Red Tears von Alaiya (Ein Vampirroman) ================================================================================ Kapitel 2: Eine Reise beginnt ----------------------------- Kapitel 02: Begin of a journey Als ich wieder zu mir kam hörte ich das Surren eines Motors. Ich war in einem Auto. Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte. Es war alles verschwommen. "Bist du wach?" fragte eine sanfte Mädchenstimme. Eine kalte Hand strich mir die Haare aus dem Gesicht. "Ja..." murmelte ich, während langsam meine Umgebung klarer wurde. Ich lag auf der Rückbank eines Autos. Ein blondes Mädchen von 11 oder 12 Jahren, das meinen Kopf in ihren Schoß gebettet hatte sah mich an. Es war immer noch Nacht, doch ich vermochte nicht zu sagen, o es noch die selbe Nacht war, in der ich ohnmächtig geworden war. Was war eigentlich passiert? "Wir sind gleich aus Belgien raus." Verkündete eine Männerstimme von vorne. Die selbe Stimme, die ich gehört hatte, bevor ich ohnmächtig geworden war. "Was?" murmelte ich. Wir waren nicht mehr in Deutschland? "Wo bringt ihr mich hin?" "Ach, du bist endlich wach, Christine?!" stellte der Fahrer fest, ohne auf meine Frage einzugehen. "Woher kennst du meinen Namen?" Ich wurde immer verwirrter. Wer waren die beiden? Warum hatten sie mich mitgenommen? Und, Gott verdammt, was ging hier eigentlich vor? "Ich gehe einfach davon aus, dass du Christine bist, da du das Amulett trägst." Antwortete er gelassen. In meinem Kopf drehte es sich immer mehr. Was hatte das Amulett jetzt wieder damit zu tun? Mir viel ein, dass das Monster auch nach dem Amulett gefragt hatte. Aber wieso? Es war doch nur ein einfaches Erbstück. Mit dröhnendem Schädel setzte ich mich auf und stellte fest, dass meine Füße verbunden waren. "Ihr hab mir einiges zu erklären," sagte ich dann, als der Schmerz im Kopf nachließ. "Wieso bringt ihr mich weg? Wer seid ihr? Was war das für ein Monster, das mich angegriffen hat? Was hat das Amulett damit zu tun? Warum..." "Stop! Stop! Stop!" rief der Mann von vorne und unterbrach damit den Strom meine Fragen. "Ich werde dir alles erklären, aber langsam..." Er lachte. "Wir sollten uns wirklich ersteinmal vorstellen. Also, mein Name ist Raphael und neben dir sitzt Magaretta. Alles weitere wird sie dir später erklären. Wir sollten uns jetzt erst einmal beeilen, dass wir vor dem Sonnenaufgang ankommen." Damit drückte er aufs Gaspedal. "Ich sah das Mädchen neben mir an. "Was meint er damit?" Doch dieses kicherte nur. "Gedulde dich. Wir werden dir alles erklären, wenn wir unser Ziel erreicht haben." Etwa eine Stunde später hielt der schwarze Wagen vor einem französischem Hotel, welches an einer Landstraße, abseits von einem Dorf gelegen war. Raphael buchte zwei Zimmer für uns, mit Betonung darauf, dass die Jalosie der Zimmer vollkommen dicht sein sollten. Dann brachte er Magarette und mich in die obere Etage des Hotels, wo er die Zimmer gebucht hatte. Dann schloss Raphael die Tür zu dem Zimmer 207 auf und ließ uns ein. Das Zimmer war sehr klein, so dass der Platz gerade für ein Bett und zwei Stühle reichte. Das erste, was Raphael tat, nachdem er nach uns den Raum betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte, was, dass er zu den Fenstern ging und die Jalousien herunter lie0. Als ich ihn fragen ansah, sagte er nur: "Wir haben kurz vor sieben, die Sonne wird bald aufgehen." Was in mir nur noch mehr Fragen aufwarf, anstatt welche zu beantworten. Warum fürchteten sie sich so vor dem Sonnenlicht? "Setz dich," forderte mich Raphael freundlich auf und macht eine Handbewegung auf einen der Stühle, während er selbst auf dem anderem Platz nahm. Nach kurzen Zögern setzte ich mich auf den mir angebotenen Stuhl. Magarette ließ sich auf dem Bett nieder. Eine Weile herrschte Schweigen und zum ersten Mal konnte ich Raphael in aller ruhe beobachten. Er war Anfang zwanzig, durchschnittlich groß, hatte aber kräftige Schultern. Sein Haar schimmerte merkwürdig silberweiß; er hatte es zu einem Zopf zusammengebunden, der ihm in den Nacken hing. Sein Gesicht war hager und blass und doch... irgendetwas daran zog meinen Blick immer wieder auf sich. Raphael trug ein weißes Rüschenhemd und einen schwarzen Mantel darüber; dazu eine schwarze Hose und ebenso schwarze Schuhe. Magarette hingegen war in ein merkwürdiges, blutrotes Kleid, welches ebenfalls mit Rüschen versehen war, gekleidet, was beiden ein sehr altertümliches Aussehen verlieh, so, als stammten sie aus einem der letzten Jahrhunderte. Ich kam mir irgendwie merkwürdig neben ihnen vor, so in Jeans und Sweatshirt. Schließlich wurde die Stille von Magarette gebrochen: "Heute abend werden wir weiterfahren. Vielleicht ist es besser, wenn du dich bis dahin hinlegst, Christine, du musst erschöpft sein." Das stimmte, aber ich wollte nicht schlafen, ich wollte Antworten. "Aber," begann ich. "Wolltet ihr mir nicht etwas erklären? Ich meine, ihr habt mich ,entführt' und nach Frankreich verschleppt... Warum das alles? Woher kennt ihr meinen Namen? Und warum hat mich dieses Monster angegriffen? Und was war das überhaupt?" Raphael sah mich nachdenklich an und irgendwie lief mir ein kalter Schauder unter seinem Blick den Rücken hinunter. Doch dann lächelte er wieder. "Wir sind nicht die Richtigen um dir deine Fragen zu beantworten." "Aber ihr habt doch gesagt..." Ich wollte wiedersprechen, wurde dann aber von ihm unterbrochen: "Wir haben gesagt, dass wir dir alles erklären, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Das hier ist aber noch nicht unser Ziel. Du wirst dich bin morgen gedulden müssen." "Aber wieso?" fragte ich, während in mir langsam Wut hochkochte. "Was macht es für einen Unterschied, ob ihr es mir hier, oder woanders erklärt?" "Das wirst du schon noch erkennen," meinte Raphael sanft. "Allerdings, eine deiner Fragen kann ich dir beantworten, auch wenn ich bezweifle, dass es dir weiterhilft: Das Monster war ein Guhl, ein niedriger Vampir. Es wurde wohl von seinem Meister geschickt um das Amulett zu holen." "Aber warum?" fragte ich wieder. Merkwürdiger Weise wunderte mich die Tatsache, dass man unbedingt das Amulett stehlen wollte mehr, als die, dass es Vampire und sonst was für Monster gab. "Auf die Antwort wirst du noch etwas warten müssen," meinte Magarette, die die ganze Zeit geschwiegen hatte. "Würdest du jetzt bitte nach nebenan gehen? Immerhin hat Raphael extra ein zweites Zimmer für dich gemietet. Von mir aus kannst du den ganzen Tag aufbleiben, aber wir würden uns gerne ausruhen. Verstehst du, Christine?" "Und meine Fragen?" meinte ich. "Wir werden dir schon noch alles erklären," antwortete sie nur. "Du musst dich in Geduld üben." "Es wäre wirklich besser, wenn du dich ausruhst." meinte Raphael mit seiner -wie immer- sanften Stimme. Ohne zu wissen warum nickte ich, woraufhin er mir den Schlüssel für das Nebenzimmer (Nr. 206) in die Hand drückte. Wie hypnotisiert ging ich nach draußen (hinter mir wurde die Tür geschlossen), schloss dann selbst die Tür zum Nebenzimmer auf und trat ein. Rötliches Licht schimmerte mir entgegen. Ich blinzelte. Die Sonne ging gerade draußen auf. Innerlich schmollte ich noch, weil mir niemand Antwort gegeben hatte, wo ich doch so viele Fragen hatte, aber nun wollte ich das erst einmal vergessen. So ging ich zum Fenster und öffnete es, woraufhin mir der kühle Morgenwind ins Gesicht wehte. Immerhin: Ich war nicht mehr im Internat. Ich war frei! Frei von meiner Tante, meinen Lehrern, meinen Mitschülern... Ich würde vielleicht nie mehr zurück müssen. Bei diesem Gedanken seufzte ich zufrieden, ich ahnte noch nicht, dass einer der letzten Tage anbrach, an denen ich die Sonne sah. Ich lehnte nur am Fenster und genoss, dass die aufgehende Sonne meine Haut sanft streichelte und wärmte. Dann -nach etwa einer halben Stunde- legte ich mich hin und schlief überraschend schnell ein. ~Wieder entfernte sich mein Bruder, wieder drehte er sich um und wieder lief eine blutrote Träne über seine Wange. Dann war er plötzlich verschwunden. Ich schwebte in vollkommener Leere. Rabenschwarzes Nichts umgab mich. Doch von irgendwo kam ein schwaches, schimmerndes Licht. Dann erkannte ich, dass dieses Licht von irgendetwas in weiter Entfernung ausging und ich kannte nur noch einen Gedanken: Ich wollte zu der Quelle des Lichtes, raus aus der Dunkelheit! Und tatsächlich; ich bewegte mich auf das Licht zu... Oder war es umgekehrt? War es das Licht, was sich mir näherte? Nun erkannte ich, dass das Licht von einer Kugel ausging. Ja, diese Kugel bestand aus Licht, und gab eben dieses in die Dunkelheit ab. Im inneren der Lichtkugel war ein roter Stein, nein es war ein blutroter Tropfen. Ich wollte nach der Kugel greifen, doch gleichzeitig griff auch jemand nach mir. "Der letzte Tropfen Blut, das rote Juwel, was uns von dem Tageslicht trennt. Komm! Komm zu uns! Opfere uns dein Blut, Aube!" riefen plötzlich Tausende schriller Stimmen. Dann wurde ich nach hintern gezogen. Die Kugel zerbarst und ich fiel in ein Meer ewiger, kalter Dunkelheit... ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)