Eikyû - gesegnetes Land von Alaiya (Die Legende der schlafenden Götter) ================================================================================ Kapitel 31: Der Drachengott --------------------------- So komm ich nun zum letzten Kapitel der Geschichte und ich bin stolz auf mich, denn ich habe es geschafft beim Schreiben nicht zu heulen. *seufz* Trotzdem ein seltsames Gefühl. Aber auf die Folter spannen will ich euch nicht. Hier ist das letzte Kapitel der Geschichte. In den nächsten Tagen folgt noch der Epilog! ___________________________________________________________________ Kapitel 31: Der Drachengott Funken tanzten um die Finger des Oni – eine kleine Geste der Angeberei – ehe auf einmal ein Blitz durch die Luft zuckte und nur einen Schritt von der Füchsin entfernt auf den Boden traf und dort einen nicht all zu tiefen Krater hinterließ. Die Neunschwänzige jedoch reagierte nicht einmal, sondern sah Raiu Akki nur weiterhin mit ihren goldenen Augen an. „Glaubst du wirklich, dass der Posten auf dem du kämpfst, lange zu halten ist?“, fragte der Dämon daraufhin. „Du bist hier allein, mit einem Menschen.“ Doch weiterhin schwieg sie, während die Glöckchen an den Lederbänden leise vor sich hinbimmelten. Weitere Blitze zuckten durch die Luft, schneller und kräftiger als im Kampf zuvor, doch Tsuki wich problemlos aus und lief weiter auf das öde Feld, dass auf der Spitze des Berges lag hinaus. Dieses Mal war sie nicht hier, um mit dem Dämon zu kämpfen. Nein, ihre Aufgabe war eine andere, auch wenn sie wusste, dass Raiu Akki am Ende doch sterben musste. Und auch wenn sie wusste, dass weitab von hier die Menschen kämpften, wahrscheinlich – das hoffte sie zumindest – auch Fukuro, Yuki und Shen, so wusste sie auch, dass Yamata no Orochi auch für sie zu stark wäre. Denn auch sie war keine Göttin. Flammen umspielten die silbrig glänzenden Fuchsschwänze, während Raiu Akki mit einem Gesichtsausdruck, der zwischen Wut und Überlegenheit schwankte, auf sie zukam. „Nein, noch einmal fängst du mich nicht“, zischte er und weitere Blitze zuckten durch die Luft auf sie zu. „Der Macht des Phönixes bist auch du nicht gewachsen.“ Doch davon ließ sie sich nicht verunsichern. Linien aus blauen Flammen wanderten über den Boden, während sie seinen Blitzen und Angriffen auswich, und bald musste er ebenso achten, dass er das Fuchsfeuer nicht berührte. Für einen Moment wanderten ihre Augen zu Ryuujin, der scheinbar unschlüssig, unsicher am Rand der Ebene stand und zwischen ihr, Raiu Akki und dem in der Luft schwebenden verbannten Gott hin und her sah. Seine Hand ruhte am Knauf Tsumes, doch gezogen hatte er das Schwert nicht und würde es wohl auch nicht tun, wenn er nicht selbst angegriffen wurde. Er musste eine Entscheidung treffen, aber sie konnte erkennen, dass ihm genau das missfiel. Er kannte eigentlich die Antwort, doch wie so vieles andere verwirrte sie ihn. So sprang die Füchsin erneut in die Luft, als die Blitze zu ihr hin zuckten. Ohrenbetäubender Donner rollte über die Ebene und auch weitab von ihr über das Meer hinweg und hatte schon längst dafür gesorgt, dass sie sich auf ihr Gehör nicht mehr verließ, dass so viel empfindlicher war, als das eines Menschen. Jedoch hinderte es sie nicht, dass nun weitere Flammen erschienen, frei schwebend in der Luft und immer näher auf den Dämon zuwandernd, der noch versuchte auszuweichen. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass eine der Flammen seine rechte Klaue traf und diese nun mit einem schimmernden Feuer umfing, dass er versuchte zu löschen, indem er mit der Linken umfasste, doch das Feuer würde genau so lange brennen, wie es seine Schöpferin wollte. „Du...“, zischte Raiu Akki mit schmerzverzerrtem Gesicht und hob nun trotz ihrer Magie wieder die Hände, so dass weitere Blitze auf sie zu zuckten. Erneuter Donner, der sich als eine Druckwelle ausbreitete und sie wurde zurückgeworfen. Erneut sah sie zu Ryuujin. Wann würde er sich entscheiden? Ryuujin konnte sich nicht rühren. Beziehungsweise wollte er es nicht, denn irgendeine Stimme in seinem Kopf schien es ihm zu verbieten. Zwar sah er, wie Raiu Akki anfing, gegen die Füchsin zu kämpfen und auch, dass er sie schlussendlich traf, doch wusste er nicht was er tun sollte – nein, er wusste nicht, was er tun wollte. Hatte er nicht eigentlich gesagt, Tsuki beschützen zu wollen? Doch irgendwie war er sich nicht sicher. Sie war letzten Endes kein Mensch, keine normale Frau, niemand, der wirklich Schutz bedurfte. Denn sie beherrschte Magie, sie wusste so viel mehr als er und sie konnte sich sehr wohl selbst verteidigen. Er hingegen wusste nichts und von Magie verstand er ebenso wenig. Warum hatte sie ihn hierher mitgenommen? Nun, eigentlich war er ihr gefolgt, aber dies hatte sie zugelassen, hatte ihn letzten Endes immer wieder zum Weitergehen gebracht, fast so als wollte sie ihn herbringen – als wüsste sie etwas über ihn, dass er nicht wusste. Was dachte er überhaupt? Dies war nicht der Moment über diese Dinge zu philosophieren, er fand doch letzten Endes ohnehin keine Antwort. Trotzdem konnte er nichts gegen diese Gedanken tun, die ihm durch den Kopf schossen, seit er die Ebene betreten hatte. Ein seltsames Gefühl durchzog seinen Körper und wieder brannte sein Mal. Es war, als wüsste er die Antwort auf all diese Fragen eigentlich schon lange und hätte sie nur irgendwann vergessen, doch wollte sie ihm nicht wirklich einfallen. Schließlich machte er einen unsicheren Schritt, seine Hand noch immer an Tsumes Knauf gelegt, bereit, dass Jadeschwert jeden Moment zu ziehen. Dann tat er einen weiteren Schritt, jedoch nicht in Richtung der Füchsin und Raiu Akkis, sondern zur Mitte der Ebene hin, wo Yamata no Orochi auf sie hinab sah. Das bemerkte nun auch der Oni und ein Blitz zuckte in seine Richtung, wurde aber von Tsume, das wie von selbst den Weg in die Hand des Kriegers gefunden hatte, absorbiert. „Lass ihn“, meinte nun eine ruhige Stimme, die er trotz des Donners hören konnte, obwohl sie nicht schrie. Es war die Stimme des Gottes, an den Dämon gewandt, der ihn so für einen Moment verunsichert ansah, sich dann jedoch wieder der Füchsin zuwandte, die mittlerweile wieder auf ihren Beinen stand und ihn weiter mit ihren Flammen herausforderte, ja, ihn beinahe zum Wahnsinn zu treiben schien, wenn er nicht ohnehin schon von diesem gesteuert war. „Sag“, wandte sich die Stimme, die zugleich hart und weich zu klingen schien nun an ihn. „Wie kommt es, dass ein Sterblicher eine Waffe, die von Göttern geschaffen wurde, zu führen vermag?“ Noch immer schwebte der seltsame, streng aussehende Mann in den edlen Gewändern über der Ebene, doch der Blick der stechenden Augen galt nun Ryuujin allein. „Kann es sein, dass du vielleicht mehr bist, als dein Äußeres verrät?“ Der Krieger antwortete nichts, sondern erwiderte den Blick des Gottes nur auf eine ähnlich starrende Weise. „Ich sehe Unsicherheit in deinen Augen“, fuhr Yamata nun fort. „Wieso bist du überhaupt hier? Wenn du wirklich nur ein Sterblicher bist, ist dies kein Ort für dich, auch wenn du so oder so am Ende den Tod finden wirst.“ „Ich bin hier, um die Füchsin zu schützen“, antwortete Ryuujin schließlich. Der Gott lachte leise, doch auf irgendeine Art sprach Häme aus dem Gelächter. Häme, und Macht. „Und doch kämpft sie und du stehst nur daneben. Hast du überhaupt die Kraft sie zu schützen? Immerhin ist sie die Füchsin des Mondes.“ Natürlich verstand der Mann nicht, was man ihm sagte, doch dies überging er. Er wollte nicht noch schwächer wirken, als er es ohnehin schon tat. Denn der Gott hatte Recht: Dies war wahrscheinlich kein Platz für ihn. „Was hast du? Wieso antwortest du nicht?“ Der Gott klang amüsiert, denn er schien genau zu wissen, was in ihm vorging, aber auch das änderte nichts daran, dass Ryuujin keine Erwiderung einfiel. Sein Blick wanderte kurz zu Tsuki herüber, die sich weiterhin in erster Linie darauf verlegt zu haben schien den Angriffen des Oni vorrangig auszuweichen. Dabei verletzten ihn die Flammen, vielleicht sogar mehr als seine Blitze vermochten ihr zu schaden. Schließlich sah Ryuujin auf das Schwert, dass er noch immer gezogen hatte und in der Hand hielt. Es schien ihm, als läge ein Teil der Antwort, die er suchte, darin. „Du führst Tsume“, begann der Gott nun erneut. „Und doch verstehst du es nicht. Vielleicht solltest du es weggeben, an jemanden, der damit umzugehen weiß.“ Da war es an Ryuujin zu lachen, als er Yamata no Orochi ansah und erwiderte: „Dafür, dass deine Worte sonst so gewählt und überlegt klingen, ist dieser Versuch mich zu überlisten recht plump. Selbst ich verstehe, was du mit deinen Worten erreichen willst.“ „Und wenn ich mir das Schwert nehmen würde, was könntest du dagegen tun?“ „Ich würde kämpfen“, erwiderte er. „Denn ich habe mich bereits entschieden, auf welcher Seite ich stehe.“ Dies schien den Gott erneut zu amüsieren und langsam sank er hinab, bis er vor Ryuujin stand und ihn nun genau in die Augen sah. „Du hast dich entschieden, in einem Krieg, von dem du eigentlich nichts verstehst.“ „Ja.“ Und erneut lachte Yamata no Orochi, doch dieses Mal lachte er ihn ganz offensichtlich aus, und ehe der Krieger verstand, was vor sich ging, spürte er die Hand wie eine feste Klaue an seinem Hals, spürte wie der Gott versuchte ihn zu erwürgen und fragte sich gleichzeitig, wieso ein Gott versuchte ihn auf eine solch einfache Art zu töten. Um zu zeigen, dass er für ihn nur ein Sterblicher war? Ein Mensch? „Menschen sollten sich nicht in die Angelegenheiten der Götter einmischen, an die sie nicht mehr glauben“, zischte Yamata no Orochi nun und etwas veränderte sich an seinem Gesicht, so dass Ryuujin meinte, tatsächlich eine Schlange in ihm zu erkennen und nicht mehr den Edelmann, den er noch vorher gemimt hatte. Er spannte sich an, versuchte sich zu bewegen, doch seine Muskeln wollten ihm nicht gehorchen, so als wäre er von dem Gott in einen Bann geschlagen oder gelähmt worden. Kurz gelang es ihm, seine Hand mit dem Schwert noch einmal zu heben, doch einen Moment darauf, wurde sein ganzer rechter Arm taub und das Schwert fiel zu Boden. Also würde er sterben ohne vorher überhaupt nur gekämpft zu haben? Sein Mal brannte noch immer, ja, der Schmerz schien mit jedem Augenblick, der verstrich, nur noch schlimmer zu werden. Langsam glaubte er, dass ihm schwarz vor Augen wurde, doch war er sich nicht sicher, ob es an dem Schmerz lag oder daran, dass er keine Luft bekam. Er konnte noch sehen, wie sich ein breites, unmenschliches, aber zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht des verbannten Gottes des Unterwelt ausbreitete, doch da spürte er noch einen zweiten, ebenfalls brennenden Schmerz am Rücken und merkte, wie sich sämtliche Muskeln in seinem Körper zusammenzogen. Er erkannte, dass einer der Blitze von Raiu Akki ihn getroffen haben musste, doch das half ihm wenig. „Das kommt davon, wenn man sich mit Göttern anlegt“, zischte Yamata nun und einen Moment später, spürte Ryuujin, wie er ihn fortschleuderte – mit einer Leichtigkeit, als würde er kaum mehr wiegen, als eine Maus – und er schließlich hart auf dem Boden aufkam. Aber er war noch nicht tot, ja, er war sogar noch bei Sinnen. Vielleicht war er doch nicht so leicht zu töten, wie der Gott geglaubt hatte? In einem Anflug der Selbstironie breitete sich ein gequältes Grinsen auf Ryuujins Gesicht auf, während er versuchte seinen Körper wieder unter seine Kontrolle zu bekommen, und sich aufzurichten. Auch wenn jede Sehne in seinem Körper zu schmerzen schien, war er noch bei Sinnen. Sein Blick war verschwommen und er versuchte zu erkennen, was vor sich ging. Auch wenn er jetzt noch lebte, so ahnte er, dass dies nicht lange der Fall wäre, nun, wo ihn Yamata no Orochi einmal als einen vermeidlichen Gegner angesehen hatte und ihn töten wollte. Er blinzelte und richtete sich zitternd soweit auf, dass er schließlich kniete, wenngleich er sich mit einer Hand am Boden abstützte, während die andere unwillkürlich nach der schmerzenden Schulter griff. Sein Blick schweifte über die Ebene. Wo war Tsuki? Wo war Raiu Akki? Wo war der Gott, der ihn töten wollte? Da erkannte er schließlich einen weißen Schemen, den er nach einem weiteren Blinzeln als die Füchsin identifizierte. Sie lag am Boden, scheinbar genau so unfähig sich zu bewegen wie er. War sie also wirklich dem Oni unterlegen? Hatte sie überhaupt eine Chance gehabt? Er wusste es nicht, denn er kannte nicht ihre Stärke. Und obwohl es wohl das widersinnigste war, dass ihm überhaupt in dieser Situation einfallen konnte, erkannte er erneut, wie wenig er allgemein verstand. Ja, es war beinahe zum Lachen, dass er für ein Mädchen, nein, eine Fuchsfrau sterben würde, von der er nichts wusste. Doch als er nun zu ihr sah, merkte er, dass ihr Blick fest auf ihn gerichtet war. Dann spürte er, dass sich erneut etwas um seinen Hals legte und zudrückte, aber als er unbewusst sich an die Kehle griff, um das – was auch immer es war – wegzuziehen, griff er nur in die Luft. Früher oder später würden ihm schließlich doch die Sinne schwinden. Das Mal brannte, als würde es wirklich in Feuer stehen. Was hatte das zu bedeuten? Warum brannte es so oft, seit er Tsuki getroffen hatte? Was hatte sie mit ihm zu tun? Auf einmal, während ihm schwarz vor Augen wurde, fielen ihm die Träume ein, die ihn plagten, seit er auf diese Reise gegangen war, und die er nicht zu deuten vermochten. Waren die goldenen Augen wirklich die der Füchsin gewesen? Seine Hand wanderte erneut zu seiner Schulter. Sein Mund öffnete sich in einem stummen Schrei. Was war das für ein Schmerz? Würde er nun sterben? Eine andere Erinnerung drang in sein Bewusstsein, aber er zweifelte, dass diese Erinnerung seine eigene war. Krallen, wie aus silbernem Stahl. Die Erinnerung, an das Gefühl zu fliegen – ganz so, wie in jenen Träumen. Sein Körper bewegte sich ohne sein Zutun und es kam ihm vor, als würde das Brennen von seiner Schulter in jeden Muskel, in jede Zelle seines Körpers übergreifen. Er wollte nicht sterben. Er hatte sich schon lange für diese Seite entschieden. Doch noch immer verstand er nicht oder nur langsam. Er war nie ein Mensch gewesen. Der Schneesturm fegte über die Oni, Yokai und auch den Hakutaku hinweg, warf sie um oder zwang sie zumindest in die Knie und es schien ganz so, dass die Schlacht nun beendet war, denn niemand von ihren unzähligen Feinden schien sich noch rühren zu können, ja, es schien beinahe, als würden sie Stück für Stück gefrieren. Doch auch Fukuro und Shen ging es nicht besser und sicher auch nicht den Männern, die am Ufer des Meeres bis vor einem Moment noch gegen die Armee der Geister versucht hatte zu kämpfen. „Yuki“, flüsterte Fukuro in den Wind hinein, der vor lauter Kälte selbst die Wunde des Pfeils kaum noch spürte. Und obwohl der Sturm beinahe ohrenbetäubend heulte, hörte die Schneefrau ihren Bruder und mit einem Mal ließ der Wind nach. Eine seltsame Stille trat ein. Niemand wollte sich bewegen oder vermochte dies zu tun und selbst das Ungeheuer aus Pengguo schien für den Moment vor lauter Kälte gelähmt. Es schien vorbei – zumindest für einige Augenblicke, doch dann surrte ein weiterer Pfeil durch die Luft. Blut färbte den weißen Kimono rot und für einen Augenblick starrte Yuki selbst auf die Wunde, die der Pfeil in ihre Brust gestochen hatte, dann jedoch schwanden ihr die Kräfte und sie fiel zu Boden, wo Shen es irgendwie schaffte sie aufzufangen. „Yuki“, wiederholte Fukuro leise, doch dieses Mal war sein Tonfall besorgt. Der Pfeil hatte ihr Herz, wenn überhaupt, nur um einige fingerbreit verfehlt und sie rührte sich nicht. „Yuki“, hauchte er und richtete sich weit genug auf, als dass er die wenigen Schritt auf sie zugehen konnte. Und dann begann die Schlacht auf einmal vom neuen. Doch nun waren es nicht nur ein paar Yokai, die sich auf sie stürzten, sondern fast die gesamten hinteren Reihen. Das würde ihr Ende sein, denn keiner von ihnen vermochte mehr sich wirklich zu bewegen oder gar zu kämpfen. Dann jedoch, riss ein blau schimmerndes Licht einen Keil durch die Yokai schlug. Und als Fukuro in die Richtung sah, aus der das Licht kam, erkannte er, dass es ein bläuliches Feuer war, das scheinbar auf dem Eis zu brennen schien und seine Bahnen zwischen den Yokai zog, so dass diese zurückwichen. Dann sah er auch, was das Feuer entfacht hatte: Auf einen der Pfaden, die das Feuer in die nun verwirrte Armee der Feinde geschlagen hatte, kam ein großer, neunschwänziger Fuchs gelaufen, der einen Moment später neben ihnen stehen blieb und die Yokai, die noch nicht vom Feuer eingeschüchtert waren, mit gebleckten Zähnen anknurrte. „Tsuki?“, murmelte Fukuro halb fragend und auch Shen folgte seinem Blick. Tatsächlich sah der Fuchs so aus wie die Kitsune. Weißsilbernes Fell, derselbe Wuchs, neun Schwänze und auch dieser Fuchs trug Glöckchen an Lederbändern um Pfoten und Hals, doch dann, als das Tier ihn für einen Augenblick ansah, wurde ihm klar, dass dies nicht die Füchsin war, die vor einigen Monaten mit ihnen aus Hayashimura aufgebrochen war. Nein, dies war ein anderes Tier. Erneut knurrte es die Yokai an, von denen nun sämtliche ihre Aufmerksamkeit ihm zugewandt hatten und einige begannen zu schreien und zu kreischen, so dass es den beiden Männern in den Ohren wehtat. Dann wandten sich einige ab und Fukuro sah voll erstaunen, wie tatsächlich vor allem die Füchse und auch viele der Tanuki wieder ihre Tiergestalt annahmen und von dannen huschten. Die Tengu und Oni waren jedoch nicht so leicht einzuschüchtern. Einer der Tengu machte es nun den anderen vor, sprang in die Luft und auf den wolfsgroßen Fuchs zu, doch einen Moment später verbrannte das Wesen in der Luft. Erneutes Knurren. Doch dann war es schließlich der Hakutaku der trampelnd auf sie zugelaufen kam und, wie auch das andere Tier, lautes Knurren von sich gab. Rotes und blaues Feuer traf aufeinander und verfing sich im jeweils anderen Fell. Doch während der Fuchs sich schüttelte und das Feuer wie Wasser aus dem Fell zu springen schien, bereiteten die blauen Flammen dem Hakutaku weitaus größere Probleme. Das Ungeheuer schnaubte und heulte und rollte sich einen Moment später auf dem Boden, bis die Flammen erstickt waren. Dann sprang es auf und trabte in den Himmel davon. Nun brach auch unter den verbliebenen Oni und Yokai Chaos aus. Während einige versuchten erneut gegen das Land vorzustoßen, da sie erkannten, dass der Fuchs ihnen an Macht und Magie weit überlegen war, versuchten andere zu fliehen. Viele erlagen den Pfeilen der Menschen, denn diese konnten selbst den verängstigt fliehenden Geistern nicht die Freiheit gewähren, denn auch sie wurden von der Angst beherrscht, die der Angriff in ihnen ausgelöst hatte. Das Eis um Fukuro, Shen, Yuki und den Fuchs herum wurde leer. Nun wandte sich der Ninja wieder seiner Schwester zu, die noch immer in den Armen des Kriegers lag. „Yuki“, flüsterte er erneut und merkte, wie Angst in ihm aufkeimte, sie zu verlieren. Das ganze Gewand über ihrer Brust war mittlerweile rot, doch zumindest atmete sie noch, wenngleich unregelmäßig und röchelnd. „Yuki…“ Er strich über ihre Wange, die eigenen Schmerzen vergessend und sah beinahe flehend zu dem großen Fuchs, auch wenn er nicht wirklich daran glaubte, dass dieser sie heilen könnte. „Sie wird sterben“, bestätigte Shen seine Befürchtungen mit seltsam zittriger Stimme. Etwas flammte in seinen Augen auf und Fukuro erinnerte sich an das, was mit seinem Dorf passiert war. Dasselbe Schicksal, dass ihn und Yuki ereilt hatte. „Bitte“, flüsterte er. „Bleib bei mir.“ Damit nahm er sie selbst in die Arme, auch wenn seine eigene Wunde dadurch noch mehr schmerzte. Doch was kümmerte ihn der Schmerz, wenn sie starb? „Hilfe!“, rief Shen schließlich in Richtung des Strandes. „Wir brauchen Hilfe!“ Und während sie so auf dem Eis saßen und ohne große Hoffnung auf Hilfe warteten, sah der Fuchs neben ihnen zum Himmel im Osten, wo die Wolken aufgerissen waren und den Blick auf den vollen Mond preisgaben. Blaue, im Licht des Mondes schillernde Schuppen auf einem langen, schlangenartigen Körper. Silberne Krallen vier ebenfalls beschuppten Beinen und eine ebenso silberne Mähne, während sich der Körper immer weiter in den Himmel hinaufwand. Und noch immer verstand er nicht wirklich. Doch die Füchsin, die am Boden lag, schon. Es war, wie es ihr die Göttin prophezeit hatte. Ein Gott, dessen Aufgabe einst war, die Menschen zu schützen, so wie es auch die vier Wächter getan hatten. Er war der Schutzgeist der ehemaligen Hauptstadt gewesen, doch selbst Tsuki vermochte nicht zu sagen, wieso er in der Gestalt eines Mannes zurückgekehrt war. Ein Fluch? Vielleicht, doch vielleicht würde sie es auch niemals erfahren. Grau und kalt waren die Augen des Drachen, während er sein Maul zum Gott der Unterwelt hinabwandte, und selbst Raiu Akki wagte es nicht ihn zu attackieren. Und auch, wenn Ryuujin noch immer nicht ganz verstand, was geschah, obwohl immer mehr Erinnerungen in seinem Kopf aufzuflammen schienen, erkannte er nun die wahre Gestalt von Yamata no Orochi. Eine große Schlange, so groß wie er als Drache selbst, dafür aber mit acht gewaltigen Köpfen, die ihn mit gesamt sechzehn schlitzförmigen Augen betrachteten. „So ist das also“, hörte er die Stimme des anderen Gottes. „Hat dich die Füchsin deswegen hierher gebracht? Hmm, der letzte Gott, der noch in dieser Welt wandelt?“ Zumindest diese Worte verstand er nun und er ahnte auch, dass sie die Wahrheit enthielten. Wahrscheinlich hatte die silberne Füchsin ihn deswegen hierher gebracht, weil sie wusste, was er war. Seit wann? Hatte sie es schon in Unaru gewusst? Doch was änderte es schon daran, dass sie nun hier waren. Seine Geschichte würde enden, denn deswegen war er hierher gekommen, vor langer Zeit, als ihn sein Weg aus dem Himmelsreich wieder in die Welt der Menschen geführt hatte. Und diese Erkenntnis, ließ ihn sich töricht vorkommen, dachte er daran, wie dumm er als Mensch doch gehandelt hatte. Vielleicht war dies ein Laster der Menschen? Dummheit, sich auf Gefühle und Eigensinn zu verlassen. Ja, er selbst hatte nicht an Götter geglaubt, denn sie waren nicht zu begreifen für den begrenzten menschlichen Verstand. Doch vielleicht mussten sie genau deswegen geschützt werden, weil sie das, was sie sich hatten zu Schulden kommen lassen, nicht besser wussten. Weil sie sterblich waren und der Magie schon lange nicht mehr mächtig waren. Das war auch der Grund, warum die silbernen Fuchskinder Inaris noch immer versuchten, sie zu schützen. Ein Schlangenmaul schnellte nach ihm, wollte die langen giftigen Zähne in seinen Schuppen versenken, doch waren diese zu hart, als dass die Zähne sie durchdringen hätten können. Ein lautes Zischen ertönte als die Zähne brachen und das Maul sich genau so schnell zurückzog, wie es vorgeschnellt war. „Wieso willst du die Menschen schützen?“, versuchte sich die Schlange der Unterwelt nun noch einmal auf das Reden zu verlegen, doch der Drache fixierte sie nur. „Weil dies ihre Welt ist und nicht unsere und die Zeit gekommen ist, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen. Wir haben keine Macht mehr über diese Welt.“ Und erneut zischte die Schlange, ehe sie versuchte den Drachen zu Boden zu reißen. So krümmten sich die beiden langen, schuppigen Körper in einem Ringkampf umeinander, so schlugen sich Drachenklauen in das Fleisch des anderen Gottes, während dessen acht Schwänze die Hinterbeine des blauen Drachen zerdrückten. Raiu Akki, der dies zwar beobachtete, aber genau so wenig verstand, wie Ryuujin noch kurz zuvor den Krieg, erzitterte. Auch er wusste, dass hier Kräfte wirkten, die größer waren, als die seinen und dass seine Ende kommen würde, würde er den Gott der Drachen herausfordern. Doch während er voller Furcht den Kampf am Himmel beobachtete, bemerkte er nicht die Füchsin, die er eigentlich für besiegt gehalten hatte, als sie scheinbar kraftlos am Boden lag. Tsuki stand wieder – noch immer in ihrer Fuchsgestalt – und erneut flammten ihre Schwänze auf. Nun war der Mond wieder zu sehen, dessen Licht ihr Kraft gab und ihre Wunden heilte, und durch das Licht des Mondes bildete sich, wie vor vielen Monaten bereits im Wald um Hayashimura, ein silberner Schimmer um den Körper des Oni herum, der auf einmal erstarrte. Ein röchelnder Laut war zu hören, als er begriff, dass sie nun zu Ende bringen würde, was sie damals begonnen hatte. Und langsam sickerte die Kraft, die ihn schon so lange am Leben erhalten hatte, aus seinem Körper hinaus. Ähnlich ging es auch der achtköpfigen Schlange, dem Gott der Unterwelt, in dessen Schuppen sich mittlerweile einige Kratzer gerissen hatten, die bis tief in sein Fleisch drangen. Sein Körper brannte, doch noch war sein letzter Wille nicht gebrochen. Wenn er ging, würde er den Drachen, der ohnehin geschwächt zu sein schien, mitnehmen. Fester und fester drückte er mit seinen Schwänzen auf den Leib des Drachen, bis er befriedigt spürte, dass die Knochen brachen. Im nächsten Moment jedoch, fand das Maul des Drachen seine Kehle, denn auch wenn der Gott der Unterwelt acht Köpfe besaß, so war doch nur einer der, der seinen Geist enthielt, der ihn steuerte und der ihn am Leben erhielt. Mit einem Röcheln lockerten sich nach und nach alle Muskeln des Schlangenkörpers, während Feuer aus dem Drachenkörper zu springen schien und Schuppe für Schuppe auf Yamata no Orochi übergriffen. Sie brannten, beide brannten sie. Und wie ein silbriger Komet landeten sie schließlich auf der Ebene. Es war so, wie Ryuujin gewusst hatte, dass es enden würde. Es war der Weg, für den er sich vor langer, langer Zeit entschieden hatte. Sein Leben endete mit dem der Schlange, welche nun Stück für Stück zu Asche zerfiel. Es kam Fukuro wie eine Ewigkeit vor, in der er dort saß, seine sterbende Schwester im Arm hielt und wartete. Er wusste nicht, was er tun würde, wenn sie wirklich starb, er wusste nicht, was er tun sollte, konnte er sie nicht mehr beschützen. Wären sie nicht hierher gekommen, wäre das nicht passiert. Hätten sie damals die Namida gestohlen, wären sie vielleicht jetzt nicht hier. Dann wäre alles anders gewesen, einfacher, schmerzloser. Aber was wäre dann aus den Menschen geworden? Dann, schließlich, hörte er Stimmen. Er spürte, wie jemand ihm vorsichtig eine Hand auf die unverletzte Schulter legte und als er aufsah, erkannte er den Fürsten, der in Begleitung von zwei seiner Soldaten war. Tsurai no Chiki war kein Mann der vielen Worte. Deshalb sah er den jungen Mann und das Mädchen nur an, ehe er einen seiner Männer anwies, das Mädchen in eins der Zelte zu bringen. Nur ungern überließ Fukuro seine Schwester dem fremden Mann, doch er wusste, dass es wenn nur so Hoffnung für sie gab. „Kannst du aufstehen“, fragte der Fürst nun und hielt ihm, beinahe freundschaftlich, die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen, woraufhin er nur vorsichtig nickte. Tatsächlich konnte er stehen, auch wenn seine Beine wackelig waren und er nicht sicher war, wie lang er sich noch halten konnte. Dann sah er erneut zu dem Fuchs. Dieser erwiderte nun seinen Blick und schien ihm etwas sagen zu wollen, ehe er dann einige Zeit zu Shen sah. Fukuro wusste nicht, ob dieser Fuchs nicht sprechen konnte oder gar nicht fähig war eine menschliche Gestalt anzunehmen, doch war er zu abgelenkt, als dass er sich darüber viele Gedanken gemacht hätte. So überraschte es ihn, als der Fuchs sich schließlich abwandte und in Richtung Osten rannte. „Ich werde ihm folgen“, sagte Shen schließlich und Fukuro konnte nichts anderes tun, als zu nicken. Mit einem Pfiff des jungen Wolkenkriegers erschien so die Wolke und Shen sprang, obwohl er erschöpft wirkte, auf sie herauf und verschwand schnell in Richtung des Mondes, so dass er in der Dunkelheit bald nicht mehr zu sehen war. „Was ist hier passiert?“, fragte Tsurai no Chiki schließlich, aber Fukuro schüttelte nur den Kopf. Im Moment konnte er nicht darüber sprechen. Das einzige, was er wollte, war zu seiner Schwester. Er durfte sie nicht verlieren und auch wenn er selbst verletzt war, musste er bei ihr sein. Er hatte ihr einst versprochen, sie zu beschützen, und nun wurde ihm klar, dass er dieses Versprechen zu lang schon gebrochen hatte. Dafür musste er nun bei ihr sein, zumindest, wenn es zu Ende ging. Auch Tsuki hatte gewusst, dass es so enden würde, zumindest seit der Nacht, bevor sie aus Tenkyou aufgebrochen waren. Doch nun, als sie sah, wie der Körper des Drachen sich auflöste und den Mann, den sie am Ende des Sommers im nördlichen Reich getroffen hatte, übrig blieb, konnte sie nicht umher sich schlecht zu fühlen. Auch wenn er sein Schicksal selbst gewählt hatte, hatte er von allem nicht gewusst, als sie ihn herführte. Doch verstand sie nicht, wieso er sich entschieden hatte, in der Gestalt eines Menschen zu sterben, war er doch noch weniger menschlich als sie und wusste es nun auch. So ging sie schließlich auf den am Boden liegenden Körper zu, nahm während des gehen selbst wieder ihre menschliche Gestalt an und ging schließlich neben ihm in die Knie. Er war ein Gott und sie nur eine Botin. Doch es war das Schicksal, dass ihm, nein, das Schicksal das ihnen vorbeschieden war. „Es tut mir leid“, brachte sie schließlich hervor, aber über sein Gesicht zog sich nur ein Lächeln. „Es sollte so sein“, erwiderte er. „Es war der Weg, für den ich mich entschieden hab. Vor langer Zeit.“ Sie sah ihn an und stellte fest, dass es seltsam war. Er war ein Gott und sie nur eine Botin, doch hatte sie ihn die ganze Zeit für einen seltsamen Mann gehalten, ja, teilweise für dumm. Und nun, wo sie verstand, kam ihr all das, was in den vergangenen Monaten geschehen war, seltsam vor, fast so, als wäre sie selbst einer Illusion erlegen. „Es war von Anfang ein mein Schicksal, so zu sterben“, sagte er nun, doch sie spürte, wie das Leben langsam aus ihm wich. „So wie es unser Schicksal war, aufeinander zu treffen.“ Einer Intuition folgend, griff sie nach seiner Hand. „Es gibt höhere Mächte“, murmelte sie. „Unsere Wege sind schon lange vorherbestimmt.“ Und so starb er in derselben Gestalt, wie sie ihn damals in Unaru getroffen hatte. Ein Gott, doch starb er schließlich als Mensch, und auch sie war ein Mensch, als sie um ihn weinte. Sie hatte ihn nicht geliebt, aber sich trotzdem an ihn gewöhnt, noch bevor sie gewusst hatte, wer er war. So war er für sie noch immer seltsamer, aber einfach gestrickter Mann, der ihr geholfen hatte und den sie mit ihrer Gestalt behext hatte, als er sie das erste Mal sah. Wäre das nicht geschehen, hätte er sie nicht gesehen, ihr nicht geholfen und wäre er ihr nicht gefolgt, dann würde er wohl noch leben, ohne jemals zu erfahren warum er nicht starb, und ohne zu wissen, wer er eigentlich war. Immer weiter rannen die Tränen über ihre Wangen und die Nacht schritt voran. Während sie auf der toten Ebene an der Spitze des Teiyama saß und weinte, rissen die Wolken, die die Yokai gerufen hatten, auf und gaben schließlich wieder den Blick auf den dunklen Himmel und die Sterne frei. Der Mond wanderte weiter über den Himmel, in Richtung des Festlandes, immer weiter nach Westen, wobei er sich langsam zum Horizont hinsenkte. Schließlich trat der Fuchs, der vom Schlachtfeld vor Tengaio hergelaufen war, neben sie und rieb seine Schnauze an ihrer Wange. Geistesabwesend hob sie eine Hand und strich über das Fell des Fuchses. „Du kommst spät, Bruder“, flüsterte sie. „Zu spät.“ Nun ließ das Tier ein leises Jaulen hören, das dem eines Hundes nicht unähnlich klang. Dann, schließlich, nahm auch er die Gestalt eines Menschen an. Ein junger Mann, vom Äußeren konnte man ihn auf dasselbe Alter schätzen wie Tsuki und wie sie hatte er rotbraunes Haar und goldene Augen. „Komm“, meinte er nun. „Gehen wir zurück zu unserer Mutter.“ Doch sie schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht zurückgehen“, meinte sie. „Ich werde bei den Menschen bleiben.“ „Wieso?“ Die Stimme ihres Bruders war verständnislos. „Dies ist nicht unsere Welt.“ Sie senkte den Blick. „Weil ich mich so entschieden hab“, sagte sie schließlich und sah zu Shen, der eben von Shiyun hinab auf den Boden gesprungen war und sie fragend ansah. Noch einmal wandte sie sich ihrem Bruder zu. „Es tut mir leid“, flüsterte sie und sah dann wieder zu Shen. „Es tut mir leid.“ Doch er schüttelte nur den Kopf, ging auf sie zu und legte vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter, während der ihr Bruder sich nach einem weiteren kurzen Blick abwandte, wieder seine Fuchsgestalt annahm und zurück in den Himmel verschwand, von wo er gekommen war. _______________________________________________________________________ Bevor ich es vergesse: Zum Abschluss hab ich doch noch eine Umfrage zu der Geschichte aufgemacht :3 http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/22633/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)