Follower von Rejah (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 49: Die Uhr tickt ------------------------- Die guten alten Zeiten (sprich: der Winter), in denen meine FF die einzige auf der Freischaltliste war, sind wohl vorbei ... 308! OO'' Kapitel XLIX : Die Uhr tickt Mir war schrecklich kalt. Allein saß ich in einem Kerker von Malfoy Manson auf dem eisigen Boden, die Beine an den Körper angezogen und die Arme um dieselben geschlungen. Mir ging es gut, halbwegs. Der Vollmond, diese grässliche Scheibe, stand mal wieder auf dem Plan und ich hatte nicht die Gelegenheit bekommen können, den Wolfsbanntrank zu trinken. Der Kerker hatte kein Fenster, ebenso wie die Türe keines hatte. Nicht der kleinste Lichtspalt fiel unter ihr hindurch. Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass es zwischen Tür und Boden keine Lücke gab, oder daran, dass es außerhalb meines freiwilligen Gefängnisses einfach nur ebenfalls kein Licht gab. Ich war in vollkommene Dunkelheit gehüllt. Das mulmige Gefühl beschlich mich, nicht allein in ihr zu sein, Atem in meinen Nacken zu spüren und um mich herum zu hören, aus allen Ecken und Winkeln. Doch ich war allein. Malfoy war vor nicht mal fünf Minuten gegangen. Fünf Minuten der Einsamkeit und Angst. Ein kühler Lufthauch wehte mir um die Beine. Ich war nackt. Wieso sollte ich mir für die Verwandlung auch etwas anlassen? Ich besaß schon so nicht viel; hatte damals nur das an Kleidung mitgenommen, was ich gerade am Leib trug. Wieso bewegte sich die Luft? War es die Magie, die der aufsteigende Vollmond mit sich brachte, in der Erwartung, mich nur noch nervöser zu machen? Magie, überall an diesem Ort. Meine Knochen schmerzten allein vom steifen Sitzen; ich ruckelte mich zurecht, rutschte ein wenig hin und der, scheuerte mir dabei die Haut auf – da begann es. Obwohl das Licht des Mondes mich nicht erreichen konnte, spürte ich die langsame Veränderung in meinem Körper; die Verwandlung, die meine Knochen größer und spitzer werden ließ und gleichzeitig meinen Verstand immer weiter eingrenzte. Ich kauerte mich auf dem Boden zusammen. Ich war es gewohnt, mich zu verwandeln, doch ich war es seit einiger Zeit nicht mehr gewohnt, die Schmerzen zu ertragen, in dem Wissen, dass ich in den nächsten Stunden nichts weiter als eine blutrünstige Bestie sein würde, die jeden, egal ob Freund oder Feind, ohne zu zögern in Stücke reißen würde. Ich bewunderte Remus dafür, dass er noch nicht wahnsinnig geworden war. Dann verfiel ich meinem eigenen Wahnsinn dieser Nacht. ~~~~~*~~~~~ Ich fror immer noch, als ich davon aufwachte, dass sich etwas Warmes über mich legte. Erschöpft murmelte ich zusammenhangslose Worte und wollte mich umdrehen, doch der plötzliche Schmerz, der dabei anfing, in meiner Schulter zu stechen, hinderte mich daran. „Autsch, verdammt!“ fluchte ich. „Sei ruhig. Wir müssen leise sein.“ wisperte jemand neben mir. „Malfoy …?“ Langsam öffnete ich meine Augen, was sich als ein schwieriges Unterfangen erwies, da meine Lider von irgendeiner Flüssigkeit wie zusammengeklebt zu sein schienen. „Klappe.“ Mir fiel auf, dass er sehr kurz angebunden sprach. Als mir ein Gedanke kam, brachte ich meine restliche Kraft auf, um ihn schwach anzugrinsen. „Haste dir Sorgen gemacht?“ witzelte ich mit ironischem Unterton. Malfoy ignorierte mich; er brachte mir vorsichtig, aber schnell in eine sitzende Stellung und befestigte behände die Decke mit einem Zauberspruch um meinen Körper. „Wäre echt nicht nötig gewesen, mir geht’s prima.“ Ich versuchte aufzustehen – doch wie es das Wort ‚versuchte‘ bereits andeutet, gelang es mir nicht. Ich knickte ein und schlug mir beinahe das Knie am Boden auf, wenn Malfoy mich nicht aufgefangen hätte. „Wie ritterlich …“ flüsterte ich, meine Kehle war heiser. Malfoy sandte mir einen genervten Blick. „In ordentlichem Zustand bist du mir lieber.“ sagte er. „Dann sind deine Witze besser.“ „Wirklich?“ fragte ich. „Wirklich.“ antwortete er. „Oh.“ Ich schwieg. Malfoy hievte mich hoch. „Wir sollten uns beeilen, in mein Zimmer zu kommen!“ Malfoy schien es wirklich eilig zu haben, denn er legte meinen Arm über seine Schultern und dirigierte mich zum Ausgang. Nachdem er so leise wie möglich die rostige Tür des Kerkers hinter uns geschlossen hatte, schluckte er kurz, sah die Treppe hinauf nach oben und begann schließlich, mit mir hinaufzusteigen. Im Haus war es vollkommen still; einer der Hauptgründe, wieso mir die wenigen Geräusche, dir wir verursachten, verraten – unser mühsam unterdrückter Atem, das Streichen unserer Füße über den Boden; ich hatte das Gefühl, als seien selbst die Gedanken, die ich dachte, zu laut. Wir lebten nicht allein in diesem viel zu großen Haus. Mit einem beinahe ängstlichen Blick in alle vier Richtungen gab Malfoy mir zu verstehen, dass wir nach links abbiegen mussten und schleifte mich mehr oder minder mit in einen der vielen dunklen Gänge, an den ich mich noch dunkel vom Hinweg her erinnern konnte. Die Lampen, welche an den Wänden hingen, waren nicht an und so erstreckte sich der Gang vor uns in eine Weite, die ich kein bisschen abschätzen konnte. Vor uns flammte Licht auf und noch im gleichen Moment hörte ich ein dunkles Lachen. „Scheiße!“ Malfoy fluchte nur leise. Sofort drehte er sich um und zerrte mich dabei mit, sodass ich stolperte. „Verdammt – steh auf!“ Er tat mir weh, als er wieder nach meinem Arm griff, den er ausversehen losgelassen hatte. Doch ich wagte es nicht zu sprechen, der Mann – ich vermutete, dass es Lucius Malfoy war – kam näher. Anders als ich zuerst gedacht hatte, hatte er nicht gelacht, weil er uns entdeckt hätte und sich ganz so, wie sich die Bösewichte ins Filmen immer verhielten, gefreut, dass er wieder etwas zum quälen hatte, sondern weil er nicht allein war und anscheinend in eine Konversation mit einem, wie ich ihn einschätzte, anderem Todesser war. Ich scherte mich nicht darum, was auch immer so lustig war, dass er lachte. Wir waren wieder an der Kreuzung angekommen und bogen nach rechts ab. „Kommen wir so auch zu deinem Zimmer?“ fragte ich gehetzt, doch Malfoy antwortete mir nicht. Er zog mich immer weiter, Gang folgte auf Gang, Kreuzung, Abbiegung, alles hintereinander, in loser, unkontrollierter Folge; unsere Schritte waren hastig, seine jedoch im Gegensatz zu den meinen immer noch von einer gewissen Ruhe umgeben, die auch mich ein wenig daran glauben ließ, dass wir es noch heil bis zu unserem Ziel schaffen würden. Bis er so abrupt stoppte, dass ich in ihn hineinlief und fiel. „Pst!“ Er hielt sich den Finger an die Lippen und sah in den Gang, in den er gerade noch hatte abbiegen wollen. Nach zwei Sekunden der Stille erkannte ich anhand eines Gemäldes, dass wir wieder dort waren, wo wir angefangen hatten, vor Malfoys Vater und dem anderen unbekannten Mann wegzulaufen. Und sie waren immer noch da. Sie standen mitten in diesem vermaledeiten Gang, durch den wir anscheinend wirklich hindurch mussten, um zu Malfoys Zimmer zu gelangen, und sprachen leise miteinander. Warum auch immer, schließlich war ja offiziell niemand anderes im Haus. Außer Narcissa Malfoy. Geht es etwa um irgendwas, was sie nicht wissen darf? Anscheinend hatte Malfoy denselben Gedanken wie ich, denn ich bemerkte, wie sich seine Fäuste ballten und er noch bleicher als gewöhnlich im Gesicht wurde, und ich beschloss, mich auch auf das Gespräch vorne zu konzentrieren. „… könnte schwierig werden, immerhin ist er unauffindbar!“ meinte der Todesser gerade. „Egal, wir werden ihn finden, koste es was es wolle!“ Lucius – nennen wir ihn mal so, um der Verwirrung wegen der ganzen Malfoys vorzubeugen – war hörbar gereizt. „Ich frage mich sowieso, was ihn dazu gebracht hat, ausgerechnet mit dem Potterbalg aus Hogwarts zu verschwinden …“ Nun war es wohl klar, über wen die beiden sprachen. Und dieser Jemand stand in dieser Sekunde neben mir, das Gesicht weiß wie eine Wand - wieso? Dass er gesucht wurde, musste ihm klar sein, und ich glaubte kaum, dass es nur deswegen war, weil es ihm gerade so offen dargelegt wurde. „Der dunkle Lord wird nicht gerade erfreut sein, wenn wir ihn … am Ende dieses Monats … immer noch nicht gefasst haben.“ Die Worte kamen etwas zögerlich von dem anderen Todesser; zu Recht, denn Lucius sah ihn genervt an. „Ich weiß!“ fauchte er. Er fasste sich an die Stirn, als hätte er Fieber. „Dabei habe ich sein ganzes Leben lang versucht, ihn darauf vorzubereiten! – Und jetzt? Wie dankt er’s mir? Mit nichts! Verflucht!“ Ich verstand nicht wirklich, was da vorne vor sich ging. Es ging um Malfoy, klar, und darum, dass er mit mir verschwunden war. Mit mir, das musste Lucius aufregen, verständlich, schließlich war ich nicht nur sein erklärter Feind, sondern auch der seines Lords. Und ursprünglich auch Malfoys. Unwillkürlich musste ich grinsen. „Das kann nicht so weitergehen …“ Lucius lehnte sich an die Wand. „Wir müssen unbedingt noch einmal eine Suchaktion starten. Und wir werden Blaise Zabini nochmal befragen. Diesmal wird er reden, das schwöre ich!“ Der Andere sah ihn zweifelnd an. „Ich wäre mir da nicht so sicher.“ meinte er. „Zabini ist zäh, er hat das letzte Mal nicht geredet, warum sollte er es das nächste Mal tun? Was du tust, ist reine Zeitverschwendung. Dein Sohn wird früh genug wieder zur Besinnung kommen und vielleicht sogar-“ „Zeit!“ unterbrach Lucius ihn grob. „Wir haben aber keine Zeit mehr! Der dunkle Lord will ihm jetzt das Todessermal einbrennen, nicht später!“ ~~~~~*~~~~~ So, ich hab endlich ein Storyboard. Das heißt, ich werde nicht mehr - wie sicher einige aufmerksame Leser bemerkt haben - auf der Stelle treten. Es wird endlich voran gehen, vielleicht schneller, als es manchen recht ist. Aber das hat alles seinen Sinn ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)