anderes übrig, als sich meinem Befehl gegenüber diesem Verräter zu beugen. Und ich bin schon zu oft verraten worden, als das ich es einfach kommentarlos hinnehmen würde...” Mr. Malfoy und Voldemort warfen sich kurz einen nachdenklichen Blick zu. “Wie kommen sie darauf, Mylord, dass jemand sie von...” Das gestellte Lächeln auf Harrys Gesicht verschwand vollkommen. “Nun ja, gestern Abend scheint sich meine Fähigkeit, ihre Gedanken zu lesen, verbessert zu haben. Ich konnte ihrem Gespräch von meinem Zimmer aus folgen und ich muss sagen, dass es mir überhaupt nicht gefallen hat.” Die beiden angesprochenen Zauberer schluckten. Scheinbar war wirklich etwas mit Potter passiert. Sie konnten an seiner Tonlage erkennen, dass es eine ernstzunehmende Drohung war. Auch wenn Harry noch lange nicht erwachsen war, so war doch von seinem Leben so weit geprägt worden, dass er genau wusste, was Verrat war, wie man ihn unterband und wie man ihn vor allem bestrafte. “Natürlich, Mylord.” Ergeben verbeugten sie sich noch einmal vor dem Schwarzhaarigen. Dieser lächelte zufrieden, knabberte weiter an seinem Apfel und die angespannte Stimmung schien zwar vorbei, aber nicht vergessen. Wieder räusperte sich der Professor. “Ich denke, dass wir uns zuerst dem Problem mit ihren telepathischen Fähigkeiten zuwenden. Solange wir das nicht in den Griff bekommen, können wir ihren Wunsch von vornherein vergessen, sie wieder nach Hogwarts zu lassen. Die vielen Gedanken würden ihnen wohl über kurz oder lang ziemlich zusetzen. Nachdem, was ich gestern Abend zu sehen bekommen habe jedenfalls...” Ein fragender Ausdruck machte sich in den Augen von Mr. Malfoy breit, während Voldemort gar nicht reagierte und seine Gedanken dennoch sehr interessiert waren. Jedoch schien den beiden niemand eine Antwort geben zu wollen. Professor Snape zuckte irgendwann mit den Schultern. “Eine Möglichkeit wäre, dass ein Fluch oder ein Zauber schief gegangen ist, so dass sie...” Doch Harry unterbrach ihn sofort. “Sie sind die Möglichkeit schon auf dem Weg hierher durchgegangen und ich kann ihnen versichern, dass ich nicht versucht habe, Legilimentik anzuwenden. Übrigens muss ein Zauber auch nicht gleich deswegen schief gehen, nur weil ich ein Potter bin... war...” Er runzelte angestrengt die Stirn. “Wie heiße ich jetzt eigentlich? Wenn mein eigentlicher Vater Salazar Slytherin ist, dann müsste ich doch seinen Namen tragen, oder nicht? Vor allem, da ich als Dunkler Lord nur schlecht weiterhin so heißen kann... Schon wenn die Todesser das Wort ‘Potter’ hören, drehen die durch!” “Nun, eigentlich haben sie sogar nie den Namen Potter angenommen. Lily und James Potter haben sie damals gefunden und wollten sich solange um sie kümmern, bis ihre leiblichen Eltern gefunden werden würden. Da sie nur als Pflegeeltern fungierten, mussten sie deren Namen nicht annehmen. Sie sind wahrscheinlich nur deswegen ein Potter geworden, damit die Behörden sie unter einem Nachnamen eintragen konnten.” Mr. Malfoy schien ganz in seinem Element. Sobald es um das Zaubereiministerium ging, blühte er regelrecht auf. Vor allem, wenn es um die Fehler ging, die das Zaubereiministerium zu vertuschen versuchte und als nicht begangen betrachtete, begannen die sturmgrauen Augen des Malfoy-Oberhauptes zu glühen und zu funkeln. “Da wir nun definitiv wissen, dass sie der Erbe von Salazar Slytherin sind, können sie auch dessen Namen annehmen, obwohl das für einige Furore sorgen würde.” Snape schnaubte abfällig. Harry drehte den Apfel ein wenig und biss dann erneut hinein. “Also heiße ich jetzt mehr oder weniger ‘Harry James Slytherin‘, oder wie?!” Selbst ihn überlief ein kalter Schauer. Er konnte seine schlimmsten Feinde schon alleine mit seinem Namen in die Flucht schlagen. ‘Harry’ symbolisierte seit beinahe siebzehn Jahren das Licht, während Slytherin immer noch von vielen gefürchtet war. Wenn man also seinen Namen hörte, wusste man nun nicht, ob man sich nun in die höchsten Himmelssphären freuen oder in die tiefsten Höllenlöcher ängstigen sollte. Der Schwarzhaarige blickte kurz auf. Selbst Voldemort musste sich stark zusammenreißen um nicht zu lachen. Dessen rote Augen funkelten verdächtig. Im nächsten Moment wurde auch schon wieder die Tür zu der Bibliothek aufgerissen. Ein kleiner, dicker Mann betrat schnaufend den großen Raum und war Harry von der ersten Sekunde an unsympathisch. Vielleicht lag das an der großen Ähnlichkeit, die er zu Pettigrew aufwies? Und tatsächlich verbeugte sich der Mann, seine kleinen Augen huschten unsicher zwischen Voldemort, Mr. Malfoy und Professor Snape hin und her, bevor er dem in dem Sessel lümmelnden Harry einen abfälligen Blick zuwarf. “Mei-mein Name ist Pettigrew, Pat-patrick Pettigrew. Ich wur-wurde hier herbestellt, um-um einen Zauberstab anzu-zupassen!?” Der Dunkle Lord runzelte die Stirn. Ihm war nie in den Sinn gekommen, dass die Ratte tatsächlich noch so etwas wie eine Familie haben könnte. “Ich vermute mal, dass sie meinetwegen hier sind.” Er hob leicht seine Hand und setzte sich dann doch endlich wieder aufrecht hin. Mr. Malfoy nickte. “Der Dunkle Lord benötigt einen neuen Zauberstab, weil der alte seine Bedürfnisse nicht mehr erfüllt. Doch auch wenn wir ihre Dienste dringend in Anspruch nehmen müssen, hoffe ich, dass sie ihre Spuren gut verwischt haben. Sollte man mich auch nur verdächtigen, sie bei mir aufgenommen zu haben, dann werden ich sie zur Rechenschaft ziehen, Pettigrew.” Voldemort wandte sich kurz erklärend zu dem Schwarzhaarigen. “Wir hielten es für besser, wenn sie hier mit einem Zauberstab herumlaufen würden. Bei einigen Todessern kann man sich nicht sicher sein, wie sie auf sie reagieren, Mylord. So können sie sich im Notfall doch wenigstens für kurze Zeit verdächtigen...” Der kleine Mann nickte und kniff nervös seine kleinen wässrigen Augen immer wieder zusammen, als wollte er vermeiden, dass sich eine Träne aus ihnen lösen konnte. Er deutete vor M. Malfoy eine kleine Verbeugung an, die wohl sein Verstehen ausdrücken sollte und legte dann ein größeres Bündel auf den Tisch, dass in grobes Leinen verpackt worden war. Dann erst wandte er sich an seinen neuen Lord. “Darf-darf ich mich erkundigen-gen, wel-welchen Zauberstab sie vorher besessen haben, My-my-mylord?” Der Schwarzhaarige überlegte kurz. “Wenn ich mich recht erinnere, dann war das Stechpalme, elf Zoll mit einer eingelassenen Phönixfeder. Das Gegenstück zu Voldemorts.” Wie auch der Verräter, zuckte sein Bruder bei dem Namen des Unnennbaren zusammen. Zur vollsten Zufriedenheit von Harrys Vorgänger, den es doch sehr enttäuscht hätte, wenn man ihn von heute auf morgen schon vergessen hätte. Harry dagegen grinste noch in Erinnerung an das Entsetzen, welches in Voldemorts Gesicht gestanden hatte, als sich ihre beiden Zauberstäbe berührt hatten. Allerdings war das, was um sie herum passierte, weniger spaßig. Cedric Diggory war gestorben, weil er zu falschen Zeit am falschen Ort seine Gryffindor-Seite entdeckt hatte, den Mut des Löwen. Seine Augen verdunkelten sich und Pettigrew wagte es kaum noch, ihm einen neuen Zauberstab hinzuhalten. “Nun... Nun ja, von Faw-fawkes gibt es leider kei-keine andere Feder, die verarbeitet werden konn-konnte, aber vielleicht tut es dieser Zau-zau-zauberstab auch...” Schnell trat er einen Schritt zurück, als Harry nach dem Holzstab griff, ihn genau betrachtete und dann beinahe gelangweilt damit kurz herumwedelte. Mit einem lauten Poltern fielen sämtliche Bücher aus dem gegenüberstehenden Regal und nur schwer konnte sich Mr. Malfoy einen Kommentar verkneifen. Vielleicht hätte er die Probe der Zauberstäbe doch an einen Ort verlegen sollen, an dem weniger hätte kaputt gehen können. Im Keller vielleicht. Oder, noch besser, ganz weit außerhalb seines Anwesens. Slytherin Manor wäre doch bestimmt bestens dafür geeignet gewesen... Er seufzte unterdrückt und ballte seine Hand um seinen Gehstock, als mit einem leisen Klirren die teure Mingvase auseinander fiel. Natürlich konnte man sie mit einem einfachen Zauberspruch wieder zusammenfügen, aber hier ging es natürlich um das Prinzip. Sein leise gemurmelter Fluch, der ohne seinen eigenen Zauberstab Gott sei dank wirkungslos blieb, ging in dem Krachen unter, als das große, schwere Regal wie unter einem zustimmenden Seufzer zusammenfiel und Staub aufwirbelte. Patrick Pettigrew war nicht ganz so motiviert bei der Sache, wie Mr. Ollivander es damals bei Harry gewesen war, aber er schien unübersehbar wirklich Ahnung zu haben. Zedernholz schien für einen genügsamen Zauberer zu stehen, der trotz einer spärlichen Umgebung groß herauskommen konnte. Die Phönixfeder konnte für einen Neuanfang, aber auch für ein Ende stehen. Die elf Zoll verrieten dem kleinen Mann, dass Harry sich meistens unauffällig verhalten würde, nicht groß auf der Menge herausstechen wollte. Im Gegensatz zu anderen Zauberer, deren Stäbe deutlich kürzer oder länger waren, lag Harry in einem gesunden Durchschnitt. Harry hörte den Mann überlegen, wie der Schwarzhaarige wohl seine Prioritäten geändert hatte, was er plante und welcher Zauberstab wohl dementsprechend zu ihm passen würde. Aufgrund seines Auftretens zog Pettigrew Mahagoni in Betracht - sich immer seiner Umgebung anpassend und perfekt ausnutzend. Der Goldjunge hatte vor 24 Stunden die Seite gewechselt und schien schon jetzt beinahe genauso ein alter Hase in Dunklen Orden zu sein wie Du-weißt-schon-wer. Riddle... Harry hatte sich überraschend gut seiner neuen Aufgabe, seiner neuen Umgebung angepasst. Nachdenklich breitete er die verschiedenen Stäbe vor sich aus. Alle anderen Hölzer legte er gleich beiseite. Es würde ihn doch schwer wundern, wenn der Junge... der Dunkle Lord doch einen Buchenstab bekommen würde. Vor allem die Süntel-Buche war dafür bekannt, dass sie wesentlich mehr in die Breite als in die Höhe wuchs und sich unter ihren pilzförmig herabhängenden Ästen beinahe schüchtern zu verstecken schien. Doch welche magische Substanz sollte man in den Stab einlassen? Nachdenklich huschten die kleinen Augen über die Mahagonistäbe. Es könnte durchaus wieder eine Phönixfeder sein. Harry Potter ließ sein altes Leben hinter sich und begann ein neues als der Dunkle Lord. Aber dem Schwarzhaarigen würde er durchaus zutrauen, dass dieser auch Einhornhaare nehmen konnte. Der Kern von Harrys Persönlichkeit ließ sich durch nichts verändern oder manipulieren und so würde der Schwarzhaarige in seinem Inneren immer völlig rein und unschuldig bleiben. Er war ja ebenfalls auf der Versammlung gestern Nacht gewesen und hatte den neuen Dunklen Lord in Aktion wahrnehmen können. Harry Potter war magisch hoch begabt und sehr mächtig. Er würde sich von niemandem mehr etwas vormachen lassen und auch nicht mehr klein beigeben. Unabhängig, stark, entschlossen und trotz allem noch ein Kind, ein Jugendlicher, der in diesem Alter eigentlich noch mit seinen Hormonen zurechtzukommen lernen musste. Aber anscheinend hatte er diese Entwicklungsphase einfach übersprungen, wenn nicht sogar seine ganze Kindheit. Langsam zog Pettigrew noch einmal zwei Stäbe heraus, prüfte sie noch einmal mit seinen Augen auf Fehler, bevor er den ersten mit einer Phönixfeder an den Schwarzhaarigen weiterreichte. Das Misstrauen schien aus dem jugendlichen Gesicht verschwunden zu sein. Patrick Pettigrew schien trotz seiner äußerlichen Ähnlichkeit trotzdem nicht wie sein Bruder zu sein. Er hatte zwar viele Eigenschaften seines Bruders, dennoch war er ein vollkommen anderer Mensch. Und auch wenn er Harry und Harry ihn nicht unbedingt zu mögen schien, so genoss der kleine Mann doch seine Chance, seinem Dunklen Lord einen einzigartigen Zauberstab zu suchen. Vorsichtig griff der Schwarzhaarige nach dem Stab, schaute ihn sich noch einmal genau an, bevor er ihn langsam hin und her wedelte. Mr. Malfoy atmete gedanklich laut hörbar auf als nichts zersprang oder auseinander fiel, allerdings kamen auch keine zustimmenden Funken aus dem so unscheinbar wirkendem Stück Holz. Pettigrew nickte. So etwas hatte er beinahe erwartet. Wenn der zweite Stab ebenso reagierte, konnte man es in Erwägung ziehen, dem Dunklen Lord einen Zauberstab mit zwei magischen Kernen zu erstellen. Das Einhornhaar und die Phönixfeder würden nicht konkurrieren, waren dementsprechend nebeneinander verwendbar. Er nahm den ersten Zauberstab wieder in Empfang und reichte die zweite Möglichkeit an Harry weiter. Dieser musterte den Stab auch wieder genauer, bevor er ihn hin und her schwenkte. Die Einhornhaare schienen wohl eher seiner Situation zu entsprechen, denn tatsächlich traten einige bunte Funken aus, allerdings hatte sein alter Stab wesentlich besser auf ihn reagiert... Pettigrew nickte. “Wenn die Herr-herren damit einverstanden sind, dann wer-werde ich ei-einen neuen Zau-zauberstab erstellen. Leider ha-habe ich momentan keinen Maha-mahagonistab-stab dabei, der sowohl Phönixfedern als auch Einhornhaare beinhal-haltet.” Verlegen scharrte er mit den Füßen auf dem Boden herum und wagte es nicht aufzusehen. Voldemort hob als erster wieder seine Stimme. “Nun gut, dann besorgen sie eben den richtigen Stab. Unterdessen wird es ihnen ja nichts ausmachen, wenn der Lord diesen benutzt.” Keine Frage, dennoch nickte der kleine Mann heftig mit dem Kopf. “Na-natürlich, es wäre mir ei-eine Ehre. Ich werde-de dem Auf-auftrag natürlich auch die höchs-höchste Priorität zukommen las-lassen und den Stab heute-te Nach-nachmittag vorbeibringen!” Auf ein Nicken Mr. Malfoys suchte er schnell alle Stäbe wieder zusammen, verneigte sich noch einmal kurz vor den drei Erwachsenen und noch einmal tief vor seinem Lord, bevor er schnell aus dem Raum eilte. Gedankenverloren spielte Harry mit dem Zauberstab herum und weiß beinahe zufällig auf Voldemort. “Jetzt kann ich die Verräter sogar selbst bestrafen...” lachte er leise, sich selbst zugewandt und Riddle schluckte. “Ja, verdammt!” gab er schließlich zu und warf die Arme in die Luft. “Ich gebe es ja zu verdammt. Es passt mir nicht, dass ein kleiner Junge plötzlich den Dunklen Orden anführen soll. Und es passt mir noch weniger, dass ausgerechnet du der Dunkle Lord sein sollst. Von allen anderen kleinen Kinder musst ausgerechnet du der Erbe Salazar Slytherins sein... Verdammt!” Wütend schlug er mit den Fäusten auf den Tisch, sodass das Buch, welches immer noch auf der großen Holzplatte lag, schließlich doch zu Boden fiel. Der Schwarzhaarige grinste zufrieden. “Gut.” Er trat an den Tisch neben Professor Snape und musterte das Buch, welches Mr. Malfoy mit einem leisen Spruch wieder hatte aufheben lassen. Dann blickte er doch noch einmal in die rot schimmernden Augen, die immer noch wütend funkelten. “Es ist verständlich, dass du das nicht willst. Es ist auch verständlich, dass alle anderen Todesser dies nicht wollen, aber eigentlich wird euch nichts anderes übrig bleiben. Man könnte deine Rede von heute Nacht auch so übersetzen, dass ihr einen Avada Kedavra auch gegen euch selbst richten müsst, wenn ich es möchte. Also seid nett zu mir, dann bin ich auch nett zu euch.” Er nickte noch einmal zu Mr. Malfoy. “Ihnen wollte ich übrigens danken, dass sie sich gestern doch ein wenig in meine Situation hinversetzt haben...” Der blonde Mann nickte zurück und schlug dann das Buch erneut auf. Anscheinend hatte der junge Malfoy doch mehr Einfluss auf seinen Vater als sich jeder vorstellen konnte, denn in den Gedanken Mr. Malfoys war kurz das Bild Dracos aufgetaucht, der ihm von dem Schwarzhaarigen vorschwärmte und dessen Vorzüge immer wieder gnadenlos hervorhob. Und schon war Harry wieder bei dem Thema, über welches er eigentlich erst frühestens in fünfzig Jahren wieder Gedanken machen wollte: Draco Malfoy. Der Draco Malfoy, der ihn so zärtlich geküsst hatte. Der Draco Malfoy, der immer wieder Harrys süßen Hintern begutachten musste. Der Draco Malfoy, der die Nacht wieder ziemlich eindeutige Träume gehabt hatte. Der Draco Malfoy, der momentan vor der Bibliothek stand und sich nicht traute hereinzukommen. Die Hitze in den Gedanken ließ Harry eigentlich kein weiteres Interpretationsspiel. “Was ist das für ein Buch?” erkundigte sich der Schwarzhaarige dann neugierig. Das dicke Buch, dass in einen schwarzen, undurchsichtigen Stoff eingebunden war und auf dem grüne, schön geschwungene Buchstaben aufgenäht worden waren, erregte sein Interesse. Professor Snape schnaubte wieder. *Fledermäuse!* meldete sich Zischel auch wieder abfällig zu Wort. Harry grinste kurz. *Ich habe schon gedacht, dass du eingeschlafen bist.* Das Metall auf seiner Brust erwärmte sich wieder ein wenig. *Nehmt meine Entschuldigung an, Mylord, aber kurzzeitig war ich tatsächlich ein wenig eingeschlafen...* Verlegen kringelte er sich hin und her. *Aber ich hätte natürlich sofort bemerkt, wenn ihnen Gefahr gedroht hätte!* beteuerte die Schlange sofort wieder. Dieses Mal war es Voldemort der schnaubte. *Alter Schleimer...* Snape und Mr. Malfoy hatten das kurze Gespräch der drei mit erhobenen Augenbrauen verfolgt und waren nun der Meinung, sich wieder auf das Buch zu konzentrieren. “Nun, Mylord, da wir uns beinahe zu hundert Prozent sicher sind, dass sie durch das Ritual an Halloween zu Salazar Slytherins Kind wurden, haben wir in diese Richtung keine weiteren Nachforschungen angestrebt. Es sei denn, sie wünschen dies noch?” Harry schüttelte den Kopf. Na gut, er war Salazar Slytherins Kind, aber seine tatsächlichen Eltern würden immer noch James und Lily Potter bleiben. Sie hatten sich um ihn gekümmert als er Hilfe gebraucht hatte, während sein wirklicher Vater ihn wissentlich einfach aussetzen ließ. Und auch seine wirkliche Mutter hatte sich scheinbar nicht weiter um ihn gekümmert. Sie schien ja eine besondere Verbindung zu Slytherin besessen zu haben, dass sie ihr Leben für ihn aufgab, doch anscheinend hatte auch sie sich keine Pläne darüber gemacht, was mit ihrem Kind geschehen würde. Sonst wäre Harry ja nicht kurz nach seiner Geburt von den Potters in einem Gebüsch gefunden worden, oder nicht?! Er würde sich darüber keine weiteren Gedanken machen. Er hatte die Stellung im Dunklen Orden vom Schicksal zugespielt bekommen und er würde versuchen, das Beste daraus zu machen. Und sei es nur, um alle Todesser in den Wahnsinn zu treiben! Er kicherte. Professor Snape räusperte sich um wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit aller anwesenden Personen zu erlangen. “Nun ja, wenn wir die Möglichkeiten ausschließen können, dass unser Lord einen Zauber, Fluch oder Trank versucht hat, der daneben gegangen ist, dass bleibt eigentlich nicht mehr viel übrig.” Er blätterte einige Seiten in dem Buch zurück und wies auf das Bild, welches sich dort offenbarte. “Es könnte sein, dass in ihren Adern kein Menschenblut fließt, Mylord. Ihre Fähigkeiten im Fliegen bzw. der entsprechende Drang nach Freiheit und Gerechtigkeit könnte durchaus auch ein Hinweiß auf Elfenblut sein.” Voldemort lachte auf. “Snape, Salazar Slytherin war bestimmt kein Elf!” Die dunklen Augen des Tränkeprofessors leuchteten auf. “Natürlich nicht, aber wir wissen immerhin nicht, wer die Mutter des Lords war... Und es ist bewiesen, dass Slytherin einige magische Versuche unternommen hat. Wer weiß, was dabei herausgekommen ist. Außerdem ist Elfenblut neben Einhornblut auch sehr gesundheitsfördernd. Und Salazar Slytherin hat es geschafft, über zweihundert Jahre alt zu werden. Ohne den Stein der Weise und Einhornblut kommt da nur noch Elfenblut in Frage.” Mr. Malfoy zuckte mit den Schultern. “Mylord, diese Theorie ist aber auch sehr unwahrscheinlich. Schon seit beinahe zweihundert Jahren hat man keine Elfen mehr beobachten können. Obwohl ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Elfen durchaus in der Lage waren, die Gedanken anderer Menschen zu lesen und zu manipulieren. Sie, Mylord, können Gedanken zwar bisher nur empfangen, aber sie scheinen wohl noch in einer Art Umwandlung zu stecken. Ihre Kraft bildet sich noch aus. Vielleicht können sie tatsächlich demnächst die Menschen in ihrer Umgebung manipulieren.” “Genau!” ereiferte sich Snape so völlig snape-unlike. “Außerdem würde ihre Gabe des Hellsehens ebenfalls dafür sprechen, dass sich irgendwann einmal Elfen unter den Vorfahren ihrer Mutter befunden haben.” Voldemort seufzte. Ihm gefiel diese Theorie überhaupt nicht. “Wir hätten aber noch eine letzte Möglichkeit.” versuchte er von dem Thema abzuweichen. “Allerdings ist die auch nicht sehr viel realistischer, doch aufgrund ihres Vaters könnte sie durchaus möglich sein.” Mr. Malfoy lächelte leicht und man konnte beinahe Stolz in seinen Zügen ausmachen. “Ihr Vater, Salazar Slytherin, war ein sehr mächtiger Zauberer. Schon die Geschichte der Menschheit spricht von Evolutionssprüngen. Es könnte also sein, dass ihr Vater sich im Laufe seines Lebens in seiner Magie so weit entwickelt hatte, dass er durch eine Umwandlung auf die nächste Stufe der Evolution aufsteigen konnte. Da sie nun sein leiblicher Sohn sind, könnte es durchaus sein, dass sie seine Fähigkeiten vererbt bekommen haben und nun an dem Punkt angelangt sind, an dem sie sich zur nächsten Stufe umwandeln können.” Professor Snape knurrte. Überhaupt schien sich der Professor in der letzten Zeit nur noch durch Knurrlaute zu verständigen. *Anscheinend doch keine Fledermaus. Vielleicht ist er ein Flughund, die gebärden sich auch so und sind noch viel schlimmer als Fledermäuse!* lachte Zischel und musterte die dunkle Gestalt noch einmal auf das genauste. “Allerdings ist diese Theorie von der nächsten magischen Stufe der Evolution nach unseren heutigen Kenntnissen nicht beweisbar und kaum zu halten. “ Man merkte, dass der Tränkeprofessor von der Möglichkeit des Elfenblutes wesentlich begeisterter war. “Wenn sie sich tatsächlich umwandeln sollten, können wir ihnen nicht weiterhelfen, weil wir weder genau sagen könne, wodurch diese Umwandlung ausgelöst wird, noch wo sie endet. Vielleicht entwickeln sie sich in einen Riesen, vielleicht explodieren sie auch einfach.” Er blätterte wieder kurz in dem Buch und zeigte Harry ein Diagramm, in dem verschiedene unleserliche Zeichen eingefügt worden waren, die überhaupt keinen Sinn machten. Dennoch nickte der Schwarzhaarige. “Also hoffen wir nun, dass ich Elfenblut in mir habe?” erkundigte er sich vorsichtig, denn wirklich Lust darauf, einfach zu explodieren oder eines morgens als neuer Hagrid aufzuwachen, hatte er nicht wirklich. Anscheinend blieb ihm auch erst einmal anderes übrig, als doch noch ein wenig Ahnenforschung zu betreiben. “Genau!” Professor Snape nickte ihm sogar beinahe freundlich zu, während Voldemort das Gesicht verzog und Mr. Malfoy sogar richtig enttäuscht aussah. Der Schwarzhaarige musterte den Blonden noch eine Sekunde lang, bevor er sich wieder an den Flughund wandte. “Und dazu brauchen sie wieder Blut von mir!?” Ein begeistertes Nicken war die Antwort. “Ich werde sofort das Besteck holen!” erklärte Snape und rauschte aus dem Zimmer, wo er draußen mit Draco zusammenstieß, der so ganz auffällig unauffällig an der Tür gelauscht hatte. Meckernd und sich die Stirn reibend trat er dann zu seinem Vater, den Harry schon wieder nachdenklich musterte ohne den Grund für seine beinahe schlaflose Nacht zu bemerken. “Könnte ich mich nachher noch einmal mit ihnen unter vier Augen unterhalten, Mr. Malfoy?” Die graue Augen musterten ihn, bevor der blonde Mann beinahe erleichtert einwilligte. “Natürlich, Mylord!” “DRACO!!!” ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 8: Vor aller Augen. --------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Zehn Kommentare lassen mich selbst bei diesem miesen Wetter auf den Kamin verzichten!!! Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Kapitel 8: - Vor aller Augen. “Könnte ich mich nachher noch einmal mit ihnen unter vier Augen unterhalten, Mr. Malfoy?” Die graue Augen musterten ihn, bevor der blonde Mann beinahe erleichtert einwilligte. “Natürlich, Mylord!” “DRACO!!!” Genervt strich sich Harry mit seinen Fingern durch die Haare und schloss für einen Moment die Augen. Er musste nur tief durchatmen und alles würde gut werden! Malfoy junior ließ ihn aber nicht eine Sekunde aus den Augen. Früher hatte er immer gedacht, dass der blonde Malfoy nur auf einen Fehler seinerseits gewartet hatte um ihn erneut zu erniedrigen, doch nun wusste er es besser. Leider... Auch die Bemerkung von Dracos Vaters, dass sich dieses Starren auf ihren Lord auf keinen Fall für einen Malfoy gehörte, erreichte den Blonden nicht wirklich. Schließlich gab es Harry auf. Unter dem Grinsen von dem amüsierten Voldemort verdrehte der Schwarzhaarige die Augen, doch der ehemalige Dunkle Lord schien ihn doch tatsächlich aus der gespannten Situation retten zu wollen, auch wenn seine Frage Harry nur in eine andere Zwickmühle brachte. „Was sind nun ihre Ziele im Dunklen Orden?“ erkundigte sich, woraufhin es auch Mr. Malfoy schließlich aufgab, seinen Sohn um der Ehre willen ablenken. Er war ja schon froh, dass Draco wenigstens noch nicht angefangen hatte zu sabbern. Welche Schande... Harry nickte. Wenn er sich auf etwas anderes konzentrierte, dann würde er vielleicht auch diese... speziellen Gedanken überhören können. Nur zu gerne ging er auf die ihm gestellte Frage einlegte die Stirn in Falten und dachte angestrengt nach. Er wusste, was der schwarzhaarige Mann von ihm hören wollte, wusste, was er auf keinen Fall von ihm hören wollte, doch was wollte er, Harry, eigentlich? Was wollte er nun erreichen? Nun, wo er endlich die Macht und die Möglichkeit dazu hatte? Er könnte wie Voldemort mordend durch die Straßen ziehen oder wie Dumbledore friedliebend in den Krankenhäusern Stofftiere und Zitronendrops verteilen. Nur Voldemort hatte immer nach seinem Leben getrachtet und Dumbledore hatte ihn angelogen. Diese Enttäuschung schürten seine Antipathie und ließen ihn sich ganz von den beiden abwenden. Was wollte er selbst? Die grünen Augen des Schwarzhaarigen gingen durch seinen Gegenüber, während er in seinen eigenen Gedanken versank und für einen Moment nichts mehr um sich herum wahrnahm. Harry wollte nicht kämpfen. Harry wollte keine Angst haben müssen und Harry wollte sich nicht verstecken müssen. Und wenn er sich an diesen Gedanken hing, dann waren das doch erstrebenswerte Ziele, oder nicht? Auch Werwölfe wollten nicht außerhalb der Gesellschaft leben. Remus hatte ihm doch immer wieder gezeigt, wie schwer sein Leben war. Der Stress an Vollmond, die Angst, jemand anderen zu verletzen und gleichzeitig der Schmerz, von allen anderen verletzt zu werden. Er hatte es doch verdient, ein gutes Leben führen zu können. Vor allem er... Die Erinnerung an den Tod Sirius‘ ließ Harrys Antlitz verdunkeln und Draco musste sich wirklich ernsthaft zusammenreißen um nicht über den Tisch zu springen, ihn in seine Arme zu reißen und besinnungslos zu küssen. Vor allem jetzt, nachdem er ihn schon einmal hatte schmecken dürfen... Der Blonde musste tief durchatmen und griff sich dramatisch unauffällig nach seinem Herz, welches sich bei dem offensichtlichen Schmerz des Schwarzhaarigen verkrampfte. Doch dann rieb sich Malfoy junior erinnernd über die Wange, die immer noch leicht rosa schimmerte. Nur das teure Make-up, dass er sich von seiner Mutter ‚ausgeliehen‘ hatte, hatte dafür gesorgt, dass er heute wieder so umwerfend gut aussah. Der Dunkle Lord errötete leicht, als er Draco wahrnahm, der sich so rührend um ihn zu sorgen schien. Jetzt musste er nur noch schnell über seine Verlegenheit hinwegtäuschen! „Könnte mir das mal jemand genauer erklären mit dieser seltsamen Blutreinheit, die sie ja immer so vehement verteidigen?“ Voldemorts verschränkte ärgerlich seine Arme und Harry hob warnend seinen Zeigefinger. „Bitte keine Schimpfwörter, mein Lieber. Weder verbal, noch...“ Er wies mit dem besagten Finger auf seine Stirn, lächelte hinterhältig und der Mann mit den sagenhaft roten Augen schnappte empört nach Luft, bevor er sich wieder seiner eigenen Position und der Harrys bewusst wurde und den Kopf senkte. „Verzeiht mir, Mylord!“ knurrte er nicht im mindesten schuldbewusst. Mr. Malfoy nutzte diese Chance, wusste er doch um den hitzköpfigen Charakter Voldemorts und dessen unbedachtes Handeln daraufhin. „Mylord, ich weiß, dass sie nicht mit der Reinheit des Blutes aufgewachsen sind und deren Bedeutung nie gedeutet bekommen haben, vielleicht mag ihnen das auch unsinnig oder gar verrückt erscheinen, doch bitte bedenken sie die Stellung der alten Familien.“ Voldemort knurrte erneut und übernahm empört das Wort. „Es wäre unverantwortlich, jeden Menschen in der Zaubererwelt aufzunehmen. Irgendwann wird wahrscheinlich jeder Mensch zaubern können und unser magisches Blut wird sich im Laufe der Zeit immer weiter verlaufen. Irgendwann wird es so verwässert sein, dass vielleicht niemand mehr zaubern können wird. All das Wissen, vor allem das der alten, ehrwürdigen Familien, all das würde verloren gehen. Das kann man als verantwortungsbewusster Zauberer nicht verantworten. Dieser alte, senile Sack-“ Draco räusperte sich mit dem Wort ‚Dumbledore!‘. „-versteckt sich hinter seiner Hilfsbereitschaft und seinem Großmut und verdrängt die Tatsache, dass er das Aussterben der Magie anstrebt! Das können wir nicht zulassen!“ Voldemort schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Durch den Aufprall fiel das Buch wieder vom Tisch. Das seltsamer Diagramm, welches Snape ihm gezeigt hatte, verschwand wieder zwischen den Seiten. Und wie als hätte er nur auf dieses Stichwort gewartet, betrat Professor Snape wieder den Raum. Mit seinen ungewohnt funkelnden musterte noch einmal die Nadel in der kleinen, silbern schimmernden Schale, die er trug. In seinen Gedanken konnte man all zu deutlich erkennen, wie sehr er nach dem dunkelroten Blut des Schwarzhaarigen gierte. Er lachte gedanklich kurz auf. Einen Moment lang dachte Harry wirklich, dass sein Tränkeprofessor vor Freude einen Salto schlagen würde, doch er schien sich gerade noch beherrschen zu können. Und da er sich noch nicht so weit fühlte, dass er schon wieder Blut abgeben könnte, besann er sich wieder auf das Gespräch. Er warf Voldemort einen kurzen Blick zu. Wenn er noch einmal kur an das Blut abnehmen dachte, wäre er eigentlich nie so weit, sich stechen zu lassen! Doch zurück zu dieser seltsamen Blutreinheit... „Wieso sollte sich Magie verwässern? Es gibt Muggelfamilien, in denen plötzlich starke Magier auftreten. Und wenn man sich... Filch? In manchen Zaubererfamilien kommen dann plötzlich Squibs vor, obwohl diese Familie seit Schlag-mich-tot-Zeiten nur äußerst begabte Zauberer und Hexen hervorgebracht hat! Trotzdem lehnen sie alle Zauberer ab, die aus Muggelfamilien stammen, rufen sie ‚Schlammblüter‘ und nutzen jede Minute, um sie an ihre niedere Stellung zu erinnern, obwohl diese Schlammblüter das Blut erneuern könnten, dass seit Jahrzehnten nur innerhalb dieser Reinblüterfamilien zirkuliert!“ Draco und Voldemort blickten beide auf und Mr. Malfoy hob überrascht eine Augenbraue. „Das hört sich mit Verlaub so an, als hätten sie sich schon einmal mit unserer Theorie über die Reinheit des Blutes auseinandergesetzt, Mylord.“ Harry lächelte leicht, konnte seinen Stolz über sein Wissen aber auch nicht ganz verbergen. „Nun ja, wenn mir in Hogwarts immer wieder alle Slytherins über den Weg laufen und besonders einer mir immer meine schlechte Wahl von Freunden unter die Nase reibt, dann gibt einem das doch schon zu denken...“ Draco wäre am liebsten in irgendeinem Mäuseloch verschwunden. Da ihm dies leider Gottes nicht möglich war, weil ihn sein Vater dort unerbittlich wieder rausgezerrt hätte, schnaubte er nur. „Wenn es doch stimmt...“ meinte er wenig überzeugend, zeigte sich seine Schuld doch deutlich in seinen nervös miteinander spielenden Fingern. Professor Snape legte die Schale auf den Tisch und nahm die Nadel in die Hand. Prüfend wiegte er sie, während der Schwarzhaarige am liebsten davon gelaufen wäre. „Dürfte ich sie bitten, ihren Hemdärmel ein wenig nach oben zu schieben, mein Lord?“ Harry zog seine Augenbrauen misstrauisch nach oben, tat seinem Professor aber den Gefallen. Er warf kurz einen Blick auf den Blonden, der sich plötzlich nicht mehr traute in seine Augen zu schauen, sondern nur noch aus Trotz nicht wegblickte. Seine Gedanken rasten peinlich berührt und deutlich konnte er dessen Entschuldigung erkennen. „Draco, mit dir würde ich später auch gerne noch einmal reden!“ Er musste dem Blonden deutlich entgültig machen, dass er mit diesen... Belästigungen aufhören sollte. Es stimmte zwar, dass ihm das gefiel, doch das war auch nur die eine Seite der Medaille. Die sturmgrauen Augen blitzten auf, bohrten sich in seine grünen und ein spöttisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Mit mir reden!“ Es folgte mit einem herausfordernden Zwinkern ein unmissverständlicher Zungenschlag und Harry lief rot an. „Draco, nein!!! Herrgott noch mal, was ist eigentlich mit dir los!?“ Er warf seine Hände in die Luft, entlockte Snape das so vertraute missmutige Knurren, als ihm der Arm, der ihm das wunderbare Blut spenden würde, entrissen wurde. „Haben sie dir irgendetwas in den Kakao gemischt? Wirst du erpresst? Es mag ja sein, dass du nicht so ein Arschloch bist, wie ich immer gedacht habe, doch das gibt dir aber nicht das Recht, mir so penetrant hinterher zustellen!“ Auf Voldemorts Gesicht wurde wieder ein breites Grinsen sichtbar, während Mr. Malfoy einen wütenden Blick auf seinen Sohn warf und dann beschämt auf den Boden blickte. Eigentlich verbot ihm die Familienehre der Malfoys, dass er so unterwürfig und nachgiebig war, doch diese besagte Ehre hatte in den letzten Tagen schon mehr als gelitten, bis Draco sie nun entgültig mit den Füßen getreten hatte. Das Erbe seiner Ahnen, in den Dreck geworfen, den Abfluss hinuntergespült. Wenigstens war ihm noch das Geld seiner Väter geblieben. Davon konnte er sich wenigstens noch ein teures Trostpflästerchen leisten... Er verkniff sich eine Träne. „Warum ich dir so penetrant hinterher stelle? Was kann ich denn auf einmal dafür, wenn du so aufreizend durch die Gegend läufst und mich ständig mit diesem Spring-mich-an-Blick anschaust!?“ Er verschränkte seine Arme, während der Schwarzhaarige seinen Blick an sich selbst heruntergleiten ließ. Auch Mr. Malfoy und Voldemort konnten sich einen kurzen musternden Blick nicht verkneifen. Zischel hatte am Morgen ja wieder als sein persönlicher Berater fungiert und ihm einige Kleidungsstücke anzuziehen befohlen. Ein ganz normales Hemd, eine ganz normale Hose, ganz normale Stiefel und einen relativ normalen Gürtel, auf dessen Schnalle sich seltsamerweise eine kleine Messingschlange befand. Doch auf den Versuch hin, sich mit ihr zu unterhalten, hatte diese überhaupt nicht reagiert und Zischel war nur beleidigt gewesen. *Mylord, ihr solltet euch nicht so auffällig... zu tieferen Regionen unterhalten!* Und dieses Mal war es Harry gewesen, der rot geworden war. Aber sonst kam er sich nicht sehr aufreizend gekleidet vor, wie Draco es behauptet hatte. „Was in aller Welt ist denn ein ‚Spring-mich-an-Blick‘?“ erkundigte sich der Schwarzhaarige und in Voldemorts Augen funkelte es wieder verdächtig. „Netter Gürtel...“ meinte er mit einem Augenzwinkern und auch Zischel schnaubte verdächtig. Mr. Malfoys Wangen röteten sich und Draco schnappte ungläubig nach Luft. „Genau das da!“ meinte er anschuldigend und wies drohend mit seinem Finger auf Harry, ignorierte den Tritt seines Vaters. „Du guckst mich an und dann... deine Augen...“ Er seufzte dramatisch auf und verdrehte die Augen. „Da kann doch keiner mehr wiederstehen...“ Harry sah den Blonden immer noch aus großen Augen verständnislos an und zuckte schließlich ergeben mit den Schultern. „Okay, da es ja sowieso schon draußen ist... Draco, ich will einfach momentan nur, dass du ein wenig Abstand zu mir hältst, okay!? Diese ganze Gedankensache ist ziemlich kräfteraubend und bei dem was du denkst, bin ich ehrlich gesagt froh, noch nicht in Sankt Mungos gelandet zu sein... Außerdem kommt dann diese ganze Dunkler-Lord-Sache dazu... Ich habe es doch schon einmal gesagt, dass vor allem jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist um mit wem auch immer was auch immer anzufangen!“ Professor Snape war eigentlich noch nie ein sehr geduldiger Mensch gewesen. Vor allem den Leuten gegenüber nicht, die er nicht mochte. Und er mochte niemanden. Demzufolge war er gegenüber keinem Menschen sehr geduldig. Der Dunkle Lord spielte da allerdings eine Sonderrolle. Obwohl der alte Dunkle Lord auch nie sehr geduldig gewesen war. In dieser Hinsicht waren sich die beiden immer in schwarz gekleideten Männer immer sehr ähnlich gewesen, obwohl Snape es sich niemals anmaßen würde, sich mit dem Lord zu vergleichen! Oder besser gesagt: Riddle. Bei diesem Potter war es wieder etwas ganz anderes. Er war ein Potter und die Potters konnte er vor allen anderen Menschen nicht leiden. Punkt. Die Potter waren schrecklich. Demzufolge war er besonders gegenüber ihnen nie geduldig gewesen. Allerdings war Potter jetzt kein Potter mehr, sondern ein Slytherin. Und die Slytherins waren seine Lords und Ladys - jedenfalls wenn denn der momentane Lord sich jemals eine Lady nehmen würde. Und gegenüber seinen Herrschaften musste er geduldig sein, wenn er sie nicht erzürnen wollte. Also saß er nun seit einigen Minuten in der Zwickmühle, denn gegenüber dem Potter konnte er keine Sekunde verlieren, währenddessen er gegenüber seinem Lord alle Zeit der Welt hatte. Und er hatte sich wirklich versucht zusammenzureißen, hatte es wirklich versucht! Allerdings wusste er aus Erfahrung, die er bei anderen hatte sammeln können, dass sich solche... Beziehungssachen ewig lang hinziehen konnte. Bis in alle Ewigkeit... Und das war eine sehr lange Zeit. Und nun war seiner dunklen Meinung nach die Zeit gekommen, in der er seinen Lord genug geehrt hatte und ihn nun eine Sekunde wie einen Potter behandeln konnte. Eine Sekunde war zwar nicht lang, doch für jemand so ungeduldigen wie ihn, war diese eine Sekunde wie eine Ewigkeit. Also sehr, sehr, beinahe unendlich lang. Sie reichte aus, um mit der so wunderhübsch schimmernden Metallspitze die zarte Haut der Lord‘schen Haut zu durchstoßen um an dem Ziel seiner Träume anzugelangen. Blut!!! Und nicht irgendein Blut, nein! Es konnte durchaus sein, dass sich in diesem Blut tatsächlich Elfengene aufhielten. Was ihm das für Möglichkeiten offenbaren würde... Natürlich nur, wenn der Lord einverstanden wäre! Da musste man doch einmal nachfragen, wie die Machtverhältnisse zwischen seinem Lord und ihm in Hogwarts aussehen würden... Da könnte sich der Gryffindor doch ein paar hübsche Hauspunkte zusätzlich verdienen. Für ein oder zwei Liter... Die wenigen Milliliter Blut, die sich in der kleinen Phiole befanden, würden locker ausreichen, um sie bestimmen zu können und sich im Falle eines Falles schon einmal einen kleinen Vorrat anzulegen. Alleine schon die Gedanken an all die Zaubertränke, die er damit würde brauen können, ließen sein kaltes Herz schneller schlagen. Schnell entfernte sich Professor Snape auch schon wieder von dem Schwarzhaarigen, seinem Lord, verneigte sich noch einmal von allen unbemerkt, was ihm nun plötzlich wesentlich leichter zu fallen schien, und rannte beinahe aus dem Raum. Harry hatte sich so in Rage geredet, ging gerade so in seinen Schimpfwörtern auf, dass sogar Voldemort sich verlegen räuspern musste, dass er den kleinen Stich in seiner Armbeuge, die Snape aus Sicherheitsgründen fest umklammert hielt, nicht mehr ganz mitbekam. Nur Zischel ließ den Flughund nicht aus den Augen. Deutlich wurde es aber auf jeden Fall, dass er nicht gewillt war, sich von Draco Malfoy einfach so anbaggern zu lassen. So, wie dieser sich ihm momentan verhielt war keinem Malfoy würdig und lag weit unter dem Niveau eines Potters, geschweige denn eines Slytherin. Kurz huschte ihm der Gedanke an seine Burg durch den Kopf und er lächelte doch wieder ein wenig besänftigt. Malfoy junior schien das aber nicht einfach hinnehmen zu wollen. Seinen Vater konnte er noch überhören, doch als Potter die Ehre der Malfoys in den Mund nahm, musste er sich wirklich zusammenreißen und ihm nicht etwas anzutun, was seiner Stellung absolut unwürdig war. Er verschränkte die Arme und versuchte möglichst böse und erzürnt auszusehen, was mit seinem verträumten Blick, der einfach nicht von diesem so zärtlichen Mund weichen wollte, schier unmöglich war. „Genau das meine ich!“ rief Harry triumphierend und wies anklagend auf den Blonden. „Schon alleine wenn ich blinzele, dann geht dir schon wieder irgendetwas perverses durch den Kopf! Kannst du damit nicht einfach damit aufhören!?“ Mr. Malfoys Wangen wurden noch einen Ton dunkler und erneut versuchte er seinen Sohn mit einem unauffälligen Tritt gegen sein Schienbein zur Vernunft zu bringen. Doch wieder einmal musste er feststellen, dass sein Erziehungssystem vollkommen versagt hatte. Er hatte immer gewusst, dass es Narcissa mit ihren kleinen Geschenken und den vielen Süßigkeiten einfach übertrieben hatte. Das der Junge so verzogen war, war einfach nur ihre Schuld. Er dagegen hatte sich immer nur auf die wichtigen Dinge beschränkt. Einen Rennbesen zum Geburtstag, damit der Junge die anderen in Windeln gepackten Monster ihn bewundern konnten, einen Tarnumhang, damit der Junge auch zuhören konnte, wenn sie ihn bewunderten, ausgefallene Liebestränke damit sie ihn noch mehr bewundern würden... Eben alles bodenständige Geschenke und Aufmerksamkeiten! „Hör zu, Potter!“ „Slytherin!“ kam es widerwillig von Voldemort. „Er ist ein Slytherin!“ Draco schnaubte und sein Blick verfinsterte sich noch ein wenig mehr. „Solange er weiß, dass er gemeint ist, nenne ich ihn, wie ich will!“ knurrte er eigensinnig und warf Harry einen wütenden Blick zu, der allerdings schnell wieder träumerisch wurde. Er lehnte sich weiter nach vorne. „Ich gebe es zu, dass ich schon seit einiger Zeit Gefallen an dir gefunden habe. Es mag auch sein, dass meine Gedanken nicht immer so jugendfrei sind, wenn ich an dich denke. Du solltest deine Chance nutzen, mein Lieber!“ Er klopfte sich auf die Brust und streckte sich. „Ich bin ein Malfoy und wäre durchaus eine gute Partie für dich! Du sollest diese Chance nutzen, denn ich werde nicht für alle Zeit verliebt hinter dir herlaufen!“ Der Schwarzhaarige hob ungläubig seine Augenbrauen. Zumindest war das wieder einigermaßen der Draco Malfoy, den er früher gekannt hatte. Dennoch verzogen sich seine Mundwinkel abfällig und seine Augen musterten den Blonden skeptisch. Mr. Malfoy schlug sich unterdessen die Hand vor die Stirn und Voldemort grinste wieder so ganz nach seiner Dunkler-Lord-Manier. „Schon vergessen, Malfoy!? Ich bin ein Slytherin und deswegen bist du eine relativ schlechte Partie für mich. Der einzigste, der meiner Stellung angemessen ist, bin ganz allein ich selbst!“ Draco erstarrte, dachte kurz darüber nach und wurde dann tatsächlich ein wenig verlegen. Daran hatte er wirklich nicht gedacht... Beide, der Schwarzhaarige und der Blonde, lehnten sich über den Tisch, stierten sich gegenseitig in die Augen und versuchten beide nicht daran zu denken, dass sich ihre Lippen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt befanden. Überraschenderweise fiel es Draco wesentlich einfacher, diesen Gedanken zur Seite zu schieben, als Harry. Der Blonde lächelte nun ebenfalls. „Es mag ja sein, dass die Slytherins Macht und Geld haben, doch die Malfoys haben immer noch Ansehen. Wenn du vor die Tür gehst, musst du immer noch darum fürchten, von irgendwelchen Verrückten zu Tode bekniet zu werden. Wenn du dich allerdings mit mir verbinden würdest, dann würden die Leute dich auch respektieren. Sie würden dich respektieren, weil sie mich respektieren. Und neben diesem Respekt würde es dir auch meinen exquisiten Körper bringen. Du siehst also, ... Slytherin... es würde dir nur Vorteile bringen!“ Harry wurde rot. Er konnte sich auf jeden Fall vorstellen, dass der Blonde neben seiner großen Klappe auch ein nettes Aussehen hatte. Gleichzeitig reizte ihn diese Aussage auch weiterhin. Malfoy wollte ihn wegen seinem Geld und seiner Macht. Das der Blonde schon länger hinter ihm her war, verdrängte er einfach. Er wollte auch gar nicht wissen, was Draco vorher schon alles durch den Kopf gegangen war. Sein Blick verzerrte sich und dann brachte ihn die Hand an seiner Wange plötzlich total durcheinander. Zärtlich strich Malfoy über die zarte Haut, überwand dann die letzten Zentimeter und legte seine Lippen vorsichtig auf die so lang ersehnten. Harrys Augen weiteten sich überrascht, doch leider war ihm der Kuss nicht mehr so unangenehm, dass er dem Blonden eine Ohrfeige verpassen konnte. *Mylord, ich möchte mich ja wirklich nicht beschweren, nur bitte, bitte fangt nicht an zu sabbern!* Zischel blickte misstrauisch nach oben und musterte skeptisch die aufeinander liegenden Lippen. Und als dann Draco tatsächlich seinen Mund ein wenig öffnete um mit seiner Zunge vorsichtig um den Eintritt in seinen zu bitten, wich Harry zurück. Er atmete einmal tief durch, auch noch ein zweites und drittes Mal, warf Draco einen Blick zu, der vorsichtigerweise schon einmal einige Schritte zurück getreten war um den Schlag doch noch ausweichen zu können, bevor der Schwarzhaarige Voldemort böse anstarrte und Zischel einen Schlag auf den Kopf gab. „Könnt ihr nicht einmal die Klappe halten!?“ knurrte er und hörte Draco aufatmen. Bevor jedoch auch nur irgendjemand noch etwas sagen konnte, wandte sich Harry von einer Sekunde auf die andere plötzlich um und wurde ganz weiß im Gesicht. Angestrengt starrte er auf die Tür und versuchte noch einmal, das Gedankenmuster aufzufangen, welches ihn vorhin leider nur leicht gestreift hatte. „Was ist, Mylord?“ erkundigte sich Voldemort dann und hatte plötzlich ein ganz schlechtes Gefühl in der Magengrube. Der Schwarzhaarige warf einen Blick durch den Raum, bevor dieser am Tisch hängen blieb. Schnell schlug er das Tischtuch zur Seite und winkte den Mann mit den roten Augen herunter. „Los, ab unter den Tisch!“ befahl er hastig, doch Voldemort bewegte sich keinen Zentimeter. „Ich soll mich unter dem Tisch verstecken!?“ fragte er noch einmal nach und verschränkte abwehrend die Arme. „Das können sie gleich wieder vergessen. Mylord, bei aller-“ Harry winkte ab. „Dumbledore ist gleich hier. Jetzt versteck dich schon!“ Mr. Malfoy hob eine Augenbraue und er und sein Sohn nickten sich kurz zu. „Jedenfalls hat gerade eine nicht autorisierte Person unser Grundstück betreten.“ bestätigten sie und Voldemort ließ ergeben seine Schultern sinken. „Super!“ grollte er erbost. „Der gefürchtetste Schwarzmagier aller Zeiten versteckt sich unterm Tisch!“ Ein wenig ungelenkig ging er zuerst auf die Knie, bevor er immer noch knurrend unter den großen Tisch krabbelte. Harry schlug sorgsam das Tischtuch wieder gerade und ließ noch einmal einen prüfenden Blick durch de Bibliothek wandern, bevor er sich auf einem Sessel fallen ließ und versuchte, sich wieder klein und schwach wirken zu lassen. Mr. Malfoy richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Was will er hier?“ erkundigte er sich kaum wahrnehmbar bei den Schwarzhaarigen. „Er weiß, dass ich hier bin und will mich abholen.“ Draco richtete seine Kleidung. „Und wenn du nicht mitkommen willst?“ Harry schüttelte den Kopf. „Ich werde mitgehen müssen, sonst würde das zu viel Aufsehen erregen. Wir können ja über unsere Eulen im Kontakt bleiben oder so...“ „Die Narbe!“ kam es ein wenig dumpf unter dem Tisch hervor. „Mylord, wir beide sind über die Narbe miteinander verbunden. Wenn sie ihre Fähigkeiten ein wenig konzentrieren, dann können wir uns wesentlich unauffälliger über diese Verbindung unterhal...“ Er verstummte, als es an der Tür klopfte. Eine Elfe trat lautlos ein und verneigte sich sofort. „Master, sie haben einen Besucher. Er hat leider keinen Termin und ich weiß...“ Der blonde Mann winkte ab. „Lass ihn rein...“ Die Elfe verneigte sich noch einmal tief, bevor sie einen Schritt zur Seite trat und tatsächlich Dumbledore eintreten ließ. Mr. Malfoy nickte ihm kalt zu. „Professor Dumbledore, was kann ich für sie tun?“ Der Direktor jedoch schien ihn nicht zu hören. Musternd blickte er sich um und sein Blick blieb schließlich an dem Schwarzhaarigen hängen, der in dem Sessel beinahe zu versinken schien. „Harry...“ murmelte er und seine Hand spielte unter seinem engelsgleich gelocktem Bart mit seiner Kette. Zur gleichen Zeit stolzierte die nichts ahnende Narcissa Malfoy standesgemäß durch Malfoy Manor. „Liebling!“ Sie schwenkte ihre neue Tasche, die sie auf ihrem Einkaufstrip durch die Pariser Modewelt erstanden hatte. „Liebling! Schau dir doch dieses entzückendes Täschchen an!“ Sie hielt kurz einen Moment inne. „War auch nicht so teuer...“ Sie lächelte wieder ihr atemberaubendes Lächeln, welches sie eindeutig an ihren Sohn vererbt hatte. „Und du glaubst ja gar nicht, was ich sonst noch entdeckt habe... In dieser hübschen kleinen Boutique...“ ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 9: Niemals unbeobachtet. -------------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Zehn Kommentare lassen mich selbst bei diesem miesen Wetter auf den Kamin verzichten!!! Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Kapitel 9: - Niemals unbeobachtet. Mr. Malfoy nickte ihm kalt zu. „Professor Dumbledore, was kann ich für sie tun?“ Der Direktor jedoch schien ihn nicht zu hören. Musternd blickte er sich um und sein Blick blieb schließlich an dem Schwarzhaarigen hängen, der in dem Sessel beinahe zu versinken schien. „Harry...“ murmelte er und seine Hand spielte unter seinem engelsgleich gelocktem Bart mit seiner Kette. Morgen würde es nach den letzten chaotischen Wochen wieder zurück nach Hogwarts gehen! Harry seufzte einmal tief auf und wischte ein letztes Mal mit dem Spültuch über den großen Küchentisch. Wenn er aus dem Küchenfenster auf den Vordergarten schaute, konnte er dort die violetten Haare mit den grünen Punkten von Tonks sehen, die wahrscheinlich nur von Moody davon abgehalten wurde, auch ihren Umhang in einen großen bunten Farbklecks zu verwandeln. Wenn er dann gegenüber der Küche aus dem Flurfenster schauen würde, dann würde er in den Kirschbäumen die schwarzen Umhänge der so furchtbar verantwortungsbewussten Todesser ausmachen können. Diese ganze Bewacherei war ja ganz nett, wenn man davon absah, dass ihn momentan niemand angreifen und oder sogar zu töten beabsichtigte. Außerdem war er heute Nacht erst deswegen so spät eingeschlafen, weil seine Bodyguards ihm keine Ruhe gelassen hatte. Genauer gesagt hatte McNair die Haare von Mr. Malfoy um der Tarnung Willen schwarz gefärbt. Das stolze Oberhaupt der Malfoy-Familie hatte noch bis in die frühen Morgenstunden deswegen gezetert. Harry lachte kurz in seiner Erinnerung daran auf, bevor er auch noch schnell die Spüle auswischte und das Tuch dann sorgsam gefaltet zur Seite legte. Die Begegnung auf Malfoy Manor mit Professor Dumbledore war weiterhin äußerst seltsam abgelaufen. Zusammen hatten sich Mr. Malfoy und der Schwarzhaarige eine Geschichte zusammengebastelt, die erklären sollte, warum sich Harry in dem Haus eines ranghohen Todessers aufhielt. Es waren Stichwörter von einer Einladung zum Kaffeetrinken bis hin zu Nachhilfe in Zaubertränke gefallen, als die große Fledermaus - *Flughund!* - mit glänzenden Augen wieder in die Bibliothek gestürmt kam. Klar war auf jeden Fall gewesen, dass ihnen der Direktor nicht ein Wort abnahm. Je skeptischer sein Gesichtsausdruck wurde, desto reger wurde sein Gedankenfluss zu den anderen Ordensmitgliedern, die wohl gerade in dem Moment überall regungslos verharrten und die Kette konzentriert in ihrer Hand hielten. Und wenn auch Mr. Malfoy schon dachte, dass es nicht mehr schlimmer kommen konnte, begann dann auch noch der große Tisch nach einer äußerst unangebrachten Bemerkung des Direktors - „Harry, ich weiß, dass du auf dich Acht geben kannst, aber dieser arme, arme, arme Junge... Voldemort wird nicht eine Möglichkeit auslassen, dich zu vernichten! Dieser so bedauernswerte, arme Junge...“ -an zu brummen. Irritiert hatte der Bärtige einen kurzen Blick auf das Holz geworfen, bevor er Harry noch einmal ausdrücklich bat, sich zu erheben, damit er ihn zurück in den Ligusterweg bringen konnte. Dracos Wangen hatten sich gerötet und mit einem bittenden Blick nach oben und ehrfurchtsvoll verschränkten Händen hatte er dem Möbelstück einen heftigen Tritt gegeben, der sofort mit einem schmerzverzerrten Stöhnen ruhig geworden war. Nun ja, ruhig insofern, dass man nichts mehr akustisch wahrnahm, doch die fluchenden Gedanken nahmen um mindestens hundert Prozent zu. Draco war einen Schritt zurück gegangen und murmelte etwas von verfluchten Tischen, schon seit Jahren im Familienbesitz, die so störrisch mit der Zeit geworden waren und sich von niemandem mehr etwas sagen ließen. Ab und zu hatten diese Dickköpfe einfach eine kleine Abreibung nötig. Dumbledore hatte, nachdem sich Harry endlich erhoben hatte, heftig genickt. „Ja ja, dass kenne ich. Mein Schreibtischstuhl in meinem Büro fängt auch immer an zu vibrieren. Da wallen Gefühle in einem auf, die...“ Leider hatte der Schwarzhaarige nicht weiter zuhören können, weil er zu sehr damit beschäftigt gewesen war, Zischel von ihren überaus eindeutigen Würggeräuschen abzubringen. Beinahe wäre die ganze Situation dann wirklich eskaliert, als sich Harry und Dumbledore von den beiden Malfoys verabschieden wollten. Sie hatten in der Eingangshalle gestanden und der Direktor hatte dem Schwarzhaarigen gerade die Hand auf die schmale Schulter gelegt um mit ihm nach Hause zu apparieren, als plötzlich ein Todesser in voller Uniform in Lichtgeschwindigkeit an ihnen vorrannte, vor Harry nach einigem Überwinden doch noch einmal Halt machte, sich schnell verneigte und dann weiterrannte. Zusätzlich erscholl aus dem oberen Stockwerk lautes Gebrüll, dass man noch genauer auf die Bibliothek eingrenzen konnte. Anscheinend, jedenfalls nach dem, was ihm die entsetzten Gedanken der oben anwesenden Todesser Harry zutrugen, hatte Voldemort gleich nach ihrem Verlassen der Bibliothek den ‚altehrwürdigen‘ Tisch in die Luft gejagt und seine Wut an diesem armen, unschuldigen Todesser ausgelassen, der leider als erstes seinen Weg kreuzen musste. Wenigstens hatte der besagte Todesser auf seiner Flucht seine Maske verloren und da einer dieser wirklich überaus gemeinen und dunklen Folterflüche wohl daneben gegangen war, hatte sich dessen Umhang in ein schönes gryffindorrot gewandelt, was ihn nun zu einem Freiwild auf dem Anwesen der Malfoys machte. Wenigstens ging der arme Mann zu Harrys Glück so weniger als Todesser, sondern eher als schräger Vogel oder sogar beinahe als Godric Gryffindor persönlich durch, als er mit wehenden Haaren an ihnen vorbei rannte. Das Aussehen war es ja nicht wirklich, was Dumbledore misstrauisch werden ließ, lief er persönlich ja noch viel abgedrehter durch die Gegend. Auch die Verbeugung konnte man mit ein bisschen gutem Willen von Harry auf den Direktor übertragen. Dieser war ja bekannt geworden als Bezwinger Grindelwalds und einiger anderer finsterer Kreaturen. Misstrauisch werden ließ ihn, dass der Todesser die Malfoys nicht beachtete! Die Malfoys würden so etwas nie ohne weiteres zulassen, das lag einfach unter ihrer Ehre, nicht beachtet zu werden. Dumbeldores Griff verfestigte sich um den Anhänger und in Gedanken formte er schon seine Beobachtung, während bei Harry plötzlich Schweißperlen auf die Stirn traten. Das unglaubliche war dann wirklich eingetreten. Für einen Moment schien Dumbledore wie paralysiert, regte sich nicht, bevor sich seine Gesichtszüge entspannten und seine Gedanken sich für einen Augenblick komplett leerten. Dann legte er die Stirn in Runzeln. Er hatte schlussendlich den Malfoys gütig zugenickt, hatte den Griff auf Harrys Schulter verstärkt und mit dem nächsten Lidschlag waren die beiden wie vom Erdboden verschwunden. Harry lächelte kurz Tonks zu, die ihm begeistert zuwinkte, als er zu nahe an das Fenster trat. Aus Erfahrung wusste er ebenfalls, dass sie nicht eher damit aufhören würde, bis er ihre Grüße auf die gleiche Art erwiderte. Er hob seine Hand und schwenkte sie einige Male hin und her, bevor er das Tischtuch wieder korrekt über den Tisch zu legen begann. In der Nacht auf Malfoy Manor schienen sich Harrys telepathischen Fähigkeiten weiter verstärkt zu haben, so dass er selbst die Gedanken von Voldemort und Mr. Malfoy in dem entfernten Flügel des Anwesens hatte mitverfolgen können. Und irgendetwas war im Laufe des Morgens passiert, dass er schon Dumbledore in seinen Gedanken beeinflussen konnte. Nachdem der Direktor ihn bei seiner Tante an der Haustür abgegeben hatte, hatte der Schwarzhaarige natürlich sofort nach dieser Erkenntnis versucht, jemand anderen zu beeinflussen, doch selbst bei Dudley, der nun wirklich nur den IQ eines Stachelschweins haben konnte, hatte es nicht funktioniert. Obwohl Schweine ja doch klüger sein sollten, als die Menschen bisher vermutet hatten... Nachdem Harry sich in sein Bett gequält hatte, nachdem er sich stundenlang auf seine Telepathie konzentriert hatte, war Voldemort so freundlich gewesen und hatte ihm den nächsten Herzkasper beschert. Der ehemalige Dunkle Lord hatte sich tatsächlich bis in die Geranienbüsche geschlagen, die das Dursley-Haus umgaben, nur um sich mit ihm unterhalten zu können. Zu dem Zeitpunkt war Mr. Malfoy noch blond gewesen und hatte ihn mit dem Zauberstab im Genick davon abhalten müssen, wieder zu verschwinden. hatte es in Harrys Kopf gedröhnt und erschrocken war er aus dem Bett gefallen. „Hä?“ Verwirrt hatte er sich umgesehen, bis er Mr. Malfoys Haar, welches im Mondschein glänzte, vor dem Fenster hatte aufblinken sehen. Die beiden Männer waren sich nicht sicher gewesen, wie stark die Verbindung durch die Narbe war und wie deutlich Harry ihre Gedanken hören konnte. So hatte sich Voldemort natürlich besonders stark auf ihre Verbindung konzentriert und besonders laut gedacht, damit er auch nicht umsonst seinen Platz vor dem Kamin verlassen hatte. Das Ende der Nacht war dann das gewesen, dass Mr. Malfoy und Professor Snape ihn mit den notwendigen Unterlagen versorgen würden. Und während sich Harry ein Bild von dem Dunklen Orden machen würde, würden die beiden ranghöchsten Todesser auch wirklich all ihre Untergebenen davon in Kenntnis setzen, dass Harry Potter ab nun ihr Befehlshaber war. Und jede Verweigerung wäre eine Missachtung der Ehrerbietung an Salazar Slytherin. Nachdem Harry einige der Unterlagen durchgegangen war, hatte er sogar einige Missionen der dunkel gekleideten Magier frei geben können. Es war interessant zu erfahren, wo Voldemort überall seine Finger im Spiel hatte. Allerdings war die Liste über Dumbledores Finger auch nur unwesentlich länger. An diesem sagenumwobenen Freitag um 2 Uhr und 23 Minuten durfte dann Harry James Potter, geborener Slytherin seinen ersten wirklichen Befehl als amtierender Dunkler Lord gegenüber seinen Todessern aussprechen. „Seid doch mal still! Wenn meine Tante oder mein Onkel und hören, bin ich tot!“ Voldemort hatte nur kurz aufgelacht, extra laut wohlgemerkt. „Sie lassen sich von Muggeln etwas vorschreiben!?“ Der Schwarzhaarige hatte nur gegrinst. „Sag mal, Voldi-moldi, hast du eigentlich das Schwarze Mal!? Soll ich es dir gleich schön schmerzhaft einbrennen?“ Schnell war der Herr von und zu Riddle ruhig gewesen. Nur das böse Funkeln in die Richtung derjenigen, die sich im Stillen über ihn amüsierten, hatte er immer noch nicht abstellen können. Eine Stunde später war dann auch die letzte *Fledermaus!* aus dem Haus Nummer 4 des Ligusterweges appariert. Sie mochten Harry nicht, akzeptierten ihn noch weniger, dennoch hatten sie den Weg, den er eingeschlagen hatte, respektiert. So lief die erste Mission im Norden Bulgariens wieder an, wo erst vor zwei Tagen ein ganzes Rudel Werwölfe gesichtet worden war. Der Anführer der Wölfe war ein erfahrener Wolf, der nicht nur von den Wölfen seines Rudels geachtet wurde. Fenrir Greyback war hinterlistig, verschlagen und dennoch weit über die Grenzen seines Reviers hinaus bekannt. Er wurde zum ersten wichtigen Ansprechpartner in ihrer Mission gegen die Angst auserkoren. In der gleichen Nacht hatte sich Harry sogar noch mit Mr. Malfoy unterhalten können. Ihm war der Gesichtsausdruck des damaligen Blonden nicht mehr aus dem Kopf gegangen, als Voldemort von einem Evolutionssprung der Magier gesprochen hatte. Eigentlich konnte man diese Verständigung nur schwer Gespräch oder Diskussion nennen, denn die einzigsten Worte von dem Schwarzhaarigen waren: „Was wolltest du mir in der Bibliothek sagen?“ Mr. Malfoy hatte daraufhin nur seine Hand ausgestreckt, kurz die Augen geschlossen und kaum einen Moment später erschien eine flackernde Kerzenflamme in seiner Hand. Man wusste zwar nicht genau, was mit dem Magier bei dieser Umwandlung zu der nächsten Evolutionsstufe passieren würde, doch in Dracos Vater hätte er zumindest jemanden gefunden, mit dem er darüber reden konnte, weil der hochgewachsene Mann das gleiche durchmachte oder zumindest einmal durchgemacht hatte. In der Nacht war Harry dann überhaupt nicht mehr zum schlafen gekommen. Vielleicht lag das auch zusätzlich noch daran, dass Dumbledore sich für den nächsten Tag angemeldet hatte. Gähnend war der Schwarzhaarige die Treppe heruntergestolpert und hatte wohl so erbärmlich dabei ausgesehen, dass Tante Petunia ihm vorsichtshalber die Messer aus der Hand genommen hatte um sie auf dem anderen Ende des Tisches zu postieren. Gerade in dem Augenblick, als sich auch Onkel Vernon und Dudley an dem Tisch niedergelassen hatten, klingelte es schon an der Tür. „Oh, sie frühstücken gerade? Eine Tasse Kaffee trinke ich gerne mit ihnen!“ Mit seinem so typischen freundlichen Gesichtsausdruck hatte Dumbledore die Küche betreten und sich auf Tante Petunias Platz gesetzt. Diese war ihm mit einem weniger freundlichen Gesicht gefolgt und verzog es nun ganz. Ihr folgender Gesichtausdruck erinnerte Harry an eine weitere, peinliche Szene. Genauso hatte sie ausgeschaut, als sie ihn und Draco im Gartenschuppen erwischt hatte. Na ja, der Schwarzhaarige hatte die Blumen gießen sollen und der junge Malfoy hatte seinem Lord natürlich helfen müssen. Allerdings hatte Harry die Frage „Soll ich dir helfen?“ wirklich nur auf das Blumen gießen bezogen und nicht als Hilfestellung um seine schlechte Laune zu verbessern. Na ja, und als die Stimmung dann gerade ein wenig wärmer zwischen ihnen wurde, platzte seine Tante dazwischen. Und seit diesem Zeitpunkt waren Harry und Draco wohl mehr oder weniger zusammen. Von Dracos Seite aus mehr, denn der Schwarzhaarige hatte ihm keine weitere Ohrfeige verpasst, und von Harrys Seite aus weniger, denn er konnte ihre Vergangenheit, in der sie sich bei jeder Gelegenheit an die Kehle gesprungen waren, nicht einfach vergessen. Und jeder Versuch seinerseits darüber zu reden, endete damit, dass Voldemort ihn in seinen Gedanken natürlich ganz aus versehen anschrie oder das Tante Petunia genau im falschen Moment hinzukam. Sie ließ ihn seit ihrer Entdeckung im Gartenschuppen nicht mehr aus den Augen. „Wie können wir ihnen weiterhelfen, Mister Dumbledore?“ erkundigte sich Onkel Vernon, nachdem Petunia sich einen weiteren Stuhl aus dem Wohnzimmer geholt hatte. Harry versuchte, sich hinter seinem Toast zu verstecken. Dumbledores gütiges Lächeln wurde noch ein wenig gütiger und er nickte dem Schwarzhaarigen zu. „Es geht um die morgige Fahrt nach London. Wir können die Gefahr nicht eingehen, dass unser Harry völlig unbewacht auf dem Bahnsteig herumläuft. Voldemort könnte sich dort hinter jedem Zitronendrops-Stand verstecken... Remus Lupin hat sich bereiterklärt, dass er auf dich acht geben wird.“ Mit sich und aller Welt zufrieden griff er nach dem letzten Croissant und tunkte es in seiner Tasse, bevor er mit einem zufriedenen Seufzer davon abbiss. Dudley hatte seine Augen vor Empörung weit aufgerissen und knurrte unterdrückt. Und je mehr von dem so leckeren Gebäckstück verschwand, desto größer wurde seine Wut, denn dieses Croissant hatte eigentlich ihm zugestanden! Dumbledore hielt inne. „Wieso vibriert ihr Tisch? Das wird ja wohl kaum ein magisches Erbstück ihrer Familie sein, nicht wahr?“ Harry grinste. „Wer weiß... Vielleicht versteckt sich ja der größte Schwarzmagier aller Zeiten unter dem Tisch!?“ Er zuckte übertrieben gleichgültig mit den Schultern und nippte noch einmal an seinem Kakao. Der bärtige Direktor hob skeptisch seine Augenbrauen und zückte seinen Zauberstab. Das Ende vom Lied war dann, dass Dudley von einem Zauber getroffen wurde und an der nächsten Wand kleben blieb, dass Tante Petunia den Professor mit einer entschlossenen Gestik und einem gefährlichen Knurren in der Stimme bat, das Haus zu verlassen und Onkel Vernons Gesicht gefährlich rot anlief und er wie ein Stier zu schnauben begann. Dumbledore, der die ganze Situation wohl nicht begreifen wollte, lächelte allen noch einmal zu, bevor er summend das Haus verließ. Danach war Harry den ganzen Tag damit beschäftigt, den Dachboden aufzuräumen, der bei den sommerlichen Temperaturen, die momentan draußen herrschten, mindestens das Klima der Wüste Sahara erreichte. Am 31. August packte der Dunkle Lord dann seinen Koffer, in dem Zischel bis zu diesem Moment gewohnt hatte. Er hatte erklärt, dass ihm die Energien nicht gefielen, die in dem Haus herrschten und hatte sich strikt geweigert, den Koffer zu verlassen. Sorgfältig wurden die Schulbücher nach ganz unten geschleudert, dann wurden Harrys zwei neue Zauberstäbe in den Tarnumhang von James gerollt und die Karte der Rumtreiber wurde nach einigem Überlegen in das Nachschlagewerk Gilderoy Lockharts gepackt, welches er Hermine schon vor den Ferien versprochen hatte mitzunehmen. Nachdem er seine Kleidung einfach nur noch in die freien Lücken hineingestopft hatte, wurde der Koffer auch mit einem wagemutigen Sprung auf den Kofferdeckel geschlossen. Hedwig saß auf ihrer Stange und hatte den Kopf unter ihrem Flügel versteckt. Ihren Käfig stellte er gleich neben den Koffer, öffnete schon die Tür und legte einige verführerische Eulenkekse hinein. Wenn Hedwig von alleine hineinging, dann müssten sie sich morgen nicht wieder so erbarmungslos auflauern und bekämpfen, wie sonst jedes Jahr... Nach einem relativ kühlen Abschied von Dudley - Tante Petunia und Onkel Vernon würden ihn immerhin morgen zum Bahnhof fahren - viel der Schwarzhaarige wie tot ins Bett. Die letzten Tage hatten doch ziemlich geschlaucht. Professor Snape hatte zwar prophylaktisch eine Art Schutzschild um Harrys Zimmer gelegt, welches die vielen Gedanken tatsächlich ein wenig abhalten konnte. Das dieser Schirm funktionierte, hatte ihm nur ein weiteres, beinahe irres Glitzern in seinen Augen hervorgerufen, denn dieser Zauber war vor zweihundert Jahren extra für die Elfen entwickelt worden. Der tatsächlichen Beweiß allerdings würde noch einige Tage auf sich warten lassen... Es gab nämlich keinerlei Vergleichsproben zu seinem Blut und so mussten alle Bestandteile auf das sorgsamste auseinandergenommen werden. Harry rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht über die Armbeugen. Nie wieder würde jemand auch nur einen Tropfen Blut von ihm bekommen. Das Professor Snape ganz andere Ideen hatte, wusste er leider noch nicht... *Machen sie doch endlich das Licht aus, Mylord. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf...“ Zischel rollte sich unter dem Kopfkissen zusammen und schloss die Augen. Es dauerte einen Moment, bis auch Harry ihrem Beispiel folgte. Sie schliefen beide schnell ein und verschwendeten nicht einen Gedanken daran, dass draußen auf dem Baum und in den gegenüberliegenden Büschen vier Menschen saßen, die ihn zu bewachen gedachten. Allerdings erreichte das >Das ist alles weit unter der Würde eines Riddle!> den Schwarzhaarigen noch in seinen Träumen und ließen ihn selbst im Schlaf lächeln. Und morgen würde es nun wieder nach Hogwarts gehen... Er, der Dunkle Lord, würde sich ganz naseweiß einfach direkt vor den Augen des Phönixorden verstecken. Das war so abgedreht, dass es vielleicht sogar klappen konnte... Der heimliche Besuch von Draco Malfoy blieb wie jeden anderen Abend auch unbemerkt. ~~oO@Oo~~ Hiermit grüße ich einmal alle meinen lieben Leser, die es nicht müde werden, mich immer wieder mit so lieben Kommentaren aufzumuntern!!! Das ist ein wahnsinniges Gefühl, wenn man bemerkt, wie viele die eigene Story lesen! Und ich verspreche auch, dass es auf jeden Fall noch ganz lange so weiter geht! Allerdings werde ich wohl in den nächsten zwei Wochen ein wenig pausieren, weil nun die mündlichen Abiturprüfungen anstehen und ich das dann mit dem Schreiben und dem Lernen nicht so ganz unter einen Hut bekomme... Doch keine Angst, denn das nächste Kapitel steht auch schon in den Startlöchern und wartet nur darauf, noch hochgeladen zu werden! Dieses Kapitel schließt praktisch den ersten Teil der Story ab, gibt einige Hinweiße darauf, wie es in den nächsten Kapiteln weitergeht und gibt mir die Gelegenheit, mal einige Tage zu pausieren. Das zwischen Draco und Harry ist noch lange nicht alles gewesen, die Streitereien zwischen den beiden sind noch lange nicht vorbei und auch sonst werden noch einmal ordentlich die Fetzen fliegen. Denkt doch nur alleine mal an die ganzen Slytherins... Ich hoffe, dass die Story auch weiterhin euren Vorstellungen entspricht und dass ihr auch weiterhin eure Freude dran haben werdet! lg steffi Kapitel 10: Zwischen Lügnern, Unwissenden und heißen Liebhabern. ---------------------------------------------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Zehn Kommentare lassen meinen Rattenkäfig weiter vor sich hin müffeln... ^^‘ Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Dieses Kapitel möchte ich meiner verstorbenen Ratte Huckleberry widmen, die mich zwei Jahre auf meinem Weg begleitet hat. Ich werde nie vergessen, wie in der Schule auf meiner Schulter gesessen hat, wie er beim Einkaufen aus dem Kragen meiner Jacke hinausgeschaut hat oder wie er sich jedes Mal in Pose geworfen hat, wenn er das Blitzlicht der Kamera bemerkte. Ruhe in Frieden, mein lieber Schatz. ~~oO@Oo~~ Kapitel 10: - Zwischen Lügnern, Unwissenden und heißen Liebhabern. Als Harry sich von Mr. Weasley hatte abholen lassen, um beschützt, behütet und vor allem überwacht die Winkelgasse zu besuchen, hätte er sich nie träumen lassen, was da alles auf ihn zukommen würde. Denn kaum hatte er Gringotts betreten, überschlugen sich nur so die Ereignisse. Bedingt durch diese abgedrehte Gabe, das Gedankenlesen, welche ihn Nachts beinahe hautnah die ausschweifenden Träume seiner Nachbarn miterleben ließen, hatte er mehr als nur deutlich mitbekommen, wie Hermine sich ermahnte, ihm, Harry Potter, niemals zu verraten, dass sein leiblicher Vater Salazar Slytherin persönlich war. Überhaupt kamen viel zu viele Geheimnisse ans Tageslicht. Angefangen bei seinem leiblichen Vater, weiter mit der Kette des Phönixordens, die alle Mitglieder direkt mit Dumbledore verband, bis zu den Spionagetätigkeiten seiner beiden Freunde. Dumbledore musste ihn ja irgendwie mit aller Gewalt auf dem richtigen Weg behalten... Als der Schwarzhaarige bei Madam Malkins auf die beiden Malfoys traf, sah er seine Chance gekommen. Nein, er wollte das Verhalten des jüngsten Malfoys auf keinen Fall unterstützen und knutschend und rummachend in irgendeiner Gosse, welche bei seinem Glück sowieso nur die Hauptstraße der Winkelgasse sein würde, wo jeder sie sehen konnte, landen. Aber wenn er tatsächlich der Sohn Salazar Slytherins war, dann verband ihn mit Voldemort mehr als nur Hass, abgesehen von der Narbe natürlich. Vielleicht konnte er in Voldemort einen Teil seiner Familie finden. Überhaupt nicht überrascht wurde er allerdings von dem Dunklen Lord nur ausgelacht und für zwei Tage in dem Keller von Malfoy Manor eingesperrt. Unterhalten hatte ihn währenddessen eine kleine Messingschlange, die mehr oder weniger als Kleiderhaken an der Tür fungierte. Sehr gesprächiges Wesen wenn es um die Reinblütigkeit angesehener Zaubererfamilien und das Verhalten ehrwürdiger Magier ging, und total verstockt und abfällig, wenn Harry aus ‘ihm’ herauszukitzeln versuchte, wie man so nebenbei unbemerkt aus wohl einem der gesichertsten Orte der ganzen Welt herauskommen konnte. Denn neben dem Anwesen der Slytherins, welches Voldemort sich vorerst als Mieter unter den Nagel gerissen hatte, und dem Schlafzimmer des ihm bekannten Werwolfes - wollte Remus doch ab und zu trotz seiner Fleisch fressenden und Beute jagenden Gene auch einmal ein wenig Spaß haben und seine Bettgefährten nicht mit dem ersten Vollmond völlig vergraulen - war Malfoy Manor, da es nun einmal den Hauptsitz des Dunklen Ordens beinhaltete, wohl einer der am gesichertsten Orte dieses Universums. Obwohl das Süßwarenlager der Honigtopfs in Hogsmead bestimmt auch nur unter besonderen Bedingungen existieren konnte... Zischel, so nannte Harry die kleine Schlange nach einiger Zeit, weil sie es nicht für nötig hielt, ihren Namen preiszugeben, war vor Jahren zumindest einer der Begleiter Slytherins gewesen und hatte mehr als nur einen von dessen Charakterzügen angenommen. Allzu deutlich wurde dies, wenn er ihm deutlich machte, wie unrein er doch durch das Blut seiner Schlammblut-Mutter geworden war. Umso erschrockener war die Schlange dann, als sich dann plötzlich tatsächlich herausstellte, dass Harry der leibliche Sohn Salazar Slytherins war und somit von nun an als der Dunkle Lord fungieren würde. Zähneknirschend hatte Voldemort seinen Platz geräumt, behielt dennoch eine Stelle weit über den anderen Todessern. Zu Harrys Überraschung war Tom Vorlost Riddle nur insofern mit Slytherin verwandt, dass er nur dessen Ideen verinnerlicht hatte, aber sein Blut in keinster Weise dem des Hogwarts-Gründers ähnelte. Außerdem entpuppte sich ausgerechnet Mr. Malfoy als treuer Berater, während sein Sohn sich eher als Verführer und bis über beide Ohren verliebter Anhänger demaskieren ließ. Man muss nicht erwähnen, dass er keinen Moment verstreichen ließ, um sich an Harry, seinen neuen Dunklen Lord, heranzuschmeißen. Auch an Professor Snape musste Harry eine neue Seite entdecken. Eine, die er gerne nie gesehen hätte, denn sein Zaubertränkeprofessor schien richtig vernarrt in sein Blut zu sein. Anscheinend hatte Slytherin vor Jahren die Energien an Halloween in einem Ritual gebündelt und somit erreicht, dass er für kurze Zeit die irdische Welt betreten konnte um dort mit einer ihm geeignet erscheinenden Frau ein Kind zu zeugen. Nach der Geburt ihres Kindes verstarb auch seine leibliche Mutter, wie sie bei dem Ritual eingestimmt hatte. Durch sie schien auch Elfenblut in die Linie der Slyhterins gerutscht zu sein, was es Harry unter anderem wohl ermöglichte, die Gedanken der anderen zu empfangen und zu lesen. Die andere Möglichkeit, wieso Harry in der Lage war, die Gedanken seiner Mitmenschen zu empfangen, könnte eine evolutionäre Wandlung in seinem Inneren sein, die sich in der Telepathie äußerte. Obwohl Voldemort und Professor Snape dies als Unsinn abtaten, schien das blonde Oberhaupt der Malfoys eine andere Meinung zu vertreten, auch wenn er es nicht laut aussprach. Tatsächlich war Mr. Malfoy jemand, dessen Inneres sich seiner gewaltigen Energie anpasste und sich wandelte. So wie Harry die Gedanken der anderen lesen konnte, so schien Mr. Malfoy in der Lage zu sein, das Feuer zu beherrschen, wie er es demonstrierte, in dem er eine kleine Flamme in seiner Hand erschienen ließ. Professor Dumbledore machte den Aufenthaltsort Harrys schnell aus und kam bei den Malfoys vorbei um seinen Schützling abzuholen. Wie durch ein Wunder gelang es Harry, die Gedanken seines Schuldirektors zu beeinflussen, damit dieser nicht weiter nachhakte, was er bei der rechten Hand Voldemorts zu tun hatte und verschleierte so den Wutausbruch Voldemorts, der sich vor Dumbledore unter dem Tisch versteckt hatte. Die restlichen Sommerferien, die Harry lesend und lernend in seinem Zimmer bei den Dursleys verbrachte, waren dagegen richtig langweilig. Wenn man davon absah, dass es irgendwie doch ein wenig wärmer in der Beziehung zwischen ihm und Draco wurde. So warm, dass Tante Petunia ihn nicht mehr aus den Augen ließ um den Arbeitsgeräten im Gartenschuppen ein paar sehr heiße Bilder vorzuenthalten. So war es auch nicht verwunderlich, wenn der Dunkle Lord am ersten September erleichtert auf dem Bahnhof auftauchte und sogar tanzend durch die Absperrung hopste. Die rote Lokomotive dampfte und qualmte, als ihre Räder mit einem ohrenbetäubenden Quietschen zum Stillstand kamen. Trotz der frühen Morgenstunde war schon allerhand auf dem Bahnsteig 9 ¾ los und als die Türen sich endlich öffneten, entbrannte ein Wettstreit zwischen all den Frühaufstehern um die besten Plätze. Die ‚Intellektuellen‘, die bei ihren begleitenden Lehrern natürlich den richtigen Eindruck hinterlassen wollten, schlugen sich mit den Regeln der magischen Materie gleich alle k.o. und die, deren Gedanken sich mehr um Späße und Witze drehten, die man über andere machen konnte, besetzten das letzte Abteil des Hogwarts-Expresses. Das Gelächter der professionellen Streichspieler übertönte das Geschrei derer, die es noch werden wollten. Harry James Potter, geborener Slytherin, schulterte seine Tasche, während sein ehemaliger Professor in Verteidigung gegen die Dunklen Künste mit einem festen Griff seinen großen Koffer hob. Remus Lupin hatte seine Stirn sorgenvoll in Falten gelegt und schickte noch einmal einen bittenden Blick zu dem Schwarzhaarigen. „Und du möchtest wirklich nicht in den nächsten Sommerferien in den Ligusterweg zurückkehren?“ erkundigte er sich noch einmal, doch er bekam nur ein Kopfschütteln als Antwort. Nacheinander stiegen sie in den Zug und Harry blickte auf dem schmalen Gang durch die Wagons prüfend in die einzelnen Abteile. „Ich bin schon jetzt alt genug, Remus. Die Dursleys mögen mich nicht, ich mag sie nicht und wenn ich nicht zu ihnen zurückkehren muss, dann werde ich das auch nicht tun.“ erklärte er noch einmal seinen Standpunkt. „Aber der Blutschutz-“ Doch der Werwolf konnte den Satz nicht mehr beenden, weil Harry einen ihm passend erscheinenden Platz erspäht hatte. Aber der Professor brauchte das auch nicht mehr, denn jeder aus dem Phönixorden hatte Harry in den vergangenen Tagen die Bedeutung des Blutschutzes unter die Nase gerieben. Immer und immer wieder. Der Blutschutz hier, der Blutschutz da. Hatte man schon den Blutschutz erwähnt!? Das letzte Abteil des Wagons erschien dem Schwarzhaarigen schließlich tatsächlich als geeignet. Nach einem prüfenden Blick warf er seine Tasche auf einen der Sitze und ließ sich schwer auf den gegenüberliegenden fallen. Remus warf noch einen enttäuschten Blick in seine Richtung, bevor er den Koffer auf die Gepäckablage hievte. Dann ließ auch er sich mit einem Seufzen auf einen der Sitze fallen und musterte noch einmal den Sohn seines alten Freundes. „Da steckt noch mehr dahinter, nicht wahr?“ Harry blickte stur aus dem Fenster und er seufzte. „Harry...“ Er seufzte noch einmal. „Harry, du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, nicht wahr? Auch wenn du nicht auf uns hören willst, solltest du wissen, dass wir immer hinter dir stehen. Wenn ich dir helfen kann, dann lass es mich wissen.“ Harry wandte sich seinem ehemaligen Professor und jetzigem Bodyguard wieder zu. „Du meinst, ich soll dir all das erzählen, was du mir auch erzählen würdest?“ Remus ließ die Schultern hängen. Der Schwarzhaarige wandte seinen Blick wieder nach draußen. Natürlich wusste vor allem er, was den Werwolf so bedrückte. Wenn er es nicht in dessen Gedanken gelesen hätte, hätte er spätestens von seinen Todessern den entsprechenden Bericht erstattet bekommen. Fenrir Greyback hatte sich dem Dunklen Orden angeschlossen. Natürlich tat er das nicht aus reiner Nächstenliebe, doch er hatte eingewilligt, die neuen Ziele des Dunklen Lords zu verbreiten. Der Großteil aller Werwölfe war dank seinen exquisiten Beziehungen und seiner peniblen Genauigkeit schon informiert und Remus haderte nun schon seit einigen Tagen mit sich. Vor allem Nachts dachte er vor dem Ligusterweg Nr. 4 während seiner Streife laut nach und ließ den Schwarzhaarigen so überhaupt nicht zur Ruhe kommen. Sollte er sich dem Dunklen Orden anschließen und Harry verraten oder sollte er den Schwarzhaarigen weiterhin mit allen Mitteln zu beschützen versuchen und dabei seine eigenen Ziele aufgeben? Harry strich sich mit der Hand eine Strähne aus der Stirn. Er konnte nichts tun um dem Werwolf dieser Situation zu erleichtern, wenn er sich nicht selbst verraten wollte. Einige Wölfe hatten schon ihren Eintritt beantragt und hoffentlich würden es noch viele mehr werden. Und wenn Harry dann im nächsten Jahr nicht mehr zu den Dursleys zurückkehren würde, dann konnte Remus auch nicht mehr seinen Bodyguard mimen. Spätestens dann würde wohl seine Meldung zum Todesser bei ihnen eintreffen, denn im Dunklen Orden waren seine Artgenossen, die schon jetzt auch für seine Ziele zu rebellieren begannen. Schließlich räusperte sich der Schwarzhaarige. „Das gleiche gilt aber auch für mich. Wenn du Probleme hast, dann bin ich immer für dich da, Remus.“ Der Mann lächelte. „Ich weiß.“ Müde fuhr er sich noch einmal mit der Hand über die Augen. „Hast du Hedwig schon nach Hogwarts geschickt?“ Harry lachte auf. „Schon gestern Morgen, wie ich es dir übrigens schon vierzehn Mal erzählt habe.“ „Hast du auch noch daran gedacht, die beiden Bücher einzupacken, die Severus dir wegen dem Okklumentik-Training empfohlen hat?“ „Ich habe sie ganz unten in meinen Koffer gelegt und hoffe, dass die Geschichtsbücher sie noch zerquetschen.“ Remus zwinkerte. „Na, für irgendetwas müssen diese dicken Wälzer doch auch gut sein, oder nicht?“ Beide lachten kurz. „Na, ehrlich gesagt, habe ich bis vorhin noch gehofft, dass sie doch einen tieferen Sinn haben, den ich bisher nur noch nicht entschlüsselt habe.“ Remus rollte mit seinen Augen. „Wenn du feststellst, wie befriedigend es ist, diese Bücher brennen zu sehen, wirst du leicht auf jeden tieferen Sinn verzichten können. Das kannst du mir ruhig glauben...“ Harry kicherte. „Professor Lupin, sie schlimmer Finger, sie!!!“ schimpfte er empört. Ein Klopfen am Fenster ließ sie ihre Köpfe wenden, doch ihr Lachen ließ sich nicht so einfach abstellen. Tonks schien wohl noch in der allerletzten Minute ebenfalls noch dazu abkommandiert worden zu sein, auf ihn aufzupassen. Strahlend stand sie vor dem Wagon, ihre Hogwarts-Express-roten Haare tanzten in einem imaginären Wind, während sie Harry mit einer Tüte in der Hand zuwinkte. Das sollte wohl ihr Abschiedsgeschenk sein, dass sie ihm schon die ganzen letzten Tage angedroht hatte. Remus lehnte sich in seinem Sitz zurück. Wie Tonks würde er bis zur Abfahrt des Zuges bei Harry bleiben, um auf ihn aufzupassen. Er zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu. „Ich gebe dir jetzt noch schnell die ultimativen Hinweiße, wie du Nymphadora davon überzeugst, dass ihr Geschenk genau das richtige ist.“ Harrys Grinsen wurde noch eine Spur breiter, als sich der Werwolf verschwörerisch nach vorne beugte. „Du nimmst die Tüte und sagst die ganze Zeit, dass das doch gar nicht nötig gewesen wäre, dass du das nicht annehmen kannst und dass du dich viel mehr darüber freust, dass sie gekommen ist, um dich zu verabschieden.“ „Ich soll sie anlügen!?“ erkundigte sich der Schwarzhaarige übertrieben entsetzt und griff sich nach seinem Herzen. „Professor, sie verführen hier gerade einen ihrer unschuldigen Schüler zur Sünde.“ Remus lachte. „Erzähl es aber bloß keinem weiter!“ Verschwörerisch legte er einen Finger auf seine Lippen, bevor er sich nach einem prüfenden Blick auf den Gang wieder nach vorne beugte. „Du nimmst die Tüte, machst sie ganz kurz auf. Wirklich nur ganz kurz, so dass du noch nicht einmal feststellen kannst, was überhaupt drin ist und fängst dann an zu schreien...“ Harry runzelte die Stirn. „Sollte ich eher so schreien, als hättest du mich mit Drachenmist beworfen oder eher doch so, als würde ich auf dem Bahnsteig Voldemort den sterbenden Schwan spielen sehen?“ Lupins Grinsen wurde noch breiter. „Nein, keines von beiden. Du musst so schreien, als hätte sich Severus gerade die Haare gewaschen.“ Zischel, die sich unter Harrys weitem Pullover versteckt gehalten hatte, verschluckte sich. *Solche Witze darf man nicht ohne Vorwarnung machen!* erklärte die kleine Messingschlange nach Luft schnappend. *Außerdem weckt das unerfüllbare Hoffnungen...* Harry lachte noch lauter. Der Werwolf grinste, als dem Schwarzhaarigen nun auch schon die Tränen über die Wangen zu laufen begannen. Beinahe väterlich streckte er seine Hand aus und wischte sie mit seinem Daumen weg, während sein vorher noch erheitertes Lächeln nun wehmütig wurde. Er schenkte Harry noch ein aufmunterndes Lächeln und blickte ein wenig verloren aus dem Fenster. Und wenn der Schwarzhaarige den Gedanken seines Professors zuhörte, dann wusste er, dass er sich wirklich hundertprozentig auf ihn verlassen konnte, egal, in welchen Misthaufen er sich jetzt schon wieder hineinmanövriert hatte. Obwohl er ihm von dem Misthaufen ‚Dunkler Lord und sein Dunkler Orden‘ noch nicht unbedingt etwas erzählen wollte. Voldemort hatte es ihm die letzten Tage immer und immer wieder eingebläut, dass diese ganze Böse-und-Dunkel-Sache nicht nur ihn selbst betraf, sondern auch einige hunderte Todesser. Wenn er sich selbst verraten würde, dann würde auch sie alle verraten. Und genau deswegen konnte er Remus nichts erzählen. Jedenfalls jetzt noch nicht... Einen Augenblick später wurde auch schon die Tür zu ihrem Abteil aufgezogen und Tonks platzte in ihr Schweigen, bevor auch nur einer der beiden noch tiefer in seine nicht sehr fröhlichen Gedanken abtauchen konnte. „Selbst dafür, dass es nun zurück zur Schule geht, herrscht hier eine viel zu depressive Stimmung.“ verkündete sie irritiert. Ihr Schützling und ihr Kollege blickten auf und lächelten dann auch schon wieder. „In dem einem Abteil musste ich auch schon Taschentücher verteilen. Tatsächlich scheinen die heutigen Schüler das Wort ‚Schule‘ immer noch mit ‚unsagbarer Folter und unmenschlichen Qualen‘ zu verwechseln.“ Remus gab ihr einen leichten Schlag auf den Arm, als sie sich neben ihn fallen ließ. „Na du musst es ja wissen. Ich erinnere mich noch daran, wie du in deiner Verzweiflung versucht hast, dich noch von Flitwick zertreten zu lassen, weil du nicht in die Schule wolltest... Dabei spielte es für dich auch keine Rolle, dass er dir nur bis zu den Fußknöcheln geht!“ Und nun schmollte Tonks so sehr, dass sie sogar für einen kurzen Moment ihr Geschenk vergas. „Gar nicht wahr...“ Nach einem kurzen Blick auf Harry, der sich tatsächlich versuchte, seinen Professor Flitwick dabei vorzustellen, wie er kleine Schüler und Schülerinnen mit dem Absatz seiner Schuhe zertrat, entschloss sich die Rothaarige zu handeln. Solch ein süßer Gesichtsausdruck gehörte einfach nur verboten! Schnell hatte sie den Platz gewechselt und lehnte sich nun an Schwarzhaarigen drückte ihn noch ein wenig, bevor sie ihm stolz die kleine Tüte überreichte, die sie in den letzten Tagen so angestrengt behütet hatte. Harry blickte kurz auf, lächelte sie an, bevor er ganz nach Plan abwehrend die Arme hob und blumenreich erklärte, dass dieses Geschenk doch gar nicht nötig gewesen wäre, dass er das nicht annehmen konnte und dass er sich viel mehr darüber freute, dass sie gekommen war, um sich zu verabschieden. Eben ganz nach Plan. Das allerdings schien Tonks doch sehr bekannt zu sein. Sie warf einen prüfenden Blick auf den Werwolf, der sich mit Müh und Not das Lachen verkniff und verschränkte die Arme. “So schlimm bin ich im Geschenke verteilen auch nicht!“ Sie schmollte. Harry grinste, drückte kurz dankbar ihre Hände, was sie wieder ein wenig zu beruhigen schien, bevor er die Tüte nahm und sie auf seinem Schoß abstellte. Er war ja schon ein wenig gespannt, was ihm Tonks schenken würde, hatte er doch vorher nur kaum Geschenke erhalten. Aber vor allem hatte er noch niemals in seinem Leben ein Geschenk einfach nur so erhalten, weil jemand ihm einen Gefallen tun wollte, weil jemand ihm eine Freude machen wollte und das nicht nur, weil er Geburtstag hatte oder weil Weihnachten war. Doch als er endlich die Tüte öffnete und einen Blick hineinwarf, erlosch sein Lächeln auf einen Schlag. Okay, er hatte sich nicht ganz an den Plan gehalten. Von wegen er hätte aufschreien müssen, bevor er das Geschenk überhaupt identifiziert hatte. Aber wie schon gesagt: es war eben so unheimlich aufregend. Der Schwarzhaarige schloss gequält die Augen, strich sich eine Haarsträhne aus den Augen und griff mit zittrigen Fingern hinein. Seine beiden Bodyguards musterten ihn schon wieder besorgt. Vorsichtig und ängstlich, dass er zerbrechen könnte, holte Harry den Zwei-Wege-Spiegel aus der Tasche und starrte ihn an. Zärtlich strich er mit der anderen Hand über das kühle Glas und lächelte dann angestrengt. „Danke schön...“ Er warf Tonks einen kurzen Blick zu, der eigentlich seine Dankbarkeit hätte ausdrücken sollen, der aber in seinem unendlich traurigen Gesicht einfach nur noch grotesk aussah. Die rothaarige Frau lächelte ihn ein wenig scheu, aber aufmunternd an. „Weißt du, Harry, dass ist ein Zwei-Wege-Spiegel. Wenn du dich mit und in Kontakt setzen möchtest, kannst du ihn benutzen.“ Sie strich ihm vorsichtig über die Schulter, doch Harry wich ihrer Berührung aus. „Es ist sicherer als die Post. Es gibt keine Briefe, die abgefangen werden können und-“ Der Schwarzhaarige nickte. „Ja, ich weiß. Si-“ Er räusperte sich. „Sirius hat mir so einen mal geschenkt gehabt...“ Auch das Gesicht Lupins verzog sich schmerzhaft, allerdings auch überrascht und unwissend. Abrupt stand der Dunkle Lord auf und verließ schweigend das Abteil. Nein, er wollte kein anderes, kein besseres Geschenk. Er wollte auch keine Beileidsbekundungen. In Gedanken versunken stolperte er den schmalen Gang durch die Wagons entlang, den Blick unentwegt auf den blinden Spiegel gerichtet. In der ersten Sekunde, in der er ihn gesehen hatte, hatte er sich in der Zeit zurückversetzt gefühlt. Beinahe hatte er erwartet, dass Sirius ihn noch einmal zum Abschied in den Arm nehmen würde, doch bei seinem Blick zur Seite, hatte nur Tonks dort gesessen. Das Geschenk war wie ein Schlag ins Gesicht für ihn gewesen. Der Spiegel war eines von seinen wenigen Erinnerungsstücken von seinem Paten gewesen. Na ja, bis Dumbledore ihn zerstört hatte. Harry lächelte gequält. Irgendwie hatte er diese Szene völlig aus seinem Gedächtnis verdrängt. Es war an dem letzten Schultag vor den Sommerferien gewesen und der Direktor hatte seine Koffer mit einem Schutzzauber belegen wollen um seine Sicherheit auch weiterhin gewährleisten zu können. ‚Man muss den Koffer nur mit dem Fluch des T-Rex belegen und schon wird er zur reißenden Bestie und zerfleischt dich!‘ hatte er erklärt. Und bei seiner Überprüfung war dem Direktor dann der Spiegel in die Hand gefallen. Harry hatte ihm ihn schon abnehmen wollen, denn niemand sollte die Geschenke seines Paten so betatschen, doch Dumbledore war schneller gewesen. Nach einem gemurmelten Spruch, der den Spiegel erst in Tausende von Teilen zerbrechen ließ, die sich dann auflösten, hatte er erklärt, dass die Magie dieses Geschenks schwarz gewesen war, dass sie darauf ausgerichtet war, anderen Leid zuzufügen. ‚Es ist doch nur zu deinem Schutz, mein Junge.‘ Nicht erst seit dem Vorfall in Gringotts, wo Hermine seine Herkunft verraten hatte, misstraute er dem Schuldirektor. Spätestens nach der Situation mit dem Koffer hatte er gespürt, dass hier etwas nicht stimmte. Wütend ballte Harry seine frei Hand zur Faust und stapfte weiter. Eine Woche, bevor Dumbledore seinen Spiegel zerstört hatte, hatte Filch seinen Besen abkassiert, weil er nach Snapes Meinung, zu oft nachts in den Gängen Hogwarts herumstromern würde und sonst keine andere Strafmaßnahme Erfolg gezeigt hatte. Nach und nach waren ihm so alle Erinnerungen an seinen Paten genommen worden. Nun ja, an Snape konnte er sich nun rächen und wenn der Potionmaster ihn auch nur einmal noch schief anschauen würde, dann würde er es ihm knallhart zurückzahlen. Der Schwarzhaarige blieb stehen und betrachtete noch einmal genau den Spiegel. Zärtlich strich er über das Glas und lächelte sehnsüchtig. Langsam hob er dann wieder seinen Blick und ließ ihn den Gang hinuntergleiten, bevor er sich umdrehte. Wieder prüfte er den Gang. So dämlich sich das auch gerade anhörte, aber er brauchte Draco Malfoy. Der Blonde sollte ihn noch einmal in die Arme nehmen, ihm über den Kopf streichen und ihn küssen. Bedacht holte er sein Taschentuch aus seiner Hosentasche und schlug den Spiegel darin ein, bevor er ihn in seiner Jackentasche verstaute. Die Gedankenfetzen <... Lord... heiß...> ließen nur darauf schließen, dass besagter Blondschopf schon irgendwo auf dem Bahnsteig war. Er eilte auf die nächste Tür zu, die ihn aus der Lokomotive lassen würde doch im letzten Moment schrak er zurück, als er Hermine auf dem Bahnsteig entdeckte. Die Weasleys würden wahrscheinlich wie jedes Jahr noch in der letzten Sekunde auf dem Bahnsteig erscheinen. Hermines Verantwortungsbewusstsein ließ eine solche Verspätung natürlich nicht zu. Der Blick des Schwarzhaarigen wurde ein wenig abwesend, als er Hermines Gedanken aufzufangen versuchte. Seine Finger zitterten, denn ihm war dabei nicht wohl. Sie war seine beste Freundin gewesen und dennoch hatte sie ihn angelogen. Einerseits wollte er seine Freundin nun nicht ausspionieren und andererseits fürchtete er sich, was er noch so finden konnte. Doch zumindest jetzt schien seine Aufregung unbegründet, denn die Jahrgangsbeste der sechsten Klasse hatte nur den Abschied von ihren Eltern im Kopf. Er schüttelte gerade den Kopf um ihre Verbindung besser trennen zu können, als sich auch schon zwei Arme um ihn schlossen, bevor er wieder richtig in die Realität zurückgefunden hatte. Blonde Haare kitzelten ihn an seiner Nase, doch dieses Mal ließ er sich die Umarmung des jungen Malfoy nur zu gerne gefallen. Ängstlich, dass Draco ihn wieder loslassen würde, klammerte er sich an dessen Robe fest und drückte sein Gesicht fest an dessen Brust. Mann, Mann, Mann... Dann aber doch neugierig, ob der Rest von seinem Gegenüber auch so gut gebaut war, löste er seinen Griff und glitt mit einer Hand unter das Shirt des Blonden. Tastend glitt er mit seinen Fingern über die Bauchmuskeln, die sich unter seinen Berührungen anspannten und so nur noch deutlich wurden. Oh ja, Malfoy war auf jeden Fall jemand, mit dem man angeben konnte! Der Schwarzhaarige hielt erst dann in seinem Tun inne, als Draco leise aufseufzte. „Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich auch in deinem Gartenhüttchen nicht von deiner schrecklichen Tante aufhalten lassen!“ murmelte dieser und küsste Harrys Hals vorsichtig, knabberte ein wenig an seinem Lord und gurrte dann zufrieden in dessen Ohr. Sofort lief der Schwarzhaarige rot an, zog seine Hände sofort wieder zurück, doch sich wirklich lösen konnte er sich von dem Blonden nicht, hoffte dagegen noch, dass dieser ihre Umarmung noch ein wenig vertiefen würde. Tatsächlich verstärkte Draco seinen Umarmung noch ein wenig, während er an den dunklen Haaren schnupperte, bis sie seine Nase kitzelten. „Es ist nichts...“ entgegnete Harry scheinbar völlig zusammenhangslos. Draco erwiderte nichts, sondern strich dem Schwarzhaarigen noch einmal fürsorglich über die Haare, bevor er sich von ihm löste. Nur einige wenige Eingeweihte - zu denen sich nun meine ganze Leserschar zuordnen kann - konnten wissen, dass der Dunkle Lord gerade die Gedanken seines wohl ergebensten Anhängers gelesen hatte. Beruhigend gaben sie sich gegenseitig noch einen Kuss auf die Wange, der von Dracos Seite aus noch um ein Vielfaches hätte vertieft werden müssen. Jedoch wich der Schwarzhaarige auch schon zurück, bevor dieser Plan in Angriff genommen werden konnte. „Malfoy! Was fällt dir ein? Lass Harry in Ruhe, hörst du!“ Das braunhaarige Mädchen baute sich vor dem Blonden auf und stemmte die Arme in die Hüften. Nur langsam konnte der Blonde den Blick von dem ehemaligen Goldjungen abwenden, in dessen Gesicht man gerade die Wandlung von dem heimtückischen Dunklen Lord zu dem unschuldigen Jungen, der lebt, beobachten konnte. Draco verschränkte seine Arme und funkelte das schlammige Schlammblut an. „Wer sagt das?“ Er trat noch einen Schritt näher und blickte abfällig auf die etwa zwanzig Zentimeter kleinere Hermine herab. „Will das kleine Schlammblut einem Malfoy wie mir Befehle erteilen?“ Harry lächelte einen Moment noch ein wenig abwesend, bevor er sich an Hermines Unterarm klammerte und wieder einen auf ganz unschuldig machte. „Nenn... nenn sie nicht so... Malfoy!“ Er schüttelte den Arm des Mädchen ein wenig. „Lass uns gehen, Hermine. Bitte...“ Hermine strich mit einer Hand über die Finger des Schwarzhaarigen. „Harry. Dem Kühlschrankprinzen muss man eben ab und zu einfach die Meinung sagen!“ erklärte sie, bevor sie Harrys Bitte folge leistete. „Nur weil er sich wie etwas besseres aufführt, heißt das nicht, dass er automatisch etwas besseres ist!“ „Aber Hermine, dass weiß ich doch...“ „Weißt du, was ich gerne einmal sehen würde!? Ich würde gerne dabei sein, wenn der Dunkle Lord ihn in sein Bett befiehlt! Da würde er doch sofort springen!“ Bei den letzten Worten lief der Schwarzhaarige dezent dunkelrot an und hustete. Dann verschluckte sich Harry wirklich und Hermine musste sogar ein ‚Anapneo!‘ sprechen, damit er nicht erstickte, obwohl das ja ganz und gar gegen ihre Prinzipien ging. *Darf ich das nun falsch verstehen?* mischte sich nun auch Zischel wieder ein. *Du hast mich, als du auf Malfoy Manor das neue Zimmer bezogen und mich mitgenommen hast, auf dein Bett gelegt. Muss ich mir da jetzt Gedanken über unsere Beziehung zueinander machen?* Harry rollte mit den Augen. *Halloho! Wer hat denn von uns beiden mit dem ‚in den Hintern kriechen‘ angefangen?* *Ehrlich gesagt, waren sie das!* und Harry seufzte. „Danke, Hermine...“ Das Mädchen lächelte, griff nach seiner Hand und zog ihn weiter mit sich, auf der Suche nach dem Abteil, in dem Lupin und Tonks noch auf sie warteten. Die einfache Tat, nach der Hand des Dunklen Lords zu greifen, rief ein wahres Ideenwachstum in dem Kopf des jungen Malfoy hervor, wie man Menschen unsagbar quälen konnte ohne sie umzubringen. Harry hatte dies ja leider von Anfang an verboten. Aber so ein bisschen Folter hatte ja noch niemanden geschadet, oder? Und Harry machte ja auch keine Anstalten um ihn aufzuhalten. Wie sollte der Lord ihm auch noch widersprechen, wenn dieser selbst gerade zu tief in seinen Gedanken versunken war. Hermine war so sehr darin vertieft, von ihrem Urlaub vorzuschwärmen, dass ihr gar nicht auffiel, dass ihr Anhängsel, dass sie so erbarmungslos hinter sich herzog, mit seinen Gedanken ganz woanders war. Irgendwie war ihm in dem ganzen Dunkler-Lord-Getue irgendwie untergegangen, wie er sich nun seinen Freunden gegenüber verhalten sollte. Sie hatten sein Vertrauen mehr als nur enttäuscht und zumindest in nächster Zeit wollte er ihnen ein wenig aus dem Weg gehen. Mit einem Schubs wurde er in sein Abteil befördert, wo Tonks sofort aufstand und sich ihm an den Hals warf. „Oh Harry, es tut mir leid! Ich werde das Geschenk natürlich sofort umtauschen, wenn du es nicht haben möchtest!“ Der Schwarzhaarige lächelte gequält. „Nein, nein. Das Geschenk ist super! So ist wenigstens die Gefahr, dass man unsere Briefe abfängt, gebannt. Ich freue mich wirklich drüber!“ Er drückte sie noch einmal und ließ sich dann auf seinen Platz fallen, an dem immer noch die leere Tüte lag. Und wieder einmal war es dann Tonks, die die unangenehme Stimmung, die in dem Abteil herrschte, brach. Plötzlich erschien auf ihrem Gesicht ein breites Grinsen und in der nächsten Sekunde war sie an das Fenster gestürmt und hatte es weit aufgerissen. „Malfoy!“ rief sie vergnügt und wartete sogar ab, bis Mr. Malfoy sich zu ihr umgedreht hatte. „Nette Frisur!“ Der nun leider Gottes Schwarzhaarige hätte sie am liebsten mit seinen Blicken aufgespießt. ~~oO@Oo~~ Na ja, dieses Kapitel war beinahe unüberwindbar für mich. Ich wollte es wie die anderen auch ein wenig lustig aufziehen, doch Remus Lupin ist irgendwie kein Mensch, der groß Scherze macht und Witze reißt. Ich habe das Kapitel zwei Mal komplett neu Gehschierben und insgesamt fünf Mal überarbeitet, bevor ich dann doch diese Form gewählt habe. Im nächsten Kapitel fährt der Hogwarts-Express dann los, Ron Weasley taucht auf, ebenso die beiden Zwillinge und ihr denkt doch nicht, dass Draco Malfoy seinen Lord ganz schutzlos in ihrem Abteil sitzen lässt!? Ich gebe das nächste Mal wieder mein Bestes und hoffe, dass die ganzen Streitereien, die ja schon vorprogrammiert sind, wieder für eine gute Lache sorgen. lg, eure steffi PS: Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 11: Auf nach Hogwarts. ------------------------------ Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Vier Kommentare in zwei Stunden lassen mich mein Aquarium noch schneller einräumen... Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Nachdem ich das letzte Kapitel meiner verstorbenen Ratte Huckleberry gewidmet habe, möchte ich dieses Kapitel meiner neuen Ratte Gabriel widmen, die mir doch gezeigt hat, dass es irgendwie immer weiter geht. Danke mein Kleiner für den Neuanfang... (Bilder kommen bestimmt auch in der nächsten Zeit auf meinem Steckbrief. Falls jemand interessiert ist...^^) ~~oO@Oo~~ Kapitel 11: - Auf nach Hogwarts. Und wieder einmal war es dann Tonks, die die unangenehme Stimmung, die in dem Abteil herrschte, brach. Plötzlich erschien auf ihrem Gesicht ein breites Grinsen und in der nächsten Sekunde war sie an das Fenster gestürmt und hatte es weit aufgerissen. „Malfoy!“ rief sie vergnügt und wartete sogar ab, bis Mr. Malfoy sich zu ihr umgedreht hatte. „Nette Frisur!“ Der nun leider Gottes Schwarzhaarige hätte sie am liebsten mit seinen Blicken aufgespießt. Selbst als sich der Werwolf und Tonks zwei Minuten vor der Abfahrt des Hogwarts-Expresses verabschiedeten, kicherte Harry immer noch. Mr. Malfoy hätte beinahe begonnen Feuer zu spucken und das meinte er jetzt nicht als Metapher. Zuzutrauen wäre es dem Schwarzhaarigen sicherlich, dass er Tonks geröstet hätte. Zischel hatte durch seinen Lachanfall einen Schluckauf bekommen, doch durch die ruckartigen Bewegungen, die Harrys Bauch umfassten, wurde der Dunkle Lord leider immer weiter angestachelt. Drei Rotschöpfe der Familie Weasley hatten sich nach einem mehr oder weniger großen Gezeter auch in ihrem Abteil eingefunden, wieder einmal in den letzten Paar Minuten unter der deutlichen Missbilligung von Hermine. Ginny hatte schon auf dem Bahnsteig erklärt, dass sie sich nicht zu ihren peinlichen Brüdern setzen wolle. Ron hob gerade schnaufend seinen Koffer auf die Ablage, während seine beiden großen Zwillingsbrüder Harry in Beschlag nahmen, sich links und rechts bei ihm einhakten, ihn mit ihren Fingern in die Seiten pieksten und angeregt auf ihn einsprachen. „Komm schon, kleiner Harry...“ Fred stupste dem Schwarzhaarigen auf die Nase, während George sich weiter gute Argumente ausdachte. „Wenn wir da auftauchen, denkt die eine Hälfte, dass wir wieder etwas angestellt haben, während die andere Hälfte davon ausgeht, dass wir gerade wieder etwas neues vorhaben! Du musst uns einfach helfen, unseren Ruf zu schützen!!“ Auch Fred hängte sich wieder an Harry und blickte ganz unschuldig. „Harry...“ säuselte er. „Du wirst von unserem Ruhm profitieren! Niemand wird mehr in dir mehr schräg kommen!“ Zischel und Hermine lachten synchron auf. *Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden. Von welchen anderen Ruhm sollte der Dunkle Lord denn noch profitieren!?* Schnaubend versteckte er seinen Kopf unter seiner Schwanzspitze um sich so noch ein wenig mehr die Enge zu simulieren, in der er sich erst wohlfühlte. Harry verkniff sich einen weiteren Lachanfall, was nur seiner Autorität geschadet hätte und versuchte wenigstens ernst zu bleiben. „Nein! Ich werde Dumbledore nicht in die Luft jagen! Dazu könnte ihr euch einen weiteren Dummen suchen!“ Fred rollte mit seinen Augen. „Na ja, Ron haben wir schon gefragt, aber der traut sich nicht...“ seufzte er unzufrieden und schmollte für einen kleinen Moment. „Deswegen ist unsere Wahl auch auf dich gefallen! Bei dir würde niemand auch nur auf die Idee kommen, dass du einen Streich ausheckst!“ erklärte und euphorisch und schmiss seine Arme in die Luft. „Nein, dass vielleicht nicht, aber man erwartet von ihm ja schon, dass er immer und immer wieder die Regeln bricht...“ Hermine kniff ihre Lippen eingeschnappt zusammen. „Hermine, wenn ich mich an alle Regeln gehalten hätte, dann würde der Basilisk immer noch mordend durch die Schule ziehen und Seidenschnabel wäre schon lange tot. Ganz abgesehen von einem gewissen Werwolf...“ Hermine winkte ab. „Das mag ja alles sein, aber du musst langsam wirklich ein Verantwortungsgefühl entwickeln. Du bist nicht mehr elf Jahre alt, Harry!“ Der Schwarzhaarige zog seine Augenbrauen zusammen. Wenn er ehrlich mit sich selber war, dann war er niemals elf gewesen. Wenn man nach seinen Verwandten ging, dann war er schon als Erwachsener in einem kindlichen Körper auf die Welt gekommen. Er hatte sich sein ganzes Leben an Regeln gehalten und wenn es nach ihm ging, dann würde er auch immer wieder die Regeln brechen um seinen Freunden zu helfen. Als Dunkler Lord konnte er nun sogar mehr erreichen. Kurz gingen seine Gedanken zu Professor Lupin, der momentan immer noch vor dem Zugang zu dem Bahngleis stand und mit sich kämpfte. George war es, der ihn in seinen Gedanken unterbrach. “Genau!“ Er jubelte. “Hermine... Du wärst ideal für den Posten! Du hältst dich an alle Regeln, bist verantwortungsbewusst und schlussendlich doch zu sehr Gryffindor um deine Freunde im Stich zu lassen!“ Hermine runzelte ihre Stirn. „Ich werde euch nicht bei euren Streichen helfen!“ erklärte sie noch einmal entschieden, ignorierte sogar die treuen, bittenden Augen der beiden Zwillinge, die in ihrer Not sogar vor ihr auf die Knie gingen. Den Schwarzhaarigen schüttelte es, als sie in ihrem Kopf verschiedene Szenarien durchging, wie sie ihnen allen mehr Verantwortungsgefühl beibringen konnte. Fred und Georg begannen eine kleine Rauferei über ihn hinweg. Ihre Versuche, ihn dazu zu bringen, Dumbledore in die Luft zu jagen, hatten sie vorerst begraben. Er würde ihnen aber sowieso nicht entwischen können... Ron ließ sich auf dem Platz neben Hermine fallen und verschnaufte erst einmal kurz. „Ihr benehmt euch wie Kinder!“ erklärte er selbstgefällig und hob abschätzig eine Augenbraue. Harry, der verständlicherweise nicht sehr gut auf ihn zu sprechen war, wollte schon zu einer Antwort ansetzen, die dem Rotschopf nicht gepasst hätte, als sich die Tür zu ihrem Abteil öffnete und... na ja, Draco Malfoy betrat das Abteil. Mit leicht geröteten Wangen wohlgemerkt. Wortlos schob er seinen Koffer zwischen die Sitze, schubste George zur Seite und ließ sich immer noch ohne ein Wort neben Harry auf den nun freien Sitz fallen. Wenn nicht alle so sprachlos gewesen wären, hätte es nun hitzige Streitgespräche und nicht ganz jugendfreie Schimpfwörter gehagelt, doch tatsächlich war es totenstill in dem Abteil. Der Blonde war es dann selbst, der die Stille schließlich brach. “Kaugummi, Potter?“ Harry begann unweigerlich zu grinsen, während Rons Kinnlade nun entgültig auf den Boden krachte. Selbst Hermine kam nicht drum herum, ihre Aufmerksamkeit auf den jungen Malfoy zu richten und damit ihr verschiedenen Denkszenarien zur Seite zu legen. George hing gerade noch so auf dem Sitz und starrte, nein, nicht Draco, sondern Harry an. Auch Fred schien eher von der Reaktion des Schwarzhaarigen überrascht, als von der Tatsache, dass sich der Blonde wie selbstverständlich einfach neben ihnen niederließ. Harry griff nach dem angebotenen Kaugummi und bedankte sich artig. Nach einem kurzen Blick zu Ron und Hermine bekam Malfoy sogar einen Kuss auf die Wange. Er mochte die beiden wirklich. Sie waren seine ersten Freunde gewesen. Auf sie hatte er sich hundertprozentig verlassen können, doch dieser Blick ließ ihn sich entgültig von ihnen abwenden. Es war nicht nur die Frage, was der Schwarzhaarige nun mit dem Malfoy hatte, es war auch nicht nur die Abneigung gegen den Blonden. Neben diesen ganzen Gedanken, die man sehr genau in ihren Gesichtern ablesen konnte, tauchte der eine Gedanke auf, dass diese Situation die beiden gar nicht überraschte, dass es für sie nichts neues war, dass er, Harry Potter, Draco Malfoy einen Kuss auf die Wange war. Sie wussten es bereits. Mit einem Mal wurde dem Schwarzhaarigen ganz flau in der Magengrube. Sie wussten, dass ihn und Draco mehr verband, als nur die Feindschaft der letzten Jahre. In ihren Gedanken geisterte die Frage herum, wie weit er schon in den Ferien mit dem Malfoy gegangen war. Ob sie schon miteinander im Bett gelandet waren. Ob sie es in der Schule auch miteinander treiben würden. Ob sie beide denn keinen Anstand hätten. Harry schluckte. Irgendjemand hatte ihn verraten. Dumbledore hatte ihnen die Situation geschildert, hatte seinen besten Freunden erklärt, dass man auf Harry achten sollte, dass er sich nicht all zu sehr auf den Malfoy einlassen würde. Irgendjemand hatte ihn an Dumbledore verraten. *Jetzt geht die Knutscherei schon wieder los...* Zischel verdrehte die Augen und stöhnte genervt auf, während Harry kurz davor war, sie einfach aus dem Fenster zu werfen. *Musst du eigentlich alles kommentieren und deine dummen Sprüche immer in den unpassendsten Momenten loslassen!?* erkundigte er sich, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. *Wenn du nicht aufpasst, wirst du irgendwann auffallen und dann wirst du wohl bei Filch auf der Schleifbank landen, mein Lieber!* Zischel lachte auf. *Wenn man mich entdeckt, dann bestimmt nicht meinetwegen. Mich hört ja sowieso niemand, doch du machst ja immer so ein Theater darum, wenn ich zu irgendetwas meine Meinung äußere!* *Wo ist denn da eine Meinungsäußerung, wenn du mich aufforderst, beim Küssen nicht zu sabbern!?* Zischel schnaubte nur erneut, zog sich ein wenig enger um den Hals des Schwarzhaarigen, versteckte ihren Kopf noch ein wenig mehr unter seinen Haaren im Nacken und sagte gar nichts mehr. Draco lehnte sich unbewusst ein wenig näher zu Harry, als die Zwillinge ihn mit einem Grinsen zu mustern begannen. Von dem Schwarzhaarigen konnte er wohl keine Antwort erwarten, denn anscheinend schmollte er. Harry war sich mittlerweile sicher, dass Zischels Platzangst nicht der einzigste Grund war, weshalb er in dem kleinen Kämmerchen bei den Malfoys lebte. Es war eigentlich mehr als deutlich, dass er schon immer so nervig gewesen war und schließlich auch Mr. Malfoy, der sich ja sonst nie - na ja, beinahe nie - etwas anmerken ließ, die Fassung verlor und ihn dort einsperrte um endlich seine Ruhe zu haben. Zischel war die ideale Foltermethode, wenn es darum ging, widerspenstige Gefangene handzahm zu machen... Vorrausgesetzt sie konnten Parsel natürlich. Als George immer näher zu dem Blonden rutschte und schließlich Anstalten machte, seinen Arm um ihn zu legen, wurde es Draco schließlich doch unheimlich zu Mute. Er gab Harry einen Stoß in die Seite. Schließlich musste er sich als der Dunkle Lord um seine Anhänger kümmern. Und er schwebte gerade wohl in Lebensgefahr... Fred beugte sich über Harry drüber, drückte den Schwarzhaarigen in seinen Satz, so dass auch dieser der Hilfestellung beraubt war und grinste dem Malfoy erwartungsvoll ins Gesicht. „Sag mal...“ Georges Mund näherte sich dem Ohr des Blonden. „... Malfoy...“ Er strich ihm eine Strähne hinter die Ohren, die gerade erst den Kampf gegen das Haarspray gewonnen hatte. George wischte ihm einen imaginären Fussel von der Schulter. „Du wolltest doch bestimmt...“ „... schon einmal Dumbledore eins auswischen!?“ Draco zog seine Augenbraue noch weiter in die Höhe, musterte die Zwillinge noch einmal genauer, bevor er Harry einen prüfenden Blick zuwarf. Fred jauchzte. „Wie süß! Er holt sich von unserem Kleinen die Erlaubnis!“ Er ließ den Blonden los und griff sich nach seinem Herz. „Das muss wahre Liebe sein...“ Er schnappte nach Luft, als der Schwarzhaarige unter ihm zielgenau seinen Magen traf und klappte zusammen. „Au!“ röchelte er, bevor sein altbekanntes Grinsen viel zu schnell wieder in sein Gesicht zurückkehrte. „Du lässt dich doch nicht von Harry bevormunden, oder?!“ George zog den Blonden noch näher an sich heran. „Hilfst du uns bei diesem Streich, wirst du zu einer Hogwarts-Legende werden! Noch berühmter als Harry Potter, der Junge, der lebt!“ Er zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu. “Sorry, Harry!“ Der Dunkle Lord schüttelte nur den Kopf, gab Fred eine weitere Kopfnuss und verschränkte wieder die Arme. „Sie wollen Dumbledore in die Luft jagen.“ klärte er Draco auf. „Die Zwillinge sind der Meinung, dass Dumbo so einen großen Verbrauch an Zitronendrops hat, dass er sie selbst gar nicht alleine lutschen kann.“ George nickte heftig. „Ganz genau! Das ist chemisch absolut unmöglich, weil die Physik... ähm... also, dass ist physikalisch unmöglich, weil die chemische...“ Er hielt kurz inne und überlegte. „Jedenfalls so ähnlich...“ Fred hatte sich auch schon wieder von der Kopfnuss erholt. Harry nahm sich vor, das nächste Mal fester zuzuschlagen! „Es ist genauso, wie mein Bruder eben erklärt hat! Außerdem müsste Dumbos Körpergewicht proportional zu dem Verbrauch der Drops zunehmen. Selbst dann, wenn man alle anderen Nahrungsmittel aus seinem Diätplan weglassen würde! Es ist unmöglich, dass er sie alle alleine isst!“ „Ähhh... ja?“ Draco Malfoy runzelte die Stirn. Harry seufzte. „Fred ist der Meinung, dass unser sehr verehrter Schuldirektor seine Bonbons anlutscht und dann unter seinen Stuhl klebt...“ „Fred, George, Harry! Das ihr euch nicht schämt, einen solchen Unsinn rum zu erzählen!? Vor allem du Harry. Du benimmst dich wie ein kleines Kind...“ Hermine verschränkte ebenfalls die Arme, blickte böse auf die drei Jungs und versuchte weiterhin, den Malfoy zu ignorieren. Ron zog diesen Versuch noch nicht einmal in Erwägung. Während Hermine Draco einfach übersah, stierte er den Blonden seit dessen Erscheinen in ihrem Abteil in Grund und Boden. Nicht, dass das den Malfoy stören würde, war es doch gewohnt, dass man ihm nachsah. Und die Zwillinge konnten die Blicke der beiden schon gekonnt ignorieren. Ihnen blickte man ebenfalls häufig hinterher - wenn sie einen ihrer Scherze erfolgreich ausgeführt hatten. Und von Harry Potter möchte ich in dieser Beziehung gar nicht erst anfangen... Dieser seufzte noch einmal tief. „Sie haben so einen komischen Trank zusammengebraut, von dem ich gar nicht wissen möchte, was da drinnen ist. So legal kann das Zeug gar nicht sein...“ begehrte er wieder auf, doch Fred lächelte nur und rutschte näher zu ihm. „Ach Kleiner, wenn wir dir nichts sagen, kannst du auch nicht weitererzählen...“ Der Schwarzhaarige schnaubte. „Ich gebe dir gleich ‚Kleiner‘...“ „Seht ihr!? Das ist nur ein weiterer Grund! Solange eure Streiche harmlos sind, kann man sie vielleicht gerade noch so tolerieren, aber wenn ihr nun schon anfangt, gegen die Zauberergesetze von 1867 zu verstoßen, die eindeutig aussagen, dass man magische Zutaten nicht-“ „Hermine, einen Moment bitte, ja?“ George entließ Draco aus seiner Umklammerung und gab seinem kleinen Bruder einen Stoss in die richtige Richtung. In Richtung Hermine. Und noch genauer: seine Lippen in Richtung Hermines Lippen. Der junge Malfoy kam nicht drum herum aufzuatmen, noch ein Stück auf Harry zu und von George weg zu rutschen und sich beinahe automatisch seinen Umhang zu richten. Der Umhang, auf dem groß und stolz das Slytherin-Abzeichen prangte. Harry überlegte kurz, ob er seinen Todessern einen Vortrag zur richtigen Alltagskleidung halten sollte, damit sie eben nicht so schnell als Todesser auffielen. Regel Nummer 1: Trage keine Slytherin-Abzeichen auf deiner Kleidung um deinen Dunklen Lord zu beeindrucken. George rutschte seinerseits wieder näher zu Draco und drängte ihn so noch mehr in Richtung des Schwarzhaarigen. „In dem Trank ist wirklich nichts illegales!“ erklärte er. Fred wiegte nachdenklich seinen Kopf. „Zumindest jedenfalls fast...“ George überging seinen Einwand. „Das einzigste, was du tun musst, ist...““... das Zeug unter Dumbledores Sessel zu sprühen!“ „Hey Harry, du machst uns hier die ganze Show kaputt!“ beschwerten sich die Zwillinge synchron. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Wenn Dumbo wirklich seine Drops unter seinen Stuhl klebt, dann wird es einen riesengroßen Knall geben und das ganze Büro wird explodieren. Und wenn nichts passiert... dann musst du dir eben eine gute Erklärung dazu überlegen, was dir dabei eingefallen ist, den Sessel deines Schuldirektors zu ruinieren.“ Harry lachte kurz. Fred legte seinen Kopf schief. „Der Trank ist ein wenig... ätzend, weißt du!? Aber wirklich nur ein ganz, ganz wenig!“ Draco Malfoy blickte von Fred zu George, von George zu Fred, von Fred zu Harry zu George, bevor sich seine Haltung wieder straffte. „Nein!“ „Och Mensch...“ Die Zwillinge schmollten. George rüttelte an dem Arm des Blonden. „Da ist doch wirklich nichts dabei, Malfoy...“ „Ich sagt ‚nein‘!“ Fred unterdessen hatte ihren geplanten großen Knall schon vergessen, als aus der Richtung von Ron und Hermine langsam wirklich sehr eindeutige Geräusche kamen. Hermine seufzte auf und drückte sich noch ein wenig näher an ihren Freund. Der Rotschopf schüttelte wild Harrys Schulter. „Harry! Harry!!! HARRY!!! Da darfst du nicht hingucken, weißt du. Das ist nämlich nur etwas für Erwachsene...“ Harrys Aufmerksamkeit dagegen hatte nicht einen Moment auf den beiden Turteltauben gelegen. Er hatte zwar das wunderschöne zwei Lippen vor Augen gehabt, doch es waren weder die von Hermine, noch die von Ron. Ihn schüttelte es. Regel Nummer 2: Draco lässt sich einen Oberlippenbart wachsen, toupiert ihn und versteckt seine überaus leckeren Lippen darunter. Es wäre ja oberpeinlich, wenn er in einer Todesserversammlung sitzen und dann plötzlich auf den Blonden losstürmen würde, nur um ihn besinnungslos zu küssen. Er errötete leicht. Wie gut, dass Draco keine Gedanken lesen konnte. Und überhaupt waren sie von seiner Seite aus noch nie zu einem richtigen Kuss gekommen. Da sah er nur wieder einmal, zu was ihn diese Lippen so alles brachten! Sie sollten verboten werden... Auch der junge Malfoy war mit seinen Augen an dem Schwarzhaarigen hängen geblieben und unweigerlich ging ihm die kurze Rede seines Vaters noch einmal durch den Kopf. Dieser hatte am vergangenen Abend noch einmal alle aus seinem Jahrgang nach Malfoy Manor beordert und ihnen vorgehalten, wie wichtig es wäre, den Wünschen des Dunklen Lords in allen Punkten nachzukommen. Wenn er streiten wolle, dann dürften sie mit ihm streiten - nachdem er den ersten Schritt getan hatte, den Wettstreit sozusagen absichtlich ausgelöst hatte. Nicht vorher. Wenn er mit jemanden reden wolle, sollten sie ihm zuhören. Wenn er Hilfe bräuchte, sollten sie ihm helfen. Und wie legte es ein Draco Malfoy aus? Natürlich! Wenn der Dunkle Lord flachgelegt werden wollte, musste man seinen Wünschen nachkommen. Er würde den Schwarzhaarigen nur noch dazu bringen müssen, dies zu wollen. Er müsste seinen Lord eben mit kleinen Geschenken auf den richtigen Weg bringen und es so aussehen lassen, als wäre es dessen ureigenster Wunsch gewesen. Das dumme an der Sache war jetzt allerdings erst einmal, dass Harry seine Gedanken lesen konnte... Nichtsdestotrotz verzog Draco seine Lippen zu einem auffordernden Lächeln und beugte sich soweit vor, wie es Georges Klammergriff zuließ. Zufrieden bemerkte er, wie die dunkelgrünen Augen jeder seiner Bewegungen folgten. Einen Moment hielt er inne, ließ den Schwarzhaarigen vor Anspannung die Luft anhalten, bevor er sich blitzschnell einen Kuss von den fremden Lippen raubte. Ron explodierte. Nun ja, als Ronald Bilingus Weasley hat man es eben nicht leicht. Man hat eine Menge älterer Brüder, die in allem besser sind als man selbst und irgendwie immer mehr Aufmerksamkeit bekommen, als sie eigentlich verdienten. Aufmerksamkeit, die er eigentlich bekommen müsste. Nach einigen Jahren intensiven Trainings im magischen Kindergarten und in der zauberhaften Vorschule, hatte er den Bogen raus, denn er lernte Harry Potter kennen, wurde zu dessen besten Freund. Es dauerte noch eine zeitlang, bis er feststellte, dass alleine dies nicht reichte. Hermine hatte ihn erneut aus dem Schatten seiner Brüder hervorgeholt, denn keiner von ihnen hatte eine Freundin, die so perfekt war, wie sie. Und nun drohte dieses ganze Gerüst des Besser-als-meine-Brüder-Seins zusammenzustürzen, weil Harry es einfach nicht lassen konnte. Was fiel dem Jungen überhaupt ein, sich auf Draco Malfoy einzulassen, dem Junior-Todesser überhaupt!? Hatte er denn vergessen, wie sehr dieser Junge seine Eltern und seine Geschwister in den Dreck gezogen hatte, wie er Witze über ihn, das Wiesel, gerissen hatte? Was fiel dem Schwarzhaarigen überhaupt ein, sich hier vor seinen Augen von diesem Frettchen küssen zu lassen!? Okay, auch wenn Harry Gedanken lesen konnte, hieß das nicht, dass er der Versuchung von Dracos Lippen widerstehen konnte, geschweige denn, sich auf etwas anderes als diese Lippen zu konzentrieren. So kam also der Schlag auch für ihn vollkommen unerwartet. Nicht das er irgendetwas großartiges spürte, war er doch gerade erst mit einem Mal auf Wolke Sieben aufgestiegen. Da konnte man so ein bisschen Schmerz doch leicht wegstecken... Obwohl... Lächelnd, den tobenden Rothaarigen vollkommend ignorierend, wischte er sich mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht. Er beugte sich etwas näher zu Draco. „Küsst du es wieder heile?“ Fred konnte ein Kichern kaum unterdrücken, während George seinen kleinen Bruder im Schwitzkasten festhielt, nachdem er einen ‚Silencio!‘ ausgesprochen hatte. Hermine schnappte nach Luft. „Harry, dass hätte ich nicht wirklich von dir erwartet! Hast du vergessen, was das Frettchen dir schon alles angetan hat? Wie sehr er überall gegen dich gearbeitet hat? Er wird dich nur dem Dunklen Lord ausliefern, wenn er dich nicht selbst umbringt!“ Sie half Ron aus der schmerzhaften Umarmung und ließ ihr Abzeichen, dass sie als Vertrauensschülerin auszeichnete, in der Sonne aufblitzen, als die Zwillinge sich nichts einfach ihrer Beute berauben lassen wollten. Harrys Antlitz verdüsterte sich. Er erhob sich ebenfalls und blickte Hermine in die Augen. „Ausgerechnet du fragst mich, warum ich jemandem vertraue, der sonst immer mein Feind war?“ Er lachte, ignorierte den Schmerz und lachte noch lauter. „Ich frage dich, Hermine, wenn mich meine Freunde betrügen, wem soll ich dann noch vertrauen, wenn nicht meinen Feinden!?“ Das braunhaarige Mädchen hielt inne. Ihr automatischer Handgriff zu der Halskette zeigte nur zu deutlich, wie lange sie sich schon Dumbledore untergeordnet hatte. Der Schwarzhaarige zog seine Augenbraue hoch und musterte sie nun stumm. „Du weißt es!“ hauchte sie dann plötzlich. „Ich weiß noch viel mehr, meine liebe ‚Freundin‘...“ Ron bewies im nächsten Moment, dass der Schweigezauber nur bis zu einer bestimmten Dezibelzahl haltbar war, denn sein Geschrei konnte man eine Sekunde später wahrscheinlich schon in Hogsmead hören. „Du hintergehst uns also, Harry!? Dann lass dir eins gesagt sein: mit dir will ich nichts mehr zu tun haben!“ Er griff nach Hermines Hand. „Komm, Hermine, wir gehen...“ Er zog sie aus dem Abteil und ließ die Tür mit einem lauten Knall zufallen. „Da kann Dumbledore sagen, was er will! Mit dem lasse ich mich unter diesen Umständen nicht mehr ein...“ Seine Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich verstummte. Harry ließ sich wieder in den Satz fallen und starrte nach draußen, wollte an nichts denken, damit er nicht gleich noch anfing zu weinen. Selbst die Hand des Blonden, die sich tröstend auf seinen Oberschenkel legte, wischte er mit einer entschiedenen Handbewegung weg. Zischel rieb sein Köpfchen vorsichtig in Harrys Nacken. Wusste er doch genau, wie sich ein solcher Verlust anfühlte. Fred und George räusperten sich synchron. Wieder einmal. „Nun ja, jetzt wissen wir wenigstens, wem wir die Mission ‚fliegender Dumbo auf seinem Zitronendrops-Stuhl in Hogwarts‘ in die Schuhe schieben!“ ~~oO@Oo~~ Weder Korrektur gelesen, noch sonst irgendetwas, damit ich diesen Teil noch vor Mitternacht hochladen kann!! Sorry... Hoffe, dass er besser geworden ist. Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 12: Konsequenzen. ------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Sieben Kommentare lassen mich die Heidelbeeren in Lichtgeschwindigkeit pflücken... Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Kapitel 12: - Konsequenzen. Fred und George räusperten sich synchron. Wieder einmal. „Nun ja, jetzt wissen wir wenigstens, wem wir die Mission ‚fliegender Dumbo auf seinem Zitronendrops-Stuhl in Hogwarts‘ in die Schuhe schieben!“ Als die vier Schüler mit dem mittlerweile grünen Hogwarts-Express ihr Ziel erreichten, hatte Harry mit seinem alten Leben als Goldjunge abgeschlossen. Zuerst hatte er sich ja nur vorgenommen gehabt, noch einmal mit den beiden zu reden, weil da doch noch zu viel Gryffindor in ihm gewesen war. Draco hatte er mit einem eindeutigen Blick á là Dunkler Lord ruhig gestellt. Doch die beiden Zwillinge kannten entweder die Bedeutung eines Todesblickes nicht oder hatten durch ihr jahrelanges Training im Regeln brechen gelernt, solche Blicke einfach zu ignorieren. Harry musste erst die Tür zu ihrem Abteil in die Luft jagen, nachdem ein Klebefluch sie für immer darin einsperren wollte. Auf dem Gang war er dann hinterrücks doch noch von einem Fluch getroffen worden, der eindeutig aus Dracos Zauberstab gekommen war. Der Blonde hatte ein wenig zerknirscht ausgesehen, doch das zufriedene, breite Grinsen, welches sein Gesicht zierte, strafte sein schuldbewusstes Äußeres dicke Lügen. Und während Draco und Harry wieder in ihre so bekannten, und von den Schülern schon lange erwarteten Streitereien abdrifteten, machten sich die Zwillinge auf den Weg durch den Zug um das Gespräch mit Ron und seiner Freundin und Harry zu unterbinden. Ihr Bruder kannte zwar den Spruch, der ihm die Haare zu Berge stehen lassen würde, doch der künstliche Buckel durch das Bombastische-Buckel-Bonbon war selbst für ihn eine neue Erfahrung. Und wie es sich für einen Ronald Weasley gehörte, hatte er seinen Zauberspruch auf seine Brüder gerichtet und einfach drauflos gezaubert. Mit einem ‚Stupor!‘ erwischte er seine Herzdame Hermine, die daraufhin wie ein Baum zu Boden fiel. In dem daraufhin ausgelösten Geschreie - “Hermine! Du darfst mich nicht verlassen! - kam die Wirkung des Bonbons doch noch perfekt zur Geltung. Und Fred musste feststellen, dass ein ‚Rictusempra!‘ die Wirkung ihres exklusiven Bonbons noch um ein vielfaches verstärken konnte. Obwohl die Nebenwirkung eben die war, dass der Zug nun in einem slytheringrün durch das Land fuhr. Die Slytherins jubelten, die Gryffindors weinten, die Ravenklaws und Hufflepuffs waren verwirrt. Und während Ron und Hermine von der Dame, die die Süßigkeiten verteilte, entflucht und versorgt wurden, schnappten sich die Zwillinge den Zauberstab ihres Bruders um ihm eine würdige Begrüßung in Hogwarts zu garantieren. Sie hexten Snapes Abteiltür extrem bissig. Und Snape, der sowieso schon schlechte Laune hatte, weil er auf diese Kindergartenkinder aufpassen musste, seinen Elfenblut-Spender noch nicht gefunden und überhaupt keine Lust auf irgendwelche Assistenten in Zaubertränke hatte, explodierte daraufhin noch viel grandioser, als sie es in ihrem Spiel ‚Snape explodiert‘ jemals erreicht hatten. Hermine rieb sich dauernd ihre Stirn, konnte sie sich doch nicht mehr an den aufkommenden Streit erinnern, den ihr Freund angeblich mit seinen Brüdern gehabt hatte. Professor Snape setzte nach ihrer Aussage, die eine Menge ‚Ähm...‘, ‚Öhm...‘ und ‚Ich bin mir nicht sicher...‘ beinhaltete, sein teuflischstes Grinsen auf, an dem sich selbst Voldemort eine Scheibe hätte abscheiden können und brummte dem Guten gleich für die ersten sechs Monate Strafarbeiten auf. Zufrieden von ihrem Ergebnis, schlichen sich die Zwillinge unschuldig pfeifend zurück zu ihrem Abteil. Allerdings konnten sie nicht ahnen, was sie mit ihrem jetzigen Streit schon wieder ausgelöst hatten. Denn nachdem Professor Snape die Abteiltür laut knallend hinter sich zugeworfen hatte, wandte sich Ron an Hermine. Wütend ballte er seine Hände immer wieder zu Fäusten, während sein Gesicht vor unterdrücktem Zorn rot angelaufen war. „Das werden sie bereuen!“ schwor er. „Das werden sie auf jeden Fall bereuen! Vor allem Harry!“ Und dieses Mal widersprach Hermine nicht, als er ein Blatt Pergament hervorholte und zu überlegen begann, wie er seinen Brüder, Draco und vor allem dem Helden der Zaubererwelt mal kräftig eines auswischen konnte. Auf dem Gang hörte man schon von weitem die keifenden, schimpfenden Stimmen von dem Schwarzhaarigen und dem Blonden. Selbst einige Slytherins, die wohl gerade in einer geschlossenen Gruppe zur Toilette gingen, konnten sich ein Grinsen auf ihrem kalten Gesichtsausdruck nicht verkneifen. „Was kann ich denn dafür, wenn du eine so große Nase im Gesicht hast!? Das ist noch lange kein Grund auf meiner Narbe herumzureiten!“ „Ach, aber ich kann was für meine Nase, Potter!?“ „Na, du hast doch damit angefangen!“ „Ich habe bestimmt nicht mit meiner großen Nase angefangen! Und nur um es noch einmal zu betonen: meine Nase ist nicht groß! Sie ist genau perfekt! bevor du über anderer Leute Nasen herziehst, solltest du einmal selbst in den Spiegel schauen!“ „Was denkst du, warum die Leute genau wissen, dass du ein Malfoy bist? Sie sehen deine riesige Nase, die auf sie zuwalzt!“ „Es ist natürlich sonnenklar, dass ich ein Malfoy bin. Damit hat meine Nase überhaupt nichts zu tun!“ „Na ja, Einbildung ist ja auch eine Bildung...“ Fred und George blickten sich zweifelnd an. Waren sie hier überhaupt richtig? Vorsichtig steckte der zwei Minuten jüngere Fred - Schönheit vor Alter! - vorsichtig seinen Kopf in das Abteil, nur um in der nächsten Sekunde wieder zurückzuweichen, als ein nicht näher identifizierbarer Gegenstand an ihm vorbeiflog. Eine kleinere, schimmernde Schlange kam aus der noch einige wenige Zentimeter geöffneten Tür gekrochen, zischelte scheinbar empört vor sich hin und machte sich daran, sich einen ruhigeren Ort zu suchen. George runzelte die Stirn. „Ich wüsste jetzt zu gerne, was hier vorhin passiert ist...“ „Du musst es ja wissen, Potter! Ohne deine Narbe würdest du wahrscheinlich jetzt noch in der ersten Klasse sitzen und lernen, wie man 1 und 2 zusammenrechnet!“ „Soll das jetzt heißen, dass ich nur wegen meiner Narbe bevorzugt behandelt worden bin? Du spinnst doch!“ „Ich und spinnen? Komm wieder auf den Boden! Wer läuft denn nachts immer durch die Schule und bekommt keinen Punktabzug? Die trauen sich doch nur nicht, dich gerecht zu behandeln, weil du ja ihr lieber Goldjunge bist, der den Dunklen Lord bezwingen soll! Mehr sehen sie doch nicht in dir!“ Einen Moment war es still hinter der Tür und die Zwillinge zogen unwillkürlich den Kopf ein, warteten auf den großen Knall, der nun folgen würde. Doch nichts geschah. Dann wurde die Tür aufgerissen und der Schwarzhaarige stürmte an ihnen vorbei, rempelte sie an, würdigte sie nicht eines Blickes und war dann auch schon in dem nächsten Wagon verschwunden. Noch einmal blickten sich die beiden Brüder an. George schlug seine Hände entschlossen zusammen. „Wir sollten unser Projekt noch ein wenig ausweiten!“ stellte er schließlich fest. „Machen wir doch aus ‚fliegender Dumbo auf seinem Zitronendrops-Stuhl in Hogwarts‘ ein ‚fliegender Dumbo auf seinem Zitronendrops-Stuhl und ein bis-in-alle-Ewigkeiten-nackter Malfoy in Hogwarts‘!“ Fred schüttelte sich. „Ach Bruderherz, so etwas will doch keiner sehen...“ wehrte er ab. Ein lauter, schriller Schrei schallte durch den Zug. „DRACIIIIIIII!“ Die Abteiltür, die sich gerade aufziehen lassen wollte, hielt inne. Vorsichtig streckte der junge Malfoy seinen Kopf aus der Tür und musterte den Gang, bis sein hübsches Näschen die Bekanntschaft einer stahlharten Faust machte. „HEY! Habt ihr sie nicht mehr alle!“ empört hielt Draco seine Hände vor das Gesicht, während Fred sich vor ihm aufbaute und George noch einmal seine Hände ballte. „Du hast sie nicht mehr alle, Freundchen!“ Fred verschränkte seine Arme. „Wenn du Harry weh tust, dann bekommst du es mit uns zu tun! Mal sehen, wie sehr du dann noch über uns und unsere Streiche lachen wirst!“ Draco hielt inne und für einen Moment konnte man sehen, dass ihm sein Satz nun doch leid tat. „Es ist mir einfach so herausgerutscht!“ entschuldigte er sich leise, bevor sich seine Schultern wieder strafften. Er, ein Malfoy, musste sich nichts von einem Weasley sagen lassen! Obwohl er sich das bei den zwei Weasleys vielleicht doch noch einmal überlegen sollte... „Wenn er es nicht verträgt, wenn ihm jemand die Wahrheit sagt, dann sollte er sich zu Hause in seinem Bettchen verkriechen!“ Er wich einen Schritt zurück, als die beiden Fäuste sich wieder gefährlich seiner Nase näherten. George knurrte. „Es mag sein, dass das die Wahrheit ist, doch die kann man ihm auch schonender beibringen, Malfoy. Dir bindet ja auch nicht jeder auf die Nase, dass du in deinem selten dämlichen Festumhang aussiehst, wie die Umbridge persönlich!“ Draco riss seine Augen auf. „Das war ein Geschenk meines Onkels!“ „Dann kannst du ja deinem Onkel sagen, dass er überhaupt keinen Geschmack hat!“ „Er ist der Minister für illegale, magische Absonderlichkeiten!!!“ Fred und George sahen sich an. „Oh, dass ist natürlich etwas ganz anderes. In dieser Stellung ist modisches Bewusstsein natürlich völlig unnötig. Die Kraft muss man ja aufbringen, um sich seinen Kaffee zu zaubern und seine Sekretärin...“ „George! Es ist ja gut...“ Noch einmal sahen sich die Zwillinge kurz in die Augen, bevor sie sich an Draco wandten. „Du hast verstanden, was wir dir klar machen wollten?“ erkundigten sie sich noch einmal synchron prüfend. Draco zog seine Augenbrauen zusammen. „Dass wir den Gryffindor-Goldjungen verhätscheln müssen!? Das könnt ihr vergessen...“ Er verschränkte uneinsichtig die Arme. Ein Malfoy sah niemals einen Fehler ein. Er war ein Malfoy und da ein Malfoy niemals einen Fehler einsah, hatte er auch keinen Fehler begangen, da ein Malfoy unter anderem, neben einigen anderen nebensächlichen Aspekten wie perfekte Schönheit, tadelloses Benehmen und unbegrenzten Reichtum, eben einfach nur perfekt war. George hob seine Faust, während Fred ergeben seinen Kopf senkte. „Tut mir leid, Malfoy. Wir dachten wirklich, dass du Harry gut tust. Um auch weiterhin dafür zu sorgen, dass du ihm nicht weh tust, wird uns deine Strafe auch absolut nicht leid tun!“ Bevor der Blonde nach seinem Zauberstab greifen konnte, hatten die Zwillinge sich jeweils seinen seiner Arme geschnappt und zogen ihn hinter sich her. Laut zeternd versuchte er sich zur Wehr zu setzen, doch er musste den beiden Rotschöpfen neidlos zugestehen, dass die Rangkämpfe innerhalb ihres Wieselrudels doch dafür gesorgt hatten, dass sie ihm körperlich um einiges überlegen waren. Zwei Wagons weiter hielten die beiden an und nahmen vorsorglich den Kopf des Blonden in den Schwitzkasten, damit er seiner Strafe ins Angesicht blicken konnte. Die Farbe wich dem Blonden aus dem Gesicht. „Das könnt ihr nicht machen...“ stammelte er heiser und mit all seinen verbliebenen Kräften versuchte er noch ein letztes Mal die Flucht. Vergeblich. Und so wurde Draco Malfoy in ein Abteil gesperrt. Mit Pansy Parkinson. Und Gott sei Dank mit seiner Kleidung... Mit verschränkten Armen stellten sich die beiden Rachegötter vor dem Abteil auf, stopften sich ihre Ohren mit den Überresten von Hermines Schal zu, der bei Rons Stupor Feuer gefangen hatte und schafften es so, selbst Professor Snapes Drohungen zu überhören. Dank Hermines Schutzzauber vor Regen, der einem die Ohren wirklich hermetisch versiegelte und nicht ein Wort von der Schimpftirade zu ihnen durchdrang, in der der Tränkemeister, dass er solche Assistenten gleich wieder nach Hause schicken würde, weil man sie zu nichts gebrauchen konnte. Harry unterdessen verkniff sich mit Müh und Not die Tränen, kämpfte sich aber dennoch tränenblind durch den Zug. Bei einer freien Toilette machte er halt und schloss sich darin ein. Seufzend lehnte er sich gegen die Wand und schloss die Augen. Er hatte gewusst, dass seine Freunde ihn anlogen. Er hatte es gewusst! Aber dennoch hatte er gehofft, dass sie trotzdem irgendwo seine Freunde waren. Draco hatte genau das ausgesprochen, was er fürchtete. Seinen Namen! Sie waren seine Freunde, weil er Harry Potter war. Wenn Fudge unter seinem Namen aufgewachsen wäre, dann hätten sie auch ihn angebetet und sich mit ihm angefreundet. Oder Hagrid... Und diese Erkenntnis tat weh. Eher der Gedanke daran tat weh, hoffte er in seinem Herzen doch immer noch verzweifelt, dass das alles eben nur das dumme Gerede eines Malfoys war. Einen Schrei ließ ihn aus seinen depressiven Gedanken auftauchen und seinen Kopf aus dem Toilettenraum stecken. Das hatte sich gerade irgendwie sehr nach Ron angehört... Einen Moment später schlug auch schon die Tür hinter ihm zu, als er den Gang entlang rannte. Vor einem der Abteile hatte sich mittlerweile schon eine etwas größere Schülermenge angesammelt, die sich noch nicht einmal mehr von Snape verscheuchen ließen, der kurz vor einem Nervenzusammenbruch schien. Als sich ihre beiden Blicke trafen, begannen die des Professors zufrieden zu schimmern. Okay, nun wusste Harry, dass da tatsächlich Elfenblut durch seine Adern floss. Ein weiteres Gespräch mit dieser Lehrperson schien wohl erst einmal nicht nötig zu sein. Den schwarzhaarigen Tränkemeister ignorierend kämpfte er sich noch an einigen Schülern vorbei und stolperte dann schließlich in das Abteil, aus dem der panische Schrei gekommen war. In der Hand sein Zauberstab, bereit, jeden Moment gegen irgendwelche monströsen Gestalten zu kämpfen, fand sich der Dunkle Lord nun am Schluss Hermine und Ron gegenüber. Ron kauerte auf einem Sitz, Hermine in seinen Armen, die mit ihrem Zauberstab in die gegenüberliegende Ecke des Abteils wies. Als sie ihren Freund sahen, glitten gleichermaßen Abneigung und Erleichterung über ihre Gesichter. „Harry...“ Hermine stotterte. „Da ist eine Schlange unter dem Sitz... Eine riesengroße...“ Ron nickte so heftig, dass seine Zähne klapperten. „Sie ha-hat uns angezischt und wollte uns erdrosseln!“ Hermine winkte noch einmal mit ihrem Zauberstab in die besagte Ecke. „Ich wollte sie mit einem ‚Stupor‘ schocken, doch das hat ihr gar nichts ausgemacht! Sie ist nur noch wütender geworden!“ Harry ließ seinen Zauberstab sinken und hob im Gegensatz dazu eine Augenbraue. Eine Schlange? Und deswegen machten die hier so einen Aufstand? Er wandte seinen Kopf um und ging auf die Knie um unter den Sitz schauen zu können. Hermine wimmerte im Hintergrund, während Professor Snape immer noch nicht zur Hilfe eilen konnte, weil er von einigen Drittklässlern eingekeilt wurde, die sich an seinen Umhang klammerten und ihn um Hilfe anflehten. Punktabzug konnte er nicht geben, denn zu seiner Schande waren das waschechte Slytherins. Wenn auch von einer sehr weichen Sorte, aber leider echte Slytherins. *Hallo!?* Ron kam nicht drum herum, bei dem gezischelten Worte Harrys erneut zusammenzuzucken, was von Harry aus dem Augenwinkeln bemerkt wurde und mit einem abfälligen Schnauben kommentiert wurde. Der Junge hatte auch schon Trolle, Knallrümpfige Kröter und sogar schon Voldemort persönlich überlebt. Da sollte er sich doch bei einer Schlange nicht so anstellen. Vor allem bei Zischel, der wahrscheinlich dort unter dem Sitz hockte und mehr Ähnlichkeit mit Teelöffel hatte als mit einer hochgiftigen, lebensbedrohlichen Schlange. *Mylord!* Zischel sprang dem Dunklen Lord dann auch schon beinahe in die Arme, während Hermine und Ron und auch die Gaffer, die dem Abteil am nächsten gestanden hatten, erschrocken aufquietschten. *Zischel! Was machst du denn hier?* erkundigte sich der Schwarzhaarige und strich der Schlange die Wollmäuse ab. Hin und her gerissen, ob er die Berührung nun genießen sollte oder ob dass unter dem Niveau einer echten Slytherin-Schlange war, wiegte Zischel seinen Kopf. *Na ja, ich hatte befürchtet, dass ich auf euer niedriges Niveau heruntergezogen werde, wenn ich eurem Streit noch länger beiwohne...* Harrys Kopf rückte ein Stück nach hinten und empört musterte er die kleine Messingschlange. *Niedriges Niveau? Du sollest lieber aufpassen, dass du nicht auf dem niedrigsten Niveau im See landest, mein Lieber!* drohte er. Leider war Harry Potter ein absoluter Anfänger im Drohen und dementsprechend ging Zischel auch nicht weiter darauf ein. *... Ich wollte mir mal die Schüler anschauen, die mit dir die Schule besuchen, ob sie auch würdig sind, diese Schule zu besuchen!* Harry lachte auf. *Jetzt hörst du dich genauso an, wie ich mir Salazar Slytherin immer vorgestellt habe!* *Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich diese Sätze auch von ihrem Herren Vater.* Harry lächelte schief. *Danke! Beinahe hätte ich es vergessen...* Zischel grinste ihn kurz zufrieden an, bevor er ihm seine Schwanzspitze entgegenstreckte. *Ich habe gegen ihren ausdrücklichen Befehl verstoßen, aber ich tat es wirklich nur mit den besten Absichten!* erklärte die kleine Schlange und Harry entfaltete das Blatt Pergament. *Diese beiden... Individuen dort sprachen darüber, wie sie ihnen ihre Vorwürfe von vorhin am besten zurückzahlen könnten, Mylord. Und ich habe schon ihrem Vater versprochen, dass ich sie immer beschützen werde!* Ron zog zischend die Luft ein, als er das Blatt wiedererkannte. Harry blickte ihn kurz an, bevor er es nun doch mit all seiner Konzentration zu entfalten begann. Hermine lachte ein wenig zu schrill auf. „Ach Harry, dass sind nur meine Notizen... Nichts besonderes!“ Sie streckte die Hand aus, doch die Furcht stand ihr ins Gesicht geschrieben. Harry nickte. „Dann stehen da bestimmt die Hausaufgaben für die Ferien drauf. Mal schauen, ob ich alles gemacht habe...“ Hermine wurde weiß, Ron rot. ‚Punkt eins: den Zwei-Wege-Spiegel von Harry direkt vor seinen Augen zerstören...‘ Der Schwarzhaarige räusperte sich. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das nicht als Hausaufgabe aufhatten, Mione...“ ‚Punkt zwei: seinen Tarnumhang verbrennen. Punkt drei: die Karte der Rumtreiber manipulieren, sodass Schnuffel, Voldemort, Peter und Lestrange immer wieder überall auftauchen.‘ Auch wenn er nicht weiterlesen wollte, folgten seine Augen wie gebannt den Buchstaben. ‚Punkt vier: Malfoy nackt in einen Raum mit Parkinson sperren.‘ Okay, hier bemerkte man, dass die Zwillinge und Ron miteinander verwandt waren, hatten die Zwillinge doch die gleiche Idee gehabt. ‚Punkt fünf:...‘ Er wollte sich gar nicht vorstellen, was sich die beiden noch so ausgedacht hatten. Je besser man seinen Feind kannte, umso besser kannte man seine empfindlichsten Stellen. Zischel betrachtete ihren Lord mit einem mitleidigen Blick und legte sich wieder fürsorglich um seinen Hals, um ihm unbeobachtet wieder über den Nacken streichen zu können. Ron und Hermine hatten dies mit immer größer werdenden Augen beobachtet uns schluckten, als Harry diese... Schlange einfach an seinen Hals ließ. „Harry! Sie könnte dich erwürgen!“ keuchte Hermine, was Zischel noch einmal dazu veranlasste, sie mit brennenden Augen anzublicken. *Er! ER könnte dich erwürgen!* Harry grinste. „Hermine... Er lässt dir ausrichten, dass er ein ‚er‘ ist.“ Vorsichtig entspannte sich das Mädchen wieder und ließ vorsichtig neben Ron auf dem Sitz nieder. Allerdings nicht ohne den Schwarzhaarigen aus den Augen zu lassen. „Wie bitte?“ Ron riss seine Augen noch ein wenig weiter auf. „Ha-Harry!“ stotterte er. „Soll-soll das heißen, dass du... dass du diese Monsterschlange kennst!?“ Seine Stimme erreichte unüberwindbare Höhen. Zischel zwinkerte dem Rotschopf zu und leckte sich genüsslich die Lippen. „Sie wird uns alle bei der erstbesten Gelegenheit auffressen!“ *Ihn ganz bestimmt nicht. Er wäre mir viel zu schreckhaft. Da würde mir wahrscheinlich noch der Bissen vor Angst wieder aus meinem Maul hüpfen!* Harry zuckte mit den Achseln und warf noch einen kurzen Blick aus der Tür. Der Professor hatte es tatsächlich geschafft, die Schüler alle abzuwimmeln, konnte sich aber selbst nicht von dem Elfenblut-Spender abwenden. Stur blickte er auf den Schwarzhaarigen, konnte dieses kostbare Blut beinahe durch dessen Adern rauschen sehen. Was man damit alles anfangen konnte... Man würde seinen Namen im gleichen Atemzug wie Merlin nennen, wenn man ihn nicht sogar über Merlin selbst stellen würde! Harry stierte den hartnäckigen Spanner ebenfalls an, konnte er dessen Absichten nicht nur auf seinem Körper, sondern auch in seinen Gedanken spüren. Kurz wurde sein Blick ein wenig unfokussiert, bis er das Band gefunden hatte, dass Snape, wie jeden anderen Todesser auch, ebenfalls an ihn band. Sein Professor kam wieder zu Sinnen als sein Unterarm zu brennen begann. Nur mit Mühe und dank seiner perfektionierten eiskalten Maske, die er an seinen Schülern getestet hatte, konnte er dem Drang wiederstehen, danach zu greifen oder auch nur das Gesicht zu verziehen. „Verzeihung...“ murmelte er, als die Erinnerung zu ihm zurückkehrte, wen er da so unverblümt angestarrt hatte: Harry Potter, seinen Lord. Waren Rons Augen schon vorher gefährlich weit aufgerissen gewesen, so vielen ihm seine Augäpfel nun entgültig heraus. „Ha-ha-ha-harry...“ quietschte er, während Hermine sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischte und angestrengt nachzudenken begann. Harry räusperte sich. „Na ja, eigentlich wollte ich mich bei euch entschuldigen...“ Verlegen rieb er seine Hände aneinander und überhörte Zischels Kommentar. *Der Dunkle Lord entschuldigt sich nicht! Diese beiden armseligen Kreaturen sollten vor euch im Dreck kriechen! Darf ich sie beißen?* Ron erstarrte schon wieder, blickte den Schwarzhaarigen unverwandt an, bevor sich sein Gesicht verfinsterte und er abweisend die Arme verschränkt. Er war es eben einfach so gewohnt, dass Harry ihm immer wieder den Arsch rettete. Und er als Weasley kam eben nur sehr schwer gegen seine Gewohnheiten. „Dann musst dir aber ‘ne ganz große Entschuldigung einfallen lassen, Harry! Du hast uns vorgeworfen, dass wir dich angelogen haben, obwohl wir deine besten Freunde sind!“ Sein Gesicht wurde noch finsterer und mit einem kurzen Blick zu seiner Freundin holte er sich Verstärkung. Hermine begann ebenfalls zu nicken, steckte aber zumindest ihren Zauberstab wieder ein. „Das hat richtig weh getan, Harry. Du kennst uns doch und weißt, dass wir deinem Vertrauen in uns immer gerecht geworden sind.“ Harry schloss seine Augen. *Die Wölfe im Schafspelz. Wenn sie weiter so herumflunkern, dann werde ich mein Schlangenkostüm mal ausziehen!* Doch auch dieses Mal achtete der Schwarzhaarige nicht auf seinen Begleiter, waren die Erinnerungsstücke in den Gedanken der beiden doch viel zu interessant um sie zu verpassen. Sein Vater, die DA, Moony... so viel war ihm vorgesetzt worden, was er ohne zu fragen angenommen hatte. Seinen Vater hatten sie ihm verschwiegen, die DA war gleich von der Umbridge geplant gewesen und auch im dritten Jahr war die Verwandlung von Professor Lupin zu einem Werwolf auch nicht so überraschend gewesen, wie sie den Anschein gemacht hatten. Belogen, betrogen, verhöhnt, ausgenutzt, hintergegangen... Für ihre Taten gab es viele Bezeichnungen und leider nur eine Konsequenz. „Und was soll dann dieser Zettel hier?“ erkundigte er sich leise. „Ron? Hermine?“ Die beiden senkten wieder ihre Blicke. „Das... also...“ „Na ja, Dumbledore hat uns gebeten, einige deiner Schwachstellen aufzunotieren, damit man diese beseitigen könne. Stell dir doch mal vor, du stehst Dunklen Lord gegenüber und bist dann wie erstarrt, weil er deinen Tarnumhang zerstört hat!“ sog sich Hermine die Wörter aus der Nase. Harry hob nur ungläubig seine Augenbraue, bevor er seufzte. „Nun ja, ich weiß jetzt ehrlich gesagt hundertprozentig, dass ihr mich ausgenutzt habt.“ kam es beinah emotionslos von ihm. Ron sprang auf. „Das ist ja mal wieder typisch, dass du den anderen mehr glaubst als uns! Wer hat dich denn immer wieder vor Vol... Du-weißt-schon-wem gerettet!? Jetzt kommt da irgend so ein Typ an und will sich nur in dem Ruhm sonnen, dein bester Freund zu sein! Siehst du das denn nicht Harry?“ Der Dunkle Lord seufzte. „Eigentlich wollte ich mich bei euch entschuldigen, weil ich vorhin eventuell doch etwas zu weit gegangen bin, aber nun weiß ich, dass an euch jede Entschuldigung eine Verschwendung ist. Deswegen... entschuldigt ihr mich?“ Er blickte noch einmal kurz zu Ron und Hermine, die nun entgültig einmal seine besten Freunde gewesen waren. Schon als er den Türgriff berührte, griffen beide nach ihrer Kette, ihr Gedanken überschlugen sich und nicht einmal ein einziges Wort, in dem sie ihre Unschuld beteuerten, verließ ihre Lippen. Und als Harry die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ, kam es ihm so vor, als würde er sein altes Leben nun entgültig hinter sich lassen. Von nun an war er also Harry Potter, der Dunkle Lord, der Führer des Dunklen Ordens, der Sohn Salazar Slytherins. Der Zettel raschelt ein seiner Hand, als er ihn zusammenknüllte. Jedes weitere Wort an die beiden zu richten, wäre Verschwendung gewesen. Er konnte ihnen noch nicht einmal einen Vorwurf machen, hatte er selbst vieles doch einfach so hingenommen. *Sag mal, Zischel. Was bist du eigentlich unter deinem Schlangenkostüm?* *Na, der große, böse Wolf! Was denkst du denn!?* ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! Kapitel 13: Neue Rollenverteilung. ---------------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Sieben Kommentare lassen mich mich doch immer wieder neue Ideen erspinnen, wie es mit der Story weitergehen soll... ^^ Vielen Dank!!! ~~oO@Oo~~ Und wieder einmal wird ein Kapitel meinen Ratten gewidmet und gleichzeitig kann ich mit dieser Widmung erklären, warum man länger nichts von mir gehört hat. Ich musste leider vor zwei Wochen auch den letzten meiner alten Ratten einschläfern lassen. Sharookhan, ich vermisse dich immer noch!! Gleichzeitig ließ mich meine neue nicht zur Ruhe kommen, so dass ich erst, nachdem ich zwei neue Babyratten bei mir hatte, erst wieder Zeit und Muse bekommen habe, wollte ich doch nicht meinen schwarzen Liebling auch noch verlieren. In diesem Sinne widme ich dieses Kapitel dem Ende und dem Anfang. Sharokhan, möge es dir nun endlich besser gehen und Ramses und Raziel, die kleinen Schreihälse, die mir jede Nacht den letzten Nerv rauben... ^^ ~~oO@Oo~~ Kapitel 13: - Neue Rollenverteilung. Der Zettel raschelt ein seiner Hand, als er ihn zusammenknüllte. Jedes weitere Wort an die beiden zu richten, wäre Verschwendung gewesen. Er konnte ihnen noch nicht einmal einen Vorwurf machen, hatte er selbst vieles doch einfach so hingenommen. *Sag mal, Zischel. Was bist du eigentlich unter deinem Schlangenkostüm?* *Na, der große, böse Wolf! Was denkst du denn!?* Schnaufend und qualmend fuhr die alte Lokomotive in den Bahnhof ein. Einen Moment, nachdem sie endlich stillstand, platzten die Türen auf und kreischende, weinende, quengelnde Kinder quollen darauf hervor. Unter ihnen Draco Malfoy, der sich sein Hemd unauffällig richtete und tief einatmete, um seinen galoppierenden Puls langsam wieder herunterfahren zu können. Die achtzehn Minuten und 34 Sekunden mit Pansy Parkinson hatten ihn mindestens 30 Jahre seines perfekten Leben gekostet. Mindestens! Mit einem Schnauben richtete er sich schließlich den Kragen und versuchte noch schnell, sich hinter Colin Creevey zu verstecken, der den Moment natürlich festhalten wollte, in dem ein Malfoy sich vor Angst in die Hose machte. Miss Parkinson zog zu Creeveys Leidwesen jedoch nur freudestrahlend an ihnen vorbei. So hoch, wie sie ihre stolze Nase hob, war es allerdings auch sehr schwer, auf den Weg vor ihr zu achten. Draco schluckte. Er kannte diesen Blick, den sie drauf hatte. Er kannte ihn genau und er hatte ihn fürchten gelernt. Die Familie Parkinson gehörte zu einer der ältesten Familien in Großbritannien. Kein Wunder also, dass sein Vater einmal die Verbindung beider Familien angestrebt hatte. Als vor einigen Jahren das Thema dieser Verbindung wieder aufkam, hatte das Mädchen den gleichen Ausdruck in den Augen gehabt. ‚Vor mir, Draco Malfoy, kannst du dich nicht verstecken!‘ Und das machte ihm - ehrlich gesagt - mehr als nur ein wenig Angst! Zwei Hände legten sich auf seine Schulter und ließen ihn erschrocken herumfahren. Doch er sah nicht in Parkinsons Gesicht, sondern in die der Zwillinge, die ihn breit angrinsten. Was eigentlich auch nicht viel schöner war. Seine Augen verdunkelten sich von einer auf die nächste Sekunde wieder und funkelten die beiden Rotschöpfe an. „Was. Hat. Euch. Da. Vorhin. Geritten.“ knurrte er und traute sich nicht, seinen Mund allzu weit zu öffnen, weil er sie sonst wahrscheinlich anspringen und zerfleischen würde. Die beiden Weasleys schienen das zu ahnen und brachten sich mit einem Schritt nach hinten noch ein wenig in Sicherheit. George hob fies grinsend die Hände. „Ich weiß nicht wovon du redest, Malfoy.“ Fred hakte sich bei ihm ein. „Jupp. Des weiteren wollten wir dich nur warnen, denn sollte so etwas wie vorhin im Zug noch einmal vorkommen, dann war das eben noch der Vorgeschmack!“ Der Blonde hob seine Augenbraue. Das im Zug würden sie nur noch steigern können, wenn sie ihn mit Parkinson verloben würden, aber das würden die beiden doch nie machen, oder? Er musterte sie noch einmal etwas genauer. Immerhin waren das Weasleys und Weasleys waren immer hilfsbereit und freundlich. George grinste noch ein wenig breiter. Aber die beiden Wiesel vor ihm schienen da eine riesengroße Ausnahme zu sein! Er würde ihnen sogar zutrauen, dass sie ihn und Parkinson zwangsverheiraten würden... Bevor er sie jedoch tatsächlich zerfleischen konnte, waren die beiden auch schon in der Menge verschwunden. Da das tiefe Grollen aber schon zu weit hoch in seiner Kehle gerutscht war, bekam der kleine Creevey es ab. Er wurde käsebleich, steckte schnell seine Kamera in sein Täschchen und nahm die Beine in die Hand. Gryffindormut? Von wegen... Malfoy schnaubte abfällig. Ein leises Räuspern hinter ihm ließ den Blonden blitzschnell herumfahren. So wurde er Zeuge eines absolut süßen Harry Potters, der verlegen zu Boden starrte, dessen Wangen in einem zarten Rot-Ton angelaufen waren und der seine Hände tief in seinen Hosentaschen vergraben hatte. Unwillkürlich lächelte er schon wieder. „Also... Draco, weißt du...“ Noch einmal wurde der Rot-Ton dunkler, bevor der Dunkle Lord aufblickte und verlegen lächelte. „Ich wollte mich entschuldigen, Draco. Deine Nase ist in Wirklichkeit nicht zu groß...“ Draco lächelte immer noch, als er seine Hand vorsichtig ausstreckte und dem verlegenen Schwarzhaarigen über die Wange fuhr. „Schon okay...“ murmelte er ein wenig abwesend, wollte dieses bezaubernde Geschöpf keine Sekunde aus den Augen lassen, wagte es och nicht einmal zu blinzeln. Kein Traum, kein Gespenst. Alles absolut real. Beide nickten sich noch einmal in einem stillen Eingeständnis zu, bevor sie sich umwandten und in Richtung der Kutschen liefen. Die Slytherins blickten ihnen hin und hergerissen hinterher, während die Gryffindors das so gar nicht verstehen konnten. Neville Longbottom und Blaise Zabini rasselten dann schließlich ebenfalls aneinander, als sie sich zu ihren Freunden setzen wollten. „Kannst du nicht aufpassen!?“ pöbelte Zabini und drängte sich vor Neville, der ihm wortlos und etwas bleicher als sonst in die Kutsche folgte. „Hallo Harry...“ begrüßte er den Schwarzhaarigen schüchtern. Harry wandte sich nach ihm um und lächelte, als er ihn erkannte. „Hallo Neville! Wie geht’s dir?“ Scheu wurde das Lächeln erwidert und froh, nicht doch noch aus der Kutsche geschickt worden zu sein, setzte sich der Junge doch etwas mutiger neben einen echten Slytherin: Blaise Zabini. „G-gut, danke.“ Harry lächelte ihm noch einmal zu, bevor er seinen Blick wieder aus dem Fenster wandte und Draco wieder einmal vor Eifersucht kochte. Harry sollte ihn auch so anlächeln. Und wenn er schon einmal dabei war, Besitzansprüche zu melden, dann würde er das gleich ausbreiten auf: Harry darf nur mich so anlächeln! Stirb, Longbottom, stirb!!! Doch Neville dachte anscheinend nicht einmal im Traum daran, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. „Ich habe den Streit zwischen dir und Hermine und Ron mitbekommen, Harry.“ Neville musste wieder hörbar schlucken, als Zabini verächtlich schnaubte. „Wer hat den denn nicht mitbekommen!?“ brummelte er und verschränkte die Arme. Draco hob seinen Kopf. „Ihr habt euch gestritten?“ erkundigte er sich sicherheitshalber noch einmal. Drückende Stille... bis Harry nickte. „Ja...“ seufzte er. „Ich wollte mich doch bei ihnen entschuldigen, aber...“ Er rieb sich verlegen die Hände. „Sie hatten mich schon abgeschrieben, als ich ihnen vorgeworfen habe, dass sie mich belügen.“ Zischel zischelte in dem Versuch ihn noch einmal ein wenig aufzumuntern. *Sie sind unrein, Mylord. Wenn nicht von ihrem Blut, dann von ihren Gedanken und ihrem Verhalten. Sie sind es nicht wert, dass sie sich Gedanken machen.* Gedankenverloren griff der Schwarzhaarige mit seiner Hand nach dem warmen Metall, strich der Schlange zärtlich über den Kopf. *Meine Mutter war auch ein, wie du so nett meintest, Schlammblut...* hauchte er, doch Zischel schüttelte den Kopf. „Ihre Mutter war, wenn man nach Slytherins Urteil schaute, mehr als nur eine hochbegabte Hexe. Er würde sich doch nie...* Harrys Hand verkrampfte sich und die Schlange verstummte. *Ich weigere mich, Slytherin und seine Braut als Eltern anzusehen!* zischte er nun selbst. *Auch wenn die Potters nicht meine wahren Eltern waren, so waren sie mir doch mehr Vater und Mutter als es dein alter Herr jemals sein könnte!* Die Messingschlange riss die Augen auf. *Ja, was kann ich denn dafür, wenn deine wahren Eltern tot sind?* *Dafür kannst du vielleicht nichts, aber du solltest versuchen, dich ein wenig zurückzuhalten, wenn du über meine Mutter herziehst!* Die kleine Schlange verstummte, dachte angestrengt nach. *Hast du gerade über... Miss Potter geredet oder...* Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. *... Slytherins Braut?* Harry seufzte, doch in seinen Augen blitzte ein Lachen auf. *Ich meinte Misses Potter...* Zischel nickte. *Ach so...* Bleichzeitig begannen beide lautlos zukichern. Neville war es überraschenderweise, der die erneute Stille brach. „Das tut mir leid, Harry!“ erklärte er aufrichtig und lächelte dem Schwarzhaarigen aufmunternd zu. Harry nickte ihm zu. „Ich weiß, Neville!“ Erneut schnaubte Zabini und der Schwarzhaarige wandte sich noch an diesen Slytherin. „An deiner Stelle, ‚Blaise‘, würde ich aufpassen, was du in meiner Gegenwart so von dir gibst!“ erklärte er lässig und konnte sich ein gemeines Grinsen nicht mehr verkneifen. Neville blickte irritiert zwischen den beiden hin und her, rutschte ein wenig unbehaglich auf seinem Platz herum, bevor er sich ein Herz fasste und die angespannte Situation doch noch ein wenig zu entschärfen versuchte. „Das mit den Weasleys tut mir aber trotzdem leid, Harry. Glaubst du, dass...“ Er schluckte und blickte sich ängstlich um, erfassend, dass er genau das falsche Thema in der Gegenwart zweier Slytherins angeschnitten hatte. „... dass Du-weißt-schon-wer wirklich Bill umgebracht hat? Er war doch so nett...“ Abrupt wandte sich Harry dem Blonden zu, musterte ihn auf das genauste und blickte dann erschrocken Neville an. „Bitte? Bill ist tot? Das wusste ich gar nicht...“ meinte er leise, nachdenklich, machte das Verhalten der Zwillinge nun doch noch weniger Sinn. Wenn die Todesser Bill getötet haben sollten, was sie bestimmt nicht getan hatten, warum sollten sich die Zwillinge dann so gegen Dumbledore auflehnen? Und warum hatte ihm niemand etwas davon gesagt!? Neville interpretierte seinen fragenden Gesichtsausdruck richtig. Verlegen fuhr er sich durch die Haare und lächelte noch einmal schüchtern. „Ich vergesse immer wieder, dass du in den Ferien bei den Muggeln ja gar keinen Tagespropheten bekommst...“ Draco räusperte sich. „Es stand vor ungefähr zwei Wochen in der Zeitung. Die Kimmkorn vermutet, dass der Dunkle Lord Gringotts ausrauben wollte und sich ihm Bill mutig entgegengestellt hat.“ Zabini schnaubte verächtlich und sprach dann tatsächlich mal ein Wort. „Es gab keinerlei Beweiße, Malfoy! Man vermutet es, aber es gibt es heute keine Beweiße, wer das getan haben könnte.“ Neville schüttelte wild mit dem Kopf. „Ron tut mir so leid... Bill war wirklich sehr nett! Er hat mich damals festgehalten, als wir vor der Einschulung in Gringotts mit den Wagen gefahren sind und ich beinahe in einer Kurve herausgeflogen wäre...“ Verschämt senkte er wieder seinen Blick. „Du weißt doch, wie sehr mir schlecht wird, wenn ich schon an einen Besen denke...“ Zabini - richtig! - schnaubte. „Das wusste ich wirklich nicht...“ wiederholte Harry noch einmal und blickte den Blonden an seiner Seite hilfesuchend an. Der lächelte ihn kurz aufmunternd an, bevor sein Gesicht wieder emotionslos wurde. „Das ist aber noch nicht alles gewesen, Harry...“ Neville riss die Augen auf. Harry? Draco Malfoy, der Draco Malfoy nannte den Schwarzhaarigen einfach nur Harry? „Das Ministerium beharrt eben auf der Meinung, dass es der Dunkle Lord persönlich gewesen ist, obwohl es keine Beweiße gibt. Es sind aber auch Vermutungen aufgekommen, dass die Todesser daran keine Schuld tragen.“ Neville nickte wieder heftig. „Mit einem Zauber haben sie festgestellt, dass der letzte Spruch aus Bills Zauberstab ein ‚Tergeo!‘ war. Und selbst mir fallen ein Haufen gefährlichere Sprüche ein, wenn ich einigen Todessern gegenüberstehe, als ein Spruch, um ihnen die Schuhe zu putzen...“ Zabini schnaubte, aber Draco war sich sicher, dass es ein belustigtes Schnauben war. Draco holte mit seiner Hand aus. „Deswegen vermuten manche hinter dem Rücken des Ministeriums, dass es auch der Phönixorden gewesen sein könnte, wenn der Weasley anscheinend noch nicht einmal Versuche unternommen hat, sich zu wehren.“ Harry runzelte die Stirn. „Wie kommt es, dass mir niemand bescheid gesagt hat?“ Irgendwie war er ja schon ein wenig ärgerlich. Bill war ihm als ein sehr netter Mensch in Erinnerung geblieben und er wäre gerne wenigstens zu dessen Beerdigung gegangen. „Na, ich denke mal, Harry, dass es einfach zu gefährlich gewesen wäre, dich zu verständigen. Vielleicht hätte der Dunkle Lord dich dann finden können...“ Neville zuckte mit den Schultern. Es schnaubte schon wieder in der kleinen Kutsche. Doch entgegen Harrys Vermutung war es Zischel, die sich so abfällig bemerkbar machte. „Muss der Junge andauernd mit irgendetwas herumwackeln? Das hält man ja im Kopf-“ Der Rest des Satzes ging in einem gequälten Gejammer unter, als ein Blick der kleine Messingschlange aus dem Fenster fiel und sie die wunderschöne Aussicht auf den unter ihnen liegenden See hatte. „Es scheint überhaupt in der Familie Weasley zu brodeln...“ überlegte Draco, vergas dabei gänzlich, dass ein echter Gryffindor ihm gegenüber saß. „Der Tod des Gringotts-Wiesels, die Zwillinge, die plötzlich ihrem eigenen Bruder ihre Streiche in die Schuhe schieben wollen und dabei keinerlei Schuldgefühle haben...“ zählte er auf. *... und die Bitte des Drachen-Wiesels um den Beitritt in den Dunklen Orden!* Vielsagend blickte er den Schwarzhaarigen an, der ihn überrascht ansah. „Ich habe sogar gehört, dass Misses Weasley die Scheidung einreichen wollte, weil sie und ihr Mann vor ‚unüberwindbaren Diskrepanzen‘ stehen. So nannte es jedenfalls meine Großmutter...“ gab der tollpatschige Junge preis, legte nachdenklich einen Finger auf seine Unterlippe, während sein Umhang seine Schultern langsam aber sicher herunterrutschte. „Du, Harry? Was sind denn überhaupt Diskrepanzen?“ Zabinis Augen folgten dem ein wenig abgenutzten Stück Stoff skeptisch. „Ron machte aber auch absolut nicht den Eindruck, als würde ihn irgendetwas belasten...“ verteidigte der Schwarzhaarige sich und streichelte nebenbei beruhigend mit seinen Fingerspitzen Zischels Kopf. Neville nickte wieder. „Das habe ich auch gedacht. Ich wollte ihm mein Beileid aussprechen, doch er ist richtig böse geworden...“ Sein Blick senkte sich wieder gen Boden. In die nachdenkliche Stille drang die Stimme Professor McGonagalls von außerhalb des Wagens, die sie auf ihrer Schule willkommen hieß. Zabini war der Erste, der die Tür öffnete und schnell aus dem Wagen stieg. Draco folgte ihm, nachdem er Harry noch kurzentschlossen einen kurzen Kuss auf die Wange gegeben hatte. Es war nur Neville. „Hey!“ beschwerte sich der Schwarzhaarige nicht wirklich empört und gab dem Blonden noch einen letzten Stoß, bevor er sich selbst erhob. Nevilles Kopf ruckte ein paar Mal von Harry in die Richtung, in die der Malfoy verschwunden war, bevor er sich verwirrt mit der Hand durch die Haare fuhr und sie noch mehr verstrubbelte. „Also irgendwie, Harry, irgendwie gönne ich es dir ja, wenn du jemanden gefunden hast, aber...“ Er schnappte nach Luft. „Muss es denn ausgerechnet Malfoy sein?“ Verstört wies er mit der Hand in dessen Richtung. „Meinetwegen hättest du dich auch in mich verlieben können...“ jammerte er, während Harry zu lachen begann. „Aber doch nicht Malfoy...“ Professor McGonagall nickte dem Schwarzhaarigen kurz zu, runzelte dann aber ihre Stirn, als Hermine und Ron Arm in Arm und mit hoch erhobener Nase an ihr vorbeirauschten. Neville schluckte und wich einen Schritt hinter Harry zurück, machte ihm die autoritäre Frau doch immer noch ein wenig Angst ein. Doch damit brachte er sich nur von dem Regen in die Traufe, denn er lief schnurstracks geradewegs in Professor Snape... Die Augen des hochgewachsene, schwarzhaarige Mann verdunkelten sich noch mehr und mit gerunzelter Stirn blickte er auf den leicht pummeligen Jungen herab, der seinen Babyspeck niemals losgeworden war. „E-es t-tu-tut mi-mir la-leid, Pro-Pro...“ „Passen sie das nächste Mal besser auf, Mr. Longbottom!“ spuckte der Zaubertränkemeister aus. „Nur weil sie nicht aufmerksam genug sind, müssen es die anderen nicht auch noch umso mehr sein.“ Der Junge schrumpfte unter den harten Worten und tat Harry schon wieder richtig leid, als er versuchte, seine Tränen wegzublinzeln. *Siebzehn Jahre und immer noch kein Funken Selbstbewusstsein...* dachte er und bekam dafür einen bösen Blick von seinem Dunklen Lord. Niemand sollte mehr Angst haben, wenn es nach ihm ging. Ganz gleich, ob es sich dabei um Werwölfe handelte, die ihre Mitmenschen fürchteten, Todesser sich um ihre Familie sorgten oder Neville sich beinahe in die Hose machte, wenn sein Zaubertränkeprofessor ihn mal wieder auch nur schief ansah. „Mr. Potter.“ McGonagall baute sich vor ihm auf und setzte automatisch den Gesichtsausdruck auf, den sie immer drauf hatte, wenn er etwas ausgefressen hatte. Kein Wunder also, wenn Harry genauso automatisch in seine Ich-bin-unschuldig-das-war-jemand-anders-Stellung ging. Mit großen, unschuldigen Augen blickte er seine Verwandlungsprofessorin an und legte den Kopf schief. „Guten Tag, Professor McGonagall.“ freute er sich, sie wiederzusehen. Sein Zaubertränkeprofessor schnaubte er. Als Spion konnte er einfach nur zu gut durch die Masken seiner Mitmenschen schauen. Nevilles Knie zitterten so stark, dass der ganze Junge vibrierte. Er war hingerissen, zwischen dem Wunsch, Harry beizustehen, und der Angst vor Snape. Aber McGonagall war ja auch noch da und die würde sicher nicht zulassen, dass die große Fledermaus den Jungen, der lebt, auffressen würde. Zischel kicherte. Hatte sie den dunklen Mann doch genauso bezeichnet. Schließlich nickte er. „Also, Ha-Harry... Wir sehen uns dann gleich beim Essen, ja? Ich halte dir einen Platz frei...“ Und schon war er weg. Nur die kleinen Staubwölkchen bestätigten, dass er wirklich neben ihnen gestanden hatte. Harry lächelte wider Willen und wandte sich an seine Hauslehrerin. „Wie kann ich ihnen weiterhelfen, Professor?“ erkundigte er sich beinahe übertrieben freundlich und legte wieder seinen Kopf schief. Bei diesem Anblick konnte sich selbst die Fledermaus kein Grinsen verkneifen. Professor McGonagall räusperte sich verwirrt. „Ich wollte mich erkundigen, ob es zwischen ihnen und Mister Weasley und Miss Granger Streitigkeiten gegeben hat? Sie sind einfach grußlos aneinander vorbeigegangen.“ Es schien sie immer noch zu verwirren, denn sie rieb sich gedankenverloren mit der Hand den Kopf und ihr waren dabei auch die Harrsträhnen gleichgültig, die sich aus ihrem strengen Haarknoten lösten. Das gestellte Lächeln auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen verlor merklich an Wärme. Er blinzelte ein paar Mal. „Wir haben festgestellt, dass wir in einigen Dingen unterschiedlicher Meinung sind.“ erklärte er schließlich entschieden und war froh, dass Neville schon vorgegangen war. Die Professorin legte ihre Stirn in Falten. „Nun ja, dass wird sich ja wohl wieder einrenken. Sie sind ja schließlich alt genug, nicht wahr!?“ Nun verblasste auch das aufgesetzte Lächeln vollkommen. „Mag sein...“ brachte er noch hervor, bevor er sich abwandte. „Entschuldigen sie mich, Professor. Ich würde gerne zum Abendessen gehen...“ Es kotzte ihn gerade alles an. Seine Freunde hatten ihn immer belogen und nun konnte er sogar seine Professorin in die Kategorie ‚Lügner vom Dienst‘ einordnen. Auch McGonagall war nur darauf bedacht gewesen, ihm nur die Details mitzuteilen, die seinen Glauben an die ‚gute‘ Seite, an Dumbledores Seite festigen würden. Und nun sah sie ihre Felle davonschwimmen, denn wenn das Gryffindor-Trio sich zerstritten hatte, Harry mit Slytherins in einer Kutsche fuhr, hatten sie doch niemanden mehr, die sie darüber informierte, wenn etwas mit Harry aus dem Ruder lief. Seufzend schob sie ihre Brille ein Stück nach oben und rieb sich mit zwei Fingern die Nasenwurzel. Der Zaubertränkemeister beobachtete sie und nachdem er von Voldemort erfahren hatte, dass sich die Mitglieder des Phönixordens sich mit Hilfe der Kette mit Dumbledore Kontakt aufnehmen konnte, sprang ihm das schlichte Schmuckstück umso mehr ins Auge. Sie hatten es ihrem Lord nicht gesagt, aber anscheinend schien Dumbledore tatsächlich mehr zu wissen, als man bisher erahnen konnte. Der Orden des Phönix schien zu wissen, dass er, Severus Snape, ein Spion des Dunklen Ordens war, hatte er doch nie eine Kette auch nur angeboten bekommen. Doch der Meister der Zaubertränke unterschätzte Harry wieder einmal. Der Schwarzhaarige bekam das alles sehr wohl mit. Und mit dem Gedanken lesen, bekam er noch viel mehr mit, als eigentlich notwendig gewesen wäre. Professor McGonagall seufzte noch einmal tief und wandte sich dann an den Hauslehrer der Slytherins. „Aber Severus, was ist denn nur im Zug passiert?“ erkundigte sie sich immer noch zutiefst bestürzt. Der dunkle gekleidete Mann zuckte nur mit den Schultern. „Mr. Potter hat es für nötig gehalten, seinen Freunden vorzuwerfen, dass sie ihn anlügen würden.“ meinte er knapp und wandte sich schon ab. „Aber das würden Ron und Hermine nie tun!“ McGonagall war entsetzt. „Sie sind seine besten Freunde! Sie würden ihn doch nie anlügen! Wie kommt er nur auf eine solche Idee?!“ Sie strich sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Professor Snape erlaubte sich ein kurzes und kaltes Lächeln. „Vielleicht kann er ja Gedanken lesen?“ Dann wurde er wieder ernst. „Nun ja, nachdem Mr. Potter eine Liste der beiden gefunden hatte, mit einer Aufzählung, wie man ihm diesen Vorwurf am besten zurückzahlen könne, eskalierte die Situation dann ganz. Ich glaube nicht, dass das goldene Gryffindor-Trio jemals wieder zusammenfindet.“ Ein gemeines Grinsen tauchte erneut auf seinen Lippen auf. „Aber ich habe gehört, dass Mr. Potter und... Mr. Malfoy sich sehr nahe stehen...“ Professor McGonagall wurde schneeweiß im Gesicht. Das wäre ja eine Katastrophe. Es war viel zu gefährlich für Harry, wenn er sich mit einem Malfoy anfreunden würde. Die Malfoys waren die rechte Hand des Dunklen Lords, wie jeder wusste, und somit schwebte der Schwarzhaarige jede Sekunde in großer Gefahr, die er sich mit diesen Leuten abgab. Sie atmete tief ein, ließ sich die ganze Situation noch einmal durch den Kopf gehen und griff dann nach ihrer Kette, während sie gleichzeitig auf den See hinausstarrte, auf dem die Erstklässler sich ihr gerade näherten. Professor Snape marschierte durch die riesige Menge an Schülern, die vergeblich versuchten, sich alle auf einmal durch die großen Türen in die Große Halle zu zwängen. Er verdrehte nur abfällig die Augen und machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen solch kindisches Gehabe. Das würden eindeutig alles nervige, kleine, unausstehliche Gryffindors werden! Man sah es ihnen doch schon an der Nasenspitze an... Als er einen Blick zwischen seinen Schulterblättern spürte, hielt er einen Moment inne, bevor er sich umdrehte und den Augen seines Dunklen Lords begegnete. Er konnte in den grünen Iriden die unausgesprochene Frage sehen und nickte grimmig. „Potter! Vertrödeln sie nicht ständig ihre Zeit! Strafarbeit! Heute Abend um 9 Uhr in meinem Büro wegen nicht ausreichender Beachtung der Zeit!“ moserte er. Harry hob seine Augenbrauen, nickte aber. Auch wenn er in den Gedanken seines Tränkeprofessor gelesen hatte, dass sich Elfenblut in seinen Adern befand, schien hinter der Sache noch mehr zu stecken, so dass Snape es für nötig hielt, sich trotz aller Abneigungen noch einmal mit ihm zu treffen. Er seufzte. Oder der Professor wollte ihm nur einige hundert Liter Blut abschwatzen um damit irgendwelche Experimente zu treiben. Der Schwarzhaarige verzog das Gesicht. Da würde er sich aber an ihm die Zähne ausbeißen. Er würde erst wieder eine Nadel in die Nähe seiner Armbeuge lassen, wenn es Froschkönige vom Himmel regnen würde und sich sein grüner König in Fudge höchstpersönlich verwandeln würde!!! Aus den Augenwinkeln bemerkte er Ron und Hermine, die Arm in Arm heftig aufeinander einredeten. Und alleine die hochrote Gesichtsfarbe des Weasleys ließ ihn folgern, dass dieser nicht bereit war, sich all zu schnell wieder mit ihm zu versöhnen. Der Schwarzhaarige schnaubte. Auf Freunde, die hinter seinem Rücken seinen Untergang planten, konnte er getrost verzichten. Hermine riss sich aber dann doch von ihrem Herzkönig los, als sie Harry gegenüber der Großen Halle, beinahe vollständig verdeckt von einer der gewaltigen Säulen, erblickte. Ihr Gang richtete sich merklich auf, ihre Augen verdunkelten sich und als sie schließlich vor ihrem langjährigen Freund stand, machte sie eher den Eindruck als wollte sie ihn beeindrucken und nicht mit ihm reden. Vor ihm stemmte sie zusätzlich noch einmal die Hände in die Hüfte. „Was fällt dir ein, Harry?“ empörte sie sich und zog ihre Stirn zornig in Falten. „Wieso bist du zu Professor McGonagall gegangen und hast alles verraten?“ Harry hob nur beide Augenbrauen. Was sollte er verraten haben? „Sie ist vorhin zu mir gekommen und hat mir erklärt, wie enttäuscht sie doch von mir ist...“ Ärgerlich wischte sie sich über die Augen. „Jetzt hält sie mich bestimmt für unreif!“ Der Schwarzhaarige seufzte. „Hermine! Ich habe nichts verraten. Das warst du wahrscheinlich selbst, als du einfach an ihr vorbeigerannt bist und mit nicht einen Blick geschenkt hast.“ Und lachte kurz auf. „Und wenn sie dich für unreif hält, dann muss ich ihr recht geben, denn in diesem Moment benimmst du dich mehr denn je wie ein kleines Mädchen, dem man an den Zöpfen gezogen hat!“ Mit diesen Worten ließ er sie stehen und lief durch die große Tür um nun endlich zum Essen zu kommen. Unter den verwirrten Blicken der Slytherins nahm er Platz und bevor seinen Blick senkte um auf seinen leeren Teller zu starren, brannte sich noch das Bild in seine Netzhaut, wie Pansy Parkinson ihm gewinnend einen Einblick in ihrem Ausschnitt gab und von Draco einen heftigen Stoß in die Seite bekam. ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! PS: Und einen Kommentar konnte ich mir noch nicht verkneifen: der Zischel-Fanclub! Liebe Sarashina, ich hätte niemals gedacht, dass die Schlange hier einen so großen Anklang findet! Einen Club gründen? Warum nicht!? Aber ich muss dich warnen: Zischel würde dort eintreten, sich selbst vergöttern und alle anderen rausekeln, weil sie nicht würdig genug wären. Die Nähe zu Slytherin würde wohl ziemlich heraustreten... ^^’ PPS: Und noch etwas wollte ich anmerken, da es meiner Meinung nach ziemlich unklar geblieben ist. Narcissa Malfoy, die ‘Lie~bling!’ rufend durch Malfoy Manor trippelt! Eigentlich hatte ich diese Stelle darauf bezogen, wo Lucius meint, dass, wenn die Malfoys keine Ehre mehr haben, dann haben sie wenigstens Geld. Narcissa dann später: ‘Lie~bling! Ich war sho~ppen!’ o.O Kapitel 14: Der sprechende Hut. ------------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Zehn Kommentare innerhalb von 12 Stunden (!!!! xD) lassen mich immer wieder meinen Platz vor dem Laptop einnehmen! Ich liebe euch alle!! ~~oO@Oo~~ Kapitel 14: - Der sprechende Hut. Mit diesen Worten ließ er sie stehen und lief durch die große Tür um nun endlich zum Essen zu kommen. Unter den verwirrten Blicken der Slytherins nahm er Platz und bevor seinen Blick senkte um auf seinen leeren Teller zu starren, brannte sich noch das Bild in seine Netzhaut, wie Pansy Parkinson ihm gewinnend einen Einblick in ihrem Ausschnitt gab und von Draco einen heftigen Stoß in die Seite bekam. Nur langsam ebbte die Lautstärke in der großen Halle ab, hatten sich doch alle so lange nicht mehr gesehen und wollten sich nun so vieles erzählen. Harry stützte seinen brummenden Kopf auf seiner Hand ab und wagte es nicht, seine Augen zu schließen Hermine und Ron hatten sich ein wenig von ihm entfernt niedergelassen und warfen ab und an böse Blicke in seine Richtung. Neville schüttelte unentwegt die Schulter des Schwarzhaarigen. „Harry? Harry! Geht es dir gut? Soll ich dich...“ Doch der Dunkle Lord winkte nur ab. „Lass gut sein, Nev...“ erklärte er bestimmt und wandte sein Gesicht wieder dem Lehrertisch zu, an dem Dumbledores Glitzern in den Augen langsam immer weniger wurde. „Schüler Hogwarts!“ rief er schließlich mit magisch verstärkter Stimme. „Ich weiß ihr Mitteilungsbedürfnis durchaus zu schätzen, aber mögt ihr nicht für einige wenige Minuten schweigen?“ Natürlich mochte der Direktor ihr Mitteilungsbedürfnis. Er liebte es gerade zu und wenn es ginge, würde er dieses Mitteilungsbedürfnis auch heiraten. Je größer das Mitteilungsbedürfnis, desto weniger Geheimnisse. „Alter Schleimer...“ brummelte der Schwarzhaarige und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Neville Longbottom, sonst nicht unbedingt der Hellste ihres Jahrganges, registrierte dies. Es hatte ihn getroffen, dass Bill gestorben war. Noch mehr hatte es ihn getroffen, dass man hinter dem Rücken des Ministeriums versuchte, die Schuld von den Todessern zu nehmen und sie dem Phönixorden in die Schuhe zu schieben. Gerade er konnte sich nicht dazu durchwringen, selbst dem erbärmlichsten und schwächsten Todesser zu verzeihen. Hatten sie ihm doch auch damals alles genommen. Doch die Worte von seinem Freund, die so nebenbei sein Ohr erreichten, ließen ihn aufhorchen. Er musste Harry recht geben. Irgendetwas an Dumbledore war richtig schleimig... Er warf noch einmal einen Blick zu dem alten Schuldirektor, musterte ihn ein wenig genauer, bis Harry sich kurz zu ihm umwandte und ihm kurz zulächelte. Neville konnte gar nicht anders, als es zu erwidern. Ein wenig mutiger rutschte er noch ein Stück auf den Schwarzhaarigen zu. „Was wollte McGonagall denn von dir?“ erkundigte er sich. „Du hattest doch nichts angestellt!?“ Mit großen Augen zog er mit einer Hand fahrig wieder seinen Umhang nach oben, schniefte und wartete nervös auf eine Antwort. Harrys Grinsen wurde breiter. Belustigt hob er seine Hand und setzte Nevilles Zauberhut wieder richtig auf dessen Kopf. Sein Tischnachbar wurde rot im Gesicht. „Sie wollte nur wissen, was zwischen mir und Ron und Hermine vorgefallen war.“ Der Aschblonde machte große Augen. „Haben sie-“ „Nein, die beiden haben mir die Schuld an dem Streit nicht in die Schuhe geschoben. McGonagall hofft nur noch, dass wir uns schnell wieder versöhnen. Wir wären ja schon zu alt für solche Kindereien!“ Neville nickte. „Und außerdem... Also Ron tut mir schon unheimlich leid. Vielleicht sollte man mit ihm ein wenig nachsichtig sein, weil er so eben... Also...“ Harry lachte auf. „Schon klar, Nev!“ Doch egal wie sehr Ron auch unter dem Tod seines großen Bruders leiden sollte, gab es ihm das nicht das Recht, anderen ebenfalls Leid zuzufügen! Nur wenn er das Neville sagen würde, würde dieser einen Herzinfarkt bekommen... „Wann gibt es denn endlich was zu essen? Ich habe Hunger...“ erkundigte sich der Schwarzhaarige noch einmal und wandte Neville wieder den Rücken zu um noch einmal einen Blick zu Dumbledore zu werden, der die Halle immer noch nicht unter Kontrolle hatte. Nevilles Magen knurrte und der arme Junge wurde noch röter im Gesicht. „Schülerinnen und Schüler von Hogwarts!“ Dumbledore schien nun wirklich langsam die Nerven zu verlieren. Eine große Ader pochte unablässig an seiner Schläfe und mehr als nur leicht erzürnt schlug der Direktor seine Hände auf den Tisch. „Könntet ihr bitte leiser sein!?“ Doch die Schüler dachten gar nicht daran zu schweigen. Es war eben viel interessanter hören, wie die Schüler des Hufflepuff-Tisches einen Kameraden trösteten, dessen Eule in den Ferien gelbe Furunkel gewachsen waren, wie die Schülerinnen des Ravenklaw-Tisches über die sensationelle Entdeckung einer versteinerten Alraune in Sibirien diskutierten, die wirklich Ansätze von Flügeln besessen hatte, die etwas dunkleren Slytherin-Schüler noch schnell versuchten, einige Ideen, wie man am besten böse und dunkel vor dem Lord aussah, auszutauschen versuchen und die Gryffindor-Schüler sowieso alle durcheinander über Gott und Harry Potter redeten. Madame Hooch ließ den Direktor nicht mehr aus den Augen, registrierte besorgt die aufsteigende Röte in dessen Gesicht. „Albus... Sie sollten sich nicht so aufregen. Es sind doch nur Kinder...“ Doch ihr Direktor warf ihr nur einen Blick zu, der den größten Teil seiner Gutmütigkeit eingebüßt hatte. Heute lief aber auch alles schief. Erst war er gerade dabei gewesen, noch einmal das Rezept für seine Zitronenbonbons zu überarbeiten, die er demnächst herstellen wollte, als Ron und Hermine sich aufgeregt bei ihm meldeten. Der Streit zwischen ihnen und Harry kam ihm mehr als nur ungelegen, konnte er sie doch so nicht vorschicken, um zu erfahren, ob während der Ferien etwas außergewöhnliches vorgefallen war. Im speziellen im Bezug auf Voldemort Nach einer Tasse Tee greifend hatte er über einen Plan nachsinnen wollen, wie man dieses Problem beheben könne. Die Bilder konnten ihm einige Informationen überbringen und auch die Geister wären durchaus in der Lage, den Schwarzhaarigen ein wenig genauer zu beobachten. Wenn sie sich von ihm dazu überreden lassen würden... Vor allem die Bilder, die schon so lange die Wände der ehrwürdigen Schule schmückten, fühlten sich den naseweißen Schülern verpflichtet, die ihnen immer wieder die unsinnigsten Fragen stellten, sie aber so auch ein wenig unterhielten und ihnen die Zeit ein wenig verkürzten. Gerade, als er zu dem Entschluss gekommen war, sich einmal mit dem Blutigen Baron zu unterhalten, kam die nächste Nachricht. Die Zwillinge planten etwas. Sie schienen ihm sein Rede, die er im Fuchsbau gehalten hatte, übel zu nehmen. Die beiden Jungen schienen enger mit ihrem Bruder Bill zu tun gehabt haben, als er anfangs geglaubt hatte. Sie wollte nicht glauben, dass ihr Bruder für den Phönixorden gestorben war, schienen diese Notlüge Dumbledores vollständig abzulehnen und nun auf eigene Faust zu agieren. Es schien ihm alles aus den Fingern zu gleiten.. Dumbledore seufzte, einen Moment schienen sein Blick abwesend auf die Halle gerichtet, bevor er den Kopf schüttelte, seine Hände kurz anspannte und dann wieder lächelte. Er musste demnächst vorsichtiger sein. Nicht nur, was die Probleme mit den Weasley-Zwillingen und Harry anging, auch mit dem Spion, der anscheinend die ganze Zeit darauf aus war, in seinen Gedanken zu stöbern. Er wusste noch nicht, wer so talentiert war und seinen Geist zu erobern vermochte, doch er würde es rausfinden! Es stand einfach zu viel auf dem Spiel... Harry bekam noch ein paar Mal einige begrüßende Knuffe in die Schulter, musste noch jedem einzelnen an seinem Tisch persönlich mit Namen begrüßen, bevor er sich schweigend erhob. Als erstes verstummte sein eigener Tisch, denn anscheinend schien ihr Idol etwas zu sagen zu haben. Als nächstes wurde es auch an dem Slytherin-Tisch still, schließlich konnte ihr Lord einen Wunsch haben. Hufflepuff und Ravenklaw folgten dann auch schnell, schließlich wollten sie nicht unangenehm auffallen. Überdeutlich hörte man, wie Neville sich vor Schreck verschluckte. Immerhin saß er genau neben demjenigen, auf dem nun alle Aufmerksamkeit lag. Harry lächelte, nickte. „Ich gebe das Wort weiter an unseren Schuldirektor...“ Er setzte sich wieder. Totenstille. Bis Dumbledore sich räusperte. „Nun ja...“ Ihm fehlten eindeutig die Worte. Er räusperte sich noch einmal, warf noch einen ungläubigen Blick zu dem Schwarzhaarigen, der in der letzten Minute mehr Autorität an den Tag gelegt hatte, als er es in einem ganzen Leben gekonnt hätte, und lächelte dann ein wenig verloren. „Meine sehr verehrten Schüler und Schülerinnen.“ Der weißbärtige Direktor ließ seinen stolzen Blick von dem Tisch der Gryffindors bis zu dem der Slytherins wandern. Kurz musterte er Draco Malfoy skeptisch, der seiner Meinung nach viel zu zufrieden aussah. „Es freut mich, sie alle nach... nach den langen Ferien wieder in Hogwarts begrüßen zu dürfen! Neben den alteingesessenen Schülern dürfen wir heute erneut die Erstklässler begrüßen. Außerdem freut es mich ebenfalls, dass sich die Zwillinge der Familie Weasley dazu entschlossen haben...“ Wozu auch immer sich die Zwillinge entschlossen haben mochten, es ging in dem folgenden stürmischen Applaus unter. Der ganze Gryffindor-Tisch erhob sich von seinen Stühlen und jubelte den Zwillingen zu, die im ersten Moment erschrocken zurückschraken, da sie sich dabei ertappt fühlten, wie sie Professor Sprout etwas in den Becher schmuggeln wollten. Breit grinsend erhoben sie sich synchron von den Stühlen, reckten ihre Fäuste siegesgewiss in den Himmel und strahlten stolz über das ganze Gesicht. Professor Snapes Gesicht verdunkelte sich noch weiter. Er verschränkte beinahe schmollend und irgendwie total süß seine Arme und schürzte die Lippen. Nach einem Dutzend von Dumbledores Räuspern wurde es endlich wieder einigermaßen still in der Halle. Ab und zu konnte man Professor Sprouts Pfeifen hören, dass plötzlich aufgetaucht war, nachdem sie einen Schluck von ihrem Tee genommen hatte und nun nicht mehr aufhören wollte. Die Zwillinge schmollten offensichtlich, sollte sich ihre alte Professorin doch ganz in einen Strauß verwandeln. Und ihr alter Zaubertränkemeister stellte fest, dass er während ihrer auszubildenden Zeit nicht Drumherum kommen würde, ihnen ab und an doch einige kleinere, gut versteckte und kaum auffällige Komplimente machen zu müssen. Das, was die beiden Weasleys zu Hause unter der Bettdecke zusammenmischten, war von dem Standpunkt der Zaubertrankbrauerei aus gesehen, teilweise wirklich einsame spitze. Teilweise!!! „Nachdem vor drei Jahren Voldemort wieder zu seinen alten Kräften zurückgefunden hat und mehr denn je Schrecken, Angst und Tod unter den Zauberern verbreitet, ist es umso wichtiger, dass wir uns hier aufeinander verlassen können. Alle Schüler zusammen, wenn sie sich aufeinander verlassen können und einander vertrauen, sind unbesiegbar. Vergesst das bitte nicht und helft euren Lehrern, die Streitigkeiten, die leider immer noch zwischen den Häusern herrschen, aufzulösen.“ fuhr der Direktor fort. Dabei warf er wirklich kaum mehr interpretierbare Blicke zu Hermine und Ron. Die beiden Vertrauensschüler senkten ihren Blick und Ron versuchte seine Wut herunterzuschlucken. Der Schwarzhaarige ein paar Sitze weiter hinten, zog verärgert seine Augenbrauen zusammen. Irgendwie schien keiner so zu sein, wie er es noch vor den Sommerferien angenommen hatte. Ron und Hermine logen ihn an, Dumbledore nutzte ihn aus, Malfoy junior wollte ihm in jedem Moment an den Hintern fassen und Snape bekam immer dieses unheilvolle Glitzern in seinen Augen, wenn er ihn ansah. Harry schüttelte es. „Um es den Erstklässlern nicht noch schwerer zu machen, bitte ich euch, dass ihr sie freundlich begrüßt. Meine Schüler und Schülerinnen, hier kommt die nächste Generation für Hogwarts!“ Dramatisch flog die große Tür zu der Halle auf und die Schar neuer Schüler betrat mit großen Augen den Raum. Ängstlich drängten sich die Kinder aneinander, rissen ihre Augen weit auf, eine kleine Besserwisserin wies auf die Decke der Halle und man konnte deutlich hören, wie sie eine Stelle aus dem Buch ‚Geschichte Hogwarts‘ zitierte. Die ‚Älteren‘ lächelten ihnen wissend entgegen und Seamus Finnigan nahm die ersten Wetten entgegen, wer denn nun in welches Haus kommen würde. Ein grünäugiger Junge wurde von den Schülern gedanklich sofort in Gryffindor eingeordnet, da er den selben verschmitzten Gesichtsausdruck hatte, als er einem anderen ein Bein stellte, wie Harry, wenn er mal wieder erwischt worden war, wenn er den Klassenraum für Zaubertränke in die Luft gejagt hatte. Der Junge, dem das Bein gestellt worden war, fuhr wütend um, funkelte den grünäugigen Scherzkeks wütend an, fuhr sich mit der Hand durch seine blonden Haare und zeterte, was das Zeug hielt. „Wenn das kein Slytherin wird, dann weiß ich auch nicht...“ seufzte Dean Thomas und setzte seinen Knut auf seinen Verdacht. „Der sieht doch aus wie Malfoy, nur eben sieben Jahre jünger...“ Harry lächelte, musste seinem anderen Tischnachbarn aber Recht geben. Der Junge schien ein Ebenbild Dracos zu sein. Neben ihm ließ Neville nun den Kopf auf den Tisch sinken. „Ich habe Hunger...“ konnte man ihn röcheln hören und flehendlich warf er einen Blick auf die noch leeren Schüsseln, doch keine tat ihm den Gefallen und füllte sich. „Harry, ich habe so einen Hunger...“ In seiner Angst vor seinem Zaubertranklehrer hatte der Aschblonde wohl auf der ganzen Zugfahrt keinen Bissen herunterbekommen. Professor Snape könnte ja in dem Moment auftauchen, in dem er sich auf sein Sandwich konzentrierte. „Harry, ich sterbe vor Hunger...“ Harry lachte, wuschelte Neville durch die Haare. „Die Einteilung der Erstklässler dauert doch nicht lang...“ Wie er zu dieser Behauptung kam, wusste er nicht, hatte er doch tatsächlich nie wirklich an einer anderen als seiner eigenen teilgenommen. Der Aschblonde schien den gleichen Gedankengang zu haben und schaute ihn verkniffen an. Der Schwarzhaarige zuckte nur entschuldigend mit den Schultern. Professor McGonagall war derweil mit der kleinen Schülerschar vor dem Lehrertisch angekommen, griff nach dem sprechenden Hut und legte ihn schon beinahe routiniert auf den freien Stuhl, der vor dem Tisch der Lehrer stand. Sie griff ebenfalls nach der Liste, auf der jeder einzelne Name der neuen Schüler aufgelistet war, doch sie kam nicht dazu, auch nur einen Buchstaben darauf vorzulesen. Und sie würde auch nie wieder auch nur einen Buchstaben so vorlesen, wie sie es die letzten Jahre getan hatte. Immer wieder würde sie vor dem Stuhl stehen, den sprechenden Hut anstarren und hoffen, dass er kein Theater mehr machen würde. Der Hut rutschte einen Augenblick auf dem Polster herum, seinen Flickenaugen schienen etwas zu suchen und tatsächlich riss er auch kurz darauf seine Hutkrempe weit auf. „Harry Potter. Harry Potter muss noch einmal zu mich nach vorne kommen! Sofort!“ Und noch einmal wurde es totenstill. Neville hatte wieder die Augen weit aufgerissen, erschrocken tropfte ihm die Spucke aus dem Mundwinkel, weil er unter dem Stress, dem er gerade ausgesetzt war - immerhin blickte die ganze Halle in seine Richtung - einfach vergas zu schlucken. Sein Kopf war wie leergefegt, dafür zitterten seine Finge rum so mehr. Harry war nicht minder überrascht. Dennoch hatte er noch ein wenig mehr Kontrolle über seine Köperfunktionen und schluckte. Zischel, die sich mittlerweile in seiner weiten Hosentasche versteckt hatte, konnte sich eines Kommentars natürlich nicht verkneifen. „War doch klar, dass dieser alte Fetzen wieder so eine große Szene machen muss! Slytherin wusste, warum er den alten Sack Lady Hufflepuff unters Essen mischen wollte... Und das bestimmt nicht nur, um ihr damit mal eins auszuwischen!“ Der Schwarzhaarige erhob sich langsam unter den Blicken seiner Mitschüler, schritt würdevoll zu dem Stuhl und ließ sich von seiner Hauslehrern den alten Hut auf den Kopf setzen. Wie im ersten Schuljahr rutschte die Hutkrempe bis weit unter seine Augen. Um Harry wurde es dunkel. Bevor er oder der Hut auch nur ein Wort sagen konnte, wandte sich Zischel aggressiv aus der Hosentasche, fühlte sich die kleine Messingschlange doch unter dem Hut ein wenig sicherer. *Ich wusste es, Orpheus, dass wir dich nie hätten erschaffen dürfen! Du machst immer nur Ärger! Schon seit der ersten Sekunde deiner jämmerlichen Existenz machst du nichts als Ärger!!!* spuckte die kleine Schlange wütend aus, zischelte bedrohlich. Der Hut begann laut zu lachen, konnte sich gar nicht mehr beruhigen, bis ihm schließlich die Luft ausging. Tief atmete er wieder ein, bevor seine Stimme so bedrohlich wie noch niemals zuvor erklang. „Dein Wissen und deine Taten decken sich aber überhaupt nicht, kleiner Slytherin. Und jetzt bist du leider auch nicht mehr in der Lage, auch nur das geringste gegen mich auszurichten!“ Harry zog zischend die Luft ein. „Kleiner Slytherin!?“ brachte er tonlos über die Lippen, während Zischel sich bedrohlich auf seiner Schulter aufrichtete und ihn erst einmal überhörte. *Es mag sein, dass ich momentan nichts gegen dich ausrichten kann, aber ich werde es dir heimzahlen, du altes Stück Stoff. In ein paar Jahren werden dich die Motten sowieso zerfressen haben, so dass ich mir eigentlich nicht die Hände an dir schmutzig machen müsste!* Wieder einmal lachte der Hut laut. „Du beschimpfst mich als unnütz, als schwach und übersiehst dabei deine eigene Unzulänglichkeit. Mir haben die Gründer ihr Wissen überreicht, während sie dir deine wahre Gestalt genommen haben und du dein jämmerliches Dasein nun als Kleiderhaken verbringen musst!“ *Lieber ein Kleiderhaken, als ein Haufen Altkleider ohne den kleinsten Funken Ehre im Leib!* „Ja ja, man merkt eben, dass du ein waschechter Slytherin bist. Dein Gerede von Ehre verrät dich, mein Lieber.“ „Öhm... ihr kennt euch!?“ Der Schwarzhaarig bekam sich ein wenig dumm vor, wie er da so vor der ganzen Schule auf dem Hocker saß und sich das Gerede von Zischel und dem sprechenden Hut anhörte. Es war aber auch zu dumm, dass er bisher nur die Gedanken von Menschen lesen konnte. Bislang waren ihm Zischels Gedanken und die anderer magischen Wesen, die in der Lage waren, konkrete Sätze zu erfassen, vollkommen fremd geblieben. Nur zu gerne hätte er in diesem Moment einmal Mäuschen in dem Kopf der beiden gespielt. Zischel schnaubte empört. *Wir sind flüchtige Bekannte...* brummte er. *Wirklich nur ganz flüchtige Bekannte...* Der Hut war sogar seiner Meinung. „Flüchtige Bekannte! So kann man es wirklich nennen...“ „Und du warst mal ein Zauberer, Zischel? Wieso bist du eine Schlange geworden?“ Der Hut lachte erneut. „So gerne ich dem Kleiderhaken dabei zuhören würde, wie er dir das erklärt, würde ich doch gerne auf den eigentlichen Grund zurückkommen, weswegen ich dich habe nach vorne rufen lassen, Erbe Slytherins.“ Stille. *Meinst du nun mich, oder den Dunklen Lord!?* Harry hielt die Luft an, doch der Hut schien weder überrascht noch schockiert. Die breite Hutkrempe verzog sich zu dem freundlichen Lächeln, welches jeder Schüler auch von ihm kannte. „Das ist der Grund, weswegen ich dich aus Gryffindor herausholen werde, Slytherin. Ich habe damals wirklich gehofft, dass dich die richtige Umgebung prägen würde, doch anscheinend habe ich versagt. Deswegen teile ich dich hiermit... DEM HAUSE SLYTHERINS ZU!!!“ In die Stille hinein hörte man das erschrockene Hicksen Nevilles, der es nicht fassen konnte und nun kurz vor einer Ohnmacht stand. Harry, ein Slytherin!? Er hatte vorhin mit einem echten Slytherin unter echten Slytherins in einer Kutsche gesessen!? Er hatte sich mit einem Slytherin unterhalten!? Einem Slytherin, wie auch Professor Snape einer war!? Mit einem Seufzen verdrehte er die Augen und fiel totenbleich von der Bank. Doch niemand bemerkte dies, waren doch alle, einschließlich der Lehrer, Geister und Bilder damit beschäftigt, den schwarzhaarigen Slytherin anzusehen, der selbst ein wenig bleich um die Nase den Hut von seinem Kopf zog und immer noch fassungslos auf Draco zuwankte. Wo Draco war, da war auch Slytherin. Und er war jetzt wirklich vollkommen Slytherin... Zischel wusste allerdings nicht, ob er sich nun freuen oder ärgern sollte. Einerseits wurmte es ihn fürchtlicht, dass der alte Fetzen sich herausnahm, Harry erneut einzuteilen und andererseits war der Dunkle Lord nun endlich in der richtigen Umgebung. Umringt von seinen Anhängern konnte er dann endlich sein vollen Potential an Herrschaft ausbilden. Obwohl ihm der blonde Malfoy da ein wenig suspekt vorkam. Hinter den grauen Augen schien sich immer etwas zu verbergen, was nichts gutes bedeutete. Und nachdem er den Malfoy schon einige Male in Aktion erlebt hatte, ahnte er, dass die Aktion, die in diesem Moment in diesen hübschen Augen aufleuchtete, irgendetwas mit Harry, vielen, vielen Federn und viel süßem Honig zu tun hatte. Die Schlange grinste verdorben. Die Lehrer waren die ersten, die zu tuscheln begannen. Sie beugten sich zueinander, hielte ihre Hände vor den Mund, als würden die Schüler nicht mitbekommen, was sie sich zuflüsterten. Und als dann ausgerechnet Professor Binns, der Professor, der im Unterricht keine Rücksicht auf schlafende Schüler nahm, die Bemerkung losließ, dass Harry schon immer etwas anders als die anderen Gryffindors war, begannen auch die Schüler zu tuscheln. Draco strahlte radioaktiv, als er aufstand und den Schwarzhaarigen neben sich absetzte. Er warf noch einen ernsten Blick über den Tisch, warnte jeden mit seinen unausgesprochenen Worten und lächelte Harry dann gewinnend an. „Ich freue mich, sie endlich auf der richtigen Seite zu sehen, Mylord!“ verkündete er, grinste breit und auch ein wenig schmutzig. Er nahm einen Schluck von dem Kürbissaft, grinste dann wieder süffisant und wandte sich kurz an seinen anderen Tischnachbarn. „Tut mir leid, Zabini, aber so wie es aussieht, wirst du dir doch einen anderen Bettnachbarn suchen müssen... Mein Zimmer ist leider belegt...“ Zabini schnaubte wie erwartet. „In deinem Zimmer stehen fünf Betten, Malfoy. FÜNF!!! So fett, dass du fünf Betten brauchst, bist du auch nicht!“ Malfoys Grinsen wurde breiter. „Du solltest mich mal sehen, wenn ich meinen Bauch nicht mehr einziehe...“ Er zwinkerte und wandte sich wieder an Harry. „Du hast Glück, denn wir haben ein Zimmer ganz für uns alleine, mein Lieber!“ Er rutschte noch ein wenig näher an den Schwarzhaarigen, schien sich an ihn anschmiegen zu wollen. „Und Snapes Raum liegt direkt daneben! Es wird dir also nichts passieren. Wir werden auf dich aufpassen... “ Wenn das nun der malforsche Versuch gewesen sein sollte, ihn zu beruhigen, so war das gerade gründlich in die Hose gegangen. „Hilfe...“ piepste Harry, doch leider war Neville immer noch bewusstlos und konnte ihm nicht helfen. Und Ron war gerade so in einen Tobsuchtsanfalls geraten, den Hermine noch zu unterbinden versuchte, dass auch von der Seite seiner... ehemaligen Freunde keine Hilfe zu erwarten war. Dumbledore schienen die Augäpfel aus den Höhlen zu quellen. Er schien das alles nicht begreifen zu können. Nur auf Snapes Gesicht legte sich ein zufriedenes Lächeln... ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! PS: Man hat gemerkt, dass ich keine bisschen Lust hatte, die ganze Zeremonie, in der die Erstklässler auf die Häuser verteilt werden, genau zu beschreiben, oder? Hoffe aber, dass das, was ich stattdessen gewählt habe, genauso, wenn nicht noch unterhaltsamer ist... ^^ PPS: Was ich auch noch einmal loswerden wollte... Wisst ihr wie unheimlich es ist, wenn man seine eigene Story hier liest!? Ich klicke auf meine Story, überfliege ein paar Wörter und fange leicht dümmlich, aber megabreit an zu grinsen, weil das tatsächlich meine Worte sind, die da stehen. Es macht mich unheimlich stolz, dass ich schon so viel zusammengeschrieben habe, dass meine Ideen immer noch nicht ausgegangen sind und dass das tatsächlich so viele lesen... *immer noch ganz breit grins* Kapitel 15: Gruselgestalten. ---------------------------- Ego sum qui sum - Ich bin der, der ich bin Autor: without_sin E-Mail: without_sin@web.de Pairing: Draco Malfoy x Harry Potter Disclaimer: Da mir die Charas gar nicht gehören und ich auch gar kein Geld dafür bekomme, muss ich wieder mal darauf pochen, dass die Idee wenigstens von mir ist!!! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann: Pech gehabt!!! Es bringt euch gar nichts, mich zu verklagen, denn ich nix Geld, meine Familie nix Geld, meine Freunde nix Geld. Ihr seht also, bei mir gibt's nur nix zu holen... ;) Kommentar: Nachdem ich nun schon eine halbe Ewigkeit nur noch in dieser Richtung herumstöbere, habe ich mich dazu aufgerafft, mich auch selbst einmal literarisch zu betätigen. Die Story habe ich einigermaßen im Kopf, noch einige Highlights eingeplant, bei dem Pairing bin ich noch stark am überlegen und so hoffe ich auf einige Kommentare von eurer Seite... (Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne entgegengenommen!) Außerdem müsste ich noch anmerken, dass ich mich nur teilweise nach den Büchern richte. Manches wird übernommen, anderes verdreht und das letzte wird einfach unter den Tisch gekehrt. Nichtsdestotrotz viel Spaß beim Lesen!! ~~oO@Oo~~ Ein ganz liebes Danke für all die, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. ~~oO@Oo~~ Kapitel 15: - Gruselgestalten. Dumbledore schienen die Augäpfel aus den Höhlen zu quellen. Er schien das alles nicht begreifen zu können. Nur auf Snapes Gesicht legte sich ein zufriedenes Lächeln... Von dem Rest der Einteilung bekam der schwarzhaarige Lord kaum noch etwas mit. Zischel saß unter seinem Umhang und zischte und spuckte vor sich hin und es schien der kleinen Messingschlange überhaupt nicht zu gefallen, dass der ‚stinkige, gammelige Stofffetzen‘ sein Geheimnis verraten hatte. Doch momentan war er nicht bereit auch nur irgendjemanden eine Auskunft über seine Herkunft zu geben. *Ich wusste schon immer, dass man dieser Mottenfalle nicht im Dunkeln begegnen sollte!* begann er gerade wieder seine Hasstirade, als Harry ihr entnervt einen Schubs gab. *Jetzt benimm dich endlich wie ein Slytherin und halt die Klappe!* knurrte er entnervt. Dumbledore blickte sowieso schon die ganze Zeit so seltsam in seine Richtung. Er musste jetzt nicht auch noch unbedingt herausfinden, dass er anscheinend auch noch einen echten Slytherin mit sich herumtrug. Grabe stieß Zabini in die Seite, der dem Stoß leider nichts entgegenzusetzen hatte und erschrocken mit seinem Gesicht in dem Suppenteller landete. „Was macht denn Dolohow hier?“ erkundigte er sich brummelnd und mit dem mehr als bekannten dummen Gesichtsausdruck. Zabini gurgelte, schnappte nach Luft und schnaubte dann. „Ich habe keine Ahnung, aber es ist mir auch vollkommen egal!“ erklärte er zischte er und verschränkte die Arme. Der große Gorilla an seiner Seite sackte ein wenig in sich zusammen. Schüchtern schickte er noch einen unsicheren Blick in Richtung Zabini und wandte sich dann an Goyle um, der allerdings genauso unwissend in Bezug auf den Todesser war, der quietschvergnügt da vorne zwischen den Lehrern saß. Der Dunkle Lord und Malfoy blickten sich nach dem Lehrertisch um und stellten fest, dass ihr Kumpane tatsächlich recht hatte. Dort vorne, zwischen Hagrid und Madam Pomfrey, saß tatsächlich Antonin Dolohow, den man noch vor anderthalb Jahren im Ministerium besiegt und gefangengenommen hatte, als es dort zu dem Kampf zwischen der DA und den Todessern gekommen war. Dem engagierten Todesser schien der Halbriese ein wenig suspekt zu sein, doch genauso wenig, wie er von Hagrid zermatscht werden wollte, wollte er von Madam Pomfrey bemuttert werden. Hogwarts Krankenschwester häufte ihm gerade wieder einen Extra-Löffel Kartoffelbrei auf den Teller. Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. ging es immer wieder durch dessen Gedanken. Die Krankenschwester kniff ihm in die Wange und schüttelte seinen Kopf zärtlich in ihrem unbarmherzigen Griff. „Sie müssen doch was auf die Rippen bekommen, mein Lieber. Essen sie nur, essen sie!“ Der sprechende Hut, der noch immer auf dem Hocker vor dem Lehrertisch stand und auch erst nachher wieder von Dumbledore mit in dessen Büro genommen werden würde, warf immer wieder wütende Blicke in Richtung Harry. Oder eher gesagt: in Richtung Zischel, die sich unter Harrys Umhang verbarg. Der Blick aus den ausgeleierten Stoffaugen war mehr als nur wütend. Vor diesem Blick müsste sich auch Professor Snape beugen, so kalt, erzürnt und vielleicht auch ein wenig enttäuscht war er. Irgendetwas musste damals vorgefallen sein... Miss Parkinson setzte ihr gewinnendstes Lächeln auf und beugte sich soweit über Draco hinweg, dass ihr Dunkler Lord auch gleich ihre... beiden eindeutigen Talente entdecken konnte. „Mylord...“ seufzte sie. „Ich freue mich, endlich an ihrer richtigen Seite weilen zu dürfen!“ Es folgte ein auffordernder Zungenschlag und Draco, der eigentlich noch damit beschäftigt war, Neville mit seinen Blicken zu erdolchen, fuhr zu ihr herum. „Ich warne dich, Pansy!“ knurrte er und seine Wangen färbten sich verärgert rot. Pansy ging nicht auf seine Warnung ein, schenkte Harry stattdessen noch einmal einen ihrer besten Schlafzimmerblicke, lächelte ihr bestaussehendstes Lächeln, drückte ihren Brustkorb noch einige wenige Zentimeter nach vorne und begann dann anzüglich den Nachtisch aufzuessen. Crabbe, der ihr gegenüber saß, fing bei diesem Schauspiel an zu sabbern. Draco zog noch einmal seine Augenbrauenmehr als nur verärgert zusammen und verschränkte die Arme. Das hier war sein Harry! Anscheinend musste er seinen Traumprinzen an mehr Fronten verteidigen, als er zu Hause noch gedacht hatte. Ein prüfender Blick zu Neville zeigte ihm, dass der Aschblonde von diesem Finnigan umsorgt wurde. Das irische Schlammblut gab dem armen Jungen einige kräftige Ohrfeigen und rüttelte und schüttelte ihn an seinem Kragen. Momentan keine Gefahr! Ein Blick zur Seite zeigte ihm Pansy, die gerade sinnlich, mit halb geschlossenen Lidern an einer Erdbeere lutschte und mit der anderen Hand ihren Hals entlang fuhr. Malfoy junior schrak zurück, runzelte die Stirn und wandte sich auf die andere Seite, an der sein schwarzhaariger Adonis ebenfalls gerade die Sahne von seiner Erdbeere abschleckte. Als Harry sich dem Blick aus den grauen Augen bewusst wurde, färbten sich seine Wangen leicht rot und er kaute ein wenig schneller. Draco seufzte, stützte seinen Kopf auf seine Hand und wusste, dass er seinem Lord für immer beim Erdbeeren verzehren zuschauen wollte. Wie sich seine leuchtenden Augen auf die Erdbeere fokussierten, wie seine Fingerspitzen zart die süße Frucht berührten, sie kurz liebkosten, sie emporhoben um sie schließlich in die warmen Höhle seines Mundes einzuführen. Wie sich seine Stirn unter dem Genuss entspannte, wie seine Zähne dieses Geschenk des Himmels rieben, wie seine Zunge den Geschmack erfuhr und sein Lord dann in voller Ekstase - „Draco! Langsam wird es peinlich!“ Der Blonde schrak zusammen, ließ seinen Blick umherwandern, in der Hoffnung, dass niemand seine Träumerei bemerkt hatte und lächelte den Schwarzhaarigen dann gewinnend an. „Verzeiht, Mylord.“ hauchte er immer noch verzückt, kam jedoch nicht Drumherum, von dieser so süß pochenden Ader auf Harrys Stirn angeregt, wieder in Gedanken zu versinken. In die Gedanken über diese wunderbare, sinnliche Ader, die so aphrodisierend, beinahe ekstatisch pochte, in einem heißen Rhythmus des Lebens und der Leidenschaft... Na ja, zumindest bis Harry sein engelsgleiches Gesicht abrupt abwandte. Eine kalte Hand auf der Schulter des Schwarzhaarigen ließ diesen zusammenzucken. Erschrocken wandte er sich um und sah noch für einen Moment die genießende Genugtuung seines neuen Hauslehrers. Auch wenn Harry Potter kein Potter war, war da immer noch die Abneigung in ihm, die er auch nicht für seinen Dunklen Lord von dem einen auf den nächsten Moment auflösen konnte. „Folgen sie mir, Potter.“ knurrte er bestimmt und mit einem Hauch gezwungener Unterwürfigkeit, die sonst nur bei Dumbledore so großzügig zum Vorschein kam, und wandte sich auch schon um, machte sich auf den Weg in die Kerker. Harry warf Draco noch einen fragenden Blick zu, musste sich von Miss Parkinson noch einen Witz bezüglich seiner überwältigenden Männlichkeit anhören und rannte dann seinem Zaubertränkeprofessor noch schneller hinterher. „Sie sind ab heute ein Mitglied des Hauses Slytherin, Mr. Potter.“ erklärte Professor Snape beinahe beiläufig, während er mit großen Schritten die Gänge entlang stiefelt und sich sein schwarzer Umhang weit aufbauschte. „Auch wenn meine kommende Bemerkung unsinnig ist, möchte ich sie dazu anhalten, sich doch ein wenig mehr wie ein Slytherin zu benehmen!“ *Na, ich weiß schon, wen ich wegen dem würdigen Verhalten eines Slytherins fragen werde...* meinte Harry leise und starrte auf die Schwanzspitze Zischels, die irgendwie den Weg aus seinem Pullover gefunden hatte. Die Messingschlange nahm sich ein Vorbild an Blaise Zabini und schnaubte. Professor Snape ließ den Schwarzhaarigen aufholen, bis sie beide nebeneinander die Treppe in den Kerker hinabstiegen. „Bei Fragen bezüglich der Slytherin-Hausordnung wenden sie sich bitte an Mr. Malfoy junior und verschonen mich mit ihrer niederen Intelligenz. Draco ist mit den Regeln für das Benehmen eines würdigen Slytherin aufgewachsen und wird sie bestimmt gerne einführen, Mylord. Dennoch werde ich ihnen einen groben Überblick geben, bevor sie ihrem Haus erneut eine Blamage zuführen.“ Harry runzelte die Stirn. Welche Blamage!? „Ihr Benehmen an dem Slytherin-Tisch ließ wirklich zu wünschen übrig. Mehr als 3 Sekunden sollten sie einen Schüler eines anderes Hauses nicht anschauen und sie haben Neville Longbottom kaum aus den Augen gelassen. Reißen sie sich also bitte zusammen!“ Harry kräuselte seine Nase. Aha... Der Zaubertränkeprofessor blieb vor einem Gemälde stehen, welches Hogwarts zu seiner Bauzeit äußerst hässlich und ekelerregend darstellte. Mit seinem Finger rieb er angestrengt über den hölzernen Rahmen, gab einigen unartikulierte Laute von sich. Er erinnerte an eine Art Mischung aus Stöhnen, ganz vielen S-Lauten und dem Ausspeien von Spucke. Entfernt erinnerte es irgendwie an Parsel für Anfänger. Tatsächlich aber rollte sich der Teppich auf der gegenüberliegenden Seite der Wand nach links und gab den Eingang zu einem größeren Raum frei. Professor Snape wies mit der Hand nach drinnen. „Hier ist der Aufenthaltsraum der Mitglieder des Slytherin-Hauses. Nachdem vor fünf Jahren unbekannte Eindringlinge die bewohnten Slytherin-Räume betreten hatten, sahen wir uns um unser Sicherheit Willen gezwungen umzuziehen.“ Harry lief rot an. Vor fünf Jahren? Waren er und Ron damals nicht wegen der Kammer des... „Ups!“ Sein Professor musterte ihn eindringlich und schien mehr von diesem unschuldigen Gesichtsausdruck ablesen zu können, als dem Dunklen Lord lieb war. „Sieht...“ Er musterte die kahlen Wände und den aus Stein gehauenen Boden. „... gemütlich aus...“ Er grinste schief. „Hier fühlt man sich gleich wohl...“ Erschrocken fuhr er zusammen, als einer der Kamine plötzlich laut an zu rumpeln begann und starrte entgeistert auf das Feuer, welches sich blau, gelb, grün und dann wieder rot färbte. „Was in aller Welt...“ „Wir befinden uns hier ein Stockwerk über den Gesellschaftsräumen der ansässigen Geister und Gespenster. Dadurch, dass sich die toten Seelen häufig in dem Raum aufhalten, kommt es nicht umhin, dass sich Energie ansammelt, die bei der kleinsten Störung reagiert.“ Der bleiche Mann grinste. „Seien sie also ein wenig vorsichtiger, wenn ihnen ihr Leben lieb ist...“ „Äh...“ Harry wusste nicht, was nun von ihm erwartet wurde, fuhr noch einmal zusammen, als ein langgezogenes Stöhnen durch den Kamin zu ihnen herüberwehte und mit einem Knall aufhörte. Professor Snape trat noch einen Schritt näher. „Das hier wird für das nächste Jahr ihr Zuhause sein. Wie gefällt es ihnen?“ *Also mir hat selbst der Donnerbalken in Askaban besser gefallen...* Das Gesicht des Schwarzhaarigen verzog sich schmerzlich. „Hier fühlt man sich doch gleich wie zu Hause...“ gab er gequält von sich. „Schön, schön!“ Snape klatschte in die Hände, bevor er mit ihnen auf die verschiedenen Türen und Durchgänge deutete. „Der Teppich draußen ist der Eingang in die Höhle der Schlange. Sie können den Durchgang öffnen, indem sie den Rahmen des Bildes erregen-“ Zischel hustete entsetzt und Harry grinste. *Jetzt haben wir doch noch was gefunden, dem du in den Hintern kriechen kannst, mein Lieber!* Die Schlange schnappte nach Luft, wäre wahrscheinlich schon blau angelaufen, wenn sie nicht aus Messing gewesen wäre, und versuchte gleichzeitig, mit ihrer aufkommenden Sauerstoffnot ihren Lord so böse wie nur möglich anzuschauen. „- und dem dritten Ziegelstein von links auf dem Bild das Passwort nennen. Momentan können sie die Hallen der Slytherins betreten, wenn sie...“ Er seufzte. „... ‚Vanillepudding‘ auf Parsel sagen.“ Wieder schauten sich der Schwarzhaarige und die Schlange an, bevor sie laut losprusteten. Professor Snapes Augenbrauen wanderten steil nach oben, doch er sagte vorerst kein Wort, wies stattdessen auf einen anderen Durchgang. „Dahinter verbergen sich die Schlafräume der Mädchen, die sie mit keinem Passwort oder Zauber der Welt betreten können, da der pinke Fluch auf die männlichen Aspekte ihrer Magie reagiert und sie dementsprechend umwandelt, dass die Mädchen vor ihnen nichts zu befürchten haben.“ Zischel rollte mit den Augen. *Was er natürlich nun vergessen hat zu erwähnen, ist, dass dieser pinke Fluch die perfekte Gelegenheit ist, sich kastrieren zu lassen.* Harry erstarrte einen Moment, bevor er dem Durchgang einen ängstlichen Blick zuwarf und einen Schritt zurückwich. Und nur der gemeine Blick seines Professors hielt ihn auch noch davon ab, sich seine Hände schützend vor seinen kostbarsten Schatz zu halten. Zischel grinste immer noch. *Der Fluch wandelt dich erst für 24 Stunden in eine Frau und da du immerhin einmal die Schlafgemächer der Ladys betreten hast, besteht die Möglichkeit, dass du es wieder tust. Deswegen sorgt der Fluch dafür, dass-* „Schon gut, schon gut... Genauer möchte ich es gar nicht wissen!“ *Wenn du meinst... Aber ich wollte ich ja nur warnen, denn Lady Gryffindor hatte damals jede Menge Spaß mit diesem Zauber...* „Wenn man durch die große Holztür dort hinten geht, kommt man auf die Ländereien Hogwarts, allerdings würde ich sie davor warnen, diese Tür für ihre regelwidrigen Streifzüge zu nutzen. Wenn sie erwischt werden würden, wie sie wieder einmal meinen, die Welt zu retten, wird das von nun an ein schlechtes Licht auf mein Haus werfen. Halten sie sich also zurück und lernen, dass auch andere auf sich achten können.“ Nachdem der Professor seinem neuen Schützling und Dunklen Lord noch die Tür gezeigt hatte, mit der die privilegierten Möchtegern-Todesser ungesehen in die Bibliothek und speziell in die Verbotene Abteilung gelangen konnte, wie man die Tür handhabte, mit der man in Madam Pomfreys Medizinschrank landete und den Geheimgang, der einen zu Filchs Kleiderschrank führte, wies er auch endlich die Richtung auf, in der Harry seinen Schlafraum finden würde. „Der Gang zu den Jungen-Schlafsälen ist im Gegensatz zu den Mädchen mit keinem Fluch oder Zauber ausgestattet, da die Gründer der Meinung waren, dass sich die Stammhalter sich zu wehren lernen müssten. Damit sie zu ihrem und Mister Malfoys Schlafsaal gelangen können, müssen sie den Gang bis nach ganz hinten durchgehen, Mister Potter. Wir wollten Mr. Malfoy als ranghoher Anhänger Voldemort die größtmögliche Privatsphäre und höchste Geheimhaltung zusichern, weswegen man dieses Zimmer auch nur mit der ausdrücklichen Bewilligung der Türklinke betreten kann.“ „Die Erlaubnis der Türklinke!?“ Professor Snape schnaubte. „Die beste Sicherung der Tür geschieht durch die Türklinke. Das weiß doch jedes Kind...“ Zischel wagte noch einmal kurz ihren Kopf aus der Pullover, blickte sich schnell um, bevor sie sich wieder zurückzog und sich an den warmen Körper schmiegte. *Das waren noch Zeiten, als ich hier lebte. Lady Gryffindor hat mich in die Schlafsäle der Damen geschickt, da ich als Sohn eines Lords mich ja auch anständig gegenüber Damen benehmen müsste, die ihre Unterwäsche vergessen haben. Als Rache habe ich den Durchgang zu den meinigen Schlafsälen mit einem Gegenspruch zu dem pinken Zauber belegt.* Die Schlange kicherte. *Ich werde nie vergessen, wie herrlich Lady Ravenklaw geschrieen hat, als ihr Unterrock plötzlich entschloss, wie ein Basilisk durch die Toilettenabflussrohre zu kriechen! Sie hätte durchaus eine Karriere als Opernsängern im 18. Jahrhundert anstreben können...* Harry hustete. *Wenigstens weiß ich nun, dass ich mir den Gang mit dir zum Tierarzt zur Vorbeugung vieler kleiner Schlangen sparen kann...* Zischel erwärmte sich schlagartig wieder. *Wenigstens musste ich keine Zwölflinge wie der junge Lord Hufflepuff adoptieren...* giftete er. *Und wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mir den pinken Zauber selbst auflegen, denn sonst wirst du demnächst das halbe Slytherin-Haus wegen Schwangerschaft schließen müssen!* *Ich hege aber nicht die Absicht, mit dem halben Hause Slytherin im Bett zu lande!!!* *Denkst du deine Abneigung in dieser Hinsicht würde Pansy Parkinson aufhalten?! Ganz zu schweigen von dem jungen Malfoy, der zwar nicht schwanger werden könnte, aber bestimmt irgendeinen Grund findet um es zu versuchen!* Der Schwarzhaarige seufzte. Irgendwie hatte die kleine Landplage da unter seinem Herzen doch schon Recht. Professor Snape war vor den beiden Herrschaften den Gang entlangmarschiert und hatte so manchem Bild einen riesigen Schrecken eingejagt, bis er neben der letzten Tür auf dem Gang stehen blieb und der Messingschlange noch einen misstrauischen Blick zuwarf. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass hinter dieser flapsigen Zunge mehr steckte, als der Kleiderhaken momentan zugegeben hatte. Zumindest gegenüber den Todessern, denn dem Dunklen Lord schien das rostige Stück Metall ja ziemlich zugetan zu sein, so vertieft die beiden in ihr Gespräch waren. „MR. POTTER!“ Okay, es war eine Genugtuung erster Klasse für ihn, dass der Dunkle Lord immer noch vor ihm zusammenschreckte. „Würden sie bitte ihre Hand auf die Türklinke legen!?“ lächelte der Professor zufrieden, schnurrte beinahe. Mit großen Augen musterte der Schwarzhaarige seinen neuen Hauslehrer, streckte vorsichtig seine Hand nach dem bissig aussehenden Basiliskenkopf aus, der die Türklinke sollte. Bevor er die Klinke aber tatsächlich berührt hatte, fing diese sich an zu bewegen, zischelte so tief, dass es beinahe einem Knurren glich, wich den unsicheren Fingern aus, schnappte danach. *Verschwinde, Fremder!* fauchte der Kopf. Harry keuchte. Zischel hatte sich schlagartig fest um seinen Hals gezogen und drückte ihm wunderbar die Luft ab. Mit beiden Händen griff er nach der Schlange um seinen Hals und versuchte den Griff ein wenig zu lockern. Erleichtert schnappte er nach Luft, als er es tatsächlich geschafft hatte, eine Hand zwischen die Schlange und seinen Kehlkopf zu schieben. *Ich soll mir mit Malfoy das Zimmer teilen.* teilte er dem grummeligen Kopf mit, während er immer noch mit dem festen Griff seiner Schlange kämpfte. Professor Snape hob seine Augenbraue, als er die Bemühungen seines unbegabtesten Schülers bemerkte, sprang aber wirklich erklärend in die Bresche. „Das hier ist Harry James Potter. Er ist ab heute ein Schüler Slytherins.“ Die glühenden Augen musterten beide Schwarzhaarigen, blieben dann auf er Narbe Harrys hängen. *Wieso sollte ich dem Feinde Slytherins den Zugang zu diesen Räumen gewähren, alter Mann!? Ich werde ihn zerfleischen, aber nicht durchlassen!* *Schön, dass du Gefallen an meinen Qualen gefunden hast, doch vielleicht sollte ich dich noch einmal davon in Kenntnis setzen, dass bewiesen ist, dass ich der Sohn Salazar Slytherins...* Die leeren Augen musterten ihn noch einmal genauer, der Basiliskenkopf schien Witterung aufzunehmen, kaum merklich weiteten sich seine Pupillen überrascht, bevor er nickte. *Willkommen in meinen Räumen, Erbe Slytherins!* brummte er und die Tür öffnete sich mit einem erbärmlichen Quietschen. Der Professor schien beinahe zu platzen. Tief in seinem Herzen hatte er ja darauf gehofft, dass der Basilisk Harry ablehnen würde, dass der Schwarzhaarige ohne ein freies Bett dastehen würde und deswegen zu ihm, in seine Privaträume ziehen müsste. Am besten in den Raum, direkt neben seiner Braustube, denn das Elfenblut musste ja so frisch wie nur irgend möglich verarbeitet werden... Harry seufzte. Da hatte aber noch einer einen Narren an ihm gefressen... Zischel versuchte immer noch, dem Schwarzhaarigen unter die Haut zu kriechen, gab keinen einzigen Laut von sich, atmete noch nicht einmal richtig mehr. Als der Lord sich schließlich ein Herz fasste und durch die Tür trat, versteifte sich das Messing noch mehr, machte damit in seiner Härte wahrscheinlich schon Diamanten Konkurrenz. Professor Snape war es, der hinter den beiden das Zimmer betrat und Tür hinter sich schloss. Jetzt waren sie ganz alleine... „Das Bett auf der linken Seite, vor dem Fenster zum Innenhof Hogwarts, belegt Draco. Die anderen vier Betten sind noch frei, sie haben also die freie Wahl. Hinter der dunkelgrünen Tür befindet sich das zu dem Raum gehörende Badezimmer, hinter dem hellgrünen der begehbare Kleiderschrank und hinter der grünen Tür befindet sich noch Raum, den Draco als Arbeitszimmer benutzt hat. Sie zwei müssen sich wohl nun arrangieren.“ Harry nickte, blickte sich um und konnte ehrlich sagen, dass ihm der Raum gefiel. Er war so viele Treppen nach unten gelaufen, dass es ihn zwar verwunderte, wieso er nun von so weit oben auf den Hof und die Ländereien hinabsehen konnte, doch er würde sich hüten, dies vor seinem Hauslehrer auszusprechen. *Verdammt, Zischel!* spie er stattdessen aus. *Was hast du denn bloß? Lass mich doch endlich mal los!* Angespannt erschien der kleine Kopf in dem Kragen des Pullovers und die kleinen Augen suchten den ganzen Raum hermetisch ab, besonders der Bereich um die Tür schien der Messingschlange nicht zu passen. Als sich Zischel sicher war, dass der Basiliskenkopf keine Chance hatte, in dem Zimmer Mäuschen zu spielen, ließ sie los, ließ zu, dass Harry sie von seinem Hals hob und unter eines der Kopfkissen verfrachtete. *Kannst du mir mal sagen, was das sollte!? Mir ist schon klar, dass wir uns nicht immer bestens verstehen, aber das es so schlimm ist, dass du ich deswegen erwürgen willst, hätte ich nicht gedacht!* Langsam kroch der Kopf Zischels unter dem Kissen hervor. Die Schlange schien sich zu schämen. *Es tut mir leid, Harry, doch ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich Hermes noch einmal wiedersehen würde...* Er zog die Nase hoch, blinzelte auffallend häufig und kroch wieder ein Stück zurück. Okay, das Gespräch zwischen ihnen beiden schien ebenfalls immer unumgänglicher zu werden... Harry knirschte mit den Zähnen, wandte sich dann aber doch noch um und funkelte seinen Professor an. „Und könnten sie mir nun bitte sagen, weswegen sie mich von der großen Halle vor allen anderen weggeholt haben!? Wissen sie, was die nun wieder tratschen werden!?“ Der Professor spannte seinen Kiefer an, verneigte sich dann einige wenige Zentimeter. „Verzeiht mir, Mylord, doch ich wollte sie schnell sprechen und das am besten ohne irgendwelche aufdringlichen Schüler...“ Harry winkte ab. „Ja ja, jetzt machen sie schon, bevor Draco uns doch gleich noch findet...“ Snape nickte und Harry ließ sich mit einem Seufzen auf sein Bett fallen. „Wir haben ihnen ja vor kurzem ein wenig Blut auf Malfoy Manor abgenommen und ihre Abstammungsgene mit denen von Salazar Slytherin verglichen. Sie sind eindeutig der Sohn des Gründers und dürfen sich glücklich schätzen, dass ihr Vater eine solch würdige Mutter für seinen Erben gefunden hat.“ Der Professor holte seinen Zauberstab heraus und ließ mit einem Winken eine Art Stammbaum in der Luft entstehen. „Die alten Abstammungslinien bezeugen, dass sowohl Slytherin, als auch Hufflepuff und sogar Malfoy von dem großen Zauberer Merlin abstammen. Von der Seite ihres Vaters kommt die gewaltige Magie in ihren Adern. Dadurch das Slytherin tot war, als sie gezeugt wurden, konnte er ohne Probleme auch auf seine im Leben verschlossene Lebensenergie zugreifen und sie ebenfalls an seinen Erben weitergeben.“ Harry legte den Kopf schief. Also wäre die Theorie Malfoys, dass er sich in einer magischen Evolution befand, doch möglich. Bei Mr. Malfoy hatte er diese Evolution ja deutlich sehen können und wenn Snape nun andauernd betonte, wie stark Slytherin doch war, würde seine Evolution wahrscheinlich noch viel aggressiver geschehen. „Ich habe ihr Blut weiter untersucht um herauszufinden, wer ihre wahre Mutter war. Anfangs war es ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen, weil die mütterlichen Merkmale in ihrem Blut zu keiner mir bekannten und untersuchten Spezies passen wollten, bis sie eben den Aspekt des Gedankenlesens bekannt gaben. Die einzigste Spezies, die die natürliche Veranlagung zur Telepathie besitzt sind Elfen. Allerdings hatten sich Elfen schon sehr lange nicht mehr gezeigt und da sie sehr scheu sind, gibt es auch keine Vergleichsproben.“ Harry blickte nun doch interessierter auf. „Deswegen sind sie nach Irland!“ stellte er schließlich fest. „Sie haben meine Blutprobe in den Wald gelegt und gehofft, dass da einfach mal ein Elf dahergewackelt kommt und die Lust und Laune hat, meine Mutter ausfindig zu machen!?“ Professor Snape fuhr sich verlegen durch die Haare. „Ja... So könnte man es auch ausdrücken... Tatsache ist aber, dass eine Woche später eine Eule in einen sehr komplizierten Trank hineinfiel, die einen Brief über ihre Mutter dabeihatte.“ Er fuchtelte mit seinem Stab auf dem durchsichtigen Stammbaum und die noch leere Seite füllte sich mit Bildern und Buchstaben. „Der Name ihrer Mutter lautet Belle de Beaux Batons und sie war eine der ausschlaggebenden Gründerinnen der Zaubererschule in Frankreich: Beauxbatons. In ihrer Ahnenreihe lässt sich ebenfalls eine mächtige Zauberin feststellen: Morgana, die Fee. Neben ihren nicht zu unterschätzenden magischen Fähigkeiten scheint Miss de Baux Batons ebenfalls die Fähigkeiten ihrer Art weitergegeben zu haben. Das Gedankenlesen, das Können als Luftelement zum Fliegen und ihr völliges Versagen in Zaubertränke, da das Feuer ihnen widerstrebt.“ „Das heißt, dass ich Zaubertränke jetzt abgeben kann!?“ Harry jubelte und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen. „Dafür liebe ich meine Mutter!“ Professor Snape räusperte sich. „Natürlich können sie Zaubertränke abgeben... Wenn sie zum Direktor gehen und ihm die Sachlage erklären... Das sie der wirkliche Dunkle Lord sind, dass ihre Mutter eine Elfe ist, obwohl man mittlerweile schon an der Existenz dieser Wesen zweifelt...“ Der Schwarzhaarige seufzte. „Irgendwie wäre es auch zu schön gewesen...“ Professor Snape musterte den Schwarzhaarigen, der ein wenig abwesend wirkte. Und so, wie er da lag, die Augen auf etwas nicht sichtbares gerichtet, so zierlich und schmächtig, wie man es dem Dunklen Lord nicht zutrauen würde, regte sich doch ein Gefühl der Fürsorge in dem kalten Herz. Harry war vom Retter des Lichtes zu einem Retter der Welt geworden und es war schon verwunderlich genug gewesen, wie diese schmale Brust das Gewicht über den Verlust seines Paten getragen hatte. Der Professor schüttelte den Kopf. „Und vielleicht hatte Malfoy doch Recht mit seiner dämlichen Theorie über die magische Evolution... In ihrem Blut herrschen Unnormalitäten, die die Ärzten in Sankt Mungos die Hände über den Kopf zusammenschlagen lassen würden vor Entsetzen. Die Diskrepanz ihrer... Na ja, es ist auf jeden Fall mehr als nur ungewöhnlich! Und bis ihr neuer Lehrer hier auftaucht, sollten sie vorsichtig sein.“ Harry richtete sich wieder auf. „Wie mein neuer Lehrer!?“ Professor Snape lächelte. „Um mit ihrer neuen Fähigkeit richtig umgehen zu können, brauchen sie einen geeigneten Lehrer. Der in Irland ansässige Clan der Elfen hat sich bereit erklärt, jemanden aus ihrer Mitte zu ihrer Schulung vorbeizuschicken...“ Ein bestialisches Fauchen und Knurren vor der Tür ließ beide herumfahren. Anscheinend hatte Hermes, der Türgriff mit dem Basiliskenkopf sich gerade in dem Lauscher verbissen. Und so, wie sich die Schreie anhörten, bereute Draco Malfoy seine Neugierde wirklich... ~~oO@Oo~~ Wenn ihr euch schon so viel Zeit genommen habt und bis hierhin gelesen habt, dann nehmt euch doch noch eine weitere Minute und hinterlasst mir ein Kommentar. Das geht blitzschnell für euch und hilft mir unheimlich weiter... Danke schön!!! PS: An meine lieben, wunderbaren Leser! Da ich bald meinen nächsten großen Geburtstag vor mir habe - ich werde 20!!! ^-^ - und das auch richtig feiern werde, werdet ihr wohl ein oder auch zwei Mal auf mich verzichten müssen... ^^ Und während ihr euch ärgert, dass es nicht weitergeht, versuche ich meine roten Fäden neu zu ordnen und meine Witz wiederzufinden, der in den letzten Kapiteln irgendwie ein wenig verloren gegangen ist... T-T Witz, komm zurück!! Mama liebt dich doch... TTT-TTT Und wenn ich endlich wieder nüchtern bin und weiter schreiben kann, geht es auch sofort weiter... ^^ Versprochen!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)