Hyliar von abgemeldet (Und morgen geht die Sonne wieder auf) ================================================================================ Prolog: Der Umbruch ------------------- Der Umbruch Des Propheten Weissagungen legten sich wie ein schwarzer Teppich gleich Schatten über das Land; unheilvoll und drückend. Doch wollte die Menschheit hören? Ließen sie die Menschen an Leben, die die Prophezeiung über den Umbruch brachten? Starben sie nicht alle eines qualvollen Todes auf den Scheiterhaufen, nachdem sie wochen- oder sogar monatelang gefoltert wurden bis sie falsches Zeugnis ablegten? War das menschliche Volk nicht froh gewesen als es all diejenigen töten lassen konnte, die nicht dem Bild der normalen Menschheit entsprachen? Verärgert über die Sturheit der Menschen eilte der Priester durch die dunklen Klostergänge. Überall roch es nach verbrannten Fleisch während die Schreie der Menschen in den Gängen widerhallten. Schreckliches spielte sich auf der Erdoberfläche ab. Etwas so schreckliches, dass selbst der Priester es mit der Angst zu tun bekam. Er hatte es doch genauso vorausgesehen. Fast wöchentlich waren seine Visionen die letzten Monate über immer wieder gekommen. In diesem Gang war Lanson alleine. Die anderen Priester, Mönche und Novizen hatten sich in der Kappelle des Klosters eingeschlossen und beteten seid Stunden. Doch es brachte nichts, Lanson wusste es genau. Der alte Mann hatte für die Verhältnisse des späten Mittelalters, im Durchschnitt, ein beträchtliches Alter erreicht. Schon Anfang vierzig. Nur wenige hatten das Glück solch ein Alter zu erreichen. Selbst die Bischöfe die in guten Häusern und reich gedeckten Tisch lebten, erreichten selten die dreißig. Doch Lanson kannte das Geheimnis seines Lebens. Er war nicht wie die anderen. Allein schon sein Äußeres wirkte nicht wie das eines normalen Menschen. Lanson war hoch gewachsen und hatte einen breiten Brustkorb, der dem eines Ritters glich. Es machte keinen Unterschied ob der Priester nun in seiner violetten Kutte steckte oder ob man ihn eine Rüstung anlegen und ihn aufs Pferd setzten würde. Er war für beides geschaffen. Trotz der Dunkelheit, die übers Land herein gezogen war und kaum ein Lichtstrahl in die dunklen, feuchten Gänge des Klosters ließ, sah der Priester bestens. Ab und zu lief Lanson an brennenden Kerzen vorbei, dessen Flammen noch nicht erloscht waren. Jedes mal wenn das Licht seine Augen berührte, leuchtete dessen Auge golden in dem Licht auf und reflektierte es. Gewiss, der Priester war kein normaler Mensch. Lautlos glitt er förmlich über den steinernen Boden während sein schwarzes Gewand hinter ihm her flog. Es war ein schwarzer Tag für die Geschichte der Welt. Der Priester brachte es nicht fertig eine andere Farbe zu tragen als die des Todes. Waren sie nicht auch alle dem Tode geweiht? Hieß es nicht dass keiner dem Umbruch entkommen kann? Lanson blieb vor einer schweren alten Holztür mit eisernen griff stehen. “Die Klosterbibliothek“, dachte er und schickte ein Stoßgebet zum Himmel ehe er diesen erwürdigen Raum betrat. Eine Mischung als alten Pergament und Sauerstoffarmer Luft strömte ihn entgegen. Lansons suchender Blick glitt durch die Bibliothek. Seine Augen blitzen auf als er fand wonach er suchte. In der Mitte des Raumes, zwischen all den Regalen, ragte ein hölzernes Lesepult hervor. Das Lesepult war aus dunklem Eichenholz und mit vielen, aufwendigen Schnitzereien versehn. Erst beim näheren hinsehen erkannte man einzelne Figuren. Das Pult war nur halb so groß wie der Priester und doch strahlte das hölzerne Gestellt etwas Machtvolles und Erhabenes aus. Mit langsamen Schritten ging er in die Mitte des Raumes. Noch immer voller Erfurcht betrachtete Lanson dieses eine Symbol der Macht. Sein Blick glitt vom Sockel des Pultes, bis hin zur Ablage. Die einzelnen Schnitzereien im Holz zeigten den Ablauf eines der wohl bedeutendsten Geheimnisse der Erde, doch wussten nur wenige davon und so ist es kein Wunder, das diese Macht von den einfältigen und gierigen Menschen missbraucht wird. Enttäuschung und Zweifel überkamen Lanson wieder. Enttäuschung weil die Menschen nicht lernen und zu hören wollen, um die wundervollen und mächtigen Geheimnisse zu verstehen. Ihnen interessiert nur die Macht, die sie mit ihrer Fähigkeit erlangen können und gehen selbst dafür über Leichen. “Oder vielleicht gerade deswegen? Sollte ich den Lauf der Dinge vielleicht doch nicht ändern?“. Zweifel überkamen Lanson und so wusste der Priester nicht mehr ob er und seine Ratsbrüder vielleicht doch etwas Falsches taten. Der Rat war schon immer das Kontrollorgan der Welt und Verständigungsmöglichkeit zwischen den verschiedenen Völkern, doch was wenn sie sich dieses eine mal irren? Was wenn es so geschehen soll wie das Schicksal es vorgesehen hat, dass das Geheimnis endgültig von der Welt verschwindet. Der Priester hob seinen Arm und legte vorsichtig seine Hand auf das Buch. Das Buch auf dem Lesepult, war von der gleichen Farbe wie der Pult und sein Deckel war von der gleichen Beschaffenheit, nur mit einer Ausnahme. Die Schnitzerei auf diesem Buch zeigte das Ende der Geschichte, die in den Pult geschnitzt war. Nur mit dem Buch zusammen konnte man das Rätsel entschlüsseln und hinter das Geheimnis der Erde kommen. Aber mit der Erde, ist nicht die Welt gemeint, sondern das Element. Zwar mag die Erde eines der schwächsten Elemente sein, reicht ihre Macht aus um das Land neu zu formen. Lanson wusste nicht was er tun sollte. Sollte er das Versprechen gegenüber seinen Brüdern halten oder sollte er das Schicksal entscheiden lassen. Würde er sich für das letztere Entscheiden, würde es in der Zukunft diese Geheimnisse nicht mehr geben und die Welt wäre leer und ohne Magie. Doch wären die Menschen nicht mehr in der Lage einen so großen Schaden anzurichten. “Aber was ist dann mit der Legende und die 12 legendären Krieger?“. Der Priester war ratlos. Nicht nur das seine Zeit davon flog, er durfte auch nicht entdeckt werden. Er konnte nur hoffen dass die Mönche und Priester in ihren Glaubenshaus bleiben würden um zu Gott zu beten. Niemand durfte ihn hier sehen, denn dann würde er nicht mehr das Ritual halten können. Um seine Zweifel zu beseitigen öffnete er das Buch mit größter Vorsicht. Fast schon zärtlich strich er mit den Fingerkuppen über das alte Pergament, als könne er die Macht spüren, die auf diesen Seiten niedergeschrieben wurden. Mit einem Mal waren alle Zweifel vernichtet. Seine Augen sahen nur noch auf die Prophezeiung von den legendären Krieger der Erde, einer der legendären zwölf. Schritte halten plötzlich von draußen wieder, die sich mit rasender Geschwindigkeit auf ihn zu bewegten. Rasch schloss der Priester das Buch wieder und riss seinen Kopf zur Seite und sah zur Tür. Er erwartete fast schon das einer der höheren Priester ihn hier unten entdecken würde und Lanson sein Vorhaben nicht mehr in die Tat umsetzten konnte. “Man darf mich nicht entdeckt haben. Sonst wird es in Zukunft das Geheimnis der Erde nicht mehr geben. Ich muss die Magie aktivieren bevor der Umbruch geschehen ist.“ . Obwohl er innerlich nervös war, ließ er sich nach Außen hin nichts anmerken. Vielleicht würde er so noch etwas retten können. Langsam öffnete sich die Tür und ein großer dunkler Schatten fiel in die Bibliothek. Erleichtert atmete Lanson aus als er seinen Wegbegleiter hinein kommen sah. Ein edles Ross mit haselnussbraunen Fell schritt durch die Tür und blieb nur wenige Schritte vor Lanson stehen. Der Hengst war um einiges größer als die normalen Pferde und seine Bewegungen waren anmutiger als die, eines Vollblutes. Sharad, so war der Name des edlen Rosses, sah Lanson aus seinen dunklen Augen an „Eile Mensch! Die Zeit vergeht rasch und die Priester werden bald feststellen dass es nichts bringt den Himmel an zu beten.“. Unsicher sah der Priester von seinen Wegbegleiter zu dem Buch. Noch gerade eben war er sich sicher gewesen dass das der richtige Weg ist, das die Magie auch in der Zukunft bestehen soll. Aber sind die Menschen bereit dazu? „Lanson“, ermahnte der edle Hengst seinen Menschen „Du musst deine Aufgabe erfüllen. Sie haben es dir aufgetragen, weil sie dir vertrauen. Enttäuscht du sie, enttäuscht du auch dein eigenes Volk. Vergiss die Menschen, sie waren und werden immer schwach sein. Aber du und dein Volk könntet diese Magie nutzten, um das richtige zu tun. Das weist du auch, warum hast du dann noch Zweifel?“. Einen Moment lang überlegte der Priester, ehe er seinen Wegbegleiter antwortete: „Seit ich in meinen Heimatdorf geboren wurde, aufwuchs und all die Reisen gemacht habe, hatte ich nur immer diesen einen Wunsch. Dass die Menschen lernen die Magie zu schätzen und nicht zu missbrauchen. Egal wo ich war, lang kam, oder einfach nur verweilte. Immer sah ich wie Menschen die Magie zu ihren Vorteil und zum Nachteil der Natur benutzten. Sie benutzten sie nicht, sie missbrauchten die Magie. Ich will dass das endlich aufhört. Könnten die Menschen nur normal mit der Magie umgehen, so würde ich keine Sekunde zögern. Aber was ist, wenn auch die Generationen nach uns nicht soweit ist? Was wenn überhaupt niemals eine Generation soweit sein wird, eine solche Macht in den Händen zu halten?“. Der Mönch klang müde bei seiner Antwort, als hätte ihn das, was er schon alles sah und erlebte, seine gesamte Lebensenergie gekostet. Mit einen Mal wirkte der Priester viel älter als vorher. Sein Gesicht war blass und unter seinen Augen waren dunkle Schatten. Das Geräusch von Hufgetrampel auf Stein war das einzige, was die Stille in der Bibliothek durchbrach. Sharad, Lansons treuer Wegbegleiter, ging auf den Priester zu und blieb direkt neben seinen Menschen stehen. Fast schon zärtlich berührte der Hengst mit seinen Nüstern seine Wange. „Ob die Menschheit jemals soweit sein wird, lässt sich nicht in den Sternen deuten. Keiner kann es sagen, nicht einmal die heiligsten eurer Heiligen wissen es. Tu das, was du für richtig hältst Mensch“. Nach diesen Worten, die Sharad so ruhig ausgesprochen hatte, als würde die Zeit nicht eilen, trat er auch wieder aus den Kreis und sah gespannt zu seinen Mensch. Tief durchatmend hatte Lanson kurz seine Augen geschlossen und ließ noch einmal die Worte seines Wegbegleiters in seinem Gedächtnis widerhallen. Ob es richtig war oder nicht, wer konnte das schon sagen. Überhaupt, wer kann schon eine Definition von Richtig und Falsch geben? Sind es nicht selbst die Bösen, wenn sie einen Kampf gewinnen, die sich selbst als die Guten ansehen? Es sind immer die Verlierer die als böse und falsch angesehen werden. Lanson warf seine eigenen Sorgen hin fort und öffnete erneut das Buch. Seine eigenen Ängste und Erfahrungen sollten ihn nicht davon abhalten der Welt das größte Geschenk in der Zukunft zu bewahren. Die Magie. Den Spruch für diese Zeremonie kannte der Priester auswendig und so musste er auch nicht erst die Verse auswendig lernen. Während er die Verse in seiner Muttersprache aufsagte, schritt Lanson um den Lesepult herum. Auf den grauen Steinboden leuchtete etwas auf. Erst feine und bald schon grobe, gut erkennbare Linien, die ineinander verschlungen waren, bildeten das Zeichen der Magie Erde. In der Mitte dieses Zeichens stand der Pult. Das Zeichen leuchtete in ein warmes Erdbraun auf. Nun wusste Lanson das es kein zurück gab und er wollte jetzt auch gar nicht mehr zurück. Mit einem Pinsel aus den Urbaum malte der Mönch mit dem Blut des Urbaumes über das Zeichen ein großes Pentagramm, welches in derselben Farbe war wie das Zeichen der Magie. An jeder Spitze des Pentagramms stellte Lanson eine Kerze auf und zündete den Docht an. Auch die Kerzen waren in derselben Farbe wie das Zeichen und das Pentagramm. Nun kam es auf das wichtigste an. Aus dem Kreis konnte der Mönch jetzt nicht mehr treten, er hatte die Macht der Erdmagie in seiner gebündelten Form gerufen. Die Magie würde seine Seele als Tribut nehmen, würde er aus den Kreis austreten oder das Ritual beenden. Er löste die Kordel von seiner Kutte und warf beides aus dem Kreis. Ohne seine Kleider stand er vor dem Pult und in der Mitte des Pentagramms. Vorsichtig blätterte er die Pergamentseiten im Buch um, bis er die Stelle fand, die er gesucht hatte. Er sprach das Gebet auf und während Lanson sprach war es, als würden die Linien des magischen Zeichens Erde, lebendig werden. Sie schlängelten sich auf den Boden zur Mitte hin und krochen schon bald an Lansons Füßen seinen Körper hinauf. Es brannte wie Feuer und Lansons hätte die Schmerzen am liebsten hinaus geschrieen, aber er durfte das Gebet nicht unterbrechen. Die Linien brannten sich in seine Haut und schon bald war die Bibliothek mit dem Geruch von verbranntem Fleisch gefüllt. Übelkeit überkam den Mönch und er hatte Schwierigkeiten das Gebet noch zu Ende zu sprechen. Der Gestank löste einen Brechreiz in ihn aus, gegen den er ankämpfen musste. Kalter Schweiß überdeckte seine Haut und die Schmerzen ließen seinen ganzen Körper erzittern. Je mehr der Priester aussprach, desto schlimmer und unerträglicher wurden die Schmerzen. Sein ganzer Körper bebte unter den unvorstellbaren Schmerzen, die der Priester erdulden musste um ein Schutzsiegel um die Erdmagie zu legen, damit diese Magie auch noch in Zukunft vorhanden ist und vor der dunklen Bedrohung des Umbruchs geschützt ist. Um nicht umzufallen klammerte er sich an den Lesepult fest, während er die letzte Strophe des Gebets aufsagte. Doch genau in diesen Moment wurde die Tür zur Bibliothek aufgerissen und eine vermummte Gestallt stand im Türrahmen. Er trug ein Blutrotes Gewand das um sein ganzen Körper gewickelt war, wie einer aus den Wüsten Volk. Nur der Bereich von den Augen war zu sehen und die Augen des Mannes waren Violett. Violett wie die Farbe einer weiteren Magie Art, eine Magie, die sehr viele fürchteten und niemals praktizierten. Lanson wusste nicht wer ihn da bei dem Ritual störte, aber er wusste nur zu gut von wem er geschickt wurde. Bei diesem Mann handelte es sich um einen von den Schurken des Bösen. Ein Orden, dessen Namen man nur selten aussprach und wenn dann nannten alle nur die Übersetzung des Namens. Dämmerung des Todes, so nannten sie sich der Orden, machte es sich zur Aufgabe die Menschen als Sklaven zu verkaufen und die Macht der Magie an sich zu reißen. Der Priester starrte mit entsetzten auf den vermummten Mann. “Man hat mich verraten. Aber wieso? Mir bleibt keine Zeit mehr, ich muss das Ritual beenden“, dachte Lanson. Für kurze Zeit hatte er das Gebet beendet als der Fremde hinein gekommen war, doch jetzt sprach der Priester weiter. Es waren nur noch so wenige Worte, zwei letzte Zeilen dann hatte er es geschafft und auch die Dämmerung des Todes konnte ihn nicht daran hindern. Doch der Fremde besaß eine unvorstellbare Kraft, vor die Lanson sich fürchtete. „Gebe auf Lanson, Wächter der Erde, du bist des Todes geweiht“, sprach der Fremde Lanson zu. Die Stimme von den Mann klang seltsam und war mit dem Zischlauten einer Schlange zu vergleichen. In der Tat, die Augen dieses Mannes ähnelten sehr den Augen einer Schlange. Doch die Augen oder die Stimme des Fremden ließ Lanson vor Angst erstarren und innehalten. Viel mehr waren es seine Worte. Dieser Fremde hatte Lanson gerade bei seiner wahren Identität benannt. Aber woher kann ein einfacher Mensch dies nur wissen? „Ich werde nicht aufgeben und wer des Todes ist, bestimmst nicht du“, rief Lanson dem Fremden zu. „Aber wenn du es schon wagst mich bei meiner wahren Identität anzusprechen, so bringe auch noch den letzten Funken Mut auf und verhülle nicht mehr deine Gestallt, zeige dich mir, ich will sehen mit wem ich es zu tun habe“. Auf Lansons Aufforderung folgte jedoch nur ein höhnisches Grinsen von den Fremden, ehe dieser antwortete: „Schön, dann Blicke dem Tod ins Gesicht“. Er hob seine beiden Hände zum Kopf und wickelte sich den Turban ab, als auch das Tuch, welches sein Gesicht bedeckt gehalten hatte. Beides fiel auf den Boden. Ein leichter Schauer lief Lanson den Rücken hinunter, denn er erkannte, dass der Fremde nicht nur Augen und Stimme einer Schlange hatte, sondern seine Haut auch genauso wie die einer Schlange geschuppt war. Nun gab es keinen Zweifel, dieser Fremde war einer aus dem Wüstenvolk und nicht nur das, er zählte zu den Wesen, die den Reptilien sehr nahe standen und in entfernter Weise mit ihnen verwand waren. Nach der Stimme zu urteilen gehörte dieser Fremde den Schlangenmenschen an. Ihnen konnte man gar nicht vertrauen, denn sie sprachen steht’s mit gespaltener Zunge und versuchen einen zum Bösen zu verführen, wo sie nur konnten. ’Eile Mensch’, mischte sich plötzlich Sharad, dessen Stimme in Lanson Gedanken zitternd widerhallte. Auch das haselnussbraune Fell von dem edlen Ross war mit kaltem Schweiß bedeckt und die Muskeln bebten nur so vor Schmerzen. Sharad war als Wegbegleiter sehr eng mit seinem Menschen verbunden und spürte daher die gleichen Schmerzen wie Lanson. Doch im Gegensatz zu dem Priester, besaß das Ross keine so disziplinierte geistige Stärke wie er. Es fiel Sharad sichtlich schwer nicht vor Schmerzen Wahnsinnig zu werden. Den Augenblick der Unachtsamkeit ausnutzten, gab der Fremde einen zischenden Laut von sich und warf aus seinen Ärmeln Sharad eine Giftschlange zu, die sich sofort in den Flanken des Hengstes verbiss und ihr Gift in dessen Blut einflößte. Ein Ausruf des Schmerzes, in Form eines lauten Wieherns stieß aus der Kehle des Pferdes. Während Sharad versuchte die Schlange los zu werden und gegen das Gift anzukämpfen, wandte Lanson sich wieder dem Buch zu und sprach schnell, aber dennoch deutlich und betont weiter. „Oh nein, das wirst du nicht zu Ende bringen, ich lasse dies nicht zu. Malus Spectare (Böser Blick)´“, rief der Fremde und stieß seinen ausgestreckten Arm und die Hand nach vorne. Eine violette Energiewelle stieß aus der Hand des Fremden und breitete sich zu allen Seiten aus, während es auf Lanson zu raste, wie eine Violette Sichel. Doch so einfach gab der Priester nicht auf. Nun da der Fremde wusste wer er war, konnte er auch seine ganze Kraft zeigen. Ohne etwas zu sagen, sondern nur den rechten Arm hebend, entstand ein riss im Erdboden und eine Wand aus Erde erhob sich vor Lanson und schützt ihm vor den Angriff des Fremden. Der Blick des Priesters zeigte Entschlossenheit und jegliche Zweifel die ihn noch vor kurzem überkommen sind, waren mit einen Mal vernichtet. Denn um nichts auf der Welt wollte der Priester kurz vor dem Ziel Aufgeben. Wobei er nur für die Erdbewohner der Priester war, denn in Wirklichkeit war Lanson einer der 12 Wächter der Magie. So plötzlich wie er seine Magie eingesetzt hatte, genauso plötzlich kehrten die Schmerzen wieder und stachen gnadenlos wie ein Dolch zu. Überrannt von diesen Schmerzen, fiel seine Konzentration und der schützende Erdwall fiel in sich zusammen. Der Wächter hatte vergessen dass er im Ritual die Erdmagie in seiner gebündelten Kraft gerufen hatte. Lanson hatte ein Fehler begannen, ein Fehler der nie hätte passieren dürfen. Die Magie des Fremden traf den Wächter und ging durch ihn hindurch, wie bei einen Geist. Lanson zuckte kurz zusammen als die Magie ihn berührte und er spürte sogleich wie sich sein Bewusstsein von seinen Körper trennen wollte. Ein markerschütternder Schrei drang aus Lansons Kehle und hallte in den Gängen außerhalb der Bibliothek wieder. Es war aus, so war sich der Wächter sicher. Er konnte das Gebet nicht mehr zu ende sprechen und somit war die Magie Erde für immer verloren. Schlimmer noch, sie könnte in die Hände dieses Ordens fallen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah Lanson den Fremden hasserfüllt an. Sharad erging es nicht besser, der Hengst brach zusammen als sein Mensch diese Schmerzen verspürte. Er litt mit seinen Menschen, doch die Schmerzen waren für den Hengst zuviel, er konnte sie nicht ertragen hinzu kam noch der Wahnsinn den der Hengst durch das Gift der Schlange verfiel. Der Hengst richtete sich auf und galoppierte in den Kreis des Pentagramms. Der Wächter wollte seinen Wegbegleiter noch aufhalten, doch es war zu spät. Kaum hatte der Hengst einen Huf auf das Pentagramms gesetzt, verschwanden die einzelnen Linien des Pentagramms und es bildete sich ein schwarzes Loch in genau dieser Form. Dunkle Schatten griffen nach Lanson und seinen Wegbegleiter und zerrten ihn in die Tiefe. Immer weiter wurden die beiden in die Tiefe gezerrt, bis das Loch sie endgültig verschluckt hatte. Das Loch verschwand wieder und man sah nur noch das normale Pentagramm auf den Boden. Der Fremde starrte verwirrt aber auch wütend zugleich in den Raum. Nicht nur der Wächter und der Hengst waren verschwunden, sondern auch der Pult und das Buch. Eine Reihe von Flüchen und Schimpfwörtern folgte den Fremden, während dieser eilig das Kloster verließ um seinen König zu berichten was geschah Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)