Die magischen Kontakte von Schalmali (*Die Luraya - Teil 1*) ================================================================================ Kapitel 18: Verschwunden ------------------------ Sesshoumaru wird langsam ungeduldig, wie lange muss er diesen Miroku und Shippo eigentlich noch ertragen? Wo bleibt bloß Inuyasha und dessen Freunde? Anfangs hatte es ihn nicht gestört, dass dieser Houshi und der Kitsune hier sind, aber durch diese Rettungsaktion von Miroku, sieht das inzwischen anders aus. Hier gibt es sowieso keine Gelegenheit seine Schuld beim Houshi zu begleichen, das ist immerhin sein, nein, Vaters Palast und die Schlacht ist vorbei. Neben all diesen Gedanken hat er noch ein ungutes Gefühl, das ihn wie ein Schatten verfolgt. Es ist noch dunkel, aber die Sonne würde bald aufgehen. Miroku geht gerade an dem Daiyoukai vorbei. Er war die ganze Nacht in der Bibliothek und will in Inuyashas Zimmer zurück, wo Shippo sicher seelig schlummert, als er inne hält, da er angesprochen wird: "Wo sind deine Freunde mit Inuyasha hingegangen?", fragt Sesshoumaru ihn. Miroku findet es komisch gerade jetzt von ihm darauf angesprochen zu werden. "In einem Dorf im Osten, wo eine Miko und Heilerin namens Kaede wohnt." "Ihr reist ab, hohl den Kitsune und kommt zu mir" Der Houshi ist überrascht, wieso dieser plötzliche Rausschmiss? Das hätte er doch schon viel früher machen können, wenn ihm soviel daran liegt; aber er befolgt den Befehl, auch wenn er sich fragt wieso sie nochmal zu ihm gehen sollen. Will Sesshoumaru ihnen noch einen kräftigen Fußtritt verpassen, der sie hinausbefördert? Unangenehme Vorstellung, aber er zweifelt auch daran dass sie wahr wird. Shippo ist natürlich gar nicht begeistert, als er geweckt wird und Sesshoumarus Befehl hört. "Was will er von uns Miroku?", fragt der Kitsune bibbernd von Mirokus Schultern aus. "Ich weiß es nicht, aber ich denke nicht, dass es etwas schlimmes ist Shippo." Als die Zwei zu Sesshoumaru kommen, sieht der sie kurz über die Schultern guckend an. Es interessiert ihn wirklich nicht, was sie gleich von seiner Aktionen halten. "Tretet nahe hinter mich", sagt er ruhig. Miroku tut es verwundert. Plötzlich spürt er unter sich eine Energie, sieht diesen feenstaubartigen Dunst unter sich und steigt promt mit Sesshoumaru und dem Kitsune im die Luft auf. "Wahh!", kreischt Shippo. Miroku kann sich zusammenreißen, ihm entweicht aber ein erstauntes: "Oh." Er wagt nicht zu fragen wieso der Daiyoukai sie mitreisen lässt, aber er vermutet stark, dass es etwas mit Inuyasha zu tun hat. --- Derweil hat sich Geshura vor Inuyasha aufgebaut. Naraku schmunzelt nur über diesen unerwarteten Besuch. "Sieh an, ihr seit also doch nicht weggegangen bevor ich kam. Sagt, was hat euch veranlasst ihn am Leben zu lassen?" "Ich werde euch nicht eine Frage beantworten, Monster!" "Hmm das ist aber nicht eure Art, sagt bloß diese alten Geschichten über den Hanyou und seine Freunde haben euch so aus der Fassung gebracht." Geshura sagt nichts, nutzt einfach ihren Zauber und will schon angreifen, da merkt sie dass etwas nicht stimmt, er funktioniert nicht richtig! Er ist immernoch stärker als sie, das spürt sie."Was...?", bringt sie ungläubig hervor. "Oh das ist ganz einfach", beginnt Naraku siegessicher. "Euer Zauber nutzt die Kraft des anderen, zapft sie an, richtig? Doch mir gibt nicht die eigene Macht die Stärke, sondern das Shikon no Tama; folglich seit ihr so nur so stark, wie ich es ohne dieses Schmuckstück wäre." "So ein Mist! Und woher weiß er das alles?", denkt Geshura nur, dieses Ungeheuer! Sie greift trotzdem an, lässt den Zauber sein und kämpft mit ihrer eigenen Stärke, die auch nicht zu verachten ist, selbst für einen Youkai wie diesen. Inuyasha verfolgt die Szenerie ungläubig, reißt sich dann aber vom Anblick los und nutzt die Gunst der Stunde. Das Shikon no Kakera macht ihn beinahe Bewegungsunfähig aber als er sich konzentriert, schafft er es sich den Splitter mit seinen Krallen herauszuschneiden. "So einfach wirst du mich nicht los Naraku." Ein Grinsen huscht über sein Gesicht und dann steht er auf. Zwischen Naraku und Geshura findet derweil ein Schlagabtausch statt. Einmal wirft er ihre Attacke so stark zurück, dass ihr Arm schmerzt. Plötzlich tritt Inuyasha neben sie. "Danke, aber der gehört mir!", sagt Inuyasha ernst und immernoch stocksauer auf den Kerl vor ihm. Geshura wirft ihm einen Seitenblick zu. "Er ist ein Monster, da werde ich nicht daneben stehen und hoffen, dass du ihn erledigst." "Keh! Aber steh nicht im Weg rum!", meint er ehe er vorstürmt. Naraku wehrt ihn ab und nimmt sich nebenbei mit einem Fangarm den Shikon no Kakera zurück. "Ihr müsst euch nicht streiten, wer von euch als erstes ins Jenseits kommt, dort ist genug Platz für euch beide!" Ein Vielzahl an Fangarmen saust auf seine Gegner nieder. Geshura hat mit ihrem verletzen Arm Probleme alles abzuwehren, denn Shoksun lässt sich nur mit beiden Händen meisterhaft führen und ausweichen ist bei der Anzahl dieser Attacken schwer. Inuyasha bemerkt ihr Bedrängnis, stellt sich vor sie sie und schleudert ein Kaze no Kizu gegen Naraku. Geshura wundert sich über den Hanyou. Fühlt er sich verpflichtet seine Schuld bei ihr zu begleichen und schützt sie deshalb? Oder ist es nur seine Art sie aus dem Kampf herauszuhalten? Sie kann die Frage nicht beantworten aber dann hohlt dieser Naraku zum Schlag aus, den Inuyasha nur mit aller Mühe abwehren kann. "Ich komm einfach nicht durch verdammt!" Wie soll er diesem Gegner beikommen? War er schon immer so schwach gegen ihn oder kannte er früher seine Schwachstelle? Vermutlich kannte er eine, sonst wäre dieser Kerl doch nicht gerade jetzt aufgetaucht, wo er sich nicht mehr erinnert! Oder ist er nur gekommen um ihm seine Grausamkeiten unter die Nase zu reiben? Woher weiß der überhaupt von seinem Gedächtnisverlust? Er schlägt noch einmal mit dem Kaze no Kizu zu, aber es reicht wieder nicht. "Wir müssen hier weg", sagt die Luraya. Inuyasha wirft einen kurzen Blick zu Geshura. "Ich denke ja gar nicht dran wegzurennen, wo er endlich mal nicht abhaut!" Woher weiß er das wieder? Nun egal, er schnellt wieder nach vorne, doch diesmal bekommt Naraku ihn mit einem seiner Fangarme zu packen und nutzt auch promt die Chance um ihn aufzuspießen. Inuyasha keucht auf, zerschneidet aber gleich alles um sich herum mit einem Hieb Tessaigas und weicht zurück, hält sich eine Hand auf den Bauch. Mit so einer Wunde wird es nicht lange brauchen, bis er zu schwach ist um weiterzukämpfen. Er verschwendet aber trotz dessen keinen Gedanken an Flucht, sondern fragt sich, wie er Naraku schnellstmöglich erledigen kann! Geshura sieht beunruhigt zu. Der Hanyou mag stark sein, aber diese Kampflust wird ihn noch einmal den Tod bringen, doch nicht heute, dafür wird sie sorgen. Es findet wieder ein Schlagabtausch statt, doch wieder landet Naraku einen Treffer und Inuyasha bleibt benommen liegen. "Dann sehe ich dich eben in der Hölle wieder und spätestens dort zahl ich dir alles heim, was du mir und anderen angetan hast!" Plötzlich ist aber Geshura neben ihm, er hört und riecht es. Seine Augen sind nur einen Spalt breit geöffnet. "Wehre dich jetzt nicht, vertrau mir", sagt sie. Er weiß nicht so recht ob er das wirklich tun soll. Andrerseits, was hat er schon zu verlieren? Er nickt nur leicht, dann spürt er plötzlich eine Energie. Sie kommt von ihr, hüllt ihn mit ein und seine erste Reaktion wäre es gewesen, sich dagegen zu wehren, aber er besinnt sich. "Sie mag mich belogen haben als ich nicht wusste wer sie war, aber sie hat mir Tessaiga zurückgegeben", und so komisch es auch klingen mag, er vertraut ihr. Naraku schaut erstmal verblüfft auf die leere Stelle wo seine zwei `Opfer´ gerade noch standen, denn jetzt sind sie spurlos verschwunden. Er realisiert wütend was passiert. Wie ärgerlich! Er hätte daran denken müssen, aber selbst wenn, was hätte er dagegeben machen sollen? Er macht sich auf den Weg zurück in sein Versteck, was sollte er auch sonst tun?! --- Kaede wacht als erstes auf und sieht, dass wieder ein gewisser Inuyasha fehlt. Sie seufzt und weckt die zwei jungen Frauen. Die bemerken das auch schnell und wieder geht es los um Inuyasha zu suchen. "Kaum zu glauben dass er schon wieder abgehauen ist!", sagt Kagome erbost zu ihrer Freundin, während sie auf Kirara hinter Inuyasha herrasen. "Nun ja, wir sind momentan wohl nicht mehr als Bekannte für ihn und ich hätte an seiner Stelle wohl auch keine Lust mir von jedem vorschreiben zu lassen was ich tun oder lassen soll, nur weil ich mich nicht mehr an alles erinnere." Kagome seufzt. "Du hast recht... aber es ist doch wirklich zum aus der Haut fahren!" Sango kichert, nickt dann aber und wird wieder ernst, denn die Situation an sich ist im Grunde absolut nicht zum Spaßen. Sesshoumaru hört das nervige Geplauder der beiden Freunde Inuyashas hinter sich und es reicht ihm! Er erlaubt es schließlich nicht jedem bei ihm mitzureisen und sie sollten ihm dafür zumindest etwas Respekt zollen. Da das aber nicht der Fall ist, wird es eindeutig Zeit für eine Lektion. Er sieht sich um und entdeckt was er sucht. Unmerklich für die Zwei hinter ihm, sinkt er langsam tiefer, schließlich will er sie nicht umbringen, und als er an seinem Ziel angekommen ist, löst er die Wolke auf. Er selbst kann ja auch so fliegen, seine zwei Reisegenossen offensichtlich nicht - obwohl er das von dem Fuchskind erwartet hätte. Miroku ist ebenso erschrocken wie Shippo und sie fallen Metertief. Der Kitsune ist zu überrascht für eine rechtzeitige Verwandlung und klammert sich stattdessen ängstlich und reflexartig an die Schulter seines Freundes fest. Miroku hingegen, schießt es durch den Kopf, dass das wohl die Rache für seine Worte gegenüber Pemora ist, auch wenn er den Daiyoukai zuvor gerettet hatte. Sesshoumaru landet etwas Abseits und grinst sogar ganz kurz, als er sieht wie die zwei aufkommen und das `Platsch´ hört. Sango und Kagome die von Kirara getragen werden, entdecken den Daiyoukai - der inzwischen wieder seine unlesbare Miene trägt - und landen ebenfalls. Ungläubig beobachten sie wie Miroku und Shippo sich aus dem See schleppen. Sesshoumaru bemerkt sie natürlich, er ist aber viel zu amüsiert von den zwei Wasserratten, die sich scheinbar zurückhalten müssen um diese unerwartete Badeaktion nicht zu kritisieren. Er hatte sie zwar nicht gewarnt, aber sie hätten es doch wissen müssen! Sie haben sich einfach weiter über lauter unwichtiges Zeug hinter ihm unterhalten und das ging ihm auf die Nerven - er muss sich schließlich nicht alles gefallen lassen. "Oh", kommt es von Sango, die diese Situation erstmal begutachten muss. Miroku und Shippo klitschenass und Sesshoumaru steht völlig entspannt und trocken neben ihnen. Kagome kann diesen Anblick zwar ebenfalls nicht fassen, doch im Hinterkopf bleibt der Gedanke an Inuyasha haften. Sesshoumarus scharfem Auge, und vor allem seiner guten Nase, entgeht das fehlen selbigens nicht. "Wo ist er?" Jeder der Anwesenden weiß, wer gemeint ist. "Er ist wohl wieder allein losgezogen", meint Sango noch etwas verdutzt. "Wir haben geschlafen und er wollte uns wohl nicht wecken", antwortet nun auch Kagome, auch wenn sie vermutet, dass er nicht auf sie Rücksicht genommen hat, sondern einfach allein sein wollte. Sesshoumaru erwidert nichts, verwandelt sich einfach in eine Energiekugel und ist promt mit einer Höchstgeschwindigkeit im Wald verschwunden. "Da schwirrt unsere Mitfahrgelegenheit davon", kommentiert Miroku. "Eure was?", gibt Sango ungläubig zurück. "Naja er hat uns auf seiner Flugwolke mitgenommen." Shippo sagt empört: "Ja und dann hat er uns einfach in den See fallen lassen!" Kagome fängt an zu lachen, ebenso wie Sango. So sehr sich die Miko auch um Inuyasha sorgt, sie kann sich das gut bildlich vorstellen. Sie und Sango beruhigen sich schnell wieder. "Aber was machen wir jetzt?" "Kirara?", fragt Sango, schließlich sind drei Leute plus Shippo Fliegengewicht doch schwer zu tragen und sie wissen nicht wie weit es ist - aber sie können ja immernoch eine Pause machen, wenn es nötig wird. Die Youkaikatze antwortet mit einen Fauchen. "Steigt alle auf", meint Sango daraufhin und sie fliegen gemeinsam los. "Verfolgst du weiter die Spur Kirara?" Wieder ein Fauchen und sie fliegen weiter durch die Luft. Sesshoumaru ist wütend. Konnten diese Menschen nicht mal auf ein ahnungsloses Halbblut aufpassen? Haben sie gar nicht daran gedacht, dass Inuyashas Feinde das vielleicht ausnutzen wollen? Vermutlich nicht, Menschen können so naiv sein! Eigentlich sollte ihm das alles egal sein, aber sein kleiner Bruder hat ihm geholfen und ist deswegen in diesen Schlamassel geraten; und der Houshi hat ihn vermutlich sogar sein Leben gerettet. "Menschen!" Er hat die Spur von Inuyasha aufgenommen und verwandelt sich zurück, als er auf eine Lichtung kommt. Seine Sinne erfassen, was sich hier alles zugetragen hat. Es beunruhigt ihn nicht, dass Inuyasha verwundet wurde, aber wohl die Tatsache, dass er Naraku Geruch wahrnimmt, ebenso den von dieser Geshura. Wie Sesshoumaru vermutet hat, sind Inuyasha Freude auch alsbald da, die erschrocken dreinschauen als sie diesen Kampflatz sehen. "Er lebt noch", sagt er nur knapp, er hat keine Lust ihnen alles zu erzählen, sollen sie doch selbst das Geschehen deuten - was sie zu seinem Erstaunen auch tatsächlich tun: Sango begutachtet den Boden, der Houshi erfasst mit seinen Sinnen die dämonischen Energien und Kagome deutet mit dem Kitsune schlicht das Blut auf dem Boden. "Er ist einer Frau begegnet, aber Kikyou war es nicht", sagt Sango sicherheitshalber, um Kagome nicht gleich auf die Palme zu bringen. "Dann kam Naraku", fährt Miroku fort. "Er hat Inuyasha verletzt", sagt Shippo besorgt. "Aber wer war diese Frau und wo ist er jetzt?", fragt Kagome. "Geshura, aus dem Stamm der Luraya", antwortet Sesshoumaru auf erstere Frage. Erstaunlich dass die Menschen mit ihrem schwachen Sinnen soviel deuten können. Doch die letzte Frage beschäftigt ihn auch. Geshura und Inuyasha scheinen buchstäblich verschwunden, nur Narakus wegführende Spur kann er ausmachen. Er erinnert sich noch gut wie sich Geshura vor seinen Augen in Luft aufgelöst hat und dieses Mal, hat sie wohl noch Inuyasha mitgenommen. Die Frage ist also, wohin hat sie ihn mitgenommen? "Wenn Geshura und Pemora mich so gerne umbringen wollten, wird es bei Inuyasha vermutlich nicht anders sein, schließlich hat er Tessaiga und ist damit auch gefährlich." Zum ersten Mal missfällt ihm der Gedanke an einen toten Inuyasha richtig, anstatt dass es ihn nur etwas stört. --- In einem Turm weit entfernt von dem Platz an dem Sesshoumaru und die anderen stehen, erscheinen derweil zwei Gestalten auf einem Pentagram mit Zirkel. "Geshura!", bringt einer der Magier erstaunt heraus. Es ist Uroshan. Die Wachen werden bei dem Tonfall hellhörig und sind sofort zur Stelle, als sie Inuyasha entdecken. Der liegt regungslos da, auch er kann solche Wunden nicht von einem Augenblick zum nächsten wegstecken und hat bei dieser ungewöhnlichen Reise das Bewusstsein verloren. "Es war notwendig und richtig", sagt Geshura als sie aufsteht. "Einen Hanyou hierherzubringen, noch dazu de, dem du das Schwert wegnehmen solltest empfindest du als richtig?!", braust der Erzmagier leicht auf. "Achtung Uroshan, ich mag jung sein aber nicht dumm und ich habe meine Gründe!" Er holt tief Luft, beruhigt sich wieder, sie hat recht. "Entschuldige Geshura, ich bin auf deine Erklärung gespannt." Die Angesprochene nickt freudig, nicht jeder reagiert so vernünftig. "Bringt ihn in eines der Gästezimmer." "In den Kerker", widerspricht jemand. Als sie sich umdreht erkennt sie auch gleich wer: Balamei. "Er ist ein Gast, kein Gefangener!" "Er ist ein Hanyou!" "Es bleibt dabei!" Pemora hört von unten die Aufruhr, verlässt ihre Alchemiküche und geht nach unten, um zu sehen was da vor sich geht. "Was zum..." sie bricht ab. Geshura steht dort, vor ihr ein blutender Inuyasha auf dem Boden, neben ihr Balamei und ein Stück abseits Uroshan. "Verehrte Mutter, erlaubt mir mein Erscheinen mit ihm zu erklären." "Geshura du kennst die Regeln, was auch immer passiert ist. Balamei, deine Entscheidung." "Kerker", erwidert der nur. Geshura funkelt ihn daraufhin leicht wütend an. "Nein! Ihr vergesst mein Gastgeberrecht." Pemora glaubt sich zu verhören, der Hanyou als ihr Gast? Und seit wann ist ihre Tochter so ungehorsam? "Also gut", erwidert Pemora, doch Balamei gibt sich damit nicht zufrieden. "Er ist trotz dessen ein Hanyou! Ich bitte inständig darum zwei Wachen abstellen zu dürfen." Pemora nickt, er ist für die Sicherheit verantwortlich und Gäste deren Benehmen man in Frage stellt, darf man durchaus bewachen. Geshura seufzt, hoffentlich sieht das Inuyasha ebenso, denn sie errät die Gedanken ihrer Mutter. "Der Rat wird einberufen, dort kannst du uns dein merkwürdiges Auftreten erklären!" Geshura nickt gehorsam. Etwa zehn Minuten später - Inuyasha wurde in das Gästequartier verfrachtet, mit Wachen vor seiner Tür - trifft Tandrair im Ratsaal ein, der als oberster Späher meist außerhalb des Turmes seinen Dienst tut. "Ich hörte es sei etwas wichtiges." "Auf deinen Platz", meint Pemora nur. Nie würde eine Versammlung anfangen bevor nicht alle auf ihrem Platz stehen. "Geshura, erklär es uns!", verlangt das Oberhaupt streng, denn sie versteht ihre Tochter in keinster Weise. Geshura zögert nicht, sie kennt die Gefühlslagen ihrer Mutter und ihre jetzige verheißt selten etwas Gutes. Als sie ihren Bericht abgeschlossen hat, sehen sich die Ratsmitglieder untereinander an. "Das war kein Grund ihn hierherzubringen", meint Balamei schließlich. "Ich kenne ihn nicht, ihr habt recht, aber das was ich bis jetzt weiß, lässt mich nur zu dem Schluß kommen dass er keine bösen Absichten hegt und ein Recht auf sein Leben hat wie jeder andere hier im Raum." Pemora mustert ihre Tochter kritisch. "Der Houshi schien auch sehr überzeugt davon zu sein", meint sie nur nachdenklich und wirft einen Blick auf den Erzmagier. Tandrair schaut mißtrauisch zu Balamei. "Wir sollten keine Voreiligen Schlüße ziehen", sagt Uroshan offen. Geshura ist froh darüber, sie weiß ihre Mutter legt auf seine Meinung besonderen Wert. "Allerdings sollten wir auch nicht zu vertrauenswürdig sein", entgegnet Tandrair. "Ihr kennt meine Meinung Oberhaupt", fügt Balamei noch hinzu. Pemora nickt. "Ich bin dafür ihn zu beobachten, solange er seine Wunden auskuriert. Alles andere sehen wir wenn es soweit ist." Alle stimmen ihr zu, auch Geshura, auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, sie hätten ihn einfach als Gast akzeptiert, wenn auch unter Bewachung, denn so kann es immernoch schief gehen. Die Ratsversammlung ist beendet. Inuyasha stöhnt, er erwacht mit Schmerzen, aber er hatte irgendwie erwartet, den Geruch seiner Freunde wahrzunehmen, was aber nicht der Fall ist. Er ist an einem völlig fremden Ort, das riecht er. Seine letzte Erinnerung ist, wie Geshura ihn darum gebeten hat ihn zu vertrauen, und er tat es. Er bemerkt dass sie hier ist, öffnet die Augen und setzt sich dabei vorsichtig auf. Die andere Frau kommt ihm fremd vor, doch irgendwo hat er sie schon einmal gesehen, da ist er sich sicher. "Ich nehme an, du bist jetzt aufnahmefähig Hanyou." Inuyasha sieht Pemora an, nickt sacht, weiß nicht was er sonst tun soll, aber ihre Anrede gefällt ihm nicht. "Meine Tochter hat dich mit zu unserem Stamm genommen, du bist hier in Sicherheit, vorausgesetzt, du bist nicht unser Feind." Inuyasha sieht sie nur verständnislos an, schaut zu Geshura hinüber, doch deren Blick sagt ihm nichts. "Kommt drauf an", meint er daher zögerlich. "Auf was?", fragt Pemora. "Wie feindselig ihr seit." "Gegen Menschen gar nicht. Gegen Youkai, wenn sie uns in die Quere kommen oder zu gefährlich werden, bei Hanyous ebenso, und bei dir... wir werden sehen." Inuyasha versteht, er wird also gerade neutral betrachtet. Aber er wurde früher zu oft enttäuscht, als ob er sich darauf etwas einbilden würde, Menschen können ihre Meinung schnell ändern. "Man wird sehen", wiederholt er daher nur ihre Worte. "Was meinst du wann du wieder gesund bist Inuyasha?", fragt Geshura. Er entspannt sich wieder etwas, gibt seine angespannte Haltung für den Moment auf und lehnt sich leicht zurück. "Morgen kann ich schon weg", sagt er nur, beantwortet ihr damit nicht wirklich ihre Frage, aber so sehr er Geshura auch traut - er könnte selbst nicht sagen wieso - um so mehr misstraut er der anderen Frau. "Wie heißt ihr überhaupt?" "Ich bin Pemora, Tochter Sarkas, Stammesoberhaupt der Luraya." "Langer Name", denkt er leicht grinsend, spricht es aber lieber nicht aus. Pemora mustert ihn kurz, sieht zu ihrer Tochter und nickt der zu, ehe sie das Zimmer verlässt. "Ich komme später wieder", meint Geshura mit einem Lächeln und verschwindet ebenso. Inuyasha sieht ihr nachdenklich hinterher. --- Kagome sieht Sesshoumaru an, der nur wie ein Ölgötze dasteht und sie und die anderen nicht an seinen Gedanken teilhaben lässt - sie hatte ihn mehrfach angesprochen. "Was kann man von ihm auch schon anderes erwaten!" Sie ist wütend. Der Daiyoukai merkt die Personen um sich herum durchaus noch, es interessiert ihn nur kaum, er denkt nach. "Wisst ihr wo sie sich aufhält?", fragt der Houshi. Sesshoumaru will ihn erst genauso überhören wie Kagome, da wendet er seinen Blick doch zu ihnen. "Nein, noch nicht." Daraufhin entschwebt er wieder in seiner Energiekugelform. "Und schon wieder weg", sagt Shippo kopfschüttelnd. Inuyashas Freunde stehen noch ein paar Minuten ratlos auf der Lichtung. "Wie kommt es, dass er euch geantwortet hat und Kagome-chan nicht Houshi-sama?", fragt Sango erstaunt. "Nun, sagen wir einfach, ich hab bei ihm etwas gut", sagt er vorsichtig, als könnte Sesshoumaru das vielleicht mitbekommen. "Wie auch immer, Sesshoumaru scheint sich um Inuyashas Schicksal ja nicht mehr zu kümmern", meint Kagome seufzend. "Ich denke wir sollten zu Kaede gehen, vielleicht weiß sie etwas über diese Luraya", meint Miroku grübelnd. Der Gedanke Pemora in die Quere zu kommen behagt ihm nicht sonderlich, schließlich ist das Stammesoberhaupt und wird damit sicher an dem Aufenthaltsort sein, aber sie müssen Inuyasha helfen. Da Kirara von dem Flug von vorhin schon reichlich geschafft ist, gehen sie zu Fuß zum Dorf zurück. Sie kommen gegen Abend an und erzählen der alten Miko schnell was sich zugetragen hat. "Einen Stamm der Luraya?", fragt Kaede nach. Miroku nickt. "Ja davon hab ich schonmal gehört." "Wo lebt der?", fragt Kagome sofort. "Nicht so schnell mein Kind, ich habe gesagt ich habe von ihm gehört, nicht dass ich genau weiß wo er ist. Hört mir erstmal zu: Vor etwa zehn Jahren erzählte mir ein wandernder Händler vor einem seltsamen Turm in der Gegend östlich von hier. Er sagte er sei tief im Wald und obwohl er so auffällig sei, doch gut verborgen. Der Stamm lebt sehr isoliert, sie ließen ihn nicht einmal hinein und verhandelten draußen mit ihm über seine Waren. Als er in ein Dorf kam, erblickte er einen von ihnen, sie verhandelten gerade mit einem Bauern und als sie fertig waren, sah er sie zum Wald gehen. Er war neugierig und wollte sich zudem noch den Weg zu diesem Turm merken, bei dem er auf seiner Reise ja nur zufällig gestoßen war, also folgte er ihnen unauffällig - doch etwas tiefer drinnen, verschwanden sie plötzlich vor seinen Augen. Als er ins Dorf zurückkam erzählte er davon, doch die Leute schienen nicht sehr überrascht. Er fragte nach, erkundigte sich bei ihnen und sie meinten, es sei ein Turm voller Zauberer, nur wenige von ihnen hätten kein Talent für diese erschreckende Kunst, so hieß es. Aber sie würden sie vor Youkai schützen, vermutlich weil sie ihren Handelspartner nicht an diese verlieren wollten." "Du willst uns damit also sagen, dass wir es mit einer Schar Zauberer und Hexen zu tun haben, selbst wenn wir diesen Turm finden?", fragt Sango. Kaede nickt. "Das ist mir egal!", meint Kagome trotzig. "Wer weiß was sie mit Inuyasha anstellen wollen! Er ist schließlich ein Hanyou und sie haben etwas gegen Youkai und Naraku hatte doch auch irgendwie seine Hände im Spiel. Wir können ihn unmöglich auf sich allein gestellt lassen, wo er sich doch noch nichtmal an alles erinnert!" Keiner sagt etwas, aber alle sehen sich an, da hat sie natürlich Recht und es ist schnell entschieden, was sie machen und wohin sie gehen - nach Osten. --- Sesshoumaru saust über die Landschaft hinweg, folgt dem Geruch Narakus, die Chance wird er sich nicht entgehen lassen, auch wenn ihm die Sache mit seinem Bruder nicht ganz in Ruhe lässt. Leider stößt er schon bald auf einen Bannkreis und er weiß nur zu genau, dass er nicht durchkommt, wenn Naraku es nicht will. "Abschaum!" Er muss wohl erst Inuyasha mit Tessaiga finden. Wenigstens weiß er nun wo sich Naraku aufhält. Sesshoumaru saust wieder davon und kommt schließlich zu einer Hütte, vor der Ahh-Uhn liegt. Er kann nichts anderes tun als Inuyasha nach gut Glück zu suchen, aber dafür kann er Jaken und Rin wieder mitnehmen, irgendwie ist es ohne die beiden doch ganz anders.... einsam. "Und wenn schon", denkt er, sich keiner Gefühlsduselei hingebend. Sein treuer Diener erspäht ihn als erstes und kommt herbeigeeilt, aber Rin hohlt ihn dafür ein und so kommen sie gleichzeitig bei ihm an. "Sesshoumaru-sama, Meister! Ist alles zu eurer Zufriedenheit verlaufen?", fragt Jaken. "Nein", gibt er von sich, denn der Ärger mit Inuyasha macht ihn sicher nicht zufrieden, auch wenn er die Schlacht gewonnen hat. "Sesshoumaru-sama ich bin ja so froh euch zu sehen!", wirft Rin freudig ein. "Warst du auch artig als ich weg war?" "Ja", erwidert sie fröhlich. "Wir gehen", meint der Daiyoukai daraufhin. "Wohin mein Herr?" Sesshoumaru dreht sich nur weg, antwortet nicht. Jaken wagt nicht weiter zu fragen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)