Sing for me von YuriyKajomi (let me hear your voice (Seto/Joey)) ================================================================================ Kapitel 4: Gespräch ------------------- *~*~*Joey*~*~* Mich immer noch fragend, was du hier machst, gehe ich in den Pausenraum, welcher auch als Umkleideraum benutzt wird. Dort öffne ich meine Tasche und hole meine Wasserfalsche raus, aus welcher ich einen Schluck nehme. Ich bin noch nicht lange hier, als sich erneut die Tür öffnet. In dem Glauben, dass es jemand von der Band ist schaue ich zu der Tür. Allerdings ist es niemand von der Band und auch kein anderer Angestellter der Bar, sondern du, Seto Kaiba. Zuerst siehst du dich hier in dem Zimmer um, dann schaust du zu mir und ich erwidere den Blick, fragend. Was willst du jetzt hier? Warum bist du nicht einfach wieder gegangen, nachdem ich die Bühne verlassen habe? Warum bist du mir stattdessen gefolgt? Ich verstehe dich nicht, verstehe dein Verhalten nicht. Eigentlich interessierst du dich doch gar nicht für mich. Das zeigst du mir doch immer wieder, wenn wir uns begegnen. Ständig sagst du mir, wie nutzlos ich sei und wie wenig du von mir hältst, hast mir sogar den Spitznamen „Köter“ gegeben. Etwas anderes bin ich für dich nicht, nur ein räudiger Straßenköter, den niemand will, jedenfalls niemand, wie du. „Was willst du hier?“, höre ich mich fragen und könnte mich dafür selbst Ohrfeigen. Klinge ich doch, als seist du hier unerwünscht, etwas was du gar nicht abkannst. Hoffentlich streiten wir uns nicht gleich wieder. Dies könnte ich jetzt nicht gebrauchen. *~*~*Seto*~*~* Eine Weile sehen wir uns einfach nur an. Ich wüsste auch gar nicht, was ich sagen soll und du scheinst in Gedanken zu sein. Was geht jetzt in dir vor? „Was willst du hier?“, dieser eine Satz kommt von dir, fragend aber auch so, als würdest du mich nicht sehen wollen. Und wahrscheinlich ist es auch so. „Ich kann dahin gehen, wo ich will. Das hat einen Köter, wie dich nicht zu interessieren!“, meine emotionslos, so als ob mir deine Ablehnung egal wäre. Doch ist sie das nicht, nur das zeigen kann ich nicht. „Ich bin kein Köter!“, kommt es jetzt wütend von dir und ich wollte eigentlich schon zu einer entsprechenden Entgegnung ansetzen, halte mich aber im letzten Moment noch zurück. Würde das Ganze doch nur wieder ausarten. Würden wir uns dann nur wieder streiten, wie immer… Doch genau das, will ich diesmal nicht. Kurz atme ich einmal durch und erkundige mich stattdessen: „Was machst du hier?“ Auf diese Frage schnaufst du aufgebracht. „Arbeiten! Hast du doch gerade gesehen!“ Ja, das habe ich. Trotzdem… „Warum hier? In so einer Bar?“ Mein Ton lässt heraushören, was ich von dem Laden hier halte, nämlich gar nichts. Sie ist herunter gekommen und die Gäste sind es teilweise auch. Warum also, arbeitest du hier? Warum nicht in einer Bar, die in einer besseren Gegend liegt? Wo die Kundschaft etwas gehobener ist? Und nicht so runtergekommen? *~*~*Joey*~*~* Was soll denn das? Wieso interessiert es dich überhaupt? Sicher, die Bar liegt nicht gerade in einer guten Gegend und die Gäste hier, sind alles andere, als wohlhabend und guterzogen. Einige sind wohl auch Kriminelle, wenn auch eher Kleinkriminelle, aber immerhin… Was mich nun wieder zu der Frage bringt, warum ausgerechnet du hier bist! Diese Gegend ist doch gar nicht auf deinem Niveau. „Wo soll ich denn sonst arbeiten? In unserem Alter findet man nur selten was Besseres. Außer man hat das Glück, eine Firma vererbt zu bekommen!“ Was auf mich nun mal nicht zutrifft, also muss ich mir halt Arbeit suchen. „Im Grunde solltest du in deinem Alter, gar nicht arbeiten!“, erwiderst du und gerne hätte ich dir Recht gegeben. Doch was habe ich schon für eine Wahl? Mein Vater, mit dem ich zusammen lebe, verdient nicht viel bei der Arbeit und einen besseren Job findet er nicht, obwohl er auch gar nicht danach sucht. Das Geld, was er verdient, geht zum Teil für die Miete drauf und den Rest verspielt er. Unser Kühlschrank ist deswegen ständig leer, weil er einfach nicht daran denkt, vorher ein zu kaufen, bzw. Geld dafür weg zu legen. Daher musste ich mir einen Job suchen, damit wir auch was zu Essen und Trinken zu Hause haben. Aber das brauche ich dir ja nicht sagen. Genauso wenig, dass meine Mutter uns kein Geld gibt, weil sie ihn für einen Versager hält und mich genauso. Wir scheinen ihr total egal zu sein. „Was geht dich das an?“, erkundige ich mich etwas angepisst. *~*~*Seto*~*~* Was mich das angeht? Eigentlich viel! Und auch wieder gar nichts. Verdammt! Meine Gefühle fahren gerade Achterbahn und dabei habe ich Jahre damit verbracht, zu lernen, meine Gefühle zu kontrollieren. Und nun hab ich das Gefühl, dass alles für die Katz war und das nur wegen dir! Weil ich in deiner Gegenwart meine Gefühle nicht mehr im Griff habe. „Seit wann kannst du eigentlich singen? Im Musikunterricht gibst du dir da nicht gerade viel Mühe.“ Deine Frage ignorier ich einfach, denn wie schon gesagt, ich will mich jetzt mal nicht streiten. Das können wir morgen wieder, in der Schule… Obwohl ich es auch da nicht will, aber du bringst mich einfach immer zur Weißglut! Dein ganzes Benehmen, deine Gleichgültigkeit, deine falsche fröhliche Fassade. Ich wünschte, du würdest mir Gegenüber deine wahren Gefühle zeigen… „Weil ich keine Lust dazu hab!“, meinst du nur schulterzuckend und gleichgültig. Wie ich das hasse! Da hast du schon ein Talent, mit dem du etwas anfangen kannst, etwas anders als Duel Monsters. Und was machst du? Du wirfst es weg! Vergeudest es in dieser heruntergekommenen Bar! … Aber vielleicht kannst du auch gar nichts dafür. Vielleicht findest du in keiner besseren Gegend einen Job. Hm… „Warum dann hier? Warum suchst du dir nicht eine bessere Lokation? Wo du auch mehr verdienen könntest?“ *~*~*Joey*~*~* Pah! Als ob ich eine Chance hätte, in einem besseren Laden einen Job zu bekommen. Ich kann mir ja nicht mal bessere Kleidung leisten, um überhaupt in so eine „Lokation“ – wo nimmst du eigentlich immer dieser Wörter her? – rein zu kommen. „Als ob die mich so nehmen würden!“, meine ich und deute auf meine Kleidung, spüre dann, wie du mich kurz musterst. Unter deinem Blick wird mir plötzlich ganz mulmig und am liebsten würde ich mich verstecken, damit du mich nicht länger so ansehen kannst. Wenn ich doch nur bessere Sachen hätte, dann würde ich mich nicht so unwohl unter deinem Blick fühlen. „Das stimmt! So nehmen sie dich nicht! Du müsstest schon vernünftigere Sachen tragen.“, sagst du nachdenklich. Na danke auch! Das wusste ich auch selber, nur hab ich, außer meiner Schuluniform, nichts vernünftiges. „Wenn du was daran auszusetzen hast, kannst du mir ja das Geld für vernünftige Kleidung geben!“, erwidere ich aufgebracht, wünschte allerdings auch gleich, meine Klappe gehalten zu haben. Denn nun schauen deine eisblauen Augen direkt in meine und dein Blick ist stechend. Wenn du bist jetzt noch nicht sauer warst, dann sicher jetzt! „Hm….“ Mit diesem nichtssagenden Wort, wenn man das als eines bezeichnen kann, drehst du dich um und gehst zur Tür. Kurz davor schaust du allerdings noch mal zu mir und meinst bestimmend: „Denk ja nicht daran Montag die Schule zu schwänzen. Wir sehen uns dort!“ Dann verließt du den Raum und gingst. Was sollte denn das jetzt? Seit wann kümmert es dich, ob ich zur Schule komme oder nicht? Ich werde aus dir einfach nicht schlau! Eher im Gegenteil. Du verwirrst mich immer mehr. Und dabei will ich doch nichts anderes, als dich verstehen. Und den Jungen hinter der eiskalten Fassade kennen lernen. Aber das wird wohl nie passieren. Du würdest mich nie nah genug an dich heran lassen. Nie! Leider… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)