Sailor Moon Moments - Die Wette von bebi (Mamo X Usa) ================================================================================ Prolog: A, B oder C? -------------------- „Na sag schon. A, B der C?“, Bunnys Stimme klang neckisch, als sie Mamoru diese Frage stellte. Sie waren bei ihm Zuhause. In seinem Schlafzimmer, in dem außer einem riesigem Bücherregal und einem Fernseher auf einer kleinen Kommode nur ein großes Bett stand, saßen die Beiden auf dem Bett und überall waren Bücher, Blätter und der gleichen unaufmerksam verteilt worden. Mamoru sah Bunny grübelnd an: „Mhh…ich denke…B!“ „Nein! Falsch. Tja ja, da musst du wohl noch etwas lernen.“, erwiderte Bunny mit verspieltem Unterton. Mamoru sah zu ihr rüber: „Wie falsch? Ich war mir ziemlich sicher. Zeig mal her.“ Er wollte nach dem Buch in Bunnys Händen greifen, doch sie zog es mit einer flinken Bewegung von ihm weg und hielt es mit ihrer rechten Hand hinter ihren Rücken. Mamoru begriff und rückte ein Stück näher zu ihr: „Aha, ich verstehe. Du willst dich vor unserer Vereinbahrung drücken.“. Er lachte sanft und zog sie ein Stück zu sich. Er nahm sie mit beiden Händen an ihrer schmalen Taille und zog sie so weit zu sich, bis ihr Gesicht ganz nah an ihrem war. Sie hielt weiterhin das Buch hinter ihrem Rücken verborgen. Sie blickten sich an und Mamorus Blick wich ihrem keinen Millimeter als er sagte: „ Du hast es versprochen. Nach zwanzig richtigen Antworten bekomme ich einen Kuss.“ Er wandte seinen Blick ab und flüsterte ihr ins Ohr: „Du willst dich wohl drücken?“. Bei seinen Worten bekam sie leichte Gänsehaut am ganzen Körper. Doch sie ließ sich nicht so leicht aus der Fassung bringen: „Ja wenn es wirklich zwanzig richtige Antworten wären, doch deine letzte war falsch mein Lieber, da kann man nichts machen…tja.“, noch während sie diese Worte sprach entschwand sie seinen Armen und kniete sich hinter ihn. Sie trug ein orangefarbenes Kleid mit Sonnenblumen bedruckt, das bei ihrer hastigen Bewegung hoch rutschte und ihre langen, wohlgeformten Beine preisgab. Sie umarmte Mamoru von hinten und schmiegte sich an sein weiches, gut riechendes Hemd ohne das Buch loszulassen. Sie hielt es locker in der rechten Hand und ließ es in Mamorus Blickfeld hin und her schwingen. Seine Augen blitzen kampflustig: „Na wenn das so ist, gib mir doch das Buch mit den Antworten einmal.“ Er hob seine Hand doch Bunny zog das Buch gleich wieder hinter sich. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr und berührte dabei leicht sein Ohrläppchen mit ihren Lippen: „Hol es dir doch.“ Dann löste sie sich plötzlich von ihm und schwang mit einer federleichten Bewegung vom Bett und ging mit dem Buch in der Hand Richtung Wohnzimmer. Sie hielt das Buch demonstrativ weiter hinter dem Rücken, so dass Mamoru es sehen konnte. Er sah ihr nach. Im Türrahmen machte sie noch einmal Halt und dreht sich zu ihm um und lächelte so zauberhaft wie triumphierend. Dann ging sie weiter, doch sie kam nur ein paar Schritte vorwärts, denn Mamoru war ihr gefolgt und stand nun plötzlich vor ihr. Er sah ihr direkt in die Augen und drückte sie gegen die Wohnzimmerwand. Er streichelte von ihrer Schulter ihren Arm hinunter mit dem sie das Buch hielt. Ihre Gesichter waren nur einen Fingerbreit von einander entfernt und keiner von beiden wandte den Blick auch nur für den Bruchteil einer Sekunde ab. Seine Hand berührte ihre und er nahm ihr bestimmt aber sanft das Buch aus den Händen. Dann ohne es eines Blickes zu würdigen ließ er es auf den Boden fallen. Er nahm sie wieder an der Taille und zog sie noch weiter zu sich, aber dennoch ließ er so viel Abstand, dass sie sich in die Augen blicken konnten. Sekunden vergingen, die Bunny vorkamen wie eine Ewigkeit. Eine Ewigkeit, in der sich eine ungeheure Spannung aufbaute. Sie sahen sich an und wären beinahe wahnsinnig geworden vor Verlangen. Ihre Augen funkelten sich an und Bunny hielt seinem Blick noch genau fünf Sekunden stand bevor ihre Augen flehten, er solle sie endlich küssen. Über Mamorus Mund huschte noch ein verspieltes lächeln und dann trafen sich ihre Lippen und sie taumelten in ihrem Glück. Sein Kuss war lang und zärtlich, dann umarmte er sie und es fühlte sich an, als ob er sie nie wieder loslassen wollte. So standen sie da. Die Sonne fiel durch das Fenster auf das junge Paar und Bunnys blondes Haar leuchtet wie Gold. Ihr Mund näherte sich seinem Ohr und sie flüsterte sanft:“ Die richtige Antwort war C. „ Kapitel 1: Ich bin älter geworden... ------------------------------------ Es war nicht nur sein Aftershave und sein halboffenes Hemd, was sie verrückt machte. Nein, es war der Blick mit dem er sie anschaute, wenn er es denn einmal tat. Ja dieser Blick machte sie verrückt. Aber auf andere Weise, als sein Aftershave und sein halb offenes Hemd. Es machte sie wahnsinnig. Wahnsinnig wütend. Sie waren bei ihm Zuhause. Mamoru arbeitete konzentriert an seinem Laptop und Bunny bewegte sich frei in seiner Wohnung. Sie war es schon gewohnt sich die Abende, die sie bei ihm verbrachte, alleine zu beschäftigen. Sie nahm sich öfters etwas zu lesen mit. Meist waren es Comics. Und sie hatte es sich in letzter Zeit zum Hobby gemacht selber welche zu zeichnen. Und sie fand, dass sie sogar richtig gut geworden war. Diesen Abend saß sie wieder in seinem Wohnzimmer und kritzelte an ihrer neusten Geschichte rum. Mamorus Wohnzimmer war sehr spärlich eingerichtet, dennoch strahlte es Wärme aus. Bunny saß in der Mitte des Raumes auf einem warmen Teppich an einem kleinen Tisch. Wenn sie aufblickte konnte sie genau auf Mamoru blicken, der mit seinem Laptop auf dem Schoß im Schneidersitz auf der Couch vor dem Tisch saß und arbeitete. Er studierte jetzt in Japan weiter und musste natürlich viel lernen. Zu viel, dachte sich Bunny als ihr Blick sich verächtlich von ihrer letzten Zeichnung abwandte und wie immer auf sein hochkonzentriertes Gesicht viel. Sie sah ihn an. Und immer wieder ertappte sie sich, wie ihr Blick runterwanderte zu seinem halb offenem weißem Hemd. Sie saß zu weit weg um sein Aftershave zu riechen, aber sie wusste wie himmlisch er roch. Sie sehnte sich danach zu ihm zu gehen und ihn zu umarmen, ihn zu küssen und was wusste sie alles noch. Doch sie würde ihn nur bei der Arbeit stören und sich wieder einen genervten Blick einfangen. Sie schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es weit nach Zehn war. Sie wollte aufstehen und sich fertig machen um nach Hause zu gehen, als ihr Blick durch die gläserne Balkontür nach draußen fiel. Es regnete in strömen. Der Himmel war dunkel und es bahnte sich ein Gewitter an. Sie hasste Gewitter. Der Gedanke, sich durch dieses Wetter schlagen zu müssen, war ihr so zuwider, dass sie Mamoru kurzerhand doch bei seiner Arbeit unterbrach. „Mamoru?“, sein Blick fuhr von seinem Laptop auf zu Bunny. „Kann ich heute Nacht hier schlafen?“ Seine Augen zeigten ein deutliches ‚Wieso’ an doch bevor es zu seinen Lippen hinunter wandern konnte, deutete Bunny nach draußen. Er lächelte und klappte seinen Laptop zu: „Ja klar, kein Problem, aber vergiss nicht deinen Eltern bescheid zu sagen.“ Er legte den Laptop beiseite, stand auf und ging in Richtung Wohnzimmertür: „ Ich mach dir das Gästezimmer fertig.“ Das Gästezimmer. Ja sie schlief immer im Gästezimmer. Sie hatte einmal bei ihm geschlafen, als sie noch nicht zusammen waren. Da hatte sie sich den Kopf angeschlagen und er hatte sich um sie gekümmert. Damals schlief sie auch im Gästezimmer. Seit dem hatte sich daran nichts geändert. Auch wenn sie tagsüber auf seinem Bett lernten bis spät in die Nacht, ging sie zum schlafen ins Gästezimmer. Er meinte es nicht böse, das wusste sie. Er war nur höflich und dachte wohl es sei ihr unangenehm die ganze Nacht bei ihm zu verbringen. Oder er wollte sie nicht da haben. Die zwei Möglichkeiten gab es für Bunny. Aber statt sich weiter Gedanken darüber zu machen, ging sie zum Telefon und rief ihre Eltern an. Sie erzählte ihnen kurzerhand, dass sie wegen dem schlechtem Wetter lieber doch bei Amy übernachtete, mit der sie sich zum lernen traf. Sie befand diese kleine Notlüge für akzeptabel, denn sie war nicht in der Stimmung sich predigten von ihrem Vater und schmutzige Witze von ihrer Mutter anzuhören. Sie folgte Mamoru ins Gästezimmer und fragte ihn, ob sie ein Hemd von ihm haben könne um darin zu schlafen. Während er zum Schrank in seinem Schlafzimmer lief um ein Hemd zu holen, dachte sie, dass sie doch viel lieber in dem Hemd schlafen würde, was er gerade anhatte, das warm war und nah ihm roch. Er kam zurück und gab ihr ein frisches Hemd und beschäftigte sich dann wieder damit, das Gästebett herzurichten. Sie tapste barfuß ins Bad und machte sich fertig. Ihre beiden langen Zöpfe hatte sie raus gemacht und sie trug ihre langen goldenen Haare offen über Mamorus weißem Hemd. Dass ihre Erscheinung engelsgleich war, konnte so niemand mehr abstreiten. Mamoru war mit dem Gästebett fast fertig und Bunny lugte schüchtern um die Ecke. Sie betrat das Zimmer mit seinem Hemd gekleidet und als er das Bett fertig hatte bedankte sie sich. Er sah zu ihr auf und da war er wieder. Dieser Blick. Sie stand halb nackt vor ihm und er sah sie so an. Er sah sie an, wie er Chibiusa ansah. Sie war siebzehn und er sah sie an, als wäre sie fünf Jahre alt. Als wäre sie nicht seine Freundin, sondern seine kleine Schwester. Bunny störte dieser Blick. Schon seit längerem. Sie war seine Freundin. Und sie war kein kleines Kind mehr. Seit 3 Jahren waren sie jetzt zusammen und sind über einen Kuss nicht hinaus gekommen. Und wenn es dann mal knisterte zwischen den beiden, dann küsste er sie nur und umarmte sie gleich danach, als hätte er es gewagt etwas Kostbares zu besudeln. Bunny glaubte ja nicht selber von sich sonderlich verführerisch zu wirken, aber sie war weiß Gott kein Kind mehr. Sie war sehr unschuldig, vor allem für ihr Alter, das wusste sie, aber wies sollte sich daran was ändern, wenn ihr Freund sie nicht für voll nahm. Grübelnder Weise hatte sich Bunny ins Bett gelegt und Mamoru hatte sich neben sie aufs bett gesetzt: „Ich geh noch ein bisschen arbeiten. Schlaf gut Prinzessin.“, er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ mit einem väterlichem lächeln das Zimmer. Bunny rollte mit den Augen. ‚Ist es denn zuviel verlangt mir wenigstens einen Gute-Nacht-Kuss zu geben?’, ihre Gedanken ließen sie ihr Gesicht schmollend verziehen. Es würde sich nie etwas ändern, wenn sie nicht selber den ersten Schritt machte. Nachdem sie sich fünf Minuten lang ausmalte, was sie denn tun könnte, stand sie kurz entschlossen auf und ging wieder zurück ins Wohnzimmer, wo Mamoru wie eben auf der Couch saß und tippte. Sie stand im Türrahmen. Sie war fest entschlossen. Sie wollte gerade reingehen, als sie auf einmal den Anblick ihrer Füße unheimlich interessant fand. Mamoru Blickte auf: „Ist etwas?“, Bunny sah zu ihm auf. ‚Jetzt’, dachte sie, ‚geh zu ihm hin, gib ihm einen Gute-Nacht-Kuss, der sich gewaschen hat. Jetzt mach schon, du Angsthase’. „Ich…also...ich…ähm…Schokolade!“ Mamoru hob eine Augenbraue: „ Schokolade?“ „ Ich...Ich kann nicht schlafen, hast du Schokolade hier?“ ‚Ich kann nicht schlafen, hast du Schokolade hier? Was bitte tue ich hier eigentlich?’, Bunny stellte sich nervös von einem Fuß auf den anderen, als Mamoru plötzlich vor ihr stand mit einer Tafel Nougat-Schokolade in der Hand, die er gerade eben aus einem Regal neben der Wohnzimmertür genommen hatte. „Hier, aber iss nicht alles sonst bekommst du Alpträume.“, er gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange und ging wieder Richtung Couch. In diesem Moment durchzog ein Energieschlag ihren Körper. Bunny ging halb benommen, halb wütend auf sich selber zurück durch den kleinen Flur Richtung Gästezimmer. Noch im Türrahmen schalt sie sich einen elenden Feigling und Schmiss die Schokolade aufs Bett, drehte sich um und marschierte schnurstracks zurück zu Mamoru. Er wollte gerade wieder seinen Laptop in die Hand nehmen und sah jetzt verwundert zu ihr hoch. „War noch w...“, Bunny beugte sich plötzlich zu ihm runter und hielt ihm sanft mit zwei Fingern den Mund zu. Sie setzte sich auf seinen Schoß mit dem Gesicht zu ihm gewand. Er sah verwundert aus, hielt sie aber wie aus Reflex an ihrer Taille fest, damit sie nicht hinter über kippte. Mamoru setzte an etwas zu sagen, aber bevor auch nur ein laut seinen Mund verlassen konnte, verschloss Bunny seine Lippen mit ihren eigenen. Mamoru war zu überrascht um ihren Kuss zu erwidern, aber auch zu überrascht um sich zu wehren. Bunnys Lippen lockerten sich und ihre Zunge berührte sanft seine Oberlippe. Mamoru, der seine Augen bis lang weit geöffnet hatte vor Schreck, schloss sie nun, wie in Trance. Bunny küsste ihn noch mal zärtlich und spielte mit seinen Lippen. Dann wich sie ein paar Zentimeter zurück um ihm in die Augen Blicken zu können. Mamoru öffnete die Augen einen Moment nach ihr, da er immer noch nicht ganz begriff, was Bunny da getan hatte. Sie blickte ihn an, vorwurfsvoll und zuckersüß und gleichzeitig auch ein bisschen stolz auf ihren Mut. „Ich bin älter geworden Mamoru.“, Mamoru blickte verwundert und sie lächelte Sanft. „Gute Nacht, mein Prinz.“, mit diesen Worten schwang sie sich von ihm und von der Couch runter und ging langsam schlendernd zum Gästezimmer, schloss die Türe hinter sich und hüpfte auf das frisch gemachte Bett. Sie war bester Laune und erfreute sich an der Erinnerung an sein verdattertes Gesicht und begann genüsslich, die Schokolade zu essen. Währenddessen schaute Mamoru immer noch wie vom Donner gerührt auf die Türe, die Bunny eben hinter sich geschlossen hatte. „Was in aller Welt war das?“, sagte er leise vor sich hin, während der Regen an die Fensterscheiben klatschte. ------------------------------------------------------------------------------- Das erste kapitel ist beendet. ^^ Es ist meine erste fanfiction und es macht richtig Spaß zu schreiben. Hoffe ich kann euch auch ein wenig Freude bereiten. Bis zum nächsten mal. Liebe Grüße bebi Kapitel 2: Was war das? ----------------------- Der Regen war schlimmer geworden. Mamoru hatte Bunny das Gästezimmer fertig gemacht und sie war gerade ins Bett gegangen. Jetzt musste er sich wieder an seine Arbeit machen. Er fand es schade, dass sie schon schlief. Konnte er doch viel besser arbeiten, wenn sie bei ihm saß. Nun macht er sich dennoch widerwillig und auch schon etwas müde wieder an seine Arbeit. Mit dem Laptop auf dem Schoß, begann er zu tippen. Mamoru war sehr konzentriert und merkte daher erst nicht, dass seine Freundin in den Türrahmen getreten war und ihn verlegen ansah. Das Gefühl beobachtet zu werden ließ ihn aufblicken und sein Blick viel auf Bunny, die mit offenen Haaren und in einem seiner weißen Hemden im Türrahmen stand, von einem Fuß auf den anderen trat und ihre Füße dabei gebannt beobachtete. Er lächelte leicht. Sie sah süß aus. Er hätte sie am liebsten weiter beobachtet und abgewartet was passiert, aber schließlich entschloss er sich doch etwas zu sagen: „Ist etwas?“ Sie sah zu ihm auf. Sie sah im kurz in die Augen. Ihr Blick wirkte entschlossen. Aber zu was entschlossen? Mamoru versuchte ihrem Blick zu deuten, aber er kam einfach nicht weiter und verblieb weiter dabei verdutzt zu gucken. Eine blonde Locke umspielte ihr Gesicht und Mamoru ertappte sich dabei, wie seine Gedanken abschweiften, doch Bunnys Stimme riss ihn wider zurück in die Realität. Ihren Blick hatte sie jetzt fest auf ihre Füße gerichtet. „Ich…also...ich…ähm…Schokolade!“ Schokolade? Also eigentlich dürfte ihn das nicht überraschen. Nicht bei ihr. Deswegen wunderte er sich auch nicht. Es war nur so, dass Schokolade das letzte war woran er jetzt gedacht hatte. Er hob eine Augenbraue: „Schokolade?“ „ Ich...Ich kann nicht schlafen, hast du Schokolade hier?“, ihre Stimme klang verlegen. Mamoru konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Gott sei Dank sah sie es nicht, denn ihr Blick war immer noch beharrlich nach unten gerichtet. Mamoru stand auf. Er musste nicht überlegen, ob er Schokolade im Haus hatte. Nicht seid Bunny hier aus und einging. Nachdem sie ihn einmal Mitten in der Nacht zur Tankstelle gescheut hatte um Weingummi und Nussschokolade zu kaufen, hatte er immer einen Vorrat an allen möglichen Süßigkeiten im Haus. Er nahm eine Tafel Nougat-Schokolade aus dem Regal, direkt neben Bunny. Sein Blick fiel zu ihr rüber und das Mondlicht, das durch das große Wohnzimmerfenster auf sie fiel, ließ sie aussehen wie ein Engel. So rein und unschuldig, wie man nur sein konnte, wenn man halb nackt auf seine Füße starrte. Sie war so unschuldig wie ein Kind, das wusste er. Wie oft hätte er sie am liebsten mehr als nur geküsst, aber er wollte sie nicht erschrecken. In ihren Gedanken gab es einen Prinzen auf einem Pferd, unschuldige Küsse im Mondschein und eine Hochzeit in weiß. Aber er liebte auch das an ihr wie alles andere und er wollte ihre Weltansicht auf keinen Fall zerstören, auch wenn seine Gedanken meist nicht gerade Prinzenwürdig waren. Es war schon fast zuviel, dass sie im Zimmer neben ihm schlief. Allein der Gedanke daran, wie sie sich nur mit seinem Hemd bekleidet an die Bettdecke kuschelte, hatte ihn so manche Nacht wach liegen lassen. Mamoru riss sich aus seinen Gedanken, stand nun vor Bunny und reichte ihr die Schokolade: „Hier, aber iss nicht alles sonst bekommst du Alpträume.“ Seine Stimme klang sanft und er beugte sich vor und küsste sachte ihre Wange. Sie roch so gut. Nach Pfirsichen. Es war ihr Shampoo, das diesen Geruch besaß. Er liebte ihren Duft einfach. Er drehte sich um, ging zu Couch und sah aus den Augenwinkeln, wie Bunny wieder Richtung Gästezimmer wandelte. Noch in dem Moment, als er sich wieder aufs Sofa setzte wurde ihm sein letzter Satz bewusst. ‚ Hier, aber iss nicht alles sonst bekommst du Alpträume?? Wer bist du? Ihr Vater? Mein Gott Mamoru, sie ist siebzehn. Sie braucht keine Anweisungen zum Schokoladenessen.’ Er rollte mit den Augen und wollte sich gerade wieder seinen Laptop nehmen, als eine Gestalt vor das Licht der Wohnzimmerlampe trat. Bunny war noch einmal zurückgekommen und stand jetzt vor ihm. Mamoru hatte gar nicht mitbekommen, wie sie wieder rein gekommen war und sah jetzt verdutzt zu ihr hoch: „War noch w...“, weiter kam er nicht. Bunny hatte sich zu ihm runtergebeugt und ihm sanft zwei Finger auf die Lippen gelegt. Er konnte ihr jetzt in die Augen sehen. In ihre wunderschönen blauen Augen. Schon wieder überkam ihn das Verlangen sie zu küssen und ihre weiche Haut zu berühren. Doch bevor er den Gedanken auch nur verwerfen konnte, hatte sie sich breitbeinig, mit dem Gesicht zu ihm gewand, auf seinen Schoß gesetzt. Mamoru wusste nicht wo ihm der Kopf stand. Ihr Körper war so nah an seinem, dass er ihre Körperwärme deutlich spürte. Unwillkürlich nahm er sie mit beiden Händen an der Taille. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, dass er verwundert dreinschaute. Das war er auch. Aber er konnte durch die Sehnsucht, die in ihm wuchs nicht mehr feststellen, was sein Gesicht machte. Er musste etwas sagen, er wollte etwas sagen, doch bevor ihm das gelang, verschloss Bunny seine Lippen mit ihren eigenen. Ein Blitz durchzog seinen gesamten Körper. Sie küsste ihn. Einfach so. Er war zu überwältigt von seinen eigenen Gefühlen, als das er ihren Kuss erwidern konnte und auch um sich zu wehren. Sich zu wehren? Den Teufel würde er tun. Er würde mit dem Teufel paktieren damit das hier bloß kein Traum sein würde. Dann spürte er wie ihre Zunge leicht seine Lippen berührten. Er war immer noch nicht im Stande etwas zu tun, aber er schloss endlich seine Augen um sich nur noch der Sinneswahrnehmung des Fühlens hinzugeben. Sie küsste nun sanft seine Lippen. Ihm wurde heiß und kalt und wieder heiß. Doch ein paar Augenblicke später löste sie sich schon wieder von ihm. Er wollte nicht, dass sie aufhört. Er wollte sie nehmen und küssen und am besten gleich in sein Schlafzimmer zerren. Doch er tat nichts der gleichen. Er öffnete langsam noch immer benebelt die Augen und sah ihr Gesicht vor sich. Sie sah vorwurfsvoll aus. Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte er die falsche Schokolade geholt? Mamoru verwarf den Gedanken wieder und hielt wieder bei ihren Augen inne. Sein Blick konnte da nicht haften bleiben, wanderte wieder runter zu ihren Lippen. So wunderschöne Lippen. Zum küssen gemacht. Jetzt sah er, dass ihre Lippen anfingen Worte zu formen: „Ich bin älter geworden, Mamoru.“, sie lächelte sanft, „Gute Nacht, mein Prinz.“ Mit diesen Worten löste sie sich von ihm. Und ging einfach wieder. Sie ging so schnell wie sie gekommen war und kümmerte sich nicht um das Chaos, was sie in seinem Kopf zurückgelassen hatte. Er sah, wie sie die Tür des Gästezimmers hinter sich schloss. Mamoru starte auf die Tür und auf einmal wurde ihm die ganze Situation bewusst. Jetzt, wo sie nicht mehr im Raum war, schien sein Gehirn weniger einem Apfelkompott zu ähneln und er hörte sich selber Worte sprechen: „Was in aller Welt war das?“ ------------------------------------------------------- Leider ging hier die Geschichte noch nicht weiter, aber ich musste einfach mal Mamorus standpunkt vertreten.*g* Hoffe es ist interessant auch mal seine Seite der Geschehnisse zu hören. LG bebi Kapitel 3: Schokolade --------------------- Sailor Moon Moments – Kapitel 3 Schokolade ‚Schokolade’, war das einzige, was er noch denken konnte. Er brauchte Schokolade, irgendetwas Süßes. Irgendetwas um die aufwallende Hitze in ihm zu kompensieren. Nachdem Bunny wieder im Gästezimmer verschwundne war, hatte Mamoru noch ein paar Augenblicke auf die geschlossene Tür gestarrt in der wagen Hoffnung sie würde sich wieder öffnen und Bunny käme zurück. Doch mehr als zwei Sekunden konnte er nicht sitzen bleiben. So hatte er sie noch nie geküsst, geschweige denn sie ihn. In seinem Kopf drehte sich alles. Wie konnte sie das tun? Wie konnte sie wieder aufhören?! Er war kurz davor ins Gästezimmer zu gehen und sie zur Rede zu stellen, warum sie das getan hatte oder am besten er küsste sie auch, dann wäre das wenigstens ausgleichende Gerechtigkeit. Wollte sie ihn denn wahnsinnig machen? Es war schon schwer genug für ihn sich Tag für Tag zurückzuhalten während er zusehen musste, wie sie immer schöner wurde. Jetzt kam er sich lächerlich vor. Er rannte im Wohnzimmer auf und ab und hegte Gedanken, wie ein verliebter Schuljunge. Er war der ältere von ihnen und musste auf sie Rücksicht nehmen. Er musste einen kühlen Kopf bewahren und irgendwie wieder runter kommen. Und Schokolade war eindeutig die einzige Lösung. Leckere beruhigende Schokolade, Schokolade auf ihren hellen, weichen Haut… ‚Mamoru reiß dich zusammen.’ , er schüttelte den Kopf um diese Gedanken nach hinter zu verdrängen. Dann durchquerte er das Wohnzimmer mit großen Schritten und machte vor dem Schrank neben der Tür halt. Nichts. Er hatte Bunny die letzte Tafel gegeben. Oh Gott! Mamoru schaute leicht panisch im Wohnzimmer hin und her. Okay, jetzt bloß keine Panik. Er hatte noch mehr Süßigkeiten hier. Er wusste, dass Bunny ihn heute besuchen wollte und hatte Weingummis und mehrere Schokoladenriegel gekauft. Er hatte sie in eine Schublade in der Küche getan. Mamoru ging hastig dorthin, wo er die rettende Schokolade vermutete. Er riss die Schublade auf. Nichts! Gähnende leere. Nur noch das Papier der Weingummis war da. ‚Mein Gott, wann hat sie das denn noch vernichtet?’, dachte er und wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Mamoru setzte sich deprimiert zurück auf die Couch. Er sah seinen Laptop an und überlegte kurz, ob er wieder anfangen sollte zu arbeiten. Doch er würde sich eh nicht konzentrieren können. Er musste sich irgendwie ablenken. Vielleicht sollte er noch mal losgehen und Schokolade kaufen. Doch ein Blick nach draußen ließ ihn diese Idee wieder verwerfen. Es regnete immer noch in strömen. Sein Blick fiel wieder auf die Tür des Gästezimmers hinter der Bunny höchstwahrscheinlich friedlich schlief, während er hier dem Wahnsinn verfiel. Dann hatte er eine Idee. Er könnte sich zu ihr Reinschleichen und sich etwas von der Schokolade klauen, die er ihr eben gegeben hatte. Er stand auf, ging zur Tür des Gästezimmers und blieb vor ihr stehen. ‚Um Himmels Willen. Ich schleiche mich zu meiner schlafenden, halbnackten Freundin um ihr Schokolade zu klauen.’ , Mamoru musste lachen, als ihm die Lächerlichkeit seines Vorhabens bewusste wurde. Seine Hand legte sich behutsam auf die Türklinke. Er drückte sie runter, immer drauf bedacht kein lautes Geräusch zu machen. Er schob die Tür einen Spalt weit auf und schaute hinein. Bunny lag auf dem Bett und schlief. Sie hatte die Bettdecke wie üblich weggetreten und lag der Länge nach ausgestreckt übers Bett verteilt. Mamoru konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Er stahl sich durch die Tür und ging behutsam in ihre Richtung. Es war sehr dunkel, aber das Mondlicht, das zum Fenster hinein schien, legte leichte Umrisse auf alles hier im Zimmer. Er hörte nur zwei Dinge. Bunnys leises, regelmäßiges Atmen und das schnelle Klopfen seines Herzens. Er kam vor dem großem Bett zum stehen und blickte auf sie herab. Sie lag da. So wunderschön und unschuldig. Er hatte ganz vergessen was er eigentlich hier wollte, als sein Blick auf das Silberne Papier viel, das neben ihrem Kopf lag und in dem einmal die Schokolade war. Er musste lachen. Jetzt hatte sie die Schokolade doch ganz aufgegessen. Er ging ein paar Schritte weiter bis er neben dem Kopfende stand. Mit leisen Bewegungen setzte er sich neben sie aufs Bett und legte das Schokoladenpapier sachte auf den Boden. Er wollte sie nicht beim Schlafen beobachten, aber er konnte seinen Blick nicht abwenden. Sein Blick wanderte unbeirrt ihren Körper rauf und runter. Ihr Kopf war leicht zur Seite in seine Richtung geneigt. Ein hand lag auf ihrem Bauch, die andere neben ihrem Kopf. Die Beine hatte sie leicht angewinkelt. Mamoru bemerkte wie ihm heiß wurde. Das Mondlicht umspielte ihre Lippen und machte es ihm noch schwerer seinen Blick von ihr zu lösen. Sein Gesicht näherte sich langsam ihrem. Wäre sie wach, könnte sie ihm direkt in die Augen Blicken. Sie könnte sehen, wie sehr er sie begehrte. Doch ihre Augen blieben weiter geschlossen, ihr Atem regelmäßig und ihr Geist in wunderschönen Träumen versunken. Sein Mund war nur noch einen Finger breit von ihrem entfernt. Er hielt inne und wich ein paar Zentimeter zurück. ‚Was mach ich eigentlich?! Ich werde doch nicht an meiner schlafenden Freundin vergreifen. So nötig hab ich es auch nicht!’ Bunny bewegte sich unter ihm. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen und war wie versteinert. Was war, wenn sie aufwachte? Wie sollte er das erklären? Doch Bunny wachte nicht auf. Sie wälzte sich leicht hin und her und brabbelte unverständliche Worte, bis sie dann wieder genau in der gleichen Stellung verharrte in der sie eben lag. Nur dass das Hemd, was sie trug, leicht verrutscht war und Mamoru einen sehr tiefen Einblick in ihr Dekoltee gewährte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er verfluchte sich dafür, aber er konnte seine Gedanken nicht mehr kontrollieren. Jetzt hatte sie sogar schon, wenn sie schlief, mehr Kontrolle über ihn als er selbst. Er merkte nur noch wie sich seine Lippen auf ihre legten. Langsam. Sanft. Seine Zunge strich leicht über ihre Unterlippe. Er schmeckte den leichten Geschmack von Schokolade auf ihren Lippen. Seine Hand wanderte zu ihrer Taille, berührte sie und glitt rauf zu ihren Brüsten. Er streifte sie ganz sachte. Er legte seine Hand wieder neben sie und küsste sie noch einmal sanft. Sein Gesicht entfernte sich wieder von ihrem. Als er seine Augen noch ganz benommen öffnete und ihr ins Gesicht schaute, erschrak er und unterdrückte einen Schrei, als zwei große, verschlafene Augen ihn überrascht anschauten… Fortsetzung folgt... ------------------------------------------------------------------------------ Ich wollt schon immer mal Fotsetzung folgt schreiben. ^^ Es hat wie immer Spaß gemacht weiter zu schreiben. Und gleichzeitig möchte ich mich für die lieben Kommentare immer bedanken. Das ermutigt ungemein weiterzuschreiben. Hoffe es gefällt euch. Ganz Liebe Grüße bebi Kapitel 4: Mögen die Spiele beginnen ------------------------------------ Sailor Moon Moments – Kapitel 4 Bunny schlief und träumte. Nichts Bestimmtes. Einfach Träume. Doch alle ihre Träume verschwammen, als sie von einer sanften Berührung wieder in die Realität gerufen wurde. Sie fühlte leichten Druck auf ihren Lippen. Sie fühlte andere Lippen auf ihren Lippen. Dieser Gedanke brachte sie dazu ihre Augen aufzuschlagen. Sie bewegte sich nicht. Sie war noch halb im Schlaf und wie benommen. Die fremden Lippen lösten sich von ihren und sie konnte in zwei tiefblaue Augen sehen. In Mamorus Augen. Mamorus Herz stand einige Sekunden still und schlug zum Ausgleich dann um ein vielfaches schneller als gesund gewesen wäre. Das Blau ihrer Augen brachte ihn um den Verstand. Aber dennoch überschlugen sich seine Gedanken mit Möglichkeiten, wie er hier wieder rauskommen sollte. Es kam ihm vor, als würde er sie schon eine lange Zeit ansehen. Er sagte einfach nichts. „Mamoru?“, flüsterte Bunny mit verschlafener Stimme. Mamoru sagte nichts darauf. Er blickte sie immer noch an wie vom Donner gerührt. „Ist etwas?“, Bunnys stimme war sehr leise, aber man hätte gerade einen Stecknadel fallen hören können. Doch etwas anderes als Bunnys Stimme hätte Mamoru gar nicht war genommen. Die Welt hätte untergehen können, er hätte es nicht gemerkt. Er verlor sich in ihren blauen Augen, ihrer lieblichen Stimme und ihren langen Haaren, die im Mondschein golden glänzten. „Ich…“, seine Stimme klang brühig und leise, „Ich wollte nur sehen, ob du schon schläfst.“ Über Bunnys Gesicht huschte ein kleines Lächeln. „ Wie du siehst, bin ich jetzt wach.“, sagte sie neckisch. Ihm schoss die Röte ins Gesicht. Er fühlte sich ertappt. Er wich von ihr zurück und saß nun auf der Bettkante und rieb sich mit einer Hand nervös den Hinterkopf. „Ja also, ich...ähm...ich wollte dir nur sagen, dass ich morgen wahrscheinlich früh weg sein werde und wir uns dann nicht mehr sehen.Ich muss noch etwas erledigen“ Er stand auf und ging rückwärts stolpernd Richtung Tür. „ Aber Mamoru, wieso...“, Weiter kam sie nicht. Er war aus dem Zimmer gestolpert und ließ eine ziemlich verdutzte Bunny zurück. Sie saß nun im Bett uns schaute ungläubig auf die Tür, aber dennoch umspielte ein Lächeln ihre Lippen. „Mhh, vielleicht hat mein Gute-Nacht-Kuss, ja doch seine Wirkung gehabt.“, sagte sie leise zu sich selber und legte sich wieder hin. Schnell schlief sie wieder ein und versank in ihrer zuckersüßen Traumwelt. Währenddessen war Mamoru stolpernd in seinem Zimmer angekommen. Mit immer noch hochrotem Kopf zog er sich bis auf die Unterhose aus und legte sich ins Bett. Er hatte sich bis auf die Knochen vor seiner Freundin blamiert. Bis jetzt war sie es eigentlich immer, der dauert etwas peinliches passierte. Er war immer der coole, besonnene Typ gewesen. Und diese Rolle gefiel ihm eindeutig besser. Mit einem Seufzer zog er die Bettdecke über seinen Kopf. Jetzt musste er auch noch früh aufstehen und irgendwo hingehen. War ihm keine bessere Ausrede eingefallen? Er tauchte aus der Bettdecke hervor und stelle sich seinen Wecker auf halb acht. Er glaubte zwar nicht, dass er heute noch ein Auge zumachen würde, aber sicher war sicher. Dann legte er sich wieder hin und begann eine fast schlaflose Nacht mit kurzen Ausflügen ins Traumland, die nicht dazu beitrugen, dass er seinen kurzen Schlaf genoss. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker und Mamoru haute unsanft auf ihn, um das nervtötende Geräusch zu beenden, das der Wecker penetranter Weise um diese Uhrzeit von sich gab. Mamoru kroch aus dem Bett, machte sich provisorisch zurecht und verließ die Wohnung. Draußen war es noch kalt und nass. Nach zehn Minuten sinnloser Wanderschaft entschloss sich Mamoru ins Crown zu gehen und da den Morgen zu verbringen. Als die Automatische Schiebetür aufging, sah Mamoru schon seinen besten Freund hinter der Theke stehen. Motoki bot in seiner Arbeitsschürze für Mamoru immer einen gewohnten und somit familiären Anblick. „Guten Morgen, Mamoru. Was machst du denn schon samstags früh hier bei mir?“, sagte Motoki mit einem sanftmütigem Lächeln auf den Lippen. Mamoru schaute ihn missmutig an: „Ach hör bloß auf, wenn es nach mir ginge, läge ich jetzt noch im Bett, aber da ich ein völliger Idiot bin, musste ich heute Morgen fluchtartig meine Wohnung verlassen.“ Motoki sah Mamoru an, als wäre er ein besonders interessantes Exemplar einer dänischen Hunderasse und stellte ihm einen Kaffee vor die Nase: „Kannst du mir das jetzt bitte auch mal so erklären, dass ich es verstehe?“ „Bunny.“, seufzte Mamoru und Motoki stimmte gleich mit einem Wissendem Geseufzte mit ein: „Was hast du nun schon wieder angestellt?“, „Wieso ich denn schon wieder.“, brummte Mamoru hinter seiner Kaffeetasse hervor. „Ich dachte du bist ein völliger Idiot?“, zitierte Motoki seinen grimmigen Zeitgenossen. „Ja schon“, jammerte Mamoru, „aber das ich mich so verhalte ist alles ganz allein Bunnys Schuld.“ Motoki hob eine Augenbraue: „Ach was.“, kam es sarkastisch aus seinem Mund. Währendessen war auch Bunny in Mamorus Wohnung aus dem Reich der Träume erwacht und setze sich langsam schluffend in Richtung Badezimmer in Bewegung. Auf dem Weg warf sie einen Blick in Mamorus Schlafzimmer. Es war leer. Er war tatsächlich schon früh gegangen, denn es war auch erst halb neun, als Bunny einen Blick auf den Wecker neben Mamorus Bett erhaschte. Komisch. Dabei dachte sie es wäre gar nicht erst gemeint, dass er so früh weg musste. Dann hatte er wohl wirklich etwas zu erledigen. Bunny ging ins Badezimmer und machte sich fertig. Danach wanderte sie weiter in die Küche. Sie stand in der Tür uns schaute hinein: „Alleine mag ich auch nicht frühstücken“, sie verzog ihren Mund zu einem Schmollen, das gleich einem Lächeln wich: „Dann geh ich eben bei Motoki Frühstücken.“ Noch bei diesen Worten schnappte sie sich ihre Jacke und machte sich auf den Weg ins Crown. Nachdem Motoki diese zwei Worte gesagt hatte beschloss Mamoru erst einmal gar nichts zu sagen und schmollend seinen Kaffee zu trinken. Als Zeichen seines Unmuts drehte er sich demonstrativ mit dem Rücken zur Theke. Nachdem er seine Tasse leer getrunken hatte drehte er sich wieder um und stellte sie auf den Tresen. Motoki ging zu ihm hin: „Willst du noch einen?“, „Sie macht mich einfach wahnsinnig!“ War Mamorus Antwort auf diese Frage. Nach einem kurzen verdutztem Blick schüttete Motoki Mamoru noch einen Kaffee ein, nahm sich selber einen und setzte sich auf einen Hocker hinter der Theke: „Und was genau macht sie für sagenhaft schreckliche Dinge?“ „Also gestern Abend“, begann Mamoru zu erzählen, „da hat sie mich geküsst.“ „Wie kann sie nur?“ „Und dann hatte sie auch noch ein Hemd von mir an!“ „Ist nicht wahr?! Wie kann sie nur so etwas Ungeheuerliches tun?“ „Und dann hat sie noch die ganze Schokolade aufgegessen!“ „Ja also da würde ich mich auch aus dem nächsten Fenster stürzen.“ Mamoru, der erst jetzt bemerkte, dass Motoki sich über ihn lustig machte, warf seinem Freund einen vernichtenden Blick zu, seufzte auf und versuchte sich zu erklären: „Du verstehst das nicht. Sie war eigentlich schon im Bett, kam aber noch einmal wieder und dann hat sie mich geküsst. Und zwar so richtig. So haben wir uns noch nie geküsst. Dann sagte sie auch noch, dass sie kein Kind mehr sei und verschwand wieder genau so plötzlich wie sie gekommen war.“ „Ja aber A, was ist daran so schlimm? Und B, wieso musstest du deswegen heute früh deine Wohnung verlassen?“ „Najaaaa, ich hab gesagt ich muss schon früh weg um was zu erledigen, als sie wach geworden ist, während ich sie küsste als sie geschlafen hat und mich danach fragte, was los sei.“ Motoki blickte zu Mamoru auf: „Wieso küsst du Bunny während sie schläft?“ „Wegen der Schokolade.“ „ Bitte was?!“ „Ahhh, keine Ahnung!“, Mamoru strubelte sich mit beiden Händen durch die Haare und durchs Gesicht. „Da siehst du’s! Bunny macht mich einfach völlig Wahnsinnig!“ Bunny lief voller Vorfreude auf ein riesiges Frühstück und auf den immer freundlichen Motoki leicht hüpfend durch die Tür des Crown-Cafes. Als sie rein kam erblickte sie erst Motoki und dann Mamoru, der bei Motoki an der Theke saß und sich sie Haare zerwuschelte. Was machte Mamoru denn hier? Wollte er nicht etwas erledigen? Doch bevor sich Bunny wirklich wundern konnte unterbrach ein lauter Ausruf Mamorus ihre Gedanken. „Bunny macht mich einfach völlig Wahnsinnig!“ Bunny stand da wie vom Blitz getroffen. Sie konnte nichts dafür, dass sie das mitbekommen hatte, aber sie fühlte sich als hätte sie gelauscht. Als sie den ersten Schock runter geschluckt hatte, stellte sie sich ganz schnell hinter einen großen Videogame-Automaten. Aber viel schlimmer war, was sie da gehört hatte. Sie machte Mamoru wahnsinnig? Ist er deshalb so früh verschwunden? Aber gestern war doch noch alles in Ordnung. „Sie ist einfach so verdammt unschuldig.“ Bunny hörte wieder Mamorus Stimme. Was war sie? Jetzt verstand sie gar nichts mehr. Sie blicke verstohlen um die Ecke und beobachtete Mamoru, der weiter mit Motoki sprach: „Sie ist so wunderschön und sie wird jeden Tag schöner.“, Mamoru blickte verträumt in seine Kaffeetasse während er sprach, „Wenn ich sie ansehe, weiß ich nicht mehr wo oben und unten ist. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, ich rede nur noch Müll und obendrein habe ich auch noch ein schlechtes Gewissen, weil ich am liebsten wer weiß was mit ihr anstellen würde und sie einfach noch so unschuldig ist.“ Bunny war krebsrot geworden. Was redete Mamoru da? Was heißt ‚wer weiß was’ mit ihr anstellen? Und…was heißt hier eigentlich unschuldig? Das war sie doch nun wirklich nicht freiwillig. Zumindest wollte sie nicht mehr so unschuldig sein wie eine Klosterschülerin. „Aber Mamoru, findest du nicht, dass du da vielleicht etwas übertreibst?“, meldete sich Motoki nun wieder zu Wort, „sie ist siebzehn und wie sie dir anscheinend gestern gesagt hat, ist sie kein kleines Kind mehr. Na ja, wer weiß. Vielleicht wollte sie dich gestern verführen.“ Motoki grinste. Mamoru verschluckte sich halb an seinem Kaffee und blickte Motoki ungläubig an: „Bunny?! Mich verführen? Nie im Leben!“ In Bunny Augen blitze es sofort auf. „Sie weiß ja noch nicht mal wie das geschrieben wird.“ Ihre Augen funkelten böse. „Sie mag wunderschön sein, aber eine Verführerische Ader hat sie ganz bestimmt nicht.“ Bunny kroch die Zornesröte ins Gesicht. „Bunny könnte mich nie im Leben verführen!“ Nun umspielte ein sanftes und genauso böses Lächeln ihre Lippen. „Das wollen wir doch einmal sehen“, flüsterte Bunny vor sich hin. Motoki beobachtete den Ausbruch seines Freundes mit großer Belustigung. Mamoru benahm sich wirklich wie ein Vater, der nicht begreifen konnte, dass sein Kind erwachsen wurde. Oder aber er fühlte sich einfach in seiner Ehre gekränkt, dass Bunny anscheinend den ersten Schritt machte. „Na ja, Mamoru. Anscheinend scheinen ihre Verführungskünste soweit zu reichen, dass du dich nachts zu ihrem Bett schleichst um sie zu küssen.“ Mamoru wurde rot. Er räusperte sich und nahm noch einen schluck Kaffee. „Also dazu bringen kann sie mich auch nicht. Das war freier Wille. Wenn ich nicht will, muss ich sie nicht küssen.“ Motoki lachte laut auf. „Ja klar Mamoru. Also ich glaub dir kein Wort. Aber wenn das so ist, hast du ja bestimmt nichts gegen eine kleine Wette.“ „Mhh?“ Mamoru blickte auf. Auch Bunny wurde wieder hellhörig, während Motoki weiter sprach: „ Ich wette du hältst es keine fünf Tage aus, ohne Bunny zu küssen.“ „Bitte? Motoki das ist kindischer Schwachsinn.“ „Also kneifst du.“ „Nein, aber allein deine Idee ist voll daneben.“ „Du kannst es also nicht.“ Motoki grinste vor sich her. „Doch natürlich könnte ich, aber ich will nicht!“ „Du bist ihr also völlig hilflos ausgeliefert.“ „Oh na gut!“ Mamoru stellte genervt seine Tasse hin. Und sah den strahlenden Motoki an. „Super. Also gilt die Wette. Du darfst Bunny 5 Tage nicht mehr küssen.“ „Wenn’s sein muss. Um was wetten wir?“ Motoki überlegte kurz und dann umspielte ein gehässiges Grinsen seinen Mund: „Hundert Euro!“ (der Einfachheit halber unsere Währung) „Was? Bist du verrückt? Dafür schiebst du hier Extraschichten bis sonst wann.“ „Na ja, ich weiß einfach, dass ich gewinnen werde.“ Motoki wusste, dass Mamoru einfach zu ködern war, wenn man ihn an seinem Ehrgefühl piesackte. Mamoru funkelte böse:“ Bitte, wenn du meinst. Hundert Euro.“ Bunny war fassungslos. Nicht nur was er sagte, nein, dass er darüber auch noch mit Motoki sprach. Sie würde am liebsten zu Mamoru hingehen und ihm den Kopf abreißen. Aber das wäre viel zu einfach. Viel zu nett für ihn. Sie verließ unbemerkt das Crown und ging ein paar Schritte, bis sie außer Sichtweite war. ‚Na warte Mamoru. Das werden die fünf härtesten Tage deines Lebens.’ Bunny kramte in ihrer Tasche und zog ihr Handy heraus. Es war Rosa und mit kleinen Glitzersteinen besetzt. Sie wählte eine Nummer, die auf der Schnellwahltaste stand und hielt sich den Hörer ans Ohr. „Minako? Ja ich bin’s, Bunny. Wir müssen einkaufen gehen. Jetzt!“ fotsetzung folgt... ------------------------------------------------------------------------------- So das war es wieder für dieses Kapitel. Tut mir leid, dass ich einige nach dem vielversprechendem Ende des letzen Kapitels enttäuschen musste. ;) Aber ich hatte schon was anderes geplant. ^^ Danke noch einmal für die lieben Kommentare und Drohungen. ;) *g**lol* Beides motiviert doch unheimlich zum weiterschreiben. ^^ Ich will ja niemanden mobben, ne? Ganz Liebe Grüße die bebi Kapitel 5: Ein "fast" ereignisloser Tag --------------------------------------- Sailor Moon Moments - Kapitel 5 Ein "fast" ereignisloser Tag Bunny ging mit zügigen Schritten und völlig in Gedanken in Richtung Einkaufszentrum, wo sie sich mit Minako verabredet hatte. Ihre Gedanken galten dem Mann, dem ihr ganzes Leben gehörte. Mamoru. Doch sie dachte nicht nur über ihn nach, sondern auch über sich. Sie versuchte den Schwall von verschiedenen Gefühlen, die über sie hineinstürzten zu verstehen. War sie sauer? War sie belustigt? War sie vielleicht sogar fröhlich? Natürlich, was Mamoru dort eben verzapft hatte war dämlich. Und noch mehr ärgerte es sie, dass er nicht einmal mit ihr über das Thema gesprochen hatte. Und am schlimmsten war die Tatsache, dass er sie nicht für voll nahm. Aber genau das würde sie für sich ausnutzen. Und auf der anderen Seite hingegen, stieg in ihr ein unbekanntes Selbstbewusstsein hoch. Mamoru begehrte sie. Er begehrte sie so sehr, dass es ihn wahnsinnig machte. Bunny fühlte in sich ein gewisses Gefühl von Zufriedenheit und Macht. So oft hatte sie an sich gezweifelt, wenn er sie nach einem Kuss nur freundschaftlich in den Arm genommen hatte, wenn sie im Gästezimmer schlief, wenn sie ihn sehnsüchtig ansah und sein Blick weit weg von ihr in die Ferne schweifte. Doch jetzt wusste sie es besser. Jetzt wusste sie, dass er sie umarmte um sich zu beherrschen und dass all die verklärten Blicke ihr galten. Seine Blicke. Bei dem Gedanken daran, wie seine Blicke ihren Körper streiften und in ihr mehr sahen, als nur ein Kind, bekam sie leichte Gänsehaut. So viele Blicke. Nur die Erinnerung daran brannte schon wie Feuer auf ihrer Haut. Nein, wirklich sauer auf ihn war sie nicht. Zu groß war die Freude darüber, dass er sie begehrte. Doch ändern tat diese Tatsache nichts daran, dass sie schreckliche Rache nehmen würde für die Wette, die er heute Morgen mit Motoki eingegangen war. Er hatte zwar keinen Packt mit dem Teufel geschlossen, aber jetzt hatte er ihn am Hals. In Bunnys Augen funkelte es kampflustig, als Minakos Stimme sie aus ihren Gedanken riss: „Hallo Bunny! Jetzt sag schon was los war eben, ich platze vor Neugier!“. Minakos Augen funkelten wissbegierig, was Bunny ein breitet Lächeln auf ihre Lippen zauberte. Minako würde sie verstehen. Sie waren sich so ähnlich. Fast wie Schwestern. „Ja sofort, lass uns einen Kaffe trinken und dann erzähl ich dir alles.“ Mamoru hatte sich auf den Nachhauseweg gemacht. Auch er war in Gedanken. Wie konnte er nur so blöd sein, eine so dämliche Wette einzugehen. Was war bloß in ihn gefahren? Wenn Bunny das rausbekommen würde, würde sie ihn einen Kopf kürzer machen. Und das zu Recht. Sie durfte es also nie erfahren. Und dann musste er Motoki auch noch versprechen Bunny nicht aus dem Weg zu gehen. Und daran musste er sich halten, denn Motoki war der erste der bei Bunnys fast täglichem Besuch im Crown etwas über ihren Tagesablauf zu Ohren bekam. Er musste also wirklich durchhalten. Er musste es nicht nur schaffen Bunny fünf Tage nicht zu küssen. Nein, er musste es auch noch schaffen, dass sie keinen verdacht schöpfte. Er musste der Situation einfach aus dem weg gehen oder sie gar nicht erst aufkommen lassen. Wenn er sie zurückstoßen würde, würde es sie verletzen. Und er hatte keine Lust Bunny weh zutun nur wegen so einer bescheuerten Wette. Aber auch hatte er keine Lust Motoki hundert Euro zu geben und dabei sein grinsendes Gesicht ertragen zu müssen. Er musste es schaffen einen Mittelweg zu finden. Es waren nur fünf Tage. Und der erste war schon fast vorbei. Aber was, wenn Bunny wieder so eine Aktion starten würde wie gestern Abend? Was sollte das eigentlich? So richtig hatte er noch gar nicht darüber nachgedacht. Benahm er sich ihr gegenüber so väterlich, dass sie es so sehr nervte? Oder wollte sie ihn tatsächlich verführen, wie es Motoki gemeint hatte. Mamoru blieb bei diesem Gedanken kurz stehen und starrte ins Leere. Er wurde rot. „Neein. Unmöglich!“ Mit diesem Ausruf ging er weiter und machte sich Gedanken darüber, wie er diese Woche überstehen sollte ohne hundert Euro zu verlieren oder seine Beziehung zu strapazieren. „Das hat er nicht!?“ „Hat er doch.“ „Hat er nicht!“ „Doch, ich schwöre es. Hundert Euro ist der Einsatz.“ Bunny hatte Minako die ganze Geschichte erzählt. Vom gestrigen Abend über Mamorus nächtlichem Besuch bis hin zu der Wette zwischen Motoki und Mamoru. Minako hatte gebannt zugehört. Sie hatte an den richten Stellen empört aufgerufen, gestaunt oder geschmachtet. Jetzt ging es Bunny schon viel besser, nachdem sie Bestätigung bei Minako gefunden hatte: „Danke, dass du mir zugehört hast. Ich hätte das unmöglich für mich behalten können.“ „Ach was! Kein Ding. Und ich finde diese ganze Sache mehr als interessant. Und das Motoki sich so einen Schwachsinn ausdenken kann. Unglaublich! Hat der Typ nichts Besseres zu tun?!“, Minako redete sich so in Rage, dass sie den letzten Satz fast raus schrie und eine vorbeilaufende Kellnerin fast zu Tode erschreckte. Als sie das bemerkte setzte sie sich, peinlich berührt, wieder hin und blubberte in ihre Cola. Bunny grinste bei diesem Anblick vor sich hin. Immer wenn Minako von Motoki sprach verhaspelte sie sich in ihren Gefühlen. Doch dafür war jetzt keine Zeit. Bunny sprang auf und rief der Kellnerin zu, dass sie zahlen wollten. „Komm schnell. Wie gesagt, wir müssen jetzt unbedingt shoppen.“ „Frust-shoppen oder was meinst du?“ In Bunnys Augen funkelte es dämonisch und ein irres Lächeln huschte über ihren Mund. Sie schnappte sich Minako und zerrte sie in Richtung der nächsten Geschäfte: „Nein. Rache-ist-süß-Shoppen!“ „Du machst mir manchmal wirklich Angst, Bunny.“ Jammerte Minako sie rücksichtslos hinterher geschleift wurde. Bunny rannte in Windeseile in verschiedene Geschäfte und kaufte wie wild alles Mögliche ein. Minako konnte gar nicht so schnell gucken, wie Bunnys Taschen sich füllten. Plötzlich stand Bunny vor Minako mit einem kleinem weißem Oberteil, auf dessen Vorderseite ein rosa Häschen prangte. Bunnys Augen glitzerten: „Wie findest du das, Minako?“ „Das ist echt niedl…Moment Bunny, das ist aus der Kinderabteilung. Das ist dir viel zu klein.“ In Bunnys Augen trat wieder dieser dämonische Schein zu Tage und sie grinste vor sich hin. „Ich weiß.“ Sagte sie nur und rauschte wieder zur Kasse. Minako sah ihr verdutzt hinterher. Bunny kaufte noch allerlei Zeug in wirklich jeder Abteilung des Kaufhauses. Als die Masse an Einkaufstüten ihr Eigengewicht übertraf, gab sie endlich Ruhe und sagte der erleichterten Minako, dass sie fertig war mit einkaufen. Gemeinsam gingen sie los in Richtung Bunny, da Minako ihr gütiger Weise beim Tragen ihrer Einkäufe half. Sie kamen schnell voran, bis auf zweimal, wo Bunny unbedingt noch in einem Supermarkt und in eine Spielwarenhandlung musste. Doch dann waren sie doch endlich bei Bunny zuhause angekommen und saßen mit einer Zitronenlimonade in der Hand in Bunnys Zimmer auf dem Boden zwischen all den Tüten, die mit Bunnys Einkäufen gefüllt waren. „Bunny, was hast du jetzt eigentlich vor mit all dem Zeug?“ „Mamoru das Leben schwer machen.“, kam es zuckersüß als Antwort. „Du willst ihm nicht sagen, dass du von der Wette weißt?!“ „Um Himmels Willen nein. So ist es viel besser. Er wird noch bereuen Motoki überhaupt kennen gelernt zu haben.“ Bunnys Stimme war fröhlich. Kein bisschen Wut sprach aus diesen Worten. Es war Vorfreude. Vorfreude auf alles, was sie geplant hatte. „Heißt das du spielst einfach mit?“, wollte Minako wissen. „Klar.“ „Meinst du nicht er merkt, wenn du dich auf einmal voll an ihn ranschmeißt?“ Bunny Augen funkelten: „Nicht, wenn es nicht nach Absicht aussieht. Mamoru steht auf unschuldig?! Das kann er haben!“ Minako hob eine Augenbraue. Na das konnte ja heiter werden. Aber so hatte sie Bunny schon lange nicht mehr gesehen. So konnte sie sich eigentlich nur für Essen oder Mamoru begeistern. Und in letzter Zeit war sie verunsichert gewesen. Bunny saß so oft bei Minako und erzählte ihr von Mamoru. Davon, dass er sie wie ein Kind behandelte. Minako glaubte zwar nicht so sehr wie Bunny daran, dass Mamoru in dieser Hinsicht völlig abgeneigt war, aber sie konnte Bunny verstehen. Und sie sah es gar nicht gerne, dass sich Bunny damit quälte. Doch jetzt wirkte sie auf einmal wieder selbstbewusst und leidenschaftlich. Sollte sie nur mal machen. Mamoru würde es schon überleben. Hoffte sie….also etwas unheimlich war Bunny ihr heute schon… Aber, was die Liebe anrichtet, dachte sich Minako und trank vergnügt ihre Zitronenlimonade. Mamoru schaute auf die Uhr. Halb Sechs durch und Bunny hatte heute noch nichts von sich hören lassen. Das war ungewöhnlich. War das Zufall? Oder war es vielleicht wegen gestern? War sie sauer? Oder hatte sie Angst, dass er wieder über sie herfiel, wenn sie einschlief? Mamoru schüttelte leicht den Kopf. Nein, das würde sie nicht denken. Aber ihn würde schon interessieren, was sie gerade macht. Mamoru hatte über den Tag seine Arbeit für die Uni fast beendet und musste nur noch einiges verbessern. Doch er konnte viel besser arbeiten, wenn sie hier war. Er schaute sich um. Und was er sah, ließ ihn seufzen. Eine große Wohnung. Aufgeräumt. Sauber. Steril. Wenig Dekoration. Seine Wohnung war sehr schön und auch die Einrichtung sehr erwachsen, aber ein Ort zum wohl fühlen war es nicht. Das war ihm in letzter Zeit gar nicht aufgefallen. Und er wusste auch woran es lag. An ihr. Das einzig wirklich Schöne an dieser Wohnung war sie. Als sein Blick nochmals durch die Wohnung glitt musste er leicht lächeln. Ganz so ungemütlich war es ja auch jetzt nicht, denn sie war immer da. Hier und da hatte sie etwas von sich dagelassen. Etwas, was sogar diesen kühlen Raum erwärmte. In seinem Bücherregal saßen zwei Stoffhäschen und schauten fröhlich. Auf der Kommode stand ein Bild von Mamoru und ihr und eine kleine bunte Topfpflanze stand auf der Fensterbank. Nein es war nie leer in diesem Raum, solange sie immer wiederkommen würde. Mamoru schaute zum Telefon. Vielleicht sollte er sie anrufen? Nach diesem Gedanken schlug er sich gegen den Kopf und ließ seine Hand durch sein Gesicht wuseln um einen klaren Kopf zu bekommen. ‚Willst du in dein Unglück rennen? Du kannst von Glück reden, dass du sie heute noch nicht gesehen hast. Heute und die nächsten vier Tage ist sie Tabu.’ Mamoru legte den Kopf in den Nacken und schaute Gedankenverloren zur Decke. Er wusste nicht wie lange. 1 Minute, 5 Minuten vielleicht sogar zwanzig. Erst das klingeln des Telefons riss seinen Geist zurück in die Realität. Er griff ach dem Telfon links von ihm und nahm ab. „Ja?“ „Hallo Mamoru!“, erklang einen glockenhelle Stimme am anderen Ende der Leitung. Mamoru konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken. Sie war fröhlich wie eh und je. „Hallo Bunny. Ich hab mich schon gefragt wo du bist.“ „Ich hatte mich mit Minako verquatscht. Ist etwas später dann geworden.“, Bunnys Stimme wurde zuckersüß, „kann ich…denn trotzdem noch vorbeikommen? Ich bin auch ganz still und ganz lieb.“ Mamoru lächelte in sich hinein. Es würde bestimmt nicht schlimm sein, wenn sie einfach hier wäre. So oft war sie hier und es ist nichts passiert. „Klar kannst du vorbeikommen. Ich freu mich doch immer dich zu sehen.“ „Dann bis gleich!“ Nach diesen Worten hatte sie schon aufgelegt. Mamoru arbeitete wieder an seiner Arbeit. Wie immer auf seinem Laptop und wie üblich auf seiner Couch. Doch wirklich weiter kam er nicht. Endlich erlöste ihn die Türklingel von seiner Nichtstuerei. Er ging mit gemischten Gefühlen zur Tür. Er hatte sie vermisst. Und da war sie endlich. Aber jetzt musste er sich zusammenreißen. Und da es verboten war, war es noch schwieriger. Er verfluchte die einfache Gestricktheit von Menschen. Wenn sie an etwas Bestimmtes denken sollen, sage ihnen sie sollen nicht daran denken und sie werden es nie mehr vergessen. Sein Herz schlug schneller. Er fühlte sich wie beim ersten Date. ‚Mein Gott Mamoru, ihr seid seit 3 Jahren zusammen. Niemand ist dir vertrauter als Sie, also benimm dich nicht wie ein pubertierender Teenager beim ersten Date!’ Nachdem er sich mit diesem Gedanken kurz besinnt hatte, öffnete er die Tür. Bunny stand vor ihm. Mamorus seufzte innerlich. Es war doch alles gut. Es war doch alles wie immer. Große blaue, wache Augen. Goldblondes Haar zu zwei Zöpfen gebunden. Eine Jacke, ein Mittellanger Rock und eine Tasche. Was hatte er erwartet? Das sie in Strapsen vor ihm stehen würde? Heute ist ein Tag wie jeder andere. Aber dennoch befand Mamoru es für besser Bunny nicht allzu lange anzusehen. Denn auch, wenn sie wie immer war, reichte das durchaus, um ihm den Kopf zu verdrehen. Er sagte kurz und freundlich Hallo, drehte sich dann um und setzte sich wieder an seine Arbeit. Doch er glaubte nicht, dass er etwas zu Stande bekommen würde. Er würde wahrscheinlich den ganzen Abend blöde auf seinen Laptop starren, nur um sie nicht anzusehen. Bunny betrat kurz nach ihm das Wohnzimmer. Sie sah Mamoru verkniffen auf seinen Laptop starren. An was er wohl dachte? Ob er viel an die Wette dachte? Aber wer würde nicht daran denken? Wann in seinem Leben schloss man schon eine so dämliche Wette ab? Sie stellte ihre Tasche neben das Bücherregal und stellte ihre Schuhe daneben. Also gut. Fangen wir an. Etwas Leichtes. Bunnys Herz schlug schneller. Es war komisch. Sie musste den ganzen Abend völlig belanglos wirken. Doch im Moment war sie sich jeder ihrer Bewegungen bewusst. „Mamoru?“ „Ja?“ Er schaute nicht vom Laptop hoch und deswegen sagte sie ein paar Sekunden Nichts, bis er sich zu ihr wandte. „Wie weit bist du eigentlich mit deiner Arbeit für die Uni?“ Während sie sprach schaute sie ihn fragend und interessiert an und zog sich beiläufig ihre Jacke aus und legte sie auf ihre Tasche neben dem Regal. Mamoru sah, wie Bunny sich ihre Jacke auszog. Er wollte gerade auf ihre Frage antworten, aber die Worte blieben ihm im Mund stecken. Sie hatte ein weißes Shirt an mit Häschen drauf. Völlig normal eigentlich, wenn es nicht einige Nummern zu kein gewesen wäre. Man konnte ihren Bauch sehen und nur zu deutlich zeichneten sich ihre Brüste unter dem Shirt ab. Und Mamorus aufmerksamem Blick entging auch nicht, dass man deutlich erkannte, dass sie keinen BH trug. Jetzt kam sie auch noch auf ihn zu. Sie ging an ihm vorbei und setzte sich neben ihn auf die Couch. Noch immer starrte er sie an. Doch irgendetwas war komisch. Er hörte eine Stimme. Zwar sehr undeutlich, aber sie war da: „ Mamoru...Mamoru? Was ist nun mit deiner Arbeit?“ Mamoru? Das war sein Name. Eine Arbeit. Welche arbeit meinte sie? Auf einmal fühlte er eine Berührung an seinem Kinn. Ganz sanft hob eine Hand sein Gesicht und seinen Blick an, bis er in zwei Himmelblauen Augen strandete. Erst jetzt wurde Mamoru bewusst, dass er Bunny die ganze Zeit hemmungslos angestarrt hatte. Er wurde leicht rot und erinnerte sich nun auch wieder an die Frage, die sie ihm gestellt hatte. „Mamoru?“ „Jaaa, ja?“ „Deine Arbeit?“ Er wich ein ganzes Stück zurück und stand fluchtartig auf. Nur weg von der Couch. Sein Herz schlug schneller vor Verlegenheit und auch noch, weil er immer noch das Bild von Bunny vor seinen Augen sah. „Ja ich bin so gut wie fertig. Wieso?“ Beim Reden ging er in die Küche und machte sich einen Kaffee. „Ich frag nur, weil wenn du schon weit bist, können wir die Woche ja nutzen und einiges Unternehmen. Das Wetter ist einfach herrlich.“ Mamoru nahm sich einen Kaffee und sah sie mit einem Seitenblick an. Ihre Augen strahlten ihn so unschuldig an wie ein Kind. Oh Gott. Wäre diese verdammte Wette nicht, würde er sie gegen die Wand drücken und ihr klarmachen, dass es Folter war mit so einem Shirt vor ihm rum zulaufen. Aber er war erwachsen. Dieser Anblick durfte ihn gar nicht so aus der Fassung bringen. ‚Mann Mamoru reiß sich zusammen.’ „Klar, können wir was unternehmen. Wir können ja auch mal was mit mehreren machen.“ ‚Gut, gerettet Mamoru. Wenn andere dabei sind, ist es ungefährlich.’ Bunnys Augen strahlten ihn erfreut an: „ Au Super! Das wollte ich eh vorschlagen. Ich hab schon viele tolle Ideen.“ „Sag mal Bunny?“ „Ja?“ „Was hast du da eigentlich an?“ ‚Na toll, Mamoru, sprich sie ruhig noch darauf an, wenn du schon die ganze Zeit hinstarrst. Ich Idiot.’ Mamoru nahm noch einen Schluck Kaffee um die Frage so beiläufig wie möglich wirken zu lassen. Bunny stand auf und ging zu Mamoru in die Küche. Sie versuchte ihr Oberteil ein wenig nach unten zu ziehen und gluckste leicht vor sich hin: „Das gehörte Chibiusa. Sie hat es hier vergessen und meine Mum konnte es nicht zuordnen und hat es mir in den Schrank gelegt. Ich hab auf dem Hinweg eben erst gemerkt, dass es nicht meins ist. Aber ich find es irgendwie süß, du nicht?“ Sie rückte das Shirt etwas zurecht und schaute Mamoru erwartungsvoll an. Mamoru wäre am liebsten in seine Kaffeetasse gekrochen. Jetzt sollte er auch noch hinschauen. Die Welt war einfach nicht gerecht. Bunny stand nur knapp einen halben Meter von ihm entfernt und er spürte wie ihn den Drang überkam die Kaffeetasse in seinen Händen gegen Bunnys wohlgeformten Körper umzutauschen: „Ja doch, es ist ganz niedlich.“ Gab Mamoru kleinlaut zurück und machte sich zurück auf den Weg zur Couch. „Wenn du es in deiner Größe hättest.“ Nuschelte er noch in seinen Kaffee und setzte sich hin. Jetzt musste er das Gespräch in die Hand nehmen. Zumindest musste er es in Bahnen lenken, die nichts mit Bunnys knapper Bekleidung zu tun hatten. Er wollte gerade etwas sagen, als er Bunny in der Küche klappern hörte. „Was machst du denn da?“ „Ich hab uns was zu naschen mitgebracht.“ Gab sie fröhlich hantierend zurück. „Und ein Video, wenn du magst. Es sei denn du musst heute noch arbeiten, dann mal ich an meinen Comics weiter.“ Rief sie ihm aus der Küche zu. Ein Film? Das hörte sich doch gut an. Arbeit war zwar noch da, aber er würde heute eh nichts mehr zustande bekommen. „Was denn für einen Film?“ „Ein unmoralisches Angebot.“ „Auch das noch..“ Murmelte er und sank auf der Couch ein Stück tiefer und seufzte. „Hast du was gesagt?“ „Ach nichts. Ich glaub ein wenig muss ich noch arbeiten. Du kannst dir den Film ja anschauen.“ „Ach nein so macht es keinen Spaß. Und Ray hat gesagt er sei so toll.“ Bunny blickte aus der Küche hinaus und sah ihn bittend mit einem Übertriebenem Schmollmund an. „Biiiittee.“ Mamoru lächelte. „Na schön“, gluckste er vor sich hin. „ Wo hast du den Film?“ „ An der Seite in meiner Tasche. Schieb in schon mal rein, ich komm sofort.“ Mamoru tat wie ihm geheißen und ließ den Film laufen. Dann setzte er sich wieder auf die Couch, stellte den Laptop zur Seite und nahm sich ein kleines Kissen, das er vor sich umschlungen hielt. Bunny kam mit zwei Gläsern und einer Flasche aus der Küche und stellte alles auf den Tisch, worauf sie auch wieder in der Küche verschwand um danach mit einer großen und einer kleinen Schüssel zurück zukehren. Auf dem Rückweg schaltete sie das Licht aus, sodass nur noch der Schein des Fernsehers und das letzte Restlicht des Tage den Raum in bläuliches Licht hüllten. Bunny war bester Laune. Sie war entspannt und fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Sie war in Mamorus Nähe und sie war ganz unbefangen. Im Gegensatz zu ihm und das merkte sie. Aber genau das wollte sie ja. Heute war der erste Tag. Sie wollte nicht aufs Ganze gehen. Dieser Tag war für sie um sich in diese Situation einzufühlen. Und das war nicht schwer, wie sie bemerkt hatte. Obwohl ihr Verlangen ihn einfach zu küssen, sie immer begleitete. Jetzt wo sie wusste, dass er es auch wollte, wollte sie nichts sehnlicher als den Kuss, den sie ihm neulich gegeben hat zu wiederholen. Doch sie würde ihn diese Woche nicht von sich aus küssen. Ihr Ziel war es, dass er sie küsste. Ihr Ziel war es, dass er alles um sich herum vergaß und nur noch sie wollte. Sie wollte, dass der nächste Kuss, den sie von ihm bekommen würde voller Leidenschaft war und genau hundert Euro kostet. Aber dafür hatte sie noch vier weitere Tage. Sie hatte sich neben Mamoru auf die Couch gesetzt und sah nun zu ihm rüber. Er hielt verkrampft ein Kissen fest und starrte auf den Fernseher. Jetzt tat er ihr fast ein bisschen Leid. „Hast du was Mamoru? Du wirkst so verspannt. Soll ich dich massieren?“ Mamoru reagierte sofort auf diese Worte und hob abwehrend die Hände: „Nein nicht doch. Genieß ruhig den Film. Mir geht es gut, wirklich.“ „Na fein, wenn du meinst.“, gab sie freundlich zurück. „Aber dann tausch wenigstens das Kissen gegen mich aus.“, fügte sie grinsend hinzu. „Mhh?“ Doch bevor Mamoru noch etwas sagen konnte hatte sie ihm das Kissen weggezogen, es hinter sich gelegt und ihre Beine über seinen Schoß geschwungen. Sie rückte noch etwas näher und kuschelte sich an seine Schulter. Dann sah sie weiter auf den Fernseher. Mamoru schluckte hart. Ihre schlanken Beine waren an seinen Oberkörper gelehnt und ihr Rock bedeckte weniger, als er eigentlich sollte. Sein Herz schlug schneller. Eine unglaubliche Sehnsucht überkam ihn. Er legte eine Hand um ihre Taille und hielt sie sanft fest. Die andere Hand legt er leicht zitternd auf ihr Bein. Ihre Haut war glatt und weich. Er schaute sich weiter den Film an und dabei zog er verspielte Kreise auf ihrem Bein, was Bunny ab und zu ein Kichern abrang, da er sie kitzelte. Er legte seinen Kopf leicht schräg auf ihren. Solche Momente waren viel zu schön um sie wegen einer dämlichen Wette kaputt zu machen. Und schließlich küsste er sich ja nicht. Kein Grund das hier nicht zu genießen. Bunny genoss es, dass Mamoru ihre Nähe zuließ. Sie spürte die unglaubliche Wärme, die von ihm ausging und fühlte sich so sicher wie nie. Sie hätte von einem riesigem Monster angegriffen werden können und sie hätte es nur ungläubig angeguckt und gesagt ‚Sie ihn dir an!’. Die Kreise, die er über ihre Waden zog kitzelten leicht und machten sie wahnsinnig. Sie spürte jede Berührung noch danach auf ihrer Haut brennen und sie wünschte sich er würde seine Wege über ihren ganzen Körper ausbreiten. Gedankenverloren sah sie sich den Film an, als ihr nach ein Paar Minuten auffiel, dass sie ja etwas zu Essen mitgebracht hatte. Sie hob ihren Kopf und griff mit einem Arm nach den Schüsseln und zog sie so nahe, dass sie problemlos Reingreifen konnte. Ihr anderer Arm war um Mamorus Rücken gelegt und hielt an ihm fest, damit sie nicht von der Couch kippte. „Hast du Hunger?“, fragte sie ihn zu ihrem eigenem erstaunen leicht flüsternd. „Ein wenig. Hast du Popkorn besorgt oder was hast du da?“, antwortete er genauso leise wie sie. Mittlerweile, war es draußen so dunkel geworden, dass er nicht selber erkennen konnte, was sich in den Schüsseln befand. „Nein.“ Sagte Bunny verspielt und griff in die große Schüssel und holte etwas heraus, das Mamoru nicht erkennen konnte und senkte es leicht in die kleine Schüssel. Sie ließ es leicht hin und herschwenken und zog es dann auch aus der kleineren Schüssel. „Ich hab uns Erdbeeren mitgebracht.“ Sagte sie vergnügt und hielt ihm eine dunkelrote Erdbeere vors Gesicht, die sie in Schokoladensoße getunkt hatte: „Magst du probieren?“ Mamoru konnte diesem verlockendem Angebot nicht widerstehen und bis zaghaft von der Erdbeere ab. Sie schmeckte köstlich. Aber Mamoru vermutete, dass es ihm mehr schmeckte, dass sie ihn fütterte, als die Erdbeere selber. Er sah ihr in die Augen und beobachte jede ihrer Gesichtsregungen. Sie blickte schüchtern auf seinen Mund. Gedankenverloren und sehnsüchtig. Sehnsüchtig? Hatte er das richtig gesehen? „Du…du hast da Schokolade.“, sagte sie leicht kichernd. Mamoru lachte leise und grinste. Wahrscheinlich hatte sie sehnsüchtig auf die Schokolade gestarrt. Als Mamoru von der Erdbeere in ihrem Mund abbiss wurde ihr heiß. Ihr ganzer Körper spannte sich an. Sie hoffte nur, dass Mamoru das nicht merkte. Ein bisschen Schokolade war auf seinen Lippen. Wie gerne würde sie sie ihm jetzt wegküssen. Sie verlief sich ganz in diesem Gedanken und blickte verloren vor sich hin. Als sie Mamoru auf die Schokolade hingewiesen hatte lächelte er nur und setzte an sie sich wegzuwischen. Dazu nahm er seine Hand von ihrem Bein. Bunny spürte ein Bedauern als er sie losließ. Sie legte die angebissene Erdbeere in die große Schüssel und hielt seine Hand fest. „Warte“, sagte sie kaum merklich. Es war nur ein Flüstern. Doch der Ton in dem sie es sagte ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Er sah sie an. Ein hauch von rosa bedeckte ihre Wangen. Und die Hand, die seine sachte aufhielt war warm. Sie löste sich von seiner Hand und führte sie zu seinen Lippen. Ihre Finger ruhten behutsam auf seiner Wange und mit ihrem Daumen wischte sie die Schokolade weg. Dann führte sie ihre Hand zu ihrem eigenem Mund und leckte sich ganz schüchtern die Schokolade vom Daumen. Mamoru schaute sie nur fasziniert an. Es war nur eine kleine Bewegung, eine Geste. Dennoch stand er von da an völlig unter ihrem Bann. „Magst du noch welche?“, ihre Stimme war flüsternd und schüchtern. „Gerne.“ Sagte er leise ohne den Blick von ihren Augen abzuwenden. Sie löste schüchtern ihren Blick von seinen durchdringenden Augen und wandte sich zu den Erdbeeren. Sie nahm eine neue und tunkte sie wieder in die Schokolade. Bei Mamorus Mund angekommen war ein wenig Schokoladensoße auf Bunnys Finger gelaufen. Mamoru bis einmal von der Erdbeere ab und beim zweiten Biss berührte er ihre Fingerspitzen mit seinen Lippen. Er hielt ihre Hand am Handgelenk fest, während er die Erdbeere runterschluckte und dann entfernte er sanft mit seiner Zunge die restliche Schokolade von Bunnys Fingern. Als er sie wieder losließ nahm sie ohne den Blick von ihm zu wenden noch eine Erdbeere. Die Schokolade hatte sie ganz vergessen. Sie wollte die Erdbeere gerade zu Mamorus Mund führen, als er sie wieder sanft am Handgelenk festhielt und ihre Hand mit seiner sanft nach oben glitt und ihr die Erdbeere aus der hand nahm und sie zu ihrem Mund führte. Sie hätte nicht gedacht, dass ihr noch heißer werden könnte, aber bei jeder Berührung raste ihr Puls ein wenig mehr und ihr Blut find an zu kochen. Er strich mit der Erdbeere sanft über ihre Lippen. Mamoru kämpfte mit der Sehnsucht, als er sah wie sie sich mit der Zunge sachte über die Lippen führ um den Geschmack der Erdbeere aufzunehmen. Ihre Gesichter waren nur ca. zwanzig Zentimeter voneinander entfernt. Keiner der beiden sagte mehr etwas. Sie hatten sich ganz in ihrem Spiel verloren. Bunny biss von der Erdbeere in seiner Hand ab und Mamoru wurde leicht schwindelig bei diesem Anblick. Er hatte Bunny noch nie so sinnlich gesehen. Ihr Lippen glänzten und als sie den Rest der Erdbeere aufnahm streifte sie, wie er zuvor ihre, nun seine Finger mit ihren Lippen. Danach küsste sie jeden seiner Finger einmal mit einer Federleichten Berührung und schaute ihm dann verklärt in die Augen. Er konnte nicht anders als einfach zurück zu schauen. Er konnte nichts tun, geschweige denn denken. Sie sahen sich eine zeitlose Zeit einfach an. Wie lange wusste keiner von ihnen. Dann Plötzlich blickte Bunny errötet nach untern, als hätte sie jetzt erst gemerkt, was sie da eigentlich taten. Auch auf Mamorus Wangen spiegelte sich eine leichte Röte. Bunny lachte verlegen und sagte dann: „Wollen wir den Film weiterschauen?“ Mamoru lachte auch leicht auf. „Ja lass und das tun.“ Bunny kuschelte sich wieder an ihren Platz an seiner Schulter und machte es sich bequem. Auch Mamoru entspannte sich wieder und legte seinen Kopf wieder auf ihren. Als der Film dem Ende zuging nahm Mamoru seinen Kopf hoch und traute sich endlich wieder Bunny anzuschauen. Sie war eingeschlafen. Er lächelte in sich hinein. So wie sie lag nahm er sie hoch und schaltete im vorbeigehen den Fernseher aus. Er wollte sie gerade ins Gästezimmer tragen, als er vor seinem Schlafzimmer halt machte und kurz überlegte, ob sie nicht bei ihm schlafen sollte. Eigentlich fände er das sehr schön, aber er befand es für äußerst unklug gerade diese Woche damit anzufangen und brachte Bunny ins Gästezimmer. Er legte sie aufs Bett, deckte sie zu und strich ihr gedankenverloren über die Wange bevor er sich aufmachte und auch schlafen ging. So ging der erst Tag der Wette vorüber und schon jetzt wusste Mamoru, dass wenn sie ihn geküsst hätte, er ihren Kuss erwidert hätte. Sie nicht selber zu küssen hatte er noch geschafft, aber die nächsten Tage würden ihn auf einen harte Probe stellen. Zumindest hatte er das Gefühl, dass sich zwischen ihnen beiden etwas veränderte, etwas entwickelte. Nicht gerade der günstigste Zeitpunkt dafür, dachte Mamoru noch, als er auch einschlief und so dieser Tag „fast“ ereignislos zu Ende ging. fortsetzung folgt.... _____________________________________________________________________________ Soo...ist jetzt wohl was länger geworden als sonst...aber ich hab mich irgendwie nicht kurz gefasst bekommen. Sorry. ^^" Und auch, dass es was länger gedauert hat. Vielen lieben Dank für die Kommis zu meinem letzten Kapitel. Ich hab mich wahnsinnig gefreut. Dieses Kapitel bekommt auch eine Widmung und zwar einmal steffinator, da sie ein neues Kapitel von "Real World Life with you" geschrieben hat, wa smich wahnsinnig gefreut und motiviert hat und _Anni_chan_, die nen schriflichen Kniefall in meinem Gästebuch hingelegt hat. *g* <--- Sorry für die Verspätung. ;) Ganz Liebe Grüße und bleiben sie mir gewogen. (Das sagt unser Literaturkursleiter immer nach unseren Theateraufführungen immer . XD ) die bebi Kapitel 6: Ein neuer Tag, eine neue Versuchung ---------------------------------------------- Sailor Moon – Moments Kapitel 6 „Ein neuer Tag, eine neue Versuchung“ Bunny schlug die Augen auf und schaute schlaftrunken auf die Uhr neben dem Bett. 9:17 Uhr. Sie schmiss sich zurück in die Lacken. In ihr Kissen brubelte sie: „ Noch fiel zu früüh. Mäoh.“ Ein paar weiter unverständliche Seufzer ins Kissen folgten, bis sie sich schließlich umdrehte und den gestrigen Abend Revue passieren ließ. Auf einmal fielen ihr die Erdbeeren wieder ein. Ihr Puls schlug schneller bei dem Gedanken. „Na toll, jetzt bin ich wach.“ Sie starrte zur Decke und überlegte sich den Ablauf des heutigen Tages noch einmal. Eigentlich wollte sie ja ausschlafen. Mamoru schlief bestimmt auch noch. ‚Ich könnte eigentlich…’ Bevor sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte war sie auch schon aufgestanden und auf dem Weg in Mamorus Schlafzimmer. Sie hatte immer noch ihre Klamotten von gestern Abend an. Ihre Haarknoten hatte sie auf dem Weg ganz schnell geöffnet, da ihre Frisur aussah….naja…als hätte sie damit geschlafen. Sie stand vor seiner Schlafzimmertür und drückte die Klinke so leise wie möglich runter. Wenn sie bis zu ihm kam ohne ihn zu wecken, würde sie sich zu ihm legen und an ihn kuscheln und dann vielleicht…“Mamoru?“ Keiner da. Verdutzt machte sie die Tür jetzt ganz auf und trat einen Schritt hinein. Sein Bett war leer und das Bettzeug war ordentlich zusammengelegt. „Ich bin hier, Bunny.“ Mamorus Stimme drang aus der Küche zu ihr durch. „Ich mach uns gerade Frühstück. Du kannst noch duschen, wenn du magst, bis dahin bin ich fertig.“ Bunny rollte mit den Augen. Na Klasse. Das war’s dann wohl mit trauter Zweisamkeit am frühen Morgen. Mit einem brummen schluffte sie Richtung Bad. Es war eindeutig zu früh um das Bett zu verlassen. Es sei denn man hatte den Beweggrund sofort wieder ein anderes Bett aufzusuchen. Ansonsten hatte sie um diese Uhrzeit an jedem anderem Ort nichts zu suchen. In der Hoffnung die Dusche würde ihr ihre morgendliche Muffeligkeit wegzaubern schnappte sie sich noch ihren Rucksack mit den frischen Klamotten und wollte ins Bad wandern. Doch ein kleiner Gedanke blitzte in ihrem Kopf auf. Mit einem Blick in Richtung Küche und einem Lächeln über ihre neu gewonnene Berechenbarkeit, ließ sie den Rucksack wieder leise zu Boden sinken und ging so ins Bad. Beim vorbeigehen blickte sie noch einmal verstohlen in Richtung Küche um sich zu vergewissern, dass Mamoru sie eben nicht gesehen hatte. Beruhigt ihn summend kleine Pfannkuchen machen zu sehen konnte Bunny nun endlich ins Bad vordringen und eine heiße Dusche genießen, bei der ihre Gedanken immer wieder zu Mamorus köstlichen Pfannkuchen wanderten, die nur er so hinbekam. Sie tapste aus der Dusche und war nun vollständig wach und im Tag angekommen. Sie schnappte sich ein großes weißes Badehandtuch von Mamoru und schwang es um ihren nassen Körper. Ihre Haare ließ sie offen darüber hängen. Sie sah noch kurz in den Spiegel und versuchte die Röte zu unterdrücken, die in ihr aufstieg. Sie fühlte sich nicht schuldig, weil sie Mamoru ein bisschen auf den Arm nahm. Nein es fühlte sich sogar gut an. Sie mochte es, wie er sie ansah. Sie mochte es, dass sie jetzt endlich wusste, was seine Blicke zu sagen hatten. Sie liebte es, eine Frau zu sein. Aber gleichzeitig war sie nervös und kam sich so unschuldig und unerfahren vor wie nie zuvor. Sie musste nicht nur verführerisch sein, sondern auch noch so tun, als wäre es alles keine Absicht. Sie durfte sich nicht anmerken lassen, dass sie es wusste. Sie musste verhindern unter ihren weichen Knien zusammen zuknicken, wenn sie seine Blicke auf ihrer Haut spürte. Sie schüttelte ihren Kopf in dem schwachen Versuch ihre Gedanken einfach abzuschütteln. Sie klatschte sich noch einmal kaltes Wasser ins Gesicht und tapste nass, nur im Handtuch und summend über den Flur in Richtung Küche. Mamoru deckte den schon reichlich gefüllten Frühstücktisch noch mit seinen selbst gemachten Pfannkuchen und nahm seine Kaffeetasse in die Hand. Heute würde alles gut gehen. Er hatte den Tag begonnen. Frühstück gemacht. Die Zeit bestimmt. Das gab ihm wieder das Gefühl Herr der Lage zu sein. Alles würde heute nach Plan laufen. Frühstücken. Gesittet. Gemütlich. Später ein Treffen mit den Anderen. Gesellschaft. Lustig. Unschuldig. Alles war wunderbar. Kein Grund sich Sorgen zu machen. Er hörte Bunnys Schritte im Flur. „Mamoru?“ Bunny kommt Frühstücken. Kein Problem. Er nahm einen Schluck Kaffe, während sie immer näher kam. Wieder Spulte Mamoru im Kopf seinen beruhigenden Tagesplan ab. Frühstücken mit Bunny. Unschuldig. Gesittet. Pfannkuchen. Handtuch. Kaffee. Handtuch?? „Bunmmy!“, Spuckte Mamoru seinen Kaffee auf seinen Teller. Hustend und Keuchend stand er vom Frühstücktisch auf und versuchte wieder Luft zu bekommen. Was war das? Hatte er schon Halluzinationen? Doch das wäre zu einfach gewesen. Besorgt kam Bunny näher auf Mamoru zu. „Mamoru?! Hast du dich verschluckt? Ist alles in Ordnung?“ Sie sah ihn besorgt an und Mamoru schaute sie jetzt länger an als nur die eine Sekunde, die er eben gebraucht hatte um sich an seinem Kaffee zu verschlucken. Sie trug nur ein Badehandtuch. Ihr ganzer Körper war mit kleinen Wasserperlen benetzt, die aus ihren langen Haaren tropften, die nass an ihrem Körper klebten. Obwohl der Kaffee aus seinem Hals verschwunden war und Mamorus Atemwege wieder frei waren, hatte er das Gefühl, dass ihm die Luft wegblieb. Nicht, dass das große Badehandtuch mehr Preis gab, als normale Klamotten. Aber allein der Gedanke, dass nur eine Handbewegung nötig wäre um das Preiszugeben, was darunter lag benebelte Mamoru der Maßen die Sinne, dass er sich zu seinem bedauern innerhalb von Sekunden von seinem genialem Tagesplan verabschieden musste und sich in einen stammelnden Idioten verwandelte. „Bunny…äh…“ Mamoru merkte wie sein Mund trocken wurde. „Willst du…willst du…frühstücken?!“ Innerlich applaudierte Mamoru sich selber, da er es geschafft hatte einen sinnigen Satz raus zu bekommen. Bunny sah ihn lächelnd an. „So?“ Sie deutet auf ihr Handtuch. Mamoru geriet wieder ins Straucheln. „Ähm…nun ja...nee?“ ‚Verdammt noch mal. Ich bin ja so erbärmlich.’ Bunnys Lächeln wurde breiter. „Ich hab meinen Rucksack im Wohnzimmer liegen gelassen. Ich wollt den Teppich nicht nass machen. Kannst du ihn mir geben?“ Ihr Blick war so unschuldig und engelhaft wie ihre ganze Erscheinung. Mamoru schluckte hart, bevor er ein gestammeltes „Klar.“ Raus brachte. Er ging rückwärts Richtung Wohnzimmer, unfähig den Blick von Bunny abzuwenden, die immer noch lächelte, bis er gegen den Türrahmen knallte und sich notgedrungen mit schmerzverzerrten Gesicht umdrehte um sich schnell den Rucksack zu schnappen. Bunny blickte ihm hinterher und ihr süßes Lächeln verwandelte sich in ein breites Grinsen. Sie Zog eine Augenbraue hoch und stammelte unhörbar: „Das is ja schon fast zu einfach…“ ~*~*~*~ Ein paar Minuten und ein paar Klamotten später saßen Mamoru und Bunny beim Frühstück. Bunny schaufelte Unmengen Pfannkuchen in sich rein und Mamoru lächelte zufrieden über die ungefährliche Situation. „Und? Wie sieht unser Tagesprogramm für heute aus?“ fragte Mamoru über seine Kaffeetasse hinweg. Bunny völlig beschäftigt mit ihrem Pfannkuchen schaute mit vollem Mund zu ihm auf: „ Mhir gmehn wemmen ahm Frand.“ „Was?“ Bunny schluckte runter. „Wir gehen schwimmen am Strand.“ Und biss wieder in ihren Pfannkuchen. „Hun gran min mmeen Frehgnämgungsmaarg.“ „Bunny!“ Schluck. „Und dann in den Vergnügungspark.“ ~*~*~*~ „Komm schon!“ Bunny wedelte wild mit den Armen Mamoru zu, der damit beschäftigt war, ihre Sachen für den Strand die Treppe runter zutragen um sie dann im Kofferraum seines Autos zu verstauen. Bunny saß Mittlerweilen schon ungeduldig vor Vorfreude auf dem Beifahrersitz: „Jetzt komm in die Puschen, die anderen sind bestimmt schon da!“ Mamoru lächelte leicht. Ja das war seine Bunny. Laut, lustig und ungeduldig. Mamoru setzte sich auf den Fahrersitz. Er fuhr mit einem Seitenblick auf Bunny los. Sie hatte eine Jeans an und ein Oberteil, das wesentlich mehr ihrer Größe entsprach, als das gestrige Exemplar. Sehr gut, dachte er. Damit konnte er leben und gleich am Strand durfte es eigentlich auch keine all zu großen Probleme geben. Bunny’s Badeanzug kannte er. Er war grün mit riesigen Ananas-Früchten darauf. Nicht das sie nicht in allem, was sie trug, sensationell aussehen würde, aber bei diesem Exemplar einer Farbenfreudigen Badebekleidung konnte er sich gerade noch beherrschen nicht wie ein Triebgesteuerter Höhlenmensch über sie herzufallen. Die Fahrstrecke zum Strand war nicht all zu lang. Eine halbe Stunde mit dem Auto. Mamoru hatte das Radio angeschaltet und redete nicht all zuviel. Wie immer, wenn er Auto fuhr. So hörte er nur auf das Radio und auf Bunny die mit strahlenden Augen die schöne Umgebung kommentiere. Doch auf einmal drehte sich Bunny um und schaute suchend auf den Rücksitz. „Oh verdammt, ich hab vergessen mich umzuziehen.“ „Was meinst du?“ „Ich hab noch keine Badesachen drunter und am Strand gibt es nur zwei klapprige Umkleiden, die immer überfüllt sind.“ Bunny zappelte auf ihrem Sitz hin und her. „Ach du findest schon einen Ort um dich um zuziehen. Ist doch kein Drama.“ „Doch ist es..“ Während sie sprach schnallte sie sich ab und klappte den Sitz mit einem Griff zur Seite ganz nach hinten und landete auf dem Rücken. „Bunny was machst du denn da? Setz dich wieder hin.“ „Nein ich muss nach hinten.“ Mit diesen Worten drehte sie sich auf den Bauch und kletterte auf den Rücksitz. „Verdammt Bunny, das ist gefährlich.“ „Ach was.“ „Nein ich meins erst. Setz dich hin und schnall dich an.“ „Mein Gott, du fährst doch so sicher.“ „Heißt nicht, dass es alle tun. Wenn wir einen Unfall haben fliegst du durch die Windschutzscheibe.“ „Jaa Papa, ich weiß. Es gibt viele böse große Autos da draußen.“ Mamoru verzog die Mundwinkel nach unten. Er übernahm wirklich die Papa-Rolle. Na großartig. „Ich will nur nicht, dass dir was passiert.“, sagte er schmollend und ein wenig kleinlauter als eben. Bunny sah lächelnd auf seinen Hinterkopf. Sie saß jetzt auf dem Rücksitz hinter ihm und beugte sich zu seinem Sitz vor. Die Hände legte sie auf seine Schultern. Ihr Kopf war jetzt links neben seinem. Ihr Mund war ganz nah an seinem Ohr. „Das weiß ich doch.“, flüsterte sie mit so einer Sanftheit, dass ihm ein Schauer über den Rücke lief. Er krallte sich instinktiv an seinem Lenkrad fest. Den Blick wie versteinert nach vorne gerichtet. Ihre Hände rutschend von seinen Schultern ein Stück weiter nach unten, so dass sie ihn fast umarmte. Ihr Mund war nun so nah an seinem Ohr, dass er ihren Atem spüren konnte. „Mir passiert schon nichts.“, hauchte sie ihm ins Ohr. Mamoru wurde schlagartig wärmer. „Du musst nicht immer auf mich aufpassen. Entspann dich einfach.“ Ihre Stirn lehnte an seiner Schläfe und ihre Nasenspitze kitzelte leicht sein Ohr. Mamoru wurde jetzt verdammt warm. „Und jetzt..“ Ihre Stimme war nur ein Hauch. Sie entfernte sich schlagartig von ihm und Mamoru war es, als würde er ruckartig und dazu auch noch ziemlich unsanft aus einem tiefen Traum gerissen, denn Bunny wuschelte ihm nun voller Elan durch die Haare und sagte lachend: „.sei kein Schlumpf. Ich brauch auch nicht lange.“ Mit diesem Satz begab sie sich zurück auf den Rücksitz, kniete sich mit dem Rücken zu Mamoru und begann über den Sitz gelehnt im Kofferraum zu kramen. Mamoru war immer noch wie vom Donner gerührt, fasste sich aber nach ein paar Schockmomenten wieder, da er ja immerhin noch Auto fahren musste. Nach knapp einer Minute hatte Bunny wohl gefunden was sie suchte, denn sie gab ein freudiges Quietschen von sich. Sie setzte sich auf den Rücksitz und kramte etwas aus einer rosa Strandtasche. „Aber nicht gucken.“ ,sagte sie fröhlich. Mamoru wurde schlagartig klar, was sie eigentlich da hinten wollte und wurde rot. „Wa…was du willst dich jetzt umziehen?“ Die Panik stand ihm leicht in den Augen und er war erleichtert, dass Bunny ihm nicht ins Gesicht sehen konnte. „Ja klar.“, kam es freudestrahlend von der Rückbank, „ich kann mich am Strand nicht umziehen. Sonst verfehlen meine neuen Schwimmsachen ihre Wirkung. Rei hat sich letztens über meinen Badeanzug lustig gemacht. Ich will ihren neidischen Blick sehen, wenn sie meinen neuen Bikini sieht.“ Mamorus Augenbrauchen zuckten nervös: „Bi…Bikini?“ „Ja, ich hab ihn letztens gekauft. Er ist echt süß. Blassrosa mit kleinen Bändchen dran. Du wirst ihn mögen. Bisschen knapp vielleicht, aber naja. Meine Mutter hat gesagt solang ich noch jung bin soll ich’s ausnutzen.“ Bunny kicherte und zog nun ein blassrosa Gewirr aus ihrer Strandtasche. Mamoru konnte nichts dazu sagen. Er versuchte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte runter zuschlucken, aber es gelang ihm nicht so recht und deswegen musste er sich damit begnügen sich verzweifelt auf den Verkehr zu konzentrieren. Was sich als immer schwerer herausstellte, da es hinter ihm verdächtig raschelte und Klamotten achtlos auf den Sitz geworfen wurden. Jetzt nur nicht in den Rückspiegel gucken. In Mamoru entbrannte ein erbitterter Kampf. Angesichts seiner Lage, in der er sich dank dieser Hirnverbrannten Wette befand, wäre es mehr als ratsam nicht in den Rückspiegel zu gucken. Mal ganz davon abgesehen, dass es seine Fahrtüchtigkeit mehr als erheblich beeinflussen würde. Aber andererseits, was war schon ein Blick. Eine Sekunde. Ein Moment…nein. Nein das konnte er nicht tun. Ein Moment nur, ein Moment den er brauchte um vor die nächste Leitplanke zu donnern. Aber andererseits war die Strecke hier auch sehr gerade. Keine Kurven. Nicht viel Verkehr. Ob er nun eine Sekunde auf den Tacho starrte oder in den Rückspiegel. Und man sollte doch als Autofahrer manchmal in den Rückspiegel gucken. Man muss doch wissen, wer hinter einem fährt. Wo kämen wir denn da hin, wenn niemand in den Rückspiegel gucken würde. Und wenn dann ganz rein zufällig sein Blick auf seine sich umziehende Freundin fällt, wäre das reiner Zufall. Ja da musste er sich Recht geben, es war völlig in Ordnung jetzt in den Rückspiegel zu schauen. Mamoru blickte auf. Blickte in den Rückspiegel und seine Augen weiteten sich. Er blickte verdutzt auf die leere Rückbank seines Autos. Neben ihm tauchte Bunny auf dem Beifahrersitz auf, setzte sich wieder richtig hin, klappte den Sitz hoch und schnallte sich an: „Siehst du? Hat doch gar nicht lang gedauert und durch die Windschutzscheibe bin ich auch nicht geflogen.“, sagte sie lachend. Von Mamoru kam nur ein halbherziges „hmmhm.“ Super Mamoru, dachte er, nicht nur, dass du spannen willst, wenn sich deine Freundin umzieht, nein, du bist dann auch noch zu blöd dazu. Den Rest der Fahrt verbrachte Mamoru schweigend und Bunny bewunderte weiter die Landschaft, bis sie endlich am Strand ankamen und von weitem schon die anderen erblicken konnten… Fortsetung folgt… _____________________________________________________________________________ Es tut mir wirklich wirklich leid, das lange lange nichts mehr kam. Nachdem sich einige erkundigt haben wann es weitergeht musste ich mich dann doch mal bewegen. ;) Danke für die lieben Kommis immer. Ich freu mich immer riesig, wenn einem ein Kapi gefällt. ^^ Und ich weiß, das Kapi ist ziemlich schwach, aber ich geb mir beim nächsten mehr mühe und das kommt auch viel schneller. Animexx-Ehrenwort. ^^ Ich hab auch jetzt die Kapi's bis zum Ende durchgeplant.(nicht das ich mich dran halten würde, aber so gehts dann schneller jetzt.) Also Liebe Grüße und schalten sie auch das nächste mal wieder ein, wenn es heißt: Lassen wir sich Mamoru wie einen absoluten Idioten benehmen. ;) bebi Kapitel 7: Süße Sünde --------------------- Sailor Moon Moments Kapitel 7 Süße Sünde „Hallo Leute!“ Bunny winkte den anderen schon von weitem zu. Sie saßen alle zusammen auf einer riesigen Anhäufung von Strandtüchern mit einem Zelt aus Sonnenschirmen drum herum. Amy, Rei, Makoto und Minako saßen schon in ihren Badeanzügen da und winkten Bunny und Mamoru freudig entgegen. Motoki saß wie der Hahn im Korb in der Mitte und freute sich sehr durch Mamoru eine wenigstens kleine Erhöhung der Männerquote in dieser Runde zu erhalten. Nachdem sich alle überschwänglich begrüßt hatten, machten sich nun auch Mamoru und Bunny daran ihre Sachen auszupacken. Sie legten noch zwei große Strandtücher an die der anderen und breiteten noch einen Sonnenschirm aus. Da die anderen schon eine kleine Weile auf Bunny und Mamoru gewartet hatten, hatte Rei das warten satt: „Wer als letzter im Wasser ist gibt ein Eis aus!“ Alle Mädchen stürmten los bis auf Bunny, die gerade erst dabei war sich ihre Schuhe auszuziehen. „Hee! Das ist unfair!“ Ihre Schuhe schleuderte sie unachtsam in den Sand und zog sich ihr Oberteil über den Kopf. Mamoru und Motoki saßen nebeneinander auf den Strandtücher und Mamoru war gerade dabei sich seine Schuhe auszuziehen, als kurz vor seinen Füßen ein Oberteil zum liegen kam, das Bunny einfach von sich geworfen hatte. Als er zu ihr rüber blickte musste er unwillkürlich schlucken. Bunny stand da und rief den anderen Mädchen irgendetwas von Warten hinterher und hantierte an ihrer Jeans herum, die auch eine Sekunde später zu Boden rutschte. Mamoru war nicht fähig etwas anderes zu tun als blöde zu ihr hin zu starren. Ihr Bikini war blassrosa. Das Oberteil wurde vorne zusammen geknotet und kleine Bändchen wanderten bis hin zu ihrem wunderbar flachen Bauch. Ihr Bikinihöschen wurde rechts und links von Bändchen zusammengehalten. Die Bändchen liefen Verspielt ihre Oberschenkel hinab. Ihre Haut war so glatt und hell, das Mamoru hätte schwören können, sie sein ein Engel. Wobei er nicht glaubte, dass Engel eine solche Figur hatten. Das letzte Mal, wo er Bunny in Badesachen gesehen hatte, war wohl doch eine Weile her, denn im Vergleich zu früher war ihr Körper viel erwachsener geworden. „Na Jungs wollte ihr nicht mitkommen?“ fragte Bunny fröhlich. Mamoru schloss, erschrocken darüber dass er offen war, seinen Mund und schüttelte unmerklich den Kopf. Bunny zuckte mit den Schultern und lächelte: „Dann eben nicht.“ Sie zwinkerte noch mal in ihre Richtung und rannte dann Richtung Meer, während die Bändchen ihres Bikinis wild umherwedelten. Mamoru schaute noch wie paralysiert an die Stelle an der Bunny eben gestanden hatte. Er riss sich von dem Bild in seinem Kopf, wie sie da gestanden hatte los und drehte sich zu Motoki, dem er unsanft in die Seite boxte, als er merkte, dass Motoki genauso da saß mit offenem Mund, wie Mamoru noch vor zwei Sekunden. Motoki schüttelte leicht lethargisch den Kopf und schaute fassungslos zu Mamoru: “Ein Windhauch und das Ding ist weg.“ Mamoru zog eine Augenbraue hoch: „Was?“ „Ihr Bikini…mein Gott, sie war doch gestern noch ein Kind.“ Sagte er mit gespielter väterlicher Verzweiflung in der Stimme. Mamoru schmiss ihm ein Handtuch an den Kopf „Ach halt bloß die Klappe!“ „Nein ehrlich, wenn ich das gewusst hätte, hätt ich den Wetteinsatz erhöht.“ Motoki lachte und auch Mamoru konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Irgendwie war das ganze ja doch witzig. Völlig bescheuert, aber witzig. Motokis Stimme riss ihn wieder aus seinen Gedanken. „Wie läuft es eigentlich?“, grinste er. Mamoru sah ihn triumphierend an. „Alles bestens, danke der Nachfrage.“ Motoki grinste zurück. „Naja, der eine Tag bis jetzt war ja auch noch nicht schwer.“ Nicht schwer?? Mamoru lächelte selbstbewusst zurück, doch innerlich packte ihn die Panik. Er war ja schon gestern völlig hilflos gewesen. Wenn Bunny auch nur auf die Idee kommen würde ihn von sich aus zu küssen, hätte er die Wette im Handumdrehen verloren. Bunny und die Mädchen spielten derweil Wasserball und Minako hatte sich in Flüsternähe an Bunny rangestellt: „Und? Wie ist es gelaufen?“ Bunny konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen und ihre Wangen färbten sich leicht rosa: „Weißt du…ich glaube ich schlage mich ganz gut.“, gab sie mit einem Augenzwinkern zum Besten. Minako bekam ganz leuchtende Augen: „Erzähl! Alles. Ich muss alles wis...“ Batsch.“Heeee! Was soll der Mist!“ Minako hatte gerade von Rei den Strandball volle Kanne vor den Latz geknallt bekommen und schimpfte nun wütend in ihre Richtung. Rei kam lachend auf die beiden Blondinen zu und Amy und Makoto folgten. „Also ich kann wirklich nichts dafür, wenn du zu beschäftigt bist den Ball zu fangen. Also, was gibt’s hier zu tuscheln?“ Mamoru und Motoki saßen nun in ihren Badesachen auf den Strandtüchern und Motoki versuchte Mamoru unweigerlich mit blöden Kommentaren zur Weißglut zu treiben. „Ob ihr Bikini wohl in eine Filmdose reinpassen würde?“ „Klappe Motoki.“ „Was ist wohl schwerer? Ihr Bikini oder ein Blatt Papier?“ „Motoki halt den Rand!“ „Ob man es mit einer Handbewegung schafft, das Ding von ihrem Körper zu entfernen?“ „Scheiße Motoki das hat dich nicht zu interessieren!“ Mamoru warf wieder mit einem Handtuch nach Motoki, der es lachend auffing. „ Mensch Mamoru, du bist echt leicht zu Ärgern. Sie dir deine Freundin doch an. Also ich würd nicht so ne Schnute ziehen, wenn sie meine Freundin wäre.“ „Ist sie aber nicht!“ Betonte Mamoru noch mal leicht verärgert, aber schon wieder etwas besänftigt. Nun schaute er zu den Mädchen herüber und konnte nicht umhin verliebt zu lächeln. Eigentlich hatte Motoki ja Recht. Wie viele Typen würden morden um nur einmal mit einer Frau wie Bunny auszugehen? Sie sah wunderschön aus, wie sie da im Wasser stand und sich mit ihren Freundinnen unterhielt. „Über was die wohl reden?“ Motokis Stimme riss Mamoru aus seinen Gedanken und er schaute sich die Gesichter der Mädchen genauer an. Also irgendwie wirkten sie…schockiert? Ach was aus der Entfernung war das gar nichts auszumachen. Motokis Frage hallte Mamoru im Kopf nach. Über was die wohl reden? Zum ersten Mal stellte sich Mamoru die frage, ob Bunny mit den Mädchen auch über sie beide sprach. Was sollte eigentlich diese blöde Frage, natürlich würde sie das tun. Er redete ja auch mit Motoki darüber. Irgendwie bereitete dieser Gedanke ihm ein wenig Unbehagen. ‚Ach was!’ Sie wird wohl nichts Schlimmes erzählen. Was denn auch? Schon wieder war es Motoki, der Mamoru wieder in die Realität holte: „Sag mal, was starren die uns so an?“ „Mhh?“ „Sag mal guckst du durch die durch?? Du starrst die ganze Zeit zu ihnen hin!“ Mamoru hatte wirklich nicht bemerkt, dass alle fünf Köpfe der Mädchen auf ihn und Motoki gerichtet waren. Jetzt wurde ihm wirklich mulmig, denn sie sahen nicht sehr freundlich aus. „Jetzt starrt doch nicht so zu ihnen hin!“, zischte Minako „man seit ihr unauffällig. Jetzt wisst ihr es, aber kein Wort zu Mamoru oder Motoki. Verstanden?“ Rei rollte mit den Augen: „Also ich finde das einfach lächerlich. Dass Bunny voll darauf einsteigt war mir ja klar, aber Mamoru hätte ich für ein bisschen reifer gehalten.“ „Jetzt halt mal die Luft an. Ich find was Bunny macht vollkommen richtig. So was darf sie ihm nicht einfach durchgehen lassen.“, Makoto stemmte bei diesen Worten die Hände in die Hüften „ich bin auf deiner Seite Bunny und wenn du Hilfe brauchst bin ich zur Stelle!“ Bunny hob abwehrend die Hände: „Soweit wird es sicherlich nicht kommen. Aber ich muss euch wirklich bitten euch nichts anmerkten zu lassen, denn einen kleinen Denkzettel verdient er.“ „Sie kommen zurück.“ „Das seh ich selber.“, gab Mamoru genervt zurück. „Mein Gott, Alter!“, Motoki schlug Mamoru mit voller Wucht auf den Rücken, „Entspann dich. Wer hätte gedacht, dass dich so ne olle Wette so sehr mitnimmt.“ „Jaja, jetzt sei bloß still die anderen müssen davon ja wohl nichts wissen.“ „Na ihr? In Männergespräche vertieft?“, sagte Minako amüsiert. „Und ihr?“, grinste Motoki zurück, „Eure Unterhaltung im Meer sah ziemlich wichtig aus. Habt ihr über uns geredet?“ „Wir haben uns nur gefragt wieso ihr euch so ziert mit ins Wasser zu kommen“, sagte Minako mit einer wegwerfenden Handbewegung. Damit war das Thema abgetan und die Mädchen setzten sich zu Mamoru und Motoki und genossen einfach etwas das schöne Wetter. „Oh Bunny! Du bist ja schon ganz rot an der Schulter. Hast du dich nicht eingecremt?“ unterbrach Amy ein Streitgespräch zwischen Bunny und Rei. „Was?“, Bunny blickte zu Amy und dann auf ihre Schulter: „Oh…ne hab ich vergessen.“ „War ja mal wieder klar.“ „Klappe Rei!“ „Was denn? Ich hab doch recht. Ich geh mir ein Eis holen. Wer kommt mit?“ Sofort sprangen Amy, Makoto und Minako auf und folgten Rei zum Eisstand. Bunny saß noch auf ihrem Handtuch neben Mamoru und zog eine Schnute: „So eine Gemeinheit.“ Mit diesen Worten fing sie an in ihrer Tasche rumzukramen. Mamoru schluckte. Er ahnte schon was jetzt wahrscheinlich kommen würde. Er sollte ihr den Rücken eincremen. Oh Gott er brauchte eine Ausrede. Er konnte es nicht tun ohne dafür garantieren zu können, doch noch aus zu probieren, ob eine Handbewegung reichte ihr den Bikini auszuziehen. Bunny zog eine kleine gelbe Flasche aus ihrer Tasche und drehte sich langsam zu Mamoru um. Er schluckte. Oh nein, eine Ausrede. Denk nach verdammt. Leider bekam er außer dem Gedanken ‚nachzudenken’ keinen weiten Gedanken auf die Reihe und verfluchte sich dafür, dass er in ihrer Gegenwart immer nur verdummte. ‚Wie hast du eigentlich deinen Abschluss bekommen?’, dachte er bitter als er voller Panik beobachtete wie sich Bunny Mund öffnete um die Worte auszusprechen, die er so fürchtete. Er konnte es in Gedanken schon hören: ‚Mamoru, cremst du mich mal ein?’. Wie in Zeitlupe sah er den Moment näher rücken und dabei vielen ihm noch tausende andere Sachen ein, die hier gar nicht hinpassten. Jetzt lächelte er blöde. ‚So müssen sich die Leute bei einem Autounfall fühlen.’ Er schüttelte leicht den Kopf und versuchte sich wieder auf sein Ende zu konzentrieren, als er auch schon Bunnys Mund die Hiobsbotschaft aussprechen sah: „Motoki, cremst du mich mal ein?“ Da! Er hatte es gewusst. Genau das, was er erwartet hatte. Er wollte gerade ansetzten etwas zu erwidern, als Bunnys Worte doch noch irgendwie sein Gehirn erreichten: „Mo…Motoki?!“ Hinter ihm erhob sich Motoki aus seiner liegenden Position und schaute verwundert auf Bunny: „Ich?“ Mamorus Gedanken führen Achterbahn. Motoki? Der war noch da? Bunny krabbelte lächelnd an Mamoru vorbei auf Motoki zu: „Ja. Ich weiß doch Mamoru, dass du auf meine Sonnencreme allergisch bist. Und die anderen sind ja freundlicher Weise ohne mich ein Eis essen.“ Fügte sie schmollend hinzu und setzte sich vor Motoki und drückte ihm die Flasche in die Hand. Mamoru klappte indes die Kinnlade runter. Hat sie gerade seinen besten Freund gebeten ihr den Rücken einzucremen, obwohl er daneben sitzt? Okay, ganz ruhig. Es war schließlich Bunny. Sie hatte ja Recht. Das letzte Mal, auch wenn es wirklich lange her war, hatte er auf ihre Creme allergisch reagiert. Aber wieso dann ausgerechnet Motoki? Motoki, der hinter Bunny saß, sah Mamorus verkniffenen Gesichtsausdruck und zuckte hilflos mit den Schultern und machte einen entschuldigenden Gesichtsausdruck, als er dann die Sonnencreme in die Hand nahm und auf Bunnys Rücken verteilte. Mamoru versuchte nicht hin zu starren, aber es gelang ihm nicht wirklich. Er verspürte ein ganz unangenehmes Gefühl in der Magengegend und er merkte, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog. Ja, er war eifersüchtig. Er wusste, dass er keinen Grund dazu hatte, aber er fand, dass er es sein sollte, der hinter seiner Freundin sitzt und ihr den Rücken eincremt. Und er verfluchte sich dafür, dass er so etwas nicht einmal sagen konnte. Er war ein sehr eifersüchtiger Mensch. Aber wenn Bunny jemand nach seiner Eifersucht fragen sollte, würde sie wohl sagen, dass sie bei ihm nicht vorhanden sei. Er war immer darauf bedacht cool zu wirken und wollte ihr das Gefühl geben, dass er ihr vertraut. Aber in ihm sah es oft ganz anders aus. Natürlich vertraute er ihr. Genauso wie Motoki. Nie würde er etwas anderes denken. Aber dennoch nagte es an ihm. Und am meisten hasste er seine eigene Dummheit. Könnte er doch nur sagen: Scheiß auf mein Verhalten. Scheiß auf all die anderen, die Frau gehört mir. Würde er auch nur einmal tun, was seine Gefühle ihm vorschrieben, würde er Bunny von Motoki wegziehen, ihr sagen, dass das sein Job sei, eine Creme von den anderen nehmen und Bunny stundenlang mit Sonnencreme einreiben. Und er würde ihr sagen, dass sie es nie wieder wagen sollte einen anderen auch nur in die Nähe ihres wunderschönen Körpers zu lassen, dass keiner ihre weiche Haut berühren durfte außer er, dass sie ihm gehörte, ihm allein. Doch anstatt auch nur irgendetwas in dieser Art sagen, sagte Mamoru nichts und starrte in den Sand. Als er Bunnys fröhliche Stimme sagen hörte: „Danke Motoki.“, atmete er erleichtert aus. Nach einer kurzen Zeit, die Bunny und Motoki mit plaudern und Mamoru mit immer noch etwas verbittertem Schweigen zugebracht hatten kamen die anderen zurück und winkten ihnen zu. „Na ihr Süßen, habt ihr euch gelangweilt ohne uns?“ gab Minako zum Besten. „Nö“, kam es frech von Bunny, „Ich hätte nur gerne auch ein Eis gehabt.“ schmollte sie. „Hier für dich.“, sagte Amy und Bunnys Augen wurden leuchtend groß. „Danke Amy, ich wusste, dass du mich nicht vergisst.“ Alle lachten und Bunny nahm dankend ihr Eis entgegen. Doch bevor sie es essen konnte sprang Rei gleich wieder auf: „Ich will noch mal ins Wasser, wer kommt mit?“ Amy und Makoto sprangen sofort auf. Minako stand auch auf und zerrte dabei gleich Motoki auf die Beine: „Los mein Lieber, jetzt is Schluss mit Faulenzen.“ Bunny blieb schmollend sitzen: „Na Klasse.“ „Ach schmoll nicht. Du hast doch jetzt ein Eis und wir lassen dir gütiger Weise Mamoru hier.“, flötete Rei. „Schönen Dank auch!“ Kam es von Bunny zurück. „Hee, das hört sich aber sehr begeistert an.“, schaltete sich nun Mamoru ein. Er zog eine Schnute. „Ich kann ja auch mit ins Wasser gehen. „Ach sei nicht so. Du weißt doch, was ich gemeint habe.“ Makoto drehte sich jetzt um und ging Richtung Meer: „Na kommt, die haben genug Beschäftigung.“ Dann machten sich die anderen auch auf den Weg. Bunny wandte sich jetzt zu dem immer noch schmollenden Mamoru. Sie sah ihn liebevoll an und suchte seinen Blick. Als er ihr in die Augen schaute, war es um ihn geschehen. Dieser Blick. Diese wundervollen Augen, die in hellen Blautönen schimmerten. Mamoru glaubte noch nie etwas Schöneres gesehen zu haben. Verdammt, diese Frau könnte alles mit ihm machen und er könnte ihr immer nur bis zu diesem einen Moment hin böse sein, denn wenn sie ihn so ansah war er wie ein hilfloses Kind. Er würde jetzt alles für sie tun. Oh Gott, waren solche Gedanken eigentlich noch gesund? Mamoru lächelte sie jetzt an. Ihm doch egal, wenn er besessen von ihr war, Hauptsache sie würde für immer bei ihm bleiben. Bunny bemerkte erleichtert, dass er jetzt zurück lächelte. Gott sei Dank. Sie hasste es, wenn er ihr böse war. Sie hatte schon Angst gehabt mit ihrer Eincreme-Aktion zu weit gegangen zu sein, aber sein Blick war einfach Gold wert gewesen. Aber die Gedanken an die Momente eben verschwammen um sie herum, denn der Blick mit dem er sie jetzt ansah war mit Diamanten nicht aufzuwiegen. So viel Liebe kam aus diesen dunklen blauen Augen, dass sie fürchtete darin zu versinken. Sie lehnte ihre Stirn an seine um nicht völlig in seinen Augen zu vergehen. So blieben sie eine Zeit lang. Wie lang wusste keiner von ihnen, denn sie hatten den Bezug zu Zeit und Raum völlig verloren. Doch etwas riss Bunny zurück. Irgendetwas Kaltes lief ihre Hand herunter. „Wahh, mein Eis!“, dieser Aufschrei ließ Mamoru nun auch wieder erwachen und er schaute etwas irritiert auf Bunnys Hand, an der ihr schmelzendes Eis herabfloss. Er musste unwillkürlich lachen. Wenn so was nicht jetzt passierte, wann dann? „Das ist nicht lustig Mamoru, mein schönes Eis!“, plärrte Bunny. Mamoru wollte gerade etwas erwidern, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken und nur ein unhörbares Röcheln kam heraus, als er sah wie sich Bunny mit der Zunge über die Hand fuhr und anfing das zerschmolzene Eis aufzulecken. Als sie soweit alles abgeleckt hatte, leckte sie über den unteren Rand ihres Eises. Ganz langsam. Dann fuhr sie mit der Zunge das Eis entlang nach oben und schob es sich in den Mund. Mamoru hatte das Gefühl, dass sie das alles in Zeitlupe tat. Er starrte sie mit offenem Mund an und musste erstmal mit seinem Kloß im Hals auch seine nicht jugendfreien Gedanken runterschlucken. Das konnte nicht ihr ernst sein. In ihm breitete sich eine Gewissen Unfassbarkeit aus. Sie musste doch um Himmels Willen wissen wie das aussah?! Wie konnte sie ihn so quälen? Seine Gedanken überschlugen sich, als sie das Eis wieder aus ihrem Mund schob nur um es dann noch einmal von allen Seiten abzulecken und es sich dann wieder sehr langsam in den Mund zu schieben. Zwischendurch brachte sie auch noch ein zufriedenes Seufzen hervor. In Mamorus Bauch führ es Achterbahn und er musste zugeben, dass es der Region ein Stockwerk tiefer nicht anders ging. Eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen und er war immer noch unfähig den Blick von ihr zu nehmen. Bunny blickte zu ihm hoch und blickte ihn überrascht an. „Oh, tut mir leid. Willst du auch was?“ Mamoru blickte sie nur aus großen Augen an. War das ihr Ernst? Natürlich wollte er was. Nicht das Eis, aber er wollte eindeutig etwas haben. Bunny hatte alle Mühe die Röte, die mit aller Gewalt auf ihre Wangen wollte, zu verbergen. Ihn nach dieser Aktion, dann auch noch so unschuldig anzusehen, war das schwerste. Irgendwie war es ihr peinlich, weil jede ihrer Bewegungen gerade im vollen Bewusstsein geschahen, dass er sie ansah und sie wusste, was er dachte. Zumindest hoffte sie zu wissen, was er dachte. Und sie hoffte, dass ihre Aktion eine gewisse Wirkung erzielte. Jetzt sah sie ihn nach ihrer Frage an und sie wurde leicht nervös, da er sie nur unverwandt anstarrte. Was jetzt? Was jetzt? Doch sie kam nicht dazu weitere Gedankennetze zu spinnen. Mamoru packte sie sanft aber bestimmt am Handgelenk und zog sie auf die Knie. So saßen sie sich jetzt gegenüber und Mamorus Blick war fest auf Bunnys Augen gerichtet. Seine Augen waren noch dunkler als sonst. Bunnys Herzschlag beschleunigte sich. Was hatte er vor? Seine Hand wanderte ihre entlang bis zum Eisstil. Er nahm ihr das Eis aus der Hand und ohne weitere Worte warf er es einige Meter neben ihnen in den Sand. Bunny war im ersten Moment zu überrascht etwas zu sagen. Als sie sich gerade wieder etwas gefasst hatte und ansetzte etwas von sich zu geben, spürte sie seine Hand an ihrer Taille. Er zog sie ganz nah an sich heran und ließ sie dann unter ihm auf die Strandtücher fallen. Er kniete auf ihr und hielt mit seinen Händen ihre Handgelenke über ihrem Kopf fest am Boden. Bunny wunderte sich wie stark er doch war. Er sah sie weiter nur an und sagte kein Wort. Bunny wurde unruhig unter ihm, doch sie konnte nicht weg. Ihr Puls raste und sie spürte, dass ihre Wangen glühten. „Mamoru, was machst du?“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein helles flüstern und dennoch kam es ihr unglaublich laut vor. Mamoru beugte sich zu ihr runter. Er versteckte sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Sie konnte seinen Atem spüren. Ihre Haut fing an zu brennen und es hatte nichts mit ihrem Sonnenbrand zu tun. Er fuhr mit der Nasenspitze ihren Hals entlang bis hin zu ihrem Ohr. An ihrem Ohr hielt er an. Sein Mund war nur Millimeter von ihrem Ohrläppchen entfernt und sein Atem kitzelte sie. Ihre Atmung ging schneller und sie versuchte sich zu beruhigen, was ihr nicht wirklich gelang, denn Mamoru flüsterte ihr etwas in ihr Ohr. Seine Stimme war rauer als sonst: „Warum tust du mir das an?“ Bunny hatte das Gefühl, dass ihr Herzschlag aussetzte. Ihr Atem stockte eine Schrecksekunde lang. Ihr Puls fing auf einmal wie verrückt an zu rasen und ihr Blut wurde unerträglich heiß unter ihrer Haut. „Ma...Mamoru?“ Ihre Stimme war nur ein Hauch, der unter ihrem Atem fast unterging. Mamoru vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, die ihr über die Schulter hingen und führ mit seinem Gesicht ihren Hals auf und ab. Bunny war dabei komplett ihre Besinnung zu verlieren, als ein paar weit entfernte Stimmen sie wieder langsam aber sicher zurückholten. Es waren Minako und die anderen die sich lauthals unterhielten, während sie zurückkamen. Bunny schreckte auf und das ließ auch Mamoru die anderen bemerken. Er ließ von Bunny ab und setzte sich wieder hin. Bunny rollte sich schnell auf den Rücken und vergrub ihr Gesicht in einem der Strandtücher. Gerade noch rechtzeitig, wie sie feststellte. „Bunny was machst du da? Mal wieder auf der faulen Haut liegen?“, ertönte Reis Stimme. „Das nennt man die Sonne genießen.“, Gab Bunny laut maulend zurück und verbarg so, dass ihr Herz immer noch einen ungewöhnlich hohen Puls hatte. Als sie zu Mamoru sah unterhielt er sich völlig gelassen und normal mit Motoki. Nichts war auffällig an ihm. Dennoch wusste Bunny, dass auch er nicht völlig gelassen war. Nachdem sie sich von dem Schock erholt hatte wurde ihr nämlich bewusst, dass sie gerade fast gewonnen hätte. Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Sie war sicher, wären sich nicht am Strand unter so vielen Menschen gewesen, hätte er sie geküsst. Bestimmt. In Bunny machte sich eine wohlige Gewissheit breit. Ein Gefühl des begehrt Werdens. Die Gewissheit, dass ihre Versuche ihn zu verführen nicht an ihm abprallten. Die Gewissheit, dass er so sehr nach ihr verrückt war, genauso, wie auch sie nach ihm verrückt war. Dieser Gedanke ließ sie lächeln in voller Erwartung was Heute und die ganze Woche noch alles passieren würde. _______________________________________________________________________________ So da sind wir wieder live von der Mamoru-Folter-Front. ^^ Ich muss mich wirklich für all die lieben Kommis bedanken. Ich freue mich immer wahnsinnig und es motiviert wirklich sehr. Vielen Vielen Dank. Hoffe das Kapi hat euch gefallen. Hab mich bemüht nicht wieder 3 Monate zu brauchen. ;) Bis zum nächsten Mal. Ganz Liebe Grüße die bebi^^ Kapitel 8: Eigentumsrechte -------------------------- Sailor Moon Moments – Die Wette Kapitel 8 "Eigentumsrechte" „Mamoru bist du bald mal soweit? Wir verpassen unsere Bahn, wenn wir nicht bald losgehen.“ „Bin ‚ich’ bald mal soweit? Ich bin vor fünf Minuten ins Bad gegangen, nachdem du dich fast eine Dreiviertelstunde darin verbarrikadiert hast.“ „Ich bin ja auch ein Mädchen.“ Mist, dagegen kam er nicht an. Hätte er ihr davor an den Kopf geworfen, dass Mädchen immer so lange im Bad brauchen, hätte sie gesagt, dass das damit nichts zu tun hat, aber wenn sie das vor ihm einwarf, war es ein unschlagbares Argument. Tja, es kommt wohl einfach nicht darauf an, was man sagt, sondern wann man es sagt und in Bunnys Fall, wie man es sagt. Sie sagte solche Sachen immer mit einer naiven Selbstverständlichkeit, dass man eh zu allem ja und Amen sagte. Aber die paar Minuten im Bad würde er sich nicht nehmen lassen. Vor allem brauchte er sie um nach den paar Stunden am Strand wieder runter zu kommen. Naja eigentlich brauchte er nicht die paar Minuten sondern eine verdammt kalte Dusche. Nach seinem Eis-Fiasko hatte er zwar unauffällig mindestens immer einen Meter Sicherheitsabstand zwischen ihnen gelassen, aber das hatte die Unruhe in seinen Unteren Regionen auch nicht sonderlich abflachen lassen. Und dieser Tag war noch lange nicht zu ende. Mamoru sah jetzt schon weitere Katastrophen auf sich zu kommen. Mein Gott, er hatte heute frei und unternahm was mit seinen Freunden und er sollte es verdammt noch mal genießen können, anstatt sich so verdammt dämlich vor zu kommen. Was hatte er sich nur bei dieser blöden Wette gedacht? Dem Wunsch nicht nachkommend, seinen Kopf gegen die Badezimmerfließen zu hämmern, machte sich Mamoru auf in Richtung Wohnzimmer. “Ich bin jetzt fertig. Woll’n wir dann?“ „Klar!“ Bunny sprang vom Sofa auf und ging auf ihn zu. Sie hatte eine Jeans-Latzhose an, die an den Seiten bis zur Hüfte ausgeschnitten war und darunter ein Hautenges, orangefarbenes, bauchfreies Oberteil, was zuließ, dass man an den Seiten ihre Nackte Haut sehen konnte. Ihre Haare hatte sie, nicht wie sonst, zu zwei Zöpfen gebunden sondern zu einem Hochsitzendem Pferdeschwanz nach Hinten gebunden. Nur vereinzelte Strähnen hingen ihr ins Gesicht. An ihren Ohren glitzerten zwei Silber-Rosa Sternohrringe und dazu hatte sie eine Passende Kette an, die schmeichelnd in ihr Dekoltee fiel. ‚Sie sieht richtig niedlich aus.’ , dachte Mamoru und lächelte sie fröhlich an. „Wieso trägst du eigentlich deine Haare anders?“. Sie blieb unmittelbar vor ihm stehen und er konnte wieder diesen süßen Geruch von Pfirsichen wahrnehmen. „Ich dachte ist mal was Neues.“, sagte sie lächelnd und fing daraufhin an mit einer Fußspitze im Teppich zu bohren. Mit einem leichtem Rotschimmer auf den Wangen und leiser als noch gerade eben sagte sie: „Gefällt es dir?“, dabei blickte sie kurz schüchtern von unten zu ihm auf. Keine Sekunde Später blickte sie wieder nach unten und zog mit ihrer Fußspitze kleine Kreise auf dem Teppich. Als sie bemerkte, dass er sich bewegte sah sie wieder zu ihm auf. Seine Zügen zeigten ein ruhiges Lächeln und seine Augen waren mit einem sanften Blick direkt auf ihr Gesicht gerichtet. Die Bewegung, die Bunny bemerkt hatte war seine Hand, die nach einer ihrer langen Haarsträhnen griff und sanft damit spielte. Nach ein paar Sekunden ließ er die Strähne sanft aus seinen Fingern gleiten und ließ seine Hand zu ihrer wandern. Er umschloss ihre kleine Hand schützend mit seiner und sah ihr in die Augen. Wie hypnotisiert sah sie ihn an. Mamoru las in ihren Augen ein kleines bisschen Verwunderung und noch irgendetwas anderes. Etwas, was sie dazu veranlasste ihn einfach weiter anzusehen. Etwas, was es ihm unmöglich machte seinen Blick von ihr zu nehmen. „Bunny…“, er wunderte sich wie brüchig und wenig fest seine Stimme war, „…du bist atemberaubend.“ ‚Ich bin so blöd, blöd, blöd!’, Mamoru schnaubte, als er die Haustür hinter sich schloss. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Nachdem er nach endlosen Minuten des Anstarrens registrierte, was er da schon wieder veranstaltet, hatte er dämlich lachend den Rückzug angetreten mit der Ausrede, dass sie jetzt losmüssen. Na gut, sie waren wirklich spät dran, aber er hatte es mal wieder geschafft, sich mehr als lächerlich aufzuführen. Mit einem weiteren Missgelauntem Schnauben steckte er seinen Haustürschlüssel in seinen Rucksack und folgte Bunny, die schon einige Meter weiter gegangen war. ‚Sie muss denken ich spinne.’ Einige Meter vor ihm ging Bunny, die versuchte Mamoru nicht das Gesicht zuzuwenden. Sie konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen: ‚Ich bin ja so gut, gut, gut!’ „Mein Gott, wo wart ihr denn so lange?! Ihr solltet doch nur eure Sachen wegbringen und euch umziehen. Kein Mensch braucht dafür so lange? Was habt ihr bloß getrieben?“ Mamoru wurde bei Rei’s letzten Worten unmerklich rot. Wieso fühlte er sich jetzt so ertappt? Es war ja nun wirklich nichts passiert. Was in seinem Kopf passierte zählte ja nicht. Und da seine Gedanken nicht in Stein gemeißelt waren, konnte man ihm eh nichts beweisen…oder doch? Mamoru schüttelte leicht den Kopf. Darum geht es hier jetzt bestimmt nicht. „Mamoru kommst du?“ Motokis Stimme drang an sein Ohr. Während er sich mal wieder überflüssige Gedanken gemacht hatte, hatte Bunny Rei besänftigt, sich für sie beide entschuldigt und alle waren schon zur U-Bahn-Station aufgebrochen und mindestens zehn Meter entfernt. Würden diese Peinlichkeiten denn nie enden? Mit einem Seufzer machte er sich auf die anderen einzuholen. „Wieso müssen wir überhaupt Bahn fahren?“, fragte Mamoru, offensichtlich nicht erfreut darüber. Motoki grinste ihn an: „Ohne dein Auto bist du nur ein halber Mann was?“. Mamoru brachte ihn mit einem eisigem Seitenblick zum schweigen. Stattdessen ergriff Makoto das Wort: „Weil man da schlecht parken kann und die Bahn direkt vor dem Eingang hält. Und so sind wir alle zusammen und müssen uns nicht erst eine Stunde suchen.“ Schon wieder seufzte Mamoru und zeigte somit seine Resignation. Das tat er heute auffallend oft. Resignieren und Seufzen. Was konnte er auch anderes tun, als sich seinem Schicksal hinzugeben und was konnte er anderes von sich geben, wenn sein Gehirn nur noch eine geringfügig feste Konsistenz hatte. Hoffentlich war das nicht dauerhaft. Wie sollte er seine Abschlussprüfungen bestehen? Aber er hoffte einfach, dass nach dieser Woche, nach dieser Wette sich alles wieder normalisieren würde. Seltsame Umstände, seltsamer Mamoru. Normale Umstände, normaler Mamoru. Dieser Zusammenhang war so einfach und logisch, dass er das sogar in seinem Zustand begriff. Eine Berührung zog ihn heute zum wiederholten Male aus seiner Gedankenwelt. Bunny hatte seine Hand genommen. Sie strahlte ihn einen Augenblick an, richtete ihren Blick dann wieder nach vorne und schlenderte neben Mamoru her. Es war schön einfach ihre Hand zu halten. Völlig unverfänglich. Einfach ihre Hand. Einfach nur sie Beide. Naja und die anderen. Vielleicht würde der Rest dieses Tages doch nicht so schlimm werden. ‚Ich will hier raus!’, war der Gedanke, der immer wieder mit voller Wucht an Mamorus Schädeldecke schlug. Und er war doch tatsächlich der Illusion erlegen, der Tag würde ab jetzt besser werden. Wie er Menschenmassen doch hasste. Und am meisten hasste er es in einer Gefangen zu sein. Er war bestimmt seit zwei Jahren nicht mehr mit der Bahn gefahren. Warum auch? Er hatte ja ein Auto! Ein Auto, das jetzt nutzlos in der Tiefgarage stand. Und er war hier. In einem völlig überfülltem Bahnabteil, hielt sich an einer blöden Stange fest und war von dutzenden Fremden Menschen umgeben. Sein Blick schweifte nacheinander zu seinen Freunden. Minako und Rei hatten sich einen Sitzplatz etwas weiter links ergattert. Motoki stand daneben. In einer völlig anderen Ecke saßen Makoto und Amy zusammengequetscht auf anderthalb Plätzen, weil neben ihnen ein fetter Sack saß, der noch einen halben Platz mehr beanspruchte, als für eine Person vorgesehen war. Er selber stand nahe der Tür, durch die sie eingestiegen sind. Sein Blick wanderte weiter zu seiner Freundin, die beim Einsteigen von der Masse auf die andere Seite gespült wurde und sich an die gegenüberliegende Tür quetschte und sich an eine Stange klammerte um nicht rausgespült zu werden, wann immer ein Schwarm Menschen auf dieser Seite ausstieg. Sie sah nicht besonders glücklich aus. Hier meldete sich sein Beschützerinstinkt wieder zu Wort. Er hätte sie viel lieber neben sich gehabt, bevor er Bunny noch ganz aus den Augen verlor. Ihr war durchaus zuzutrauen im Endeffekt in einem anderem Stadtteil zu landen. Ihr Gesichtsausdruck wurde immer unglücklicher. Komisch. Er konnte zwar davon ausgehen, dass auch er nicht besser gelaunter wirkte, aber ihr Blick war mittlerweile schon merkwürdig. Er wusste nicht wieso, aber er entdeckte in ihren Augen eine Mischung aus Verwunderung und auch Angst. So schlimm konnte sie die Bahnfahrt doch nicht finden. Sie war kein Kind von Traurigkeit und sie freute sich sehr auf den Vergnügungspark. Irgendetwas stimmte da nicht. Mamorus Blick fixierte weiter seine Freundin, als er versuchte in der völlig überfüllten Bahn etwas näher an sie ranzukommen oder zumindest irgendwo hin zu kommen, wo er sie besser im Blick hatte. Er bewegte sich durch die Menschen weiter nach links und ein wenig nach vorne. Das dumpfe Gefühl in seiner Magengegend wurde nicht besser, als er sah wie ihr Körper sich verkrampfte und sie sich erschrocken auf die Unterlippe biss. Ihr Blick viel auf die Stelle, wo Mamoru eben noch gestanden hatte und wurde leicht panisch, als sie ihn dort nicht mehr ausmachen konnte. Er konnte die aufsteigende Angst, die sich in ihm ausbreitet wie eiskaltes Wasser, nicht unterdrücken. ‚Scheiße, Bunny was ist los?“ Mamoru kämpfte sich noch einen Meter nach vorne und sah noch mal aus einem anderem Blickwinkel zu seiner Freundin. Mamorus Herz stand einen Augenblick lang still. Rein. Raus. Rein. Raus. Konnten die Leute nicht alle damit warten, bis sie wieder hier raus war? Wenn sie nicht aufpasste, würde sie bestimmt beim nächsten Schwung mit rausgespült werden und dann schaffte sie es bestimmt nicht mehr rechtzeitig einzusteigen. So eine überfüllte U-Bahn konnte echt an den Nerven nagen. Mamoru ging es anscheinend nicht besser. Er sah aus als würde er konsequent auf eine Zitrone beißen. Wenn sie wenigstens zu ihm rüber gehen könnte oder zu einem der anderen. Aber sie kam hier einfach nicht durch. Zu viele Leute auf zu engem Raum. Sie seufzte gedehnt. ‚Naja, so weit ist es ja nicht mehr.’ Gerade waren wieder einige Leute aus und eingestiegen und Bunny klammerte sich weiterhin an einer Stange fest und hoffte, dass sie der Masse standhalten konnte. Die Türen schlossen sich wieder und die Masse an Leuten schien wieder größer geworden zu sein. Bunny versuchte krampfhaft ein wenig abstand zu den Menschen um sie herum zu schaffen. Doch das war nicht sonderlich leicht durchzusetzen. Überall ruckelte es und sie fühlte sich wie ein kleiner Gummiball, der hin und her tippte. Doch auf einmal hielt sie inne. Sie spürte eine Berührung an ihrer Taille. Ihr Herz setze vor Schreck einige Takte aus. Doch dann beruhigte sie sich wieder. In Bahnen stand man halt so eng aneinander. Sie rempelte ja auch die ganze Zeit andere Leute versehendlich an. Sie schob ihren Körper weiter gegen die U-Bahntür um der ungewünschten Bewegung zu entkommen. Doch die Hand um ihre Taille verschwand nicht, sondern bewegte sich mit ihrem Körper weiter zur Tür. Verunsichert blickte sie zu Mamoru rüber. Er sah gerade nicht hierher. Die Hand an ihrem Körper wanderte weiter zu der Stelle zwischen ihrem Oberteil und ihrer Latzhose, wo kein Stückchen Stoff sie stütze und auf einmal bemerkte sie nicht nur die ungebetene Hand sondern auch noch die Präsenz einer Person, die ziemlich dich hinter ihr Stand. Ihr Herzschlag begann sich zu beschleunigen und hinter ihrem Kopf fing es an zu arbeiten. Sie suchte irgendeine Erklärung, wieso jemand so nah hinter ihr stand, den sie nicht kannte. Doch ihr fiel keine Einzige Möglichkeit, die das Geschehen nicht als völlig falsch darzustellen vermochte. Ihr wurde flau im Magen, als sich die Hand an ihrer Nackten Haut weiter bewegte. Sie war wie gelähmt. Außer Stande das Geschehen zu begreifen. Fassungslosigkeit ließ sie schweigen. Dazu kam ein Gefühl in ihrem Inneren, das sich wie ein kaltes Tuch um ihr Herz zog. Ekel. Die Hand an ihrem Körper bewegte sich auf und ab. Die Person hinter ihr konnte sie als einen Mann ausmachen. Er war größer als sie und stand dicht hinter ihr. Sie hörte seinen Atem in ihrem Ohr. Übelkeit stieg in ihr auf. Sah das denn keiner? Hier waren so viele Menschen. Aber was konnte sie erwarten. Sie tat ja selber nichts. Stand nur da und versuchte ihre Gedanken, die sich überschlugen, zu ordnen um vielleicht doch einen schnellen Ausweg zu finden. Ihre Gedanken stoppten. Ein Gedanke übertönte alle anderen. Der Gedanke, der bei ihr für Sicherheit und Rettung stand. Mamoru. Mamoru würde ihr helfen. Sie sah auf zu der Stelle an der sie ihn eben noch kurz beobachtet hatte. Ihr Atem stockte. Er war nicht da. Wo war er? Das Gefühl der Angst, dass sie eben gehabt hatte schlug augenblicklich in Panik um. Ihre Augen wanderten ziellos in der Bahn umher und versuchten ihn auszumachen. ‚Verdammt, wo bist du?’ dachte Bunny nur, als sie sich noch fester an die Tür quetschte und gegen die Tränen kämpfte, die sich unweigerlich einen Weg ins Freie erkämpfen wollten. Mamoru konnte nicht glauben was er da sah. Bunny presste sich gegen die Tür der U-Bahn und blickte mit glasigen Augen umher. Die Panik war ihr ins Gesicht geschrieben. Hinter hier stand ein schmieriger älterer Typ mit langen Haaren und einem abgetragenem Anzug so dicht hinter ihr, dass sie nur noch Millimeter trennten. ‚Bunny, bitte geh da weg.’ Mamoru kämpfte sich noch einen Schritt weiter nach vorne. Wut stieg unaufhaltsam in ihm auf. Auch wenn es eng war, das konnte kein Zufall sein. Als er ein wenig näher trat, sah er mehr als er ertragen konnte. Der Scheißkerl hatte eine Hand unter Bunnys Latzhose und tatschte sie an. Das war der Moment, der Augenblick, der das Fass zum überlaufen brachte. All die Anspannung der letzten Tage kam in ihm hoch. All die Gefühle, die er hatte. Die Panik, die Sehnsucht, die Peinlichkeiten. Seine Selbstbeherrschung, die er die letzten Tage strapaziert hatte, war dünner denn je. Er liebte diese Frau mehr als es jemals gesundheitlich vertretbar sein würde und seine Sehnsucht brachte ihn um den Verstand. Dazu wollte er nichts sehnlicher als diesen Engel zu beschützen. Ihr jedes übel fernzuhalten und er hasste sich selber, dass er das hier nicht vorher verhindert hatte. Seine ganze Welt drehte sich nur um diese eine Frau und dieses Subjekt wagte es doch tatsächlich sie zu berühren. Die Flut dieser Gefühle vermischte sich mit der unendlichen Wut, die dieses Bild in ihm auslöste und irgendwo in ihm brannte eine Sicherung durch. Die Bahn war gerade im Begriff wieder an einer Station zu halten und die Leute setzen sich wieder in Bewegung. Bunny wollte diese Sekunde nutzen um sich von dem widerlichem Typen wegzudrängen, aber als die Tür aufging und die Leute rein und raus strömten schob er sie beiseite von der Tür weg und presste sie mit dem Gesicht nach vorne gegen eine Glaswand. Bunny erstickter Hilfeschrei ging in dem Lärm unter und erreichte bestimmt noch nicht einmal den Typen dicht hinter ihr. Sie spürte seinen Körper dicht an ihren Gedrückt. Eine Träne, die sie nicht mehr zurückhalten konnte, lief ihre Wange herunter. Das durfte doch alles nicht war sein. Sie hatte sich noch nie so klein, dumm und hilflos gefühlt. Gerade als die Hand des schmierigen Typen an ihrem nackten Bauch angekommen war und Bunny eine weitere Welle des Eckels überrollte, entfernte sich der Fremde urplötzlich von ihr. Erleichtert und dennoch misstrauisch wirbelte sie sofort um ihre eigene Achse, bleib aber dennoch ziemlich dicht mit dem Rücken an der Wand gepresst um ihm nicht zu nahe zu kommen. Ihr Blick viel auf Mamorus Rücken, der schützend vor ihr stand. In diesem Moment fiel jegliche Angst von ihr ab. Mamoru war da. Jetzt konnte ihr einfach nichts mehr geschehen. Sie bewegte sich einen kleinen Schritt zur Seite um an Mamoru vorbei sehen zu könne. Immer noch gab sie keinen Mucks von sich. Mamoru hielt mit seiner rechten Hand, die linke eines älteren Typen fest. Bunny schluckte. Das musste der widerliche Kerl sein. Dann sah sie in Mamorus Gesicht und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sein Blick war starr auf den ein bisschen kleineren Mann vor ihm gerichtet und die Wut stand ihm in Leuchtreklame ins Gesicht geschrieben. Er hielt die Hand des Mannes so fest, dass dieser jetzt angsterfüllt auf die Stelle starrte an der Mamoru ihn festhielt und versuchte sich panisch loszureißen. Doch wie sehr er auch zappelte, Mamorus Griff blieb eisern und sein Arm zuckte noch nicht einmal einen Millimeter. Nein im Gegenteil. Sein Griff schien immer nur noch fester zu werden. Der Gesichtsausdruck des Mannes war mittlerweile schmerzerfüllt. Bunny sah ihn an, aber Mitleid wollte sich bei seinem erbärmlichen Anblick nicht einstellen. Nein sie fühlte nur Abneigung und noch der ersten Schreckenssekunde stellte sich Gleichgültigkeit ein. Sie war jetzt sicher. Das wusste sie. Doch was sie wirklich fesselte war Mamorus Gesicht. Sie konnte sich nicht erinnern seinen Blick jemals so wütend gesehen zu haben. Seine Augen waren so dunkel, dass sie ihr fast schwarz erschienen. Dennoch war er so ruhig. Nicht aufbrausend. Einfach wütend und überlegen. Die Sekunden in denen er einfach so dastand und den Arm des zappelnden Mannes im festen Griff hielt erschienen ihr unendlich lange. Ihr Herz schlug schnell vor Anspannung. Und ihr Herzschlag erhöhte sich noch einmal, als Mamoru sich auf einmal regte. Sein Griff wurde noch fester, als er den Mann an seinem Arm näher zu seinem Gesicht zog. Nur ein erstickter Laut kam von dessen Lippen. Mamorus Gesicht war nur noch zehn Zentimeter von dem des anderen entfernt, als er seinen Mund öffnete und etwas sagte. Er war nicht laut und Bunny war sich sicher, dass außer ihr niemand hörte was er sagte, da keiner Notiz von den beiden nahm. Seine Stimme war ein einziges Grollen und jagte Bunny kalte Schauer über den Rücken. Er betonte jedes Wort messerscharf und sprach bedrohlich langsam: „Wenn du diese Frau noch einmal anfasst, dann breche ich dir sämtliche Knochen.“ Sein Blick, seine Haltung, sein Tonfall. Einfach alles ließ sie auch nur keine Minute an der Ernsthaftigkeit seiner Worte zweifeln. Noch ein letztes Mal steigerte Mamoru den Druck auf den Arm des Mannes und der Schrie nun wirklich und Bunny war sich nicht sicher, ob sie ein Knacken vernommen hatte. Dann stieß er den Mann in die restliche Flut der Leute, die an dieser Station ausstiegen. Bunny sah ihn noch auf dem Bahnsteig stolpern und wie er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Arm hielt. Dann schlossen sich auch schon die Türen. Die Bahn ruckelte und fuhr weiter. Mamoru stand nur da. Mindestens eine Minute starrte er weiter auf die Stelle an der der Mann gerade noch gestanden hatte und sein bedrohlicher Gesichtsausdruck wollte einfach nicht von seinem Gesicht verschwinden. Plötzlich wandte er seinen Blick zu ihr und sie dachte ihr Herz würde unter seinem intensiven Blick zerspringen. Mit nur einem Schritt überwand er die Distanz zwischen ihnen und stand nun direkt vor ihr. Sein Blick war nicht mehr wütend als er sie ansah, aber dafür waren seine Augen unverändert dunkel. Sie stand immer noch mit dem Rücken zur Wand und er direkt vor ihr. Sie wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. Sie wusste auch nicht, was sie jetzt hätte sagen können. Sie wusste nur, dass ihr Herz ungesund schnell schlug. Mamoru kam noch ein Stück näher. Sein Blick unverändert. Er beugte sich zu ihr runter und legte seine Stirn auf ihre Schulter. Sie spürte wie er tief aus und einatmete. Anscheinend wollte er sich beruhigen. Ihre Aufmerksamkeit galt nur seinem Handeln. Ihre Sinne waren so geschärft, dass sie seinen Herzschlag spüren konnte und bei jeder kleinen Bewegung aufmerksam wurde. Plötzlich umschloss er ihre Taille mit seinen beiden Händen und sie atmete erschrocken ein. Mit dieser plötzlichen Berührung hatte sie nicht gerechnet und da er ihre bloße Haut berührte nahm sie es umso intensiver war. Er hob seinen Kopf, der bis gerade immer noch auf ihrer Schulter geruht hatte, ein wenig an und wanderte sanft mit seiner Nasenspitze und seinen Lippen federleicht ihren Hals entlang. Seine Berührungen waren so leicht, so minimal, dass sie sich noch nicht einmal sicher war, ob er sie wirklich berührte. Aber dafür war das Gefühl, dass er in ihr auslöste umso größer. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus. Die ganze Situation war so paradox, dass sie das Gefühl hatte gar nicht wirklich da zu sein. Sie spürte nur seinen heißen Atem auf ihrer Haut. Nahm alles nur verschwommen war. Sein Mund war weitergewandert und nun ganz dicht vor ihrem Ohr. Er zog sie noch dichter an seinen eigenen Körper und sie konnte seine Wärme spüren. Seine Stimme war nur ein dunkler Hauch, aber so deutlich, langsam und scharf, dass sie beinahe zusammen gezuckt wäre: „Wo hat er dich angefasst?“. Sie war von seiner Frage so überrumpelt, dass sie nur leise seinen Namen stammelte, doch seine schneidende Stimme unterbrach sie dabei: „Wo verdammt!?“ Seine Stimme machte ihr keine Angst. Sie spürte, dass seine Wut nicht gegen sie gerichtet war und in seiner Stimme schwang noch so viel mehr mit als Zorn. Sie war ruhig und bestimmt, doch sie hörte ganz deutlich ein verzweifeltes Flehen. Sie hatte ihn noch nie so viele Emotionen zeigen sehen. Da sie immer noch kein Wort raus brachte bewegte er eine Hand an ihrer Taille und ließ sie langsam über ihre Haut gleiten. „Hier?“, drang seine Stimme flüsternd an ihr Ohr. Sie konnte nur leicht nicken. Zu mehr war sie nicht fähig und sie merkte wie ihre Knie immer weicher wurden und sie drohte unter ihm zusammen zusacken. Doch er hielt sie. Seine Hand wanderte weiter. Streifte ihre Nackte Haut an ihrem Rücken und ihrem Bauch. Berührte sie sanft an jedem Zentimeter ihrer Haut, der freilag. Seine Lippen fuhren währenddessen wieder ihren Hals auf und ab. Bunny war nicht mehr fähig etwas anderes wahrzunehmen, als ihren und seinen Körper. Sie spürte wieder ganz deutlich seinen Atem an ihrem Ohr: „Du gehörst mir.“ Es war nur ein Flüstern. Ein Windhauch, aber er brachte sie dazu fast gänzlich den Boden unter den Füßen zu verlieren. Dieser Satz war nicht Besitz ergreifend oder anmaßend. Seine Stimme war flehend, leicht unsicher und seine Aussage blieb als Frage in der Luft hängen. Wahrscheinlich war Mamoru noch nie in seinem Leben so verletzlich gewesen, wie in diesem Moment. Diese Erkenntnis brachte auch in Bunnys wankenden Körper das Leben zurück und sie schlang sanft ihre Arme um ihn und zog sich selber näher zu ihm, bis sie sein Ohr erreicht hatte: „Ja.“, war die sanfte und einfache Antwort die sie in sein Ohr flüsterte. Ein Rucken ging durch die Bahn und sie fing wieder an langsamer zu werden. Eine Frauenstimme, die die nächste Haltestation ansagte, drang an Mamorus Ohr. Die Realität erfasste ihn, wie ein Eimer voll kaltem Wasser, en man über seinem Kopf ausschüttet. Die letzten Minuten hallten in seinem Kopf wider und er nahm das erste mal wieder seine Umgebung war. Er entfernte sich ein wenig von Bunny, die ihn immer noch umarmte und sah sie leicht schuldbewusst an: „Geht…geht es dir gut?“ Man wie blöd konnte man nur sein, nachdem sie in der Bahn angetatscht wurde, so eine Aktion zu starten. Das brachte auch nur er fertig. Zu seiner Überraschung lächelte sie ihn an. „Ja, dank dir. Danke.“ Mamoru Schluckte. Das half seinem schlechten Gewissen nicht gerade. Er fühlte sich schäbig. Seine Selbstkontrolle hatte sich eben mal kurz ins Nirwana verabschiedet und er hatte seine Gefühle nicht beherrschen können. Kein schönes Gefühl. „Willst du lieber nach Hause fahren?“ „Nein.“, Bunny lächelte ihn an. Sie war völlig gefasst. „Lass uns einfach einen schönen Abend haben. Wir sagen den anderen einfach nichts. Die haben eh nichts mitbekommen. Oh da drüben ist ein Platz frei, komm!“ Mit diesen Worten zog sie Mamoru hinter sich her zu dem freien Sitzplatz. Sie buxsierte ihn auf den Platz und setze sich auf seinen Schoß. Sofort schloss er seine Arme um sie. Nein, heute würde er sie nicht mehr hergeben. Der Schreck saß ihm noch zu sehr in den Knochen. Wie konnte sie hier nur wieder so gut gelaunt sitzen. Das ging über seinen Verstand. Bunny kuschelte sich in Mamorus Umarmung. Sie hatte sich noch nie so sicher gefühlt wie in diesem Moment. Und noch nie war sie sich Mamorus Liebe so bewusst gewesen wie gerade jetzt. Noch nie hatte sie erlebt, dass er sich vergaß. Doch heute war es passiert. Und sie war der Grund. Sie schmunzelte. ‚Naja, vielleicht quäle ich ihn heute Abend nicht mehr ganz so viel. Nur ein bisschen…’. _______________________________________________________________________________ Hi!(mit was verspätung...schorry) Eigentlich sollte dieser Tag schon längst zuende sein. Aber alles was passiert ist war auch geplant...hab nur nich gedacht, dat ich so viele Wörter dafür brauch..o.ô...myteriös... Es ist kurz vor 5 inner nacht...dem nach dürfen gefundene Rechtschreibfehlermit nach Hause genommen und lieb gehabt werden. ;) Vielen Lieben Dank für die Kommentare zum letzten Kapitel. Ich freu mich immer riesig und es macht super viel Spaß weiter zu schreiben. Liebe Grüße bebi Kapitel 9: Ein wirklich schöner Tag ----------------------------------- Sailor Moon Moments – Die Wette Kapitel 9 Ein wirklich schöner Tag „Ich will nicht!“ „Och komm schon…“ „Nein, Bunny!“ „Es macht bestimmt Spaß.“ „Red ich eigentlich Chinesisch?“ „Biiitte!“ „Mamoru hab dich nicht so, wenn sie unbedingt will.“ „Schnauze Motoki!“ „Jetzt lasst ihn in Ruhe, nur weil Bunny mal wieder vergessen muss wie alt sie ist.“ „Danke Rei, wirklich.“ „War ja klar, dass du mir in den Rücken fällst.“ „Ich fall dir nicht in den Rücken, ich fördere das hier nur einfach nicht.“ „Ist doch das Selbe!“ „Nein!“ „Doch“ „Nein“ „Doch, verdammt.“ „Hört sich an als hätte sie dich vergessen Mamoru…“ „Ach ja… Mamoru komm schon!“ „Danke Motoki.“ „Sorry.“ „Heißt das ja?“ „Nein Bunny! Ich fahre nicht, ich wiederhole, nicht mit dem Kinderkarussell!“ Mamoru widerstand nicht zum ersten Mal heute dem Wunsch seinen Kopf gegen einen ziemlich harten Gegenstand zu schlagen. Das konnte sie nun wirklich nicht von ihm verlangen. Er war fertig mit den Nerven. Wann hatte sie denn endlich genug? Er hatte bis jetzt wirklich tapfer durchgehalten. Was hatte er nicht schon alles gemacht heute. Er war auf diversen Achterbahnen gewesen, er hatte auf zwei Autoskooterbahnen campiert, ihr fünf Teddybären geschossen, drei Luftballons gekauft, mehr Süßigkeiten in ihrem Magen verschwinden sehen, als er an sechs Weihnachten aß und einen Goldfisch namens Günther gefangen, den er jetzt mit sich rumschleppte und wahrscheinlich noch mit nach Hause nehmen durfte. Und er dachte nicht im Traum daran jetzt auch noch Kinderkarussell zu fahren. Zuviel für einen Tag. Zu viele Hormone, zuviel Vergnügungspark, zuviel Günther. „Mamoru?“ Bunny trat einen Schritt auf ihn zu. Mamoru schluckte. ‚Oh, o….’ Nicht schon wieder. Genauso hatte sie die letzten Male ihren Willen durchgesetzt. Er wollte einen Schritt zurückweichen, stieß aber mit dem Rücken an die Wand des Kassenhäuschens vom Kinderkarussell. Auf einmal trat sie ganz dicht an ihn heran. Die Hände hielt sie hinter ihrem Rücken versteckt, ihre Füße waren dicht beieinander und scharrten verlegen im Boden. Ein leichter Rotschimmer bedeckte ihre Wangen. Eine ihrer Hände schnellte unbemerkt nach vorne und spielte mit einem seiner Hemdknöpfe. Als ihr das zu langweilig wurde, fing sie an mit dem Finger kleine Kreise über seinen Oberkörper zu ziehen. Mamoru konnte sie nur ansehen. Ein unheimlich starkes Gefühl der Vertrautheit überkam ihn. Sie blickte zu ihm auf. Blickte ihn aus großen unschuldigen Augen an. Sie setzte an etwas zu sagen und Mamoru wusste, dass er verloren hatte. Bunnys Lippen formten ein leises und fast gehauchtes: „Bitte.“ Sie sah ihn weiter an, zog einen kaum merklichen Schmollmund und Mamoru merkte wie er weich wurde. Er sah sie an und lächelte warm. Nach ein paar Augenblicken seufzte er gequält auf und drückte Motoki unsanft den Goldfisch in die Arme: „Halt mal.“ „Hey Günther, alter Kumpel.“ Mamoru bedachte Motoki noch mit einem bösen Blick und trottete dann ergeben hinter Bunny her, die ihn am Arm gepackt hatte und ihn mit sich zu dem bunt leuchtenden Kinderkarussell zog. Motoki und die anderen blieben zurück und schauten dem Pärchen hinterher. „Ich frage mich wie sie das macht….immer wieder.“, durchbrach Minako die Stille. Motoki lachte schief. „Absolut keine Ahnung.“ Bevor Mamoru das Ausmaß seiner Demütigung wirklich erfassen konnte, fand er sich auch schon auf einem Rosa Karussellpferdchen wieder. Vor ihm, auf dem selbem Pferd, saß Bunny und überall um ihn rum waren…naja…Kinder eben. Die rechtmäßigen Nutzer dieser Vergnügungseinrichtung. Das Karussell setzte sich in Bewegung und Bunny hielt sich an der Stange vor ihr fest. Mamoru notgedrungen an ihr. Die Leute um sie herum sahen sie mit den verschiedensten Blicken an. Die Kinder hauptsächlich verwirrt. Die Eltern drum herum wirkten teilweise pikiert oder sogar mitleidig, aber durch die Bank weg sahen sie doch eher amüsiert aus. Mamoru versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Das dieses Unterfangen keinen Zweck hatte, wollte er einfach nicht wahrhaben. Bunny drehte sich zu ihm um und sah ihn freudig an: „Das ist doch toll oder?“ Ihr Blick war…einfach Bunny. Sie meinte ernst, was sie hier sagte und er konnte nicht anders, als sie dafür zu lieben. Er lächelte zurück, zog sie etwas näher zu sich ran, so dass sie den Kopf wieder nach vorne wenden musste und er legte seinen auf ihre Schulter. „Ja, mir macht es auch Spaß.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Bunny lehnte sich noch etwas weiter in Mamorus Umarmung und sie beide genossen den Rest der Fahrt. Sogar Mamoru schaffte es für den Rest der Zeit die Blicke der anderen Leute einfach mal die Blicke der anderen Leute sein zu lassen. „Und? Wie war eure Fahrt? Aufregend?“ Motokis Grinsen war einfach nur gemein und Mamoru musste sich sehr beherrschen ihm den Goldfisch, den dieser Mamoru mit diesen Worten wieder in die Hand drückte, nicht sofort in den Mund zu stopfen. Mamoru presste murrend ein leises „Ganz toll.“ zwischen seinen Zähnen hervor und ging einfach weiter. Die anderen folgten ihm. Er fand die Fahrt mit Bunny eigentlich wirklich ganz toll, aber er würde den Teufel tun das zuzugeben. Nach ein paar Minuten schloss Bunny zu ihm auf. Mamoru beobachtete sie misstrauisch, während sie sich mit leuchtenden Augen umschaute. Okay was kam jetzt? Er schaute sich selber prüfend um. Er sah viele Schießbuden und Losstände. Davon dürfte sie ja eigentlich genug haben. Hoffte er zumindest und schenke Günther einen bösen Seitenblick, was den Goldfisch nicht sonderlich zu interessieren schien. Sein Blick schnellte wieder zu Bunny, als sie erfreut quietschend etwas schneller ging und eine andere Richtung einschlug. Mamorus Blick wanderte panisch umher, entdeckte aber nichts Unheimliches. „Da vorne sind ganz viele Essensstände und Bänke. Was haltet ihr von einer kleinen Pause?“ Mamoru hätte vor Begeisterung am liebsten angefangen zu jubeln, aber im Sinne seines ruhigen erwachsenen Images nickte er nur lächelnd und ging wie die anderen auch hinter Bunny her. Eine halbe Stunde und mindestens fünf Mittagessen später saß die kleine Gruppe auf ein paar Bänken und diskutierte über den weiteren Verlauf ihres kleinen Ausfluges. Vom Tag war nicht mehr all zuviel übrig und es wurde langsam dunkel. Sie würden nicht mehr viel machen können und jeder wollte etwas anderes. Außer Mamoru. Mamoru saß geschafft auf einer der Banken und starrte neben sich Günther an, weil er froh war, dass wenigstens der die Klappe hielt. Ja, er war fertig für heute. Müde. Ausgelaugt. Einfach fix und alle. Er wurde erst wieder aufmerksam, als er bei einer hitzigen Diskussion die Worte „Dann gehen wir eben alle getrennt.“ herausfiltern konnte. Getrennt? Die Gruppenaufteilung konnte er sich lebhaft vorstellen. Getrennt würde heißen allein. Allein mit ihr. Das war gar nicht gut. Zu verfänglich. Er wusste nicht, ob er heute noch einen weiteren Hormonschock überleben würde. Das war schon allein aus rein gesundheitlicher Sicht nicht mehr vertretbar. Doch er fühlte mit jeder Faser seines Körpers, dass das Schicksal heute nicht auf seiner Seite war, denn Bunny schien begeistert. „Das wäre eigentlich eine super Lösung. Was meinst du Mamoru?“ Jetzt sollte er sich auch noch an der Diskussion beteiligen. Das war so, als wäre man gleichzeitig als Angeklagter und als Geschworener in einer Gerichtsverhandlung und sollte sich selber zum Tode verurteilen. Mamoru schüttelte über sich selber den Kopf. In den letzten Tagen neigte er zu Überdramatisierung. Er wandte sich zu Bunny und überlegte, was er sagen sollte um eine Trennung der Gruppe zu verhindern, als ohne sein zutun die Worte „Klingt super.“, über seine Lippen kamen und er sich wünschte wenigstens einen Anwalt hätte haben zu können. Schneller als er einen herzitieren konnte machten sich die anderen schon aus dem Staub. Motoki, Minako und Makoto in die eine Richtung, Rei und Amy in die andere. Er und Bunny blieben zurück. Bunny saß neben ihm und lächelte ihn zuckersüß an. „Also was willst du machen? Wir müssen nur in anderthalb Stunden am Riesenrad sein, ansonsten keine Vorgaben.“ Mamoru sagte nichts, also übernahm Bunny das. „Okay, dann gehen wir da lang und gucken, was wir finden.“ Bevor sich sein Gehirn wieder reanimieren konnte, geschweige denn der Anwalt endlich da war, hatte sie ihn an der Hand gepackt und hinter sich hergeschleift. Er ging einfach mit. Was sollte er auch sonst machen? Weglaufen! Wieso war er nicht weggelaufen? Beine in die Hand und ab dafür. Aber nein, jetzt war es zu spät. Sie standen schon in der Schlange und um sie herum waren überall Leute. Er saß in der Falle. Ein paar Meter vor ihm prangte das riesige Schild, dass seine persönliche Apokalypse prophezeite: ‚Tunnel der Liebe’ Er hätte heulen können. Ein Liebestunnel! Da hätten sie doch gleich wieder an den Strand gehen können. Das hielt er ja im Kopf nicht aus. Und dann diese lange Schlange davor. Er hatte heute überhaupt keine Lust mehr auf Menschenmassen und vor allem nicht, wenn sie Bunny zu nahe kamen. Ihr schien, dass nicht all zu viel auszumachen, aber seit der Bahnfahrt heute Mittag hätte er seine Freundin am liebsten in Watte eingehüllt in seiner Wohnung gewusst. Er sah sich die ganze Zeit nach potenziellen Grabschern um, und was er dabei bemerkte gefiel ihm ganz und gar nicht. Bunny war anscheinend sehr beliebt beim anderen Geschlecht. Das war ihm früher nie so extrem aufgefallen, aber ein Großteil aller Männer um sie herum, warfen ihr Blicke zu, die ihm gar nicht gefielen. Und als er sein Blickfeld erweiterte sah er auch warum. Seine Freundin war das mit Abstand hübscheste Mädchen in Blickweite. Er wusste ja, dass sie gut aussah und er fand das auch schön, aber was zum Henker hatte das diese Typen zu interessieren? Sein Blick viel wieder auf Bunny, die einige Schritte weiter ging, als die Schlange sich bewegte. Er sah nur wie sie weiterging. Von ihm weg. Nicht mehr in Reichweite. Diese kleine Handlung löste in Mamoru eine Angst um seine Freundin aus, die wohl in dieser harmlosen Situation nicht angebracht war. Das wusste er, aber heute war ihm alles egal. Mit nur zwei Schritten hatte er den Abstand zwischen ihnen überwunden und zog sie zu sich, umarmte sie von hinten. Bunny zog einmal scharf die Luft ein, bevor sie die Person hinter sich sofort als Mamoru identifizierte. Der hatte seine Arme fest um Bunny geschlungen und seine Hände ruhten auf ihrem Bauch. Sein Kopf lehnte auf ihrer Schulter und seine Lippen suchten sich einen Weg zu ihrem Ohr. Sie spürte seinen warmen Atem und schluckte. Beim Klang seiner tiefen Stimme überkam sie eine Gänsehaut am ganzen Körper: „Bleib in meiner Nähe, okay?“ Sie nickte nur. Die Schlange vor ihnen bewegte sich wieder und er ließ sie beim weitergehen nicht los, sondern umarmte sie noch fester damit wirklich jeder sehen konnte, dass diese wunderschöne Frau zu ihm gehörte. Wie tief konnte er eigentlich noch sinken? Er saß hier mit seiner Freundin in einem überdimensionalen Schwan und gondelte übers Wasser, während um ihn herum überall alles glitzerte und leuchtete in Farben, die sich gegenseitig erschlugen und das wirklich aller schlimmste dabei war, dass es ihm gefiel. Er lag zurückgelehnt in seinem Sitz und Bunny neben ihm. Einen Arm hatte er um sie gelegt und sie kuschelte sich an ihn. Das alles war so grausam idyllisch, dass er sich unweigerlich fragte, wann er so weich geworden war. Er sah neben sich auf Bunny. Sie hatte die Augen geschlossen. Blinzelte nur manchmal um etwas von der Umgebung mitzubekommen und jedes Mal, wenn sie das gemacht hatte rückte sie noch etwas näher zu ihm ran. Sie sah so wunderschön und unschuldig aus, dass Mamoru einfach nur noch glücklich war. Der ganze Stress dieses Tages war kurz vergessen. Nur noch Bunny zählte, wie sie da in seinen Armen lag und heller strahlte, als jedes penetrant leuchtende Herzchen um sie herum. „Mamoru?“ Bunny war noch etwas näher an ihn ran gerückt und hatte sich etwas nach oben geschoben. Ihr Kopf ruhte jetzt auf seiner Schulter, ihr Gesicht hatte sie in seiner Halsbeuge vergraben. Als sie seine Namen flüsterte, kitzelte sie mit ihrem Atem seinen Hals. Dieses Gefühl holte ihn aus seinen Gedanken, breitete sich in seinem Körper aus und ließ seinen Puls wieder ein paar Takte schneller schlagen. Das war es wohl wieder mit der Ruhe. „Ja?“ „Ach nichts.“ Mamoru hob eine Augenbraue. „Nichts?“ Er hörte und spürte, wie Bunny leise lachte. „Schuldige. Ich wollte nur sehen, ob du noch wach bist. Du warst so still.“ Jetzt lächelte er. „Langweilst du dich etwa?“ Sie richtete sich plötzlich auf und sah ihn mit großen Augen an. „Nein! Du etwa?“ Jetzt musste er wirklich lachen. „Nein, natürlich nicht.“ Jetzt lächelte sie ihn wieder an, nahm seine Hand, zog kleine Kreise auf seinem Handrücken und lächelte zufrieden vor sich hin. Mamoru hätte in diesem Moment nichts lieber getan, als sie einfach zu küssen. Auf der Stelle und sofort. Die Situation war so friedlich, so romantisch und so unverfänglich, doch die Sehnsucht nach ihr überkam ihn einfach. Anders als bei den letzten Malen. Er wollte sie küssen. Ganz unschuldig. Nur ein Kuss. „Bunny ich…“ Weiter kam er nicht. Sie nahm seine Hand, und hob sie zu ihrem Mund, küsste seine Handinnenfläche ganz leicht. Er konnte nichts mehr sagen. Sie schmiegte sich in seine Hand und schloss für ein paar Momente die Augen. Dann sah sie ihn wieder an. Sie lächelte und das einzige Wort, das ihm dafür noch einfiel war zuckersüß. Er bis sich auf die Unterlippe, hätte sich am liebsten geohrfeigt oder gleich hier ertränkt. Diese Wette war doch wirklich das Blödeste, was er jemals gemacht hatte. Vor allem, weil er ein so schlechter Verlierer war. Und auch, wenn er nicht sofort aufgeben würde, war er sich ziemlich sicher, dass er diese Wette verlieren würde. Die Geräuschekulisse des Vergnügungsparks drang an sein Ohr. Hier war die Fahrt wohl vorbei. Auch Bunny löste sich von seiner Hand und er hätte am liebsten laut protestiert, konnte sich aber noch beherrschen. Als sein Freund der Schwan zum Stillstand gekommen war, stand er zuerst auf und reichte dann Bunny seine Hand: „Darf ich bitten?“ „Dankeschön.“ Sie nahm seine Hand und hatte einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. Als sie auch wieder sicher auf festem Boden stand, wollte Mamoru weitergehen, doch sie ließ seine Hand nicht los. Er drehte sich zu ihr um und sah sie an. Sie schaute auf ihre Hand, die seine fest umschlossen hielt. Mamoru sah sie abwartend an, wollte gerade etwas sagen, als sie sich auf einmal sehr schnell auf ihn zu bewegte und ihn umarmte. Ziemlich überrumpelt legte Mamoru wie aus Reflex einen Arm um sie. Ihr Köper war so warm und weich. Als sie sich in seine Halsbeuge kuschelte, hielt er überrascht den Atem und seine Umarmung um Bunny wurde fester. Das hätte er wohl nicht tun sollen, denn daraufhin schmiegte sich Bunny auch noch etwas fester mit ihrem schmalen Körper an ihn und Mamorus Gehirn wurde immer weiter in dicke Nebelschwaden gehüllt. Doch an seinem Hals nahm er ganz deutlich ihre Lippen war. Was machte sie da? Ihm war auf einmal so heiß. Er konnte nicht mehr denken, sich nicht mehr rühren. Ihm steckte ein fragendes ‚Bunny’ in der Kehle, doch es kam kein Laut über seine Lippen. Ihre Lippen fingen an sich zu bewegen. Ganz sacht. Mit unheimlicher Leichtigkeit bewegten sie sich über die empfindliche Haut an seinem Hals. Er hielt sie im Arm, aber dennoch war sie es, die der Situation halt gab. Er war sich sicher, würde sie jetzt urplötzlich weggehen, würden seine Knie nachgeben. Doch weiter kam er mit seinen Gedanken nicht. Er spürte wie sich ein kleines Stück von ihm entfernte. Nur ein paar Zentimeter, aber es reichte aus, dass er sich verloren fühlte ohne ihre Wärme. Sie senkte ihren Blick auf den Boden, dann sah sie auf einmal zu ihm hoch. Ihm in die Augen. Mamoru war immer noch unfähig auf irgendeine Art und Weise zu reagieren. Er sah nur noch ihre Augen. Dann sah er ihre Lippen. Sie lächelte. Ganz sanft. Aber auch dieser Anblick entzog sich auf einmal seinem Blick als sie sich ganz unvermittelt zu ihm hoch bewegte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Dann löste sie sich ganz von ihm. Mamoru starrte sie nur weiter unverwandt an. Ihr lächeln wurde breiter und sie ging an ihm vorbei, dreht sich aber noch mal um. „Komm wir gehen weiter.“ Dabei strahlte sie ihn an. Mamoru musste sich höllisch zusammenreißen, damit ihm nicht alle, sondern nur ein paar Gesichtzuge entglitten. Er stammelte ein unverständliches: „Was?“ hervor und sah ihr hinterher. Was sollte das? Das ging so nicht. Sein Herz hämmerte lautstark in seiner Brust und er war sich sicher, dass sie es von da aus, wo sie stand, locker hören konnte. Seine Wahrnehmung war noch immer eingeschränkt und er stand weiterhin unbewegt einfach so da. Doch dann merkte er wie sie ansetzte noch weiter zu gehen und plötzlich erwachte er aus seiner Starre, packte sie am Handgelenk und hielt sie fest. Sie hielt an und drehte sich um. Sah ihn verwundert an. Sah in seine Augen. So dunkel. Sie sah, dass sich seine Brust schnell hob und senkte. Er setzte sich in Bewegung und mit einem Schritt standen sie wieder so nah aneinander, wie noch ein paar Sekunden zuvor. Seine Hand löste sich von ihrem Handgelenk und wanderte zu ihrer Taille, rutschte unter ihre Latzhose und berührte ihre Haut. Sie hielt die Luft an. Er zog sie zu sich heran, bis ihre Körper sich trafen. Bunny senkte ihren Blick. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ihr Herz schlug so schnell, dass er es einfach hören musste. Bunny hielt kurz die Luft an, als etwas ihr Gesicht berührte. Seine freie Hand strich sanft über ihre Wange bis hin zu ihrem Kinn. Er hob ihren Kopf langsam an, so dass sie ihm in die Augen sehen musste. Als Bunny in sein Gesicht sah, konnte sie nicht anders, als leise zu seufzen. Mamoru sah sie mit einem verträumten Blick an und diese Aufmerksamkeit, die er ihr schenkte machte sie mehr als glücklich. Er strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht und fuhr erneut ihre Gesichtzuge nach. Er zog eine Spur ihren Hals herunter und Bunny legte ihren Kopf leicht schief, damit er das, was auch immer er da machte, besser tun konnte. Er fuhr ihren Hals nach, ihr Schlüsselbein. Immer wieder. Bunny hatte die Augen leicht geschlossen. Wollte sich keine seiner Berührungen entgehen lassen. Sie öffnete ihren Augen erst wieder, als Mamoru sich zu ihr vor beugte und sie umarmte. Die Hand, die auf ihrer Taille ruhte, fuhr weiter nach hinten und fuhr über ihren Rücken. Bunny war sich sicher jeden Moment den Verstand zu verlieren. Mamorus Mund war dich bei ihrem Ohr, seine Stimme ein Flüstern. „Bunny…ich…“ Doch weiter kam er nicht. „Hey ihr beiden! Was veranstaltet ihr hier?“ Minakos Stimme war Mamoru noch nie so laut und furchtbar erschienen wie in diesem Moment. Er war sich sicher, dass sie es auch eigentlich gar nicht war, aber gerade wünschte er sie sich einfach auf die Venus oder zumindest einen Kilometer weit weg. Er sah, dass sie lachend auf sie beide zukam. Im Schlepptau Motoki und Makoto, die auch schon sehr mitgenommen aussahen. Mamoru bemerkte, dass er immer noch seine Hand an Bunnys Rücken hatten und zwar unter ihrer Latzhose. Er zog sie weg, als hätte er sich verbrannt und brachte ein paar Zentimeter Sicherheitsabstand zwischen sie beide. Bunny quittierte das nur mit einem kurzen Seitenblick zu ihm, als er sich wegbewegte, sagte aber nichts weiter. Stattdessen lächelte sie Minako an. „Was soll das denn heißen? Was macht ihr überhaupt hier? Wir wollten uns doch erst in einer halben Stunde beim Riesenrad treffen.“ Minako zuckte mit den Schultern. „Zufall.“ Mamoru knurrte in sich hinein. Er hasste Zufälle. Blöde Zufälle ganz besonders. Nach ein bisschen Smalltalk und ein paar blöden Kommentaren Motokis in Mamorus Richtung, hatten sie sich entschlossen langsam zum Riesenrad zu schlendern, wo sie dann Rei und Amy treffen würden. Mamorus Stimmung war gemischt. Der Gedanke, dass das heute einfach ein fürchterlich fürchterlicher Tag war, drängte sich ihm penetrant auf und er war sich sicher, dass dieser Tag noch lange nicht sein Ende erreicht hatte. Aber trotzdem…er wusste nicht wieso, aber er fühlte sich gut. Zumindest bis jetzt. Denn bislang liefen sie zielstrebig in Richtung Riesenrad, doch auch, wenn er es hoffte, es würde an ein Wunder grenzen, wenn sie da wirklich ohne weitere Umschweife hingelangen würden. Er war sich ziemlich sicher, dass er vor der Hoffnung sterben würde. Er würde in irgendeiner peinlichen Situation zu Grunde gehen. Auf den Heldentod machte er sich keine Hoffnungen mehr, denn die Chance hatte er verpasst. „Mamoru? Hörst du mir zu?“ „Mhh?“ Bunny schaute ihn an. Er war wohl wieder seinen Gedanken erlegen und hatte nichts mitbekommen. „Ich wollte wissen, ob wir da reingehen?“ Sie schaute ihn weiterhin mit großen Augen an. Okay Mamoru. Diesmal erst überlegen und dann sprechen. „Klar.“ ‚Verdammt!’ Rote schwere Vorhänge, überall kleine Totenköpfe und ein Meer aus Duftkerzen, deren Geruch einem die Luft raubte. Mamoru war kurz davor kehrt zu machen und fluchtartig das kleine Zelt zu verlassen. Einerseits aus Luftmangel, andererseits weil er das hier alles für ausgemachte Zeitverschwendung hielt. Eine Wahrsagerin! Der krönende Abschluss des Tages. Mamoru war sich bei dieser Umgebung sicher, gleich vor einer alten, verschleierten, gruseligen Oma zu sitzen, die ihnen mit rauchiger Stimme viele Babys und eine glückliche Zukunft prophezeite. Und was konnte man auch von einer Wahrsagerin erwarten, in einem kleinem Zelt mit der riesigen Aufschrift ‚Madam Tiffneldas Schattenreich’. Bunny ging vor ihm her. Sie war wirklich gespannt, was sie jetzt zu hören bekam. Das lächerlichste an der Sache war, dass sie ihre Zukunft sowieso schon kannten. Aber da er ja selber daran schuld war, sich hier drinnen befinden zu müssen, zuckte Mamoru leicht mit den Schultern und ergab sich seinem Schicksal. Wenn er anfangen würde vor dem sprechen zu denken, würde er auch anfangen dürfen sich zu beschweren. Denken konnte er bei der Luft hier drinnen auch nicht sonderlich gut, also entschied er sich, Bunny einfach hinterher zulaufen. Mamoru sah wie Bunny einen letzten schweren Vorhang bei Seite schob und folgte ihr in ein kleines, kreisrundes Zimmer. Auch hier sah es aus, wie auf einem Trödelmarkt für besonders okkulte Dinge und der penetrante Duftkerzengeruch war noch aufdringlicher, als im Gang davor. Überall lagen riesige Kissen und Tücher in dunklen Farben. Mamoru fing gerade an sich auszumalen, dass sie einen Erstickungstod in Wolle erleiden würden, wenn das Zelt zusammen bräche, als er von der Seite etwas heranschnellen sah. Mamoru sah verdutzt auf die Person, die sich vor Bunny platziert hatte und ihr fast in die Arme viel. „Ich bin ja so froh, so froh endlich wieder jemanden zu sehen.“ Mamoru sah ungläubig auf die Szene vor sich. Sollte das die Wahrsagerin sein? Für eine gruselige Alte, hatte sie sich aber verdammt gut gehalten, denn sie war nach Mamorus ermessen noch jünger als er. Ungefähr in Bunnys Alter. Sie trug ein Kopftuch, aus dem ein paar schwarze Locken rausguckten. An ihren Ohren baumelten Totenkopfohrringe und auch ansonsten war sie behangen wie ein Weihnachtsbaum. Ihre Kleidung bestand hauptsächlich aus Tüchern. Er könnte schwören, dass sie ein Stück ihres Zeltes anhatte. Und ihre Stimme war nicht rauchig sondern hell und gerade ziemlich weinerlich. Am liebsten wäre Mamoru einen Schritt zurück gewichen, aber dann würde er wieder im Flur stehen und zöge vielleicht sogar ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das wollte er nicht riskieren. Sollte sie sich lieber Bunny in die Arme schmeißen. Der schien das auch nicht sonderlich viel auszumachen. Sie lächelte das Mädchen freundlich an. „Aber was ist denn passiert?“ Das in Tüchern gehüllte Mädchen entfernte sich von Bunny und wirbelte ein paar Schritte zurück. Dort warf sie sich dann in Pose und legte theatralisch seufzend ihren Handrücken auf ihre Stirn. „Ich bin so einsam hier. Heute hat sich hier noch keiner blicken lassen.“ Ihre Stimme wurde beim letzten Satz immer weinerlicher, doch dann erhellte sich ihre Miene urplötzlich und sie klatschte einmal laut in die Hände. „Aber jetzt seid ihr ja da.“ Sie starrte Mamoru und Bunny voller Erwartung an. Mamoru starrte sie nur weiter unverwandt an, als würde sie hebräisch sprechen. Bunny jedoch lächelte weiter freundlich. „Also sind sie die Wahrsagerin?“ „Genau. Ich bin Madam Tiffnelda. Was kann ich für euch zwei Hübschen tun? Oh Entschuldigung, setzt euch doch erstmal.“ Damit drehte sie sich um und ging in eine noch dunklere Ecke des kleinen Zeltes und verschwand hinter einem besonders großen Haufen Tücher, auf dem eine Kristallkugel prangte und setzte sich dahinter. Dabei deutete sie auf große Kissenhügel vor ihrer eigenen kleinen Festung. „Na kommt schon her, ich dachte schon heute kommt keiner mehr.“ Bunny setzte an loszugehen. Mamoru hob gelangweilt eine Augenbraue und flüsterte vor sich hin: „Hätte sie als Wahrsagerin nicht wissen müssen, dass wir kommen?“ Er folgte Bunny und setzte sich neben sie auf einen der Kissenstapel und versuchte sich einigermaßen sicher zu platzieren, wobei er gar nicht bemerkte, dass Madam Tiffnelda ihn mit hochgezogenen Augenbrauen fixierte. Als er ihren Blick bemerkte, blieb er ganz ruhig sitzen. Sie sah ihn aber immer noch an. Langsam fühlte er sich unwohl. Bunny neben ihm beobachtete das Geschehen interessiert. Tiffnelda durchbrach die Stille. „Hätte sie das, ja?“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. Mamoru schluckte. „Hör mir mal zu mein Junge, ich lese aus Händen, ich deute jede Aura, ich empfange Kabelfernsehen und kann auch in die Zukunft sehen, aber ich bekomme bestimmt keine Eilvision, nur weil du hier in mein Zelt stolzierst.“ Mamorus rechte Augenbraue zuckte, er lachte nervös und ein Wort formte sich unweigerlich in seinen Gedanken. ‚Zicke!’ Für eine Kirmeswahrsagerin hatte sie ja eine verdammt große Klappe. Dabei musste sie selber am aller besten wissen, dass das ganze hier nur Show war und sie genauso wenig in die Zukunft sehen konnte, wie Bunny Skifahren. Und leider hatte sie wohl auch ein überdurchschnittliches Gehör. Dennoch war Mamoru heilfroh, dass Bunny etwas sagte und damit hoffentlich Tiffneldas Aufmerksamkeit wieder auf sie lenkte. „Was hat er denn für eine Aura?“ Super Bunny. Wieso interessierte sie ihre eigene Aura nicht mehr als seine? Tiffnelda fixierte ihn mit geringschätzigem Blick und sah ihn ein paar Sekunden an. Dann zuckten ihre Mundwinkel und verzogen sich zu einem gemeinen Grinsen. „Naja…er wirkt ziemlich…verklemmt.“ „Verklemmt?“ Bunnys Stimme klang eher interessiert als überrascht und von Mamoru kam nur ein geringschätziges Schnaufen. Tiffnelda grinste nur weiter. „Ja, verklemmt. Irgendwie gehemmt. Als hätte er etwas zu verbergen.“ Jetzt sah Bunny Mamoru an. „Hast du etwas zu verbergen?“ Mamoru hätte sich am liebsten in einem der Kissenberge vergraben. „Nein Bunny.“ So. Knappe Antwort. Das musste reichen. Konnte er jetzt gehen? Und diese komische Tusnelda könnte auch mal aufhören ihn mit Blicken zu löchern. „Unterdrückte Emotionen lassen seine Aura unausgeglichen erscheinen.“ Zufall. Das war alles nur ein Zufall. Diese blöde Wahrsagerin wollte ihn doch eh nur ärgern. Nur zu seinem Ärger, stieg Bunny voll drauf ein. „Und was sind das für Emotionen?“ „Keine Ahnung.“ Aha! Sie konnte also doch nichts. Mamoru konnte nur mit letzter Mühe ein überhebliches Grinsen zurück halten. „Ich kann von hier nur seine Aura sehen. Wenn ich in seine Hand gucken könnte…wüsste ich alles.“ Mamoru schluckte. Dieses unheilschwangere Grinsen, welches sich auf das Gesicht der Wahrsagerin schlich, war einfach nur noch beängstigend. „Mamoru worauf wartest du. Zeig ihr deine Hand.“ Einerseits, wieso nicht, Madam Tiffnelda konnte ja eh nicht wirklich in die Zukunft sehen. Andererseits…Flucht war die beste Verteidigung. „Nein, Danke. Wir sind für dich hier Bunny. Es wäre nur fair, wenn sie dir aus der Hand liest. Ich will mich nicht vordrängen.“ Mamoru zeigte ihr sein charmantestes Lächeln und bewunderte sich selber für seine eigene Genialität. Er sah in Bunnys Gesicht, dass sie einlenken würde. Doch er hätte seine Aufmerksamkeit lieber jemand anderem widmen sollen. „Ach Unsinn, es dauert ja nicht lange, gib schon deine Hand her.“ „Stimmt ich kann danach noch. Mach schon, das ist doch lustig.“ Zähneknirschend und eindeutig widerstrebend streckte Mamoru seinen rechten Arm nach vorne und hielt Madam Tiffnelda seine Hand hin. Sie nahm sie triumphierend grinsend entgegen. Ihre Hände waren klein und kalt. Mamoru sah betont gelangweilt zur Seite. Bunny sah gespannt auf Tiffnelda, die ihre Augen zusammenkniff und angestrengt in Mamorus Handinnenfläche starrte. Eine abwartende Stille legte sich über die drei Personen. Bunny starrte. Tiffnelda starrte. Mamoru rollte mit den Augen. Plötzlich wurde Mamoru fast von seinem Sitzplatz gerissen, als Tiffnelda seine Hand mit einem Ruck ein gutes Stück weiter nach Vorne zog. Mamoru starrte sie an und wollte gerade etwas sagen, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Ihr Gesicht war dich über seiner Hand. Mit einer Mischung aus Entsetzten, Überraschung und Neugier las sie seine Hand. Und sie schien wirklich zu lesen, denn ihre Pupillen wanderten ziemlich schnell von einer Seite zur anderen, als würde sie gerade eine sehr spannende Stelle in einem Buch lesen. Mamoru hielt dann doch lieber den Mund. Mit einem Seitenblick auf Bunny, die auch sehr irritiert schien entschied er sich einfach noch abzuwarten. Es dauerte auch nicht lange, bis sich ihr Gesichtsausdruck wieder veränderte. Mamoru sah sie gespannt an um wenigstens noch irgendwas zu kapieren, als Tiffneldas Mundwinkel anfingen verdächtig zu zucken. Sie ließ Mamorus Hand los und er zögerte keine Sekunde, sie wieder zurückzuziehen. Doch immer noch sagte Tiffnelda nichts. Stattdessen presste sie ihre beiden Hände auf ihren Mund und gab merkwürdige Geräusche von sich, die sich anhörten wie eine Mischung aus ersticktem Lachen und Sauerstoffmangel. Mamoru zog eine Augenbraue hoch. Bunny neben ihm ergriff das Wort. „Alles in Ordnung?“, fragte sie zaghaft. Tiffnelda starrte sie mit weit aufgerissenen Augen und hochrotem Kopf einige Sekunden lang an, als sie plötzlich anfing lauthals loszulachen. Zwischen lauten Lachern rang sie schwer atmend nach Luft. Mamoru starrte sie nur an. Lachte sie ihn aus? Bunny starrte direkt für zwei. Tiffnelda schlug permanent mit den Händen auf den Stoff überzogenen Tisch vor ihr, lachte weiter, deutete mit ausgestrecktem Arm auf Mamoru, lachte weiter, schnappte nach Luft und lachte weiter. „Jetzt reicht es aber!“ Mamoru war das hier nun wirklich zu bunt. Er hatte besseres zu tun, als sich hier auslachen zu lassen. Was sollte das denn bitte? Tiffnelda hörte nicht auf zu lachen, beruhigte sich aber ein wenig. Mamoru wollte gerade aufstehen, als sie zwischen ihren Lachern hervorpresse: „Hundert Euro sind viel Geld, wenn man sie sinnlos verschleudert nicht wahr?“ Mamoru hielt inne. Bitte was? Tiffnelda lachte weiter. „Als hättest du eine Chance,...ahaha…armer Irrer.“ Mamorus Augenbraue zuckte verräterisch. Okay er gab zu…das war gruselig. Bunny schaute von Mamoru zur gackernden Wahrsagerin und wieder zu Mamoru. Mamoru überlegte krampfhaft, ob er einfach gehen, Tiffnelda anbrüllen oder am besten gleich heulen sollte. Doch bevor er den Gedanken zu Ende bringen konnte ergriff Tiffnelda wieder das Wort. „Ahahaa, das ist…zu gut…hahaaa….ich kann nicht mehr.“ Mit diesen Worten brach sie wieder lachend auf dem Tisch zusammen. Mamoru schnaubte. Blöde Ziege. „Mir reicht’ s ich gehe.“ Mit diesen Worten verließ er das kleine Zelt, mit relativ langsamen Schritten, damit es nicht all zu sehr nach Flucht aussah. Hinter sich hörte er Tiffnelda noch lauter lachen. „Bunny kommst du?“, knurrte er nur noch und verließ das Zelt in der Hoffnung sie würde ihm gleich folgen. Bunny starrte Mamoru hinterher. Dann starrte sie zur immer noch giggelnden Tiffnelda. Hatte sie wirklich das mit der Wette gesehen? Bunny stand zögernd auf. „Ähm…ich glaub ich sollte ihm besser hinterher…was bekommen sie?“ Tiffnelda schaute sie an und beruhigte sich ein wenig. „Das geht auf mich. So was wie euch seh selbst ich nicht alle Tage.“ Sie wischte sich die Lachtränen aus den Augen und lächelte Bunny aufmunternd an. Bunny lächelte etwas unsicher zurück. „Na dann Auf Wiedersehen.“ „Ach und Mädchen…“ Bunny blieb stehen und drehte sich noch einmal zur Wahrsagerin um. „Zeig’ s ihm!“ Sie grinste Bunny wissend an und Bunny musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Dann verließ auch sie das Zelt. Mamoru ging vor dem Zelt auf und ab. Wo blieb Bunny? Nicht, dass sie noch auf die Idee kam nachzufragen, was sie gesehen hatte. Vielleicht war es ja auch nur Zufall. Hundert Euro waren eine so banale Menge Geld….das konnte Zufall gewesen sein. Auch egal. Ihn regte nur diese dämliche Kuh so auf. Wenn sie wirklich das mit der Wette gesehen hatte, war das doch lange kein Grund ihn so auszulachen. Er hatte schließlich deswegen schon genug zu leiden. Doch bevor er eingehend in Selbstmitleid versinken konnte kam Bunny endlich aus dem kleinen Zelt. Mamoru sah sie an. Er musste sie ablenken. Irgendwas Wortgewandtes. Ein dezenter Themenwechsel. „Gehen wir weiter?“ Super Mamoru. Sehr subtil. Doch zu seiner Verwunderung stieg Bunny darauf ein. „Ja gerne, Madam Tiffnelda schien nicht ganz alle Tassen im Schrank zu haben, findest du nicht?“ „…Ja….Ja! Find ich auch.“ „Na dann komm. Die anderen warten bestimmt schon.“ Mit diesen Worten packte sie seine Hand und marschierte in die Richtung des Riesenrads, das über der Kirmes thronte. „Da seit ihr ja! Wir warten schon eine Ewigkeit auf euch!“, dramatisierte Rei die Situation und Bunny wollte etwas erwidern, als Minako, die keine Lust auf Streitereien hatte ihr zuvorkam. „Und? Was habt ihr gemacht?“ Bunny blickte von Rei rüber zu Minako und hielt inne bevor sie lächelte. „Wir waren bei einer Wahrsagerin. War aber nichts Besonderes. Was habt ihr noch gemacht?“ Damit fingen die Mädchen an eine Stunde ihres Lebens in Originalzeit wider zugeben und Mamoru widerstand dem Drang mit den Augen zu rollen. Wobei er eigentlich ganz froh war, dass Bunny die seltsame Sache mit der Wahrsagerin nicht zum Besten gab, alleine weil Motoki dabei war und außerdem hatte er so ein paar Minuten seine Ruhe. Er Lauschte mit einem Ohr den Gesprächen der Mädchen, während er und Motoki geschafft auf einer Bank saßen. Rei und Amy waren im Spiegellabyrinth gewesen und Makoto, Minako und Motoki haben laut Minakos lebhafter Erzählungen die Gewinnbuden noch mal abgeklappert. Bei Minakos letzten Sätzen wurde Mamoru aufmerksam. „Ich wollte ja unbedingt, dass Motoki mir auch einen Goldfisch fängt…“ Mamoru schluckte. Goldfisch? Moment. Da war doch was. Hinter vorgehaltener Hand, aber so dass jeder es hören konnte sprach Minako weiter: „Aber er hat es nicht geschafft. Tja…“ Mamoru schaute rechts und links an sich runter. Dachte angestrengt nach. Wo? Um Himmels Willen Wo?! „Da hast du es mit Mamoru besser getroffen, er konnte dir einen fangen. Hach ich beneide dich manchmal, dass du einen Freund hast, der sich so um dich kümmert…“ Shit. Wo war dieser Gott verdammte Goldfisch? Wo war Günther?!! Fortsetzung folgt... ------------------------------------------------------------------------------ I am so Sorry!!! T.T Kapitel 10: Halbzeit -------------------- Sailor Moon Moments – Die Wette Widmung: Kuris-Chan Kapitel 10 Halbzeit „Günther?“ Genau Günther. „Güüüüntheeer!!“ Er weiß wie er heißt. „Günther, wo bist du?“ Ja, Minako. Günther wird aus seinem Beutel hüpfen und schreien ‚Hier bin ich, ich bin Günther!’. Mamoru rollte mit den Augen. Seit einer geschlagenen Stunde liefen sie durch die Menschenmassen und suchten…einen Goldfisch. Okay, er gab ja zu, es war seine Schuld. Aber hatte er diese Strafe verdient? Es war ein verdammter Fisch. Der nicht sprechen konnte wohl bemerkt. Doch das störte anscheinend keinen außer ihm. Sogar Motoki neben ihm rief voller Inbrunst: „Günther, Kumpel! Wo bist du?“ Sich einen Goldfisch zu angeln, okay. Ihm einen Namen zu geben war auch noch eine andere Sache, aber zu erwarten, dass er auf diesen antwortete, war mehr als Mamoru an diesem Tag noch ertragen konnte. Doch was sollte er tun? Richtig. Nichts. Wie immer. Als käme er gegen diese geballte Unlogik an. Normalerweise störte ihn das auch nur geringfügig, aber seine Nerven lagen blank. Dieser Tag war eine einzige Achterbahnfahrt. Der Gefühle. Achterbahnfahrten an sich, hatte er auch genug gehabt. Mamoru rieb sich die Schläfen. In seinem Alter sollte man keine Stressbedingten Kopfschmerzen haben. Er wusste das. Er war Medizinstudent. Doch es half alles nichts. Er würde hier erst wegkommen, wenn sie einen glücklichen Goldfisch bei sich hatten. Sonst würde auch er heute nicht mehr glücklich werden. Bei dem Gedanken, dass sein persönliches Glück von einem Goldfisch abhing, hätte er lachen können, wäre es nicht einfach zu traurig gewesen. Entnervt setzte er sich wieder in Bewegung und versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, wo er Günther das letzte Mal gesehen hatte. Also da war er…mit Bunny. Den Goldfisch hatte er in der Hand. Dann kam eine lange Zeit nichts außer Bunny, Bunnys Lippen, Bunnys Haut, Bunnys Stimme, Bunnys Haare und ach ja, Bunny. Und dann war der Goldfisch weg. Jap, das würde ihm bestimmt weiter helfen. Gerade als er lauthals seufzen wollte, sah er dass Motoki und die Mädchen eine kleine Menschentraube gebildet hatten und sich alle mit den Händen fuchtelnd etwas erzählten. Wahrscheinlich teilten sie sich mit, wo sie schon überall gesucht hatten. Schicksalsergeben trat Mamoru ein paar Schritte auf seine Freunde zu, als er ein paar vorbei fliegende Rosenblätter sah, die ihn prompt stoppten. Mit dem unterschwelligen Gefühl der Anwesenheit eines Chores samt Klavierbegleitung drehte Mamoru sich in Zeitlupe um und erblickte sofort den Grund für den Aufruhr der Zierpflanzen. Doch bevor er den Gedanken selber zu Ende denken konnte, hörte er, wie Bunny und die anderen Mädchen hinter ihm im Chor erklangen: „Haruka! Michiru?“ ~*~*~*~ Nachdem Haruka und Michiru von allen ausreichend begrüßt wurden und sich Haruka mit einem „Hallo.“ und Michiru mit einem Lächeln begnügt hatte, liefen sie alle gemeinsam durch das bunte Treiben des Parks. Bunny lief neben Haruka und erzählte ihr melodramatisch vom Verschwinden Günthers, Minako hängte sich an Motoki. Rei, Makoto, Amy, Michiru und Mamoru bildeten die Nachhut. Mamoru mochte Haruka und Michiru. Wirklich. Nur leider musste er sich alle zwei Minuten wieder ins Gedächtnis rufen, dass Haruka eine Frau war. Er wusste, dass es Blödsinn war. Völliger Humbug. Aber er konnte nicht anders. Er war eifersüchtig. Ein wenig. Ein bisschen. Nicht viel. Aber genug um alle paar Schritte einen Blick nach vorne zu den Beiden zu werfen. Wieso mussten die beiden sich auch so gut verstehen? Immer, wenn Haruka auftauchte, war er vergessen. Sie plauderten, lachten, Haruka nannte sie Mondgesicht. Pah! Das hatte er zuerst zu ihr gesagt. Schon lange vor Haruka. Mamoru lächelte in sich hinein. Alles Blödsinn. Er liebte es, dass Bunny sich mit allen so gut verstand. Er wollte es gar nicht anders haben. Nur manchmal, wenn er müde war oder ausgelaugt, so wie jetzt, oder wenn das, was er für sie fühlte, so übermächtig war, dass er sich fast vor Sehnsucht verlor, dann wollte er, dass sie nur ihn sah. Niemand anderen. Dann war er ein Egoist und wollte ihre volle, ungeteilte Aufmerksamkeit. Er Seufzte. Dieser Tag war so lang. So unendlich lang. „Bunny sieht hübsch aus.“ Er sah zu Michiru neben sich. Ihr Blick war ebenfalls nach vorne gerichtet. Sie lächelte milde. Mamoru grinste leicht. Ob sie gerade das Selbe über Bunny dachte, wie er über Haruka? “Ja, das tut sie.“ Ob sie auch grundlos eifersüchtig war? Genauso grundlos wie er, da Haruka ja eine Frau war? Ob sie sich auch immer ins Gedächtnis rufen musste, dass Haruka eine Frau war? Moment. Mamoru rieb sich über die Augen. Seine Gedankengänge waren frappierend. Er brauchte wirklich ganz dringend eine Pause. Doch die bekam er einfach nicht... Nach einer weiteren halben Stunde, die sie vergebens nach Günther gesucht hatten, standen Haruka, Michiru, Motoki und er an einem Getränkestand und unterhielten sich, während die anderen angeführt von Bunny weiter den Park auf den Kopf stellten. Haruka lehnte mit einer Cola in der Hand an einem kleinen Stehtisch und sah amüsiert Bunny hinterher. „Ist sie nicht süß?“ Mamoru verkniff sich unter höchster Anstrengungen einen Laut der irgendwo zwischen frustriertem Seufzen, geräuschvollem Augenverdrehen und einem beleidigten Schnauben lag. Ja, Bunny war süß. Sonst noch was Neues? Ach ja. Sie war sexy. Das hatte er heute auch immer wieder zu spüren bekommen…seine Gedanken schweiften wieder ab. „Hast du was?“ Mamoru blickte auf, als er merkte, dass Haruka ihn angesprochen hatte. Sah sie nur an. „Na ja, du siehst etwas…verbissen aus.“, ergänzte sie grinsend. Nicht sicher, was er darauf plausibles erwidern sollte, drehte Mamoru sich zu der Theke hinter ihm und nahm seine Cola. Er zuckte leicht mit den Schultern und hoffte, dass Haruka das als Antwort reichen würde und trank einen Schluck Cola. „Lässt sie dich nicht mehr ran?“ Mamoru rang nach Luft, als er sich geräuschvoll an seiner Cola verschluckte. Was?! Noch mal zurückspulen. Bitte, was?! Er hustete und versuchte seinen Atem zu regulieren, während Michiru ihm wenig hilfreich auf den Rücken klopfte und Motoki hinter ihm einen Lachanfall bekam. Als der Husten nach ließ, trank Mamoru einen Schluck Cola, lächelte bitter und ging mit dem Vorwand Günther zu suchen einfach weg. ~*~*~*~ Er war lange nicht mehr so abgespannt gewesen. Es konnte doch nicht sein, dass ihm das alles so viel ausmachte. Er hatte keine Lust mehr. Keine Lust mehr auf diese blöde Wette, keine Lust mehr auf Kirmes und keine Lust mehr einen Goldfisch zu suchen. Er warf den Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel. Es wurde langsam dunkel. Er würde jetzt wirklich gerne nach Hause fahren. Einfach seine Ruhe haben. Zusammen mit Bunny. Er rieb sich mit den Händen das Gesicht. Es half doch alles nichts. Sie mussten den Fisch finden, sonst würden sie hier nie wegkommen. Mamorus Gang wurde wieder etwas schneller und er sah sich um. Gerade als ihm auffiel, dass er so ziemlich am Anfang des Parks angekommen war, drang eine Stimme an sein Ohr, die ihn unwillkürlich stillstehen ließ. „Goldfische! Gewinnen sie einen Goldfisch! Jeder Versuch ein Treffer!“ Mamorus Gedanken überschlugen sich, als er zu dem kleinen Goldfischstand rüber sah, an dem sie Günther gefangen hatten. Nein! Das konnte er nicht tun. Das durfte er nicht tun. ~*~*~*~ „Bunny, sieh mal wen ich gefunden habe!“ „Günther!“ Mit strahlenden Augen drehte sich Bunny zu Mamoru um und nahm ihm freudestrahlend den Beutel mit dem Fisch ab. „Danke Mamoru, ich bin ja so froh, dass ihm nichts passiert ist.“ Mamoru lächelte leicht schief zurück. Er war ja so ein Held. Aber was hätte er tun sollen? Sein persönliches Glück war einen Fisch weit entfernt gewesen. Eine halbe Stunde länger und er hätte die Grenze zum Wahnsinn überschritten. „War er vorhin nicht irgendwie…strahlender?“ Mamorus Herz setzte Sekunden aus, bevor er sich wieder fasste. Ruhig. Er durfte jetzt keinen Fehler machen. „Das ist nur weil die Sonne nicht mehr scheint.“ ‚Ja! Das war gut! Jetzt blöd grinsen und alles wird gut.’ Bunny sah ihn einen Moment lang an. Dann Günther und dann wieder Mamoru. Sein Lächeln hatte sich in eine seltsame Grimasse verwandelt. Dann lächelte sie und Mamoru fiel ein gebäudegroßer Stein vom Herzen, als er aufatmete. „Stimmt, da hast bestimmt Recht.“ Bei ihrem Lächeln spürte er wie sein Gewissen ihm kräftig in den Bauch boxte und das tat wirklich richtig weh. Oh… Nein. Das war Motoki. „Na du Held. Das heißt ja dann wir können endlich den Heimweg antreten.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war penetranter, als Käse roch und Mamoru war dankbar dafür, dass Bunny das nicht mehr mitbekommen hatte, da sie sich schon Rei und den anderen zu gewannt hatte. „Ja scheint so.“ Er fragte sich wirklich wie Motoki ihn immer wieder durchschaute. Doch gerade war es ihm egal. Hauptsache sie hatten einen Goldfisch. ~*~*~*~ Irgendwo auf einer Sitzbank im Park saß eine einsame, junge, hysterische Wahrsagerin und aß ein Eis. Als sie neben sich blickte, machte sie eine überraschende Entdeckung. „Na so was! Wer hat dich denn hier ausgesetzt?“ Sie nahm den Beutel mit dem kleinen Goldfisch vom Boden und setzte ihn auf ihren Schoß. Sachte strich sie über das Plastik des Beutels und schloss die Augen, als eine Vision plötzlich wie ein Blitz durch ihren Kopf schoss. „Dieser Schuft!“ ~*~*~*~ Als Mamoru das Klicken seines Haustürschlosses hörte, atmete er hörbar auf. Endlich Zuhause. Nachdem sich alle verabschiedet hatten verlief die Heimreise erfrischend unspektakulär. Bunny saß während der gesamten Bahnfahrt auf Mamorus Schoß und beobachtete zu seinem Glück die ganze Zeit über den Goldfisch, so dass sie nicht merkte, dass er allen männlichen Wesen im Umkreis von zwei Metern böse Blicke zuwarf. Das sollte ab heute wohl seine neue Macke sein, die er nicht mehr so leicht weg bekam. Bunny betrat hinter Mamoru die Wohnung. Sie lächelte leicht. Das war ein wirklich langer Tag gewesen. Mal sehen. Vielleicht würde sie es für heute gut sein lassen. Er hatte sich wirklich tapfer geschlagen. Sie schloss die Tür hinter sich, zog ihre Schuhe aus und folgte Mamoru ins Wohnzimmer. Den Beutel in dem Günther schwamm, legte sie auf den Wohnzimmertisch. „Mamoru?“ „Ja?“ Er setzte sich in den großen Sessel neben dem Tisch und sah zu ihr auf. „Kann ich heute wieder hier schlafen? Meine Mutter hat nichts dagegen.“ Sie sah ihm in die Augen und merkte plötzlich, wie sie nervös wurde. Seine Augen… Bunny bemühte sich zu lächeln. Ganz belanglos. Als wäre das eine ganz normale Frage gewesen. Als wüsste sie nicht mehr, als sie vorgab. Eigentlich war es auch eine ganz normale Frage. Es war dumm so nervös zu sein. Sie schlief oft hier. Und sie freute sich immer. Sie freute sich darüber in seiner Nähe sein zu können. Doch seit Vorgesten machte seine Nähe sie nervös. Ihr Puls schlug immer höher, wenn er sie berührte. Ihr Herz setzte immer aus, wenn er sie ansah. Sie verhielt sich anders seit der Wette. Absichtlich und unabsichtlich. Sie bewegte sich anders. Bewusster, als ob er ihr die ganze Zeit dabei zusah. Sie sah ihn öfter an, als sonst. Immer wenn er in Gedanken war, nutze sie diese Momente um ihn anzusehen. Jedes Mal entdeckte sie etwas Neues an ihm, was sie faszinierte. Er war so groß, seine Haut leicht gebräunt. Seine schlanken Hände, sein Hals, seine langen Wimpern. Sie biss sich kaum merklich auf die Lippen, als sie merkte, dass ihre Gedanken abdrifteten und sie ja eigentlich noch mitten im Gespräch waren. „Klar kannst du.“ Er lächelte. Bunnys Herz schlug höher. Sie unterbrach ihren Blickkontakt und sah auf den Boden, strich sich nervös eine blonde Strähne aus dem Gesicht. “Gu…Gut, also…“ Wieso war sie nur so nervös? „Kannst du Günther für heute irgendwo unterbringen? Morgen kauf ich ihm ein kleines Aquarium.“ „Sicher.“ Seine Stimme. Sie mochte seine Stimme. So sanft und so erwachsen. Viel erwachsener als sie. „Das ist super, also…ich…geh dann mal ins Bad.“ Sie drehte sich um und verließ mit hochrotem Kopf das Wohnzimmer. Im Flur lehnte sie sich mit dem Rücken an die Wand und atmete tief durch. Atmen Bunny. Atmen. Sie musste fast laut auflachen. Sie waren seit über zwei Jahren ein Paar und sie fühlte sich, als hätte sie ihn gerade erst kennen gelernt. Mamoru sah ihr noch nach, als sie aus dem Wohnzimmer ging. Er schmunzelte. Sie war manchmal so süß, dass er sie am liebsten sofort geküsst hätte. Er liebte es, wenn sie nervös wurde. Einfach so. Ohne Grund. Nur wenn sie sich ansahen. Man konnte den Moment, an dem ihr Herz anfing schneller zu schlagen, in ihren Augen erkennen. Dann spielte sie mit ihren Haaren und biss sich leicht auf die Unterlippe… Mit einem Seufzen stand Mamoru auf und schnappte sich den Beutel mit Günther Nummer Zwei und durchsuchte seine Schränke nach einem Behältnis, das groß genug war. Wenn er sich noch mehr Sachen einhandelte, die er Bunny verschweigen musste, dann sollte er wohl lieber Buch führen, damit er sich nicht in seinen Lügennetzen verstrickte. Okay, das war jetzt etwas übertrieben. Es war eine Wette und ein Fisch. Dennoch gefiel es ihm nicht sie anzulügen. Schließlich war sie auch immer ehrlich. Es gab keinen ehrlicheren und reineren Menschen als Bunny… Nachdem er den Goldfisch aus seinem Beutel befreit hatte, stellte er ihn in seiner heutigen Unterkunft auf den Wohnzimmertisch und setzte sich wieder in den Sessel. Er schloss die Augen einen Moment und genoss die Ruhe. Er dachte noch einmal über den Tag nach. Es war so anstrengend gewesen. Dabei sollte er solche Tage doch eigentlich genießen. Sie waren zusammen mit Freunden am Strand und im Vergnügungspark. Na ja, wenn so darüber nachdachte, hatte er es ja auch genossen. Ihre Nähe. Es machte ihn glücklich…wahnsinnig…aber auch glücklich. Er dachte über Bunnys Kuss nach. Über ihre Worte. Er warf den Kopf in den Nacken und seufzte. Er hatte ihr gar nichts dazu gesagt. Na ja, nach seiner nächtlichen Aktion, als er sie im Schlaf küsste, hätte er auch nicht gewusst, was er ihr sagen sollte. Mit einem Mal fühlte er sich wie das größte Arschloch. Bunny wollte mehr Aufmerksamkeit oder mehr…Zuwendung…was auch immer. Und genau nachdem sie versucht hatte ihm das mitzuteilen, schloss er eine Wette ab, die einem pubertierenden Teenager alle Ehre gemacht hätte. Na Bravo. Eigentlich sollte er sofort mit diesem Blödsinn aufhören. Hier und jetzt. Sie war seine Freundin. Sie war unschuldig, lieb, ehrlich und einfach ein Engel. Er sollte jetzt sofort zu ihr gehen und sie küssen. Ihr alles erzählen. Er schaute auf den Fisch neben sich auf dem Tisch. „Na ja…fast alles.“ Ob sie sauer sein würde. Immerhin war es Bunny. Wirklich sauer war sie nie. Eingeschnappt vielleicht. Oder sie würde ihn auslachen…er würde sich auslachen, wenn er sie wäre. Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck wandte er sich Günther zu. „Was meinst du Günther?“ „…“ Doch Günther dachte nicht daran mit ihm zu sprechen. „Schuldige, darf ich dich so nennen? Immerhin bist du nicht Günther.“ „…“ „Also Günther, soll ich es ihr sagen?“ „…“ „Immerhin ist sie meine Freundin…und meine Familie.“ „…“ Mamoru seufzte. „Ich sehe schon. Du bist auch überfragt.“ „…“ „Aber ich denke, ich weiß was richtig ist.“ „…“ Etwas schwerfällig erhob sich Mamoru von seinem Sessel und ging langsam aus dem Wohnzimmer. „Na dann, danke für das Gespräch.“ „…blubb…“ ~*~*~*~ Mamoru ging in die Richtung in der er Bunny vermutete. Er würde ihr die Wahrheit sagen. Er würde die Wette beenden, Motoki seine dämlichen hundert Euro geben und wenn Bunny sauer war, würde er sie küssen bis sie eben nicht mehr sauer war. Jap, sein Plan war Narrensicher…vielleicht. Er seufzte. Heute bestimmt schon zum hundertsten Mal. Er hatte einfach keine Lust mehr darauf. Diese Wette war dämlich und wenn er dieses Schmierentheater noch eine Sekunde länger durchzog, wäre er noch viel dämlicher. Er ging Richtung Gästezimmer, denn die Badezimmertür war offen und es brannte kein Licht. Doch als er an seinem Abstellraum vorbeiging, blieb er plötzlich stehen. Er hörte Bunnys Stimme. Neben ihm. Er drehte sich zur Tür um und sah, dass sie einen Spalt breit offen war. Was machte sie da? Er legte eine Hand an die Tür und schob sie ein kleines Stück weiter auf. Sein Blick fiel sofort auf Bunny, die sich ihr Handy ans Ohr hielt. Sie telefonierte. Aber wieso in der Abstellkammer? Na ja, Bunny halt. Er zuckte mit den Schultern und wollte sich gerade umdrehen um im Wohnzimmer auf sie zu warten, als er etwas hörte, dass ihn wie elektrisiert still stehen ließ. “Nein, Minako. Ich schwör’s, Mamoru hat keine Ahnung.“ Er konnte nicht weitergehen. Wovon hatte er keine Ahnung? Er wollte nicht lauschen. Aber es war ja nicht so, dass er einfach nur seinen Namen gehört hatte. Er wäre weiter gegangen, wenn sie gesagt hätte: ’Mamoru ist im Wohnzimmer.’ Aber jetzt. Mein Gott, kein Mensch wäre jetzt wieder gegangen. Er nahm die Hand von der Tür. So leise und geräuschlos wie möglich. Dann blieb er einfach stehen und versuchte zu verstehen was Bunny sagte. „Nein, ich werde es ihm auf keinen Fall sagen. Das zieh ich bis zum Ende durch.“ „Ja, sein Gesicht am Strand war klasse. Du hättest ihn einmal im Liebestunnel sehen sollen…und dann davor.“ ‚Was? ....Was, was, WAS?’ Mamorus Gedanken überschlugen sich. Wovon redete sie? „Ich hab mir noch einiges Ausgedacht. Danke übrigens, für die Erdbeeridee. Die war Klasse.“ „Oh ja, das ist gut. Danke, du hast die besten Ideen, Minako.“ Die Ereignisse von denen Bunny sprach, schossen wie Bilder durch seinen Kopf. Doch noch immer erkannte er nicht Wirklich den Sinn hinter Bunnys Worten. Bis plötzlich… “Ja ich bin mir sicher, dass er die Wette schon bereut.“ Die Wette. “Hast du gesehen, wie er den halben Tag lang geguckt hat?“ Sein Herzschlag setzte aus. Mindestens ein paar Sekunden. „Als hätte er in eine Zitrone gebissen.“ Sie wusste es. In seinem Kopf überschlugen sich seine Gedanken. Sein Puls raste. Sie wusste es. Aber woher? Wie? Und wie lange schon? Bunnys erste Sätze, die er belauscht hatte, sickerten nach dieser neuen Erkenntnis in sein Bewusstsein und verursachten ein heilloses durcheinander. Erdbeeren. Liebestunnel. Strand. Unendlich viele Eindrücke strömten auf ihn ein. Er sah Bunny vor sich. In ihrem Bikini. Wie sie das Eis aß. Wie sie sich im Liebestunnel an ihn kuschelte. Wie sie ihn mit Erdbeeren fütterte…an das Knappe T-Shirt was sie dabei trug. An das Handtuch, das sie trug, als sie aus der Dusche kam…das alles…alles…das war Absicht??! Mamoru musste schwer schlucken. Er war fassungslos. Sie hatte von der Wette gewusst. Weiß der Teufel wo her, aber sie wusste es und…und sie spielte mit ihm. Mamoru hätte beinahe laut gelacht. Immerhin das war…das war Bunny. Bunny! Er wäre die letzten Tage beinahe wahnsinnig geworden und das alles war geplant! Von Bunny! Er hielt kurz inne. Sie hatte mit ihm geflirtet. Heftig geflirtet. Und dabei auch noch unschuldiger gewirkt, als jemals zuvor. Wow. Also wirklich, wow. Das war…hinterlistig. Richtig heimtückisch. Mamoru spürte wie ein Gefühl in ihm hochstieg. Irgendwas zwischen Wut, Erstaunen und Nervosität. Sie hatte ihn verarscht! Er hatte sich die letzten Tage zum Volldeppen gemacht. Wie sollte er jetzt reagieren? „Ja, ich muss zugeben, es macht mir wahnsinnig viel Spaß.“ Mamorus linke Augenbraue zuckte nach oben, als er sie weiter sprechen hörte. Spaß? Es hatte ihr Spaß gemacht? Die Fragen und Gedanken in seinem Kopf rotierten, vermischten sich mit den Bildern der letzten Tage und die widersprüchlichsten Gefühle durchströmten ihn, so dass er auf einmal ganz ruhig wurde. Er wurde ganz ruhig, die Bilder in seinem kopf vermischten sich und formten schließlich eine Lösung. Eine Idee. Auf seinem Mund breitete sich ein amüsiertes Grinsen aus, als er fast unhörbar einen Satz murmelte: “Na warte Bunny, spielen kann ich auch.“ Kapitel 11: Mamorus Part ------------------------ Sailor Moon Moments – Die Wette Kapitel 11 Mamorus Part “Na warte Bunny, spielen kann ich auch.“ Mamoru stand noch einige Sekunden vor der Tür der Abstellkammer, als Bunnys Stimme ihn aus seinen Gedanken holte. “Ich muss jetzt Schluss machen, Minako. Wir sehen uns Morgen.“ So leise wie möglich ging Mamoru die paar Schritte ins Wohnzimmer zurück und hörte noch das Klicken, als Bunny ihr Handy zuklappte. Er setzte sich zurück auf den Sessel und konnte immer noch nicht aufhören zu grinsen. Dieses Biest… ~*~*~*~ Bunny steckte ihr Handy zurück in ihre kleine Tasche und schob langsam die Tür der Abstellkammer auf. Mamoru musste noch im Wohnzimmer sein. Ganz leise huschte sie zurück ins Gästezimmer, legte ihre Tasche neben das Bett, öffnete ihren Zopf und zog sich ihre Schlafsachen an. Barfuss tapste sie über den weichen Teppichboden durch den Flur und lugte ins Wohnzimmer. Draußen war es dunkel und im Wohnzimmer brannte nur eine Stehlampe, die den Raum in warmes Licht hüllte. Mamoru saß immer noch auf seinem Sessel. Er blätterte in einer Zeitung und bemerkte Bunny nicht. Als sie ihn erblickte, zuckte sie aus seinem Sichtfeld zurück und presste sich mit dem Rücken an die Flurwand. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und atmete einmal tief ein. Ihr Puls raste. Sollte sie wirklich so da rein gehen? Sie schaute an sich herunter und ein leichtes Rosa fand den Weg auf ihre Wangen. Sie trug ein Nachthemd. Eine sehr knappe Version eines Nachthemdes. Es hatte dünne Träger, ging ihr bis knapp über den Po, war hellrosa mit einer großen dunkelrosafarbenen Blume, sie sich über die halbe vordere Fläche verteilte. Es war aus Seide. Allein das Gefühl auf ihrer Haut ließ ihr Herz schneller schlagen. Der Stoff schmiegte sich an ihren Körper, weich und fließend. Sie hatte das Nachthemd gestern mit Minako zusammen gekauft. Extra, um es jetzt anzuziehen. Extra, damit er es sah. Und jetzt stand sie hier und traute sich nicht rein. Sie hätte sich Ohrfeigen können. Es war eigentlich ganz einfach. Ein Schritt nach Vorne und Zwei seitwärts nach links…na ja vielleicht sollte sie sich doch nach dem ersten Schritt nach Vorne, Richtung Tür drehen, da es ziemlich seltsam aussehen würde, wenn sie seitwärts ins Wohnzimmer ging und…’Oh Gott Bunny, geh rein! Geh einfach. Er ist dein Freund!’ Sie atmete noch einmal tief durch und fasste sich ein Herz. Mit klopfendem Herzen tapste sie leise und zu ihrem Bedauern sehr schüchtern ins Wohnzimmer. Sie spielte mit ihren Händen rum und war froh, dass ihr ihre Haare offen über die Schultern hingen. Irgendwie fühlte sie sich dadurch beschützter, nicht mehr ganz so nackt. Sie ging bis zu der Mitte des Raumes und blieb stehen. Mit ihren Füßen scharrte sie im weichen Teppichboden. Mamoru sah immer noch nicht auf. Sie musste etwas sagen, irgendwas. Irgendeinen Grund, warum sie vor ihm stand. Leicht panisch schaute sie sich um. Bücher…Zeitschriften…die Stehlampe! Lieber nicht… Ihr Blick viel auf das Gefäß, was neben Mamoru auf dem Tisch stand. Günther! Perfekt! „Oh, du hast etwas für ihn gefunden. Das ist toll. Bis morgen wird er sich da wohl fühlen.“ Während sie sprach ging sie bis zum Wohnzimmertisch, kniete sich davor und schaute gebannt auf den Fisch. Sie hörte das Rascheln der Zeitung, nahm in den Augenwinkeln undeutlich wahr, dass er sie auf seinen Schoß legte und sie ansah. Sie schaute ihn nicht an, starrte weiter auf den Fisch. Sie hätte so gerne sein Gesicht gesehen. Darin gelesen. Sie spürte seinen Blick, spürte wie er auf ihrer Haut brannte. Nur mit Mühe schaffte sie es, nicht zu ihm zu gucken. Sie fühlte wie ihre Wangen glühten. Mit starrem Blick nach vorne hielt sie den Atem an. „Bestimmt.“ Seine Stimme war sanft und ruhig. Danach war es wieder still im Zimmer. Man hörte nur das Rascheln, als er seine Zeitung wieder hochnahm und weiter las. …! Was? Das konnte er nicht machen. Das durfte er nicht machen! Das war gegen die Spielregeln! Bunny unterdrückte den Impuls, sich zu ihm umzudrehen und laut ‚Hey!’ zu schreien. Sie atmete einmal tief durch. Okay. Ganz ruhig. Niemand hatte behauptet, dass es einfach werden würde. Bunny musste kurz lächeln. Sie reagierte völlig über. Die Nervosität machte sich wohl doch bemerkbar. Ihr Puls raste immer noch. Sie setzte sich auf die Couch, die hinter ihr stand und sah jetzt direkt zu Mamoru. „Was ließt du denn da?“ „Nichts Wichtiges.“ Sein Gesicht war weiter hinter dem Magazin verborgen, als er antwortete. „Ach so…Mamoru?“ „Mhh?“ „Hat dir der Tag gefallen?“ Sie fing an mit einer Haarsträhne zu spielen und sah verträumt zu Mamoru rüber. „Ja…sicher.“ Noch immer blieb das Magazin an Ort und Stelle. Selbst wenn es diese Wette nie gegeben hätte, würde Bunny sich jetzt vernachlässigt vorkommen. Sie stand auf und ging auf Mamoru zu. „Du kamst mir den ganzen Tag etwas…verspannt vor.“ Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und ging noch einen Schritt auf ihn zu. “Mhh…kann schon sein.“ Als sie direkt vor ihm stand, umkreiste sie den großen Sessel auf dem er saß und stellte sich hinter ihn. Sie legte eine Hand sachte in seinen Nacken und spielte mit ein paar seiner Haarsträhnen. Sie konnte spüren, wie er erschrocken aufblickte. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“ “Schon Okay.“ Seine Stimme war ruhig. Er sah wieder in sein Magazin. Bunny pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. Man war das frustrierend. In Gedanken versunken spielte sie weiter mit Mamorus Haaren, bis ein lauter Pfiff sie aufschrecken ließ. „Was war das?“ „Ich hab Tee aufgesetzt. Willst du auch einen?“ Mit diesen Worten stand er auf und ging ohne sich umzudrehen in die Küche. „Nein…ich möchte keinen.“ Etwas resignierend starrte Bunny Mamoru hinterher, bevor sie sich seufzend auf die Couch fallen ließ und eines der Kissen umklammerte. Was war das gerade? Es war doch den ganzen Tag so einfach. Wieso jetzt nicht? Was hatte sie falsch gemacht? Sie kuschelte sich in die Kissen und hörte wie Mamoru in der Küche eine Tasse aus dem Schrank nahm. Vielleicht ist er auch einfach müde. Der Tag war sehr lang. Trotzdem. Irgendwie war es frustrierend. Es war so ein schönes Gefühl, wenn er sie ansah…wenn er sie so ansah. Mit diesem Blick, als gäbe es nichts Faszinierenderes als sie. Langsam stand Bunny auf. Hier liegen bleiben wollte sie auch nicht. Sie wollte in seiner Nähe sein, ob er nun auf ihr Outfit reagierte oder nicht. Mit tapsigen Schritten näherte sie sich der Küche und der weiche Teppich kitzelte ihre nackten Füße. Sie lugte um den Türrahmen und sah Mamoru an den Kühlschrank gelehnt, die Arme vor dem Körper verschränkt und den Blick nach unten gerichtet. Neben ihm auf der Anrichte stand eine Tasse Tee. Bunnys Blick blieb an den schwarzen Haarsträhnen hängen, die ihm über die Augen fielen. Sie wurde unruhig und wagte sich einen Schritt nach vorne und trat in die Küche. Sie blieb sofort stehen, als Mamoru den Kopf hob und sie ansah. Er blieb in seiner Haltung stehen, bewegte sich nicht. Sah sie nur an und Bunny wusste seinen Blick nicht zu deuten. Etwas ungeschickt stellte sie sich auf die Zehenspitzen, weil der kalte Boden in der Küche sich an ihren nackten Füßen bemerkbar machte. „Ähm…mir war irgendwie langweilig…hoffe ich störe nicht?“ Bunny blieb leicht schwankend auf den Zehenspitzen stehen und wartete auf eine Antwort. Es kam keine. Er sah sie weiter an, sein Gesichtsausdruck war einfach nicht deutbar. Bunny biss sich etwas hilflos auf die Unterlippe. Er machte sie nervös. Sein Blick wanderte jetzt weg von ihrem Gesicht über ihren ganzen Körper. Offensichtlich. Nicht heimlich. Völlig ungeniert sah er an ihr herunter und wieder herauf, bis er wieder bei ihrem Gesicht zum Stillstand kam. Noch immer war seine Mimik unverändert. Dennoch schlug Bunnys Herz schneller. Sie spielte mit ihren Haarsträhnen, weil sie nicht wusste, wohin mit ihren Händen und der kalte Boden machte sich immer mehr an ihren Füßen zu schaffen. Nach ein paar sehr langen Momenten, passierte immer noch nichts und Bunny ging einen Schritt Rückwärts, immer noch Mamorus Blick erwidernd. „Ich…geh dann mal wieder ins…ähm…Wohnzimmer.“ Ziemlich verwirrt löste sie ihren Blickkontakt, sah auf den Boden und wollte sich zum gehen umdrehen, als sie aus den Augenwinkeln bemerkte, dass Mamoru sich bewegte. Sie hielt inne und sah, dass er sich vom Kühlschrank abgestoßen hatte und schnell auf sie zukam. Bevor sie etwas sagen konnte spürte sie seine warmen Hände ihre Arme streifen und dann ihre Taille packen, als er sie einfach nahm und mit einem Ruck hinter sich auf die Küchenablage setzte. Er stand direkt vor ihr und sie sah zu ihm hoch. Noch immer sagte er nichts und wie verwirrt Bunny auch war, so ließ die Situation immer noch Raum um sie unendlich nervös zu machen. Seine Hände berührten immer noch sanft ihre Taille und ihr Körper reagierte darauf. Heftig. Ihre Wangen fühlten sich so heiß an, obwohl es in der Küche sehr kühl war. Bunny wollte etwas sagen, aber ihr fiel nichts ein. In ihrem Kopf herrschte eine ungewöhnliche Leere und der einzige Gedanke, der sich manifestierte war: Mamoru. Wenn man das genauer analysierte waren es Mamorus Hände. Mamorus Hände an ihrer Taille. Mamorus Hände auf ihrem Rücken… …? Bunny legte den Kopf leicht schräg. Erst mit einer gewissen Verzögerung nahm sie seine Bewegung war. Eine seiner Hände war von ihrer Taille nach hinten geglitten und ruhte jetzt auf ihrem Rücken. Mit einem Ruck zog Mamoru Bunny noch ein gewaltiges Stück näher zu sich heran. Erschrocken wich sie mit ihren Kopf etwas zurück, bis sie die Wand berührte. Als sie Aufblickte versperrten unendlich dunkle Augen ihr den Blick. Mamorus Gesicht war ihr so nahe, dass sie seinen Atem spürte. Und das nicht auf ihrer Haut. Sie spürte einen warmen regelmäßigen Lufthauch, der sanft über ihre Lippen strich. So nah, dass sie mühe hatte zwischen Nähe und Berührung zu unterscheiden. Sie selbst hielt die Luft an. Fasziniert und überfordert erwiderte sie seinen Blick, bis Mamoru ihren Blickkontakt unterbrach und sie seinen Atem an ihrem Ohr spürte. Seine Lippen berührten sie nicht, aber sie waren nah. So nah, dass eine Gänsehaut ihren Körper überflutete wie kaltes Wasser, das langsam Tropfen für Tropfen seine Bahnen über ihre heiße Haut zog. Sie versuchte ihre Atmung ruhig zu halten, doch dieses Vorhaben stand in so unheimlichem Kontrast zu ihrem pochenden Herzschlag, dass sie zumindest versuchte leise zu atmen. Und selbst das scheiterte, als auch Mamoru anfing seine Bahnen über ihren Körper zu ziehen. Mit seinen Lippen strich er ihren Hals entlang ohne sie auch nur eine Sekunde wirklich zu berühren. Seine Hand, die bis jetzt noch in ihrer Taille lag, wanderte hoch und berührte unglaublich sacht ihre Schulter. Unbewusst legte Bunny ihren Kopf etwas weiter in den Nacken und ihre Augen flatterten zu. Mamorus Lippen waren fast wieder bei ihrem Ohr angelangt, als sie seinen Atem nur noch an einer Stelle wahrnahm, als würde er auf etwas warten. Und nur Sekunden später zog Bunny überrascht Luft in ihre Lungen, als seine Zunge zwischen seinen Lippen hervortrat und ihre empfindliche Haut leicht berührte. Ihre Hände, die auf der Küchentheke ruhten, hielten sich krampfhaft an der Platte fest, weil sie nicht wusste wohin mit sich. Langsam, unendlich langsam bahnte sich Mamorus Zungenspitze einen Weg ihren Hals hinab. Bunny war aufs höchste angespannt und nahm jede seiner Berührungen so überdeutlich war, dass ihr fast schwindlig wurde. Sie spürte seine Zunge an ihrem Hals, seine Hand auf ihrem Rücken und seine Finger, die sacht über die Schüsselbein strichen, bis hin zu ihrer Schulter und wie beiläufig den Träger ihres Nachthemds beiseite streiften. Während seine Hand von ihrer Schulter glitt und sich einen neuen Weg entlang ihres Körpers bahnte, folgte seine Zunge ihrem alten Pfad, als sie sanft über Bunnys Schlüsselbein glitt. Bunnys Sinne waren auf das Minimum beschränkt Mamorus Berührungen wahrzunehmen und in ihrem Kopf drehte sich alles. Es war als hätte er ihr den Boden unter den Füßen weggezogen und alles was sie noch hier hielt, waren seine Berührungen, die so flüchtig und minimal waren, dass sie mit jeder Faser ihres Körpers horchte um nichts zu verpassen. Und dann, dann war Mamoru weg. Er entfernte sich so abrupt von ihr, wie er sich ihr vorher genähert hatte und der Boden rutschte wieder unter Bunnys Füße in Form der Küchentheke. Sie schüttelte leicht den Kopf um sich etwas zu ordnen oder eher um überhaupt wieder etwas Aktivität in ihr Hirn zu bringen, da es sich von einem Totalausfall erholen musste. Und wieder war ihr erster funktionstüchtige Gedanke: Mamoru. Sie blickte sofort auf und sah ihn an. Er stand mit einem Meter Abstand vor ihr und erwiderte ihren Blick. Völlig ungerührt und was sie am allermeisten schockte, mit einem unbeteiligtem Lächeln auf den Lippen sah er sie an. Sie fragte sich für eine wie lange Zeitspanne einem Menschen die Worte fehlen konnten, aber sie wusste wirklich nicht, was sie hätte sagen sollen. Aber Mamoru anscheinend schon. “Vielleicht solltest du dir etwas überziehen. Es ist kühl.“ Noch während er das sagte, nahm er sich seine Tasse Tee, schmiss den Teebeutel in den Mülleimer und ging auf die Tür zu, als er sich noch einmal umdrehte, als hätte er etwas vergessen. Er schritt auf Bunny zu und diese hielt schon wieder die Luft an, als er seinen Arm hob und ganz beiläufig den Träger ihres Nachthemds wieder nach oben schob. Mit der Teetasse an den Lippen nuschelte er ihr ein beiläufiges „Sorry.“ zu, als er endgültig mit langsamen Schritten aus der Küche verschwand. Zum ersten mal war Bunny für ihre verlangsamte Reaktionszeit dankbar, als erst, nachdem Mamoru schon um die Ecke gebogen war, ihre Gesichtszüge entglitten und sie fassungslos auf die Stelle starrte vor der er vor wenigen Augenblicken noch gestanden hatte. Sie hörte nach einigen Augenblicken wie sich die Tür zu seinem Zimmer öffnete und nach wenigen Sekunden wieder schloss. Noch immer starrte sie fassungslos auf die Stelle, an der Mamoru eigentlich noch stehen sollte. „Was in aller Welt war das?!“ ~*~*~*~ Mamoru lehnte seinen Kopf an die geschlossene Tür und atmete ganz tief durch. ‚ Oh. Mein. Gott. ’ Er stieß sich von der Tür ab und setzte sich erstmal einen Moment ans Bettende. Doch sein Herzschlag wollte sich partout nicht beruhigen, deshalb stellte er die Tasse Tee weg und machte sein Fenster weit auf. Das war wohl doch schwieriger als er Gedacht hatte. Er fühlte sich wie nach einer Nahtod Erfahrung…einer…zugegebener Maßen sehr schönen Nahtod Erfahrung, aber halt immer noch dem Tode sehr nahe. Wenn er nicht aufpassen würde, würde er die blöde Wette bei der nächsten Gelegenheit verlieren. Ob es auffallen würde, wenn er jetzt noch eine kalte Dusche nehmen würde? Mamoru schüttelte leicht den Kopf und ließ sich dann auf sein Bett fallen. Wie konnte man sich nur immer wieder in den gleichen Menschen verlieben? Immer und immer und immer wieder. Jeden Tag neu, jeden Tag mehr. In jede ihrer verschiedenen Seiten. Und sie hatte verdammt viele…und heute hatte er eine entdeckt, die Seiten an ihm hervorbrachte, von denen er sich nicht sicher war, sie überhaupt kennen zu wollen. Nur gut, dass er sich eben einen Nerven beruhigenden Tee gemacht hatte. ~*~*~*~ Bunny lag auf dem Gästebett und starrte die Decke an. Im Nebenraum war Mamoru und am liebsten wäre sie reingestürmt und hätte gefragt, was das eben sollte. Aber vielleicht…ja vielleicht wusste er das selber nicht. Vielleicht war es so viel heute Mittag am Strand…nur dass es heute Mittag bedeutend weniger beängstigend war…obwohl…eigentlich war es ja auch…und irgendwie… Bunny wurde rot. So sehr es sie auch verwirrt hatte. Sie konnte nicht leugnen, dass es ihr gefallen hatte. Wollte sie nicht auch bezwecken, dass er endlich mal etwas aus sich raus ging? Obwohl sie wirklich nicht wusste, wie sie das eben bezweckt haben sollte. Mit einem seufzen schnappte sie sich die Bettdecke und kuschelte sich ein. Es war wirklich ein langer, langer Tag. Morgen wäre bestimmt wieder alles beim alten. ~*~*~*~ Mamoru starrte zur Zimmerdecke und lächelte zufrieden. Er freute sich auf Morgen. Morgen würde ein anderes Spiel gespielt werden. Morgen war es sein Spiel. ----------------------------------------- Und? Wer geht auch die Connichi? <--Vorfreude XD Bin noch so Con-unerfahren. ^O^ Kapitel 12: Irgendetwas fehlt ----------------------------- Sailor Moon Moments – Kapitel 12 ~Irgendetwas fehlt~ Es war das Sonnenlicht, das sie weckte. Bunny schlug die Augen auf. Mehr widerwillig, als alles andere. Sie hatte kaum geschlafen. Sie hatte sich die ganze Nacht hin und her geschmissen. Ihr Kopf war voller Eindrücke und Bilder. Emotionen rauschten durch ihren Körper auf der Suche nach einem Ziel, das es aber nicht gab. Alles in allem blieb am Ende nur eins zurück: Verwirrung. Und wer sollte so schlafen? Zu den Emotionen, die durch ihren Körper rauschten, kamen in den letzten Tagen allerdings noch einige Hormone, die in vermehrten Gruppen längere Wanderungen von ihrem Kopf bis zu den Zehen unternahmen. Dass dieses ganze Spiel auch anstrengend war, hatte sie erst gar nicht bemerkt. Euphorie, Triumph und einfach der Nervenkitzel, hatten Bunny unendlich viel Energie gegeben. Doch gestern Abend, war es anders gewesen. Mamoru war anders. Es war so, als ob er ihr kurz die Zügel aus der Hand genommen hätte. Die ganze Nacht bewegte sie sich zwischen Wachträumen und echten Träumen. Seine Berührungen, seine Blicke, sein Verhalten. Tausend Bilder, Erinnerungen, Wünsche und Träume strömten auf sie ein. Und das einzige was sie jetzt wollte, war eine Pause. Bunny stand langsam aus dem Bett auf. Ihr Körper fühlte sich ungelenk an, erschöpft und irgendwie leicht verkatert. Sie spürte den Teppich an ihren nackten Füßen und es fühlte sich fremd an. Sie setzte sich in Bewegung und bei einem beifälligen Blick auf den Wecker, sah sie, dass es erst kurz vor sieben war. Sie erreichte Mamorus Schlafzimmertür und als sie die Klinke runter drückte war da nichts von der Nervosität der letzten Tage. Sie trat einen Schritt in sein Zimmer hinein. Mamoru war von dem Geräusch, der sich öffnenden Tür wach geworden und sah Bunny fragend an. Sie Blickte mit kleinen, müden Augen zu ihm rüber. „Ich hab so unglaublich schlecht geschlafen.“ Mamoru lächelte sanft. Er hob seine Bettdecke ein Stück an und Bunny rutschte sofort darunter. Sie spürte augenblicklich die wunderbare Wärme unter der Bettdecke und legte sich mit dem Rücken zu Mamoru. Er legte einen Arm um sie und wickelte seine Decke fest um sie beide herum. Es dauerte nur einige Sekunden, bis beide wieder eingeschlafen waren. Es mag noch so viel Neues geben, was die beiden gerade entdecken. Gefühle füreinander, Seiten voneinander. Sie werden nie aufhören sich kennen zu lernen. Doch bei allem, was noch kommen würde, wusste Bunny in dem Moment, dass das, was schon da war, ihr für immer erhalten blieb. Sie schlief noch einige Stunden einen tiefen, Traumlosen Schlaf. ~*~*~*~*~*~*~*~ „Minako? Ja, Hallo. Ich bin es, Bunny. Ich bin jetzt wieder bei meinen Eltern. Wir sehen uns zwar heute Abend auf der Party, aber könntest du jetzt schon mal vorbeikommen? Wir brauchen einen Schlachtplan!“ Nachdem sie bei Mamoru ausgeschlafen hatte, hatte sich Bunny erst einmal nach Hause verabschiedet. Sie war Morgens schnell aus seinem Bett geschlüpft und hatte sich angezogen. Und noch bevor Mamoru richtig wach war, hatte sie sich im Türrahmen stehend verabschiedet und ihn selbst gar nicht zu Wort kommen lassen. Das war feige, zugegeben. Aber wer eine große Schlacht gewinnen wollte, musste auch manchmal den Mut zur Flucht haben! Und Bunny brauchte etwas Zeit um sich zu sortieren. Mamorus gestriges Verhalten, hatte sie so aus der Bahn geworfen, dass sie etwas unsicher geworden war. Und die kleine Verschnaufpause, als sie zu Mamoru ins Bett krabbelte, war so schön und erholsam, dass sie dieses Gefühl nutzten wollte um sich zu beruhigen. Und außerdem brauchte sie moralische Unterstützung. Dafür war Minako jetzt eingeplant. Und dazu war noch ein super Outfit für heute Abend nötig. Bunny ging zu ihrer Tasche und zog ihre Geldbörse heraus. Kaum noch was drin und der Monat war noch lange nicht vorbei. Sie wog die kleine, pink-farbene Geldbörse leicht in ihrer Hand hin und her und überlegte. So gesehen brauchte sie nicht nur hübsche Klamotten, sondern noch den ein oder anderen neuen Schachzug um Mamoru rum zu bekommen. Sie schnappte sich ihr Handy und drückte auf Wahlwiederholung. „Minako? Bist du schon unterwegs? Super. Nimm nicht die Bahn, setzt dich in den Bus, ich geh jetzt auch los. Wir treffen uns am Hikawa-Tempel. „ ~*~*~*~*~*~ „Gott, siehst du scheiße aus.“ „Danke, Motoki. Du bist ein wahrer Freund.“ „Ich bin immer für dich da, Kumpel.“ Nachdem Bunny verschwunden war, hatte sich Mamoru ebenfalls fertig gemacht und war zum Crown Café gegangen. Sie war wirklich unglaublich schnell abgehauen. Noch während er ein 'Bis heute Abend' hinter ihr herrief, hörte er schon die Haustür zufallen. Hatte er sie mit seiner Aktion gestern Abend so sehr verschreckt? Das hätte ihn gewundert, wenn er daran dachte, dass sie in der Nacht noch zu ihm ins Bett gekommen war. Mamoru lächelte leicht vor sich hin. Es war wirklich schön neben Bunny einzuschlafen. Und es war auch absolut nicht angespannt gewesen. Einfach liebevoll. Er war die letzten Monate so damit beschäftigt gewesen, Bunny körperlich nicht zu nahe zu kommen, dass er gar nicht gemerkt hatte, wie sehr ihm ihre Nähe fehlte. Einfach nur ihre Nähe, ohne Hintergedanken. Was auch immer noch zwischen ihnen passierte, er würde nie mehr den Fehler machen einfach vor ihr wegzulaufen. Motoki stelle Mamoru eine große Tasse voll schwarzem Kaffee vor die Nase. Dann stützte er seine Ellbogen vor Mamoru auf dem Tresen auf, legte sein Kinn auf seine Handflächen und grinste Mamoru breit an. „Uuuund?“ Mamoru hob eine Augenbraue. „Was und?“ Motokis Grinsen wurde noch breiter, so dass es schon fast unmenschlich aussah.Und er sprach in einer so abartig lang gezogenen, hohen Stimme, dass Mamoru ihn am liebsten erwürgt hätte. „Ist gestern Abend noch irgendetwas passiert?“ „Allerdings, ja.“ Motoki wollte gerade ansetzten etwas zu sagen, als Mamoru ihm zuvorkam. „Aber nicht was du denkst! Die Wette läuft noch. Es haben sich nur die Spielregeln etwas geändert.“ Mamoru erzählte Motoki alles von Bunnys Telefonat in seiner Abstellkammer und Motoki starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an, bis er dann doch seine Sprache wiederfand. „Das hat sie nicht!“ „Oh doch.“ „Unfassbar.“ „Frag mich mal.“ „Das war alles Absicht? Berechnung? Bunny?!“ „Genau die.“ „Der Bikini?“ „Oh ja.“ „Der Tanga, der aus ihrer Latzhose raus blitzte?“ „Das hast du gesehen?!“ „Alter, ich bitte dich.“ „Ja...das auch. Und noch so einiges, was man nicht offen sehen konnte.“ „Also, ich bin schwer beeindruckt.“ „War ja klar.“ „Du etwa nicht?“ Mamoru zögerte kurz, dann musste er lachen. „Doch, natürlich. Sie hat mich umgehauen.“ „Und was ist jetzt?“ Mamoru nahm einen großen Schluck aus seiner Kaffee-Tasse. „Darum bin ich hier. Also hör zu...“ ~*~*~*~*~*~ „Himmel Bunny, willst du das immer noch durchziehen?“ „Ja, Rei. Das ist absolut nötig. Bunny kann jetzt keinen Rückzieher machen!“ „Danke, Minako.“ „Ich bin doch immer auf deiner Seite.“ „Na schön, ich seh schon, euch werde ich heute nicht mehr los.“ „Genau! Und Bunny braucht deinen Kleiderschrank, nicht wahr?“ „Ja, das wäre super lieb Rei, ich hab nichts passendes für heute Abend. Aber ich bin auch hier...weil...ich...also....“ Bunny wurde leicht rot und blickte zur Seite. „Gott Bunny, jetzt spuck' s schon aus!“ „Rei! Sei nett zu ihr!“ „Ist ja gut...“ Bunny setzte sich auf Reis Bett und seufzte. „Die letzten Tage haben mir wirklich viel Spaß gemacht und es hat auch alles immer super so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber gestern war alles irgendwie anders.“ Minako und Rei setzten sich zu Bunny aufs Bett. In Minakos Augen blitzte es interessiert auf. „Was war anders?“ „Naja...einfach...Mamoru. Er hat nicht so reagiert, wie ich es erwartet habe.“ Rei zog eine Augenbraue hoch. „Was hast du denn gemacht?“ Minako rückte verschwörerisch näher an Bunny heran. „Los, sag schon. Wir sind unter uns.“ „Ähm, naja. Ich hab mir ein sehr knappes Nachthemd angezogen und bin...zu ihm hingegangen...und...er hat nicht reagiert.“ „Und weiter hast du nichts gemacht?“ Minako sah beinahe ein bisschen enttäuscht aus. „Bis jetzt musste ich nichts machen, ich war einfach da und konnte sehen, wie er reagiert! Und das ist ja auch nicht alles.“ Jetzt wurde Rei auch neugierig. „Ist doch noch was passiert?“ „Er war die ganze Zeit so gleichgültig und dann ist er in die Küche verschwunden um sich einen Tee zu machen. Ich bin hinterher ohne eigentlich zu wissen, was ich da tue und...und naja...“ Bunny konnte ihre Freundinnen nicht mehr ansehen und bei der Erinnerung an Mamorus Berührungen wurde ihr wieder ganz anders. „Dann hat er mich plötzlich gepackt und auf die Küchentheke gesetzt. Er hat mich nicht geküsst, aber er hat mich fast überall berührt und ist mit...seiner Zunge über meinen Hals gefahren. Er hat den Träger meines Nachthemds zur Seite gezogen und meine Schulter...naja nicht geküsst, aber mit den Lippen berührt.“ Minako saß jetzt schon fast auf Bunnys Schoß, so fasziniert war sie von ihrer Erzählung. „Wahnsinn...und was ist dann passiert?“ Bunny warf resignierend ihre Hände in die Luft und ließ sie dann mit einem kleinen Plums aufs Bett fallen. „Ja nichts! Das ist es ja. Von einer Sekunde auf die andere, war er so absolut eklig cool und ist einfach ins Bett gegangen. Er hat mir sogar noch gesagt, ich solle mir was wärmeres drüber ziehen. Was sollte das? Was war das? Es lief so gut und jetzt...jetzt bin ich total verunsichert!“ Rei sah Bunny von der Seite an und musste sich ein Lachen verkneifen. Schmunzelnd strich sie Bunny eine verirrte Strähne hinters Ohr. „Bunny...es hat dir gefallen oder?“ Bunnys Gesicht nahm noch eine tiefere rot Färbung an, als ohnehin schon und kaute auf ihrer Unterlippe rum, als sie zu Rei rüber sah. „Ja...das hat es. Es war nicht nach Plan und irgendwas lief da absolut nicht richtig. Aber er hat mir noch nie so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Es sei denn die Welt war gerade wieder dem Untergang geweiht, aber das ist ja nicht zu vergleichen.“ „Und wieso küsst du ihn nicht einfach selbst?“ „Nein...nein das will ich nicht. Er hat gewettet, dass er mich nicht küsst. Er hat Motoki gesagt ich sei so kindlich und unschuldig, dass er wahrscheinlich...nicht mal in Versuchung käme. Und das tat weh, sogar sehr. Ich bin jünger als er, aber ich bin seine Freundin! Wenn er jemanden nicht widerstehen können sollte...dann mir. Oder nicht?“ Bunny sah Minako und Rei aus großen Augen an und die beiden wechselten nur einen kurzen Blick und dann war alles abgemacht. „Keine Sorge, Bunny. Mamoru wird sich noch wünschen, so einen Unsinn niemals gesagt zu haben.“ „Genau, komm. Mein Kleiderschrank ist dein Kleiderschrank...heute zumindest.“ „Und was ist mit Mamorus merkwürdigem Verhalten?“ Minako winkte ab. „Mach dir keinen Kopf. Wahrscheinlich hast du den armen Kerl schon so sehr um den Verstand gebracht, dass er nicht mehr zurechnungsfähig ist.“ ~*~*~*~*~*~ Ein paar Stunden später klopfte Bunny an Mamorus Tür. Sie war nervös. Nein, sie war extrem nervös. Ultra- Nervös. Gigantisch nervös und so langsam gingen ihr die Superlative aus. Gott, was machte sie hier nur? War sie jetzt zu weit gegangen? Mamoru würde sie wahrscheinlich nur Kopfschüttelnd ansehen. Aber er musste es ja gar nicht erfahren! Genau! Es war geheim. Nur eine irre, idiotische Idee eines pubertierenden Teenagers, der sich für erwachsener hielt, als er eigentlich war. Bunny seufzte. Minako, Rei und sie hatten so schön herum gesponnen. Sich kleine Sachen ausgedacht um Mamoru zu reizen. Und dazu hatte Rei ihr auch noch ein wirklich schönes Kleid geliehen, das sie sich niemals hätte leisten können, weil sie ihr Geld ja immer sofort zum Fenster rausschmeißen musste. Und Minako hatte sich so viel Mühe mit ihren Haaren und ihrem Make-up gegeben. Das alles hätte doch vollkommen gereicht! Aber nein! Sie musste ja noch einen drauf setzten. Nur gut, dass Rei und Minako das nicht wussten. Und vielleicht ging es ihr darum. Etwas eigenes. Dass niemand es wusste. Immerhin ging es um ihre Beziehung. Ihren Freund. Um ihn. Mamoru. Bunny wurde rot. 'Und er darf es auf gar keinen Fall wissen!' Aus lauter Panik klopfte sie lautstark an die Tür. Keinen ganzen Augenblick später öffnete sie sich und Bunny klopfte den letzten Schlag nicht mehr an die Tür, sondern an Mamorus Brust. Sie erschreckte sich und hielt inne, die Hand immer noch auf Mamorus Oberkörper liegend. Korrektur. Auf Mamorus nacktem Oberkörper. Mamoru hatte die Tür geöffnet mit nichts als einem weißen Handtuch um die Hüften. Auf seinem ganzen Körper verteilten sich kleine Wassertropfen und seine Haare hingen ihm nass ins Gesicht. „Hallo, Bunny. Tut mir leid, ich war noch unter der Dusche.“ Mamoru öffnete seine Tür nun weiter um Platz für Bunny zu machen. Sie zog ihre Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt. „Ähm...kein Problem....ich...bin auch etwas früh dran.“ Er ging ein paar Schritte in die Wohnung, doch Bunny rührte sich nicht vom Fleck. Sie musste sich beruhigen. Einatmen, Ausatmen. Sie hatte ihn doch gerade erst am Strand mit nacktem Oberkörper gesehen. Das war nichts neues. Alles in Ordnung. Einatmen, einatmen, einatmen...verdammt! Bunny gab sich einen Ruck und folgte Mamoru in den Flur und schloss die Tür. Sie war nur so nervös, wegen der anderen Sache. Sie musste das einfach ausblenden und schon war da nur noch der halb nackte Mamoru. Was war schon dabei? „Ist alles in Ordnung mit dir? Du guckst so merkwürdig?“ Mamoru ging einen Schritt auf Bunny zu und sie wich instinktiv einen zurück. Sicherheitsabstand. Guter Plan. „Rennst du vor mir weg?“ Mamoru sah sie mit einem ebenso amüsiertem wie irritiertem Gesichtsausdruck an und Bunny trat noch einen Schritt zurück, nur um mit dem Rücken an die Wohnungstür zu stoßen. Sackgasse. Schlechter Plan. „Mach dich nicht lächerlich, wieso sollte ich? Ich...ich denke nur, wir sollten bald los, sonst kommen wir noch zu spät. Also ich warte hier eben und du...du gehst dich eben ausziehen...umziehen! Ich meinte umziehen.“ Bunny starrte auf die Tapete neben sich und versuchte nicht im Erdboden zu versinken. Aus den Augenwinkeln sah sie jedoch, wie Mamoru ihr gefährlich nahe kam. Sein Gesichtsausdruck war zu einem süffisantem Grinsen verkommen. Sähe das nicht so schrecklich sexy bei ihm aus, würde es sie aufregen. Er hob seine Hand, nahm ihr Kinn sanft zwischen Daumen und Zeigefinder und brachte sie dazu ihn anzusehen. „Mach ich dich nervös?“ Bunny hielt die Luft an. Er war so nah. „Tut mir leid, Bunny. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Ich vergesse manchmal, dass du erst siebzehn bist. Ich geh mich schnell anziehen, dann können wir los.“ Mit diesen Worten gab er ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und verschwand im Badezimmer. Bunny stand da wie vom Donner gerührt, bevor ihr der Mund aufklappte. 'Hat er das gerade wirklich gesagt? Hat er das wirklich gesagt?!' Bunny hätte am liebsten laut aufgeschrien, Mamoru geschüttelt und gesagt 'Da! Das! Genau das meinte ich, du Depp!' Sie konnte es nicht fassen. All die Mühe. All der Aufwand. Und das war seine Meinung? Selbst, wenn alle kleinen Vorfälle der letzten Tage Zufall gewesen wären. Dachte er denn wirklich, das würde alles spurlos an ihr vorbei gehen? Dass seine Blicke keine Wirkung auf sie hätten, seine Berührungen sie nicht in den Wahnsinn trieben? War der Kerl denn Wahrnehmungsgestört? Nein. So nicht mehr. Jetzt war Schluss mit den 'zufälligen' Berührungen, mit den unschuldigen Blicken. Jetzt stand das Barometer auf Sturm. Die Wetteinsätze wurden erhöht und alles setzte auf Angriff. Vielleicht sollte Mamoru doch ihr kleines Geheimnis erfahren. ~*~*~*~*~ Mamoru lehnte sich im Badezimmer an die Wand. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Spruch war gemein. Das musste er zugeben. Aber es war so passend. Als sie ihn so nervös ansah und rot wurde, da sah er sie fast wieder wie vor ein paar Tagen. Süß, unschuldig und jung. Und auch wenn das alles irgendwo zutreffen mochte, war da jetzt noch so viel mehr. Sie war sich ihrer Reize bewusst. Sie reagierte auf ihn und sie mochte es, wenn er auf sie reagierte. Das alles spürte er jetzt so deutlich und fragte sich ernsthaft wie unglaublich groß das Brett vor seinem Kopf noch hätte sein können. Er war ja so dumm gewesen. Mamoru zog sich eine Jeans an und kostete seinen Triumph noch etwas aus. Er hatte sie wirklich kalt erwischt. Endlich hatte er die Oberhand zurück gewonnen und genoss es, nicht immer nur der stammelnde Idiot zu sein. Er zog sich ein schwarzes Hemd an, das lässig über seiner Jeans hing. Er knöpfte es aus Gewohnheit dennoch komplett zu, dann ging er zurück zu Bunny in den Flur. Sie stand vor seinem großen Flurspiegel und zupfte an ihren Haaren herum. Mamoru hatte vor lauter Nervosität noch gar nicht bemerkt, wie umwerfend sie wieder aussah. Sie trug ein schwarzes Kleid, das um ihre Brüste herum eng gerafft war und dann in weiten Bahnen auseinander ging. Es ging ihr bis kurz übers Knie und direkt darunter setzten schon schwarze kniehohe Stiefel an, die ihre Beine noch länger wirken ließen. Das Kleid lag zwar nicht eng an, aber bei jeder Bewegung berührte es an einer anderen Stelle ihren Körper und man konnte ihre Figur halb sehen und halb erahnen, was beinahe noch aufregender war, als jedes noch so knappe Kleid. Sie trug die Haare zu zwei Zöpfen gebunden, jedoch ohne ihre gewohnten Haarknoten. Sie hatte sie in Schulterhöhe jeweils mit einem kleinen schwarzen Bändchen zusammengebunden. Sie war geschminkt, aber sehr dezent. Ihre Lippen schimmerten leicht rosa, als sie sich auf die Unterlippe biss. Mamoru schreckte auf. Er war so in ihren Anblick vertieft gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass sie ihn direkt ansah. Er stutze. Ihr Blick war so anders als eben. Ein leichter Rotschimmer war immer noch auf ihren Wangen zu sehen, allerdings sah sie nicht mehr verlegen aus. Eher...herausfordernd. „Da bist du ja wieder.“ Ihr Lächeln wurde noch eine Spur breiter. Hatte er irgendwas verpasst? „Ich hab dich schon vermisst, weißt du?“ Sie ging langsam auf ihn zu. Ganz beiläufig warf sie einen ihrer Zöpfe nach hinten über ihre Schulter und strich sich dabei langsam über ihr Schulterblatt. Mamoru merkte wie sein Mund trocken wurde. „Ach ja? Ich hab mich doch nur angezogen...“ Sie stand jetzt unmittelbar vor ihm und sah ihn prüfend von oben nach unten an. „Das sieht gut aus...aber irgendwas ist noch nicht richtig.“ Sie streckte die Hand nach ihm aus und strich langsam über sein Hemd. Wie von selbst, spannte er seinen Oberkörper bei ihrer Berührung an. Sie blickte erst kurz auf ihre eigene Hand und dann direkt in seine Augen, als sie sie wandern ließ. Sie strich über seine Bauchmuskeln langsam nach oben bis hin zu seinem Hemdkragen. Dann fing sie an die ersten beiden Knöpfe zu öffnen. „Weißt du...für so eine Party, war das ein bisschen zu zugeknöpft. So ist es besser.“ Ihre Stimme war zu einem leisen, beiläufigen Sirenengesang geworden, der Mamoru beinahe um den Verstand brachte. Sie sprach ruhig, gewählt und leise und Mamoru hatte das Gefühl ziemlich bald Schiffbruch zu erleiden. Nachdem sie den zweiten Knopf geöffnet hatte, ließ sie ihre Hand nicht gleich sinken, sondern berührte die freigelegte Stelle seiner Haut und ihr Blick bekam einen sehnsüchtigen Ausdruck. Dann trat sie noch näher an ihn heran, stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und verschränkte ihre Hände in seinem Nacken. Reflexartig legte er seine Hände an ihre Taille um sie zu halten. Sie schmiegte sich in seine Halsbeuge und ihr warmer Atem streifte sein Ohr, als sie ihm etwas zuflüsterte. „Heute Abend...tanzt du da mit mir?“ Ihr Worte waren pure Sünde. Jedes einzelne. Mamoru konnte nicht widerstehen und zog Bunny an ihrer Taille so nah wie möglich an sich heran und vergrub sein Gesicht an ihrem Nacken. „Natürlich tanzen wir.“ Seine Stimme war deutlich rauer als noch vor wenigen Minuten. Bunny schlang ihre Arme um Mamoru und sie standen jetzt in einer leicht wiegenden, innigen Umarmung. „Ich vermisse dich, Mamoru.“ Mamoru fing an ihr mit einer Hand leicht über den Rücken zu streichen. Bunny gab einen zustimmenden Laut von sich, bog ihren Rücken leicht durch und drückte sich noch fester an Mamoru. Er atmete einmal tief den Geruch ihrer Haut ein und musste sich etwas fester auf die Lippen beißen, um nicht völlig die Kontrolle zu verlieren. „Ich bin doch hier, Bunny.“ Sie griff sanft in seinen Nacken und spielte mit seinen noch leicht nassen Haaren. „Trotzdem...ich vermisse dich. Mit jeder Faser meines Körpers.“ Mamoru vergaß fast alles um sich herum. Er drehte sich mit Bunny zusammen um und drückte sie leicht gegen die Wand. Er brachte ein paar Zentimeter Platz zwischen sie und sich und sah ihr in die Augen. „Ist das so, ja?“ Bei seinen Worten fing er mit der rechten Hand ihre Taille hinab zu streichen. Bunny sah ihn weiter an und biss sich leicht auf die Unterlippe. „Ja...so ist das wohl.“ Mamoru kam bis auf wenige Millimeter an sie heran und seine Hand um ihre Taille zog sie noch enger zu ihm. Dann setzte seine linke Hand kurz über ihrem Knie an und wanderte langsam nach oben. Sie rutschte unter ihr Kleid und streichelte die Außenseite ihres Oberschenkels. Bunny legte den Kopf leicht in den Nacken und ein kleines Stöhnen drang an Mamorus Ohren, das ihn ihre Taille noch enger umfassen und seine Hand bedeutend höher wandern ließ. Er spürte ihre seidige Haut. S unglaublich warm und weich. Dann hielt er plötzlich inne und musste einmal schwer schlucken. Konnte das sein? Er hielt noch ein paar Sekunden irritiert inne, bevor er Bunny fragen ansah. „Sag mal...kann es sein, dass du keine Unterwäsche trägst?“ ~ Fortsetzung folgt ~ Persönlicher Kommentar: Albern ich weiß, aber es ist lange her, ich muss erst wieder rein finden, also bitte nicht hauen. ;) Ich hab jetzt keinem eine ENS geschrieben, weil ich nach so langer Zeit nicht nerven wollte. Ich habe allerdings vor die FF dieses Jahr endlich zu beenden und jedem, der einen Kommentar hinterlässt, schreibe ich beim nächsten Mal automatisch eine ENS. So. Das wars auch schon von mir. ;) P.S.: Schaut doch mal im Usagi & Mamoru - You are just my love♥ Zirkel vorbei. Dieses Pairing muss einfach mehr gefeiert werden. ;) Hat wie immer viel Spaß gemacht. :) Alles Liebe bebi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)