Eikyû - gesegnetes Land von Alaiya (Die Legende der schlafenden Götter) ================================================================================ Kapitel 9: Auf der Suche ------------------------ Boah, man, Leute, ich lasse nach... Naja, okay, KA ob es jemand liest... Nya~ Aber irgendwie gefällt mir das Kapitel Sprachlich und so überhaupt nicht. Ist doch sehr holperig geworden... *heul* *heul* *heul* Naja, was meint ihr?? Stecke im Moment in einem Krea(sehr)tief(und noch tiefer)... Aber irgendwie komm ich da auch nur raus, wenn ich schreibe. Naja, des Vorwortes genug, hier ist Kapitel 09 ^^""""" *sich verkrümel* EDIT: Kapitel ist schon einmal überarbeitet ^^ (30.01.2009 18:09) Kapitel 09: Auf der Suche Die Nacht senkte sich allmählich über das Dorf Hakken, als sich Tsuki bereits auf einem Futon zusammenrollte. Reiten mochte schneller und weniger kraftaufwändig sein als Laufen, doch war es trotzdem einfach nichts für sie. Ihr Hintern tat weh und ihr ganzer Körper war verspannt. Der einzige Lichtblick war, dass es die letzten drei Tage nicht mehr geregnet hatte, was die Reise wesentlich angenehmer gemachte. Und sie wussten nicht einmal wohin sie reisten... Es war mittlerweile zehn Tage her, dass sie in Unaru aufgebrochen waren und bisher war die Reise ohne irgendeinen Erfolg geblieben. Weder hatten sie eine Spur von Raiu Akki und der Namida gefunden, noch ein Lebenszeichen von Tsukis bisherigen Reisegefährten erhalten. Tsukis einzige Hoffnung beruhte darauf, den Sklavenmarkt, auf dem Fukuro und sie verkauft worden waren, oder zumindest den Magier, der sie versiegelt hatte, wieder zu finden, doch der Sklavenmarkt war in Honou und bis dahin würden sie – wenn sie überhaupt ein Schiff dorthin mitnahm – fast noch einen Mondumlauf reisen müssen und selbst dann... Es war möglich, dass Fukuro weiter verkauft worden war, wie es auch ihr ergangen war und ob sie ihn dann überhaupt noch finden konnten, war mehr als fraglich. Sie blinzelte. „Warum siehst du mich so an?“ fragte sie an ihren Reisegefährten gewandt. Es war nicht das erste Mal, dass sie bemerkte, wie er sie beobachtete, während sie schlief oder er dies zumindest dachte. Sofort wandte er den Blick ab. So seufzte sie und schloss wieder die Augen. Sie war es schon gewöhnt, von ihm keine Antworten zu bekommen. Noch immer verstand sie nicht wirklich, wieso er sie begleitete und fragte sich allmählich, ob sie jemals Antworten von ihm bekommen würde. Schließlich rollte sie sich noch weiter zusammen und schlief nach einiger Zeit ein. Als er sicher war, dass sie endlich eingeschlafen war, beobachtete Ryuujin sie weiter, wie er es so oft in den vergangenen Nächten getan hatte. Er wusste nicht wirklich, wieso er das tat, doch konnte er den Blick auch nicht abwenden. Sie war ein merkwürdiges Mädchen, diese Tsuki. Zwar wusste er, dass sie eine Fuchsfrau war, eine Yokai, doch trotzdem blieb ihm ihr Verhalten ein Rätsel. Sie lebte unter Menschen, vertraute diesen aber scheinbar nicht wirklich. Egal wo sie in den letzten Tagen hingekommen waren, es waren die Geister gewesen, mit denen sie geredet hatte. Trotzdem schien sie ihm zu vertrauen, wie auch den verlorenen Reisegefährten. Er seufzte. Was interessierte es ihn? Er reiste mit ihr, weil er etwas über sich herausfinden wollte. Er wollte wissen, wer und was er selbst war, da brauchte er sich keine Fragen über sie zu stellen. Schließlich erhob er sich, dazu entschlossen in die Schänke, die mit zu ihrer Herberge gehörte, zu gehen, um sich dort einen Sake zu genehmigen. Als er an der Tür stand, wandte er sich noch einmal der Fuchsfrau zu, schüttelte dann aber den Kopf, öffnete die Tür und trat hinaus. So ging er den Flur entlang zum vorderen Komplex des Gebäudes, wo die Schänke gelegen war. Es war nun doch schon so spät, dass nur noch wenige Leute hier waren. Er achtete nicht wirklich auf sie, sondern bestellte sich einen warmen Sake, den er, als dieser an den Tisch gebracht wurde, genüsslich trank. Was er sich selbst nicht eingestehen wollte war, dass ihm das Mädchen, welches in dem Zimmer hinten in der Herberge schlief, gefiel. Das hatte sie schon in dem Bordell, doch auf eine andere Art. Die Art hatte er noch verstanden. Wieder verdrängte er den Gedanken daran, was aber einen Moment später auch von selbst geschehen wäre, als sich ein Tumult im hinteren Teil der Schänke erhob. Dieser war von einem Mann verursacht worden, welcher am Tisch eingeschlafen war. Erst lachten die anderen über ihn, bis der Wirt wütend darüber wurde, dass der Gast noch nicht bezahlt hatte – außerdem sollte er gefälligst bezahlen, wenn er hier schlafen wollte. So versuchte man den Mann aufzuwecken. „Hey, du“, meckerte der Wirt, während ein andere Mann den Eingeschlafenen schüttelte. „Wenn du hier schlafen willst, dann bezahl für die Herberge und vorher für den Sake, den du getrunken hast!“ „Hmmm...“ war das einzige, was der scheinbar Betrunkene von sich gab. „Ich rede mit dir“, schrie ihn der Wirt nun weiter an, verpasste ihn eine Ohrfeige, um ihn wieder zu Sinnen zu bringen, was aber ohne Erfolg blieb. Der Mann war sehr betrunken, er dämmerte nur vor sich hin und schien nicht einmal wirklich wahrzunehmen, dass man mit ihm sprach. Er blinzelte nur immer wieder und murmelte irgendetwas vor sich hin. Ryuujin wollte sich schon wieder abwenden – es ging ihn ja nichts an – als er etwas von dem, was der Mann murmelte verstand: „Tsuki...“ Schon war der ehemalige Offizier bei der kleinen Gruppe und hielt den Wirt, der den Betrunkenen wieder schlagen wollte, an der Schulter fest. „Warten Sie.“ Er musterte den halbschlafenden Mann. Er war nicht aus Eikyû. Konnte es etwa sein...? „Finwen... Wo...“ Der Mann keuchte auf. „Fu... kulo...“ Er blinzelte wieder. „Ich kenne den Mann“, sagte Ryuujin nun, an den Wirt gewandt. „Ich werde seine Schulden bezahlen und ihn mit auf mein Zimmer nehmen, wenn Sie erlauben.“ Er drückte dem Wirt einige Geldstücke in die Hand. „Das sollte reichen.“ Der Wirt sah ihn perplex an. „Was...“ „Starren Sie mich nicht so an“, schnauzte Ryuujin ihn nur an, stieß den Mann, der den Betrunkenen hielt, zur Seite und warf diesen dann wie einen Sack über seine Schulter. Ohne einen weiteren Kommentar verließ er die Schenke um auf das Zimmer zurück zu kehren, in dem Tsuki hoffentlich immer noch schlief. Dort angekommen ließ er den halb Schlafenden zu Boden fallen und rüttelte ihn. „Ihr! Sagt mir Euren Namen!“, forderte er ihn auf. „Wa... Was?“, nuschelte der Mann. „Euer Name!“, wiederholte Ryuujin mit gedämpfter Stimme um Tsuki nicht zu wecken. „She... Shen...“ Fukuro lag zusammengerollt auf einer dreckigen Matte, die weder die Kälte abhielt noch die Härte des Bodens auszugleichen vermochte. Jeder einzelne Muskel in seinem Leibe schmerzte. Er wusste nicht wirklich, wie er die letzten Wochen ausgehalten hatte, aber er hatte es geschafft, auch wenn er kaum noch Hoffnung sah, dass er das lang genug schaffen würde bis… Ja, bis was? Es war doch so gut wie unmöglich, dass die anderen ihn finden würden. Er wusste nicht einmal, ob sie noch lebten. Er wusste nicht, was mit Yuki war. Ihn und Tsuki hatte man auf dem Sklavenmarkt verkauft. Shen war nicht da gewesen, als sie gefangen genommen worden waren. Und Yuki? Man hatte sie weggebracht. Er selbst war an einen Sklavenhändler Penggous verkauft worden und nach über einer Woche Schiffsfahrt, auf der – wie auch die anderen Sklaven – er nur ein Minimum an Nahrung und Schlaf bekommen hatte, schon völlig entkräftet gewesen. Selbst auf dem Schiff mussten sie schwer arbeiten und in Penggou war er an den Besitzer eines Steinbruchs verkauft worden. Seit er hier war, hatte er schon mehrere andere der Sklaven an Erschöpfung sterben sehe und er ahnte, dass es mit ihn, wenn es so weiter ging, bald nicht besser stehen würde. Was würde dann aus Yuki? Wenn sie noch lebte... Ohne dass er es bemerkte glitt er über diese Gedanken hinüber in einen leichten, unruhigen Dämmerschlaf. Ihm war, als würde er fallen, aber er sah nichts. Zuerst war ihm nicht einmal klar, dass er träumte und grade als ihm das klar wurde, strömten sie auf ihn ein: Bilder und Gefühle. Angst. Auf einmal hatte er das Bild von Raiu Akki vor Augen. Stimmen. Kreischen. Er verstand nicht. Die Stimmen klangen verzerrt. Und dann hörte er ein Schreien – Yukis Schreien! Fukuro schrak auf. „Yuki“, murmelte er verwirrt und hielt sich zitternd den Kopf. Immer noch fühlte er sich erschöpft und er brauchte etwas um darüber nachzudenken, was grade passiert war, doch er war sich ziemlicht sicher: Es waren Erinnerungen gewesen. Yukis Erinnerungen. Was war passiert? Sie hatte geschrieen. Sollte das etwa heißen, dass seiner Schwester etwas passiert war? War sie etwa... Darüber wollte er nicht nachdenken, doch eines war ihm klar. Er musste hier weg. Doch wie? Er und die anderen Sklaven wurden unablässig von zwei der Aufseher bewacht. Aber er musste hier weg. Er musste Yuki finden. Er musste ihr helfen. Plötzlich hörte er ein Grollen, welches nun auch die anderen Sklaven erwachen ließ. Ohne dass er es bemerkt hatte, war etwas da, eine Aura – eine Aura die nichts Gutes ahnen ließ. Akuma! Da ertönte ein Schrei. Es war bereits Vormittag als Tsuki erwachte. Sie hatte lange und tief geschlafen, so erschöpft war sie gewesen. Blinzelnd öffnete die Augen und war von einem Moment auf den anderen hellwach. „Shen?“, rief sie aus, als sie ihren Reisegefährten auf dem Boden neben sich liegen sah. Sie konnte es nicht glauben. „Shen...“ wiederholte sie ungläubig und sah sich um. Ryuujin saß in einer Ecke des Zimmers an die Wand gelehnt und beobachtete sie wieder. „Was...“, setzte sie an, doch der Gesichtsausdruck des Mannes sagte ihr bereits, dass er nicht antworten würde. So setzte sie sich ebenfalls auf und musterte den Wolkenkrieger aus Penggou. Er sah erschöpft aus. Noch ganz anders als in der Nacht, in der sie gefangen genommen worden waren und sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Wie kam er hierher? Die Zeit, die verging, bis Shen endlich erwachte kam Tsuki wie eine Ewigkeit vor. Sie hatte etwas von den Vorräten, die sie noch bei sich hatten, gegessen und nachdenklich zwischen den beiden Männern hin und her geschaut. Als Shen endlich die Augen öffnete, wirkte er genau so verwirrt, wie sie es beim Erwachen gewesen war. Er sah sie an und stöhnte dann auf einmal auf. „Tsuki“, krächzte er mit kratziger Stimme. „Was ist passiert?“, fragte sie ohne ein weiteres Wort zu verlieren. „Wie... Wie kommst du hierher...“ „Das frage ich mich auch“, murmelte er und versuchte sich mühsam aufzurichten. „Ich fühle mich scheußlich.“ Er versuchte sie anzugrinsen, was ihm aber ziemlich misslang. Da war Ryuujin auf einmal bei ihnen und reichte dem Wolkenkrieger einen mit Wasser gefüllten Lederschlauch. „Du hättest dich gestern nicht betrinken sollen“, meinte er nur trocken, während Shen gierig trank. „Ich weiß nicht mehr“, murmelte er, als er den Schlauch absetzte. Dann sah er zur Kitsune hinüber. „Tsuki... Ich... Es ist meine Schuld, dass das passiert ist. Ich habe zugelassen... Ich habe nichts bemerkt... Es... Es tut mir so leid.“ In seinem Blick blitzte etwas wie Verzweifelung auf. „Ich.. ich habe dich und die anderen gesucht... Du... Du warst verkauft worden, an dieses Bordell und als ich dort ankam, warst du verschwunden. Ich dachte, man hätte dich weiterverkauft oder getötet und...“ Er brach ab. „Wie kommst du hierher?“, fragte sie. „Ich hab versucht, dich zu finden, aber ich hatte keine Hoffnung und wollte aufgeben. Gestern, ich wusste nicht mehr weiter und dann...“ „... Dann bist du in die Schänke gegangen und hast dich betrunken ohne Geld zu haben“, unterbrach Ryuujin ihn etwas ungehalten. Kurz herrschte Schweigen, während Shen Tsuki flehend ansah, bis diese es war, die die Stille brach. „Weißt du, was mit den anderen passiert ist?“ Der Yonshibin nickte. „Fukuro ist an einen anderen Sklavenhändler verkauft worden. Er hat sich zwar als ein Mann Honous ausgegeben, aber ich bin mir sicher, dass er aus Penggou stammte. Ich weiß es. Man hat Fukuro auf ein Schiff gebracht und ich bin mir sicher, dass es nach Penggou gefahren ist.“ Er sah sie nun wieder fest an. „Die Räuber haben Raiu Akki gedient...“, murmelte er dann. „Was ist mit Yuki?“, fragte die Fuchsfrau nun. „Sie ist nicht verkauft worden... Was ist mit ihr geschehen? Haben sie sie... getötet?“ Zum Ende des Satzes hin senkte sie die Stimme. Es wäre nichts außergewöhnliches, wenn Menschen eine Yuki Onna, also eine Yokai, getötet hätten. Sie fürchteten zumeist solche und verfluchten sie. Es war bereits mehrmals vorgekommen, dass Menschen Jagd auf solche gemacht hatten, selbst auf Kitsune, die zumeist friedfertig waren. „Nein“, murmelte Shen. „Zumindest nicht die Räuber.“ Er senkte den Blick. „Ich weiß es nicht sicher, aber ich glaube, man hat Yuki zu Raiu Akki gebracht.“ „Und wo... Weißt du wo Raiu Akki ist?“ Er seufzte. „Nein.“ „Dann...“ Tsuki seufzte tief. Zwar freute sie sich, zumindest einen ihrer Gefährten wieder gefunden zu haben, doch die Nachrichten freuten sie gar nicht. „Wir sollten versuchen Fukuro zu finden, so lange wir zumindest eine Spur haben.“ Shen nickte. „Wenn wir zu meinem Dorf gehen“ Hoffnung schwang in seiner Stimme mit. „dann könnten wir das Orakel um Hilfe bitten.“ Er lächelte. Sie waren gegen Mittag aufgebrochen aus Hakken und bis zum Abend eine ganze Strecke gereist. Ryuujin spürte, dass das Zusammentreffen mit dem komischen Mann, der die Reise auf einer fliegenden Wolke bestritt, Tsuki neuen Mut gegeben hatte. Sie kamen schneller und mit weniger Rasten voran, als zuvor. Doch trotzdem fühlte sich der ehemalige Offizier nicht wohl dabei. Er hatte nichts mit ihnen zu tun. Zwar hatte er beschlossen mit ihnen, oder besser mit Tsuki zu reisen, um etwas über sich heraus zu finden. Aber würde es ihm was bringen, wenn er mit ihnen nach Penggou reiste? Trotzdem verspürte er in sich den Wunsch dieses zu tun, aber nicht, um das Rätsel seiner Vergangenheit zu lösen. Nein, der Grund war ein anderer... Als es bereits wieder Nacht geworden war und der Mond am Himmel stand, suchten sie endlich zwischen einer Felsengruppe zuflucht um zu rasten. Sparsam aßen sie von den Vorräten, ehe sich der Wolkenkrieger und Tsuki zum Schlafen legten. Wieder beobachtete Ryuujin sie. Im fahlen Mondlicht wirkte die Haut der Fuchsfrau fast gänzlich weiß. Er schloss die Augen und musste ein Stöhnen unterdrücken. Nein, er konnte nicht weiter mit ihnen reisen. Es würde ihm nichts bringen und er brauchte sie nicht mehr. Trotzdem fiel es ihm so schwer sich abzuwenden... Als er sicher war, dass die beiden schliefen, ging er langsam und vorsichtig zum Lager der Fuchsfrau hinüber, beugte sich kurz zu ihr hinab und strich ihr flüchtig durchs Haar. Dann wandte er sich ab und stieg auf sein Pferd. Die Verpflegung ließ er liegen, er konnte sich selbst etwas kaufen. So ließ er das Tier langsam davon traben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)