A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 20: Entführungen und anderer Zeitvertreib ------------------------------------------------- A Highschool Story Kapitel #20 Hyde fühlte sich beobachtet. Ein äußerst unangenehmes Gefühl. Vielleicht lag es auch daran, dass ein unauffällig protziger schwarzer Mercedes Benz mit getönten Scheiben ebenso unauffällig langsam neben dem Langhaarigen herfuhr, ein empörtes Hupen nach sich ziehend. /Grmpf! Mach, dass du verschwindest!/ Zur Bekräftigung wurde ein wütender Blick Richtung Snobauto geschickt. Als hätte der Wagen sein innerstes Bedürfnis nach Einsamkeit (die Menschenmassen auf der Straße um diese Uhrzeit zählen nicht) erspürt, wurde auf einmal beschleunigt und Hyde verlor ihn bald aus den Augen. Er fragte sich, ob er jetzt glücklich (/Es lebe die Telepathie...!/) oder traurig (/Nicht einmal ein beschissener Benz mag mich...!!/) sein sollte. Der Langhaarige entschied sich fürs erstere, kratzte sich ein bestialisches Grinsen auf das Gesicht und sah mit Genugtuung ein paar Passanten mit panischem Geschrei von ihm weglaufen. Es gibt doch noch Gerechtigkeit auf der Welt. Eine entblätternde Frage holte den Langhaarigen von seiner Wolke boshafter Glücksseligkeit zurück. „Äh, Haido-chan! Wo sind wir eigentlich...?“ BONK. (Man stelle sich einen niedlich ratlosen Tetsu vor und Hydes zuckende Füße daneben.) „Du bringst mich um, du bringst mich um...“ Der Langhaarige fand es vollkommen natürlich, als Antwort einen Songtext von einer deutschen Band (die ihm eigentlich gar nicht erst bekannt sein dürfte, aber egal) namens „Wir sind Helden“ zu rezitieren. Verdammte Scheiße noch mal! Er hatte Liebeskummer! Da war so etwas erlaubt, klar?! Tetsu schreckte vor Hydes (unbeabsichtigt) wildem Blick zurück. Unsicher, ob er jetzt gleich einen Arzt rufen sollte oder erst in fünf Minuten, versuchte der Braunhaarige das Gespräch in ruhigere Bahnen zu lenken. „Äh, äh, wir sind in...“ Verzweifelt versuchte Tetsu, ein Schild mit einer möglichst genauen Ortsbezeichnung herzuzaubern. Der Erfolg...nun, man kann es sich eigentlich denken. „In Tokyo“, half Hyde mit bösartiger Freundlichkeit nach. Tetsu suchte immer noch nach dem Schild. „Ja!“ Begeisterung. „In Japan.“ Der Langhaarige war unermüdlich. Sein Blick jedoch war ungesund. „Ge-genau!“ Fächer mit der Nationalflagge wurden gezückt. „Im östlichen Pazifik auf einer Insel.“ „Tolle Idee!“ Tetsu schwitzte. „Auf einer Straße.“ „JAAAH!“ Einige Passanten eilten noch schneller als üblich davon. „Tet-chan?“ Sanftes Lächeln. „...ja...?“ „Geht’s dir noch gut?“ Hochgezogene Augenbraue. „...nein...?“ Hoffnungsvoller Blick. „Dacht ich’s mir doch. Also, sag schon, wo wolltest du eigentlich hin? (/Bevor noch jemand die Polizei ruft.../)“ Der Langhaarige war sich dieses Spiels überdrüssig. Tetsu ließ den Kopf hängen. „Ich glaube in einen Buchladen...er liebt Bücher, weißt du...irgendwo hier in der Gegend...“ Lächelnde Schuld blinzelte unter dem langen braunen Pony hervor. „Jetzt weiß ich, warum du mich mitgenommen hast...Los, komm, dein Buchladen ist nur ein paar Straßen weiter.“ Hyde schüttelte schmunzelnd den Kopf. (/Tet-chan ist einfach unmöglich./) Das schwarze Auto war wieder da. Hyde quittierte diese (zugegeben nervende) Tatsache mit stoischer Gleichgültigkeit. Wahrscheinlich wieder so ein blöder Gaijin, der nicht wusste, wohin er eigentlich fahren sollte. Ein Seitenblick auf den vertrauensvoll-seligen Tetsu. Gut, streichen wir das „blöd“... „Oh my God! Tetsu-san! What are you doing here? What a coincidence! It’s been a fairly long time since we talked to each other, now wasn’t it?” Die Stimme gehörte zu einem groß gewachsenen (Künstlerfreiheit, zugegeben) Taiwanesen mit schulterlangen schwarzen Haaren. Sein schlanker, und doch muskulöser Oberkörper steckte in einem weißen Unterhemd mit einem schwarzen Hemd darüber. Die onyxfarbenen Augen blickten freundlich-überrascht zu immer nervöser werdendem Tetsu. „Tet-chan, habe ich das richtig verstanden?“, säuselte Hyde mit einem gefährlichen Unterton und Schmerzen versprechendem Blick. „Du hast mich hierher geschleppt, ohne genau zu wissen, dass dein Freund auch tatsächlich hier ist...?“ „Aber er ist doch hier, oder?“ Um Gnade bettelnde Augen. „And who is this striking beauty next to you?“ Machte der Fremde sachte auf sich aufmerksam. Die striking beauty sammelte die letzten Überreste ihrer vor Wut flöten gegangenen Englisch-Kenntnisse. „Fuck off!!!“ Tetsu, der hübsche Schwarzhaarige und der Rest der Ladenbesucher starrten den explodierten Langhaarigen geschockt an. Hyde war sich bewusst, dass er wieder mal überreagiert hatte. Trotzdem! Tetsu heult ihm die Ohren voll, dass Hyde sich ablenken muss – am besten durch eine neue Bekanntschaft - schleppt ihn aus seinem Haus Gott weiß wohin und weiß nicht einmal selbst, ob das Treffen klappt! Das war wieder einmal so typisch für ihn. Und so verdammt unausstehlich! Wenn der Braunhaarige fand, dass Hyde aufgemuntert werden sollte (wie kam Tetsu überhaupt auf so eine bescheuerte Idee...?), dann hätte er sich schon etwas mehr Mühe geben können. Mit einem wütenden Blick auf seinen besten Freund (/Pah!/) drehte der Langhaarige sich um und verließ mit schnellen Schritten den Laden. (Sehr zur Erleichterung des Besitzers...) Plötzlich wurde er am Arm gepackt. Erschrocken, dennoch mit einem vorbereiteten üppigen Repertoire an Schimpfwörtern, da er Tetsu vermutete, drehte sich der Langhaare nach dem Besitzer um. Vor Erstaunen und Entsetzen bekam er jedoch kein einziges Wort über die Lippen, als er die Erkenntnis zuließ, WER ihn da eigentlich am Arm hielt. Widerspruchslos ließ sich der Langhaarige zu dem schwarzen Benz ziehen (/...schon wieder dieses Auto...!/). Erst als er sanft-bestimmt in den Innenraum geschoben wurde, fiel Hyde eine Tatsache auf, die er sogleich freundlich-hinweisend seinem Entführer mitteilte. „Sonnenbrillen stehen dir nicht.“ Gackt sah ihn verwirrt an, bevor er in lautes Gelächter ausbrach. Hydes Hirn hatte indessen die Zeit gefunden, sich zu sammeln und nun schossen Fragen wie Fledermäuse in einem Solarium in seinem Kopf hin und her. Wie, was, wo...? (Okay, letzteres war vergleichsweise einfach zu beantworten: In einem snobigen Benz inmitten Tokyos). Bei näherer Betrachtung wären eigentlich alle Antworten zu finden, aber wie sollte man sich da auf objektive Deduktion konzentrieren, wenn das Herz sich just in diesem Moment entschlossen hatte, sich ein Loch durch die Brust zu klopfen? Oder wenn man am ganzen Körper vor Aufregung zitterte? Oder vor Wut. /Verdammtes Arschloch, was fällt ihm eigentlich ein, mich so einfach zu entführen?!/ Die Tatsache, dass Hyde sich wie ein selig-betrunkenes Lama hatte abführen lassen, lassen wir mal ganz kokett unter den Telefontisch fallen... /Was soll dieses verdammte glückliche Grinsen auf seiner Physiognomie?! Ich finde das gar nicht lustig! Zuerst so ein Geständnis im Krankenhaus, dann ignoriert mich die Sau und nun auch noch kidnapping!/ Der Langhaarige zwang sich, tief die gekühlte Luft des Innenraumes einzuatmen. Allmählich wurde er ruhiger – das übermäßige Herzklopfen jedoch blieb. Und die Röte in seinem Gesicht leider auch. Aber er...er durfte nicht. Er durfte nicht! Hyde seufzte. Wieso musste dieser Abklatsch von einer Vision ständig in den unpassendsten Momenten auftauchen...? Der Langhaarige verfluchte Ayumi, verfluchte das scheußliche Papier und verfluchte sich selbst. Wieso hatte er sich denn nicht einfach in ein Mädchen verlieben können?! Der beobachtenden blauen Augen wurde Hyde sich erst in diesem Moment bewusst. „Wozu...?“ Der Langhaarige brauchte die Frage nicht auszuformulieren, der Blonde verstand ihn auch so. „Weil ich es einfach nicht ausgehalten habe.“ Ein trauriges Lächeln. „Weil ich mich so sehr nach deiner Nähe gesehnt habe.“ Und was sollte Hyde jetzt tun? Neben ihm saß der Mensch, den der Langhaarige liebte. Dieser schien seine Gefühle zu erwidern. Es gab jedoch ein winziges Problemchen in der ganzen Sache. Hydes Erwählter war psychisch krank und hatte eine unerklärlich große Angst vor seinem Vater. Zudem hatte der Langhaarige vor kurzem erfahren, dass seine Nähe den seelischen Zustand Gackts zu verschlimmern schien. Die perfekten Voraussetzungen, eine feste und lang anhaltende Beziehung einzugehen. Hyde lehnte seinen Kopf zurück, schloss die Augen. Was soll das hier alles? „Was...was willst du eigentlich von mir, Gackuto?“, wurde leise in das kaum hörbare Summen des Motors gefragt. „VON dir will ich nichts. Ich will DICH.“ So einfach? Hyde runzelte die Stirn. Das...das tat weh. Hatte die Schwester denn wirklich Recht? Wusste der Blonde nicht, dass er verletzte, dass er nicht imstande war, Gefühle für Menschen in seiner Umgebung zu empfinden? Dass das alles hier nur eine Laune war? „Und was hält dich davon ab, deinem Wunsch nachzukommen? Sag mir die Wahrheit, Gackuto. Willst du wirklich mich? Oder willst du nur irgendjemanden?“ Der Langhaarige sah Gackt mit halbgeschlossenen Augen an. Ein Schleier von Verwunderung und Bestürzung legte sich auf dessen Züge. „Natürlich will ich nur dich! Glaubst du wirklich, ich hätte mir solche Mühe nur wegen ‚irgendjemandem’ gemacht? Aber ich bringe dich in Gefahr – oder denkst du, dass dieser ganze Auftritt hier nur Jux und Tollerei ist?!“ Der Blonde war aufgebracht. „Was für eine Gefahr denn, zum Teufel noch mal?“ Aber auch Hyde konnte seine aufgesetzte Ruhe nicht länger aufrechterhalten. „Ständig redest du davon, ohne mir tatsächlich etwas zu sagen! Und wenn du mir jetzt mit deinem Vater kommst, dann lass mich gleich aussteigen – ich habe nämlich keine Lust, mir ständig dein Gejammer über ihn anzuhören! So mächtig ist er nun auch wieder nicht!“ Wütend wurde Gackt angefunkelt. Die Lippen des Blonden wurden zu einem schmalen Strich gepresst, die Augen verengten sich – wie immer, wenn er seinen Zorn zu unterdrücken versuchte. „Du gehst nirgendwohin.“ TBC A/N: Yeah. Hydie und Gackt kommen endlich mal zusammen und es fliegen schon wieder die Fetzen. Hyde ist eine Zicke und Gackt nervt. Ich hab kein Bock mehr auf den...#lach# Kann ich ihn nicht einfach aus der Story streichen? Nicht gerade geistreich, der Bursch. Ach ja, ich halte übrigens meine Leserschaft für sprachbewandert genug, um mit den wenigen englischen Sätzchen zurecht zu kommen. Gut. Ihr wisst es. Ohne Kommentare geht’s nicht weiter. Also, los. Hopp. XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)