Ageha no kage von VampirSchäfchen (~Schatten des Schmetterlings~) ================================================================================ Kapitel 1: In a cold night of autumn ------------------------------------ ~Ageha no kage~ +Tetsu gewidmet. Erstens, weil sie mir beim Ideensammeln geholfen hat, und zweitens weil ich sie so gerne mag+ ^-^ I. In a cold night of autumn Lächelnd beobachtete die dunkelgekleidete Gestalt, die schon seit geraumer Zeit an einem Tisch in der Ecke der Schenke saß, vor ihm ein Glas Wein, das er nicht angerührt hatte, und eine Suppe, die er nicht zu essen gedachte, den hübschen jungen Mann, der gerade mit einem Tablett aus der Küche hervor trat. Wahrscheinlich ahnten die wenigsten hier, dass er männlichen Geschlechtes war. Zu anmutig bewegte er sich in dem dunkeln Kleid mit der weißen Spitze an den Ärmeln, die die Hälfte seines schlanken, weißen Unterarmes bedeckte, und dem wallenden Rock, der weich an seinem zierlichen Körper hinab fiel und fast den Boden berührte. Sein langes, braunes Haar war hinten hochgesteckt und bewegte sich leicht wenn er von Tisch zu Tisch schritt, Bestellungen annahm oder Getränke und Speisen servierte. Asagi strich sich eine Strähne seines eigenen, tief schwarzen Haares, das ihm glatt ins Gesicht fiel, aus den Augen. Der andere konnte froh sein, dass er im England des 18. Jahrhunderts, und nicht später lebte, denn sonst wäre es unweigerlich aufgefallen, dass er keine Frau war, so hübsch sein Gesicht auch aussah. In der Tat war er einer der hübschesten Menschen, die Asagi je gesehen hatte, und das sollte schon etwas heißen. Schließlich war der Dunkelhaarige mit den tief roten Augen schon vielen, vielen Menschen begegnet. Mit einem leicht angewiderten Gesichtsausdruck hob er das Glas mit dem dunkelroten Wein an die Lippen und leerte es. Er mochte den Geschmack nicht unbedingt und zog eine andere Flüssigkeit mit der gleichen Farbe diesem Übelschmeckendem Gebräu vor. Früher hatte er es wohl einmal gemocht, doch das lag nun schon lange zurück. Dennoch hob er die Hand um eine der Bedienungen auf sich aufmerksam zu machen. Das Mädchen eilte hastig auf ihn zu und verbeugte sich leicht, „Was wünscht ihr, mein Herr?“, fragte sie und sah den jungen Mann etwas ängstlich an. „Wer ist sie?“, Asagi nickte in die Richtung des braunhaarigen Jungen, der gerade einen älteren Herrn bediente. „Shinya, Herr“, das Mädchen wurde sichtlich unruhig und spielte mit den fingern an der Spitze ihres Kleides herum. Der Schwarzhaarige nickte leicht und ein Lächeln huschte über seine Lippe. „Kann…. ich noch etwas für euch tun, Herr?“, wollte die Bedienung leise wissen. Er wies zur Antwort auf sein leeres Glas. Sie nickte, verbeugte sich noch einmal und nahm dann das Glas mit sich, als sie davon eilte. Zufrieden heftete Asagi seine Augen wieder auf Shinya, der sichtliche Schwierigkeiten hatte, ein mit benutztem Geschirr überladenes Tablett heil in die Küche zu bringen. Nachdem er wieder in den Raum zurückgekehrt war, stürzte das Mädchen, welches Asagi so eben bedient hatte auf ihn zu, sah sich nach allen Seiten um und zog ihn ungeduldig in eine Ecke des Raumes, wo sie etwas vor Blicken geschützt waren. „Der junge Herr dort hinten“, sie deutete verstohlen mit dem Finger auf Asagi, der gerade einen kurzen Blick auf die junge Frau warf, die ihm frischen Wein einschenkte und sich danach unverzüglich wieder entfernte, und sich dann scheinbar dem Geschehen in einer anderen Ecke des Raumes zuwandte, und drehte sich dann wieder zu Shinya, „hat eben nach dir gefragt, Shinya… Er scheint sich ziemlich für dich zu interessieren. Schon den halben Abend sieht er dich an….“ Die junge Frau war sich offensichtlich nicht sicher, ob das nun schlecht oder gut war. Shinya zuckte jedoch nur mit den Schultern und lächelte sie kurz an. „Mach dir keine Sorgen um mich….“, mit diesen Worten ging er wieder seiner Arbeit nach. Er vermied es viel zu reden, sprach leise und verstellte seine Stimme und kam damit eigentlich ganz gut durch. Während er gerade die Bestellung eines drahtigen, uniformierten Mannes annahm, sah er kurz zu dem dunkelhaarigen Mann hinüber, auf den man ihn aufmerksam gemacht hatte, und zuckte leicht zusammen als ihre Blicke sich trafen. Die Augen des anderen waren von einer dunkelroten Farbe. Unwillkürlich erschauderte er und sah dann hastig zu dem Uniformierten. „Was gibt es dort hinten denn interessantes zusehen, meine Hübsche?“, wollte der Mann wissen und beugte sich leicht über den Tisch. „Nichts besonders….“, murmelte der Braunhaarige schüchtern, verbeugte sich und schritt davon. Asagi verkniff sich ein leises Lachen. Er hatte beide Gespräche gehört und verspürte eine zunehmende Faszination für das hübsche Wesen mit den braunen Haaren. Doch dieses Gefühl entsprach nicht der herkömmlichen Zuneigung, die er sonst beim Anblick eines hübschen Menschen verspürte…. Als Shinya endlich auf die Straße hinaus trat, war es weit nach Mitternacht. Ein fahler Halbmond stand am Himmel und tauchte die Gassen in ein milchiges Licht. Schon lange hatte der Nachtwächter die Lampen gelöscht, so dass der Mond nun die einzige Lichtquelle auf Shinyas Heimweg war. Der schlanke Junge seufzte und schlang die Arme um seinen Körper. Schon seit Wochen arbeitete er Nacht für Nacht in der Schanke, nahm dafür wechselnde Arbeitszeiten und unfreundliche Gäste ihn Kauf, schlüpfte immer wieder in die Kleider einer Frau und gab sich als solche aus, nur weil die Bezahlung relativ gut war, zumindest im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten Geld zu verdienen, die für ihn bestanden. Sein Vater war vor einigen Monaten gegangen und hatte seine schwangere Frau und zwei Söhne einfach alleine in den herbstlichen Gassen Englands zurückgelassen. Wahrscheinlich war er der Armut und der harten Arbeit überdrüssig gewesen. Nun war es an Shinya und seinem Bruder Dai das nötige Geld für die Familie zu verdienen, da ihre Mutter erst vor kurzem einen kleinen Jungen entbunden hatte, und nun an Kind und Bett gefesselt war, und ihrem Beruf als Schneiderin somit nicht nachgehen konnte. Allmählich hasste Shinya seinen Vater wirklich dafür, dass er sie alleine gelassen hatte. „Na Hübsche? So spät noch allein auf der Straße?“, der Uniformierte, den er vorhin bedient hatte, kam um einige Gläser Wein schwerer auf ihn zu und grinste dabei über das ganze Gesicht. „Hast du nicht Lust noch etwas mit mir zu kommen? Ich könnte dich wärmen in dieser kalten Nacht…“ „Ich fürchte ich muss euch enttäuschen, denn die junge Dame geht heute Nacht schon mit mir…“, eine Hand legte sich auf die Schulter des braunhaarigen Jungens. Überrascht wie kalt sie doch war, drehte Shinya sich nach dem Eigentümer um und sah direkt in ein Paar tief roter Augen. Asagi lachte als er bemerkte wie verwirrt Shinya anscheinend war und legte den Arm vollends um die schmalen Schultern des anderen. „Sie entschuldigen uns?“, der Schwarzhaarige hob wie zum Abschied die Hand und ging zusammen mit Shinya, der tatsächlich nicht wusste was er von der Sache halten sollte, an dem nicht minder verdutzten und auch etwas wütenden Mann in Uniform vorbei. „Ähm… Vielen Dank…“, murmelte Shinya schüchtern als sie den Mann hinter sich gelassen hatten und wartete darauf, dass der andere seinen Arm von ihm nehmen würde, doch er tat nichts dergleichen. „Ganz schön gefährlich, sich als Frau auszugeben, findest du nicht auch?“, Asagi lächelte ihn an. Shinya erstarrte. „Woher wisst ihr...?“, der andere lachte nur leise. Er ließ von dem Jungen ab und stellte sich vor ihn, sah ihn prüfend an. Shinya wurde zusehends nervöser. Wie konnte der seltsame Fremde es wissen? Bis jetzt hatte es Niemand bemerkt. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Wange, und ehe er auch nur irgendwie reagieren konnte, hatten sich zwei weiche, kühle Lippen auf die seinen gelegt und sie mit einem sanften Kuss verschlossen. Erschrocken wich Shinya zurück als er dann auch noch eine feuchte Zunge an seinen Lippen spürte. Asagi lachte erneut und leckte sich über die Lippen. Der Kleine schmeckte wirklich wundervoll. „Ich denke wir werden uns schon bald wieder sehen….“, er verbeugte sich wie nach einem Tanz und lächelte dem vollends verwirrten Jungen zu. Dann drehte er ihm den Rücken zu und schritt in die Nacht hinaus. Shinya starrte ihm nach, unfähig sich zu bewegen. Erst als der Fremde seinen Blicken entschwunden war, löste er sich aus seiner Starre und eilte hastig die Gassen entlang, seinem sicheren Zuhause entgegen. In der kleinen Kammer, die er sich mit seinem älteren Bruder teilte, angekommen, war er sich bereits nicht mehr sicher, ob das eben vielleicht nur ein Traum gewesen war. Mit einem leisen Seufzen begann er sich aus dem Kleid zu schälen, was gar nicht so einfach war, auch wenn er darin mittlerweile schon reichlich Übung hatte. „Soll ich dir helfen?“, im Bett neben ihm regte sich etwas und sein Bruder Dai richtete sich verschlafen auf. „Das wäre nett… Entschuldige, dass ich dich geweckt habe….“, Shinya drehte ihm den Rücken zu, damit sein Bruder Kleid und Korsett öffnen konnte. „Danke…“, er schlüpfte aus dem Kleidungsstück und legte es ordentlich auf einen Stuhl. „Wie war es Heute Nacht?“, wollte Dai wissen und stützte sein Gesicht auf seine Hände. „Ruhig, so wie immer…“, log Shinya und setzte sich im Schneidersitz vor ihm auf den Boden, „Wie geht es Mutter?“ „Leider unverändert…. Aber der Kleine macht sich recht gut…. Heute hat er zum ersten Mal richtig gelächelt und versucht an meinen Haaren zu ziehen…“, der Jüngere der beiden lächelte still vor sich hin. Weil er und Dai arbeiteten musste es dem kleinen Toshiya, wie ihre Mutter das Kind nach seinem Vater benannt hatte, wohl ium diesen nie zu vergessen, an nichts mangeln. Er hatte sogar ein kleines Kinderbett und Shinya hatte ihm einen kleinen, weißen Hasen aus einem alten Hemd genäht. Dai strich sanft über die Wange seines Bruders. Dieser blickte aufeinmal besorgt auf und legte seine Hand auf die Stirn des Älteren. „Du hast ja Fieber!“, der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern. „Nur ein kleines bisschen… Mach dir keine Sorgen… Morgen geht es mir bestimmt wieder gut….“, Obwohl Shinya das sehr stark bezweifelte nickte er nur und kroch dann in sein eigenes schmales Bett, unter die mehrfach geflickte Decke. Was, wenn Dai ernsthaft krank würde? Arbeitsplätze waren jetzt, da immer mehr Bauern vom Land in die Stadt ziehen mussten, ziemlich rar, und wahrscheinlich würde Dais Arbeitsgeber nicht lange fackeln und ihn hinauswerfen, wenn er länger als Zwei Tage nicht bei der Arbeit erschien. Mit einem energischen Kopfschütteln vertrieb er den unheilvollen Gedanken und versuchte einzuschlafen. Bevor er tatsächlich in den Schlaf abglitt, dachte er noch einmal an den geheimnisvollen Fremden mit den seltsamen Augen und den pechschwarzen Haaren, und daran, ob er ihn tatsächlich bald wieder sehen würde. Was er nicht wissen konnte war, dass eben dieser junge Mann gerade vor seinem Haus neben der hohen Eiche stand und seine Augen auf das offene Fenster der Kammer gerichtet hatte. Ein kleines Schild an der Haustür wies auf eine Schneiderin hin. Asagi wartete bis es ganz still war. Dann erklomm er geschickt und ohne seine Kleidung zu beschmutzen die Eiche und landete mit einem Satz geschmeidig auf der Fensterbank des Kammerfensters. Vorsichtig setzte er die Füße auf den alten Holzfußboden und näherte sich Shinyas schlafender Gestalt. Eigentlich hatte er ihm nur folgen wollen, damit er wusste, wo er wohnte, um sich dannach an einen belebteren Platz zubegeben, um sein heutiges Abendmahl zu wählen, doch irgendwie war die Verlockung dem hübschen Jungen noch einen kleinen Besuch abzustatten, zu groß gewesen. Zärtlich strich er über die blasse Wange des Schlafenden. Obwohl er ein Mann war, roch er einfach nur unglaublich verführerisch. Langsam beugte sich Asagi vor und küsste ihn erneut auf die hübschen, weichen Lippen. Er würde schon noch einen Weg finden, ihn irgendwie für sich zu bekommen, ohne ihm dafür Gewalt antun zu müssen. Der Schwarzhaarige wandte sich zu dem anderen Bett um, in dem ein anderer junger Mann ruhig schlief. Er war eindeutig krank, und vielleicht würde genau das der Schlüssel zu Shinya sein. Asagi grinste und entblößte dabei zwei lange, scharfe Eckzähne. Mit einem letzten Blick auf den Schlafenden Shinya schwang er sich wieder aus dem Fenster und landete, fast ohne ein Geräusch zuverursachen, auf dem Boden vor dem Haus. Ziemlich gut gelaunt schlenderte er die Gasse hinunter und horchte in die Nacht auf der Suche nach Stimmen. Ein paar Ecken weiter fand er ein Gasthaus, vor dessen Schwelle ein junges Mädchen lagerte und auf potenzielle Kundschaft wartete. Er grinste. Kundschaft konnte sie bekommen. Aber er würde definitiv ihr letzter Kunde sein. Ano... Ich weiß der Name des Kapitels ist ziemlich einfallslos~ .... Bekomm ich trotzdem ein Kommi? *furchtbar-lieb-schau* In jedem Fall Danke fürs Lesen... *verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)