Der Pfad des Tigers von Sydney (Zorro x Robin Sanji x Nami) ================================================================================ Kapitel 4: Arrival ------------------ So, hier ist es, das neue Kapitel von "Der Pfad des Tigers" - Viel Spaß damit! lg, Sydney Arrival: Als der Schütze zwei Tage später alle an Board mit dem Ruf „Land in Sicht!“ in ihren jeweeiligen Tätigkeiten unterbrach und aufhorchen ließ, wollte es keiner so recht glauben. Dennoch: Jeder der sich nicht sowieso schon an Deck befunden hatte, betrat dieses spätestens jetzt. Tatsächlich. Zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Tagen erreichten sie eine neue Insel. Auch dieses Eiland machte einen unbewohnten Eindruck und hier lag ebenfalls eine seltsame Atmosphäre in der schwülen Nachmittagsluft. Der eigentümliche Nebel, der schon die vorherige Insel umgeben hatte, fand sich hier wieder und erschwerte den Blick auf das nicht allzu große Stück Land. So war die Spannung, was sie denn nun hier vorfinden würden, enorm, winkte doch durch die rätselhafte Ankündigung auf dem goldenen Obelisken ein neues Abenteuer. Eher enttäuschend war dann der erste Eindruck, den die Sieben jungen Leute gewannen, als sie die ersten Schritte auf dem neuen Land machten. Nichts wies diese Insel als etwas Besonderes aus. Sie sah aus wie die meisten anderen. Nichts Außergewöhnliches außer dem Nebel fiel auf. Doch um diese seltsame meteorologische Gegebenheit kümmerte sich in diesem Moment keiner. Die Strohhutbande fasste den Plan zu allererst die nähere Umgebung unter die Lupe zu nehmen, bevor sie sich in das undurchdringlich wirkende Dickicht, dass das ins Innere der Insel von der Außenwelt abschnitt, wagen würden. Sie fanden erneut nichts Ungewöhnliches. Alles schien ganz normal für eine unbewohnte Insel, dichte Vegetation war vorherrschend, der Küstenstreifen weitläufig und leer. Kaum betrat man jedoch den dichten Wald stand man mitten im puren Leben. Tiere ließen sich blicken, Vogelgesang tönte laut durch das Dickicht und das für bewaldete Inseln typische schwüle Wetter machte das Vorwärtskommen, gemeinsam mit der dichten Bewaldung, zu einem ganz besonderen Erlebnis. So fiel die Erkundungstour relativ kurz aus. Keiner hatte so recht Lust an diesem Tag noch weiter in den dichten Urwald einzudringen. Als es zu dämmern begann beschlossen die jungen Leute, auch wenn nichts Besonderes an dem Eiland zu sein schien, nach so langer Zeit wieder einmal eine Nacht an Land zu verbringen. Auch auf die Gefahr hin die ganze Nacht lang unter den Folgen der „Landkrankheit“ zu leiden. Eine interessante und zum Teil auch amüsante Begleiterscheinung des Lebens auf See. Man empfand das Land als wackelig und glaubte zu schwanken, hauptsächlich kurz nach dem Verlassen des Schiffes und wenn man abends im Bett lag. Trotzdem errichteten sie am Strand, nahe bei ihrem Schiff ein kleines Lager und bereiteten alles für eine ihrer feuchtfröhlichen Partys vor. Mittlerweile war es tiefste Nacht und das Lagerfeuer war fast gänzlich niedergebrannt. Nur noch kleine Reste Glut waren von dem einst hell lodernden Flammen übrig geblieben und glimmten leicht vor sich hin. Alle lagen schon längst schlafend in den kleinen Zelten, die sie zuvor provisorisch am Strand aufgebaut hatten. Alle außer Nico Robin und Lorenor Zorro. Letzterer hatte es aus irgendeinem Grund (wohl dem Sakekonsum während des Abendessens und der Zeit danach) vorgezogen, die Nacht draußen unter dem Sternenhimmel zu verbringen und lag nun laut schnarchend neben den Überresten des Feuers. Um ihn herum die leeren Flaschen, als stumme Zeugen des Gelages. Die Archäologin hingegen konnte einfach nicht schlafen. Hell wach hatte sie nichts Besseres zu tun, als den Stoff aus dem ihr Unterschlupf bestand, zu betrachten. Einerseits ging ihr die Botschaft nicht aus dem Kopf, andererseits hielt sie es nicht für angebracht, auf unbekanntem Territorium zu schlafen, ohne eine Wache aufzustellen, konnte doch alles Mögliche passieren. Nachdem sie festgestellt hatte, dass im rechten oberen Drittel des Zeltes drei Fehler im Gewebe waren und im unteren Teil zwei Flecken nicht identifizierbarer Herkunft hafteten, beschloss sie sich die Beine zu vertreten und verließ das Zelt, dass sie sich mit Nami teilte leise, um die junge Navigatorin nicht zu wecken. Genießend atmete sie die frische Nachtluft ein und streckte sich erst einmal ausgiebig. Leicht schmunzelnd betrachtete sie anschließend den schlafenden Schwertkämpfer, der gerade so gar nicht gefährlich oder Respekt einflössend aussah, bevor sie sich auf einen ungewissen Weg machte. Dorthin, wohin ihre Füße sie trugen. Für Robin gab es keinen Grund sich im Dunkeln zu fürchten, schließlich war hier nichts, dass nicht schon vorher hier befunden hätte, so zog sie einfach, ohne einen bestimmten Plan oder ein Ziel, los in die Nacht. Außerdem hatte sie ja im Notfall noch ihre Teufelskräfte. Nur im Schlaf überraschten werden wollte sie auf keinen Fall. Mond und Sterne waren ihr Licht genug um sich zu Recht zu finden. Sie stellte keinerlei Erwartungen an ihren kleinen Ausflug, sollte er sie ja nur für eine relativ kurze Zeitspanne beschäftigen und auf andere Gedanken bringen. Umso erstaunter war sie, als sie nach einiger Zeit widererwarten auf etwas Interessantes stieß. Hinter einigen Bäumen, fand sie, von Pflanzen dicht bewachsen, ein weiteres goldenes Artefakt, ähnlich dem, das sie hinter dem Wasserfall gefunden hatten. Beinahe hätte sie es übersehen, wäre einfach daran vorbei gelaufen, ohne es zu bemerken. Bei diesem Objekt handelte es sich nicht, wie beim letzten Mal um einen Obelisk, sondern um etwas das an einen Tisch erinnerte, oder eher an einen Altar. Ranken schlangen sich dicht um das Objekt und verbargen die auffällige Farbe fast vollständig. Aber eben nur fast. Angestrahlt vom Mond glitzerten die wenigen nicht verdeckten Stellen leicht im fahlen Licht. Nun verfluchte sie im Stillen die Finsternis und die Tatsache keine Lampe mitgenommen zu haben. Das Licht reichte um Zeichen zu erkennen dennoch war es zu dunkel, als das die Archäologin sie zu entziffern im Stande gewesen wäre. Sie würde sich wohl gedulden und am nächsten Morgen erneut an diesen Ort kommen müssen. Aber das hätte sie sowieso tun müssen, die anderen würden das Artefakt mit Sicherheit auch sehen wollen. „Mal wieder heimlich beim rumschleichen?!“, kam es plötzlich unfreundlich aus dem Dunkeln, als sie zum Lager zurückkehrte. Erschrocken drehte Robin sich in die Richtung, in der sie den Sprecher vermutete. Angesprochen zu werden, vor allem auf diese Art hatte sie jetzt so gar nicht erwartet, hatte sie doch angenommen, dass sie die Einzige war, die nicht schlief. Doch dem war offensichtlich nicht mehr so. Noch bevor sie etwas auf diese rüde „Begrüßung“ erwidern konnte, folgte schon der nächste verbale Seitenhieb. „Ertappt?“ Beinahe hätte ihr Gegenüber es geschafft. Beinahe hätte er es mit seiner unverschämten Dreistigkeit geschafft sie sprachlos zu machen, aber eben nur beinahe. Sie wäre nicht Nico Robin gewesen, wenn sie nicht trotz ihrer Überraschung eine ebenso kalte Retourkutsche von sich gegeben hätte. „Nein, beim Finden eines neuen Wegweisers; aber einem Betrunkenen müssen nicht immer alle Zusammenhänge klar sein, das verstehe ich durchaus, Herr Schwertkämpfer – Keine Sorge.“ Sie hatte nicht laut gesprochen. Ihre Antwort war kaum mehr als ein Flüstern, auch war ihrer Stimme kein Funken einer Emotion zu entnehmen gewesen. Nicht der Ärger den sie empfand, nicht die Enttäuschung und auch nicht der Schmerz über das Misstrauen, dass ihr entgegen gebracht wurde. Die Mischung aus Lautstärke und Kälte hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Jetzt war der Grünhaarige an der Reihe sprachlos zu sein. Er sah sie weiterhin nur an. Robin zog es vor das Gespräch, falls man diesen Wortwechsel so nennen konnte, abzubrechen. Sie hatte ihm sowieso nichts mehr zu sagen, also drehte sie sich um und ging ohne ein weiters Wort zu verlieren. Im Zelt angekommen ließ sie sich ohne Rücksicht auf ihre Kleidung zu nehmen einfach kraftlos auf ihren Schlafsack fallen. Da war es wieder gewesen, das Misstrauen in seinen Augen. Das Misstrauen, dass sie verfolgt hatte, seit sie auf die Flying Lamb gekommen war. Eigentlich hatte sie nach ihrem kleinen Zusammenstoß gedacht, dass sie dieses Thema spätestens jetzt abgeschlossen hätten – doch da hatte sie sich anscheinend geirrt. Selbst schuld, dachte sie, wie kommst du auch auf die Idee, dass er dir plötzlich vertrauen würde? Hat er ja die ganze Zeit über nicht gemacht… Bloß weil er dich einmal aus Reflex nett behandelt hat? Die Freude möglicherweise einen neuen Wegweiser gefunden zu haben war von dieser ernüchternden Erkenntnis vollkommen verdrängt worden. Aus irgendeinem Grund tat es schrecklich weh. Es schmerzte wie ein Stich direkt ins Herz. Die Schwarzhaarige hatte sich Hoffnungen gemacht endlich von allen vollkommen und ohne Zweifel akzeptiert zu werden, zwar eher unterbewusst, aber dennoch war nun die Enttäuschung groß. Kalt wie eine Feindin hatte er sie erneut weggestoßen, behandelte sie wie ganz am Anfang. Aus ihrer Erfahrung wusste sie, dass es in den meisten Gruppen keine Strafe war abgelehnt zu werden, waren sie doch oft reine Zweckgemeinschaften. Das hatte nichts zu bedeuteten. Robin hatte das oft erlebt - Doch wenn es um echte Freunde ging und das waren die Strohhüte inklusive Zorro für sie – da sah die Sache schon wieder ganz anders aus. Nachdenklich sah Zorro der Frau, von der er doch so wenig wusste, hinterher, während sie schnellen Schrittes auf ihr Zelt zusteuerte und darin verschwand. Warum zum Teufel hatte er das jetzt bloß wieder getan?! Reflex? Gewohnheit? Oder gar eine Mischung aus beidem? Er hatte es doch eigentlich gar nicht gewollt. Die Worte waren ihm einfach so herausgerutscht, nachdem die Schwarzhaarige so plötzlich aus der Dunkelheit aufgetaucht war. Begleitet von einer dunklen Aura, war sie aus dem Schatten getreten. Diese Aura, der Grund seines Erwachens. Ein schlechtes Gefühl hatte ihn aus dem Schlaf gerissen, nur Minuten bevor Robin erschien. Im ersten Moment dachte er, die Archäologin hätte diese unheilvolle Ausstrahlung mitgebracht, viel zu spät wurde ihm klar, dass diese Atmosphäre nichts mit ihr zu tun hatte. Spätestens als er sie nun so sah, wurde sein Irrtum zur bitteren Gewissheit. Von der Archäologin waren ganz andere Signale ausgegangen, diese waren keineswegs feindlicher Natur gewesen. Ganz in Gegenteil, sie bewegte sich verkrampfter als sonst, hatte um eine aufrechte Haltung gerungen, auf dem Weg zurück in ihr Zelt. Jemandem, der sie nicht sehr gut kannte, wären die Kleinigkeiten an ihrem Verhalten niemals aufgefallen. Doch der Grünhaarige, mit seinen durch den Schwertkampf geschärften Sinnen, hatte Nico Robin in den letzten Wochen und Monaten kennen gelernt und wusste die winzigen Botschaften, die ungewollt von ihr ausgingen zu deuten. Ihm entgingen weder die angespannte Haltung noch die hastigen Bewegungen. Er bereute es bereits jetzt zutiefst sie so angefahren zu haben. Aber sein Stolz verbot ihm sich zu entschuldigen. Auch wenn sie auf ihn den Eindruck machte, sie wäre von seinen Worten wirklich getroffen. Trübsinnig sah er zu, wie der letzte Rest Glut erlosch. Eine perfekte Parabel zu seiner jetzigen Situation… Wäre das ganze nicht so deprimierend hätte er darüber gelacht. Von einem konnte ihn sein Stolz jedoch nicht abhalten – das Gesagte konnte er nicht ungeschehen machen - aber er traf den Entschluss in Zukunft fairer gegenüber der Schwarzhaarigen zu sein. Sie hatte so ein Verhalten schließlich wirklich nicht verdient. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)