Einmal Gegenwart von Schreiberling (Fortsetzung von "Einmal Zukunft und zurück"; Pairing: S & J) ================================================================================ Kapitel 6: Erwachen ------------------- Hallo. Da bin ich wieder. Nachdem mir die liebe Hiromi2 mal die Meinung gegeigt hat (natürlich im lieben Sinn, nicht das was ihr wieder denkt ; -) ), hab ich mich endlich von meinem schlechten Gewissen gegenüber euch schlagen lassen und weitergeschrieben. Ich arbeite immer noch am WB und hoffe, dass ihr dafür Verständnis habt. Ich wollte es ja gar nicht so lang werden lassen, aber es hat halt nicht geklappt. XD Peinlich Peinlich Dafür seh ich zu, dass ich ihn schnell fertig stelle und dass ihr auch natürlich in den Genuss dieser WB Geschichte kommt. Versprochen. Zu meinem Text hier. Ich hab es ganz schnell abgetippt und zwar alles in zwei Stunde geschrieben (mit kurzen Denkpausen dazwischen). Mein persönlicher Rekord, wie ich mal nebenbei bemerken darf. ^_^ Was ich ganz lieb von euch allen fand, sind natürlich die vielen Kommis. Ich hoffe, ihr habt meinen Dankeschön- Seto gesehen und findet ihn auch so knuddelig, wie ich. Ich danke an dieser Stelle euch allen, dass ihr mir trotz der ca. drei Monate langen Wartepause die Treue haltet und mir meine scheiß Zeiteinteilung verzeiht. Zu meiner Verteidigung. Die Uni beansprucht mich auch noch. Also noch mal ganz dickes Sorry von mir. Knuddel euch alle! Und nun. Viel Spaß beim neuen Teil!!! -------------------------------------------------------------------------- Hellblaue Augen öffneten sich blinzelnd. „Wo bin ich?“ Die Frage wurde flüsternd in den Raum gestellt, doch niemand war da um sie zu beantworten. Verstört und noch völlig orientierungslos kroch der Junge aus dem Krankenbett. Das weiße viel zu helle Zimmer irritierte ihn. Bisher hatte er in völliger Dunkelheit verbracht. Er erinnerte sich nur zu gut daran.... Eigentlich erinnerte er sich nur daran und an sonst nichts mehr. ~ Rückblick ~ Nachdem sein Vater ihn bezwungen hatte, war er in einen dunklen kalten Raum im Nichts gesperrt worden. Er hatte um Hilfe geschrieen bis er heißer war, aber niemand hatte ihn hören können. Danach hatte er versucht einen Ausweg zu finden, aber auch dass war ihm nicht gelungen. Irgendwann hatte er aufgegeben. Seine Seele war starr vor Kälte geworden und er hatte angefangen zu vergessen. Erst ganz weit zurückliegende Dinge. Wie seine Mutter aussah oder was er zum achten Geburtstag bekommen hatte. Doch schon bald war es mehr und mehr geworden. War er je glücklich gewesen? Sein Vater hatte ihn an diesem Ort zurückgelassen. Das wusste er noch. Aber wer war sein Vater und wie sah er aus? War es seine Schuld, dass er sein Leben an diesem Ort verbringen musste? Hatte er etwas getan dies zu verdienen? War ein böses Kind gewesen? Ein schlechter Sohn? / Wer bin ich? /, hatte sein Herz irgendwann geschrieen und keine Antwort erhalten. Doch gerade als er die Augen für immer schließen und aufgeben wollte, geschah etwas merkwürdiges. „NOAH!“ Die Stimme, die da rief, kam ihm bekannt vor. Aber er erinnerte sich nicht mal, ob sie jemandem gehörte, der sein Freund war. Wie denn auch, er wusste ja nicht ob er noch Freunde hatte.... Und außerdem.....Noah, war das sein Name? „NOAH! BIST DU HIER?!“ Berechtigte Frage. War er hier? Wo war überhaupt hier? Und war er dieser Noah, nach dem die Stimme suchte? Der kleine Junge versuchte sich aufzusetzen und zu der Stimme zu gehen. Ganz egal wem sie gehörte, er wollte nicht mehr allein an diesem Ort sein. Doch sein Körper rührte sich nicht. Er hatte kein Gefühl mehr in Armen und Beinen. Er konnte kaum den Kopf heben. / Komm schnell her! / Tränen rannen über seine Wangen, als er zu rufen versuchte, es aber nicht gelang. Die Stimme würde ihn nicht finden. Er würde ganz allein hier zurückbleiben. Ein kurzes leises Schluchzen hallte durch den Raum. Das einzige Geräusch seit Ewigkeiten. Der Junge erschrak, als er sein eigenes verursachtes Geräusch hörte. Bisher war es ihm nie gelungen überhaupt etwas hervorzubringen. Aber es war nicht laut genug. Er war nicht laut genug. Man würde ihn nicht hören, nicht finden...... Mehr Tränen fielen zu Boden und leises Platschen war zu hören, als sie auftrafen. In dieser riesigen Stille wurden die Geräusche um ein Vielfaches lauter. Vielleicht würde man ihn doch hören. Oder kam es nur ihm allein so laut vor? Der Junge, der sich nicht erinnern konnte, ob er Noah hieß oder nicht, lauschte angestrengt. Sehnsüchtig wartete er auf den nächsten Ruf dieser vertrauten Stimme......aber es kam nichts. Kein weiterer Ruf war zu hören und der Junge ließ enttäuscht seinen Kopf zurück auf die angezogenen Knie sinken. Er rollte sich wie ein Igel zusammen und ließ sich auf den kalten Boden gleiten. Weshalb noch weiter warten und noch mehr Zeit in dieser Kälte fristen? Wieso gab er die Hoffnung nicht auf? Er wusste ja nicht mal, ob es da draußen irgendwo Menschen gab, die ihn lieb hatten und die sich um ihn sorgten. Bisher war auch niemand her gekommen um ihn abzuholen..... .....und so schloss der kleine Junge seine hellblauen Augen und versuchte endlich einzuschlafen, in der Hoffnung einen besseren wärmeren Ort zu betreten. Doch gerade als er fast eingeschlafen wäre, erschien ein blaues Leuchten weit hinten im Raum. Aber in der unendlichen Dunkelheit des Raumes war es so dermaßen hell, dass es selbst durch die geschlossenen Augenlider des Kindes wahrzunehmen war. Also siegte die Neugier und der Junge schaute sich dieses ungewöhnliche Phänomen interessiert an. Aber...... Was war das? Wieso klopfte sein Herz plötzlich wieder voller Erwartung? Was versprach er sich denn von diesem bisschen Licht, das wie ein Glühwürmchen hin und herschwebte? Glühwürmchen....... Er erinnerte sich. Er wusste wirklich wieder, was ein solches Tier war und wie es auszusehen hatte. Er erinnerte sich wieder. Und je näher das Leuchten kam, desto mehr Erinnerungen strömten auf ihn ein, so als hätten sie nur darauf gewartet zu erwachen. „NOAH! BLEIB WO DU BIST! ICH KOMME!“ Diese Stimme.... Jetzt wusste er es wieder... Aber..... War das möglich? Der andere konnte ihn doch gar nicht leiden und er selbst hatte ihm so viele Scherereien bereitet.... / Seto? / „...ich bin hier......“, brachte Noah krächzend hervor und wieder fielen stumme Tränen zu Boden. Egal ob Seto ihn nun mochte oder nicht. Er wollte weg von hier. Bitte schnell. „Bin gleich da!“, antwortete die Stimme jetzt wesentlich erleichterter. Dann hatte Seto ihn wohl gehört. Doch plötzlich verschwand das Licht und Noah schrie erschrocken auf, wobei der Ton aus seiner Kehle eher wie ein Keuchen klang. / Geh nicht weg! / < Scheint, als wollte er dich nur an der Nase herumführen...... Armer kleiner Noah. Niemand will dich. Niemand liebt dich. > Diese Stimme kannte er auch, aber sie war wesentlich dunkler und drohender. / Nein! / Noah zitterte. Er wollte das nicht glauben. Er wollte doch Seto vertrauen. Er hatte ihn doch gerufen..... Oder war das nur ein Trick? < Ja. Das war alles nicht echt. Nur einer deiner Hirngespinste. Willst du nicht endlich aufgeben? Es kommt eh keiner mehr um dich zu retten. > / Seto? / Keine Antwort. Nur die Stimme in seinem Kopf lachte gehässig und klang immer mehr nach seiner eigenen. / Du bist nicht ich! / Noah versuchte diese andere Stimme aus seinem Kopf zu verbannen, aber es schmerzte so sehr, was sie sagte und es strengte ihn an. < Zwecklos. Sieh es doch ein. Du bist ein Nichts. > Lautes Schluchzen. „...Noah.......“ Das kam so leise an sein Ohr, dass der Junge erst einmal brauchte, um es wahrzunehmen. „....Noah.......“ Das bildete er sich gar nicht ein. Das war wirklich da. Immer noch. „....Seto...“, krächzte er fragend zurück und als Antwort erschien wieder ein kleiner blauer Leuchtepunkt im Raum. „....du musst mir helfen......“ Noah verstand nicht ganz. Wobei helfen? < Hör nicht darauf. Willst du, dass er dir wieder wehtut. Glaub ihm nicht. > Noah glaubte es auch nicht. Jedenfalls glaubte er dieser unheimlichen Stimme in seinem Kopf kein Wort. Er wollte Setos ruhiger und warmer Stimme glauben. Er wollte wieder frei sein. „...wie.....“, hauchte er zurück und das Leuchten wurde größer und schwebte nun fast an seiner Nasenspitze. „...es reicht, wenn du herkommen willst.....“ Das klang schon wesentlich klarer an sein Ohr. „.....ich will......ich will hier raus.......“ Noah fiel es immer leichter zu sprechen. „...dann komm..... Nimm meine Hand!“ Und dann wurde das Licht so groß und hell, dass sich plötzlich eine ganze Hand hindurchschieben konnte. Diese Hand kannte Noah. Lange feingliedrige Finger, ein schmales aber durchaus starkes Handgelenk und helle Haut. Fordernd streckte sich ihm die Handfläche entgegen. < Tu es nicht! Es ist ein Trick! > Aber Noah glaubte das nicht. Setos Hand hing da vor ihm in der Luft und alles was er tun musste, war sie zu ergreifen. Mehr brauchte er nicht um daran zu glauben, endlich frei zu kommen. Also tat er das einzig Vernünftige. Er ergriff die Hand, die ihm angeboten wurde. Warme Finger schlossen sich fest um seine klamme Hand und zogen ihn aus der Dunkelheit. Das Nächste, was Noah fühlte, waren zwei starke Arme, die ihn an sich zogen. Schließlich wurde er schützend an die andere Person gedrückt und zum ersten Mal seit langem fühlte er sich geborgen und sicher. „Es wird alles gut.“, flüsterte Seto beruhigend an sein Ohr und er glaubte ihm. Leise lauschte er dem einlullenden Takt von Setos Herzschlag und fiel in einen dämmrigen Zustand. Nur vereinzelt konnte er wütende Rufe ausmachen, die von dort kamen, wo er zuvor gewesen war. Jemand wollte ihn nicht gehen lassen. < Er gehört mir! > „Nein.“ Noah lauschte noch kurz, aber nur weil er Angst hatte, etwas zu verpassen. < Ich bin sein Vater. Ich entscheide, was mit ihm passiert! > „Aber ich bin sein Bruder und ich werde ihn beschützen. Auch vor dir!“ Noah seufzte erleichtert. Die Angst, dass Seto ihn hassen könnte, war wie weggeblasen und so schloss er müde seine Augen und hoffte auf eine schönere Umgebung, wenn er wieder erwachte. ~ Rückblick Ende ~ Doch nun war er aufgewacht. Aber er war allein in dem großen Krankenzimmer. Noch etwas ungeschickt ging er auf die Tür zu, die nach draußen führte. Dabei musste er zwangsläufig am Fenster vorbei und sah wie beiläufig sein Spiegelbild. Ein Junge mit türkisfarbenem Haar, hellblauen Augen und nur einem weißen Nachthemd bekleidet, schaute etwas bedeppert aus dem Glas zurück. Er war etwas größer, als damals im Cyberspace. Aber es war ja auch seit diesen Tagen viel Zeit verstrichen. Wie viel wusste er ja nicht genau, aber Seto schien alles richtig gemacht zu haben, was seinen neuen Körper betraf. Wie sein Stiefbruder das angestellt hatte, konnte Noah sich nicht vorstellen, doch hier stand er, in einem Krankenzimmer, in einem Krankenhaus..... Aber auch in der realen Welt? Was, wenn das alles nur ein Traum war oder noch schlimmer.... Ein neuer Trick seines Vaters??? „Bitte nicht.“, wimmerte Noah leise und torkelte zur Zimmertür. Auf dem Gang, in dem sein Zimmer lag, war nicht all zu viel los. Noah hatte immer geglaubt, dass in Krankenhäusern viel mehr Durchgangsverkehr herrschte, aber hier war nicht eine Person zu sehen. Er machte sich Sorgen. War er doch noch in einer virtuellen Realität? Sein Kopf schmerzte, wenn er versuchte darüber nachzudenken. „Ich will nicht mehr allein sein.“, murmelte er, wie ein Mantra vor sich hin, damit sein Wunsch auch ja in Erfüllung ging. Wo konnte sein Bruder stecken? Er hatte ihn doch Bruder genannt oder hatte er das nur geträumt? Noahs nackte Füße wurden immer kälter auf den weißen Fliesen unter ihm. Dieses Krankenhaus oder zumindest der Gang, durch den er nun lief, erschien ihm irgendwie zu edel für ein einfaches Krankenhaus. Zweifel machten sich in ihm breit, aber trotzdem wollte sein Herz die Hoffnung nicht aufgeben und trieb ihn voran. Schließlich erreichte er die nächste Zimmertür. Dort hing außen ein Schild an der Wand, auf dem der Name des Patienten stand, der hier lag. Noah brauchte einen Moment um die Buchstaben zu entziffern. Wie lange hatte er nicht mehr gelesen? Erst ergab sich gar nichts aus dem Gekritzel, aber dann langsam entstanden drei Worte. Drei Worte, die die Welt für den kleinen Jungen bedeuteten. Dort stand: Herr Seto Kaiba Voller Vorfreude öffnete Noah die Tür zum Krankenzimmer. Der Raum war dem seinem sehr ähnlich. Nicht all zu viel stand darin. Ein Schrank, ein Tisch, zwei Stühle und ein Bett......... ........und in diesem Bett lag niemand anderer als Seto Kaiba höchst selbst und schlief tief und fest. Noah lächelte erleichtert. Er hatte also doch nicht geträumt. Schnellen Schrittes ging er auf das Bett zu und besah sich seinen Stiefbruder genau. Es schien ihm bis auf die Blässe im Gesicht ganz gut zu gehen. Vorsichtig streckte er die Hand aus. Was, wenn Seto einfach verschwand, wenn er ihn berühren wollte? Zitternd zog er die Finger zurück. Er presste die Augen zusammen und die Lippen aufeinander. / Nein. Es ist alles echt. Nichts wird mehr verschwinden. / Vorsichtig öffnete er seine Augen einen Spalt breit und schielte zum Bett. Seto lag immer noch schlafend da. Es hatte sich nichts getan. Nur leises Atmen war zu hören und sein lautes Herzklopfen klang ihm in den Ohren. / Trau dich. / Da ihm langsam kalt wurde mit dem dünnen weißem Krankenhaushemd, bei dem der Hintern zum Glück nicht völlig frei lag, nahm er all seinen Mut zusammen und berührte Seto am Arm. Schnell kniff er die Augen zusammen, um dann doch nicht sehen zu müssen, wie sein neu gewonnener Bruder wieder verschwand. Aber es passierte natürlich nichts dergleichen. Setos Arm war angenehm warm und fest unter seinen eigenen kalten Fingern zu spüren. Noah rieb einen Moment darüber und konnte amüsiert beobachten, wie sich Setos Gesicht einen Moment missbilligend verzog und er leise zu grummeln begann. „..Moki...lass das.....“ Seto versuchte den Arm unter die warme Decke zu retten, aber Noah hielt ihn noch immer fest. Außerdem hinderte auch die Infusionsnadel die Bewegungsfreiheit erheblich. Noah ließ Seto erst wieder los, als er sicher sein konnte, dass er ruhig liegen blieb und sich nicht durch Drehen verletzte. Setos Gesichtszüge entspannten sich nach einer Weile von selbst und Noah ließ in endlich frei. Doch nun musste er sich eingestehen, dass er nicht zurück in sein Zimmer wollte. Aber hier in der Kälte im Hemdchen wollte er auch nicht bleiben. Also tat er das, was alle kleinen Geschwister tun, wenn sie sich einsam fühlen. Er ging auf die andere Seite des Bettes und schlüpfte lautlos und ganz vorsichtig unter Setos Bettdecke. Hier konnte man es aushalten. Schön warm und gemütlich. Hach. Ehe Noah es sich versah, war er auch schon eingeschlafen und Seto.... Der dachte einfach, dass Mokuba wegen eines Gewitters wieder in sein Bett gegrabbelt wäre. Zum Glück waren die Krankenhausbetten für die oberen Zehntausend etwas größer als normal. Während im oberen Teil des Krankenhauses friedlich geschlummert wurde, hatte Joey es äußerst eilig in ein tieferes Stockwerk zu kommen und damit dem reichen Pinkel aus dem Weg zu gehen, der ihn oben wieder beleidigt hatte. Mokuba dagegen war ebenfalls unterwegs. Gerade stieg er aus dem Fahrstuhl, als er Joey sah. „Joey! HE! JOEY!“ Normalerweise durfte in Krankenhäusern nicht so rumgebrüllt werden, weshalb Joey auch mächtig zusammenzuckte und seinen Mob fallen ließ. Aber anscheinend machte man bei einem Vertreter der Kaiba Familie mal wieder eine Ausnahme, denn die Schwester im Schwesternzimmer dieser Etage sagte nichts. / Mal wieder typisch. Wenn man Kaiba heißt, darf man wohl einfach alles. Wahrscheinlich auch die Freiheitsstatur rosa anmalen.......Neeeeeeee. Eher eisblau. / Joey zog ein Gesicht, als hätte er ein ganzes Glas saure Gurken verdrückt, meinte dann aber doch mal: „He.“ Total aussagekräftige Begrüßung, schalt er sich selbst. Mokuba störte das nicht. Er kannte seinen Freund und daher war er Stimmungsschwankungen, wie er sie in Gedanken nannte, gewöhnt. „Sag mal. Hast du zufällig mitbekommen, wo sie Seto hinverlegt haben. Irgendwie find ich den nicht.“ Joeys Gesicht wurde noch ein wenig griesgrämiger als zuvor. „Also weißt du es.“ Mokuba grinste. „Habt ihr euch schon wieder gefetzt und hast du beim Wortgefecht schon wieder den Kürzeren gezogen?“ Mokuba schien sich ja ganz doll zu freuen, dass sein großer Bruder ihn immer so fertig machte. / Das war kein Wortgefecht..... Konnte ja nicht mal antworten. Total hinterhältig war das. PHA! / Mokubas Grinsen ließ sich nicht wegwischen. „Was ist daran bitte so zum Freuen?!“ Joey war echt sauer. Es reichte schon das Kaiba ihn immer fertig machte, musste Mokuba dann auch noch drauf rumhacken??? / Das hat er alles von seinem Bruder. Eindeutig. / Mokuba sah Joey erst verwirrt an und setzte dann einen AHA-Blick auf. „Ach Joey. Du Dummerchen.“ Mokuba lachte hell auf. / Dummerchen?! / Bei Joey begann eine Ader an der Stirn verdächtig zu pochen. Mokuba ignorierte das einfach. Als wäre nichts gewesen, fuhr er fort. „Ich hab mich nur gefreut, weil wenn du mit Seto geredet hast, heißt es, dass er nichts schlimmes hat und dass es ihm besser geht.“ / Ooooooooohhhhhhh. / Joey tat es leid. Das hatte Mokuba also so glücklich gemacht. Deshalb dieses Strahlegesicht. Er schämte sich ja so für seine schlechten Gedanken. / Das ist nur Kaibas Schuld..... / Genau. Wenn Kaiba nicht wäre, würde er sich nicht so mies fühlen und andere ohne Grund anmotzen. Genau. Kaiba war Schuld. Der Universalschuldige war gefunden. „Also. Wo find ich ihn denn jetzt?“ Mokuba wippte schon ungeduldig von einem Fuß auf den andern. „Hä? Wen?“ Joey hatte vor lauter Schuldzuweisungen vergessen, worum es ging. „Och menno Joey.“ Mokuba rollte mit den Augen. „Ich such Seto, schon vergessen?!“ “Der is einen Stock oben drüber. Drittes Zimmer von links.“ Joey hob seine Putzutensilien wieder auf und wollte gerade gehen, als Mokuba ihm noch einen Dankeklaps gab. Alles fiel ihm vor Schreck zurück auf den Boden. / GGGGGRRRRRR / „Ups. Schuldigung Joey.“ Da war der Wuschelkopf auch schon wieder im Fahrstuhl verschwunden und winkte ihm fröhlich zu. PLONG und die Fahrstuhltüren schlossen sich. / Diese verflixten Kaibas. / Mokuba hatte nach Joeys Beschreibung keine Probleme mehr gehabt, das Zimmer zu finden, in dem sein Bruder liegen sollte. Dort an der Tür stand auch in Kritzelschrift: Herr Seto Kaiba Also war ja alles richtig. Froh darüber endlich zu sehen, wie es seinem Bruder so ging, betrat er das Zimmer. Es war nicht abgedunkelt und trotzdem schlief sein Bruder, wie ein Murmeltier. Er schaute zwar noch etwas weiß aus der Wäsche, aber ansonsten schien alles gut. Mokuba schlich sich leise näher. Das sah schon süß aus. Mit halb geöffneten etwas feuchten Lippen lag sein Bruder da und...... Nanu. Was war das denn? Hatte Seto schlagartig ein paar Kilos zugelegt oder warum nahm er das gesamte Krankenhausbett ein? Mokuba runzelte die Stirn. Mit detektivischem Spürsinn kam er näher an das Bett heran und starrte die ziemlich ausgebeulte Decke an. Ok..... Der rechte Teil des Bettes gehörte eindeutig nicht zu Seto. Außer vielleicht der Arm, der sich unter der Decke abzeichnete. Mokuba konnte es nicht glauben. Was war denn hier los? Brauchte Seto bestimmte Gerätschaften des Krankenhauses? Doch ehe er noch weiter nachgrübeln oder erforschen konnte, gähnte jemand ziemlich herzhaft und ein verwuschelter türkisfarbener Haarschopf kam unter der rechten Bettdeckenhälfte hervor. Das war dann doch zu viel für den schwarzen Wuschel und im nächsten Moment.... „AAAAAAAAHHHHHHHHH!!!!!!!!“ Der Gestalt unter der Bettdecke ging es auch nicht besser. Dieser Schrei hätte sogar Tote widererweckt. Daher war die Gegenreaktion auch mehr als verständlich. „AAAAAAAHHHHHHH!!!!!!“, brüllte besagter Bettklauer zurück. Danach war es auch für einen gewissen Firmenchef mit dem Schlafen erst mal Essig. Seto Kaiba machte einen Satz im Bett und versuchte unglücklicherweise mit beiden Beinen zuerst aufzuspringen. Das führte dazu dass, erstens die Bettdecke seine Beine einfing, zweitens die Zimmerdecke plötzlich kopfüber stand, drittens er mit den Armen hilflos in der Luft ruderte und keinen Halt fand und viertens aus dem Bett fiel. KRACH Seto lag also mit den Füßen in einer Bettdecke eingewickelt noch auf dem Krankenbett, während der Rest seines Körpers auf dem Boden lag und er an die Zimmerdecke starrte. Der Infusionsständer war durch den Ruck des Armes umgefallen und auf seinem Bauch gelandet. Mürrisch starrte er nach oben und versuchte seinen Adrenalinspiegel wieder unter Kontrolle zu bringen. Außerdem.....und das war viel schlimmer....hatte sein weißes Krankenhaushemd den Entschluss gefasst, ihn im Stich zu lassen. Es hing ihm überm Bauchnabel und gab darunter absolut alles frei, als.... ......die Schwester den Raum betrat. „Herr Kaiba, was.....“ Und die Schester guckte.....und guckte....und dann.... ...blieb ihr der Mund offen stehen. Sie wurde knall rot im Gesicht und verließ den Raum eiligen Schrittes. Setos Kopf fuhr zur Seite, wo Mokuba und Noah ihn über den Bettrand hinweg anstarrten. „Wäre vielleicht einer von euch so gütig.....MIR HOCH ZU HELFEN!!!!“, brüllte er den Rest des Satzes zu ende und löste so gemischte Gefühle aus. Mokuba brach in einen riesigen Lachkrampf aus, während Noah sich etwas peinlich berührt die Augen zuhielt. Schließlich hatte er Seto nicht so genau sehen wollen. „MOKUBA!“ Dieser Schrei ging in die Geschichte der Krankenhausakten ein und sorgte mit der dazugehörigen Story für reichlich Gesprächsstoff unter dem Personal. Die peinlich berührte Schwester wurde wesentlich kühner, wenn sie ihren Freundinnen später erzählte: „Ja. Er ist wirklich sooo groß. Ein echter Traummann.“ Schwärm. Zumindest in der Hinsicht hatte Seto sich eine Plamage erspart, was nicht Mokuba zu verdanken war, sondern den Genen. Doch zur Gegenwart zurück. Seto wurde wieder ins Bett geholfen und Mokuba musste sich doppelt und dreifach entschuldigen, bevor sie irgendwas klären konnten. Dann endlich. „Noah!“ Mokuba knuddelte seinen Bruder feste durch und dieser ächzte auch angemessen. Hilfesuchend sah er zu Seto, aber der hatte nur ein Geschieht-dir-recht-Gesicht aufgesetzt. Schließlich war es Noah zu verdanken, dass er so unsanft geweckt worden war. „Wie kommst du denn hier her? Was ist denn eigentlich passiert?“ Mokuba sah von einem zum andern. „Bevor wir das weiterbereden, gehst du uns erst mal was zu Trinken holen. Ich hab durst.“, meckerte Seto in alter Gewohnheit und Mokuba wusste genau, dass er das zuerst erledigen musste, wenn er was erfahren wollte. Also lief er brav los. Als die Tür ins Schloss gefallen war, sah Seto mit zusammen gekniffenen Augen zu Noah. „Und nun zu dir.“, murrte er missgelaunt. „Wie kommst du eigentlich dazu zu mir ins Bett zu grabbeln? Ich kann mich nicht erinnern, dem zugestimmt zu haben.“ Noah sah beschämt zu Boden. Im Moment saß Seto in seinem Bett und er auf einem der Stühle mit einer Wolldecke über den Schultern. Die Schwester hatte sie besorgt, nachdem Seto sie gebeten hatte, was hieß... Er hatte sie angeschrieen. „Ich hatte...also...“ Noah stotterte verlegen vor sich hin. Das war ja alles soooo peinlich. „Ja?“ „Ich hatte Angst....allein.“, kam es dann kleinlaut und fast nicht zu verstehen aus seinem Mund. Seto sah ihn überrascht an. „Aber wovor denn? Ich hab dich doch rausgezogen. Das musst du doch noch mitbekommen haben.“ Noah nickte. „Hab ich ja auch, aber.......“ Tränen stiegen hoch und er schluchzte leise. Seto, der diesen Anblick nicht ertragen konnte, was wohl an seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt für kleine Brüder kam, winkte Noah zu sich. „Na komm.“ Noah erhob sich vom Stuhl und kam zu Seto rüber. Er ließ sich fest drücken und kuschelte sich an dessen Brust. „Also?“, fragte Seto verständnisvoll und streichelte dem irritierten Jungen beruhigend über den Rücken. „Ich dachte....es wäre wieder nicht real.....“, schluchzte Noah plötzlich los und musste seiner Angst erst mal Luft machen. Seto konnte ihn verstehen. Er war froh den Raum, in dem Noah eingeschlossenen gewesen war, nur von außen gesehen zu haben. Ein furchtbarer Ort, wo man schnell wahnsinnig werden konnte, wenn man keinen starken Willen besaß. Zum Glück hatte Noah bewiesen, dass er einen solchen Willen sein Eigen nennen konnte. „Schon gut.“, flüsterte Seto leise und fuhr Noah über den Schopf. „Jetzt kann dir nichts mehr passieren und Mokuba und ich, wir passen auf, dass du nie mehr eingesperrt wirst.“ Noah sah aus tränenverschmierten Augen auf. „Wirklich?“ Seto sah ihn einen momentlang schweigend an und schenkte seinem neuen Bruder eines seiner so seltenen liebevollen Lächeln. „Ja.“ Noah lächelte lieb zurück und ließ sich noch ein bisschen von Seto halten. „Danke, Seto.“ Es klang sehr glücklich. Dann kam aber Mokuba reingestürmt und sofort wischte sich Noah, wie auf Kommando, die Tränen weg und stand von seinem gemütlichen Sitzplatz auf. Ja, ja. Bloß keine Schwäche zeigen. Darin waren sich wohl alle Kaibas einig. Mokuba hatte ein Tablett dabei, auf dem nicht nur eine Vielzahl an Getränken stand – wichtigstes vorweg: Kaffee – sondern auch ein leckerer Schokokuchen. Seto fragte erst gar nicht, wo er das alles her hatte. Mit seinem Dackelblick konnte er einfach alles und jeden rumkriegen......und leider zählte auch Seto da nicht als Ausnahme. PP: Persönliches Pech. „Also?“ Mokuba verteilte ganz enthusiastisch Kuchen und Getränke. „Wie hast du Noah gerettet?“ Dann gab er seinem großen Bruder schnell den Kaffee in die Hand und setzte sich zu Noah an den Tisch. Dieser griff bereits nach einem Stück Kuchen, doch aus irgendeinem Grund schien er ihn nicht essen zu wollen. „Hast du vergessen, wie man isst?“, fragte Moki ahnungslos. Noah sah ihn bestürzt an. „Nein!“ „Dann iss doch einfach.“ Mokuba nahm sich ein besonders großes Stück und ließ es fast bis zur Hälfte in seinem Mund verschwinden. Seto kannte das schon und schüttelte nur den Kopf, während Noah fast die Augen rausfielen vor Erstaunen. Wie passte ein so großes Stück Kuchen nur in so einen kleinen Mund??? „Vielfrass....“, kam es gemeckert von Seto. „Hascht du wasch geschagt???“ Mampf mampf. Mokuba sah seinen großen Bruder aus riesigen Kulleraugen an. „grmphgrph“ Unverständliches Gegrummel. Noah hatte sich inzwischen von seinem Schreck erholt. Trotzdem war er dem Kuchen gegenüber ziemlich skeptisch eingestellt, so wie er ihn beäugte. „Was ist denn?“, meinte Moki lieb, nachdem er seinen ersten Bissen erfolgreich runtergeschluckt hatte. „Ich....ich weiß nicht mehr....“ „Was denn? Sag schon.“ „Ich bin nicht sicher, ob mir das schmeckt. Ich hab vergessen, wie es ist, so was zu essen.“ Oha. Wunder Punkt voll getroffen. Noah schämte sich und das war ihm auch anzusehen. Da würde noch ne Menge Liebe, Verständnis und guter Zuspruch gebraucht werden, damit Noah normal leben konnte. Mokuba schaute den anderen ganz verständnisvoll an und sorgte zu Noahs eigenem Entsetzen dafür, dass er rot um die Nasenspitze anlief. Das Gefühl hatte er auch ganz vergessen. „Klar isst du das. Ich mag es doch auch.“ Damit schien das Thema Kuchen für Moki beendet und er nahm sich seinen nächsten Bissen vor. HAM Noah glaubte nicht, dass Mokuba ihm schaden würde und so griff er einfach auch zu. Fertig. Irgendwann musste er ja sowieso was essen. Warum dann nicht etwas, was Mokuba auch schmeckte? Seto trank ungestört seinen Kaffee. Wer brauchte da schon Kuchen? Tse. Quatsch. „Und? Wasch isch jetscht?!“ Mokuba war schon gespannt, wie ein Flitzebogen, was man an seiner Hibbelei deutlich sehen konnte. „Also schön....“ Seto stellte die Tasse zur Seite und dachte kurz nach. Wie sollte er Mokuba diese Rettungsaktion verständlich machen, ohne etwas von seinem Vorwissen aus der Zukunft zu erklären? Schwierig, schwierig. „Ich hab da im Büro diese geheime Tür gefunden. So durch Zufall und......“ / Komm schon Seto. Nur nichts anmerken lassen. Das kannst du doch sonst so gut. / Aber bei seinem Bruder setzte diese Fähigkeit einfach aus. „Jedenfalls bin ich dann rein und da lag dieses Headset und..... eine Stimme rief daraus. Ich hab es aufgesetzt.“ / Ja genau. Immer schnell weiterreden. Nur keine Pause machen, damit keine Zwischenfragen kommen. / „Dann hab ich Noah in so einem dunklen Raum sitzen sehen. Ich hab ihn zwar gesehen, aber er mich nicht. Ich hab gerufen, doch er hat mich nicht gehört. Also hab ich dann versucht reinzukommen. Es ging irgendwie, aber erst als Noah mich bemerkt hat und zu mir wollte. Lange Rede kurzer Sinn. Das war Gouzaboru, der ihn da eingesperrt hat und der wollte, nachdem ich Noah rausgeholfen hab, verhindern, dass ich ihn mit in die Realität nehme, weil ihn das geschwächt hätte. Ich hab es irgendwie geschafft Noah mitzunehmen und dann....“ Gespannt sahen ihn die beiden Jungen an. „Dann hatte ich das Gefühl, als würde ich in Stück gerissen werden. Als würde man mir alle Energie aus dem Körper ziehen. Ich glaube, das war um Noahs Körper zu erschaffen.“ Seto hielt kurz inne und trank seinen Kaffee weiter. „Aber wie konntest du Noah einen Körper geben. Das versteh ich nicht.“, warf Mokuba ein und Seto gab ihm im Stillen recht, nur...... ~ Rückblick ~ Schmerzen. Riesige gigantische Schmerzen. Für kurz hörte sein Herz einfach auf zu schlagen, weil sein Körper dem Druck nicht länger stand hielt. Bis...... Etwas Goldenes schwebte direkt vor ihn hin und jemand murmelte ein paar Worte, die er nicht verstehen konnte. Seto dachte nicht länger darüber nach. Er wusste nur eins. Er musste Noah um jeden Preis festhalten, sonst würde er ihn verlieren. Das wusste er mit absoluter Sicherheit. Dieses Wissen war so tief in ihm verankert, dass es keinerlei Zweifel daran gab, dass es richtig war. Deshalb hielt Seto seinen Bruder auch noch fest, als es fast unerträglich heiß um ihn wurde. Etwas geschah da mit ihm und Noah, aber er verstand nicht was. Keine Angst. Ich bin es nur. Wir erschaffen jetzt einen neuen Körper für ihn. Du musst ihn nur halten. Mehr nicht. Hörst du, Seto? Nur halten. Das war auch so eine typische Sache, die er genau wusste. Er glaubte dieser Stimme, die immer dann in seinen Kopf eindrang, wenn er am wenigsten damit rechnete. War das wieder Atemu, der sich da einmischte? Also übergab Seto sein Schicksal in die Hände eines anderen ohne sich darüber Gedanken zu machen. Wenn er etwas in der Zukunft gelernt hatte, dann war es, anderen in bestimmten Situationen zu vertrauen. Für ihn ein unglaublich großer Schritt in eine völlig neue Richtung. Gut. Lass jetzt los. Lass los, Seto., meinte die Stimme ganz sanft. So als spräche ein Vater zu seinem geliebten Sohn. Und so ließ Seto los........abwartend, was geschehen würde. ~ Rückblick Ende ~ Danach war er mit Noah im Arm auf dem Fußboden seines Büros aufgewacht und nach draußen gelaufen, um Hilfe zu holen. Mehr wusste er auch nicht, bis Mokuba so laut geschrieen hatte. „Ich glaube..... Es war der Pharao.“ „Atemu? Du meinst den, der in Yugi drinsteckte?“, fragte Noah sofort, denn er hatte mehr vom Pharao gesehen, als die meisten. Seto nickte müde und trank lieber noch Kaffee. Irgendwie wirkte der falsch. Er sollte doch wacher davon werden und nicht müder. Mokuba nickte. „Das würde einiges erklären.“ / Ach ja? / Seto war verwirrt. „Schließlich besitzt er besondere Fähigkeiten und er ist eine 5000 Jahre alte Seele, die es gar nicht geben dürfte. Das reicht doch, oder?“ / Wenn man es so betrachtet..... / „Schade, dass ich mich nicht bei ihm bedanken kann....“, murmelte Noah. Wenn Atemu schon für seine Rettung mitverantwortlich war, hätte er auch gerne danke gesagt. Seto zuckte mit den Schultern. „Ich denke mal, der weiß das auch so.“ Das stimmte wahrscheinlich auch. Der Knilch schien ja alles zu sehen und zu beobachten. Gruselige Vorstellung. Ob der spannte? Ups. Wo kam der Gedanke, denn plötzlich her..... Seto schüttelte schnell den Kopf. Bloß nicht mehr über so was nachdenken. Lieber noch einen Schluck Kaffee. AH. GUT. Mokuba sprang auf einmal wie von der Tarantel gestochen auf und fingerte in seinen Taschen rum. Schließlich hielt er einen etwas zerknüllten Zettel in der Hand und wedelte triumphierend damit rum. „Ich hab auch Neuigkeiten.....“ Gott im Himmel. War er immer schon so doof gewesen? Das war ja kaum zum Aushalten. Der Fremde zog sich sein Kopftuch etwas mehr ins Gesicht und folgte der Gestalt durch die Straßen. Der Junge vor ihm bemerkte ihn nicht einmal. Dazu war er viel zu beschäftigt mit sich selbst. / Ich hoffe, er vergeigt es nicht. / Das konnte er sich nämlich ganz und gar nicht leisten. Dann würden Köpfe rollen. Grinsend fuhr sich der Mann an seinen Gürtel, der unter einer langen Lederjacke verborgen war. Die richtigen Waffen hatte er ja dabei. Der Junge vor ihm, bog um die nächste Straßenecke und steuerte das Domino Hospital vor ihnen an. / Was will er denn hier? Hat er etwa Wehwehchen, oder was? / Was für ein Weichei. Das war ja geradezu peinlich mit anzusehen, wie dumm sich dieser Teenager-Boy anstellte. Zum Kotzen. Schnell rückte er sich die Sonnenbrille zurecht, als sie das Krankenhaus erreichten, denn dort sah er schon das gewünschte Zielobjekt. Ein blonder Junge mit zerzausten Haaren kam daraus hervorgerannt und umarmte sein Verfolgungsopfer stürmisch. Dieser ließ es nicht gerade begeistert über sich ergehen, aber er hatte ihn schließlich für Profiarbeit bezahlt.....bzw. das würde er noch, wenn die Resultate so waren, wie er es sich vorstellte. Und diesmal.... ...würde ihm kein Seto Kaiba noch in letzter Minute dazwischen funken und all seine Pläne und Träume zerplatzen lassen. Er würde diesen reichen Geldsack in die Knie zwingen, bis er wimmernd vor ihm am Boden lag und dann würde er noch richtig drauftreten. / Da fällt mir doch eine ganze Menge schöner Spiele ein. / Der Mann mit dem Kopftuch und dem besonderen Gürtel ließ die zwei Turteltäubchen erst mal allein. Er hatte gesehen, was er sehen wollte. Jetzt würde er sich noch um was anderes kümmern, bevor der Spaß erst richtig losging. / Zehn kleine Negerlein... /, summte er in Gedanken. „Was ist das?“, fragte Seto schlicht. Großes Interesse hat er nach den Ereignissen des Tages nicht für einen einfachen Notizzettel. Sorry. „Das.....mein lieber Bruder.....“ Mokuba grinste ihn besserwisserisch an. „......das wird dich sicher sehr interessieren....“ Seto gähnte demonstrativ. „......es geht dabei um.....“ Trommelwirbel. Seto wollte sich schon hinlegen, als.... ......das Stichwort fiel. „Reiden.“ Sofort war der ältere der Kaiba-Brüder, die jetzt ja zu dritt waren, wieder hellwach. „Erzähl.“ Oho, da war aber einer neugierig. Seto hatte keine Lust sich zu verstellen. Es interessierte ihn tatsächlich brennend, etwas über seinen Konkurrenten in Erfahrung zu bringen. Unter normalen Umständen wäre Reiden natürlich nie ein Konkurrent gewesen, aber wenn man in Joey Wheeler verPIEP /Nicht an das Wort denken. / war, dann blieb eben nichts normal. „Also ehrlich gesagt, mach ich mir echt Sorgen.“, meinte Moki und reichte seinem Bruder schließlich den Zettel. Dieser starrte die Zeilen an und begann zu lesen...... ......und er las..... ......und las..... ......und...... Setos Augen weiteten sich vor Entsetzen. Wenn das stimmte, aber....... Reiden konnte nicht wissen, dass...... „Was heißt MMK?“, wollte Seto wissen, der nicht alle Abkürzungen auf dem Zettel der Bedienung verstehen konnte. „Mann mit Kopftuch.“ Dann war der es, der Bescheid wusste. Aber wer war in diese Zeit gekommen? Oder war es jemand, bei dem Joey zu einer Untersuchung gewesen war? Wer konnte es wissen? Wer war eingeweiht? „Seto?“ Mokuba hörte sich sehr besorgt an. „Was meinen die mit schwängern?“ Seto schwieg betroffen. „Und was heißt, die Zukunft verändern?“ Seto schaffte es nicht auch nur einen Ton herauszubringen. Er brauchte jetzt Hilfe. Jemand, der mit übernatürlichen Dingen klar kam und keine Angst vor Kamikazeaktionen hatte.......und leider stand Joey nicht zur Verfügung. „Mokuba. Hol mir Muto her!“ ----------------------------------------------------- Tja. Das war’s. Hoffe es hat gefallen und mein Schreibstil hat sich wegen der anderen Story nicht so viel geändert. Da das im alten Ägypten spielt, schreib ich da ganz anders, als hier. Merkt man davon was? Bin nicht sicher. Bakura hatte diesmal keinen Platz, aber das hat seinen Grund. Dafür hab ich für alle Noah-Fans was reingetan. Hoffe, er ist nicht zu weich geraten, aber ich möchte euch mal sehen, wenn ihr so lang in einem Nichts-Raum steckt. Was Seto betrifft, der ist immer noch ein Grummel, aber gegenüber seinen Brüdern eben auch eine Beschützermutti. So ist das halt. Soll mal ein anderer versuchen einfach in sein Bett zu kriechen. MUAHAHAHA!!! Noch was. Ich muss zu meiner Schande gestehen..... Ich weiß net mehr, wie Noahs Augenfarbe ist. HEUL. Hab es einfach nicht mehr im Kopf gehabt und war zu faul zum Nachgucken. Jetzt ist sie eben hellblau. BASTA. Was im nächsten Teil kommt, sag ich nicht, aber ich geb einen Tip: Wer war diesmal nicht dabei? Das ist das Ende meines Geschwafels. Ihr seid mich los. Für’s Erste. EVIL GRINS Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)