Mirror of Your Soul von -Shiro-chan- (Fight for your love, 'cause jealousy is a sign!) ================================================================================ Kapitel 2: Little Petty Jealousy -------------------------------- Es waren bereits mehrere Stunden vergangen, seit das Team von Sensei Gai das Dorf Konoha verlassen hatte. Seitdem liefen die vier Shinobi durch den dichten Wald des Feuerreiches. Während Gai und Lee sich wie immer lauthals unterhielten und dabei wild mit den Armen gestikulierten, waren Neji und Tenten eher still. Seit sie das Dorf verlassen hatten, hingen die beiden ihren Gedanken nach. Neji suchte angestrengt nach einer Erklärung für sein Verhalten an diesem Morgen, während Tenten still und leise hoffte, dass der Hyuuga nun endlich auftauen und sich mehr seinem Team gegenüber öffnen würde. Erst als Gai seine beiden schweigenden Schüler ansprach, schraken diese aus ihren Gedanken. „Was ist denn, Gai-sensei?“, fragte Tenten schließlich. Gai lächelte milde und deutete auf das riesige Tor vor ihnen. „Wir sind an unserem Ziel angekommen. In dieser Stadt befindet sich das Hotel, in dem unsere Mission stattfinden wird“, erklärte er. Neji nickte bloß, als Zeichen, dass er verstanden hatte und Tenten erwiderte kurz: „Okay, los geht’s.“ Daraufhin betraten die vier Ninjas eine ihnen völlig unbekannte Stadt und begannen mit der Suche nach dem Hotel. Sie hatten zwar die genaue Adresse, doch aufgrund ihrer mangelnden Ortskenntnisse half ihnen diese nicht weiter. Nach einer Weile, in der sie ziellos durch die Stadt gelaufen waren, sah Lee ein Schild, worauf er sogleich seine Teamkameraden lautstark aufmerksam machte. Die anderen drei Ninja wandten sich um, um sich das Schild genauer anzusehen. Neji hatte als Erster gefunden, wonach sie suchten. „Wir müssen hier an der Kreuzung nach links und dann an der zweiten Abzweigung nach rechts. Von da sollte man es schon sehen können “, erklärte er, nachdem er sich von dem Schild abgewandt hatte. Lee sprang schon in die eben genannte Richtung los, während der Rest des Teams ihm in einem ruhigeren Tempo folgte. Nach kurzer Zeit hatten die vier Ninjas endlich das Hotel erreicht, in dem sie die nächste Zeit wohnen würden. Als sie vor dem Gebäude standen, staunten sie nicht schlecht. Vor ihnen zeichnete sich ein Hotel in altjapanischer Bauweise, inmitten eines wunderschönen Gartens, ab. Tenten lies den Blick vom Hotel über den Garten schweifen und bewunderte die vielen Teiche, die in mitten von Kies und Steinwegen angelegt waren, sowie viele alte, momentan blühende, Sakura-Bäume. Lee, Gai und sogar Neji schienen auch angenehm überrascht zu sein. Auch sie sahen sich aufmerksam und zum Teil ehrfürchtig um, bis Gai sie abermals mit seiner Stimme aus ihrer Starre riss: „Kommt! Wir gehen mal rein.“ Damit setzte sich der Sensei des Teams in Bewegung und steuerte auf den Eingang des Hotels zu. Seine drei Schüler folgten ihm schweigend. Im Eingangsbereich des Hotels saß ein altes Ehepaar und schien damit beschäftigt zu sein, etwas in seinem Gepäck zu finden. An der Rezeption stand ein junger Mann, der etwa in ihrem Alter war und pechschwarze Haare hatte, die er mit einem roten Stirnband aus seinem Gesicht hielt. Er hatte ihnen den Rücken zugedreht und redete offensichtlich mit der jungen Frau, die hinter der Rezeption stand. Gai lief Richtung Rezeption um sich um ihre Zimmer und alles weitere zu kümmern. Lee sah sich derweil weiter im Eingangsbereich um und Neji hatte sich auf eine Bank gesetzt und die Augen geschlossen. Tenten schaute kurz zu Neji und zu Lee, bevor sie sich entschloss ihrem Sensei zu folgen. Sie lief Richtung Rezeption und stellte sich zwischen ihn und den jungen Mann, den sie nicht kannte. Dieser hatte offenbar sein Gespräch mit der Rezeptionistin beendet. Dafür sprach nun Gai mit ihr: „Wir sind die Shinobi aus Konoha-gakure. Wir sind gekommen, um dieses Hotel zu beschützen. Ihr Chef hatte sich mit diesem Auftrag an unsere Hokage Tsunade-sama gewandt.“ Die junge Frau nickte und sagte: „Ja, ich hole mal gerade unseren Chef. Alles Weitere können sie dann mit ihm besprechen." Gai nickte und die Frau verschwand durch eine Tür hinter der Rezeption. Nun wandte sich der Schwarzhaarige, der neben Tenten stand, an sie: „Ihr kommt aus Konoha-gakure? Dem Dorf, das versteckt hinter den Blättern liegt?“ „Ja“, antwortete Tenten, „Und wer bist du?“ „Oh, habe ich mich noch nicht vorgestellt? Ich bin Takeo“, erklärte dieser lächelnd. „Ich bin Tenten. Freut mich dich kennen zu lernen“, sagte sie ebenfalls mit einem Lächeln. Kurz darauf kam die Rezeptionistin mit ihrem Chef zurück. Dieser begann mit Gai zu sprechen, während die beiden durch den Eingangsbereich liefen. Neji hatte derweil die Augen wieder geöffnet und sah sich um, bis sein Blick an Tenten und Takeo hängen blieb. Aus irgendeinem Grund war es ihm gar nicht Recht, dass sie mit diesem jungen Mann sprach. Außerdem fand er, dass dieser Takeo viel zu nahe bei ihr stand und sogar auch noch immer näher kam. Deshalb stand er auf und ging ebenfalls zu den beiden herüber. An der Rezeption stellte er sich dicht neben Tenten, welche den Hyuuga-Sprössling verwundert ansah, da dieser plötzlich neben ihr auftauchte. „Neji...“, sagte sie verblüfft. „Ach, hallo. Ich bin Takeo“, sagte der Schwarzhaarige und musterte Neji von oben bis unten. Neji entging das natürlich nicht und er blickte genauso kalt an Alexandro hinauf und hinab. Schließlich meinte er bloß: „Aha.“ Tenten wunderte sich über Nejis kaltes Verhalten gegenüber diesem Fremden. Sie wusste ja, dass er meistens schwieg und nicht sehr freundlich war, aber diese offene Feindseligkeit hatte sie an ihm noch nie erlebt. Ihr Blick wanderte zwischen den beiden jungen Männer hin und her, die weiterhin böse Blicke austauschten. Lee hatte derweil seine Erkundungstour im Foyer beendet und gesellte sich zu seinen Teamkameraden. Auch er hatte mitbekommen, wie Neji und Takeo sich anstarrten und fragte an Tenten gewandt: “Was ist denn mit den beiden los? Wer ist eigentlich der Schwarzhaarige?“ „Das ist Takeo. Und was hier los ist, weiß ich selber nicht so genau...“, sagte Tenten langsam, „Ich glaube, dass die beiden sich nicht mögen.“ „Für mich sieht das so aus, als wäre Neji eifersüchtig, weil der andere Typ, dieser Takeo, vorhin mit dir geflirtet hat“, sagte Lee. „Bitte was?“, fragte Tenten und sah ihren Teamkameraden mit großen Augen an. In Tentens Kopf überschlugen sich mit einem Mal die Gedanken. Sie konnte kaum glauben, dass Neji eifersüchtig sein sollte. Doch wenn Lee mit dieser Vermutung tatsächlich richtig lag, dann musste Neji ja etwas für sie empfinden. Außerdem hatte sie gar nicht mitbekommen, dass Takeo sie angeflirtet hatte. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie keinerlei Interesse an ihm hatte. Schließlich mochte sie den Hyuuga. Tenten seufzte kurz. Sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Anscheinend hatten weder Neji noch Takeo Lees und Tentens Unterhaltung mitbekommen, da sie sich weiterhin kalt anstarrten. Takeo hatte außerdem einen Schritt auf Neji zugemacht und bedrohlich mit den Fingern geknackst. Scheinbar wollte er einen Streit provozieren, doch Neji schien von der ganzen Show unbeeindruckt zu sein. Bevor die Situation sich weiter zuspitzen konnte, kam Gai zurück und verkündete, dass er alles mit dem Hotelbesitzer geklärt sei und sie nun ihre Zimmer beziehen könnten. „Jeder von uns hat ein Einzelzimmer. Sie liegen alle nebeneinander. Wir werden heute Abend über unsere Strategie sprechen.“ „Jawohl, Sensei“, antwortete Lee sofort und auch Tenten nickte. Nur Neji schien nichts von dem mitbekommen zu haben, was sein Sensei gesagt hatte, denn er antwortete nicht. „Neji, hast du mir nicht zu gehört?“, fragte Gai, da er eine Antwort erwartete. „Dein Sensei will was“, sagte Takeo mit einem höhnischen Grinsen, als Neji immer noch nicht reagierte. „Ich habe schon gehört, Sensei. Ist kein Problem“, sagte Neji schließlich ohne seinen Blick von Takeo zu wenden, dessen Grinsen immer breiter wurde. Neji ging dieser Typ unglaublich auf die Nerven und dass, obwohl er kaum ein Wort mit ihm gewechselt hatte. Es war selten, dass er jemanden auf den ersten Blick nicht ausstehen konnte. Normalerweise ignorierte er die Menschen um ihn herum einfach so gut es ging. Gai und Lee hatten sich mittlerweile auf den Weg zu den Zimmern gemacht. Tenten wollte ihnen schon folgen, als sie bemerkte, dass Neji sich noch nicht vom Fleck gerührt hatte. Sie ging auf ihn zu und tippte ihm zaghaft auf die Schulter. „Kommst du?“, fragte sie ihn vorsichtig. „Ja, ich komme“, sagte Neji und drehte sich von Takeo weg, um seinen Rucksack zu nehmen. Dann folgte er seinem Sensei und Lee. Auch Tenten wollte ihm folgen, doch Takeo hielt sie am Handgelenk zurück. „Was willst du noch?“, fragte sie etwas barsch. „Ich will was wissen“, antwortete er mit einem charmanten Lächeln. Neji hatte natürlich mitbekommen, was hinter ihm geschah und war deshalb zurückgegangen. Als er bei ihnen war, packte er Takeo am Handgelenk. „Lass sie los! “, drohte er mit leiser Stimme. Takeo sah nur kurz spöttisch zu ihm, was Neji so auf die Palme brachte, dass er seine Hand fest zudrückte. Sofort ließ Takeo Tenten los, da er wohl endlich begriffen hatte, dass Neji es ernst meinte und ihn wirklich verletzten würde. Tenten hatte bis jetzt nur still zugesehen, doch nun packte Neji sie an der Hand und zog sie mit sich. Tenten sah ihn verblüfft an, denn sie war es nicht gewohnt, dass Neji so impulsiv handelte. Sie schien ihm wohl wirklich nicht egal zu sein, wie sie es früher manchmal geglaubt hatte. Takeo starrte den beiden mit einem finsteren Blick nach, drehte sich dann um und ging auf sein Zimmer. Kurz bevor sie Gai und Lee eingeholt hatten, ließ Neji Tenten los. Er nahm den Schlüssel, den Gai ihm gab und verschwand wortlos in sein Zimmer. Tenten nahm sich ebenfalls einen Schlüssel und bezog das Zimmer neben Neji. Dort ließ sie sich auf das Bett sinken und schaute aus dem Fenster auf das Meer hinter dem Garten, den sie eben so bewundert hatte. Ihre Gedanken drehten sich im Moment nur um Neji. Es schien ihm wirklich etwas an ihr zu liegen, sonst hätte er wohl kaum so gehandelt. Oder... wollte er nur Takeo eins auswischen? Tenten schüttelte kurz den Kopf. All ihre Grübelei würde sie zu keinem Ergebnis bringen. Sie beschloss, dass sie noch ein Nickerchen machen wollte, bis sie am Abend ihr weiteres Vorgehen besprechen würden. Sie kuschelte sich ihn ihr Kissen und zog die Decke über sich, ehe sie die Augen schloss. Im Zimmer nebenan stand der Hyuuga-Sprössling am Fenster und betrachtete ebenfalls das Meer. Auch seine Gedanken drehten sich nur um das eben Geschehene. Er verstand selber nicht, was mit ihm los war. Erst war da das, was er am Morgen am Trainingsplatz zu ihr gesagt hatte und nun die Situation von vorhin. Es regte ihn furchtbar auf, wenn ein anderer Mann mit ihr redete oder sie auch nur so begehrlich anschaute. Was war das nur für ein Gefühl? Nejis Blick wanderte vom Meer zurück in den Garten, wo gerade ein Pärchen Hand in Hand an einem der Teiche entlangspazierte. Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass er vielleicht eifersüchtig war. War dieses Gefühl wirklich Eifersucht? Doch wieso war er eifersüchtig auf Takeo? Er war doch nicht in Tenten verliebt... Oder? Neji starrte angestrengt auf den Teich unter seinem Fenster, als ob dieser ihm eine Antwort geben könne. Er war sich nicht sicher, was sie für ihn war. Sie war seine Teamkameradin. Doch war da mehr? Neji seufzte genervt auf. Dieses Chaos in seinem Kopf war ungewohnt. Sonst war er doch auch ein logischer und berechnender Mensch. Er wandte sich vom Fenster weg, setzte sich auf sein Bett und meditierte ein wenig, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Am Abend traf sich das Team nach dem Abendessen im Zimmer ihres Senseis, um ihr Vorgehen zu besprechen. Nach einer längeren Diskussion beschlossen sie, dass vorerst immer zwei von ihnen nachts Wache halten würden. Wenn sie den Täter so nicht fangen oder wenigstens ein paar neue Hinweise bekommen würden, würden sie in zwei Tagen ein neues Vorgehen besprechen. Lee und Gai würden heute den Anfang machen. Nachdem dies beschlossen war, gingen Tenten und Neji in ihre Zimmer zurück. Tenten lag endlich im Bett, nachdem sie geduscht und sich die Haare geföhnt hatte. Draußen war es bereits dunkel und Tenten war von dem langen Tag erschöpft. Es dauerte auch nicht lange bis sie eingeschlafen war. Neji stand frisch geduscht und umgezogen wieder am Fenster. Seine Gedanken drehten sich immer noch um Tenten. Das Meditieren hatte ihm kurz geholfen seine Gedanken zu klären, doch kaum hatte er sie gesehen, herrschte wieder Chaos in seinem Kopf. Eigentlich wollte er nicht schon wieder darüber nachdenken, doch die Gedanken ließen ihn nicht los. Auch als er sich ins Bett gelegt hatte und schlafen wollte, dachte er immer noch an sie. Dem Hyuuga war mittlerweile klar, dass er seine Teamkameradin mochte. Das hatte er sich heute Abend eingestehen müssen. Doch er war sich nicht sicher wie weit dieses „mögen“ ging. Und auch wenn er es sich eingestanden hatte, war er davon nicht begeistert. Für ihn war es ein Zeichen von Schwäche, und gerade das wollte er nicht sein. Er wollte stark sein, genauso wie er es immer gewesen war. Über all seine Grübelei schlief er dann doch irgendwann ein. Am anderen Ende des Hotels lag auch noch jemand wach in seinem Bett. Takeo hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und dachte auch noch über Neji und Tenten nach. Er wollte Tenten für sich und den Hyuuga würde er dafür schon umgehen oder zur Not auch aus dem Weg räumen. Mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen schlief Nejis neuer Rivale, von dem er so noch gar nichts ahnte, ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)