Ageha no kage von VampirSchäfchen (~Schatten des Schmetterlings~) ================================================================================ Kapitel 3: Black angel of Death ------------------------------- Mau... Nach endlos langen Ewigkeiten ein neues Kapitel... >_____________< III. Black angel of Death Für einen Augenblick war Shinya zu verwirrt durch die Berührung des anderen, als dass er auch nur im Ansatz über diesen Vorschlag hätte nachdenken können. Sein dunkelhaariger Gegenüber sah ihn erwartungsvoll an und strich mit den Fingerkuppen erneut über diesen verlockenden, schneeweißen Hals und ließ sich einfach von dem sanften Duft des Jüngeren betören während er etwas ungeduldig auf eine Antwort wartete. Die Gedanken des Braunhaarigen kamen langsam wieder in Schwung und er fragte sich plötzlich, ob der hübsche junge Mann sich nur einen Scherz mit ihm erlaubte. Warum sollte er ausgerechnet ihn unbedingt bei sich anstellen wollen, und war dazu auch noch bereit einen so hohen Preis dafür zu zahlen? Jedes andere Mädchen in der ganzen Gegend konnte er einfacher haben. Zudem war er ja nicht einmal eine Frau… Gänzlich durcheinander überwand er sich dazu Asagi in die Augen zu sehen und erschauderte. Seine Augen waren von einer widernatürlichen Schönheit, die er sich nicht erklären konnte. Kein Mensch konnte solche Augen haben. „Und?“, der drängende Unterton in der Stimme des anderen war nicht zu überhören. An dieser Geschichte musste einfach etwas nicht stimmen. Verunsichert wich Shinya einen Schritt zurück. Aber selbst wenn an der Sache ein gewaltiger Harken sein sollte, hatte er denn überhaupt eine Wahl, wenn er Dai nicht verlieren wollte? Ein leises Seufzen kam über Asagis Lippen. So sehr er sich auch danach sehnte, den Jüngeren so schnell wie möglich bei sich zu haben, wie es aussah war er in diesem Moment noch zu keiner Entscheidung fähig. Zärtlich strich er über die blasse Wange des Braunhaarigen. Die Haut fühlte sich so weich an. Der Kleinere schauderte leicht und ein Lächeln schlich sich auf Asagis Lippen. Shinya sah beschämt zu Boden und wagte es eine ganze Weile nicht den Blick wieder zu heben. Als er schließlich doch aufsah, fiel ihm erneut auf, wie atemberaubend schön der andere war. Das schwarze Haar glänzte matt im Mondlicht, welches beinahe die gleiche Farbe wie die Haut Asagis hatte, und die dunklen Kleider standen ihm mehr als nur perfekt. Unmöglich, dass sich ein solches Wesen tatsächlich ernsthaft für ihn interessierte. „Ich sehe schon… Anscheinend brauchst du für deine Antwort noch etwas Zeit…“, ein Hauch von Bedauern und Enttäuschung lang in der angenehmen Stimme, „Lass es mich einfach wissen, wenn du dich entschieden hast…“, widerwillig zog er die Hand zurück. Shinya war so schön warm. Warum sagte er nicht einfach ja? Mit einem letzten charmanten Lächeln beugte er sich kurz vor, um mit seinen Lippen flüchtig die des anderen zu berühren und machte sich dann mit ausgreifenden Schritten davon. Genauso regungslos wie in der Nacht zuvor blickte Shinya dem blassen jungen Mann nach. Er hätte eigentlich sofort zusagen müssen! Egal ob es sich nur als ein Scherz entpuppt hätte, und der andere dann über ihn gelacht hätte! Es war nicht wichtig, was mit ihm selbst geschah, und wohin er gebracht wurde. Er musste doch Dai helfen. Hatte er das denn vergessen? Sein älterer Bruder würde sonst sterben… Und er zögerte? Plötzliche Wut über sich selbst wallte in ihm auf. Wie konnte er nur so egoistisch sein? Dai hätte nicht eine Sekunde gezögert, wenn er an seiner Stelle gewesen wäre. Betrübt und voller Verwirrung und Wut setzte er sich in Bewegung, seinem Zuhause entgegen. Im Haus war es ebenso still wie auf den Straßen. Ein schwacher Wind strich durch die Gassen und wisperte im trockenen Laub der Eiche. So leise wie nur möglich erklomm Shinya die Holztreppe zu der kleinen Dachkammer. In dem dunklen Raum raschelte es leise, kaum dass er ihn betreten hatte. „Dai? Bist du wach?“, fragte er zaghaft in das Dunkel. Keine Reaktion, keine Antwort. Der zierliche Junge machte ein paar zaghafte Schritte in das Zimmer. Vom Bett seines Bruders her war ein leiser Laut zu vernehmen. Ein leises, gequältes Stöhnen. „Dai?“, seine Stimme war zittrig und hoch. Er riss ein Zündholz an und entfachte eine Kerze und näherte sich vorsichtig dem Bett seines älteren Bruders. „Dai? Geht es dir gut?“, der Lichtschein der Kerze fiel auf den Körper des Älteren. Erschrocken zuckte Shinya zusammen. Dai sah schlimm aus. Sein Gesicht war wächsern und verschwitzt. Dais Lieder flatterten und er schlug die Augen auf. Seine Hand zitterte als er sie hob um die Wange seines Bruders zu berühren. „Da bist du ja wieder…“, seine Stimme klang so schwach, dass sich in Shinya alles zu einem eisigen Klumpen zusammen zog. „Wie geht es dir?“, wollte er leise wissen, auch wenn er auch so wusste, dass es seinem Bruder miserabel ging. Schuldgefühle keimten in ihm auf. Dai brauchte dringend Hilfe… Sehr dringend sogar…. „Mir ist so… kalt…“, er schloss die Augen. „Ich gebe dir meine Decke…“, vorsichtig strich Shinya über die nasse Stirn seines Bruders. „Aber worunter wirst du denn schlafen? Es ist doch so kalt…“, widersprach Dai als sein Bruder in behutsam zudeckte. „Ach das geht schon… Mach dir bitte keine Gedanken… Du musst wieder Gesund werden… Das ist jetzt alles, was wichtig ist…“ Dai schaffte nur noch ein schwaches Nicken, bevor er wieder in einen unruhigen Schlaf sank. Eine Träne rann über Shinyas Wange. Seine eigenen Worte hallten ihm in den Ohren wieder. Ja. Sein Bruder musste wieder gesund werden, das war alles was zählte, und der Preis der dafür zu zahlen war, hatte keine Bedeutung… Weitere Tränen bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Dai durfte einfach nicht sterben! Shinya richtete sich in verzweifelter Entschlossenheit auf und brachte dabei die Flamme der Kerze zum Verlöschen. Er konnte seinen Bruder nicht sterben lassen! Wenn er nicht mehr da war… Der Gedanke brachte ihn zum Schluchzen. Er schüttelte den Kopf und verließ dann hastig die kleine Dachkammer und das Haus. Immer noch weinend sah er sich auf der Straße um. Er musste Asagi so schnell wie möglich finden, um ihm zu sagen, dass er bereit war alles zu tun, wenn er nur die Behandlung seines Bruders bezahlte. Er rannte los, ohne zu wissen, wohin er wollte, oder wo er den Schwarzhaarigen finden konnte. Je länger er rannte, desto mehr drang ihm ins Bewusstsein, dass er so gut wie keine Chance hatte, ihn in dieser Nacht noch zu finden. Er wusste schließlich rein gar nichts über ihn… Seine Schritte wurden langsamer und neue Tränen hinterließen feuchte Spuren auf seinem Gesicht. Verzweifelt und durch die Tränen seiner Sicht beraubt, lehnte er sich an eine rissige Hausmauer und schluchzte leise vor sich hin. „Asagi… Wo bist du nur?“ „Und? Hast du dich entschieden?“ Verschreckt sah Shinya zu der dunklen Gestallt empor, die unmittelbar vor ihm stand und ihn aus unergründlichen Augen ansah. Selbst jetzt im Dunkeln konnte er die rote Färbung der Iris des jungen Mannes erkennen. „Asagi…“, hauchte er in einer Mischung aus Erleichterung und Verwunderung. „Und? Wie lautet nun deine Antwort?“, er griff sanft nach Shinyas zitternden Händen. „Ich…. Werde alles tun, was ihr von mir verlangt… Solange ihr meinem Bruder helft…“ Ein unterwartet sanftes Lächeln huschte über Asagis Züge, „In Ordnung… Und nun hör auf zu weinen… Es gibt keinen Grund mehr dazu…“ Er wusste kaum selbst was er tat als er den zierlichen Jungen mit dem Körper sanft an das kalte Mauerwerk drückte, ihn an den schmalen Handgelenken fasste und zärtlich küsste. Der Geruch des Braunhaarigen brauchte ihn fast um den Verstand. Zart leckte er über die hübschen Lippen des Jüngeren. Dieser wollte erst zurückweichen, den Schwarzhaarigen von sich stoßen und einfach nur davon laufen, schmiegte sich dann aber leicht an Asagi und öffnete die Lippen einwenig. „Braver Junge…“, wisperte Asagi zufrieden als er den Kuss löste und schlang die Arme um den noch immer zitternden Körper des Jüngeren. Angetan strich er durch das lange, weiche Haar des Jüngeren und spürte zugleich eine ihm nur allzu Bekannte Gier und dieses verhängnisvolle Verlangen nach Blut in sich erwachen. Er versuchte diese Gefühle zu verdrängen, doch trotzdem konnte er immer noch den Herzschlag des zitternden Jungen hören, der langsam immer ruhiger wurde. „Du hast keine Angst mehr vor mir, oder?“, fragte Asagi Shinya mit einem sanften Lächeln. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. Gerade kam er sich ein bisschen wie in einem Traum vor. Die Nähe des anderen tat ihm auf eine seltsame Weise gut, was ihn noch mehr verwirrt hatte, als er ohnehin schon war, da sein Gegenüber, so hübsch er auch aussah, noch immer ein Mann war. Ganz zaghaft berührte er die porzellanweiße Wange des Schwarzhaarigen. Sie war wie alles an ihm kühl, und die Haut war ganz glatt und zart. Shinya wunderte sich immer mehr, wie ein Mensch von so einer perfekten und gleichzeitig irgendwie bizarren Schönheit sein konnte. „Ich werde gleich Morgen einen Arzt zu eurem Haus schicken….“, versprach Asagi leise während er die leichte Berührung und den Geruch des Jüngeren in vollen Zügen genoss und ihm über den schmalen Rücken strich, „Und morgen Abend wenn die Sonne untergegangen ist, treffen wir uns hier wieder… Nimm alles mit, was du bei dir haben möchtest….“, er strich über diese weichen und atemberaubenden Lippen. Shinya schlug die Augen nieder. Die Worte des Schwarzhaarigen sagten eindeutig, dass er sein Zuhause verlassen würde um ihm zu dienen. Der Gedanke seine Mutter, Dai und seinen kleinen Bruder ganz alleine zu lassen, behagte ihm nicht, doch er wusste, dass dies der einzige Weg war, wenn er Dai vor dem Tod bewahren wollte. „Du wird deine Familie wieder sehen können….“, lächelte Asagi fast als wenn er seine Gedanken gelesen hätte, „Mach dir keine Gedanken mehr… Jetzt wird alles gut….“, er legte seine Hand in den Nacken des Braunhaarigen. Unter seiner Hand konnte er leicht die Halsschlagader pulsieren spüren. Mühevoll unterdrückte er das Verlangen dem Jüngeren über den Hals zu lecken. Die Gefahr die Beherrschung zu verlieren war zu groß. „Ich bin euch sehr dankbar…. Wirklich sehr…“, ein zierlicher Körper schmiegte sich an ihn und ein Paar hübscher Lippen lagen nun auf seinen Hals. Für einen Moment meine Asagi tatsächlichgleich die Beherrschung und seinen Verstand zu verlieren. Nach einem kurzen Augenblick, der Asagi unendlich erschien, löste der zierliche Junge sich wieder von ihm. „Also morgen hier….“, Shinya verbeugte sich tief und eilte dann davon. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er versuchte die Hitze in sich standhaft zu ignorieren. Einige Sekunden lang stand Asagi wie angewachsen da und starrte im nach. Sein gesamtes Inneres war in Aufruhe und seine Gier nach Blut war selten so groß gewesen. Obwohl er am Abend zuvor ausreichend Blut zu sich genommen hatte, lenkte er seine Schritte zielgerichtet in Richtung seines lieblings jagtgebietes. In diesem Viertel Londons lebten ausschließlich Arme. Wenn dort jemand starb, fragte niemand nach der Ursache. Keiner stelle Ermittlungen an, und keiner kümmerte sich darum, dass der Körper des Toten kaum noch Blut beinhaltete. Am Anfang hatten diese armen Wesen dem Schwarzhaarigen noch Leid getan. Doch er hatte sich an das notwendige Töten gewöhnt. Er brauchte Blut um zu überleben, und er genoss es, es sich zu nehmen. Schon lange hatte er aufgehört sich vorwürfe zu machen. Er war kein Mensch mehr, und er hatte auch aufgehört wie ein solcher zu denken. Noch lagen die Straßen still und verlassen vor ihm, doch sobald er in Themsenähe kam, hörte er hier und da in der Dunkelheit ein leises Atmen, ein Husten oder auch verhaltenes Weinen. Hier herrschte Elend, Menschen starben an Hunger oder an Kälte, Kinder, kaum auch nur ein Jahrzehnt auf dieser Welt, waren ganz auf sich allein gestellt und kauerten auf Türschwellen und in Winkeln. Was machte es für einen Unterschied, ob sie durch seine Hand starben, oder jämmerlich zu Grunde gingen? Ein Wimmern machte ihn hellhörig. Es war lauter und irgendwie verzweifelter als das übrige Schluchzen, das er vereinzelnd hören konnte. Einigermaßen neugierig folgte er den Geräuschen bis in eine kleine Gasse, die genauso schmutzig und heruntergekommen war, wie alle anderen Gassen hier. Dort saß ein kleiner Junge zusammen gekauert vor einer jungen Frau, die regungslos auf dem Boden lag, das Gesicht nach unten und seltsam verdreht, und weinte leise und dennoch sichtlich verzweifelt und voller Trauer vor sich hin. Erst als Asagi unmittelbar vor ihm stand, sah der Kleine auf. Seine roten, verquollenen Äuglein musterten ihn ängstlich und gleichzeitig neugierig. „Was wollt ihr hier?“, fragte er leise und klammerte sich am Rock der toten Frau fest. Der Schwarzhaarige ging nur schweigend neben ihm in die Hocke und sah ihn wortlos an. „Bist du der Tod?“, fragte der Kleine leise. Der Größere nickte. „Dann bist du hier, um mich zu meiner Mama zu bringen, oder?“, die kleinen, dreckigen Händchen mit den ungepflegten Fingernägeln gruben sich tiefer in den groben Rockstoff. Asagi nickte erneut und lächelte dann. Menschenkinder waren naiv und dumm. Der Junge ließ vom Rock seiner toten Mutter ab und klammerte sich stattdessen an Asagis Rockzipfel. Etwas ängstlich sah er zu dem Größeren auf. In seinen Augen war der dunkelgekleidete Mann mit der roten Iris und dem glänzenden schwarzen Haar ein Engel, der gekommen war, um ihn wieder mit seiner Mutter zu vereinen. „Ist Mama im Himmel? Sie hat gesagt, dass es dort sehr, sehr schön ist, und dass Papa da auf uns wartet, und wenn man immer gut ist, kommt man auch dort hin…“, in der Stimme des kleine Wesens schwelgte Hoffnung und Aufregung mit. Ohne zu antworten strich er dem Jungen über den Kopf und lächelte. Der Junge nahm dies als ein Ja und strahlte. Dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder ängstlich. „Wird es sehr weh tun?“, fragte er leise. Sein schwarzer Todesengel schüttelte den Kopf. Seine Finger strichen bereits über den kleinen, schlanken Hals seines Opfers. Er spürte den Herzschlag des Kindes, hörte ihn leise pochen und spürte wie sein Hunger immer größer wurde. Behutsam strich er über die Leider des kleinen Jungen. Dieser schloss die Augen, und sollte sie auch nie wieder öffnen. Langsam schlug Asagi seine schneeweißen Fänge in die weiche Kinderhaut und begann dann zu saugen. Der Junge gab kein Geräusch von sich. Nach einer Weile der Stille wurde sein lebloser Körper neben den seiner Mutter gelegt. Die kleinen Augen geschlossen und einen zufriedenen Gesichtsausdruck auf seinen Zügen. Asagi wischte sich ein bisschen blut aus dem Mundwinkel. Er hatte getrunken und war nun satt und zufrieden. Lächelnd machte er sich auf den Weg Nachhause, denn er hatte noch ein paar Dinge zu organisieren, bis der Morgen anbrach. Danke fürs lesen~ *________* *strahl* Mau... Nur so mal als fRage am Rande... : Als was wollt ihr Kaoru lieber haben? Als Arzt oder als Asagis "Diener"? Ich bin nämlich noch sehr unenschlossen, was Kao nun werden soll ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)