Shadow Hearts - The first feelings von SamAzo ================================================================================ Begegnung --------- Ich arbeitete an diesem Abend lange, anders wie ich es sonst tat. Aber aus irgendeinem Grund wurde und wurde ich nicht fertig. Egal mit was ich anfing, es schien Ewigkeiten zu dauern bis ich es erledigt hatte. Noch dazu konnte ich mich nicht lange konzentrieren, immer wieder schweifte mein Blick aus dem Fenster und ich hatte das Gefühl dass noch etwas passieren würde. Etwas, das ich nicht einzuordnen vermochte. Da ich nichts mehr zustande brachte, beschloss ich den Rest am nächsten Tag zu machen. Die Unterlagen, an denen ich die ganze Zeit gesessen hatte, räumte ich beiseite, nahm meinen Mantel und schloss mein Büro ab. Ich freute mich auf zu Hause und etwas warmes zu Essen. Immerhin hatte ich den ganzen Tag nur gearbeitet und jeden Hunger mit Tee gestillt. Gemütlich bog ich auf die Straße und ging Richtung Innenstadt, in der meine kleine Wohnung lag. Aber mein Blick fiel auf etwas ungewöhnliches. Eine Frau, bewusstlos. Ich ging zu ihr, immerhin konnte ich sie nicht dort liegen lassen, und drehte sie auf die Seite. Sie hielt ein Foto in der Hand. Erst zögerte ich, nahm es dann aber doch an mich. Als ich es mir näher ansah blieb für einen kurzen Moment mein Herz stehen. Auf dem Foto war die Frau, sie stand hinter einem kleinen Jungen und neben ihr – stand ich. Als ich das Foto umdrehte sah ich dass etwas darauf geschrieben war. 1893 – Jinpachiro, Anne und der 3jährige Yuri 1893? Es war 1887! Ein leises Stöhnen war zu hören, sie wachte auf. Ich steckte das Foto weg und bot ihr meine Hilfe an. Obwohl ich nicht wusste wer sie war und ich mir sicher war sie noch nie gesehen zu haben, fühlte ich mich mit ihr verbunden. Auf welche weise wusste ich nicht, aber nachdem ich das Foto gesehen hatte schien es so als habe das Schicksal sie zu mir gebracht. Konnte das sein? Gab es so etwas wie Schicksal überhaupt? Sie lächelte mich an, wissend. Kannte sie mich etwa? Wer war sie? Ich half ihr auf, sie trug sehr merkwürdige und aufreizende Kleidung. Etwas vergleichbares hatte ich noch nicht gesehen. Da sie mich noch immer anlächelte wusste ich nicht was ich sagen sollte. Statt dessen lächelte ich sie auch an. „Was machen sie denn so spät noch hier draussen, alleine auf der Straße“, fragte ich sie um das Schweigen zu brechen. Da sie unverletzt war und keinen betrunkenen Eindruck machte musste es ja einen anderen Grund geben. Sie sagte nichts. Vielleicht verstand sie mich auch einfach nicht, denn sie kam eindeutig nicht von hier. „Ich.. bin mir nicht sicher..“, sagte sie plötzlich sehr leise. Ich war erstaunt über ihre gute Aussprache, nur selten sah man einen Ausländer der so gut unsere Sprache sprechen konnte. Sie schaute sich um und sah ein wenig verwirrt aus, vielleicht hatte sie ihr Gedächtnis verloren. Soll ja manchmal vorkommen, bei schrecklichen Erlebnissen zum Beispiel. Aber dann wurde ihr Blick wieder wie vorher, dieses wissende Lächeln kehrte zurück. Sie schaute mich an, musterte mich regelrecht. „Wer sind sie“, fragte ich nun, ich musste es wissen. „Ich heiße.. Anne“, sagte sie. Diesmal nicht so leise, aber immer noch lächelte sie. Wieso lächelte sie so? Was wusste sie? „Sie sind Ben Hyuga“, sagte sie nun. Woher wusste sie das? Langsam machte ich mir wirklich Sorgen um mein Gedächtnis. „Ja, ich.. ich heiße Jinpachiro Hyuga. Aber ich werde Ben genannt.“ Meinen Gesichtsausdruck wollte ich gar nicht sehen, denn sie lachte leise. „Ben, können wir irgendwo hin wo es etwas.. gemütlicher ist?“ Sie fragte es so einfach und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Wohin sollte ich mit ihr gehen? „Es.. hat nichts mehr geöffnet. Also.. könnten wir.. nur.. zu .. mir.“ Ich musste wirklich aufpassen das ich nicht stotterte. Sie nahm meinen Arm und lächelte. „Würdest du mich dahin mitnehmen?“ Mädchen, ich würde dich überall hin mitnehmen. Beinahe hätte ich das gesagt, aber ich konnte es unterdrücken und sagte statt dessen nur, „Aber sicher.“ Sie hakte sich bei mir ein und wir gingen in meine kleine Wohnung. Unterwegs wusste ich einfach nicht was ich sagen sollte, weswegen ich einfach garnichts sagte. Sie schaute mich die ganze Zeit über an und manchmal fühlte ich mich etwas unwohl. Sie schaute mich an als würde sie mich kennen, aber ich kannte sie doch erst seit wenigen Minuten. Es sah alles andere als ordentlich aus, gewöhnlich hatte ich keine Besucher und musste mir deswegen keine Sorgen machen. Die meisten meiner Kollegen und Freunde traf ich in Bars oder wer weiß wo, aber nicht zu Hause. Sie überblickte meine Wohnung und kicherte leise. War es so lustig das ein erwachsener Mann ein wundervolles kleines Chaos zustande gebracht hatte und nicht mal im Traum daran dachte dieses zu beseitigen? Anscheinend ja, denn sie lächelte mich wieder an. Aber da war noch etwas anderes in ihrem Blick. War es vorher auch schon da gewesen? Ich wunderte mich und lächelte sie nun meinerseits verlegen an. „Ähm... ich schlafe dort, dann kannst du mein Zimmer haben. Gib mir nur... 5 Minuten.“ Irgendwie musste ich ja aus dieser Situation rauskommen und wenn es hieß das ich im Wohnzimmer schlief. Ich ging in mein Schlafzimmer. Hier sah es nicht besser aus wie im Rest der Wohnung und so räumte ich schnell die gröbsten Dinge beiseite. Während ich mich so durch das Zimmer wuselte, merkte ich nicht das sie mich beobachtete. Erst als ich aufsah und ihr direkt in die Augen blickte. Ich fragte mich in genau diesem Moment ob es nicht wirklich so etwas wie ein Schicksal gibt. Denn das sie hier war, genau jetzt, und mir in die Augen sah, das musste Schicksal gewesen sein. „Lass ruhig, ist schon in Ordnung. Hauptsache das Bett ist frei“, sagte sie lächelnd und setzte sich. „Wenn... wenn du meinst..“ schon wieder hätte ich beinahe gestottert, das gefiel mir gar nicht. Ein leises Knurren war zu hören und ich fasste an meinen Bauch. Dass ich Hunger hatte, hatte ich ganz vergessen. „Ähm, hast du auch Hunger?“ Sie nickte und ich ging in die Küche um etwas zu Essen zu machen. Als ich zurück kam lag sie dort und schlief. Ich deckte sie zu und legte mich, nachdem ich gegessen hatte, auch hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)