Gerühmter Held von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 6: Resultate des Zaubererseins -------------------------------------- Gerühmter Held... 5 – Resultate des Zaubererseins „So, seid ihr alle bereit? Habt ihr alles und ist auch nichts mehr oben?“, erkundigte sich Molly und wuselte zwischen den Jugendlichen hin und her. Sie musterte ihre Schützlinge noch mal und trat dann an den Kamin. „Nun, dann können wir ja!“ Sie griff sich das Flohpulver und hielt es Ginny vor die Nase. Als sie verschwunden war, folgte Ron und dann schickte sie Draco, der sich am liebsten geweigert hätte. Wie gerne wäre er zusammen mit Harry gefloht... Nun waren noch Harry und die Eltern Weasley da. „Mein Junge, du wirst doch schreiben, wenn was ist, oder? Du weißt, dass du immer zu uns kommen kannst?!“ Der Schwarzhaarige nickte nur, nahm sich eine Hand voll Flohpulver und nannte den Bahnhof Kings Cross. Und schon verschwand er in den grünen Flammen. Am Ende folgten nur noch die beiden Erwachsenen, Remus war schon vor drei Tagen wieder abgereist. So standen sie nun auf dem Gleis und verabschiedeten sich voneinander. Draco hatte nicht viel zu sagen, außer ein knappes „Danke“ Er hatte trotz der Höflichkeit, die sie ihm gezeigt hatten, gemerkt, dass er unwillkommen gewesen war. Was er durchaus verstehen konnte, immerhin war er nie nett zu ihnen gewesen. Und er war froh, dass er zurück zur Schule konnte. Also stieg er schnell ein und suchte sich ein leeres Abteil, um sich dort zu verstecken. Vielleicht würde ja auch Harry hierher finden? Der hatte nämlich auch nicht den Anschein erweckt, dass er von seinen Freunden, oder sonst wem, gefunden werden wollte, war er doch schneller im Zug verschwunden, als er selbst. Gesehen hatten sie sich seither nicht mehr und nun war es nur noch eine Frage eines Wunders, dass er hier auftauchte. Was wohl nicht geschehen würde, wie Draco bedauerlich bemerkte... --- Hermine stürmte auf Harry zu, als sie ihn endlich gefunden hatte. Sie schmiss sich um seinen Hals und drückte den Jungen so fest sie konnte. „Nicht!“, keuchte der und augenblicklich wurde er losgelassen. Besorgt schaute sie ihm ins Gesicht und sah dann zu Ron, der hinter Harry stand. Ihn hatte das Mädchen schon begrüßt, als sie sich im Vertrauensschülerabteil getroffen hatten. „Ist alle in Ordnung? Du siehst blass aus!“, wandte sie sich dann wieder an den Schwarzhaarigen, der nur dazu nickte und dann Platz nahm. Es fiel nicht auf, dass er unter dem Umhang, seine Hand auf die Rippen presste. Draco hatte das von seinem Ende des Tisches verfolgt. Mit Absicht hatte er sich weit weg von seinen Hauskameraden gesetzt. Sein Blick hing ständig an dem Dunkelhaarigen und so war ihm nicht entgangen, dass er Schmerzen hatte. Wieso konnte dieses dumme Schlammblut auch nicht aufpassen?! Abgelenkt wurde der Blonde dann aber doch, weil der Schulleiter gegen ein Glas geschlagen hatte und so die Aufmerksamkeit forderte. Kurz blinzelte Draco hin und dann ignorierte er das Gerede, um sich wieder Harry zuzuwenden. Er saß nun leicht gekrümmt da und schien ein wenig Probleme zu haben, richtig zu atmen. Seine Sorge wurde größer. Was, wenn er umfiel? Das durfte nicht passieren, zumal er noch mit ihm reden wollte und es unpraktisch wäre, wenn er das müsste, wenn er ohnmächtig war. Und dann erschien endlich das Essen. Zwar aß auch der Slytherin etwas, aber dabei ließ er den Gryffindor nie aus den Augen. Sicherlich war es schon jemandem aufgefallen – es war ja nicht so, dass er unauffällig war! Harry schwieg während des Essens. Seine Freunde und Mitschüler schwärmten von ihren Ferien und freuten sich. Er hörte so gut wie möglich weg und würgte seine spärliche Portion hinunter. Allein schon der Gedanke an das Essen, ließ ihm schlecht werden. Unauffällig schaute er sich um und verließ dann die große Halle. Eine Hand lag auf seinem Magen und die andere auf dem Mund. Die Übelkeit kroch immer höher seinen Hals hinauf und er hoffte inständig, dass er es noch rechtzeitig auf die nächste Toilette schaffte. Draco hatte natürlich gesehen, dass Harry still die Halle verlassen hatte. So war er schnell aufgestanden und dem Jungen gefolgt. Harry konnte noch nicht weit sein, also dürfte es nicht schwer sein, ihn zu finden. Und damit sollte er auch Recht haben. --- Harry kniete auf dem Boden und klammerte sich an die Kloschüssel. Dauernd würgte es ihn und der Schweiß rann ihm über das Gesicht. Schon längst hatte er das gesamte Abendessen wieder erbrochen und noch immer kam Magensäure hoch. Die Bauchmuskeln schmerzten genauso wie die Rippen, unter dieser Anstrengung. Es war unangenehm und Harry wünschte sich tot zu sein. Draco stand mitten im Raum und lauschte. Eben hatte er noch Würggeräusche wahrgenommen. Nun war es ruhig. Hatte er den anderen gefunden? Zutrauen würde er es ihm. Vielleicht war das der Grund, wieso der Potter nicht zugenommen hatte. Ja, wahrscheinlich hatte er auch bei den Weasleys schon alles wieder erbrochen. Langsam schritt er die Kabinen ab und fand dann schließlich die, in der Harry kniete. Er hörte das leise Keuchen und sah das Zittern. Draco sank ebenfalls auf den Boden und legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter des Schwarzhaarigen. Erschrocken fuhr der rum und stöhnte sogleich schmerzerfüllt auf. Dann entdeckte er graue Augen, in denen die Sorge geschrieben stand. Wieso war Malfoy überhaupt hier? Es war doch wohl kein Zufall, dass er gerade jetzt zur Toilette musste... „Komm, ich bring dich auf die Krankenstation“, meinte der Blonde und legte einen Arm um den anderen, um ihn auf die Beine zu ziehen. Harry passte das nicht, er wollte lieber noch etwas hier bleiben und sich ausruhen, die Welt schwankte ohnehin schon bedenklich. „Lass... mich...“, keuchte er also und wollte sich los machen. Draco gestattete das nicht. Ihm war klar, dass sein Schulkamerad nicht zur Pomfrey wollte, hasste er doch die Krankenstation – das war weithin bekannt... Aber nun hatte er Harry auf den Beinen und wollte ihn zum Ausgang dirigieren. Doch leider war es da schon zu spät. Draco spürte, dass der andere Körper immer schwerer wurde und letztendlich vollkommen erschlaffte. Harry war ohnmächtig geworden. Seufzend hob er den anderen also auf seine Arme und verließ das Klo. Harry war sehr leicht... --- Er gelangte ohne Probleme auf die Krankenstation. Und dort angekommen, wurde er sofort von der Schulkrankenschwester umwuselt. „Bei Merlin!! Mr. Malfoy, was ist denn passiert?! Sie haben sich doch nicht wieder geschlagen?“ Der Blonde war doch erschüttert. Sah er denn nicht ein wenig besorgt aus? Vielleicht gehetzt? Nein? Dann sollte er vielleicht mal darauf aufmerksam machen... „Vielleicht sollten Sie ihn mal untersuchen! Und, nein, wir haben uns nicht geschlagen!!“, fauchte er sie also an und legte den Jungen sanft auf eines der Betten. Poppy starrte den Slytherin empört an, ignorierte ihn dann und kümmerte sich um ihr andauerndes Sorgenkind. Der Junge war viel zu blass und verschwitzt. Mit einem Schwung ihres Zauberstabes, schlossen sich sämtliche Vorhänge um das Bett und sie begann die Untersuchung – nicht ahnend, was sie erwarten würde. --- Draco war so besorgt, dass er es nicht fertig brachte, die Station zu verlassen. Unruhig lief er auf und ab, hätte wahrscheinlich schon einen Graben gelaufen, wenn es möglich wäre. Seine Finger spielten ungeduldig miteinander und sein Blick glitt immer wieder zu den Vorhängen, die Harry verbargen. Was, wenn es schon zu spät war? Nein! Daran durfte er gar nicht erst denken!! Schwer seufzte der Blonde und fuhr dann herum, als er Pomfrey hörte. „Was ist mit ihm??“, bestürmte er sie sofort. Doch die Frau dachte nicht daran, ihm etwas zu sagen, sondern gab ihm eine Anweisung: „Mr. Malfoy, gehen Sie sofort zum Schulleiter und sagen Sie ihm, dass er herkommen soll! Und beeilen Sie sich!!“ Damit schob sie ihn zur Tür hinaus und als er weg war, drehte sie sich mit einem besorgten und verunsicherten Blick, dem Bett zu. --- Draco klopfte an die Tür zum Schulleiter. Sein Magen hatte sich verkrampft, Angst und Sorge wogen schwer wie Blei in seinem Herzen. Ein „Herein!“ antwortete ihm und der Blonde trat zögerlich ein. Dumbledore stand an einem der Regale, als der Junge rein kam und sich nach ihm umsah. „Mr. Malfoy, was kann ich für Sie tun?“, fragte der alte Zauberer. Er stellte einen Apparat zurück an seinen Platz, schloss die Glastür und trat zu dem jungen Mann. „Madam Pomfrey schickt mich, Sie sollen sofort zur Krankenstation kommen!“, erklärte er und wirkte nervös auf den Schuledirektor. „So, um was geht es denn? Hat sie das gesagt?“ Nun schluckte Draco, bevor er nickte. „Harry, er ist zusammengebrochen...“ „Was? Nun, dann sollte ich mich beeilen!“, meinte er und öffnete die Tür, um zur Treppe zu gelangen. Auf dem Absatz blieb er stehen. „Mr. Malfoy, kommen Sie?“, rief er und der Blonde schreckte zusammen, fasste sich und folgte dem Schulleiter hinaus. Wie von Geisterhand, schloss sich die Holztür wieder. --- Albus lief eilends in Richtung der Krankenstation. Unterwegs trafen sie McGonagall und Snape, die wohl auch dorthin wollten. „Albus, weißt du Näheres?“, fragte die Frau und erhielt ein Kopfschütteln. Dann waren sie da. Leise traten sie ein und warteten auf die Krankenschwester, die auch gleich hinter dem Vorhang hervorkam. Ihr Gesicht war ernst und angespannt. „Mr. Malfoy, gehen Sie bitte!“, sagte sie zu dem Blonden, der doch reichlich bestürzt war. Wieso schickte die ihn weg? Hatte sie noch alle??! „Nein!“, entgegnete er und blieb an Ort und Stelle. Der Schulleiter hatte schon in seinem Büro bemerkt, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmte und ging dazwischen. „Er kann bleiben, Poppy. Erzähl mir lieber, was mit dem Jungen ist!“ Sie schürzte die Lippen, tat aber dann das, was Albus gesagt hatte. Sie deutete der Gruppe, ihr zu folgen und zog einen der Vorhänge zurück. Da lag er, Harry. Blass und dünn. Während die Verwandlungslehrerin etwas entsetzt wirkte, konnte man bei Severus nichts sehen. Der Schulleiter hingegen, war leicht bestürzt. „Das ist noch nicht alles!“, erklärte Pomfrey und schlug die Bettdecke ein Stück zurück. Zahlreiche kleinere und größere Verletzungen zeigten sich deutlich. „Er ist geschlagen, getreten und wohl auch ausgepeitscht worden - Kurz, verprügelt!! Außerdem habe ich alte Narben festgestellt. Er ist vollkommen unterernährt und zusätzlich wohl auch noch...“ Die Krankenschwester unterbrach sich selbst, als ihr die Stimme versagte. Es war einfach zu schrecklich, was dem Kind angetan worden war. „Poppy, was ist?“, fragte Albus sanft nach und drückte die Frau auf einen der Hocker. „Es ist schrecklich, Albus, so schrecklich!!“, schluchzte sie und schnäuzte in ein großes Taschentuch. Draco fühlte sich langsam angesteckt und stand kurz davor, in Tränen auszubrechen. Konnte sie denn nicht aufhören? Sie wäre schuld, wenn er jetzt anfing zu flennen wie ein kleines Kind! „Albus, der Junge ist... oh Gott!! Er ist ver... ver... vergewaltigt worden!!“, brach es aus ihr heraus und wieder weinte Poppy. Nun konnte nicht mal Snape seine Fassung wahren. Es war nicht so, dass er großes Mitleid mit dem Balg hatte, aber gewünscht hätte er es ihm auch nicht. Minerva hatte auch Tränen in den Augen und Albus, der starrte den Schwarzhaarigen an und schien weit weg zu sein. Dracos Augen schwammen ebenfalls in Tränen und er wusste, gleich würde er sie nicht mehr zurückhalten können. „Und als wenn das nicht genug wäre, Albus, ist Harry sogar mehrmals auf diese Weise missbraucht worden!“, meinte Poppy weitert. Draco schluckte, die ersten Tränen hatten sich gelöst. Er wollte zu dem anderen, ihm nahe sein und helfen. Also schritt der Blonde zwischen den Erwachsenen hindurch und gelangte so ans Bett. Sanft streichelte er Harry über die Stirn und dann die Wange. „Wach auf, ja?“, flüsterte er und blinzelte die Tränen weg. „Mr. Malfoy, haben Sie uns etwas zu sagen?“, fragte Dumbledore sanft nach und schaute den Jungen an. Draco senkte den Blick und nickte leicht. „Ich bin die ganzen Ferien über bei ihm gewesen. Meine Mutter hat mich wohl bei ihm abgeliefert, weil sie mich vor du- weißt- schon- wem schützen wollte“, erklärte er. Interessiert lauschten die Anwesenden, doch der Schulleiter fragte erneut: „Was ist während deiner Anwesenheit geschehen?“ Keinem der Erwachsenen war das Zusammenzucken entgangen. Und sie ahnten, dass es nichts Schönes sein konnte, wenn Draco Malfoy so reagierte. „Na ja, anfangs nicht viel... Der Muggel hat mir ein, zwei Ohrfeigen verpasst und einmal, da hat er... er hat... mich belästigt...“ Die Tränen sammelten sich schon wieder und der Blonde fragte sich, wie lange er noch heulen würde? Ihm war doch nichts passiert!! Harry hatte allen Grund, aber er doch nicht!!! „Inwiefern belästigt?“, erkundigte sich nun der Hauslehrer der Slytherins, schließlich war der Junge sein Schüler. „Sexuell...“, antwortete Draco. „Und da waren Männer, die haben mich betatscht. Aber Harry hat mich dann von ihnen ferngehalten und es über sich selbst ergehen lassen. Er sagte, dass er das gewohnt sei! Und manchmal, da hat ihn der Muggel von den Arbeiten, die wir machen mussten, weggeholt und er kam später zurück und war anders. Abends, wenn wir dann im Bett lagen, hat er mir den Rücken zugedreht... Das hatte er auch getan, als er mir half, als mich dieser Muggel belästigte! Er war dazwischen gegangen und hatte mich aus dem Bad geschleust, damit ich ins Zimmer flüchten konnte, aber er kam erst mindestens eine halbe Stunde später!!“ Die Lehrkräfte konnten sich vorstellen, was da passiert war. Die Beweise sprachen für sich... „Der Muggel, hat er dich noch mal belästigt? Oder die anderen Männer?“ Der Blonde weinte wieder und schluchzte trocken auf. Ein langsames Nicken war zu sehen und Albus wartete, bis der Junge wieder sprechen konnte. „Sie haben mich in den Schuppen gerufen und da wollten sie... sie wollten mich... ver... vergewalti... gen!!!“ Stille. „Und dann hab ich geschrieen. Harry kam und hat mir geholfen, gesagt, dass man sie töten würde, wenn mir war passiert. Sie hatten schon viel getrunken... Und dann... ja, dann haben sie ihn... und ich musste zusehen. Sie sagten, dass ich das sehen müsse! Sehen, vor was er mich beschützt hat!!“ Draco hatte alles noch mal vor sich gesehen - jedes einzelne Bild, den Geruch nach Alkohol und Schweiß. Die Geräusche der Männer, als sie Harry verletzt hatten und ihn selbst, wie er erst geschrieen hatte und dann verstummt war. „Bitte, helfen Sie ihm!! Er muss gesund werden, immerhin muss ich mich noch bei ihm bedanken!!“ Der Blonde schluchzte noch mal und dann sackte er plötzlich in sich zusammen. Snape war schnell genug gewesen und legte den Jungen nun auf ein Bett, bedachte ihn mit einem traurigen Blick. Wieso nur müssen die Kinder so sehr leiden...? So, wie hat es euch heute gefallen? Es geht ja bald weiter, allerdings wird das auch keine allzu lange Geschichte. Das nächste Kap ist nämlich das letzte. Also, bis bald! Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)