A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 23: Zwei Leiden, eine Freude ------------------------------------ A Highschool Story Kapitel #23 (Ein paar Kilometer weiter.) „Yuki...schneller, bitte...“ Der Atem des Blonden kam nur stoßweise. Er hatte sich auf dem Rücksitz ausgestreckt, zum Sitzen nicht länger in der Lage. Aaah, verdammt! Es waren doch nur sieben Peitschenschläge gewesen, er sollte sich nicht so haben...! Sieben waren mehr als genug, schrie ihm sein Rücken in brennenden Schmerzwellen entgegen. Medizin vergessen, so ein verdammter Mist! Gackt krallte seine Hand in das weiche Leder der Autositze, als sein Körper immer weiter die lokale Betäubung abschüttelte. Der Verband – seit dem Morgen des Tages nicht mehr gewechselt – hatte sich gelockert und scheuerte auf der entzündeten Haut, unerträglichen Juckreiz verursachend. Hnrgh...Er konnte dem horrenden Drang nicht widerstehen, krümmte leicht seinen Rücken. Und wurde mit verzweifelt aufkreischenden Nerven belohnt. Scheiße. Ein paar der tieferen Wunden waren garantiert wieder aufgerissen... „Liege still, Gackuto-sama!!!“ Yuki drehte sich nicht um, doch er konnte die Verärgerung aus ihrer Stimme heraushören. Ah. Dann blutete es also wieder... So ein Dreck an so einem Tag! Wieso wurde ihm nie das bisschen Zeit mit Haido gegönnt?! Er hasste seinen Vater dafür. Wie zur Hölle hatte er erfahren, dass der Blonde sich nachts aus dem Haus geschlichen hatte, um Hyde in der Klinik zu besuchen? Höchstwahrscheinlich von Ayumi. Aber sie kann es nicht selbst gesehen haben – denn Gott sei dank war seinem Dienstmädchen nichts vorgeworfen worden. Hatte Hyde selbst es ihr etwa erzählt? Oh, Mann...aber er konnte es ja schließlich nicht wissen...Was für ein Müll. Wie konnte er dem Langhaarigen vertrauen, wenn Gackt selbst von ihm Gefahr drohte...? Denn dann müsste er Hyde alles erzählen – über seinen Vater, über Ayumi, über...die Schläge. Konnte der Blonde es riskieren, dass der Kleinere aus reinem Mitleid bei ihm bliebe – oder noch schlimmer, Gackt verließe, weil er fürchtete, ihm durch ihre Beziehung zu schaden? Der seelische Schmerz lenkte Gackt für ein paar flüchtige Augenblicke von seinem in Flammen stehenden Rücken ab. Trotzdem. Nie und nimmer würde er den Kleineren missen wollen. Zur Hölle, er vermisste ihn jetzt schon! Der Blonde konnte nur beten, dass Hyde nichts passierte, denn für ihn gab es kein Zurück mehr – er war schon lange nicht fähig, den Langhaarigen – sei es auch um dessen selbst Willen – auf Distanz zu halten... *** Kritisch ging Hyde um die Pulte herum. Irgendetwas war seltsam, aber noch konnte er den Finger nicht drauf legen. Noch eine Umrundung. Ein prüfend-vergleichender Blick zu anderen (momentan schülerlosen) Tischen, die in der trüben Morgenhelle standen (Gott sei dank hatten sich zu dieser Herrgottsfrühe noch keine weiteren Lernbegeisterten eingefunden, um den Langhaarigen mit geweiteten Augen anzustarren und ihn für verrückt zu erklären). Ah, jetzt fiel endlich der Groschen. Sein und Gackts Pult standen näher beieinander! (Man merkt, dass Haido nicht um sechs Uhr in der Schule erscheinen sollte.) Nach dieser entzückend-erschütternden Erkenntnis ließ sich der Langhaarige auf seinen Stuhl fallen. Wie süß. Hyde konnte sich ein Halblächeln nicht verkneifen; der Blonde benahm sich zuweilen kindischer als er aussah. Der verringerte Abstand war nicht auf Anhieb bemerkbar (ausschließlich für komische, halbverschlafene Hydes, die an nichts anderes als an blonde Mitschüler dachten...) – eine Anomalie von 15 Zentimetern. Hyde fühlte sich auf einmal nicht wohl in seiner Haut. Ungewollt drängte sich ihm eine ähnliche Situation auf – sanfte Küsse und eine brutale Abfuhr am nächsten Tag. Wenn das wieder eintreten sollte, wieder etwas dämliches Wettenähnliches – oh, ekelhafter Gedanke. Ja, genau, was dann? Was würde der Langhaarige tun, sollte Gackt abermals seine Pseudo-Ladykiller-Show vor seinen minderbemittelten Pop-Kumpanen abziehen wollen? Plagefrage. Also, erst mal würde Hyde wütend werden. Sehr wütend sogar! Und danach...würde er höchstwahrscheinlich anfangen zu heulen. Und dann würde er auf die Toilette rennen wollen, dabei mit Ayumi zusammenstoßen – Stopp. Wieso kam dem Langhaarigen dieser Handlungsstrang so bekannt vor? (Okay, diesmal würde er Ayumi mit einem stumpfen Bleistift erstechen – ansonsten waren keine signifikanten Änderungen in der Dramatik vorgesehen.) Der Langhaarige runzelte die Stirn. Tatsache war, dass er nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was er tun würde. Oh, beängstigender Gedanke. Mal abgesehen von einem Wutausbruch (Nervenzusammenbruch optional), einem Amoklauf mit dem anschließenden Tod eines blonden Mitschülers (oder am besten aller blonden Mitschüler, um die Gefahr gleich zu bannen) – konnte Hyde sich sicher sein, dass er sich nicht plötzlich in Gackts Armen wiederfinden würde, mit Halbwahrheiten versorgt, niemals imstande diesem herrlich-talentierten Mund, diesen sanften Händen Widerstand zu leisten? Natürlich würde der Langhaarige versuchen, jede kleinste Form von Kommunikation – konstante Verweigerung der Kenntnisnahme der Präsenz des anderen inklusive – zwischen ihnen auf dem Nullpunkt zu halten. Natürlich würde er dem Blonden aus dem Weg gehen. Hyde brauchte sich nicht vorzustellen,, wie er sich dann fühlen würde – er brauchte sich nur zu erinnern. Und du hast ihm geglaubt, du Trottel! Aber damals kannten sie sich noch nicht richtig (taten sie das denn jetzt?) und es war nicht SO schlimm gewesen...Lüge! Es WAR schlimm, es tat so unglaublich weh! Aber jetzt... Gackuto, bist du tatsächlich so grausam? Der Langhaarige starrte in die leere Morgenluft. Schon allein der Gedanke ließ sein Herz zerreißen – so sehr war er also dem Blonden verfallen. Und dann wieder – nur ganz kurz, flüchtiges Treffen, „Haido, bitte...“ Schmerzerfüllte blaue Augen, „Ich brauche dich...!“ Vorsichtige Küsse auf die flatternden Lider, „Ich liebe dich...“ Der Langhaarige wusste, er würde nicht standhaft bleiben können. Aller Schmerz würde in dieser Umarmung unwichtig erscheinen – bloßes Gespinst einer gemarterten Seele, einer Seele, die endlich ihren Frieden gefunden hatte. Und der Teufelskreis würde von neuem beginnen. Um der Liebe des Himmels Willen, Gackuto! Aber es war ja nicht so, oder? Der Langhaarige wusste nicht mit Sicherheit – er sollte doch nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, vielleicht war es diesmal ernst gemeint...Hyde war viel zu sehr in seinem Schmerz gefangen, um die flehende Stimme seines Herzens wahrzunehmen. Nein, Gackuto, so nicht. Mit einer kurzen resoluten Bewegung schob Hyde das Pult des Blonden an dessen Platz zurück. *** Seltsam. Wieso war eigentlich bis jetzt nicht das Getrappel einer Schülerherde, die sich lärmend, stolpernd, beschwerend dem unwillkommenen Klassenzimmer näherte, zu vernehmen? Der Zeiger der unansehnlich-weißen Wanduhr tickte unaufhaltsam auf Unterrichtsbeginn zu. Hatte der Langhaarige wieder mal eine wichtige Ansage überhört? Kein Lehrer, keine Schüler, nur ein ahnungsloser und verwirrter Hyde (in diesem Moment ein nunmehr seufzender). Es half alles nichts, er musste in Sekretariat gehen, vielleicht wurden ja Stunden vertauscht? In Gedanken versunken schlürfte der Langhaarige lustlos der Klassentür entgegen. Ganz wie es sich bei wohlerzogenem Mobiliar gehörte, schwang diese auf, sobald Hyde in Reichweite war, knallte fröhlich gegen seine Nase und quietschte vergnügt. Nur die Anwesenheit einer anderen Person hielt den Langhaarigen davon ab, diese Frechheit (a.k.a. Tür) zu Kleinholz zu verarbeiten. Und zwar mit bloßen Händen. In Ermangelung eines befriedigenden Ventils wurde nun der Eindringling ermahnt, doch besser aufzupassen: „Waf soffte dav, du Idiot?! Kannf tu...“ Das bereits oben erwähnte Ventil lächelte zuvorkommend. „Oh, entschuldige vielmals, Haido-san. Das war keine Absicht.“ „Wehe, wenn es eine wäre...!“, grummelte Hyde den Blonden an (nur dieser konnte die Unverschämtheit besitzen, nach solch einem horriblen Anschlag nicht auf die Knie zu fallen und um Vergebung zu betteln. Okay, eigentlich würde so etwas auch ein Anständiger nicht tun, aber die Vorstellung war schön), seine malträtierte Nase beschwichtigend. „Was machst du hier? Wo sind die anderen?“ Der Langhaarige war froh, einen Leidensgefährten zu haben (auch wenn er sich eher die Zunge abbeißen würde, bevor er das zugab; auch Zwerge haben ihren Stolz). „Ah, aber natürlich...“ Der Blonde vergewisserte sich, dass auf dem Gang keine Schülerseele zu sehen war, trat in das Klassenzimmer, schloss die Tür hinter sich (konnte sich gerade noch davon abhalten, einen Stuhl unter die Klinke zu klemmen – das wäre wohl etwas zu eindeutig...). Dann beugte er sich zu dem ängstlich-abwartenden Hyde hinunter und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Guten Morgen, Haido...“, wurde leise in die weiche Haut geflüstert. Vergessen war der innere Konflikt, die Nase und der Rest der Welt. „Äh...äh...guten Morgen...Ga...ckuto...“ Wieso zur Hölle wurde er SCHON WIEDER rot, hä?! Es war doch bloß ein stinknormaler Kuss in einem stinknormalen verlassenen Raum...! (Okay, das ‚stink’ passt nicht in den Kontext. Das ‚normal’ auch nicht. Wann war denn bei Gackt irgendwas normal?!) „Lass mich mal kurz sehen...“ Der Blonde nutzte die tiefgründige Denkpause und nahm Hydes Hand von dessen Gesicht, um das in Mitleidenschaft gezogene Organ näher in Augenschein zu nehmen. Vorsichtig fuhren Finger die brennende Haut entlang. „Hm, scheint nicht gebrochen zu sein. Tut es sehr weh?“ „Nein...“ Wie hypnotisiert starre der Langhaarige in die offenen blauen Augen. Erst, als er Finger an seinen Lippen fühlte, fiel Hyde etwas interessant-verunsicherndes auf. „Ga-chan, das ist nicht meine Nase“, wurde hilfreich hingewiesen. „Oh, tatsächlich? Wie schade.“ Der Blonde nahm seine Hände von Hydes Gesicht, nur um sie sogleich mit seinem Mund zu ersetzen. Ah...wie konnte es denn sein, dass er das vermisst hatte, obwohl ihr letztes Treffen erst einen Tag zurücklag? /Und wenn jetzt irgendjemand hereinkommt? Ein Lehrer, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist?/ Der kleine Adrenalinschuss reizte, Hydes Finger kribbelten, als er die Wange des Blonden streichelte. „Hättest du vielleicht jetzt die Güte, mir zu verraten, wo denn nun der Rest unserer lieben Schülerschaft ist?“, wurde sogleich zum Bombardement übergegangen, nachdem sie sich gelöst hatten. Gackt zuckte nonchalant mit den Schultern. „Sie sind gerade beim Sport. (Nach einem kurzen Blick auf die Uhr) Oh, ich glaube, du kommst zu spät...“ „Wie bitte? Und was ist mit dir? Wieso hast du mir das nicht früher gesagt?!“ Hyde war etwas aufgebracht. Der Blonde hörte nicht auf zu lächeln. „Ich? Ach, ich habe ein Attest, der Lehrer hat mich dazu verdonnert, die Schlafmützen einzusammeln. Wieso? Es sah nicht so aus, als würde dir die kleine Ablenkung missfallen. Und außerdem, du hast doch sowieso keine Sportsachen mit, du Schnarchnase, also können wir uns doch gleich ein gemütliches Eckchen suchen...“ Hyde starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an, als habe sich der Blonde entschieden, eine Karriere als Kakerlaken-Dompteur zu starten. So viel Frechheit verschlug ihm schlichtweg die Sprache. „...natürlich habe ich Sportsachen hier! Im Gegensatz zu anderen mir Bekannten schwänze ich nicht gern!“ „...Streber.“ Hyde warf ihm einen Blick zu, der Schmerzen versprach. Mit hocherhobenem Kopf wurde anschließend aus dem Zimmer stolziert und mit einer 15-minütigen Verspätung in der Umkleidekabine eingefunden. *** Verschwitzt und missmutig stolperte Hyde in das (mittlerweile beseelte) Klassenzimmer. Er vergaß immer wieder, wie sehr er doch Sportunterricht hasste! Dieser Sklaventreiber! ‚Und noch fünf Runden um den Sportplatz, ihr Warmduscher!’ – waren sie hier in einer Militärschule, oder was?! ‚Hoch die Knie, ihr Schlappschwänze!’ – und wer nicht über das nächste Haus springen kann, der darf dann so lange fünf Runden laufen, bis er es schafft?! Jeder Mensch hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, zur Hölle noch mal! Eine Traube von kreischenden Fangirlies, die sich um Gackts Tisch versammelt hatte, diente nicht gerade dazu, Hydes Laune aufzubessern. (/STERBT!!!/) Ohne es zu wollen, vernahm der Langhaarige überbesorgt-quietschige Anfragen über die Gesundheit des freundlichen, tollen, charmanten, witzigen Gackuto-kun (Hyde kotzte diskret unter seinen Tisch). Nachdem er einem aufdringlichen Weibsbild seine Sporttasche auf die Füße hatte fallen lassen – seine saccharine Entschuldigung troff vor verstecktem Sarkasmus –, wandte er sich mit einem bösen Blick dem Blonden zu. „Wie ich sehe, hast du dir nicht nur ein gemütliches Eckchen gesucht.“ (Was zur Hölle noch mal machen diese Hühner hier?!) „Es gibt wohl nicht viele Menschen, die sich nach DEINEM Wohlbefinden erkundigen wollen.“ (Nicht meine Schuld, ich schwörs!) „Nun, solange du nicht zu ihnen gehörst, muss ich mir keine Sorgen machen.“ (Schon gut. Aber sie gehen mir auf die Nerven...) „Keine Sorge. So interessant bist du nicht.“ (Tut mir Leid. Ich werde versuchen, sie so schnell wie möglich abzuwimmeln.) „Ach, wie schade. Dabei habe ich mir schon immer einen eigenen Fan-Club gewünscht...“ (Ganz und gar der Gentleman, was? Aber ich danke dir.) „Erinnere mich doch dran, beizutreten, damit du wenigstens ein Mitglied hast.“ (Ich liebe dich.) „Idiot.“ (...Ups, falsch verstanden...) Das Klingeln beendete erfolgreich die liebevolle Session. Und Hyde fragte sich abermals, welcher Teufel ihn zu diesen kindischen Pseudo-Duellen verleiten ließ. Morgen würde wahrscheinlich die ganze Schule erfahren, dass Hyde und Gackt die allerfreundlichsten Umgangsformen miteinander pflegten. Er konnte sich die Schlagzeile der nächsten Ausgabe der Schülerzeitung vorstellen: „Klugheit vs. Schönheit – der Wettbewerb des Schuljahres!“ TBC A/N: Uh, ich weiß nicht. Den ersten Part von dem Kapitel kann man getrost in den Müll schmeißen, ich habe mich damit so abgequält und trotzdem ist nichts Gescheites zustande gekommen...#seufz# Den zweiten Part kann man eigentlich auch wegschmeißen, so unsinnig das wieder geworden ist. Ach du je. Ich gelobe Besserung. Aber hey! Diesmal ist es länger! Bin ich nicht toll? %D Ach ja. Vielen, vielen Dank an all die Reviewer, die mir so viele Kommentare hinterlassen haben! Das hätte ich wirklich nie erwartet! #verbeug# Ohne euch wäre die FF wahrscheinlich schon abgebrochen. Ihr seid eine wirklich große Motivation. (Um nicht zu sagen die einzige...) Die beendende Zeile. Kommentare sind mehr als nur willkommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)