Eikyû - gesegnetes Land von Alaiya (Die Legende der schlafenden Götter) ================================================================================ Kapitel 1: Fremde aus dem Osten ------------------------------- Vorwort: So, also ich freue mich über die Leute, die hierher gefunden haben. In dieser Geschichte wollte ich einfach mal was ausprobieren und daher freue ich mich über jeglichen Kommentar und am aller, aller meisten über konstruktive Kritik! Allerdings kann ich sonst nur sagen: Viel Spaß beim Lesen ^.~ Ich freue mich, wenn es euch gefällt! Übrigens gibt es jetzt neue Charakterbilder ^^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kapitel 01: Fremde aus dem Osten Ein alter Tempel, mitten im Wald des südlichen Reiches Honou. Es war nur ein sehr kleiner Tempel, viel mehr ein Schrein, zu dem eine mit Moos und Ranken überwachsene Treppe führte. Auch das Dach war schon zerfallen und von Pflanzen überwuchert, ebenso die beiden Fuchsstatuen, zu beiden Seiten des Schreines. Auch das Rot des Torii vor dem Schrein, verschwand zum größten Teil unter dem dunklen Grün der Kletterpflanzen. Trotzdem waren im Schrein zwei Räucherstäbchen angesteckt und eine junge Frau kniete dort. Sie war nicht viel älter als zwanzig und hatte rotbraunes Haar – ungewöhnlich für diese Provinz – welches ihr bis zu den Schultern ging. Die Hände hatte sie gefaltet, die Augen geschlossen. Ihr kurzer, dunkelgrüner Kimono, bedeckte kaum ihre ganzen Oberschenkel, während sie dort kniete und zu ihrer Göttin betete. An den Hand- und Fußgelenken, sowie auch um ihren Hals lagen bestickte, schwarze Lederbänder, an denen kleine Glöckchen befestigt waren. Drei am Halsband, zwei am Fußband und nur eine an jedem Armband. Der verfallene Schrein, in dem sie kniete, war der Göttin Inari geweiht; der Göttin der Fruchtbarkeit, des Reises und nicht zuletzt die Göttin der Füchse. Es herrschte Stille im Wald, so als wollten dieser und seine Geschöpfe die Frau nicht beim Beten stören. Denn auch wenn man nichts hören konnte, so sprachen diese, aber auf eine andere Weise, als Menschen sie kannten. Doch da wehte auf einmal ein Wind durch den Wald und ließ die Blätter rauschen, auch wenn die Tiere weiterhin schwiegen. Nun erschien ein kleiner, halbdurchsichtiger Wicht hinter der Frau, die aus ihrem Gebet aufgeschreckt war. Sie verbeugte sich noch einmal vor dem Schrein, bevor sie sich zu dem Wicht – einem Waldgeist – umdrehte. „Was ist, mein kleiner Freund?“, fragte sie mit heller Stimme. „Weshalb unterbrichst du mich bei meinem Gespräch mit meiner Göttin?“ Die Antwort des Geistes war ein Klicken und Klacken und Klacken und Klicken, das nur Geschöpfe des Waldes verstehen konnten. „Fremde, sagst du?“, fragte die Frau nun und stand auf. Natürlich war auch diese Antwort nur ein Klicken, doch die Frau verstand. „Hier im Wald? Sie wollen zum Dorf?“ Der Waldgeist nickte, oder tat besser gesagt das, was für ihn ein Nicken war. „Danke, mein kleiner Freund“, sagte sie Frau nun und berührte ihn am Kopf, woraufhin er ein Stück zurückging und einfach verschwand. Kurz verharrte die Frau noch am Schrein, doch dann ging sie leicht in die Knie und sprang, landete oben auf dem Torii. Dort sah sie zum Blätterdach hinauf, durch welches schwach das rote Licht der untergehenden Sonne fiel, während die Tiere im Wald wieder zu schreien begannen. Genau so plötzlich wie das letzte Mal, bewegte sich die Frau nun wieder und sprang – barfuß wie sie war – in das Geäst des nächsten Baumes, welches, obwohl sehr dünn, ihr Gewicht hielt. Spätestens nun fiel auch auf, dass die Glocken an ihrem Körper kein Geräusch von sich gaben, selbst, wenn sie sich bewegten, und es ließ ahnen, dass sie keine normale Frau war. Von Ast zu Ast, später über dem Boden rennend, immer bergab vom Hügel, auf dem der Schrein war, gelangte sie schließlich zu einem kleinen Dorf. Der Name des Dorfes war Hayashimura und es war tatsächlich schon fast armselig klein. Es bestand aus vielleicht zehn oder fünfzehn aus Holz errichteten Häusern, von denen eines – das größte – ein weiterer Schrein zur Ehrung der Götter war. Dieser Schrein barg auch das Geheimnis des Dorfes und war am nordöstlichen Ende des Dorfes, etwas distanziert von den anderen Häusern, errichtet worden. Denn auch wenn das Dorf noch so klein war, so war es wichtig für das südliche Reich, und genau deshalb wusste in Honou selbst kaum jemand von seiner Existenz. Die Frau aber lief zu einem anderen Gebäude, im Westen des Dorfes. Dort angekommen schlüpfte sie in ihre Sandalen, welche auf dem Rundgang, der das Haus umrahmte, standen. „Kannushi-sama!“, rief sie, als sie in das Gebäude kam. „Tsuki-san...“ murmelte der alte Mann, der an der mit Steinen befestigten Feuerstelle in der Mitte des großen Raumes saß. Bei ihm saß eine ebenfalls alte Frau, welche nun auch zu der jüngeren aufsah. Der Mann war mit dem traditionellen Gewand der Shinshoku gekleidet, während die Frau einen Chihaya – das traditionelle Miko-Gewand – trug. „Junge Tsuki“, sprach diese Frau nun das Mädchen an. „Du bist ja ganz aufgeregt, Kleines. Ist etwas passiert?“ Tsuki, die junge Frau, musste erst einmal zu Atem kommen, da sie den ganzen Weg rennend zurückgelegt hatte, was selbst für ein Wesen wie sie anstrengend war. „Fremde...“, keuchte sie dann. „Die Geister des Waldes haben mir von Fremden erzählt, die im Wald umherstreifen. Sie sagten auch, dass diese auf der Suche nach unserem Dorf, nach unserem Heiligtum seien. Zumindest haben sie davon geredet.“ „Nun beruhige dich erst einmal, Mädchen“, sagte der alte Mann, der Priester des Dorfes, woraufhin sie sich auf den Boden fallen ließ. „Bist du dir sicher, dass sich unsere kleinen Freunde nicht geirrt haben?“, fragte er nun weiter, während die alte Frau Tsuki eine Tasse Tee reichte, die diese in einem Zug leerte. „Es sind seit über einem Jahr keine Fremden mehr im Dorf gewesen. Und jene waren Händler, aus dem Westen unseres Reiches gewesen.“ „Die Geister irren sich nicht, dass wisst Ihr, Kannushi-sama!“, meinte sie mit einem beleidigten Ton in der Stimme und blitzte ihn mit ihren goldenen Augen an. „Und der Wald hat mir das selbe erzählt. Ich glaube nicht einmal, dass diese Fremden aus unserem Reich sind.“ Der Alte rieb sich am Kinn und dachte nach. „Und ich dachte, Namida sei schon lange vergessen...“, murmelte er. „Ich weiß es nicht“, sagte Tsuki. „Aber es scheint, dass dem nicht so ist.“ Daraufhin herrschte eine Weile Schweigen, während das Feuer in der Mitte des Raumes tanzende Schatten an die Wände warf. Draußen hatte sich bereits das dunkle Tuch der Nacht über das Dorf gelegt. Das Schweigen wurde unterbrochen, als auf einmal ein Ball, der aus grünblauem Feuer zu bestehen schien, ins Zimmer geschwebt kam und sich mit einem Poff in einen kleinen Jungen mit schwarzem Haar und einem blauen, mit grünen Blumen verzierten Kimono verwandelte. „Mika-sama, Kannushi-sama! Kitsune-han!“ rief er ganz außer sich mit einer hohen Piepsstimme. „Tohon-chan“, erwiderte die junge Frau überrascht, worauf der Kannushi hinter ihr die Miene verzog, weil die Frau jeden der Zashiki-Warashi beim Namen nannte. „Fremde!“, schrie der kleine Geisterjunge außer sich. „Sie töten! Am Schrein! Sie haben die Wächter getötet!“ Damit fiel er der Jungen Frau zitternd in die Arme. Diese sah nun zum Priester auf. „Ich habe es euch gesagt.“ Damit erhob sie sich, den Hausgeist auf dem Arm. „Beeilt euch, haltet die anderen Bewohner vom Schrein fern“, befahl sie den Alten. „Ich kümmere mich darum.“ Und schon rannte sie aus dem Haus, warf die Sandalen von ihren Füßen und sprang wieder barfuss auf das Dach des nächsten Gebäudes, wo sie kurz stehen blieb und auf Tohon heruntersah. „Klettere auf meinen Rücken. Du und deine Freunde, ihr werdet mir helfen, die Fremden gefangen zu nehmen. Wie viele sind es?“ „Zwei, Kitsune-han“, piepste der Junge niedergeschlagen und kletterte auf ihre rechte Schulter. Tsuki nickte und sprang auf das nächste Gebäude, und dann wieder auf das nächste, immer weiter Richtung Schrein. Schließlich musste sie das letzte Stück, die Strecke, die den Schrein von den anderen Häusern trennte, am Boden zurücklegen. Die junge Frau konnte nun auch die Geräusche hören, die die Fremden machten. Sie stießen Sachen im Schrein um, schienen ihn verwüsten zu wollen. Kurz bevor Tsuki ihr Ziel erreicht hatte, sprang sie wieder und landete auf dem Torii vor dem Schrein. „Eindringlinge!“, rief sie mit einer Stimme, viel lauter als man je erwartet hätte, woraufhin der Krach im Innern des Schreines verstummte. „Kommt heraus!“, forderte sie dann von den Fremden. Da erschien an der Tür des Schreines ein junger Mann, Mitte zwanzig und sah zu ihr hinauf. Um den Arm hatte er eine Kette gewickelt. „Namida...“, murmelte Tsuki und sah ihn an. Er war ein Ninja, ohne Frage, er handelte im Auftrag von irgendwem und nicht aus eigenem Antrieb. Trotzdem durfte er nicht das Heiligtum berühren und den Tempel verwüsten. „Dein Partner soll sich auch zeigen!“ rief sie. Nun geschah eine Weile nichts, bevor sich ein Mädchen mit sehr hellem Haar zeigte. Ebenfalls ungewöhnlich. Sie trugen beide die übliche, kurze Kleidung der Ninja und hochgebundene Lederschuhe, mit weichen Solen. Der junge Mann hatte – soweit man erkennen konnte – dunkles, mittellanges Haar, zu einem kurzen, abstehenden Zopf gebunden. Seine Kleidung war dunkelgrün und an seinem Gürtel hing ein einziges kurzes Katana, während am Gürtel des ungewöhnlichen, schneeweißen Kampfanzuges des Mädchens gleich ein langes Katana, ein Dolch und mehrere Wurfwaffen hingen und das, obwohl sie wesentlich jünger als der Mann zu sein schien. Nicht älter als fünfzehn oder sechzehn, was Tsuki verwunderte. „Was wollt ihr von uns?“, fragte die junge Frau nun, obwohl Namida, die um den Arm des Mannes gewickelt war, diese Frage beantwortete: Sie waren geschickt worden um das Heiligtum zu stehlen! Genauso beantwortete der Mann die Frage auch, indem er den Arm mit der Kette empor hob. „Nichts, was wir nicht schon haben!“ rief er. „Legt Namida zurück in den Schrein!“, befahl die junge Frau. „Dann lass ich euch, trotz eures Verbrechens, dass Dorf verlassen.“ Dabei sah sie wütend auf die beiden hinunter. „Und wenn nicht?“ erwiderte das Ninjamädchen. „Ihr seid doch nichts als dumme Bauern!“ (Bei diesen Worten verengten sich Tsukis Augen zu Schlitzen.) „Außerdem hieße die heilige Namida zurück zu lassen, auch unseren Auftrag zu vermasseln.“ Damit warf das Mädchen eine der Fackeln, die am Eingang des Tempels brannten um, woraufhin das trockene Holz sofort Feuer fing. „Wie ihr wollt...“, flüsterte Tsuki, schloss die Augen und drückte ihre Handinnenflächen gegeneinander. Sie spürte, dass die beiden Alten bereits einen magischen Kreis um den Schrein erschaffen hatten, der verhinderte, dass irgendein Mensch rein oder raus kam. Nun begannen die Glöckchen an ihren Bändern sich zu bewegen und ein leises Leuten von sich zu geben. Dann sprang sie hoch, drehte sich ein paar Mal in der Luft, wobei das Leuten der Glöckchen anschwoll, und blieb schließlich mit ausgebreiteten Armen in der Luft schweben. „Tohon, Yumi, Sei, Miya!“ rief sie noch während des Sprungs und öffnete die nun leuchtenden Augen, als sie schwebte. „Zashiki-Warashi, ich rufe euch!“ Und während Tohon von ihrer Schulter sprang, erschienen um die junge Frau herum drei weitere Flammenbälle, die sich wie vorher schon Tohon mit einem Poff in drei Kinder verwandelten; zwei Mädchen und noch ein Junge, der den selben Kimono trug, wie Tohon. Die Kimonos der Mädchen waren ebenfalls fast identisch mit denen der Jungen, nur dass die Farben Blau und Grün vertauscht waren. „Hausgeister...“, murmelte der Mann. „Sie kann Geister beschwören...“ „Lass uns verschwinden, Fukuro“, forderte ihn seine Partnerin auf und sprang schon selbst von der erhöhten Fläche des Schreines. Doch sie hatte sich keine zehn Schritte von diesem entfernt, als sie von einer unsichtbaren Wand zurück geschleudert wurde und hart auf dem Boden aufkam. „Was ist das?!“ rief sie erschrocken. „Ein magischer Kreis“, antwortete der Mann, aber viel zu leise, als dass sie es hätte verstehen können. „Hier kommt niemand rein oder raus bis er aufgelöst wird.“ Währenddessen brannte schon der größte Teil des Gebäudes, doch der Ninja blieb ungerührt auf dem hölzernen Boden stehen und legte die Hände zu einem Handzeichen zusammen und schloss ebenfalls die Augen. „Kiéyo!“, rief er dann und war auf einmal nicht mehr zu sehen. Nun landeten Tsuki und die Geisterkinder auf dem brennenden Boden des Schreines. „Tohon und Miya“, sprach die Frau zwei der Geister an. „Kümmert ihr euch um das Mädchen. Sei und Yumi, ihr werdet mir mit dem Mann helfen. Er beherrscht Magie.“ „Aber der Schrein...“, begann das eine Geistermädchen, Yumi. „Sollen wir ihn einfach brennen lassen?“ Tsuki schwieg kurz. „Es ist schon zu spät um den Schrein zu retten.“ Auch die vier Geister schwiegen, bis sie einen Entschluss fassten. „Na gut!“ riefen sie dann, wie aus einem Mund. „Sie werden bereuen, dass sie unseren schönen Schrein vernichtet haben!“ Mit diesen Worten verwandelten sich Tohon und Miya wieder in die blaugrünen Flammenbälle und folgten dem Ninjamädchen. Dieses hatte derweil einige Male versucht an derselben Stelle durch den magischen Kreis zu kommen, jedoch vergeblich. Nun lief sie mit gezogenem Schwert um das brennende Gebäude herum, ein verzweifelter Versuch zu entkommen. Plötzlich ließ eine schrille Stimme sie zusammen zucken: „Da ist sie!“, klang Tohons Piepsstimme aus einem der Flammenbälle, die gradewegs auf sie zugeschwebt kamen. Das Mädchen schrie auf. Oh, wie sie doch Geister hasste! Sofort hatte sie das Schwert vor sich erhoben, als ob dieses eine wirkungsvolle Waffe gegen Geister gewesen wäre. „Du hast unseren schönen Schrein zum brennen gebracht!“, ertönte eine Mädchenstimme aus dem anderen Feuerball, bevor die beiden Hausgeister ihre Kindergestalt annahmen. „Ihr... Ihr seid nur Zashiki-Warashi...“, hauchte das Mädchen mit unsicherer Stimme. „Ihr... Ihr könnt nicht kämpfen. Ihr könnt mir nichts tun!“ Doch bei ihren Worten verriet ihr Zittern, dass sie nicht so wirklich an das, was sie sagte, glaubte. Da war Tohon auf einmal auf ihrer Schulter mit dem Kopf neben ihrem Ohr und kicherte. „Hast du Angst vor uns?“, fragte er, scheinbar ohne bemerkt zu haben, dass sie ihren Dolch gezogen hatte. „Nein!“ kreischte sie und stach zu, doch der Junge verschwand nur mit einem weiteren Poff. Nun zitterte das Mädchen nur noch mehr, wich zurück und ließ das Schwert fallen. Sie wäre noch weiter zurück gewichen, stand aber nun mit dem Rücken gegen die Wand des magischen Kreises. In dem Moment stürzte der vordere Teil des Schreindaches unter einem Funkenregen ein. „Dafür wirst zu bezahlen!“ rief Miya und erschien auf einmal sechsfach vor ihr. „Lasst mich in Ruhe!“, schrie die Ninja und schloss die Augen, während sie nach ihren Wurfmessen tastete. Als sie diese in der Hand hatte, öffnete sie die Augen und warf die Messer gegen der Abbilder des Geistermädchens, doch auch diese lösten sich poffend auf und die Ninja sah sich verwirrt und zitternd um. „Suchst du etwa mich?“, fragte eine Stimme über ihr und als sie nach oben sah, schwebte dort die Zashiki-Warashi. Da ging die Ninja weiter zitternd in die Knie und hielt schützend die Arme über sich. „Bitte, bitte, verschone mich!“ flehte sie, doch in dem Moment erschien Tohon hinter ihr. „Hi no Kusari!“, rief er und im nächsten Moment fesselten Schnüre aus blauem Feuer das Ninjamädchen und machten es kampfunfähig. Zur selben Zeit stand Tsuki seelenruhig in der Mitte der Flammen, welche den Schrein nun fast gänzlich bedeckten, ohne auch nur das kleinste Anzeichen von Bewegung zu zeigen. Nur die Glöckchen gaben ein leises, aber beständiges Bimmeln von sich. „Glaubst du, du kannst dich einfach verstecken?“, fragte sie, während die Geisterkinder neben ihr schwebten. Da erschien er plötzlich hinter ihr und warf Wurfsterne, die er in einer ledernen Tasche an seinem Gürtel aufbewahrt hatte, durch den Schleier der Flammen in die Richtung der Frau und der Geister. Doch keine der Waffen traf sein Ziel, denn während die Geister einfach verschwanden, sprang Tsuki empor, drehte sich in der Luft und landete vor ihm. „Willst du es wirklich mit mir aufnehmen?“, fragte sie und ging noch einen Schritt auf ihn zu. Er grinste nur. „Unterschätz mich nicht, was auch immer du bist“, sagte er und machte drei Handzeichen schnell hintereinander. „Bai-ni su!“, rief er dabei und auf einmal stand er in vier Abbildern, von denen nur eines echt war, um sie herum. Tsuki jedoch gab sich nicht besonders beeindruckt. „Den Trick beherrschen Geister auch.“ „Ach ja?“ Vier Ninja zogen gleichzeitig ihr Schwert, hoben es ebenfalls zeitgleich und schlugen zu. Aber die Frau wich nur einem der Schläge aus, während die anderen drei durch sie hindurchgingen ohne Schaden zu verursachen. „Verdammt!“, fluchte der Mann und machte ein paar Schritte zurück. Seine Abbilder verblassten. Nun fuhr Tsuki herum und versetzte ihm einen Tritt, so dass er rückwärts gegen eine brennende Säule des Schreines flog, welche daraufhin zusammenbrach. Er machte grade noch rechtzeitig ein Handzeichen zum Schutz, bevor ein Teil des brennenden Daches auf ihn fiel. Während er sich aus dem Schutt freikämpfte, erschienen die beiden Geisterkinder hinter ihm. Sei links und Yumi rechts hinter ihm. Gerade als er wieder stand, streckten sie die jeweils mittlere Hand vor und berührten ihn zwischen den Schultern. „Körperstarre!“, riefen sie und da wurde der Mann nach vorne geschleudert und kam erst jenseits des Schreines auf dem Boden auf. Verzweifelt versuchte er sich zu bewegen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht, und so blieb er bäuchlings vor dem weiter brennenden Holzbau liegen, bis Tsukis nackte Füße in seinem Blickfeld erschienen. Er blitzte sie wütend an, doch sie kniete sich nur neben ihm und nahm ihm die Kette Namida ab. „Du kannst froh sein, dass wie euch nicht getötet haben, wie ihr es mit den Wächtern getan habt“, sagte sie verächtlich. Dann machte sie eine Bewegung mit den Armen und mit einem Leuten der Glöckchen verschwand der von den Alten geschaffene magische Kreis. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Begriffserklärung Zashiki-Warashi - Hausgeister, sie beschützen die Häuser und ihre Besitzer, spielen diesen aber auch Streiche. Sie werden meistens als kleine Kinder dargestellt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)