A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 5: Missverständnis? Von Wegen. -------------------------------------- A Highschool Story Kapitel #5 Der (seiner Meinung nach viel zu frühe) Morgen begrüßte Hyde mit der strahlenden Umarmung einer hitzefreudigen Sonne. Sich die immer wieder zufallenden Augen reibend machte sich der Langhaarige auf den Weg zur Dusche – ohne sich dabei den Zeh anzustoßen, was ihn allein hätte misstrauisch machen sollen. Nicht einmal der kleinste Zwischenfall, der ihn das Leben gekostet hätte (einmal war ihm der Fön in die Dusche gefallen, doch Hyde konnte schnell genug herausspringen und trug nur ein Trauma davon) trübte diesen wunderschönen Morgen (Es war ja gar nicht so heiß.) Sogar mit einem vollen Bauch erreichte Hyde seine Schule. Sein Gehirn – zufrieden, aber schläfrig – konnte nur eine müde Überraschung verarbeiten, als seine Augen ihm über eine seltsame Ansammlung von allesamt älteren Schülern (ausnahmsweise männlich...) um Gackts Pult Bericht erstatteten. /Aha. Gackts Fanclub ist scheinbar erweitert worden. Hoffentlich fangen diese nicht auch noch an zu kreischen.../ Der Langhaarige zuckte mit den Schultern. Anscheinend war dies das Signal für bestimmte Lebewesen mit wasserstoffblonden Haaren, dass Hyde nun ansprechbar sei. „Guten Morgen, Hyde-san. Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“ Ein fälschlich lächelnder Gackt verbeugte sich. /Schlaf? Was ist das? Verarsch mich nicht, Idiot, es ist eindeutig viel zu früh!/ Nach außen jedoch verbeugte sich der Langhaarige ebenfalls, meisterte sogar, sich ein schiefes Lächeln aufs Gesicht zu klatschen. „Guten Morgen, Gackt-san. Das hoffe ich auch.“ Perfekte Small-Talk-Atmosphäre war geschaffen. „Wie du hier sehen kannst, habe ich meine Band zusammen...“ /Sehen? Gott, ich erblinde. Sehen aber irgendwie gekauft aus. Sind sie nicht ein wenig alt für dich, um wirklich mit jedem in die Kiste zu steigen?/ /...wo kam DAS denn jetzt her?!.../ Hydes Lächeln wurde fast panisch aufrechterhalten. Nein, er war NICHT eifersüchtig, nein, da standen NUR ein paar sehr gut aussehende Schüler, mit denen...verdammt. „...der Meinung, dass wir uns über die Aufteilung des Klubraumes einig werden.“ „Hm? Der Raum darf von jedem genutzt werden, wenn vorher ein Antrag erstellt und bewilligt wurde. Schließlich sind die Musikinstrumente das Eigentum der Schule. Ich denke nicht, dass es ein Problem darstellen sollte...“ Morpheus hatte den Langhaarigen wieder effektiv in seinen Armen. Die Denkzellen weigerten sich stur, ihre Arbeit aufzunehmen. Hyde unterdrückte mühsam ein Gähnen. „Oh, das freut mich, dass du derselben Meinung bist. Wann habt ihr eigentlich Proben, Haido-kun?“ „...dienstags...“, konnte der Angesprochene murmeln. Das leise Kichern der Bandmitglieder hörte der Langhaarige nicht, denn kaum hatte er seinen Kopf auf die Arme gelegt, war er auch schon wieder eingeschlafen. Die grausam schrille Klingel riss Hyde aus seinem friedlichen Schlummer. /Memo an mich selbst: Denke nie an gewisse blonde Mitschüler, wenn du für die Schule lernst./ Der Langhaarige versuchte sich krampfhaft an seinen (leider viel zu kurzen, wie er fand) Traum zu erinnern. Jemand streichelte ihm leicht über die Schultern, zupfte sanft an seinen Haaren. Die Erinnerung an dieses Gefühl jagte Hyde einen wohligen Schauer über den Rücken. Er hätte zu gern gewusst, wer das in seinem Traum war. Wie von selbst glitt sein Blick zu seinem Nachbarn. /Könnte es vielleicht sein, dass...?/ Gackt schickte ihm einen Eispfeil als Antwort. /Nee.../ Hyde schüttelte innerlich den Kopf. /Dieser grobe Klotz doch nicht. Außerdem, warum sollte ich ausgerechnet von DEM träumen?/ Die stille Zufriedenheit, mit leichten spitzbübischen Nuancen beigemischt, die sich durch leichtes Glühen der blauen Augen äußerte, entging dem Langhaarigen. *** „Tet-chan! Wo bleibst du denn? Du hast doch hoffentlich nicht schon wieder eine Strafarbeit eingeheimst?“ Damit wurde ein braunhaariger Bandleader begrüßt, nachdem er sich aus einer Schülertraube gelöst hatte und nun auf einen etwas ungehalten wirkenden Hyde zuging. „Huh? Wieso habt ihr nicht schon ohne mich angefangen? Ich wäre dann nachgekommen...“ /Und mir wäre solch eine herzliche Begrüßung erspart/, fügte Tetsu noch in Gedanken hinzu. „Na, wie denn? Die AG-Leiterin hatte die Schlüssel für das Klubhaus nicht. Also musst du sie haben und wer will schon in dieser Affenhitze vor dem Klub auf dich warten?“ Zustimmendes Nicken von Ken und Yukihiro, die ebenfalls die Ehre hatten, einen schlecht gelaunten Hyde live mitzuerleben – was in der letzten Zeit verdächtig oft passierte. Klang einleuchtend. Nur eine Sache machte Tetsu stutzig. Schnell zog er seine Schuhe um und eilte zum Überlebensort von L’Arc-en-Ciel. Die anderen hatten keine Zeit ihn zu fragen, was das zu bedeuten hatte. Schon von weitem konnten sie Musik ausmachen. Kein als Improvisation getarntes Amateurgeklimper, sondern eine Ansammlung von Klängen, die den Namen Musik wirklich verdiente. Als er den Sänger hörte, bekam Hyde eine Gänsehaut (/Schön.../) und blieb kurz stehen. Nur, um dann doppelt so schnell und doppelt so wütend weiterzulaufen. Hyde hatte die Stimme erkannt. Der Langhaarige überholte sogar Tetsu, obwohl dieser schon einen beachtlichen Vorsprung hatte. Plötzlich legte sich eine Hand auf Hydes Schulter und zwang ihn stehen zu bleiben. „Haido-kun. Es ist nicht sicher nur ein Missverständnis. Es kommt alles wieder in Ordnung, davon bin ich überzeugt. Wahrscheinlich hat die AG-Leiterin nur einen Fehler gemacht.“ Testu ahnte, was in seinem Freund vorging. Der Angesprochene drehte seinen Kopf in Tetsus und nickte bloß. Dieser seufzte innerlich. Das sah nicht gut aus. Hyde marschierte ohne anzuklopfen in das bedeutungsträchtige Häuschen – direkt auf den Sänger zu und brachte das Mikrophon mit einer nicht gerade sanften Bewegung vor ihm in Sicherheit. „Es tut mir Leid, dass ich euch unterbrechen muss.“ Das Lächeln des Langhaarigen wäre beinah herzlich, hätten seine Augen nicht eine Kälte ausgestrahlt, die sogar Gackt Konkurrenz gemacht hätte. „Aber ich glaube, hier liegt ein Irrtum vor. Heute ist der reguläre Probetag von L’Arc-en-Ciel. Demnach bedauere ich sehr euch mitzuteilen, dass ihr leider irgendwo anders üben müsst!“ /Uhoh, das klingt gar nicht gut. Er ist wirklich sehr wütend./ Tetsu und Ken sahen sich an – sie hatten beide dasselbe gedacht. Gackt jedoch hob die Augenbrauen. Verwunderung malte sich perfekt auf sein Gesicht. „Wie bitte? Ich habe gedacht, es wäre alles geklärt. Du hast heute Morgen alles genau dargelegt und mit diesem Prinzip auch meine Vorgehensweise bestimmt.“ Täuschend ähnliche Unschuldsmiene. In Hyde brodelte es. „Tu mir einen Gefallen, ja? Lasse doch bitte von deiner Angewohnheit ab, unser Gehör mit deiner des normalen menschlichen Verstandes abweichenden Deutlichkeit zu malträtieren, OKAY?! Also, warum vergeudest du unsere Zeit mit deiner Anwesenheit?“ /Ohoh, wirklich sehr, sehr wütend./ Doch bevor Tetsu einschreiten und das Gespräch in freundlichere Bahnen lenken konnte, meldete sich Gackt wieder zurück. „Aber sicher, wie du wünschst.“ Freundlichkeit und Herzlichkeit in Person. Hyde hätte ihn erwürgen können. „Gleich in der ersten Pause nach unserem aufschlussreichen Gespräch habe ich einen Antrag auf Erlaubnis zur Nutzung dieses Raumes bei der Leiterin gestellt. Sie hat ihn bewilligt und nun spielen wir hier.“ Gackts ehrliche Hilfsfreude verdeckte nur bruchstückhaft seine Belustigung. „Was soll das?!“ Hyde regte sich immer mehr auf, was vor allem immer höhere Oktaven in seiner Stimme zur Folge hatte. „Du wusstest doch genau, dass wir nur dienstags hier proben können. Das hast du mit Absicht gemacht! Im Musik-Wettbewerb wären wir große Konkurrenz für dich, deswegen willst du uns schon im Vorfeld ausschalten, du elender Feigling!“ „Nur so zur Information...“ Alle aufgesetzte Freundlichkeit fiel von Gackt ab. „Selbst wenn eine Schulband wie ihr nur den Namen ändert – der nicht besser klingt als der vorige – muss sie einen erneuten Antrag auf Erlaubnis zur Nutzung stellen, falls ihr das vergessen haben solltet.“ „Oder noch einfacher...“ You, der Geiger, konnte sich ein spöttisches leises Lachen nicht verkneifen. „Selbst die AG-Leitung kann euer Babyrasselgeklapper nicht mehr ausstehen!“ Belustigtes Kichern seitens der restlichen Bandmitglieder pflichtete dem ebenfalls blonden Musiker bei. „Ich kann mich nicht erinnern, nach deiner Meinung gefragt zu haben“, schnappte Hyde. „Du elender...“ Jedoch bevor der Langhaarige seinen bunten Sprachschatz von Schimpfwörtern über You ausschütten konnte, stoppte ihn – wieder einmal vor dem sicheren Untergang (oder Sieg) bewahrend – eine Hand auf seiner Schulter. „Doiha-kun, es ist völlig unnötig den Kopf für diese Feiglinge zu riskieren.“ Mit einem gewinnenden Lächeln strich Tetsu sanft über Hydes langes lockiges Haar. Dieser verstand sofort, worauf sein Freund anspielte. Sollte er bei einem Streit – oder noch schlimmer bei einer Schlägerei – erwischt werden, müsste er sich von seiner Haarpracht verabschieden. Gackts Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen bei einem plötzlichen Wutanfall beim Anblick dieser Berührung. Wie – WIE KONNTE ER ES WAGEN? ER HAT GEFÄLLIGST SEINE DRECKIGEN PFOTEN VON DIESEM WUNDERSCHÖNEN HAAR ZU LASSEN! Hass strömte wie heiße Lava durch seine Adern und er fand nur einen Weg sich abzureagieren. „Ooohhh, der Kleine braucht Trost, damit er keinen Nervenzusammenbruch erleidet...“, säuselte Gackt. „Aber ich meine, mit oder ohne Kopf – bei der Größe fällt es ja doch nicht auf. Zwerg.“ Das brachte das ohnehin brodelnden Fass erfolgreich zum Überlaufen. Einen Sekundenbruchteil lang hielt der Blonde Hydes Blick mit seinem fest. Ein Sturm aus Wut, Ärger, Enttäuschung wirbelte in den braunen Augen und sog Gackt weiter in sich hinein. /Wow. Wunderschön./ Mehr schaffte er nicht zu denken, bevor ein äußerst glaubwürdiges Knurren erklang und Hydes vor Rage verzerrtes Gesicht direkt vor seinem eigenen auftauchte. Grob wurde der Blonde an seiner Jacke gepackt und noch näher an Hyde herangezogen. Gackt sah zwar wie Hydes Mund sich bewegte, doch hören konnte er ihn nicht. Fasziniert starrte er auf die vollen Lippen, die sich immer wieder einladend öffneten. Gackt konnte einfach nicht widerstehen. Schnell befreite er seinen Arm, schloss durch leichten Druck auf Hydes Hinterkopf die kleine Distanz zwischen ihnen und versiegelte die begehrten Lippen mit den seinen. TBC A/N: Hm...hoffe, es ist nicht allzu sehr klischeehaft geworden. Dieses Kapitel ist sogar etwas länger, obwohl ich eigentlich das Gegenteil erwartet habe. (Wobei das natürlich Ansichtssache ist.) Nur für den Fall, dass eure Begeisterung für die griechische Mythologie sich in Grenzen hält: Morpheus ist der Gott des Schlafes und der Träume. Kommentare? 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