Verdrehte Welt von DoctorMcCoy ================================================================================ Kapitel 7: Kaede ---------------- Hi, alle zusammen. Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Es hat zwar ein wenig gedauert, dafür erfährt man mal endlich ein bisschen. Ich widme dieses Kapitel meiner lieben Schwester Sarah. Sie hatte ja Geburtstag und hiermit wünsche ich ihr nochmal alles Gute nachträglich. Und natürlich ist der Auftritt von Miroku nur für dich. Du musstest ja solange darauf warten. Also viel Spaß beim Lesen. LG Kaguyashi Kaede Kagome und Sesshomaru betraten das Dorf. Es herrschte reger Verkehr und keiner bemerkte die Neuankömmlinge. Kagome hatte noch nie ein Dorf gesehen, in dem so viel los war. Und trotzdem hatte sie das Gefühl, als ob sie hier schon einmal gewesen wäre. Doch sie war sich nicht sicher. Auf jeden Fall wusste sie, dass sie in dieser Dimension noch nicht hier gewesen war. Das stand unumwindlich fest. „Ist es das Dorf?“, fragte Kagome. Sie klang ziemlich aufgedreht und das war sie auch. Sie konnte es kaum noch erwarten, zu Kaede zu gelangen und endlich wieder nach Hause zu kommen. Sesshomaru nickte. „Ja, aber es heißt nicht, dass sie hier ist“, holte er sie in die Gegenwart zurück. Kagome war für ein paar Sekunden wieder nachdenklich, doch das verflog schnell wieder. Selbst wenn sie nicht hier wäre, dann würde sie einfach weiter nach ihr suchen. Sie hob ihren Kopf und lächelte Sesshomaru an. „Aber ich habe es irgendwie im Gefühl.“ Dann rannte sie los, hielt bei dem ersten Dorfbewohner an und fragte ihn, ob er eine alte Frau namens Kaede kenne. Zu Kagomes Enttäuschung verneinte er. Doch Kagome gab noch nicht auf. Sie ging von einem Einwohner zum nächsten. Jedoch kam sie nicht weiter. Jeder der Einwohner schien sie nicht zu kennen. Langsam schwand die Hoffnung. Vielleicht war Kaede doch nicht in diesem Dorf. Und es wurde langsam auch schon dunkel. Kagome spürte plötzlich, wie müde sie eigentlich war. Sesshomaru blieb dies nicht verborgen und schaute sich um. Dann hielt er Kagome auf und zeigte auf ein Gebäude, das sehr groß war und aus dem Lärm drang. „Wie wäre es, wenn wir es für heute dabei belassen und uns dort ein Zimmer nehmen.“, schlug er vor. Kagome war einverstanden. Außerdem sah die Gaststätte nicht schlecht aus. Es war eine von denjenigen, über der Miroku sofort wieder eine ominöse schwarze Wolke entdeckt hätte. Kagome musste bei diesem Gedanken schmunzeln. Und dabei fragte sie sich, ob Sesshomaru überhaupt Geld dabei hatte. Oder brauchte er sowas gar nicht? Kaum waren sie eingetreten, beantwortete sich auch schon die Frage. Der Mann, der die Gäste am Eingang begrüßte, machte sofort eine überschwängliche Verbeugung, als er Sesshomaru sah, und murmelte irgendetwas, wie: „Eine überaus große Ehre, Sie hier zu sehen, Sesshomaru-sama. Ich hoffe, der Aufenthalt gefällt ihnen.“ Schnurstracks kamen jede Menge Diener und geleiteten sie zu ihrem Zimmer. Als Kagome eintrat, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Das musste wohl das beste Zimmer im ganzen Haus sein. Es war riesig und die Möbel waren aus dem besten Holz. Sofort kamen weitere Diener herein und brachten alle möglichen Speisen und Getränke. Dann verschwanden sie sofort wieder, um sie nicht weiter zu stören. Kagome setzte sich hin und langte nach den Speisen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie großen Hunger hatte. Sie hatte außerdem noch nie eine so große Auswahl gehabt und es machte ihr richtigen Spaß. Als sie fertig war, legte sie sich auf den Boden, Arme und Beine von sich gestreckt. „Also wenn du hier schon so verwöhnt wirst, wie sieht es denn erst in deinem Palast aus?“ Kagome seufzte. „Wenn ich nicht mehr nach Hause komme, habe ich keine Bedenken, bei dir zu bleiben. An so etwas könnte ich mich glatt gewöhnen.“ Sie schaute zu Sesshomaru. Er lächelte. Kagome setzte sich auf und betrachtete ihn skeptisch. „Warum lächelst du so?“, fragte sie argwöhnisch. „Es ist schön, mit dir hier zusammen zu sein. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Und es tut richtig gut“, antwortete er wahrheitsgemäß. Kagome wurde ein wenig rot. „Außerdem war es richtig lustig, wie du alles in dich hineingestopft hast“, fügte er noch hinzu. „Ich habe nicht alles in mich hineingestopft, ich habe ganz normal gegessen“, verteidigte sie sich. „Außerdem hatte ich Hunger. Wenn du mich den ganzen Tag durch die Gegend schleppst und dann nicht einmal etwas Essbares dabei hast...“ „Ist ja gut. Das war doch nur ein Scherz gewesen. Dass du dich gleich so aufregen musst. Das erinnert mich sehr an ...“ Doch da hielt Sesshomaru inne. Er wollte nicht an sie denken, nicht jetzt, wo er gerade so glücklich war. Kagome bemerkte den Stimmungswandel von Sesshomaru. Sie stand auf, setzte sich neben ihn und nahm seine Hand. „Diese Talina hat dir viel bedeutet, oder?“ „Ja.“, kam es zögerlich von Sesshomaru. „Erzähl mir etwas von ihr. Sie war also so wie ich? Da möchte ich auf jeden Fall mehr hören“, forderte Kagome ihn auf. Und Sesshomaru fing an zu erzählen. Bis spät in die Nacht schwelgten sie in Erinnerungen. Sesshomaru erzählte ihr von seiner Vergangenheit, von Talina und Inuyasha. Kagome hingegen erzählte ihm von ihrer Dimension, von Inuyasha, ihren Freunden und natürlich von Sesshomaru. Sesshomaru fand es eigenartig, von einer anderen Person zu erfahren, die er aber trotzdem auch irgendwie war. Irgendwann schlief Kagome ein und Sesshomaru legte sich auch schlafen. „Kagome, wach auf“, weckte Sesshomaru sie. Kagome drehte sich verschlafen und mürrisch, die Decke über ihren Kopf ziehend, wieder um. Sie war noch nie ein Frühaufsteher gewesen. Und dann waren sie gestern auch noch so lange aufgeblieben. „Lass mich noch ein bisschen schlafen“, murmelte sie. „In Ordnung“, meinte er. „Wenn du nicht hören willst, was ich schon alles herausgefunden habe...“ Und plötzlich war Kagome hellwach, sie sprang auf und stand in der nächsten Sekunde neben Sesshomaru. „Du hast etwas rausgefunden?“, fragte sie ungeduldig. Dabei hibbelte sie von einem Bein auf das andere. Sesshomaru musste sich ein Lachen verkneifen. Kagome sah einfach zu komisch aus, wie sie da total verschlafen rumhibbelte. „Ja, ich brauche nich viel Schlaf und da habe ich mich mal etwas umgehört.“ „Dann sag es mir doch endlich“, drängte sie ihn. „Ess doch erst einmal etwas.“ Sesshomaru deutete auf den Tisch. Mal wieder war er mit jede Menge Speisen bedeckt. Kagome ließ sich das nicht zweimal sagen und setzte sich. Erst als der erste Hunger gestillt war, fragte sie erneut: „Jetzt erzähl es mir doch endlich.“ „Also, nachdem ich das Frühstück organisiert hatte ...“ Er deutete auf den Tisch und zog es dabei noch schön in die Länge. „... habe ich mich unten mit dem Geschäftsführer unterhalten. Das ist wirklich ein komischer Kerl. Auf jeden Fall habe ich ihn nach Kaede gefragt. Er meinte, dass er diesen Namen noch nie gehört hätte. Und dabei betonte er, dass er jeden Dorfbewohner persönlich kenne, sogar die alte Frau die auf den Hügel etwas abseits des Dorfes lebe und sich kaum hier blicken lässt. Das hat mich hellhörig gemacht und ich fragte etwas mehr über die alte Dame. Er erzählte mir, dass sie schon ziemlich lange hier lebt, aber hier nicht geboren ist. Sie kam mit einigen Flüchtlingen. Sie ist eine Miko und heißt Arashi.“ „Aber das könnte doch -“, rief Kagome freudig aus. Sesshomaru nickte bestätigend. „Genau das habe ich auch gedacht. Vielleicht ist es wirklich die Kaede nach der du suchst. Oder sie kann uns zumindest helfen. Immerhin ist sie ja auch eine Miko.“ So verließen sie das Gasthaus, in der Hoffnung durch diese mysteriöse Arashi etwas mehr herauszufinden. Doch dies geschah nicht ohne ein entsprechendes „Auf Wiedersehen“ von dem Hausbesitzer. Als dieser sah, dass Sesshomaru gehen wollte, stellte er sich ihn kurzerhand in den Weg und verbeugte sich tief. „Es war mir eine große Ehre, Sie hier bedienen zu dürfen, Sesshomaru-sama. Ich hoffe, dass es ihnen gefallen hat.“ Kagome konnte sich bei dem Anblick des Besitzers nur schwer ein Lächeln verkneifen, doch sie schaffte es, ein einigermaßen ernstes Gesicht aufzusetzten. Sesshomaru antwortete in einen ähnlichen höflichen Singsang, doch das interessierte Kagome nicht zu sehr. Sie war voll und ganz auf den Hausbesitzer fixiert. Dann bemerkte dieser auch Kagome. „Ich wusste gar nicht, dass sie Begleitung hatten“, richtete er den letzten Satz an Sesshomaru und wandte sich dann vollkommen Kagome zu. „Und dann auch noch so eine Schöne. Ich hoffe, dass es Ihnen hier auch gefallen hat. Wenn Sie gestatten, würde ich ihnen gerne noch eine Frage stellen, wenn es gestattet ist.“ Kagome nickte. Sie war schon gespannt, was es sein würde. „Könnten Sie sich vielleicht vorstellen, meine Kinder zur Welt zu bringen?“, fragte er direkt. Kagome verfiel in ein lautes Gelächter. Sesshomaru sah sie nur verdutzt an, doch der Hausbesitzer lächelte auch leicht. „So hat noch niemand auf meine Frage reagiert. Ist das jetzt ein Ja?“ Doch Kagome ging an ihn vorbei ins Freie. „Du bist wohl in jeder Dimension ein Frauenheld. Da kann man wohl nichts gegen tun. Aber wenigstens hast du ja ein eigenes Gasthaus.“ So gingen Sesshomaru und Kagome davon und ließen einen sehr perplex schauenden Miroku zurück. Das Haus von Arashi war nicht sehr weit vom Dorf entfernt, doch schaffte es durch diese Entfernung ein ruhiges Plätzchen zu garantieren. Kagome musste zugeben, dass es ihr sehr gut gefiel. Etwas abseits, also sehr ruhig. Doch als sie ankamen, stellte sie fest, dass es gar nicht so ruhig war. Denn viele Kinder tobten draußen herum. Zwei von ihnen spielten fangen, soweit es Kagome erkennen konnte. Es waren ein Junge un ein Mädchen, etwa so um die fünf Jahre. Etwas weiter entfernt stand ein ungefähr zehn Jahre altes Mädchen mit einem Bogen in der Hand. Sie zielte auf eine Zielscheibe. Kagome schaute ihr interessiert zu. Als das Kind den Pfeil losließ und das Ziel fast in der Mitte traf, war Kagome sehr beeindruckt. Das Mädchen war sogar besser als sie. Sie wollte gerade weitergehen, als sie bemerkte, dass Sesshomaru beim Anblick des Mädchens total erstarrt war. Er stand dort wie ein Fels und starrte auf das Kind. Kagome war es fremd, ihn so zu sehen. Sie wollte gerade etwas zu ihm sagen, als das Kind sie ebenfalls wahrnahm und rief: „Hallo. Kann ich ihnen helfen?“ Sesshomaru wurde aus seiner Starre gerissen, doch er war immer noch nicht fähig etwas zu sagen, darum ergriff Kagome das Wort: „Wir suchen eine Miko namens Arashi. Sie soll hier wohnen.“ Das Mädchen nickte und verschwand im Haus. Kagome drehte sich zu Sesshomaru. „Was ist denn mit dir los? Hast du etwa einen Geist gesehen?“ Sesshomaru schüttelte den Kopf. „Nei ... Nein“, fing er an. „Ich dachte nur, dass ich das Mädchen kenne, doch das ist unmöglich...“ „Wieso? Vielleicht hast du es ja irgendwo schon einmal gesehen“, schlug Kagome vor. „Du hast bestimmt ein gutes Gedächtnis.“ Sesshomaru schüttelte erneut den Kopf. „Sie sieht so aus, wie die junge Miko, die ich damals in den Dorf gerettet habe. Doch das ist fünfzig Jahre her, und somit unmöglich. Wahrscheinlich sieht sie ihr nur ähnlich.“ In dem Moment kam das Mädchen wieder heraus. „Meine Oma kommt gleich“, sagte sie. Kagome lächelte, als sie begriff. „In dem Fall ist es wohl Familienähnlichkeit.“ Kurz darauf kam Arashi aus dem Haus. Und Kagome stellte mit großer Erleichterung fest, dass es wirklich Kaede war. Ohne größer darüber nachzudenken, stürmte sie auf sie zu. „Kaede! Wie geht es dir?“ Arashi sah sie kurz etwas verwirrt an, doch dann lächelte sie. „Diesen Namen habe ich schon lange nicht mehr gehört. Woher kennst du denn meinen wahren Namen, Mädchen?“ „Das ist eine lange Geschichte“, antwortete sie. „Dann setz dich erst einmal.“ Arashi deutet auf die Wiese. „Mein Name ist übrigens Kagome“, fügte sie noch rasch hinzu. „Und das ist-“ „Sesshomaru!“, kam ihr die alte Miko zuvor. „Ich konnte mich gar nicht wirklich bei dir bedanken. Dann tue ich es jetzt: Vielen Dank, dass du mir das Leben gerettet hast. In meinen kindlichen Leichtsinn wäre ich sonst noch gestorben.“ Sesshomaru nickte ihr zu. „Das war selbstverständlich.“ Dann setzte er sich neben Kagome. Zuletzt setzte sich Arashi. „Dann erzählt mal. Ihr seid bestimmt nicht hier, um euch ein nicht gehörtes 'Danke' abzuholen.“ Kagome schüttelte den Kopf. „Nein, wir sind gekommen, um sie um Hilfe zu bitten. Ich habe nämlich ein großes Problem.“ Und somit erzählte Kagome ihre Geschichte. Es dauerte lange, doch Arashi stellte sich als gute Zuhörerin heraus. Nach und nach setzten sich auch die Kinder dazu und Kagome kam es schon fast wie eine Märchenstunde vor. „Und jetzt weiß ich nicht, wie ich wieder nach Hause kommen soll“, endete sie ihren langen Prolog. „Ja, das hört sich ja schwierig an“, murmelte sie vor sich hin. „Es ist das erste Mal, dass ich von so einem Fall höre. Natürlich habe ich das alles theoretisch schon gewusst, doch noch nie ein lebendes Exemplar dafür gehabt, wenn ich das so ausdrücken darf. Also wird alles, was ich dir jetzt erzähle, nur rein theoretisch sein. Ich kann für nichts garantieren.“ Kagome nickte. Das war auch schon mehr, als sie sich erhofft hatte. „Mir würde bestimmt alles weiterhelfen.“ „Du sagtest, dass du nicht durch den Brunnen wieder zurück konntest. Ich denke, dass in dieser Dimension dort einfach kein Zeitportal ist.“ „Aber ich bin doch durch den Brunnen auch hierher gelangt“, widersprach Kagome ihr. „Ja, aber das war ja auch kein Zeitportal. Es war ein Tunnel zwischen zwei Dimensionen. Und wahrscheinlich kamst du im Brunnen an, weil du im Brunnen gestartet bist. Das wäre die einfachste Erklärung dafür.“ „Das hört sich ziemlich logisch an“, unterstützte Sesshomaru die alte Frau. „Doch leider bringt uns das keinen Schritt weiter.“ „Doch, tut es“, kommentierte Arashi. „Denn sobald man das Problem erst einmal verstanden hat, kann man anfangen, nach einer Lösung zu finden. Und in unserem Fall ist die gar nicht so schwer. Wir müssen einen anderen Zeittunnel finden, wo Kagome dann hindurch muss.“ „Aber würde ich dann nicht nur wieder durch die Zeit reisen?“, fragte Kagome. „Ja, deshalb muss jemand dabei sein, der eine bestimmte Formel spricht. Eine andere Art durch Dimensionen zu reisen ist mir nicht bekannt. Du brauchst dafür eine Beschwörungsformel, die nur wenige kennen und du brauchst ein bereits aktives Portal, in diesem Fall ein Zeitportal. Du würdest dann sozusagen durch die Zeit und durch die Dimensionen reisen. Genauso wie du hergekommen bist.“ „Theoretisch klingt das ja alles schön und gut, aber praktisch sieht das doch wieder ganz anders aus“, sagte Kagome enttäuscht. „Erst einmal müssen wir dieses Zeitportal finden. Falls wir das sogar geschafft haben sollten, brauchen wir noch jemanden, der diese bestimmte Beschwörungsformel kennt.“ „Bei dem Zeitportal kann ich euch nicht helfen, doch eine Person zu finden, die die Formel kennt, wird kein Problem sein. Meine Enkelin Kaede kann euch begleiten. Sie hat schon vieles gelernt“, meinte Arashi. Kagome drehte sich verwundert zu dem Mädchen um, auf die Arashi deutete. „Du heißt also Kaede?“ Das Mädchen nickte. „Warum hast du deinen alten Namen abgelegt, Arashi?“, fragte sie nun die alte Miko. „Es war weit verbreitet, dass ich das Shikon No Tama behüte. Da ich es dann aber nicht mehr hatte, wollte ich nicht, dass noch irgendwelche Dämonen kommen, die das nicht mitbekommen haben. Daher habe ich kurzerhand meinen Namen geändert und dabei ist es geblieben. Mich hat nie wieder ein Dämon angegriffen“, verkündete sie mit einem Lächeln. „Du hast das Shikon No Tama beschützt? War das nicht eigentlich die Aufgabe von Kikyo? Zumindest in meiner Dimension ist es so.“ „Ja, das stimmt. Kikyo war eigentlich für diese Aufgabe vorgesehen. Doch sie ist an einer Krankheit gestorben, bevor sie überhaupt diese Aufgabe übernehmen konnte. Sie war damals zwölf Jahre alt. Daher hat man mich als ihre Schwester mit dieser Aufgabe betreut. Als meine Mutter starb, habe ich das Juwel übernommen. Damals war ich neun Jahre alt. Doch wie ihr wisst, habe ich es nicht lange beschützen können.“ Arashi klang ein wenig wehmütig. Kagome konnte sich vorstellen, dass sie sich immer noch große Vorwürfe machte. „Tut mir leid, dass ich diese alte Wunden aufgeschürft habe. Das wollte ich nicht“, entschuldigte Kagome sich. „Nein, das ist schon in Ordnung. Ich habe mich damit abgefunden. Manchmal muss man die Sachen so hinnehmen, wie sie passieren.“, meinte sie. Kagome beließ es dabei. Sie wollte die alte Frau nicht noch mehr an Vergangenes erinnern. Arashi lud Sesshomaru und Kagome ein, über Nacht bei ihnen zu bleiben. Kagome nahm es herzlich an und auch Sesshomaru hatte nichts dagegen. Kagome übte den restlichen Tag mit Kaede Bogenschießen. Die Kleine hatte viele nützliche Ratschläge. Zum Beispiel fand Kagome heraus, dass sie bisher immer falsch gestanden hatte. Als sie es dann richtig ausprobierte, fiel es ihr viel einfacher und es war nicht nur mehr reine Glückssache. Bis zum Abend hin, war sie fast so gut geworden, wie Kaede. Das Mädchen war begeistert. „Du hast wirklich viel Talent. Ich habe viel länger gebraucht, um so gut zu werden. Aber jetzt sollten wir reingehen, es gibt gleich Abendessen.“ Drinnen roch es herrlich und Kagome hatte mal wieder einen riesigen Hunger. Arashi verteilte die Schüsseln mit der Suppe. Als jeder eine hatte, wurde gegessen. „Du kannst genauso gut kochen, wie in meiner Dimension“, stellte Kagome fest. Daraufhin fingen alle an zu lachen, sogar Sesshomaru zeigte ein Lächeln. Plötzlich fiel Kagome etwas ein, was sie Arashi noch hatte fragen wollen. „Arashi, ich habe noch eine Frage. Ich hatte vor zwei Nächten einen eigenartigen Traum. Ich habe geträumt, dass ich wieder in meiner Dimension wäre. Und es war alles so real. Es war so, als ob ich als Zuschauer da war, denn keiner konnte mich sehen und ich konnte auch nichts anfassen. Ist denn so etwas überhaupt möglich?“ Arashi überlegte kurz. „Möglich wäre es bestimmt. Doch du bräuchtest schon besondere Kräfte, um das zu schaffen.“ „Ich habe es dir nicht erzählt, aber ich bin eine Wiedergeburt einer Miko und damit habe ich auch ihre Kräfte geerbt. Würde das reichen?“, fragte sie. Arashi nickte. „Ja, das würde reichen, aber um eine solche Reise zu begehen, müsste man auch noch einen besonderen Bezug zum Ziel haben. Entweder du hast eine besonders starke Bindung zum Ort oder auch eine besondere Bindung zu einer gewissen Person. Sonst könnte ich es mir nicht erklären.“ Kagome wurde ein wenig rot. Sie war sich jetzt absolut sicher, dass sie diese eine Nacht Inuyasha besucht hatte. „Danke. Das hat mir sehr geholfen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)