Zwischen tausend blauen Rosen von Symphonia ================================================================================ Kapitel 4: Dein Bild -------------------- Also, diesesmal hat es leider etwas länger gedauert, aber ich ahtte viel zutun und eine schreibblockade.... naja, ich hab dafür weiter gegrübelt, bis kapitel 20, viele neue charas entwickelt und freu michs chon auf die nächsten kapitel! ich hoffe euch gefällts^^ Kapitel 4: Zwei Tage bis Hanami... Die Sonne hatte sich endgültig vom Himmel verabschiedet und die junge Haruno machte sich auf den Weg nach Hause, fortwährend mit den Gedanken bei dem sich ihr eben gebotenen Schauspiel. Ihr Kollege und eiserner Verehrer Rock Lee hatte sie gerade um ein Date gebeten. Daran war eigentlich nichts ungewöhnlich, Sakura hatte sogar damit gerechnet, dass er sie eines Tages fragen würde. So schlenderte sie also gemächlich die abendlichen Straßen Konohas entlang, im Arm einen geschenkten Kirschblütenzweig tragend. Daran war eigentlich auch nichts ungewöhnlich, immerhin bedeutete ihr Name Kirschblüte und es war doch eine aufmerksame Geste von Lee gewesen ihr so ein durchdachtes Präsent zu überreichen. Trotzdem stimmte an dem Ereignis ein entscheidender Punkt nicht und sie wollte einfach nicht darauf kommen, was es war. Sie hielt kurz inne und sah nachdenklich in den sternenkargen Himmel. Einige rosa Blätter lösten sich von ihren Blüten und segelten federgleich dem kalten Boden entgegen. Nach kurzem Grübeln viel ihr ein, das Lee sehr schick ausgesehen hatte. Woran aber auch nichts weiter sonderbar war, denn warum sollte man sich für so etwas denn nicht rausputzen? Sakura ging abrupt weiter, ließ die Sterne und Blütenblätter und als hätte diese kleine Bewegung ihrer Muskeln die Windungen ihres Gehirns in Gang gesetzt, diese winzige Ortsveränderung ihrem Verstand auf die Sprünge geholfen, viel ihr ein, was an der Situation ungewöhnlich gewesen war: Sie hatte zugesagt... Ein Tag bis Hanami... Neji Hyuga lag regungslos auf seinem Bett. Die graue Morgenstunde hatte ihn schon früh regelrecht aus dem Schlaf geprügelt und deswegen war er bereits vor dem ersten Vogelgesang wach gewesen. Schwach, fast trostlos schien das Morgenlicht auf das Anwesen der Hyuga-Zweigfamilie und schob sich trüb durch sein gekipptes Fenster. Ein leises Seufzten drang aus seiner trockenen Kehle und als wäre das ein Kommando gewesen, drehte er sich auf den Bauch. Neji hatte die gesamte Nacht nur wenig, und wenn sehr unruhig geschlafen, stets beschäftigt mit dem Versuch sich von etwas zu überzeugen und einer Frage. Eine Weile lang starrte er einfach vor sich in den kleinen Raum, den er sein Eigen nennen durfte, lauschte den Vögeln beim Musizieren und sah den Staubflocken beim tanzen zu. Fast unbemerkt, ja geradezu unbeabsichtigt glitt seine Hand vom Bett, an den Griff der untersten Schublade seines Nachttischs. Wie in Zeitlupe, hob er den Kopf, um mit an zu sehen, wie seine ungehorsame Linke sie aufzog. Sein eisiger Blick viel auf ein Foto, es hatte schon einige Knicke und Risse abgekriegt, seit er es damals achtlos hineingeworfen hatte, war aber immer noch intakt. Er griff danach, vorsichtig, behutsam, als könnte es bei einer falschen Bewegung zu Staub zerfallen. Ausdruckslos musterte er die vier Personen, die darauf abgebildet waren. In ihren Gesichtern spiegelten sich die verschiedensten Stimmungen ab, Hoffnungen, Träume und Ängste. Besonders das Mädchen in der Mitte fiel ihm auf. Wie immer. Vorsichtig, ganz zaghaft strich er mit dem Zeigefinger über ihre Abbildung, als könnte sie zerbrechen, bei all zu viel Hingabe. Und wieder kam ihm in den Sinn, was er sich so lang hatte klarmachen wollen: „Es macht mir gar nichts aus!“, sagte er zu den Personen auf dem Bild, klang allerdings wenig überzeugt. `Neji, gib dir einwenig mehr Mühe!`, dachte er sich. „Es macht mir wirklich nichts aus! Tss ... du kannst sie haben, nimm sie dir doch, wenn du willst, ist mir ganz egal!“, sagte er und seine Stimme wurde mit jedem Wort mehr zu einem kleinen, gefährlichen Fauchen. Er seufzte abermals, ließ das Foto wider in sein Schubladengefängnis fallen und drehte sich erneut auf den Rücken. Ziellos tanzten die Sonnenstrahlen an seiner Zimmerdecke, als wollten sie sanfte Blumen dunkler Trauer auf das morsche Holz malen. Und wieder kam die Frage in ihm auf, die kleine Frage, die ihn nicht hatte schlafen lassen wollen: Was zum Teufel hat die Farbe rosa bei Rosen zu bedeuten? Weder viel später, noch weiter entfernt, verblasste der Schimmer des Morgentaus langsam von der grünen Wiese, welche das Hyuga-Haupthaus umgab. Doch die Gründerfamilie sollte heute nicht von den sanften Strahlen der Sonne geweckt werden, sondern vom mörderischen Klingeln des Telefons. Hinata Hyuga hievte sich ächzend aus ihrem Bett. Verschlafen rieb sie sich die Augen und ließ den Blick durch ihr ordentliches Zimmer schweifen. Groß war es, und hell. An den Wänden hingen Lernsprüche, Die Regale quollen über vor lauter Schriftrollen und in der Kiste unter dem Fenster schlummerte ein kleines Waffenarsenal. Die besten Vorraussetzungen also für eine herausragende Kunoichi und Stammhalterin. Doch Hinata hatte sich nie wohl gefühlt mit Waffen und Lehrbüchern. Vielleicht schlug ihr Herz einfach nicht für Krieg und Kampf, sondern für etwas ganz anderes? Vielleicht war das auch der Grund, weshalb sie über all diese Ninja-Utensilien wie selbstverständlich hinwegsehen konnte und ihr Blick sich zielstrebig auf ein Foto zu bewegte. Man sollte dazu sagen, dass es in Hinatas Zimmer sehr viel Fotos gab. Fotos von Vorfahren, Verwandten, großen Familienoberhäuptern, Kriegern und ehrbaren Landsmännern säumten ihre Wände, wie Bäume die Wälder Konohas. Doch sie sah nur ein einziges Bild, ein einziges. Es war nicht mal sehr gut erhalten, eigentlich war es nur ein Fetzen, eines Fotos. Doch von diesem Fetzen eines Fotos lächelte ihr ein blondhaariger Junge entgegen, am Tag ihrer gemeinsamen Einschulung. Das war das einzige bild, das sie von ihm hatte, das einzige. Lächelnd sah sie es an, wie sie es schon so oft getan hatte, doch jetzt strebten ihre Gedanken nur einen einzigen Zeitpunkt an: Den morgigen Abend. Hämmernd riss sie das Klingeln des Telefons aus ihren verträumten Gedanken und erinnerte sie schlagartig daran, weshalb sie aufgewacht war. Schlaftrunken rappelte sie sich auf und tapste zum Telefon. „Hyuga hier… Hinata am Apparat…“, gähnte sie in den Hörer. „Hinata! Hinata! Hast dus geschafft? Kommt er mit?“, drang ein lauter Wortschwall an ihr Ohr. „Ino…? Wie spät ist es?“, fragte die weißäugige immer noch im Halbschlaf verweilend. „So etwa zehn Uhr. Ich bin so aufgeregt!“, rief die junge Yamanaka ihr putzmunter entgegen. „Sasuke wird mich heute irgendwann fragen, ob ich mit ihm zur Hanami gehe! Oh, das wird so toll, ich kann es kaum erwarten! Wir werden die Geschäfte erkunden, Spazieren gehen und dann, wenn es spät Abends ist… unter tausenden Kirschblüten, werden wir bei einander stehen und… ach, das wird so toll!“, plapperte sie munter ihren Monolog, wärend Hinata beinahe wieder eingeschlafen und das Telefon aus ihrer Hand geplumpst wäre. „Also, kommt er jetzt mit? Sonst funktioniert der Plan nicht!“, redete sie unbeirrt weiter und schreckte Hinata aus ihrem Fastschlaf. „Wa-? Ach so… nein, ich weiß es noch nicht, ich werde Vater aber wie abgesprochen dazu zwingen, ihn mit zuschicken“, berichtete die Hyuga, und gähnte dazwischen herzhaft. „Aber er muss mit! Ich will, das sie sich endlich eingesteht, was sie für ihn empfindet! Und er auch!“, verkündete Ino, und schlug dabei anscheinend mit der Faust auf den Tisch, da man durch das Telefon noch einen lauten Knall hörte. „Ja, er kommt mit, ganz sicher, der Plan wird funktionieren“, versicherte sie ihr. `Ino steigert sich da ja richtig rein. Dabei hat sie gar nichts davon… sie ist eben doch eine gute Seele´, dachte die Blauhaarige und musste lächeln. Ino weiß zwar zeitweise einige nervige und anstrengende Charakterzüge auf, doch im Ernstfall war stets Verlass auf sie. Sie war ein guter Mensch. Und das gleiche konnte sie auch über ihren Vetter sagen. Neji war zwar zurückgezogen und verschlossen, doch eins wusste Hinata genau: Seine Mitmenschen waren ihm ganz und gar nicht egal. Und jemand, der so fühlte, auch wenn er es um nichts auf der Welt je aussprechen würde, verdiente etwas Glück. „Ich ruf dich heute Abend an, wenn alles feststeht, ja?“, wollte Hinata das Gespräch beenden. Sie war so müde, dass sie sogar das Stottern vergessen hatte. „Ja! Ja, gut, mach das“, feuerte die Blonde sie an, holte allerdings unüberhörbar laut Luft, um zu einem weiteren, voraussichtlich sehr langen Monolog anzusetzen. „Äh-h Ino …“, wand die junge Hyuga schnell ein, um Schlimmeres, in diesem Fall Schlafraubendes zu vermeiden. „We-wenn… Sasuke mit dir ausgehen will… k-kann er dich überhaupt anrufen… und fragen, w-wenn du mit mir… telefonierst?“ „Oh Ja! Stimmt! Also dann, bis heute Abend“, hetzte sie sofort und legte auf. `Klappt doch`, lächelte Hinata in sich hinein und ging zurück in ihr Zimmer, die letzten Minuten morgendlichen Dösens auszunutzen. Als der Morgen endgültig ausgeklungen war und die Sonne offiziell den Vormittag eingeläutet hatte, klopfte es an der Tür. Ein genervtes „hm“ war alles, was Neji über die Lippen kam. Er schlief sonst nie so lange, doch heute hatte er frei. Frei. Das war ein Wort, das er nicht oft gebrauchte und wenn, unter eigener Definition, als Synonym für Training. Aber an diesem Tag war er zu müde und fertig für Derartiges. Ein weiteres, lauteres, unbarmherzigeres Klopfen ertönte. „Ja, verdammt!“, fauchte er und setzte sich auf. Die Tür öffnete sich und ein junges Mädchen, mit langen schwarzen Haaren und weißen Augen betrat den Raum. „Nii-saaaaan! Ist das nicht ein wundeschöner tag?“, trällerte sie. `Ja, so schön, wie eine Fleischwunde etwa´, dachte er sich. „Was willst du, Hanabi?“, seufzte er, legte sich wieder hin und drehte ihr den Rücken zu. „He, sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!“, brauste die Kleine auf. „Wieso sollte ich?“, gähnte er verächtlich, und würdigte sie keines Blickes. `Ich wird jetzt nicht mit ihr Trainieren, nicht heute!´, dachte er sich. Ein wütendes Schnauben, gefolgt von einem energischen Fußstampfen ertönte hinter ihm. „Jetzt steh schon auf Nii-san! Es ist wichtig!“, drängelte sie, doch Nejie war schon wider eingedöst. Es war ja nicht so, dass er sie nicht mochte, er hatte nur einfach keine Lust! „NII-SAN!“, fauchte sie und riss ihn aus dem Schlaf. Das heißt nicht direkt das Rufen riss ihn aus dem Schlaf, sondern der harte Gegenstand, den sie ihm am dem Hinterkopf gepfeffert hatte. „Sag mal geht’s dir noch gut?!“, fuhr er herum, hielt sich den schmerzenden Kopf und hielt Ausschau nach dem Geschoss. „Bestens, ja, jetzt wo du wach bist, Nii-san“, grinste sie. „Du sollst mich nicht so nennen, ich bin nicht dein Bruder, ich-“, setzte er an und in diesem Moment viel sein Blick auf dem Gegenstand, der für die Beule an seinem Schädel verantwortlich war. „Ein Schuh?“, fragte er verdutzt, als er ihn erkannt hatte. „Du wirfst nach mir mit einem Schuh?!“, in seinem Gesicht spiegelte sich blankes entsetzen. „Ja und? Hatte gerade nichts anderes zur Hand!“, erzürnte sie und die Röte stieg ihr ins Gesicht. Neji zuckte daraufhin nur mit den Schultern, warf ihr den Schuh vor die Füße und lies sich wider in sein Bett fallen. „Was auch immer es ist, es kann warten, verschwinde und schließ die Tür, wenn du gehst“, weiß er sie an und schloss wider die Augen. Er dachte schon, er hätte endlich seine Ruhe, als für einen kurzen Moment Stille eintrat, doch er wurde augenblicklich eines besseren belehrt, als seine kleine Cousine mit einem Satz auf sein Bett gesprungen war. „Hanabi!“, schrie er wütend und warf ihr sein Kopfkissen so stark entgegen, dass es sie vom Bett fegte. Es war nur ein erzürntes Meckern unter dem Kissen zu vernehmen, bevor sie sich wider aufrichtete und das Kissen zurück warf. „Das war ja klar, dass du als Zweigfamilien-Angehöriger nichts besseres zu bieten hast!“, schnaubte sie verächtlich und hatte damit seinen wunden Punkt getroffen. Nejis gebürtiger Ausschluss der Gründerfamilie und die damit automatisch entstandene Benachteiligung, machten ihm schwer zu schaffen. `Lass dich nicht von ihr nerven!´, redete er sich ein und sagte schließlich etwas gereizt, mit leicht verächtlichem Ton: „Hast du etwa vergessen, das du als Zweitgeborene selber nicht zu Gründerfamilie gehörst?“ Damit hatte das junge Mädchen nicht gerechnet und urplötzlich verschwand das hämische Grinsen aus ihrem Gesicht und sie stand mit offenem Mund da. Der Weißäugige seufzte genervt. `Sie wird so sehr verhätschelt, da kann es nicht schaden, ihr das ab und zu in Erinnerung zu rufen´, rechtfertigte er sich vor sich selbst. „Also, was gibt’s?“, gab er sich geschlagen, da er ihr verstörtes Gesicht nicht länger ansehen wollte. Diese kleine Frage schien sie aus ihren Gedanken gerissen zu haben, denn sie antwortete trotzig, wie eh und je: „Vater will dich sehen, es ist dringend, es geht um Hinata.“ Er seufzte erneut, diesmal allerdings eher aus Frustration, als wehen seiner überstrapazierten Nerven. „Ja, ich komme gleich“, weiß er sie zum gehen an, woraufhin sie folgte. In aller Ruhe zog er sich an, es bestand keine Eile, nicht für Ihn, nicht für die Gründerfamilie. Und mit einem letzten Blick zu der Schublade, in der das Bild ruhte, ihr Bild, schritt er aus der Tür. Im Hause Yamanaka herrschte heller Aufruhr. Der Familien-Blumenladen ertrank fast in Kunden, die wegen des bevorstehenden Festes Dekorationen und Geschenke kaufen wollten. So war die ganze Familie gezwungen mitzuhelfen, alle, bis auf ein junges Blondes Mädchen, das sich in seinem Zimmer eingesperrt hatte und vehement weigerte hinauszukommen. „Ino, jetzt komm endlich raus!“, hallte es durch die Wand. „Nein, ich bleibe hier drin!“, trotzte da Mädchen allen Bitten und Drohungen. Vier Stunden waren vergangen, seit ihrem Gespräch mit Hinata und seitdem hatte sie sich keine zehn Schritte vom Telefon wegbewegt. Natürlich hatte sie diese Zeit, in ihren Augen, auch sinnvoll genutzt, indem sie sich etwa dreimal neu geschminkt hatte und sieben verschiedene Outfits ausprobiert hatte. Ganz, als ob ihr Schwarm das durchs Telefon hindurch bemerken würde. „Ino, wir brauchen dich, wir müssen eine zweite Kasse aufmachen, die rennen uns die Türen ein!“, ertönte die fauchende Stimme ihrer Mutter. Doch sie hatte keineswegs vor im Laden zu helfen, sie würde hier warten, bis er sie anrufen würde. Bis er das Telefon abnehmen würde und langsam ihre Nummer eintippen würde… Moment mal, hatte er ihre Nummer überhaupt? „Oh mein Gott, ich bin so selten doof!“, schrie sie und klatschte sich an die Stirn. „Er kann mich ja gar nicht anrufen und herkommen wird er sicher nicht!“, kreischte sie und schnappte sich ihre Jacke. „Ich muss hier raus! Sofort!“ Und mit diesen panischen Worten stürmte sie an ihrer Mutter und sämtlichen Kunden vorbei, hinaus, in der Hoffnung irgendwo im Dorf Sasuke zu finden. Etwas früher… „Und du wirst nicht mit dem dahin gehen!“, hallte es durch das Hause Hyuga. „Du weißt doch genau, was in ihm steckt!“, redete das Oberhaupt des Hyuga-Clans auf seine älteste Tochter ein. „Aber, V-Vater, i-ich“, setzte sie an, doch wurde unterbrochen. „Er ist unberechenbar, du wirst nicht mit ihm alleine sein!“ „A-aber, da-da sind doch s-so v-viele Leute“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen. „Schick ihr doch Neji als Geleitschutz mit, Vater“, drang es aus einer Ecke des großen Raumes. Erschrocken wand der Stammhalter sich zu seiner jüngsten Tochter um. „Was sagst du da, Hanabi?“, fragte er. Er würde die zukünftige Stammhalterin der Hyugas niemals mit dem Jungen ausgehen lassen, der das Kyubi in sich beherbergt, doch dieser Vorschlag erweckte sein Interesse. Obwohl er es wohl nicht merkte, hielt Hiashi sehr viel von Neji und dessen Begabung. Wenn er ihn als Schutz mitschicken würde, wäre seine Tochter sicher, außerdem wollte er sie nicht traurig sehen. Nicht noch mehr. „Na, schick ihr doch Neji mit“, wiederholte sie. Er sah zwischen seinen Töchtern hin und her, die ein gelangweilt, die andere hoffnungsvoll und sagte etwa, was er sicher in kürze bereuen würde: „Hol ihn her“ Und mit diesen Worten trabte das kleine Mädchen davon, ihren Vetter zu wecken. Hinata strahlte innerlich vor Freude, ließ sich allerdings nichts anmerken. Sie beobachtete gerade unschuldig, wie ihr Vater ihren Cousin unbarmherzig zum Geleitschutz einteilte, während dieser sich aus Leibeskräften sträubte. „Wieso zwingst du sie nicht einfach daheim zu bleiben? Ich will da nicht hin!“, schrie Neji, der gerade mit Hanabi rein gekommen war. Das kleine Mädchen hatte natürlich nicht zufällig vorgeschlagen, dass neji mitkommen sollte, nein, Ino hatte sie dafür bestochen. Dies war alles teil des Planes, den sie zusammen entwickelt hatten, damit Neji und Tenten sich auf Hanami treffen konnten. Natürlich wussten beide nichts davon. Der Plan wäre sicher zum Scheitern verurteilt gewesen, hätten sie sich nicht darauf verlassen können, das ihr Vater sie nicht allein mit Naruto ausgehen lassen würde. Natürlich machte ihr das insgeheim zuschaffen, doch sie war einfach zu glücklich um an das Negative zu denken. „Ich will da nicht-„, setzte ihr Vetter zu weiteren Protesten an, doch ihm wurde das Wort abgeschnitten. „Neji! Du wirst gehen, als Mitglied der Zweigfamilie ist es deine Pflicht die Gründerfamilie zu schützen! Es ist nicht deine Entscheidung, du gehst, oder…“, befahl der Hiashi und formte ein Fingerzeichen. Jenes Fingerzeichen. Jenes Fingerzeichen, das Neji immer wider vor Augen führen würde, dass er ein Vogel im Käfig war. Der Stammhalter brauchte es nicht mal zu aktivieren, da er die Folgen bereits kannte. Und so stand er nur mit hängendem Kopf da, erzürnt, durch die Fesseln seiner Geburt und brachte ein tonloses „Gut“ über die Lippen. Die Dämmerung kroch bereits leise über die Hügel, als das Getümmel in Stadt und Park langsam nachließ und nur noch vereinzelt Menschen Gruppen anzutreffen waren. Ein blondes Mädchen hetzte durch die Straßen, mit wachsamem Auge die ihr entgegenkommenden Leute musternd, ob die Person dabei war, die sie suchte. Sie war den ganzen Tag umher gerannt um ihn zu finden. Und da stand er nun, beobachte, wie sie sich erschöpft auf eine Bank sinken ließ und nach Luft rang. Widerwillig stieß er sich von dem Baum ab, an dem er lehnte und schritt auf sie zu. Er hatte eigentlich gar keine Lust dazu, gar keine. Aber es war nun mal von ihm verlangt worden und so musste er sich fügen. `So ein Mist, und wie sag ich das?`, überlegte er. Sie hatte den Blick auf den Boden gerichtet und sah erst auf, als sein Schatten auf sie viel. Ihr Gesicht spiegelte sofort ein glückliches Lächeln, so glücklich, das er meinte einpaar Tränen in ihren Augen sehen zu können. „Sasuke“, flüsterte sie. Und da war sie wider, diese Unsicherheit, dieser augenblickliche Wortmangel, gepaart mit schlichter Ratlosigkeit. Was sollte er sagen? Und so seufzte er resignierend und erfüllte seine Abmachung. „Ino… Hanami? Halb acht?“ Und die Worte reichten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)