Schimmen von SamAzo ================================================================================ Erkenntnisse I -------------- „Warum glaubst du, dass wir nach unten müssen?“ David ging zusammen mit Josh die Treppen hinunter. Beim ersten Mal als Josh nach unten gegangen war, hatten die Lampen noch Licht abgegeben, inzwischen musste jemand sie ausgeschaltet haben. Nur durch die Notbeleuchtung gab es etwas zu sehen. Er hatte sich zwar gewundert, aber eigentlich fand er es sogar sehr passend. Alle Fragen, die David seit dem Gespräch mit Dorian hatte, wollte sein grauhäutiger Freund nicht beantworten. Dennoch hatte er nicht aufgeben wollen und versuchte nun anders an seine Antworten zu kommen. „Weil du auch unten warst“, antwortete Josh kurz. „Woher wusstest du, dass ich unten bin?“ „Das wusste ich nicht, das war Zufall.“ Das grub ihm nun irgendwie den Boden weg. Wenn es Zufall war, konnte er schlecht weiter danach fragen. „Sicher?“ „Ja, David... Sei bitte endlich mal leise. Ich versuche was zu hören!“ „Was denn?“, flüsterte der Blonde leise und grinste breit. Josh blieb stehen, schloss die Augen und massierte sich die linke Schläfe. „David, glaubst du nicht, du übertreibst es etwas? Du weißt genau, was wir machen wollen und das wir vielleicht nicht viel Zeit haben und trotzdem bombardierst du mich mit deinen Fragen. Sei endlich ruhig! Ich erkläre alles, wirklich. Aber bitte sei ruhig – wenigstens bis wir Sascha gefunden haben.“ „Ja, ich weiß. Ich dachte nur, dass du viel zu ernst bist“, sagte David nun niedergeschlagen. „Die Lage ist ja auch ernst.“ Josh hob den Kopf und schaute auf seinen Freund. David nickte und sagte nichts mehr, während sie nun weiter die Treppen hinab gingen und vor einer der Türen stehen blieben. „U1, hier waren wir grade.“ Josh lauschte, konnte aber nur ein leises Surren hören. „Was ist das?“, wollte er wissen. Aber David schüttelte nur den Kopf. „Ich höre nichts.“ Joshua öffnete die Tür und schaute den Gang runter. Alles war ruhig, aber das Surren wurde lauter. 'Ich kenne das Geräusch. Ich weiß es, aber... was ist es?' Josh überlegte und trat in den Gang. Er musste sich nicht weiter darüber den Kopf zerbrechen. Denn kaum das hinter ihm und David die Tür zugefallen war, hörte man ein 'PING' und sofort fiel es ihm ein. „Der Aufzug!“ Josh drehte sich schnell wieder um und schob David vor sich zurück in das Treppenhaus. Durch den Gang kamen drei Leute. Das konnte man hören. Vorsichtig lugten die beiden durch das kleine Fenster und versuchten etwas zu sehen. „Das ist Sascha! Und die anderen Beiden hab ich auch schon mal gesehen“, flüsterte David. Josh sagte nichts. Nachdem die drei vorbei waren, öffnete er so leise es ging die Tür und schlich hinter ihnen her, dicht gefolgt von David. - Sascha hatte erreicht, dass man ihn endlich nicht mehr durch die Gegend zog. Dennoch hielt ihn der Glatzkopf fest am Arm. Der Kleinere ging mürrisch neben ihnen. Er war auch nur langsam in Bewegung gekommen, als die Fahrstuhltüren sich geöffnet hatten. Markus trug einen Aktenordner. Diesen hatte Stephen, so hieß der Glatzkopf eigentlich, aus dem Labor geholt und sollte ihn nun zu Dorian bringen. Jetzt waren sie auf dem Weg in einen der Aufenthaltsräume, die es hier unten gab. Dort sollte David sein und Dorian würde, wenn er nicht schon da war, auch bald kommen. Auf halbem Weg hörte Markus die Tür vom Treppenhaus hinter sich. Er schaute sich unauffällig um und konnte die Beiden, die sie nun verfolgten, kurz aus dem Augenwinkel sehen. Allerdings sah er nur, dass sie verfolgt wurden, doch nicht von wem. „Stephen, hinter uns!“, flüsterte er. So leise das Sascha nicht verstehen konnte, was der Junge neben ihm gesagt hatte. Aber der Glatzkopf nickte und ging einen Schritt schneller. Als sie den Raum betraten, fragten sie sich, warum es so leer war. Eigentlich müsste doch einer ihrer Leute mit dem entführten Jungen hier sein. „Ich bleib mit dem hier. Du gehst und kümmerst dich um die Beiden da draußen! Es sei denn, du glaubst, dass du das nicht schaffst.“ Stephen klang emotionslos. Er ließ Sascha los und schaute sich um. Wo war nur ihr Mann? Warum hatte er nicht Bescheid gegeben, dass etwas schief gelaufen war? „Das schaffe ich schon.“ Markus legte den Ordner auf den Tisch, der in der Mitte des Zimmers war, und verließ den Raum wieder. Jedoch ging er nicht in die Richtung, aus der sie gekommen waren. - Josh und David waren bereits nah an der Tür, als diese geöffnet wurde und einer der Beiden, die bei Sascha gewesen waren, aus dem Raum heraus kam. Zum Glück ging er nicht in ihre Richtung, warf nicht einmal einen Blick zu ihnen. Der Schwarzhaarige überlegte was nun besser sei. Diesem Typen folgen oder erst mal nach Sascha sehen. David hingegen schlich sich zur Tür und ging ohne jede Vorsicht hinein. Josh wollte ihn aufhalten, aber dafür war es schon zu spät. Der Andere kam wieder. Er grinste als er Joshua erkannte und kam direkt auf ihn zu. „Du wirst schon erwartet.“ „Ich werde aber nicht bleiben!“, sagte Josh. Er stand mit dem Rücken zur Wand neben der Tür, hinter der David verschwunden war. „Hör dir erst mal unsere überzeugenden Argumente an!“ „Ich will nichts mit euch zu tun haben! Versteht ihr das denn nicht? Ihr habt es schon mal versucht und da hab ich es auch schon gesagt. Meine Meinung ändert sich nicht so einfach.“ „Warte doch erst einmal ab, was wir zu erzählen haben.“ Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde nur breiter, was in dem Schwarzhaarigen die Annahme keimen ließ, dass sie sich noch mehr als die Entführung hatten einfallen lassen. „Was noch?“, wollte er deswegen wissen. „Komm einfach mit, dann erzählen wir es dir.“ Josh überlegte ob er sich das wirklich anhören sollte und kam dann zu dem Schluss, dass es vielleicht eine Möglichkeit war, seine Freunde da raus zu halten. „Aber die Beiden lasst ihr gehen. Sonst bin ich sofort weg!“ „Natürlich!“, sagte Markus. Sein Grinsen hatte ein Maß erreicht, das nichts Gutes verheißen konnte. Josh nickte und blinzelte dabei Markus an. Diese Stimme. Sie machte den Jungen schon fast unheimlich. Dann löste er sich von der Wand, öffnete die Tür und ging hinein. Drinnen stand David neben Sascha, der auf dem Sofa saß, und ihnen gegenüber, auf der anderen Seite des Tisches, stand der Glatzkopf. Alle drei hatten sich misstrauisch angesehen, blickten aber jetzt erwartungsvoll zur Tür. Mit allem hatte Josh gerechnet, nur nicht mit dem. „Was wird das denn? Kaffeeklatsch?“ Ehe die drei etwas sagen konnten, war Markus im Zimmer und wendete sich an seinen Kollegen. „Was meinst du, können wir die Beiden gehen lassen, wenn er uns verspricht zu bleiben?“ Stephen schüttelte den Kopf. „Ich glaube, dass Dorian andere Pläne hat.“ Markus seufzte. „Und wenn wir sagen, sie sind uns entkommen? Haben uns überwältigt?“ Stephen lachte laut auf. „Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass er uns das abnimmt?!“ Markus schaute zu den Beiden. In seinem Blick war nicht zu erkennen, was er dachte. „David, Sascha, geht! Wir treffen uns an der Mine.“ Josh hatte keine Lust sich weiter die Unterhaltung der Beiden anhören zu müssen. Deswegen übernahm er das Kommando. Stephen schaute ihn wütend an. „Seit wann erteilst du hier die Befehle?“ „Seit ihr auf keinen grünen Zweig kommt!“, sagte der Schwarzhaarige ruhig und öffnete seinen Freunden die Tür. Zuerst wollten die Beiden nicht gehen, aber Josh machte ihnen schnell klar, dass sie endlich gehen sollten. Sascha drehte sich, genauso wie David, zu ihm um, nachdem sie den Raum verlassen hatten. „Josh, was wollen die von dir?“, fragte Sascha. „Frag David, was er inzwischen weiß. Den Rest erkläre ich, wenn ich zurück bin!“ Joshua schloss die Tür, ehe seine Freunde Protest erheben konnten. Stephen hatte die Beiden aufhalten wollen, aber Markus hielt ihn zurück. „Ich hab es ihm versprochen.“ „Was bist du nur für ein Idiot!“, fuhr der Glatzkopf ihn an, aber Markus juckte das nicht weiter. - David und Sascha schauten sich an. Sie wollten nicht ohne Josh gehen, aber es schien nicht anders möglich zu sein. So gingen sie dann den Gang entlang, um zum Treppenhaus zu gelangen. „Was genau wollen die?“, fragte der Braunhaarige nun David. „Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich weiß, dass er wohl ein Experiment ist, genau wie sie. Soviel hat mir Dorian erzählt.“ „Experiment? Sie? Dorian?“ Sascha wirkte nicht so, als würde ihm das irgendwie weiter helfen. „Ja, bei den Dreien in dem Raum, also auch bei Josh, sind Änderungen in den Genen vorgenommen worden. Eigentlich wurden sie nur zu Versuchszwecken geboren. Was das genaue Ziel war, weiß ich nicht. Das konnte oder wollte mir Dorian nicht sagen. Er ist, wie ich denke, so was wie der Anführer von denen. Der Älteste, zumindest tut er so.“ Sie waren im Treppenhaus und liefen nun die Stufen hoch. Eigentlich wäre es klüger gewesen zu lauschen, ob noch jemand dort war, aber beide waren zu sehr damit beschäftigt herauszufinden, was so interessant an Josh war. So hörten sie die Tür weiter oben auch nicht. - Josh schaute gelangweilt auf die Zwei. Die ganze Zeit über stand er mit dem Rücken vor der Tür. Stephen hatte noch einige Male versucht aus dem Zimmer zu kommen, aber der Kleinere hatte ihn aufgehalten. Obwohl Markus schwächer aussah, hatte der Glatzkopf es nicht gewagt, ihn härter anzufassen. Josh grinste. Also war er entweder stärker oder hatte mehr zu sagen. Sie redeten kein Wort mehr miteinander und Stephen ließ sich nach den fehlgeschlagenen Versuchen auf einen Stuhl sinken, während Markus auf einer Lehne des Sofas saß, welches, kaum zu erkennen, in einer Ecke nahe der Tür stand. Es dauerte nicht lange, bis es an der Tür klopfte. Keiner sagte etwas. Josh ging erst zur Seite, als ihm die Tür in den Rücken gehauen wurde. Markus und Stephen standen auf der Stelle auf, nachdem sie erkannt hatten, dass es sich um Dorian handelte. Dieser gab den Beiden ein Zeichen, auf das sie sich wieder setzten. Dann, ohne weiter auf seine Leute zu achten, wendete er sich an Josh. „Joshua, du hast dich also entschieden doch freiwillig zu bleiben“, sagte er erfreut. Der Schwarzhaarige antwortete nicht und schaute schlecht gelaunt auf den größeren Mann. Stephen fragte sich, wann Dorian auffallen würde, dass hier jemand fehlte und fühlte sich nicht gerade gut bei dem Gedanken daran, wie ihr Chef darauf reagieren würde. „Joshua, ich habe dir erzählt, was wir wollen. Ich weiß, dass du daran interessiert bist, sonst wärst du nicht hier.“ „Nein“, erwähnte Josh ruhig. „Ich bin hier, weil mir meine Freunde was bedeuten. Mehr nicht.“ „Mehr nicht?“ Dorian sagte es gespielt enttäuscht. „Ja, mehr nicht. Außerdem würde ich jetzt gerne wieder gehen.“ „Aber jetzt doch noch nicht.“ Der große Mann machte einige Schritte in den Raum hinein und winkte dem grauen Jungen mit ihm zu kommen. „Komm her! Setz dich zu uns! Ich erkläre dir jetzt, wieso du nicht mehr weg gehen wirst!“ - Als Saschas Blick das oberste Ende der Treppe streifte, stoppte er plötzlich. Mit einer Hand hielt er David fest. „Was machst du hier drin?“, fragte er. „Das müsstest du doch wissen! Ich will euch helfen“, antwortete eine ernst klingende Kinderstimme. David starrte auf das Mädchen, das dort auf dem Absatz stand. „Dich hab ich doch schon mal gesehen. Du warst mit mir an der Bushaltestelle.“ Sie nickte nur und strahlte die Beiden aus nicht ersichtlichen Gründen an. „Wohin wollt ihr? Ihr könnt doch nicht gehen, da fehlt doch noch einer!“ „Wir sollten gehen!“ Sascha nahm die letzten Stufen und stand schnell ebenfalls auf dem Absatz. David war stehen geblieben. „Wie war das mit dem Auto? Wieso hat es angehalten?“, wollte er wissen. „Wieso nicht? Er hat gebremst. Ich war ihm im Weg.“ „Auto?“, fragte der Braunhaarige nun und schaute wieder fragend auf David. „Auf dem Weg zu euch, bin ich beinahe überfahren worden.“ „Wieso hast du das nicht erzählt?“ „Hab ich vergessen...“ „Ich störe nur ungerne, aber ihr solltet wieder runter gehen und euren Freund holen“, mischte sich das Mädchen ein. „Woher willst du das wissen?“, fragte Sascha an das Mädchen gewandt. David schaute sie an. Irgendetwas an ihr fand er komisch. Sie hatte Ähnlichkeiten mit jemandem. Die schwarzen Haare, die grünen Augen. „Wie heißt du?“, wollte er wissen. „Warum fragst du? Tut das irgendwas zur Sache?“, fragte sie lächelnd. Sie ahnte etwas. „Ja, du scheinst uns zu kennen, wir dich aber nicht. Wir sollen dir, wie es aussieht, vertrauen, aber du bist noch jünger wie wir. Was in zehn oder 15 Jahren nichts mehr ausmacht... Aber jetzt bist du ein Kind! Ein kleines Mädchen. Dir sollen wir einfach so glauben?“ David schaute ihr direkt in die Augen. Sie sah wirklich fast so aus wie er. „Ich heiße Cassandra“, antwortete sie leise. „Lasst uns Joshua holen. Es ist wichtig.“ Ihr schien das wirklich wichtig zu sein, nur konnte David nicht sagen, weshalb. „Weswegen ist es so wichtig?“, fragte Sascha, der auch wieder an dem Gespräch teilnehmen wollte. „Er hat andere Pläne als Dorian. Nur wegen euch ist er hier, aber er darf nicht bleiben!“, antwortete sie wieder sehr ernst und blinzelte dabei etwas genervt zu Sascha. Erst sah sie die Beiden nochmal an, stiefelte dann aber die Treppe hinab. „Wenn ihr nicht wollt, mache ich es eben alleine!“, sagte sie so laut, dass es im ganzen Treppenhaus nachhallte. Die beiden Jungen zuckten zusammen. War sie so leichtsinnig? „Wer bist du, dass du ihn holen willst?“, fragte David. Es kam ihm zu komisch vor. Woher kannte sie Dorian und warum waren alle an Josh interessiert? „Das spielt keine Rolle, noch nicht. Vielleicht erfahrt ihr es, irgendwann!“ Sie drehte sich zu den beiden Jungs um, die sich nun ebenfalls wieder nach unten aufgemacht hatten, und rannte dann die Stufen hinab bis zur Tür mit der Aufschrift U1. „Jungs, egal was passiert, macht euch keine Gedanken um mich.“ Sie hatte gewartet, bis ihre Begleiter sie erreicht hatten. Nun wurde sie ungläubig angestarrt. „Wie kommst du auf den Trichter?“, fragte Sascha. Er verstand dieses Kind einfach nicht und er fand sie zudem sehr merkwürdig. Sie seufzte und kramte in ihrer Hosentasche. Nachdem sie vier Blätter raus gezogen hatte, schaute sie sich diese an und reichte eines davon David. „Nicht nur er ist wichtig für sie!“, sagte sie dabei und war hinter der Tür verschwunden, ehe Sascha reagieren konnte. David sah gebannt auf den Zettel. So einen hatte er schon gesehen, in Dorians Unterlagen. „Das kann nicht sein“, flüsterte David nachdem er es gelesen hatte. „Was ist?“ Sascha nahm ihm den Zettel weg und las selber, was dort stand. Objekt: 2.76-1 Datum der heterologen Insemination: 29.08.1989 Name der Patientin: Monica Fairbank Blutgruppe/Rhesus: A positiv Verwendeter Genotyp: 1.39 - 06 Bemerkung: Alles wie geplant. Datum weitere Untersuchung: 07.12.1989 Bemerkung: Zellwachstum normal, keine Anzeichen von Komplikationen. Sonstige Bemerkungen: Nachdem die heterologe Insemination erfolgreich war, wurden die Patientin für die reguläre Pränataldiagnostik an einen außenstehenden Arzt verwiesen. Sie bleibt allerdings weiterhin unter unserer Beobachtung. Datum der Niederkunft: 17.06.1990 Name des Kindes: David Fairbank Blutgruppe: AB positiv Sonstige Bemerkungen: Untersuchungen zeigen, dass sich die vorgenommenen Änderungen nicht entwickeln. „Was heißt das?“ Dem Braunhaarigen war das alles viel zu hoch. „Das heißt, dass ich auch einer von ihnen bin“, flüsterte David tonlos. - Cassandra lief durch den dunklen Gang. Vorbei an der Tür hinter der Joshua und die anderen waren. Bis ans Ende, wo sich drei Türen direkt nebeneinander befanden. Zielsicher öffnete sie eine von ihnen und ging hinein. Drinnen war nur wenig Licht, sodass sie etwas warten musste, bis ihre Augen sich daran gewöhnt hatten. „Finn?“, fragte sie in das Dunkel, aber es kam keine Antwort. Bei dem Raum handelte es sich um ein Lager, das auch als Abstellkammer benutzt worden war. Es gab hier viele Regale, in denen noch immer Putzzeug und andere Materialien lagen. Im Dunkeln hatte das ganze etwas von einem Labyrinth. Trotzdem fand sie sich schnell zurecht. Sie ging an den Regalen vorbei, bis in die hinterste rechte Ecke. Dort gab es noch eine Tür, die aber vom Eingang her nicht zu sehen war. Langsam öffnete sie diese Tür und schaute hinein. Keiner da, außer dem, den sie suchte. Sie lief zu ihm, aber Finn schlief. „Hey, wach auf! Du musst mir helfen.“ Der Junge drehte sich zur Seite und schlief weiter. Aber das Mädchen gab nicht auf. Sie kletterte auf die Pritsche und setzte sich auf den Schlafenden. „Finn, wach auf!“ Mit lautem und befehlendem Ton sagte sie es direkt in sein Ohr. Doch der Junge murrte nur und packte das Mädchen, um sie von sich runter zu bekommen. „Lass mich!“, murmelte er und drehte sich wieder von ihr weg. „Was haben sie dir gegeben? So feste schläfst du doch sonst nicht!“ Sie musste sich was einfallen lassen, denn so war er keine große Hilfe. - David und Sascha standen wieder vor der Tür, hinter der Joshua war. Sie konnten etwas von der Unterhaltung, die im Zimmer geführt wurde, verstehen, aber zu wenig, als das es Sinn machen würde. Der Blonde hatte seine Hände in den Hosentaschen und fühlte in der Rechten das zerknüllte Stück Papier. Seine Gedanken waren noch immer bei dem Gelesenen. Er war wie Josh. Deswegen war er hier gewesen, nicht weil er irgendeine Krankheit hatte, deren Namen er nicht einmal mehr wusste. Alleine das war der Grund, weswegen sie ihn entführt hatten! Aber was sollte das Ganze hier eigentlich werden? Klar hatte Dorian ihm einiges erzählt. Nur nicht warum er alle suchte, die so waren wie er und auch nicht, was er dann eigentlich vorhatte. Im Großen und Ganzen war Dorian ein Rätsel. Ob es möglich war es zu lösen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)