Sanctuary von Tidus17 ================================================================================ Kapitel 35: Heiße Quellen ------------------------- Heiße Quellen „Hey alles Gute zum Geburtstag, Schatz.“ Noch etwas müde wurde ich von meinem Schatz geweckt. Mein erster Blick fiel auf die Uhr die kurz vor zehn zeigte. „Lass mich bitte noch etwas schlafen.“ „Nix schlafen, los aufstehen.“ Sie rüttelte leicht an mir doch das bewirkte kaum etwas. „Sei kein Morgenmuffel, du hast Geburtstag das muss man feiern.“ Ich hatte nie Lust meinen Geburtstag zu feiern. Heute ist Samstag, ist es denn zu viel verlangt mal auszuschlafen? Lena stand auf einmal im Bett und fing an zu springen. „Los steh auf.“ Ich ignorierte, dass das Bett vibrierte. Lena hatte bei so etwas kaum Ausdauer, sie würde garantiert gleich aufhören. „Manno.“ Sie krabbelte auf mir und piekste mir in den Rücken. „Los komm steh auf.“ Doch ich reagierte nicht wirklich, da es für mich noch zu früh war und ich gerne noch etwas schlafen möchte. Plötzlich fing Lena an zu fummeln. Ich drehte mich um und war aufgebracht. „Ich glaub dir hakt es!“ „Wieso? Will Sex.“ Aus Reflex scheuerte ich ihr aus versehen eine. „Heute hab ich Geburtstag. Ist es zu viel verlangt mal auszuschlafen und wann ich Sex haben will bestimme ich!“ So drehte ich mich aufgebracht wieder um und zog mir die Bettdecke ins Gesicht. Ich hörte nur noch wie die Schlafzimmertür zufiel und fand nach wenigen Minuten meinen wohl verdienten schlaf. Gegen drei kam ich endlich aus dem Schlafzimmer. Mein erster Gang war in die Küche. Dort fand ich einen gedeckten Frühstückstisch und viele Geschenke. Ich schaute mich um doch es war keine Lena vorzufinden. So setzte ich mich an den Frühstückstisch und bestaunte diesen. Er besaß all die Leckereien die ich gerne aß. Meine Blicke fielen auf die zahlreichen Geschenke. Noch nie hatte ich so viele erhalten. So verschlang ich erstmal das Frühstück und widmete mich dann den Geschenken zu. Von meiner Familie erhielt ich zwei Geschenke. Sonja überreichte mir gestern schon ihr Geschenk, da sie heute keine Zeit fand wegen Arbeit. Ein ziemlich großes Geschenk erhielt ich von Cherry und Iris. Es war ein Gemälde von meinem Lieblings Künstler. Ich war erstaunt das ich von Lane und Cleo ein kleines Päckchen erhielt. Doch ein Geschenk vermisste ich noch, das von meinem Schatz. Ich schaute auf die Uhr und machte mich erstmal frisch. Allmählich machte ich mir Sorgen. Keine Nachricht von ihr und das obwohl es nach sechs Uhr war. Ich hoffte nicht das ich Lena wütend gemacht hatte, obwohl ich sie eigentlich noch nie so sah. Plötzlich hörte ich wie das Schloss in die Tür fiel. Mit schnellen Schritten ging ich zum Flur und wollte meiner Liebsten zur Rede stellen. Doch ich fand Sonja vor. „Was machst du denn hier?“ „Ich soll dich abholen. Erst einmal Happy Birthday meine Süße.“ Freudig umarmte sie mich. „Abholen?“ „Genau, doch erstmal helfe ich dir beim Packen.“ „Packen?“ Sie nickte nur und schlenderte ins Schlafzimmer. „Schön eingerichtet gefällt mir, wo ist der Koffer?“ „Steht im Schrank. Wieso packen, für was?“ Sie schwieg, wie die weiteren Fragen die ich ihr stellte. Mir fiel auf das einige Sachen von Lena fehlten. Wird das hier etwa der geplante Urlaub? „Nimm dir viel Zeug mit, soll ja für zwei Wochen reichen und nimm dicke Sachen mit es ist dort nicht so warm wie hier.“ Wirklich nett das ich als Einzige nicht bescheid wusste. Irgendwie war der Geburtstag echt am Schlimmsten. Zuerst verschwindet Lena ohne eine Nachricht und jetzt das. Trotzdem wunderte ich mich, dass ich dicke Sachen mitnehmen sollte. „Hast du alles?“ „Denk schon. Mehr brauch ich nicht.“ „Na dann lass uns gehen.“ „Wohin?“ Wieder schwieg sie. Ich konnte nur ein leichtes schmunzeln von ihr wahrnehmen. „Wirst du schon noch sehen.“ Gemeinsam verließen wir die Wohnung. Unsere Reise endete an einen piek feinen Restaurant. Was machen wir denn hier an solch einen Ort? Ich folgte Sonja, welche vorlief. Am Empfang wurden wir dann aufgehalten und unsere Sachen wurden in die Garderobe gestellt. Wusste gar nicht das es so etwas im Restaurant auch gab? Der Bedienstete wies uns eine Tischnummer zu und zeigte auf einen Nebenraum. Werden wir jetzt schon getrennt von den anderen Gästen zum Speisen? Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl im Magen. „Geh vor.“ Ich zuckte leicht zusammen, warum sollte ich jetzt vorgehen? Vorsichtig und mit leicht zitternder Hand öffnete ich die Tür. Ich hörte nur ein lauten Knall und ‚Happy Birthday’. Mir flog das Konfetti nur so entgegen und ich stand verdutzt am Eingang. Die anderen Gäste im Restaurant sahen mich irritiert an doch Sonja schob mich schon in den Nebenraum, damit diese in Ruhe weiter essen konnten. All meine Freunde waren anwesend gewesen, darunter vielen: Nicole, Anja, Iris, Cherry, Sonja, Cleo, Lane, Tanja, meine Mutter sowie meine Schwester und meine Großeltern. Über die beiden letzteren war ich sehr erstaunt gewesen. Doch ein Gesicht vermisste ich immer noch, wo war Lena? Alle kamen mir entgegen und gratulierten und gaben mir die besten Glückwünsche. Es standen sogar einige Geschenke noch Abseits vom gedeckten Tisch. Es war wirklich eine gelungene Überraschung alle an einem Ort zu haben. Nach ein wenig Gerede holten sich die einzelnen schon was vom Esstisch und fingen an zu Schmausen. „Was ist los? Freust du dich nicht?“ Ich sah zu Nicole welche einen riesigen Berg Salat verschlang. „Doch schon, solch einen Geburtstag hatte ich noch nie, dennoch fehlt eine Person.“ „Du meinst Lena?“ Ich nickte nur und stocherte in mein püriertes Fleisch rum. „Sie hat das hier alles organisiert und bezahlt.“ „In so einem schicken Restaurant war ich noch nie.“ Ich schaute zu Iris und Cleo welche die Dekoration bestaunten. „Wer passt eigentlich auf Lara auf?“ Beide schwiegen. Meine Mutter quatschte viel mit meinen Großeltern, anscheinend hatten sie wieder einen halbwegs normalen Kontakt zueinander gehabt. Nach einer Zeit verschwanden die einzelnen Gäste nur noch Nicole und Iris sowie Cherry blieben übrig. Wirklich freuen konnte ich mich am Abend kaum, was man mir auch anmerkte. „Nja ich werd dann auch mal langsam aufbrechen, ist noch viel zu tun für morgen. War ein netter Abend.“ Nicole verabschiedete sich und ging ihres Weges. Ich schaute auf die Uhr und war erstaunt gewesen, diese zeigte gerade mal um 22 Uhr an. „Ich würde sagen das wir auch langsam mal gehen.“ Ich schaute zu Iris und nickte nur. Einen kurzen Blick haschte ich auf mein Handy doch keine Nachricht war zu sehen. So nahm ich den fetten Koffer aus der Garderobe und stand mit den beiden am Eingang. Irgendwie hab ich umsonst gepackt. „Genau pünktlich auf die Uhr kommt unsere Nanny.“ Ich sah jemand auf uns zukommen, welche Lara auf den Arm hielt. Das Licht fiel ihr jetzt ins Gesicht und man erkannte Lena. Meine Augen weiteten sich und mein inneres ich war aufgewühlt gewesen. Ich wusste nicht ob ich sauer war oder mich freuen sollte? Cherry nahm die schlafende Lara auf den Arm und Iris nahm die Autoschlüssel von Lena entgegen. „Na dann wünsch ich euch beiden einen schönen Abend sowie einen schönen Urlaub.“ Die drei verschwanden in der Dunkelheit. „Und wie war dein Geburtstag?“ Sie lächelte mich an und kam auf mich zu. Gerade als sie zum Kuss ansetzen wollte, scheuerte ich ihr eine. Mir liefen nur die Tränen vom Gesicht. „Er…er war schön…..dennoch, dennoch fühlte ich mich einsam weil…..du….du warst nicht da.“ Sie nahm mich in den Arm und streichelte mir den Rücken. „Verstehe, aber ich kann mit so etwas nix anfangen. Deswegen hab ich es geplant und hoffte dir würde der Geburtstag gefallen. Da du ja meistens nur mit deiner Mutter gefeiert hast, wenn es mal dazu kam.“ Ich konnte nicht aufhören zu weinen, zu sehr vermisste ich meine Liebste. „Ich hätte viel lieber nur mit dir gefeiert als mit den Anderen, warum hast du mir keine Nachricht geschickt?“ Sie strich mir einige Tränen vom Gesicht. „Sonst wäre es ja keine Überraschung mehr gewesen.“ Sie nahm meinen Koffer und reichte mir die Hand. „Lass uns gehen. Der Urlaub wartet auf uns.“ „Wo geht es eigentlich hin?“ „Nach Island.“ „Nach Island?“ Sie nickte nur und ich fragte mich was wir an solch einen Ort wollten? Am Flughafen warteten wir auf unseren Flug. Die Uhr zeigte gleich elf Uhr abends an. „Lass uns noch was trinken gehen.“ Sie deutete auf dem Backshop. „Was Warmes kann ich jetzt gut gebrauchen.“ So holten wir uns was zum Trinken und setzten uns in der hinteren Ecke des Bäckershops. Ich schlürfte ein paar hastige Züge vom warmen Getränk und schaute aus dem Fenster. Das so viel Leute noch fliegen um diese Zeit, Respekt. „Wann kommt unser Flug?“ Das Gepäck hatten wir schon abgegeben. „Gegen dreiviertel eins.“ Doch noch solange hin. „Island ist ja nicht so weit entfernt, wie lange fliegen wir denn? Hat das Hotel überhaupt schon um diese Zeit dann auf?“ Sie wärmte sich ihre Hände am Getränk. „Knapp 5 Stunden, der Rückflug dauert dann 3 ½ Stunden. Hotel macht erst um acht Uhr auf.“ Das heißt wir sind gegen sechs dort und müssen noch 2 Stunden warten. „Ich hab dir noch nicht dein Geburtstagsgeschenk gegeben.“ Ein leichtes lächeln erhielt ich von ihr. Stimmt ich hab heute so viele Geschenke erhalten aber noch keines von ihr. Die Geschenke waren allesamt sehr schön und hilfreich. Das Nicole da war fand ich auch toll, schließlich hatten wir die ganzen Semesterferien nur telefoniert. So hatten wir sogar schon Termine festgelegt zum unternehmen. Lena überreichte mir ein ziemlich kleines, verpacktes Geschenk. Wenn ich bedenke wie sie mich zu Weihnachten beschenkt hatte, war dieses ziemlich schlicht und einfach klein. „Mach es auf.“ Was da wohl drin sein wird? Vielleicht die Ohrringe die ich mal im Schaufenster gesehen hatte, aber die waren doch extrem teuer. Würde ich Lena jedenfalls zutrauen. So packte ich das Geschenk aus dem Papier aus und ich lag richtig mit Schmuck. Noch einmal schaute ich in die Augen meiner Liebsten und öffnete vorsichtig das kleine Geschenk. Meine Augen weiteten sich. In diesem Geschenk waren keine Ohrringe verborgen sondern ein silberner Ring der eine schöne Verzierung besaß. „Was…. .“ Ich schaute Ahnungslos zu meinem Schatz. „Ist zwar nicht grad der schönste Ort für so was aber nja…. .“ Sie hob ihre linke Hand und auf dem linken Ringfinger steckte der gleiche Ring wie der in meinem Geschenk. Mir liefen die Tränen. Ich wusste sofort was dies zu bedeuten hatte. „Alles Gute zum Geburtstag und zu unserer Verlobung.“ Sie beugte sich zu mir und gab mir einen innigen Kuss. Wir redeten zwar ab und zu von diesem Thema, doch das die Verlobung ausgerechnet auf meinem Geburtstag fällt. Ich dachte eigentlich wir besprechen das zusammen, dennoch war dieses Geschenk das Schönste von allem. So steckte ich den Ring auf dem besagten Finger und er passte sogar wie angegossen. Er sah schön aus, einen besseren Ring hätte ich mir nicht wünschen können. Ich mochte keine Ringe die einen fetten Stein oder zu viel Kitsch besaßen. Wie ein kleines Kind freute ich mich über das Geschenk und konnte die Augen nicht vom Ring lassen. Mein Herz pochte wie wild. Das heißt doch das wir uns ein versprechen geben, dass wir später heiraten werden. Schon der Gedanke daran ließ mich dahin schmelzen. Wie wohl unsere Hochzeit sein wird. „Na so weit sind wir noch nicht.“ Sie zwinkerte mir zu. Ich bekam eher einen roten Kopf. „Und du geistere nicht in meinen Gedanken rum.“ Ich streckte ihr die Zunge raus. Die restliche Zeit saßen wir gemütlich auf einer Bank, eng zusammen gekuschelt, bis unser Flug angesagt wurde und wir uns auf dem Weg machten. Im Flugzeug hatten wir ein wenig geschlafen. Als wir ankamen nahmen wir uns ein Taxi und fuhren zum besagten Hotel. Den Namen konnte ich nicht aussprechen. Als wir am Hotel ankamen kam ich ins staunen. Wirklich eine schöne Aussicht auf das Meer. Ein eisiger Hauch durchfuhr mir ins Gesicht. Wenige Schneefelder konnte man noch erblicken. „Wir sind hier in der Sommerzeit, dennoch treten die Temperaturen nicht so hoch wie bei uns. Höchsttemperatur ist ungefähr 18°. Doch sehr viele schöne Dinge gibt es hier auf der Insel. Die heißen Quellen oda auch Thermalbäder genannt, Wasserfälle, Geysire und die wunderschönen Landschaften. Wir werden also viel unterwegs sein sogar zur Hauptstadt fahren wir und eine berühmte Lagune, die blaue Lagune in Grindavik besuchen wir.“ „Meinst du Reykjavik?“ Sie nickte. Morgens war es dennoch recht kühl. Zum Glück warnte mich Sonja vor und ich hatte einige dünne sowie dicke Pullovers eingepackt. „Haben wir eigentlich Geld? Hier herrscht doch nicht der Euro.“ „Ich hab alles organisiert, also entspann dich ruhig.“ Ich schmunzelte leicht. Bin gespannt wie das Hotel innen aussieht außen versprach es recht gemütlich zu sein. Sieht jedenfalls nicht so luxuriös aus. Liegt halt nicht im inneren der Insel oder in einen der größeren Städten. Die restliche Zeit verbrachten wir in der Nähe des Hotels. Wir sahen uns ein wenig um und die Gegend war genau mein Geschmack. Nicht zu warm und kaum eine Menschenseele, außer der Tourismus im Hotel. So will ich später auch wohnen wollen, schön abgelegen einige Geschäfte und Häuser, aber nicht zu viele. Zwar kennt sich dann jeder im Kaff aber mich stört es nicht sonderlich. Lieber zu wenig als zu viele auf einem Fleck. Als die besagte Uhrzeit war, checkten wir auch endlich im Hotel ein. Wir bekamen unsere Zimmernummer und gingen mit einem Bediensteten zum Zimmer. Jedenfalls wirkten die Leute hier sehr nett. Ihre Sprache ist zwar etwas bedürftig mit ihren abgebrochenen Englisch, aber Hauptsache man kann sich verständigen. Lena kann wieso alles sprechen. Dieser Cheater. Ich musste leicht schmunzeln. Als wir in unserem Zimmer angelangt sind traf mich der Schlag. Das Innenleben war extrem groß, ich würde schätzen, das dieses Zimmer eine Wertung von 3-5 Sterne besaß. Unser Zimmer hatte ein großes Schlafzimmer mit einem fetten Doppelbett, dann ein Wohnzimmer sowie ein Luxusbad. Die Ausstattung war silbern und die Badewanne hatte Platz für 3 Leute. Das Wohnzimmer besaß einen großen Breitbandfernseher eine bequeme Couch sowie einen durchsichtigen Tisch, ein kleinen Schrank und daneben ein kleinen Kühlschrank für kleine Snacks und Getränke. Aus dem Wohnzimmer führte ein für meinen Geschmack großer Balkon. Die Aussicht war genial man konnte das Meer sehen. Das Schlafzimmer hatte zusätzlich zum Doppelbett einen riesigen Schrank, der einen Spiegel besaß, dann nochmals einen kleinen Abstelltisch und einen Schreibtisch sowie zwei Nachttische. Alle Zimmer hatten einen leicht gräulichen Touch, passt jedenfalls zum silbernen Bad. Ich fand das Zimmer toll, für meinen Geschmack etwas zu edel, aber es ist halt ein Hotel. Lena gab dem Bediensteten für das tragen der Koffer ein Trinkgeld und kam dann auf mich zu. „Und wie gefällt es dir?“ „Die Aussicht ist toll, wusste gar nicht das außerhalb einer Insel solch teure und edle Hotels gibt.“ „Gerade deswegen, in einer Stadt im Inselinneren gibt es ja kaum was zu sehen. Sicherlich gibt es im inneren auch teure Hotels doch außerhalb auch, weil besonders bei abgelegenen Orten schöne Gegenden herrschen und tolle Aussichten zu bewundern sind. Das Hotel hier ist ein drei Sterne Hotel. Unser Zimmer ist aber die einzige Suite hier, deswegen ist die Ausstattung etwas edler.“ „In einer Großstadt gibt es doch viel zu sehen an Geschäften und dessen Kultur? Also wenn du ein Hinterwäldler bist ist das bestimmt auch aufregend anzugucken.“ „Schon.“ Wir beide schauten auf das Bett. „Vergiss es.“ „Was?“ „Du denkst doch nur an das eine.“ „Gar nicht war.“ „Wie wäre es mit….. .“ „Nein.“ „Lass mich doch ausreden.“ „Ich weiß was du vorschlagen willst, wenn du schon so auf das Bett starrst.“ „Das will ich doch gar net…..obwohl ein Verlobungsfick hatten wir noch nicht gehabt.“ Meine Augen weiteten sich. „Ein was?“ Aus Reflex boxte ich sie am Oberarm. „Manno. Du kannst mich doch nicht so quälen. Wer ist denn hier der Dämon.“ Ich machte mein fiesestes Grinsen auf meinen Lippen breit. „Na ich nicht!“ „Bei deinen grinsen würde ich das eher abstreiten.“ Beide fingen wir an zu lachen. „Und was wollteste nun?“ Oh mein Gott ich fang schon an wie Lena zu sprechen, Schande über mich. „Eigentlich schlafen. Im Flugzeug hatten wir ja kaum gepennt. Wie wäre es mit n bissel schlaf, danach ausgiebig essen und dann gucken wir uns genauer um.“ Ich willigte ein und gemeinsam krabbelten wir ins Bett, eng angekuschelt, wo wir sofort einschliefen. Bis ca. um 14 Uhr hatten wir gepennt, sind dann Mittagessen gegangen, wo man um die Ecke ein kleines Restaurant fand. Das Essen dort ging, nicht mein Fall aber man findet was zum Essen. Danach sind wir in der nächsten größeren Ortschaft gefahren. Dort fanden wir viele Geschäfte was uns gefiel. Es gab dort sogar eine Karaoke-Bar. Lena schlug sofort vor dort mal im Urlaub hinzugehen. Ich war zwar nicht besonders Singfähig aber ich wollte mal meiner Liebsten beim Singen zuhören, so willigte ich ein. Am Abend waren wir völlig fertig am Hotel angekommen. Solch ein Einkaufsbummel ohne etwas zu kaufen macht müde. Morgen nahmen wir uns die Hauptstadt vor. Wir mussten zwar ungefähr zwei Stunden hinfahren aber ich denke schon das es sich lohnt. Danach wollten wir in ein Thermalbad gehen, Reykjavik soll ja sieben Stück besitzen. Ich glaub kaum das ein Thermalbad gut für mich ist. Eine heiße Quelle heißt für mich schwitzen und hoffentlich kein Kollaps bekommen. Ich lass mich einfach überraschen, doch jetzt wird erstmal geschlafen um sich zu erholen und für morgen fit zu sein. Momentan lief alles nach Plan. Reykjavik war wirklich eine schöne Stadt, hätte ich nicht vermutet. Die Temperatur war für mich gerade noch erträglich. Lena machte die Hitze nichts aus, sie fühlte sich dort eher geborgen. Kein Wunder wenn man in der Hölle wohnt ist man eisige Temperaturen nicht gewöhnt. „Schau mal ein Eiscafé.“ Ein Eiscafé gerade das richtige für mich bei dem Wetter. So gingen wir rein und holten uns eine eisige Speise. Endlich Erholung vom vielem Laufen. „Wir sollten uns aufmachen zu einen der Thermalbäder sonst wird es noch zu spät mit der Rückfahrt.“ Ich nickte nur und genoss die kalte Speise. Man erreichte alles ziemlich gut mit den Bussen. Hier herrscht dennoch eine etwas längere Wartezeit als bei uns. Nur jede halbe Stunde fuhr ein Bus zu der besagten Ortschaften. Mich stört es nicht, die meisten fahren hier auch mit dem Auto, genug Parkplätze gibt es ja. „Wie lange fahren wir denn?“ „Ungefähr eine halbe Stunde. Ich hab die heiße Quelle ausgesucht die näher an unseren Hotel liegt.“ „Bin gespannt wie teuer so was kostet.“ „Achte nicht auf dem Preis. Lass uns doch mal was gönnen.“ Ich schaute skeptisch. Lena hat ja genug Kohle zum blechen und trotzdem geht sie weiterhin arbeiten bis spät in die Nacht. Sie meinte sie will was Sinnvolleres tun wenn ich im Studium bin. Find ich ja ganz nett, dennoch die letzte Zeit hatte sie nur Spätschichten gehabt. Der Bus kam endlich und wir stiegen als einzige ein. Die Landschaft fand ich schön, an einzelnen Stellen sah man einige Rentiere die eingeführt wurden damals, sowie einige isländische Schafe. Im Norden der Insel sollen sogar einige Seehunde leben und hausen. Einen Polarfuchs hab ich noch nicht entdeckt obwohl es die hier überall geben sollte. Ich war so in der Landschaft vertieft das ich nicht merkte das wir schon da waren. Die Thermalquelle sah schon von außen sehr interessant aus. Gemeinsam betraten wir diesen Ort. Der Empfang war schon sehr schön ausgestattet. Wie immer wurden wir höflich empfangen und wurden zugewiesen. Hier gibt es wohl keine Gemeinschaftsbäder. Zum Glück für mich. So entledigte ich meine Sachen ab und verfrachtete diese im Spind. „Na bist du bereit?“ Ich schrie leicht auf weil Lena mit ihren kalten Händen unter meinem Handtuch ging, gerade Wegs zu meinem Busen. Einige ältere Damen schauten uns irritiert an. Ich lief derweilen rot an und verpasste Lena eine Kopfnuss. „Idiot.“ Diese hingegen schmollte nur und dackelte mir ins Bad hinter her. „Du bist manchmal echt peinlich.“ „Ich find halt deinen nackten Körper toll.“ „Muss du das in der Öffentlichkeit tun, die Leute gucken schon.“ Als wir die Quelle betreten war diese schon gut besucht, dennoch extrem groß. Ich merkte gleich diese Hitze in der Luft. Zum Glück war es eine Freiluft Quelle, da konnte ich mich einigermaßen akklimatisieren. Wir suchten uns eine etwas abgelegene Stelle wo nicht so viele Leute saßen. Im Bad waren jüngere bis ältere Leute zu sehen. Man konnte sich wirklich entspannen und die Freiluft-Quelle hatte auch seine Vorteile, ein klarer Himmel. Es war leider noch nicht so spät um die Sterne zu sehen dennoch fand ich es schön, doch zu warm für mich. Ich merkte nach wenigen Minuten schon wie mein Kreislauf langsam herunter ging. Plötzlich fing Lena an mit mir weißen Hai zu spielen und die Damen schauten uns wieder fasziniert an. Das Weib kann einem manchmal echt auf peinliche Situationen bringen. Schon fast im Halbkoma lag ich im Wasser. „Ich will poppen.“ Normalerweise hätte ich jetzt kontra gegeben, doch ich war zu k.o. zum denken. „Ich geh raus, mir wird das langsam zu extrem.“ Sie nickte nur und ich ging in die Umkleidekabine. Nach wenigen Minuten kam Lena auch schon nach. „Alles okay?“ „Es geht. Mir ist nur etwas schwummerig, war wohl zu lange drin.“ Den Bus schafften wir gerade noch rechtzeitig ansonsten hätten wir uns ein Taxi nehmen müssen. Am Abend lief dann nicht mehr viel. Mein Kreislauf war dermaßen nach unten gefallen das ich nicht mehr viel machen konnte. Lena umsorgte mich führsorglich und machte sich zum Teil sorgen wegen meinem Zustand. Am nächsten Tag konnten wir nicht viel machen, mir war schlecht und speiübel. „Ein Ruhetag kann ja nicht schaden.“ „Trotzdem der schöne Urlaub.“ „Nja passiert halt mal, kannste ja nix für.“ So verschlief ich den ganzen Tag fast und versuchte mich zu erholen. Die weiteren Tage waren wieder etwas aufregender. Wir besuchten einige Sehenswürdigkeiten, wie die blaue Lagune die in der Nähe von Grindavik zu bestaunen war. Drin waren wir nicht, mir hatte die heiße Quelle schon gereicht. Wenn wir nächstes mal wieder Island besuchen, würde ich dort gerne mal rein steigen wollen, aber momentan hab ich da die Schnauze voll. Die Gletscher waren auch sehr schön mit an zusehen. Wir hatten sogar einen Museumstag gemacht. Da musste Lena leiden. Sie mochte solche Art von Dingen nicht. Ist ihr sozusagen zu langweilig in alten Dingen zu wühlen. Ich könnte gar nicht alles aufzählen was wir alles gesehen hatten? Die erste Woche war schon rum und die zweite neigte sich auch bald dem Ende zu. Schön fand ich auch die Touristenfahrt im Wasser. Wir haben sogar einige Wassertiere erblicken können wie dem Pottwal und einige Blauwale. Sicherlich gibt es noch andere Walarten, aber die ließen sich an dem Tag nicht blicken. Drei Tage konnten wir nix unternehmen, weil es dort wie aus Eimern gekübelt hatte. So hatten wir es uns im Hotel gemütlich gemacht. Heute Abend hatte ich Lena versprochen mit ihr in die Karaoke-Bar zu gehen. War unser vorletzter Abend hier, also warum gönnen wir uns nicht diesem Spaß. „Damit das klar ist…..wir singen nicht solange.“ „Nja man kann ja angeben wie lang man singen möchte, also sei mal net so verkrampft.“ Sie klopfte mir auf die Schulter. Die Bar war ziemlich klein und hatte drei Zimmer zur Auswahl. Man konnte die Räume für jede halbe Stunde mieten, heißt halb, ganz, halb, ganz und so weiter. Da ich zu Lena meinte nicht solange haben wir uns für eine halbe Stunde erstmal entschieden. Die Wand war ja nicht mein Fall so rosa-rötlich und viele Zettel hingen dran. Der Teppich war eher dunkelrot, aber für eine Singbar ist es ganz okay. Jedenfalls will ich später kein Zimmer so ausgestattet haben, lieber schlicht und einfach. Zuerst trällerten wir einige alte Hits, da diese Lena nur kannte. Sie hört ja kaum Musik und Rammstein kann man nicht wirklich singen in unserer Stimmlage. In ihrer Welt gab es ja keine Musik, sie hört zwar ab und zu welche, aber dann kreuz und quer. Irgendwie machte Karaoke unter sich ziemlichen Spaß, so verlängerten wir nochmals auf eine halbe Stunde. Am Ende wollte Lena alleine singen. Sie meint es wäre der beste Titel den sie je gehört hatte und verbindet etwas zwischen uns. Da war ich nun mal gespannt gewesen, welchen sie meinte? Die Musik ertönte leise und jemand wisperte mir ins Ohr. Ich drehte mich um, doch ich sah niemanden. War das eben grad Einbildung oder gehörte das zum Lied? Zum Glück war mein Englisch ziemlich gut gewesen, doch ich wunderte mich weiterhin. Bis Lena dann anfing zu singen. Mein Atem setzte aus und ich hörte meinen Herzschlag schneller schlagen. Ihre Stimme war so bezaubernd, so atemberaubend das ich nicht wagte zu atmen, ohne die Wörter nicht verstehen zu können. “Who needs the sun, when the rain's so full of life Who needs the sky, when the ground's open wide It's here in your arms I want to be buried You are my sanctuary.” Die letzten Worte die sie sang rührten mich zu tränen. Ihre Blicke durchbohrten mich förmlich. Jede einzelne Strophe verfolgte ich mit Begierde auf mehr dieser Ekstase zu spüren. „Who needs a smile, when a tear's so full of love Who needs a home, with the stars up above It's here in your heart I want to be carried You are my sanctuary.” Meine Kinnlade klappte förmlich hinunter. So als würde ich ein Traum träumen und Dinge sehen die ich niemals so gesehen hatte. „Who needs the light, with the darkness in your eyes Who needs to sleep, with the stars in the sky It's here in your soul I want to be married You are my sanctuary.” In diesem Traum was ich in diesem Song sehe, sehe ich uns und jedes Wort spiegelte ein Teil wieder was ich mit ihr erlebt hatte und Dinge die ich noch nie gesehen habe. Wieder nahm ich diese Stimme war die sich in mein Kopf bohrte, Worte die böses wieder spiegelten in diesem Traum. „Surely whoever speaks to me in the right voice Him or her I shall follow As the water follows the moon silently.” Dieses mal konnte ich Lena diese Worte sprechen hören. Es war anders als diese im Kopf, dennoch hatten sie eine gewisse Ähnlichkeit gehabt. Durch den Gedanken was diese Stimme im Kopf mir deuten wollte, hörte ich den Rest des Textes nicht mehr. Dennoch war ich von den Socken gewesen. Das Lena so singen konnte und dann mit einer gigantischen Ausstrahlung. Ob, dass das Karma von ihrem waren Ich war? „Wer singt das?“ Sie legte das Mikro an seinem Platz und trat auf mich zu. „Die Zeit ist um. Kennst du das Lied nicht?“ Ich schüttelte den Kopf. „Sonst würde ich ja nicht fragen und ich bin erstaunt das du ein Lied kennst was ich nicht kenne. Da du ja kaum Musik hörst.“ „Ich höre mehr Musik wie du.“ „Wie das? Ich sehe dich nie das du Musik hörst.“ Sie fing an zu schmunzeln. „Arbeit Liebes, Arbeit. Abends wenn ich nicht schlafen kann höre ich meistens Musik.“ Ich hob die Augenbraue. „Du kannst nicht schlafen? Wenn ich wach bin, pennst du immer wie ein Stein, tief und fest.“ Wieder schenkte sie mir ein lächeln dennoch antwortete sie nicht auf meine Frage. Merkwürdig. „Und wer singt das nun?“ „Kennst du Madonna, das ist von ihr. Ich mag es irgendwie und finde das passt zu dir. Du bist meine Zuflucht mein Heiligtum.“ Da kam wieder diese Frage in meinem Kopf. Lena meinte mal ich sei die Auserwählte, jemand der eine wichtige Rolle spielen soll in diesem ganzem. Versteh ich zwar immer noch nicht, aber wenn ich wieder danach fragen würde, würde ich sowieso keine Antwort erhalten von ihr. So fuhren wir wieder zurück ins Hotel, dort zogen wir uns noch ein Film rein und danach gingen wir schlafen. Der heutige Tag war sehr schön und echt der Höhepunkt am letzten Tag gewesen. Die Gletscher in Island waren echt atemberaubend. Am liebsten würde ich hier her ziehen und ewig diese Natur genießen wollen und diese kalte Luft spüren. Hier werde ich jedenfalls nicht zu Eis zerfließen als in Deutschland. Zum letzten mal gingen wir in der Abendsonne spazieren, ein letztes mal Island spüren bis wir morgen früh wieder abfliegen müssen. Der Himmel war so schön klar. Man konnte die Sterne am Himmel aufblitzen sehen. Wie immer saßen wir an unseren lieblings Ort, den wir beide hier in Island lieb gewonnen hatten. Die Stille war so schön, man konnte nur die Natur um uns hören. „Pass auf gleich kommt eine Sternschnuppe.“ „Meinst du?“ Und sie hatte recht am Himmel konnte man eine schöne Sternschnuppe erblicken. „Los wünsch da was.“ Meine Gedanken blieben meine, ich wusste wieso schon was ich mir ewig wünschen würde. Ich wollte diesen Gedanken nur nicht denken, weil ich wusste das Lena meine Gedanken lesen konnte. Plötzlich erhellte der ganze Himmel so als würde die Tagessonne scheinen und der Himmel färbte sich blutrot. Lena sprang sofort auf und ihr Blick verfinsterte sich. Das Licht am Himmel verschwand wieder so plötzlich wie es kam. Doch der Himmel blieb weiterhin rötlich verfärbt. „Was bedeutet das?“ „Es fängt also allmählich an.“ „Was?“ Sie packte mich etwas robust am Arm und zog mich mit sich hinter her. „Was!“ „Lass uns gehen wir haben draußen momentan nix zu suchen.“ Immer schneller wurden ihre Schritte, bis ich mich von ihr losreißen konnte. „Was passiert hier verdammt noch mal!“ Bei diesen Worten die ich ihr entgegen schrie schlug ein Blitz neben mir ein. Ich erschrak fürchterlich und meine Augen zeigten entsetzen an. Sie sagte nichts, kein einziges Wort kam aus ihren Lippen sie packte mich nur auf ihre Schulter und trug mich fort. Gerade verließen wir den Flughafen. Wir sind wieder in Deutschland und überall wütete ein fürchterlicher Regen, fehlte nur noch Sturm und Hagel. Am gestrigen Abend hatten wir kaum ein Wort gewechselt. Wir schwiegen uns nur an. Lena schaute nur raus aus dem Fenster und ich weinte mich in den Schlaf. Ich wusste nicht was hier gespielt wurde. Was fängt an? Was verändert einen Menschen so sehr das er dazu nichts mehr zu sagen hatte. Schweigend fuhren wir zu ihr. Man konnte nur die Musik im Taxi wahrnehmen. Doch ich hörte nicht richtig zu. Viel zu sehr war ich betrübt gewesen. Als wir dann endlich an ihrem Haus ankamen blieb Lena unerwartet stehen. Das Taxi fuhr fort. „Was ist?“ Der erste Satz nach knapp 5 Stunden den ich zu ihr sagte. Ihr Blick verfinsterte sich nur, zerrte mich unsanft nach hinten und stellte sich schützend vor mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)