Kann ich dich Lieben? von Edphonse15 ================================================================================ Kapitel 11: Flucht ------------------ Eins meiner Liebsten Kapitel T^T ___________ Kapitel 9: Flucht Ray lag inzwischen noch immer weinend im Bett. Sein ganzer Körper zitterte. Er drehte sich auf die Seite und starrte die Wand an. Tränen bahnten sich ihren Weg und flossen seinen Wange herab. Ray schloss seine Augen und zog seine Beine an. Mit dieser Embryonalstellung schlief er nach einigen Minuten ein. Am nächsten Morgen. Es war schon 9.00 Uhr als Kai endlich aufstand. Verschlafen ging er in die Küche, die er leer auffand. Tyson und die anderen schienen noch zu schlafen. Kai ging zur Arbeitsfläche und setzte Kaffee auf. Kurz nachdem er den Startknopf gedrückt hatte, kam Kenny zur Tür herein. „Morgen, Kai.“ „Hm? ... Morgen...“ „Noch nicht wach?“ „Mhm.“ „Wie lange wart ihr denn noch wach?“ „...“ Kai sah Kenny nur aus dem Augenwinkel heraus an und überlegte. Wann waren er und Ray zu Bett gegangen? Mitternacht? Oder noch später? Kai hatte einen Filmriss. Er wusste nicht mehr, was am gestrigen Abend passiert war. Während er noch darüber nachdachte, kamen Max und ein verschlafener Tyson in die Küche. „Guten Morgen. Gut geschlafen?“ Max war, im Gegensatz zu Tyson, hellwach. „Morgen.“, antwortete ihm Kenny. „Guten Morgen Kai.“ „...“ Kai nickte nur. Soeben war der Kaffee fertig und Kai goss sich sogleich eine Tasse ein. Er setzte sich an den Küchentisch und trank seine Tasse Kaffee, während Tyson, Max und Kenny richtig frühstückten. Kai beobachtete seine Teamkollegen und wartete. Er wartete auf Ray. Er war immer noch nicht aufgestanden. Acht Uhr am selben Morgen. Ray war gerade aufgewacht. Er lag noch in dem Bett. Seine Klamotten waren auf dem Boden verstreut und sein Bett so unordentlich wie nie. Langsam kamen die Erinnerungen des vorigen Abends zurück. Eine Gänsehaut machte sich auf Ray breit. Schnell kniff er seine Augen zusammen und winkelte seine Knie an, die er anschließend umarmte. Er hatte Angst. Er wollte nicht aus seinem Zimmer raus. Er wollte Kai nicht mehr begegnen. Kai machte ihm Angst. Eigentlich konnte Kai ja nichts dafür, aber... Dass Problem war ja, dass Kai nichts von seinem anderen ICH wusste. Und das war das gefährliche an ihm. Was sollte Ray machen, wenn er wieder da war? Nur mit einer Decke umwickelt stand Ray auf und ging zu seiner Tür. Vorsichtig öffnete er diese und sah auf den Flur hinaus. Anscheinend schliefen noch alle. Zumindest war keiner zu hören. Aber jetzt in die Küche oder ins Bad zu gehen, war für Ray zu riskant. Wer weiß? Vielleicht war Kai ja doch schon wach?! Nein. Ray traute sich nicht, Kai noch einmal zu begegnen. Leise schloss er seine Tür und schloss diese ab. Langsam ging er durch das Zimmer, auf den Balkon. Ray sah nach draußen. Blickte in die weite Ferne und wünschte sich, dass das alles niemals passiert wäre. Doch das würde nie wahr werden. Es war die Realität. Tränen suchten ihren Weg nach draußen. Ray konnte es nicht verhindern. Er weinte vor sich hin und dachte daran, ob es nicht besser wäre, sich von Kai zu trennen. Er konnte einfach nicht mehr. Nie mehr wollte er von IHM so behandelt werden. Auch wenn es Ray das Herz brechen würde, aber was sollte er machen? Kai war unberechenbar geworden. Sein anderes ICH war unberechenbar geworden... Rays Gedanken schweiften noch lange um die Idee, Kai zu verlassen. Doch durch ein Geräusch wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Eine Tür war zu hören. Irgendjemand war gerade aufgestanden und ging wahrscheinlich in die Küche. Erschrocken blickte sich Ray um und starrte die Türe an. Er hoffte, dass keiner versuchen würde, ihn aus dem Zimmer zu holen. Ray wollte nicht aus seinem Zimmer. Nein. Nicht solange Kai in der Nähe war. Plötzlich hörte Ray ein klopfen. Noch immer starrte Ray die Türe an, ohne einen Laut von sich zu geben. „Ray? Aufstehen.“ Das war’s. Kurz und bündig. Ray wusste nur zu genau, wer da geklopft hatte. Es war Kai. Wie konnte er ihm das nur antun? Wie konnte er nur? Nachdem das gestrige passiert war? Verzweiflung machte sich in Ray breit. Nie wieder wollte er Kai begegnen. Doch was jetzt? Aus Verzweiflung kletterte Ray über das Balkongeländer und rannte fort. Er rannte einfach weg. Es war ihm in dem Moment alles egal. Hauptsache er musste ihm nicht begegnen. Verzweifelte Tränen rannen an Rays Gesicht herunter. Wollten nicht aufhören. Ray konnte Kai nie wieder in die Augen sehen... Ray rannte und rannte. Er hatte kein Ziel vor Augen. Nein. Er musste einfach nur weg von Kai. In einer entlegenen Seitengasse verließen ihn seine Kräfte. Vorsichtig setzte er sich auf den kalten Boden, umwickelte sich mit der Decke, die er als einziges „anhatte“, und ruhte sich aus. Zur selben Zeit bei Kai. Der junge Blader machte sich nun auf den Weg zu Rays Zimmer, da dieser noch immer nicht aufgestanden war. Vorsichtig klopfte er an der Tür. „Ray? Es ist Zeit. Los, aufstehen!“ Keine Antwort. Doch ehe er erneut anklopfen konnte, hörte er ein plätschern an einem der Fenster, die im Flur waren. Er ging zu diesem hin und sah nach draußen. „Oh Mann. Das sieht nach einem richtigen Unwetter aus. ... Dann müssen wir das Training wohl nach drinnen verlegen...“ Der Himmel war von Wolken nur so verdeckt. Die Sonne würde heute nicht mehr durchkommen... Draußen schüttete es, wie schon lange nicht mehr. Noch ein kurzer Blick nach draußen und dann ging Kai wieder zu Rays Zimmertüre. Kai klopfte erneut an der Tür. Doch auch dieses mal bekam er keine Antwort. Langsam verlor Kai die Geduld. Er klopfte nun lauter. Noch immer keine Antwort. Stutzig lauschte Kai nun an der Tür. Doch er hörte nichts. Nichts außer den Wind, der wohl durch das Zimmer wehte. Moment mal... Wind?! Kai fragte sich, warum Ray das Fenster aufgemacht hatte, bei dem Unwetter... So langsam wollte er nicht mehr. Er wusste nicht wieso, aber er hatte Angst. Erklären konnte er es nicht, es war einfach so. Kai beschloss das Zimmer einfach zu betreten, doch als er die Türe öffnen wollte, bemerkte er, dass sie abgeschlossen war. Das machte Ray doch sonst nie?! Was war mit ihm los? Kai wartete nicht länger und holte den „Generalschlüssel“. Doch Kai schaffte es nicht die Türe aufzuschließen. Erst nach einigen Minuten fiel ihm ein, dass Ray seinen Schlüssel stecken gelassen haben könnte. Langsam aber sicher wurde Kai immer mulmiger. Das war doch nicht normal. Warum sollte er sein Zimmer verriegeln? Kai platze der Geduldsfaden und so trat er die Türe einfach ein. Mit einem lauten Knall war die Türe nun endlich offen, doch was er sah erschrak ihn. Das erste, was Kai er blickte, war die offene Balkontür und eine Pfütze, die sich vor dieser gebildet hatte. Kai blickte sich nun genauer um. Rays Klamotten, die auf dem Boden verstreut lagen, Rays Bett, ohne Decke, Rays verschlossener Schrank, aber kein Ray. Wo war er? Was hatte das zu bedeuten?! Beunruhigt ging Kai in die Küche zurück. Dort fragte er Tyson, Max und Kenny. Doch alle drei schüttelten nur ihre Köpfe. Sie wussten es also auch nicht... Kai wurde immer nervöser. Er machte sich immer mehr Sorgen. Kai durchsuchte das ganze Haus. Wohnzimmer, Bad, Keller, den Schuppen und auch die Trainingshalle, doch er fand ihn nicht. In Gedanken ging er vor die Tür und entdeckte dabei ein Stück Stoff, der an Rays Balkon hang. Langsam ging er auf diesen zu und nahm den Stofffetzen in die Hand. Bei genauerer Betrachtung fiel ihm auf, dass dieses Stückchen Stoff denselben Farbton hatte, wie Rays Decke... „Er wird doch nicht...?!“, dachte sich Kai geschockt. „Ray, du...“, flüsterte Kai. Mit weit aufgerissenen Augen blickte Kai in Richtung Stadt. Ray wird doch bei dem Regen nicht etwa...? Er wird doch nicht abgehauen sein? Das kann nicht sein!? Nein. Das darf nicht sein!? Hastig lief Kai ins Haus, zog sich seine Turnschuhe an, schnappte sich einen Regenschirm und lief so schnell er konnte. Er wusste nicht, wohin er rannte, aber das war ihm egal. Kai rannte und rannte. Nachdem er die Stadt erreicht hatte, suchte er sämtliche Läden, Seitengassen und Hotels nach Ray ab. Doch er wurde nicht fündig. Nach fünf Stunden hatte Kai schon dreiviertel der Stadt abgesucht, doch gefunden hatte er Ray noch nicht. Wo mag er nur stecken? Was war nur der Grund? Warum ist er einfach abgehauen? Viele Fragen schossen Kai durch den Kopf, doch Antworten bekam er nicht. Noch immer suchte Kai die Gegend nach Ray ab. Inzwischen war er am Rande der Großstadt und es blieben nur noch einige Seitenstraßen und dunkle Gassen übrig. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört, doch die Tatsache, dass er durchnässt war, störte Kai nicht. Es war ihm im Moment egal. Hauptsache, er würde Ray endlich wiederfinden. Verzweifelt wie er war, ging er nun durch die Straßen und dunklen Gassen. Er war schon den Tränen nahe, da sah er etwas. Irgendjemand saß dort in dieser dunklen, engen Gasse und weinte. Außer dem Regen konnte man noch ein leises wimmern wahrnehmen. Langsam schritt Kai auf diese Person, die in einer Decke eingehüllt war, zu und beugte sich zu ihr herunter. Diese Person bemerkte zwar, dass jemand neben ihr war, doch aufblicken wollte sie nicht. „Hallo? Geht es dir nicht gut?“, fragte Kai leise, aber dennoch so laut, dass man es durch den Regen hindurch hören konnte. Die Person zuckte zusammen. Sie kannte die Stimme desjenigen, der sie ansprach. Kai wunderte sich. Warum war er oder sie zusammengezuckt? Weil er sie bzw. ihn angesprochen hatte? Vorsichtig hob Kai einen Arm und wollte die Decke, die auch das Gesicht verhüllte, zur Seite schieben, da fiel es ihm auf. Durch einen plötzlichen Windstoß wurde die „Kapuze“ der Person heruntergeweht und sein Gesicht wurde enthüllt. Kai schluckte tief. „...Ray...?“ Es war Ray, der da vor sich hin weinte. Ray drehte sich weg. Er wollte Kai nicht sehen. Nie mehr. Kai sah Ray verwundert an. Was war mit ihm? Erst als Kai Ray genauer musterte, fiel ihm auf, dass Ray nichts anhatte. Auch bemerkte er, wie Ray zitterte. Das erste was Kai tat, war den mitgebrachten Schirm zu öffnen und Ray somit vor weiterem Regen zu schützen. Kurz darauf wollte er ihn zu sich heranziehen, um ihn zu wärmen, doch Ray wehrte sich. Schnell machte er zwei Schritte zur Seite und verkroch sich wieder unter der Decke. „Ray? Komm her. Du frierst doch“, gab Kai sanft von sich. Doch Ray schüttelte den Kopf, zwar nur schwach, aber dennoch so, dass man es erkennen konnte. Nun verstand Kai gar nichts mehr. Warum? Warum war Ray nur so abwesend? Warum saß er hier? Hier im Regen und noch dazu alleine? Warum hatte er sich einfach aus dem Staub gemacht? Kai ging nun wieder auf Ray zu und wollte ihm aufhelfen, da schlug er Kais Hand weg. Geschockt blickte Kai ihn an. „Verschwinde! Hau ab!“ Schrie Ray ihn mit allerletzter Kraft an. „Was!?“ „Du sollst verschwinden!“ „Aber Ray...!“ „Verschwinde...“, brachte Ray nur noch leise und unter Tränen hervor. Ray fing erneut an zu weinen. Die Tränen bahnten sich ihren Weg an die frische Luft und hörten sobald nicht mehr auf. Kai sah ihn konfus an. Was war denn mit ihm los? Warum wehrte er sich so dagegen? Langsam stand Ray auf und wollte gehen, da hielt ihn Kai an seinem Arm fest. Ray drehte sich jedoch so schnell um, dass Kai ihn loslassen musste und weiterhin konfus ansah. „Lasst mich endlich in Ruhe! Ich will euch nie wieder sehen!“ Schrie er, immer heiserer werdend. „... Was?! Was sagst du da?“ „Lasst mich doch einfach in Ruhe!“ Rays Stimme klang gebrochen und verletzt. Die Tränen flossen weiter. Ununterbrochen weiter. Ray blickte Kai mit einem Blick an, der sowohl Verzweiflung, wie auch Trauer und Wut enthielt. Ray drehte sich nun wieder um und ging einfach weg. Weg von Kai. Weg von IHM. Weg. Einfach nur weg. Er wollte ihn nicht mehr sehen. Noch immer liefen die Tränen an seinen Wangen herunter. Noch immer schweiften seine Gedanken um Kai. Doch diese waren nicht positiv. Nein. Sie waren so dunkel und negativ wie seine Stimmung im jetzigen Augenblick. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)