Chaotic Love von Taijou ================================================================================ Kapitel 1: Krieg ---------------- Der Kampf tobte schon seit Stunden heftig auf dem Schlachtfeld. Keine der Armeen wollte nachgegeben. Weder die dunkle Union noch der Orden des Feuers. Sie kämpften schon seit Ewigkeiten gegeneinander, doch die Schlachten dieser beiden Armeen der Parteien gingen immer gleich aus. Keine gewann und keine verlor. Der einzige Verlust auf beiden Seiten waren die gefallenen Krieger. In den Schlachten mussten schon Hunderte ihr Leben lassen. Es waren sinnlose Tode. Doch keine der Armeen durfte kampflos aufgeben. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Die Anführerin der Armee des Ordens des Feuers stand am Rande einer Klippe, von der aus man das gesamte Schlachtfeld aus beobachten konnte. Die Schlacht selbst hatte vor wenigen Stunden geendet und man konnte nur noch deren Überreste erkennen. Auf dem gesamten Gelände lagen die leblosen Körper vieler Soldaten. Der Boden war wie nach jeder Schlacht, die sie gegen Eriol führte, blutgetränkt und der Geruch des Todes lag in der Luft, wie Blumenduft im Frühling nur viel bitterer. Auch in dieser Schlacht hatte Aquasoul viele ihrer Leute verloren, die für sie und dem Orden des Feuers in die Schlacht gezogen waren. Sie wollte und konnte einfach nicht mehr mitansehen wie noch mehr starben. Es ging einfach nicht mehr. "Ich werde es selbst tun müssen. Wir müssen die dunkle Union aufhalten. Koste es, was es wolle. Selbst wenn es mich mein Leben kosten würde. Wenn ich Eriol aufhalte, dann können wir wesentlich diesen Teil der Armee leicht zerschlagen und keiner müsste sinnlos sterben..." Der Kommandant ihres Heeres stand neben ihr und sah sie besorgt an. "Wollt Ihr das wirklich?" Die Vorstellung seine Herrin in solche Gefahr schweben zu sehen behagte ihm gar nicht. Wenn sie starb bevor sie Eriol töten konnte, dann war das Schicksal dieser Truppe besiegelt. Vielleicht sogar des ganzen Ordens. Aquasoul sah hinunter auf das Schlachtfeld und nickte nur geistesabwesend. "Wie wollt Ihr ihn töten? Ihr werdet es niemals durch die Reihen der Krieger schaffen!", kam es beängstigt vom älteren Krieger. "Das habe ich auch nicht vor. Ich werde mich in ihre Festung einschleichen und Eriol ein Messer in sein finsteres Herz stoßen. Er hat mich nie gesehen und wird schneller tot sein, als dass er herausfindet wer ihn getötet hat." Auch nach mehrmaligen Bitten ließ sie sich nicht umstimmen. Zu tief lag die Trauer um die Verstorbenen und der Zorn gegen die dunkle Union. Für den Frieden musste nur einer sterben und das war Eriol. Danach wäre eine wichtitge Armee der dunklen Union gefallen und der Sieg näher. Auch nach dieser Schlacht hatte Eriol keinen brauchbaren Sieg gegen den Orden des Feuers errungen. Trotz der Magie, die er als Drache besaß, konnte seine Armee nur erneut ein Unentschiden erringen. Die Magie Aquasouls war seiner ebenbürtig, doch die nächste Schlacht würde er gewinnen, da er selbst in den Kampf ziehen würde. Bisher hatte er nur zugesehen, aber jetzt würde er handeln. Und dann konnte Aquasoul selbst all ihre Schutzbarrieren nicht mehr helfen. Doch zuvor sollten sich seine Soldaten ausruhen und neue Kräfte tanken. Erst dann würde die Entscheidung fallen. Als Eriol nun den Hof seiner Festung betrat, kam ein angenehmer Wind auf, in dem sein langes schwarzes Haar wehte. Doch wie angenehm dieser Wind auch schien, er würde nichts Gutes mit sich bringen. Das sagte ihm sein Gespühr als Drache. Kapitel 2: Mordpläne -------------------- Aquasoul hatte lange nach einer Waffe gesucht gehabt, die in der Lage war einen Drachen wie Eriol zu töten. Sie fand eine solche in Form eines alten verfluchten Dolches. Doch um Eriols Leben ein Ende zu setzen musste sie ihm die Waffe direkt ins Herz stoßen. Wie sollte sie dem Herrführer nur so nahe kommen? Es schien beinahe aussichtslos, doch weder durfte noch konnte sie die Hoffnung auftgeben. Einer würde sterben müssen, entweder er oder sie. Nachdem Aquasoul sich reisefertig gemacht und sie ihrem Kommandanten letzte Anweisungen gegeben hatte, verließ sie die fliegende Festung des Ordens des Feuers und flog auf dem Rücken eines Ordensdrachen hinunter auf die Erde. Den Weg zu Eriols Festung musste sie alleine zurück legen, sonst würde sie jetzt schon auffliegen und alles war vorbei. Während des Fluges überlegte sie sich schon allerhand an Antworten auf Fragen, die sie eventuell gestellt bekommen würde. Innerlich betete sie jedoch jetzt schon dafür, dass eine solche Situation niemals eintreten würde. Eriol hatte schon viel gesehen, aber dies war wirklich absurd gewesen. Er hatte einige seiner Krieger in ein rebellisches Dorf am Rande des Einflussbereiches der dunklen Union geschickt, damit diese den wenigen Rebellen Einhalt gebieten, doch was war passiert? Seine Männer hatten sich betrunken und waren niedergeschlagen worden. Wenig später kamen dann natürlich Beschwerden über eine zu harte Arbeit und zu wenig Lohn. Außerdem hatten sie auch noch in der nächsten Kneipe Geschichten über übermächtige Gegner erzählt. Doch kaum, dass Eriol sich selbst der Angelegenheit annahm, kehrte Ruhe ein und innerhalb kürzester Zeit hatte er das Problem alleine gelöst. Es hatte ihn nicht einmal angestrengt. Nachdem wieder Ruhe eingeikehrt war, bestieg Eriol sein pechschwarzes Pferd und ritt langam wieder zu seiner Festung zurück. Dabei ignoriete er gekonnt die Krieger, die ihm auf ihren Tieren beschämt folgten, und war ihnen schon ein weites Stück voraus, als er etwas am Rande der Straße leblos liegen sah. Verwundert stieg Eriol von seinem treuen Reittier, welches still auf seine Rückkehr wartete, und ging auf das Wesen zu, das da einige Meter entfernt lag. Als er schließlich erkannte, dass dort am Boden eine juntge Frau mit schwarzen Haare lag, beschleunigte er seine Schritte. Kaum nachdem der Hauptmann bei ihr angekommen war, fühlte er ihren recht schwachen Puls und stellte dabei fest, dass sie wunderschön war. Eriol überlegte kurz und entschloss sich die Frau mit auf seine Festung zu nehmen. Dort sollte sie ärztlich behandelt werden und er würde sich ihre Geschichte anhören. Schließlich fand man nicht alle Tage ein so bildhübsches Wesen. Zudem musste sie aus gutem Hause stammen, sonst würde sie wohl kaum einen teuren Stoff tragen. Eriol fragte sich ernsthaft was ihr zugestoßen war. Lange war Aquasoul bewusstlos gewesen, doch als sie langsam wieder erwachte befand sie sich in einem warmen Zimmer, das sie nicht kannte. Erst langsam erinnerte sie sich wieder daran, was ihr passiert war. Doch bevor sie ihre Umgebung genauer betrachten konnte, wurde Aquasoul von jemanden angesprochen, den sie bisher nicht bemerkt hatte. Es war eine ruhige und schöne Stimme, die sie vernahm, und sie drehte ihren Kopf auch gleich in die Richtung aus der die fremde Stimme herkam. Neben dem Bett in dem sie lag saß ein junger gutausehender Mann mit schwarzen Haaren, die er kunstvoll zu einem Zopf zurückgebunden hatte. Der Unbekannte trug eine schwarze mit Gold verzierte Rüstung der dunklen Union, die ihm aber unverschämterweise sehr gut stand. Wäre er im Orden des Feuers, dann hätte sie sich wahrscheinlich gleich in ihn verliebt. Aquasoul konnte es sich schon dencken, aber um sicher zu gehen fragte sie lieber noch einmal nach. "Wo bin ich?" Der unbekannte Krieger schaute sie kurz an, bevor er ihr höflich antwortete. "Ihr befindet euch in einer Festung der dunklen Union, um genau zu sein in der von Eriol. Aber wichtiger ist wie es euch geht. Ihr habt zwei Tage durchgeschlafen", antwortete Eriol ohne zu erwänen, dass er selbst der Besitzer des Anwesens war. Er mochte es nicht, wenn Frauen nur auf seinen Stand achteten und ihn deswegen umschwärmten wie die Motten das Licht. Als Aquasoul hörte, wo sie sich befand, wäre sie am liebsten in Freudensgeschrei ausgebrochen, doch das wäre zu offensichtlich gewesen. Nun war sie schon im Gebäude, dann brauchte sie nur noch eine Gelegenheit um Eriol zu töten. "Ich glaube mir geht es ganz gut. Habt Ihr mich hierhergebracht?" daraufhin folgte ein kurzes Nicken. "Ich habe euch gefunden, als ich auf dem Rückweg zur Festung war. Ihr lagt bewusstlos am Rande der Straße." Nun überlegte die junge Dämonin, ob sie ihn jetzt schon nach seinem Namen fragen sollte und entschied sich letztendlich dafür. "Dürfte ich den Namen meines Retters erfahren?" Dabei lächelte sie ihn freundlich an. Und genau diese Frage hatte Eriol erwartet. Normalerweise hätte er ihr wahrheitsgetreu geantwortet, aber er musste ehrlich zugeben, dass er sich für sie interessierte und er seine richtige Identität für sich behalten wollte. Daher dachte er sich schleunigst einen anderen Namen und Rang aus. "Ich heiße Ezoriel und bin einer der Offiziere Eriols." Als erstes war ihm natürlich der Name seines Zwillingsbruders eingefallen und da viele ihn sowieso nicht kannten, hatte er dessen Namen benutzt. Sein Zwilling kämpfte zwar auch für die dunkle Union, aber dieser befand sich in der entgegengesetzten Windrichtung. Normalerweise waren sie nie getrennt, doch die Kämpfe gegen den Orden des Feuers wurden immer heftiger, so dass ihnen keine Wahl blieb. "Und wer seid Ihr verehrte Lady?" Aquasoul fand ihr Gegenüber sehr höflich und symphatisch. So sprachen sie nur die wenigsten Männer an. Und erneut bereute sie, dass er auf der Seite des verhassten Feindes Eriol kämpfte. Warum musste sie sich auch immer in die falschen verlieben? Sie war so sehr mit ihren Gedaken beschäftigt, dass sie die Frage Eriols schon vergessen hatte und dieser sie nun forschend und ernst ansah. "Habt Ihr etwa euer Gedächtnis verloren?" Mit soetwas hatte der Arzt, der sie behandelt hatte, schon gerechnet, da sie sich auch am Kopf verletzt hatte. Erst diese Frage riss die Dämonin aus ihren Gedanken, doch sie nutzte die Gelegenheit, die sich ihr nun bot und nickte scheinbar betrübt. "Ja, es scheint so. Aber ich glaube mich an meinen Namen zu erinnern. Nennt mich einfach Almadea." Dies war zwar der Name ihrer Cousine, aber was spielte das schon so eine Rolle? Eriol nickte erneut vornehm und stellte auch erst einmal seine letzte Frage, um die gerade Erwachte nicht weiter zu belasten. "Lady Almadea, könnt Ihr euch denn daran erinnern, was euch zugestoßen ist?" "Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich kann mich daran erinnern, dass mich Räuber angegriffen hatten und dass ich geflohen bin." Dies entsprach sogar der Wahrheit. Nun erhob sich der Heerführer und nickte ihr zum Abschied noch einmal höflich zu. "Ich schätze, dass Ihr euch noch etwas ausruhen wollt. Ich werde euch später besuchen. Solltet Ihr etwas brauchen, teilt es einfach einem Diener mit. Ich empfehle mich dann." Damit ging Eriol aus dem Zimmer und ließ die Dämonin vorerst alleine. Diese wollte sich tatsächlich noch etwas ausruhen, da es garanntiert nicht einfach werden würde es irgendwie zu schaffen Eriol alleine zu begegnen und zu töten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)