Sanctuary von Tidus17 ================================================================================ Kapitel 19: Das Portrait ------------------------ Das Portrait In der Ferne konnte ich Vogelgezwitscher wahrnehmen. Ich versuchte die Augen aufzumachen, doch durch die Helligkeit konnte ich anfangs nichts sehen. Ab und zu blinzelte ich auf, sah aber dennoch noch alles verschwommen vor mir. „Na, bist du wach?“ Ich nahm Gustavs Stimme wahr. Erst jetzt registrierte ich, dass ich wieder in der Hütte lag. Langsam stemmte ich mich hoch und sah mich um. „Wie spät ist es?“ „Kurz nach neun Uhr.“ Mein Schädel brummte leicht und ich konnte mich an der gestrigen Nacht kaum noch erinnern. „Wie bin ich hier hergekommen?“ Ich hörte wie der Sessel knautschte. „Du wurdest von einem höheren Dämon angegriffen, er war zwar harmlos. Doch für euch Menschen kann er tödlich sein. In letzter Minute konnte dich Lena retten. Sie hatte dich wieder hier hergebracht.“ Ich versuchte mich an etwas zu erinnern, doch in mir kamen nur langsame Papierschnitzel im Gedächtnis hervor. Das letzte woran ich mich erinnern konnte war die hässliche Fratze von Lena und wie sie vor mir wegrannte. Das sie jetzt wieder kam und mich vor diesem Monstrum rettete, war für mich irgendwie eine Erleichterung. „Wie geht es Cleopatra?“ Der alte Mann seufzte leicht auf. „Sie liegt im Fieber, anscheinend kämpft sie noch gegen diese Infizierung. Lane sitzt die ganze Zeit neben ihr und hält Wache.“ Ich schaute ihn leicht verwundert an. War wieder typisch von ihr, tut einen auf hart, aber im Grunde besitzt sie einen weichen Kern. Ich glaube jedenfalls nicht das Lane mit Cleopatra spielt. Wenn die schon so lange zusammen sind, wird Lane auch treu bleiben. Irgendwie musste ich jetzt lachen. Treue gibt es ja nicht wirklich bei denen. Versteh einer das. „Willst du nicht zu ihr?“ „Zu wem?“ Er fing an zu lachen. „Na wen wolltest du denn die ganze Zeit sehen?“ Ich machte große Augen. „Ist sie hier? Darf sie wieder das Paradies betreten?“ Gustav nahm einen kräftigen Zug aus seiner Kaffeetasse. „Schau doch am besten selber nach. Sie ist am See.“ Kaum als er den Satz ausgesprochen hatte stürmte ich aus der Hütte. Vor dem See blieb ich dann stehen. Ihr Kopf guckte aus dem Wasser und ihre Haare standen aufrecht nach oben. Unsere Blicke trafen sich. Ihre Augen sahen immer noch dämonisch aus, aber die dunkle Aura um ihr ist verschwunden. „Hi.“ Entfuhr mir leise aus dem Mund. Ob sie mich überhaupt sehen wollte? Schließlich rannte sie die ganze Zeit vor mir weg. Sie schaute mich die ganze Zeit an, bewegte sich aber keinen einzigen Zentimeter im Wasser. „Willst du nicht heraus kommen und mir Hallo sagen?“ Lena schüttelte den Kopf. „Nun komm raus, schlimmer als deine Fratze von gestern kann es ja nicht mehr werden.“ Ihre Augen weiteten sich. Anscheinend hatte ich sie jetzt verletzt gehabt. Wieso hat sie sich jetzt so kindisch. Für mich war es ja nicht schlimm sie so zu sehen, ich war nur leicht geschockt gewesen. Ich setzte mich langsam ins Gras und schaute Lena weiter an. „Es tut mir leid.“ Ich schaute sie fragend an. „Was tut dir leid?“ „Das ich mich kaum gemeldet hatte und........das du mich so gesehen hast.“ Ich hob meine Augenbraue und schaute sie fragwürdig an. „Die Telefonate jeden Abend waren zwar ab und zu anstrengend und kurz, aber du hattest dich gemeldet. Dein Äußeres fand ich am Anfang erst schockierend, aber was soll ich dagegen machen. Gustav hat mich ja aufgeklärt das dein Körper gerade gegen diese Umwandlung kämpft.“ „Trotzdem, hättest du mir nicht das Licht des Ringes ins Gesicht geleuchtet hättest du meine hässliche Fratze auch nicht gesehen.“ „Dafür kann ich nichts, der Ring war das gewesen.“ „Der Ring ist zwar eine Spezialanfertigung von mir, besitzt aber starke Engelsmagie und diese Magie tut uns Dämonen nicht gut. Jedenfalls wenn du den vor unseren Gesicht hältst.“ Deswegen hatte sie sich immer abgewendet vom Licht, damit ich nicht ihre Fratze sehen konnte. Ob sie Angst hatte, dass ich sie deswegen nicht mehr leiden kann? „Nun komm endlich raus und setzt dich zu mir.“ Sie schaute verlegen weg. „Kann nicht.“ „Was soll das heißen du kannst nicht. Oder sieht dein Körper so hässlich vermummt aus?“ „Sag so was nicht!“ Irgendwie musste ich in meinen Innern auflachen, wegen Lenas verhalten. „Nun komm raus. Ich hab dein Gesicht gesehen, schlimmer kann es ja nicht mehr werden. Egal was jetzt noch kommt, ich liebe dich trotzdem noch. Jetzt sei kein Angsthase und komm her!“ „Wie du willst.“ Ich nickte ihr zu und sie kam langsam aus dem Wasser. Meine Augen weiteten sich langsam und mein Mund klappte auf. Ich war sprachlos gewesen und mein Kopf fing langsam an rot zu werden. Lena lief langsam aus dem Wasser auf mich zu. Ihr nackter Körper kam immer mehr zum Vorschein. Meine Augen verfolgten regelrecht jeden freien Zentimeter, von dem was das Wasser nicht mehr bedecken konnte. Bis Lena komplett nackt vor mir stand. Meine Augen wanderten von unten nach oben. Ich spürte wie mir die Hitze immer mehr ins Gesicht stieg. Die Wasserperlen liefen langsam von ihrem Körper herunter. Ich war immer noch am staunen. Lena sah einfach nur geil aus. Ich konnte ein Grinsen wahrnehmen und meine Augen schweiften vom unteren Bereich wieder hinauf zu ihrem Gesicht. Sie beugte sie langsam zu mir runter und flüsterte sanft in mein Ohr. „Gefalle ich dir?“ „Was?“ Sie nahm ihre Hand und klappte meinen immer noch offen stehenden Mund zu. „Du wolltest doch das ich herauskomme.“ Mein Herz raste förmlich davon und mein Kopf glühte regelrecht weg. Irgendwie bekam ich kein Ton mehr aus mir heraus. Sie drückte mich sanft zurück ins Gras und legte sich auf mir drauf. Ihren nassen Körper konnte ich durch meine Klamotten spüren. Meine Hand durchstreifte ihre aufrechten Haare. Irgendwie fühlten sich diese weich an. Wie können die so aufrecht stehen ohne Gel? „Morgen bin ich wieder die alte Lena für dich. Das was du siehst ist noch die Veränderung die ich durch mache.“ „Bist du dann ein kompletter Mensch?“ „Ich weiß es nicht, ich bin ein Dämon. Da kann vieles anders werden als bei den Engeln. Es kann sogar sein das ich bleibende Schäden behalte.“ Ich schaute sie fragend an. Mein Herz konnte ich langsam wieder beruhigen. „Was für Schäden?“ „Zum Beispiel das meine Augen so dämonisch bleiben, ich weiß es nicht. Schließlich dauerte ja schon der körperliche Kampf länger als bei den Engeln.“ „Verstehe, aber warum bist du mir die ganze Zeit aus dem Weg gegangen?“ Sie blieb eine kurze Zeit still. „Weil ich nicht wollte das du dich infizierst. Schon schlimm genug was ich mit Cleopatra gemacht habe.“ Schon merkwürdig irgendwie. Lena benimmt sich jedenfalls nicht so typisch wie ein Dämon. Sie sorgt sich für andere, was Dämonen eigentlich nie tun. Ich musste leicht aufniesen. „Gesundheit.“ „Danke.“ Wir schauten uns gegenseitig an. Ab und zu blickte ich kurz auf ihre Lippen und dachte gerade ans Küssen. Wann hatte ich sie das letzte mal geküsst gehabt? Für mich kam es so vor als würden wir uns eine Ewigkeit anstarren. Was Lena wohl gerade denkt? Ihre roten, dämonischen Augen gefielen mir irgendwie. Sie sahen zwar aus wie die eines wilden Tieres, aber ich mochte sie. „Ich zieh mich mal lieber an.“ Sie stand von mir auf und wieder konnte ich ihre komplette Blöße sehen. Ich schaute ihr noch hinter her bis sie in der Hütte verschwand. Mein einziger Gedanke war gerade nur noch ‚Was für ein Arsch’! Ich wartete draußen auf sie und beobachtete die Tiere im Wald. Nach wenigen Minuten kam sie mit Kleidung an, auf mich zu. „Lass uns Frühstücken gehen.“ „Das hört sich gut an.“ In diesem Moment machte sich auch mein Magen bemerkbar. Lena setzte ihre Sonnenbrille auf, damit man nicht ihre roten Augen sehen konnte. Gemeinsam verließen wir den Wald und machten uns auf die Suche nach einem netten kleinen Lokal wo man ein kleines Frühstück zu sich nehmen konnte. Einige Zeit später und etwas gestärkt vom leckeren Frühstück bummelten wir durch die geschlossene Shoppingmeile. „Ein Glück, dass das Restaurant auch Sonntags auf hatte und Frühstück servierte. Die machen damit echt Umsatz.“ Ich schaute zu Lena und war papp Satt gewesen. „Mag sein. Für Leute die keine Lust haben sich ihr Frühstück zu machen ist es sehr praktisch.“ Wir schauten in einige Schaufenster und redeten über viele Dinge. Nur nicht über sie. Ich würde schon mehr erfahren, aber im Moment war ich auch so schon glücklich genug gewesen. Endlich wieder Lena neben mir zu stehen und ihre Stimme zu hören beruhigt mich allgemein. Ich erzählte vieles über mein Studium und über meine neuen Freunde. Lena freute sich zwar äußerlich, aber ich konnte einen leichten Unterton heraus hören. Was das wohl zu bedeuten hatte? „Zeig mir doch mal deine Wohnung. Ich hab die bis jetzt noch nie gesehen gehabt.“ Sie schaute mich mit großen Augen an. „Im ernst?“ „Würde ich sonst fragen?“ Lena zuckte mit den Schultern. „Wenn du unbedingt willst. Ist aber nicht aufgeräumt.“ „Als würde mich das stören.“ Ein leichtes Grinsen überkam ihr. „Wie du meinst.“ Was sollte das denn heißen? Als würde die Wohnung so schlimm aussehen. Mich traf der Schlag. In ihrer Wohnung herrschte ein regelrechtes Chaos. So zu gemüllt hatte ich eine Wohnung noch nie gesehen. „Ich sagte doch, ist nicht aufgeräumt.“ „Ja, aber nicht so. Hier liegt überall ......Schokoladenpapier herum? Hast du dich etwa nur von Schokolade ernährt?“ Ich schaute sie fragwürdig an. „Öhm...... ich sag jetzt nichts.“ Sie lächelte mich verschwitzt an. Das musste ich jetzt mit meinen eigenen Augen sehen. Ich lief zum Kühlschrank und machte diesen auf. Mich traf wieder der Schlag. Im Kühlschrank fand ich verschiedene Schokoladensorten auf und im Tiefkühlschrank unmengen von Schokoladeneis. „Ich glaub bei dir hakt es! Wie kann man sich nur von so etwas ernähren?“ Im Restaurant hatte sie sich auch nur von Schokoladenbrötchen ernährt. „Schokolade gibt mir halt die richtigen Nährstoffe, würde ich es nicht essen......“ Ich hob wieder einmal meine Augenbraue an. „Was wäre dann?“ „Würde ich nur wuschig durch die Straßen laufen und mit jedem verkehren was mir durch die Hände gelangt. Deinen Blick heraus schließe ich, dass du darüber nicht sehr begeistert bist. Deswegen Schokolade.“ Prompt nahm sie wieder einen Schokoriegel und verdrückte diesen sehr schnell weg. Normalerweise bringt Schokolade Glücksgefühle und Heißhunger. Das es bei ihr das Gegenteil bringt, unfassbar. Versteh einer die Dämonen. „Ab heute werde ich mich um deine Ernährung kümmern. Schokolade gibt es ab sofort nur für zwischendurch.“ Sie schaute mich mit einem Dackelblick an. „Der wirkt bei mir nicht.“ „Auf deine Verantwortung.“ Ich nickte nur und gab Anweisung wie man das Chaos in der Wohnung beseitigen konnte. Am späten Nachmittag war die Wohnung halbwegs wieder begehbar und Keimfrei. „Sieht doch jetzt viel gemütlicher aus. In allen Zimmern wurden die Papierschnitzel und die dreckige Wäsche beseitig sowie Staub gewischt. Jetzt erst merkt man was du für eine schöne, große Wohnung du besitzt.“ „Joah, halt viel zum vermüllen.“ Lena lachte auf, ich eher schaute sie böse an. Noch mal mache ich hier nicht sauber. Obwohl das eine große Wohnung war, ging das Sauber machen ziemlich schnell zugange. Wenn das bei mir zu Hause auch gehen würde. „Wie wäre es mit Kaffee und Kuchen?“ Ich schaute Lena misstrauisch an. „Du meinst wohl eher Schokolade.“ Ein dickes Grinsen bekam ich als Antwort. „Na gut, aber nicht soviel. Sonst wirst du noch fett.“ „Bei mir schlägt das nicht an. Will dich ja nur vorwarnen......wenn ich keine Schokolade bekomme, kann ich für nichts garantieren.“ Irgendwie konnte ich das nicht so recht glauben, aber wir wollen ja mal nicht so sein. „Okay Kaffeepause.“ Wie ein kleines Kind freute sie sich, doch endlich einer ihrer vielen Schokoladenriegel zu verputzen. So bereiteten wir uns ein kleines Dinner vor. Sie bekam ihre Schokolade und ich verdrückte etwas Schokoladeneis und trank genüsslich eine Tasse Kaffee. „Ich sollte mal langsam nach Hause gehen. Es ist gleich um sieben Uhr und morgen muss ich wieder studieren gehen.“ „Schon, es ist doch noch gar nicht dunkel draußen.“ „Ich muss aber noch meine Sachen packen.“ „Na gut, dann komm ich mit zu dir.“ Ich schaute sie verwundert an. „Jetzt guck nicht so, ich lass dich auch schlafen. Nur möchte ich mit dir mal wieder einen Abend verbringen und nicht wie sonst immer zu Hause rumgammeln.“ „Na gut, aber die Sonnenbrille behältst du auf. Wer weiß wenn du bei mir alles antriffst.“ Nach wenigen Minuten gingen wir auch schon von ihr los. Ihre Wohnung war ja nicht sehr weit entfernt von mir. Nach einer knappen halben Stunde zu Fuß waren wir auch schon bei mir angelangt gewesen. „Hui man hört die Musik ja bis hier? Ist das deine Schwester?“ „Das geht jetzt schon fast die ganze Woche so.“ Das bedeutet dann wieder kein ruhigen Abend mit Lena, wenn meine Schwester neben an solch einen Terror macht. Plötzlich verstummte die Musik und wir blieben am Eingang lauschend stehen. Meine Schwester stürmte aus ihrem Zimmer und rannte regelrecht die Treppe runter. „Hi?“ „Hallo kleine Schwester, ich hab’s eilig. Komme heute nicht mehr wieder, bis dann!“ Ich schaute Lena fassungslos an und war erstmal sprachlos gewesen. Was war denn das jetzt? „Eure Familie ist schon irgendwie lustig.“ Mir passte es besser, dass meine Schwester jetzt doch nicht mehr zu Hause war. So konnte ich doch noch was mit Lena in aller Ruhe unternehmen. Gemeinsam gingen wir in mein Zimmer. „Hier kannst du deine Sonnenbrille wieder abnehmen.“ Ich beobachtete sie und schaute sie verwundert an. „Was?“ „Deine Augen sehen wieder normal aus...“ Mit einen Lächeln ging ich auf sie zu und streichelte ihre Wange. „...aber deine Haare stehen immer noch aufrecht.“ Lena grinste mir sogleich frech an. „Wäre ich ein Mann, würde mir noch was anderes aufrecht stehen.“ Meine Augen weiteten sich und ich lief prompt rot an. „Du Sau!“ „Was denn?“ Schon für den Unschuldsblick könnte ich ihr eine Ballern. Einfach unmöglich diese Frau, schon fast wie ein Kerl. Sie hob mein Kinn an und küsste mich zärtlich auf den Mund. Plötzlich ertönte von unten wie die Haustür zufiel und jemand die Treppe hoch stürmte. Aus reiner Reflex hab ich Lena von mir weg geschubst, welche auf dem Sofa landete. Meine Schwester kam ins Zimmer und sah uns verwundert an. „Weswegen bist du so rot und warum liegt Lena halb auf dem Sofa?“ „Öhm.....“ Ich war in den Moment noch zu geschockt gewesen, beinahe hätte sie uns erwischt gehabt. „Wir üben für ein Stück, welches sie in der Schule vorführen muss.“ „Ach so, dann hab ich euch wohl gestört. Wollt nur sagen das ich doch zu Hause bleibe und ich einen Kumpel bei mir hab. Also lasst euch nicht stören.“ Sie schmiss die Tür zu und man hörte wie sie die Treppen herunter rannte. „Nächstes mal sagste bescheid wenn du solch eine Aktion machst.“ Ich schaute zu Lena welche leicht vor sich her grummelte. „Sorry, war halt geschockt gewesen.“ „Ja, ja......“ „Was?“ „Schon gut.“ Sie machte es sich bequem auf dem Sofa. „Nun sag.“ „Es ist nichts. Was machen wir jetzt?“ Irgendwie glaub ich ihr das nicht. „Weiß nicht.“ Ich ging zu meinen Schreibtisch und sammelte alle Unterlagen für morgen ein. Irgendwie hatte ich den Moment mal wieder versaut gehabt. Mein Blick schweifte über meinem zugemüllten Schreibtisch, bis ich meine Zeichensachen erblickte. „Darf ich dich zeichnen?“ „Was?“ Ich schaute zu Lena und wiederholte meinen Satz. „Ich hab dich gefragt ob ich dich zeichnen darf.“ „Wenn du willst? Wo soll ich sitzen bleiben? Welche Pose.“ Ich schaute sie fragend an. „Bleib am besten da sitzen. Ich wollte eigentlich nur dein Gesicht zeichnen.“ „Also ein Portrait?“ Mit einem leichten nicken bestätigte ich ihre Aussage. Schnell holte ich meine ganzen Zeichensachen zusammen und baute alles vor ihr auf. „Bereit?“ „Joa.“ Zuerst zeichnete ich von ihr ein Grundgerüst vom Gesicht. „Nicht bewegen, bleib so, sonst wird das Bild nichts.“ Einige Minuten konnte sie schon still sitzen, aber lange hielt sie das nicht aus. Dauernd zappelte sie herum und ich musste sie dauernd ermahnen. Dennoch bekam ich es einigermaßen hin. „Jetzt fehlt nur noch die Schattierungen und die kräftigeren Linien. Also nicht bewegen!“ Ein leichtes stöhnen kam von ihr heraus. „Wie lange dauert so was?“ „Lange und jetzt sei ruhig!“ Mir entkam ein leichtes grinsen von den Lippen, Lenas Schmollen sah einfach herrlich aus. Auf einmal ertönte Musik im Nebenzimmer. Ich versuchte mich zwar zu konzentrieren und jeden einzelnen Strich halbwegs gerade zu zeichnen doch Lena zappelte wieder herum. „Was!“ „Öhm...hast du zufällig Schokolade da?“ „Sehe ich so aus? Ich zeichne oder Versuch es zu mindestens.“ Prompt blieb sie still und sagte kein mucks mehr. Etwas erstaunt war ich schon gewesen, aber so konnte ich ungestört zeichnen und ignorierte die Musik, neben an, komplett. Auf einmal hörte man jetzt neben an ganz laut Joe Cocker mit You can leave your Head on. „Ich halt es nicht mehr aus!“ „Lena bleib sitzen, ich bin noch nicht fertig!“ Sie stand auf und schaute mich mit einem merkwürdigen Blick an. „Ich war jetzt knapp anderthalb Stunden brav auf meinen Platz. Ich halt es nicht mehr aus.“ Sie schob mein Zeichenzeug weg und beugte sich zu mir runter. „Lena..............?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)