Runen der Macht von kaighley1002 (Neues Kapitel wird sein: Getrennte Wege) ================================================================================ Kapitel 7: erstes Treffen...und Abschied! ----------------------------------------- Hallo^^ bin wieder da.... also...ähm..ich weiß gar nicht, was ich als Vorwort sagen soll.. ähm..vielleicht meine 3 neuen Leser begrüßen!! Hab mich voll gefreut!! also vielen dank an Miss_Marzipan, Divinity und _Kitjara_ !! Und natürlich auch an die anderen *euch alle knuddelt* öhm und wegen den Bildern..ich versuchs mal..aber ich musste die Bilder erst in Microsoft Photo Editor kopieren bevor ich sie speichern konnte, weil mein Pc irgendwie keine Bilder speichert...naja ich versuch mein Bestes!! Aber jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel Los gehts Erstes Treffen…und Abschied! Die Nacht war einfach schrecklich gewesen. Kaighley hatte sich alle fünf Minuten auf eine andere Seite drehen müssen. Immer auf der Suche nach einer Möglichkeit endlich einzuschlafen. Sie hatte alles Versucht, Schäfchenzählen, an etwas langweiliges Denken, sich eine Geschichte ausdenken, aber Nichts hatte geholfen. Später dann war sie eine Zeit lang auf dem Fenstersims gesessen und hatte die Sterne gezählt. Aber auch das war Zwecklos, sie hatte so gut wie kein Auge zugemacht, immer wieder hatte der Gedanke an das morgige Treffen Panikattacken bei ihr ausgelöst. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie sagen oder wie sie sich verhalten sollte. Sie musste ihm, einem völlig Fremden, berichten, dass sie seine Zwillingsschwester war. Und wenn er das schon schwer aufnehmen würde, was würde er dann erst zu dem wahren Grund ihres Erscheinens sagen? Auf diesen Hammer wäre er sicherlich nicht vorbereitet. Wahrscheinlich würde er sie rauswerfen, in der Annahme, einer Geistesgestörten gegenüber zu sitzen. , versuchte sie sich in Gedanken Mut zu machen. Nicht zu erwähnen, dass das kläglich scheiterte. Als sie am frühen Morgen dann zum Frühstücken nach unten ging kaute sie auf ihren Fingernägeln herum. Ihr Haar war verstrubbelt und sie hatte die Knöpfe ihrer Bluse falsch zugeknöpft. Mit wenigen Worten, sie war ein reines Nervenbündel. „Morgen. Na nervös?“ Überrascht drehte sie sich zu dem Besitzer der Stimme um. „Du bist schon wach?“ „Konnte nicht schlafen, war gerade noch unterwegs und hab dir was mitgebracht.“ Saemil warf ihr eine Tüte zu. Erstaunt fing sie diese auf und machte sich gleich daran, deren Inhalt zu untersuchen. Es interessierte sie schon, was er ihr wohl mitgebracht hatte. „Ein Haarband?“, war ihre verwunderte Frage. Eine Augenbraue zog sie skeptisch nach oben. „Sehe ich mit offenen Haaren so schrecklich aus?“ Er musste lachen, als er ihr Antwort gab. „Nein, nein. Aber ich dachte mir, da du keins hast und doch heute deinen Bruder zum ersten Mal besuchen willst, wäre es besser, wenn du ihm gebührlich gegenübertrittst. So wie du jetzt rum läufst hält er dich sicherlich für eine Pennerin.“ „Mhmm? Warum? Aber…ich meine…Danke! Für das Haarband.“, freundlich lächelte sie ihn an. Sie fand es nett von ihm, dass er ihr etwas mitgebracht hatte. Doch Saemil reagierte anders, als sie gedacht hätte. Irgendwas machte ihn nervös, denn seine Augen huschten immer wieder von ihr zur Tür und zurück. Vielleicht hatte sie was Falsches gesagt!?! Konnte es aber nicht wirklich verstehen. Sie hatte sich immerhin nur bei ihm bedankt. Ihren Blick bemerkend versuchte Saemil sie abzulenken. Er ging näher auf sie zu und machte sich an ihrer Bluse zu schaffen. Kaighley hatte schon empört den Mund geöffnet, doch er kam ihr zuvor. „Ich mache nur deine Bluse richtig. Wie es aussieht bist du noch nicht mal dazu fähig!“. Verwundert sah sie an sich herab und bemerkte erst jetzt wie sie aussah. Peinlich berührt sah sie sich in dem Raum um. Zum Glück waren an diesem Morgen kaum Menschen zugegen. Nur ein ältere Mann und seine Frau. Erleichtert atmete sie auf. „Warum bist du schon wach?“ „Ich konnte nicht schlafen. Und du?“ „Ich auch nicht. War kurz frische Luft schnappen“ Er entfernte sich wieder ein Stückchen von ihr, war ihr jedoch immer noch näher als zuvor. Sie spürte seinen Blick über ihr Gesicht gleiten. „Was ist?“ „Du siehst, um es mal nett auszudrücken, bescheiden aus.“ „Danke. Du weißt wirklich wie man eine Frau aufmuntert“, fahrig strich sie sich durch ihre immer noch offenen Haare. „Benutz das Haarband. Ich will sehen wie es aussieht.“ Kaighley sah ihn erstaunt an, griff aber dann wieder in die Tüte und holte das hellblaue Haarband heraus. Geschickt wickelte sie es in ihre langen Haare und verknotete es am Schluss hinter ihrem Kopf zu einem Pferdeschwanz. „Und wie sehe ich aus.“ Sie drehte sich ein paar Mal im Kreis vor Saemil. Dieser wusste im ersten Moment gar nicht was er sagen sollte. „Du …“, er räusperte sich. Anscheinend hatte ihm etwas die Sprache verschlagen, “ …siehst…sehr gut aus.“ Kaighley musste kichern. Sie hätte schwören könne, dass Saemil gerade etwas röter um die Nase herum wurde. „Schön, dann mach ich mich jetzt mal auf den Weg.“ „Hey warte doch mal. Es ist gerade erst neun Uhr.“ „Ich weiß. Aber ich will Lilithel noch nicht begegnen.“ „Ihr habt euch immer noch nicht ausgesprochen?“, stirnrunzelnd kratzte er sich an der Nase. Er verstand Frauen nicht. Warum konnten sie nicht, wenn sie Probleme miteinander hatten, diese sofort lösen? „Nein. Und ich werde mich auch nicht entschuldigen. Sie ist doch einfach weggegangen.“ Müde seufzte Saemil auf. Das weibliche Geschlecht würde ihm wohl immer ein Rätsel sein! „Verstanden. Na dann wünsche ich dir viel Erfolg.“ Er hatte den Arm zum Abschied erhoben, als ihm wieder etwas einfiel. „Ach und Kaighley. Wenn du zurückkommst werde ich weg sein. Wir hatten doch abgemacht, dass ich euch nur begleite bis wir in der Stadt sind. Und na ja eigentlich hatte ich schon gestern vorgehabt zu gehen. Aber euer Streit...es wäre der falsche Zeitpunkt gewesen.“ Kaighley hielt in ihrer Bewegung inne. Das hatte sie total vergessen. Saemil war in den letzten Tagen zu einem Teil ihrer Freunde geworden. Sie fand es komisch ihn jetzt wieder zu verlieren. Geknickt drehte sie sich wieder vollständig zu ihm um. „Schon? Es…also ich meine…die letzten Tage. Du bist zu einem Freund für mich geworden. Ich finde es wirklich schade, wenn du jetzt gehst! Werden wir uns wieder sehen?“ „Ich weiß es noch nicht. Vielleicht, mal schauen wohin mich meine Füße als nächstes tragen. Eines Tages bestimmt.“ Abschiede waren nie seine Stärke gewesen. Und irgendwie fühlte es sich seltsam an, sie jetzt wieder verlassen zu müssen. Die beiden, Lilithel und Kaighley, wie komisch sie auch waren, er hatte die Zeit mit ihnen genossen. „Na dann, Saemil. Es war wirklich schön. Pass auf dich auf.“ Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn. Er brauchte zwei Sekunden um die Situation zu registrieren, legte dann aber auch seine Arme um sie. Bevor sie sich wieder von einander trennten, flüsterte er ihr noch etwas ins Ohr. „Kleine, ich werde dich vermissen.“ Ein Lächeln zierte ihr Gesicht als sie ihn ansah. „Ich dich auch, Saem.“ Sie drehte sich um und verlies das Wirtshaus. Sie spürte ein Ziehen in ihrer Brust, als die Tür sich hinter ihr schloss. Sie würde ihn vermissen, das stand fest. Er hatte sie oft abgelenkt, wenn es ihr nicht gut ging und sie viele Male mit seinen, nicht immer jugendfreien, Witzen zum Lachen gebracht. Aber sie musste sich jetzt auf das Treffen mit Keelin vorbereiten. Saemil hatte ja selber gesagt, irgendwann würden sie sich wieder sehen. Und trotzdem hoffte sie irgendwie, dass das Wiedersehen nicht so lange auf sich warten lies. Es war jetzt elf Uhr. Seit geschlagenen zwei Stunden lief sie jetzt auf diesem Markt herum. Er war zwar ziemlich groß, aber sie war sich sicher, dass sie bestimmt schon an jedem Stand zwei Mal geschaut hatte ob sie etwas Interessantes fand. Die Stunden wollten einfach nicht vergehen. Sie war jetzt sogar noch nervöser, als am Morgen. Zeitweiße hatte sie Saemils Abschied vor dem bevorstehenden Treffen abgelenkt. Aber das war nur von kurzer Dauer gewesen. Zum zehnten Mal fuhr sie sich gerade durch den Zopf, als sie aufgeregte Stimmen, vom Ende der Straße her, vernahm. Da sie sowieso nichts zu tun hatte und sie von Natur aus sehr neugierig war, folgte sie den, wie sie schnell herausgefunden hatte, männlichen Stimmen. „Du kleiner Bengel. Ich werde dir jeden Finger einzeln abhacken.“, rief, als sie am Schauplatz ankam, gerade ein dickerer, sehr wütend aussehender Mann. Gepackt hielt er einen vielleicht zwölfjährigen Jungen. Dieser schien sich nach Kräften darum zu bemühen aus dem Griff des Mannes zu entkommen. „Du wirst mich nie wieder bestehlen.“, wütete der ältere Mann auch schon weiter. „Ich war es nicht! Ich hab nichts gestohlen“, versuchte sich der Junge zu rechtfertigen. Wie es aussah hatte er die verzweifelten Versuche, frei zu kommen, aufgegeben. Jetzt sah er den Mann schon beinahe flehend an. „Ha! Von wegen. Als ich hier lang ging hatte ich mein Geld noch, dann merke ich plötzlich wie mir jemand hinten an der Hose rummacht, und als ich mich dann umdrehe, stehst du da. Und mein Geld war weg. Also, und ich warne dich nur noch ein einziges Mal, rück mein Geld raus.“ „Ich habe es aber nicht“, der Junge schien dieses Mal wirklich zu flehen. „Durchsucht ihn doch! Dann wissen wir ob er es war oder nicht. Und wenn er es hat, dann rufen wir die Wache und er kommt ins Gefängnis. Für Diebe haben wir hier nichts übrig!“ Rief eine Stimme aus der Menge, die sich mittlerweile um den Jungen und den Mann gebildet hatte. Kaighley hatte zwar keine Ahnung warum, aber bevor sie sich versah, rief sie auch schon. „Lasst sofort meinen Bruder frei. Er hat das Geld nicht.“ Jetzt waren alle Augen auf sie gerichtet und mit einem Mal fühlte sie sich verdammt unwohl in ihrer Haut. „Und woher willst du das wissen? Du sagst er ist dein Bruder, aber wer sagt uns, dass du nicht für ihn lügst.“ Jetzt musste sie sich was Gutes einfallen lassen. Und zwar sehr schnell, denn der dicke Mann sah sie jetzt nicht minder böse an. „Ich habe es gesehen. Es war ein anderes Kind. Aber wenn sie mir sagen, wie viel in ihrem Geldbeutel war, dann ersetzte ich es ihnen.“ Na toll, jetzt hatte sie den Salat. Sie hatte hoffentlich genug Geld dabei. Aber wer hätte schon gedacht, dass sie heute einem kleinen Jungen sozusagen die Haut retten würde? „Ha, Kleine. Willst du mich veräppeln? Du willst mir wirklich mein Geld ersetzten? Na das nenn ich großzügig.“ Der Junge sah sie inzwischen aus großen Augen verwundert an. Er verstand offensichtlich nicht, warum ein fremdes Mädchen ihm helfen wollte. Und wenn Kaighley ehrlich war, sie verstand ihre Tat auch nicht. „Ja, wie schon gesagt, ich werde ihnen das Geld ersetzten. Aber nur, wenn sie nicht die Wachen verständigen. Ich werde auch versprechen, dass er sich ab jetzt aus allem raushalten wird. Und sollte er trotz allem doch wieder etwas anstellen, rufen sie die Wachen und lassen ihn einsperren. Denn dann hat er es nicht anders verdient.“ „Ha, mein Junge, anscheinend ist deine Schwester gescheiter als du. Hör das nächste Mal auf sie. Kleine, du schuldest mir 5 Gulden.“ Glück gehabt, sie besaß noch 6 Gulden. Schnell gab sie dem Mann das Geld, schnappte sich dann die Hand, des immer noch erstaunten Jungen und verschwand so schnell sie konnte. Innerlich fragte sie sich dabei immer wieder, warum sie das gemacht hatte. Rechts, links, links und wieder rechts .Keuchend blieb sie auf einem großen Platz stehen. Die Orientierung hatte sie schon längst verloren. Sie hatte einfach nur mit dem Jungen weg wollen. Auf den Weg hatte sie so gut wie gar nicht geachtet. „Alles in Ordnung Kleiner?“, stellte sie ihre erste Frage ziemlich gepresst an den Jungen. Sie versuchte immer noch ihre Atmung zu verlangsamen. Dieser blieb jedoch stumm und starrte sie nur eine zeitlang an. Den Ausdruck in seinen Augen konnte sie nicht entziffern. Es war eine Mischung aus Misstrauen, Angst, Dankbarkeit und was sie erstaunte Triumph. Hatte der Junge etwa darauf gehofft, dass ihn jemand retten würde? Vielleicht war das ganze geflehe und die Angst nur gespielt gewesen und jetzt war sie die nächste, die er bestehlen wollte. Ihre Hand zuckte fast automatisch zu dem kleinen Beutel in ihrer linken Hosentasche, in dem sie gewöhnlich ihr Geld aufbewahrte. Erleichtert stellte sie fest, dass er noch da war. „Aufjedenfall bist du jetzt erstmal in Sicherheit. Wie heißt du?“, zweiter Versuch, in der Rubrik Reden-mit-fremden-verschüchtert-wirkenden-Jungen. Doch anscheinend konnte der Junge nicht reden oder er wollte nicht. Langsam wurde Kaighley aber wütend. Immerhin hatte sie fast ihr ganzes Geld ausgegeben um den Jungen zu retten. Als Dank könnte er wenigstens seinen Namen sagen oder überhaupt mal den Mund aufmachen. „Ok. Hör mal her. Wir stellen jetzt ein paar Spielregeln auf. Erstens: Ich habe dich gerettet, also mein gesamtes Geld für dich ausgegeben, deshalb könntest du zu aller erst deinen Namen sagen. Oder du willst, dass ich dich immer mit „Junge“ anrede. Zweitens: Du kennst dich hier doch aus, also verlange ich sozusagen als Gegenleistung, dass du mich zum Ministerium bringst. Verstanden?“, die freundliche Masche hatte sie über Bord geworfen. Es brachte eh nichts. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass er auf die böse Mache mehr ansprach. „Gilian. Ich bin Gilian.“ Erfolg! Sie sollte sich wirklich einen Beruf mit Kindern suchen. „Hallo Gilian. Schön dich kennen zu lernen. Mein Name ist Kaighley.“ Sie bekam ein Nicken als Antwort dass er verstanden hatte. Na ja das reichte ihr schon. Immerhin wusste sie jetzt seinen Namen. „Ok Gilian. Du kennst dich hier aus, oder?“ Wieder ein kurzes Nicken. „Gut. Kannst du mich dann zum Ministerium bringen?“ Dieses Mal wäre sie beinahe zusammen gezuckt, denn der Kleine antwortete ihr. „Wir stehen schon davor.“ Seine ausgestreckte Hand zeigte auf ein großes Gebäude am Rand des Platzes. Gott sei Dank, war keiner ihrer Freunde dabei. Innerlich fragte sie sich nämlich gerade wie blöd man sein musste. Und mit Sicherheit wusste sie, dass wenn Saemil dabei gewesen wäre, er einen blöden Spruch abgelassen hätte. „ach so...hähä…na dann danke“, verlegen kratzte sie sich am Kopf. „Dann würde ich mal sagen, dass sich hier unsere Wege trennen. Pass nächstes Mal auf dich auf, wenn du mal wieder was nicht-klaust.“, verschwörerisch zwinkerte sie ihm zu. Zum Abschied winkte sie ihm noch kurz zu und wollte sich dann umdrehen und sich auf machen in Richtung Ministerium, als sie von ihm am Arm festgehalten wurde. Verwundert drehte sie sich wieder zu ihm um. „Was ist Gilian?“ „Sei vorsichtig!“, war seine Antwort, bevor er sie losließ und schnell vom Platz rannte. Fragend sah sie ihm nach. . Wusste Gilian irgendwas, was ihr entgangen war? Kopfschüttelnd setzte sie sich aber gleich darauf wieder in Bewegung. Wahrscheinlich hatte der Junge sie ins Herz geschlossen und wollte einfach nicht, dass ihr irgendwas passierte. Doch als sie dem Gebäude immer näher kam, hallten Gilians Worte in ihrem Kopf nach. Immer und immer wieder. Als sie dann den kalten Türgriff in der Hand hatte und einen Blick auf die Uhr, die an dem Gebäude angebracht war, warf und sie merkte, dass sie noch etwa dreißig Minuten hatte, bevor sie Keelin treffen würde, beschlich sie ein merkwürdiges Gefühl. Als ob etwas nicht stimmen würde. Den Gedanken verbannte sie aber schnell wieder aus ihren Gedanken. Sie war wohl einfach nur tierisch nervös. Das innere des Ministeriums war genauso pompös wie sie es sich vorgestellt hatte. Überall blitzte und funkelte es. Armaturen waren mit gold Überzogen und den Eingansbereich schmückten die verschiedensten Pflanzen. An den Schaltern saßen Frauen, die von Kopf bis Fuß gestriegelt und, so fand Kaighley, steril wirkten. Mit einem Mal kam sie sich in ihren alten Sachen fehl am Platz vor. Sie hätte sich vielleicht vorher neue Sachen kaufen sollen. Aber, so entschied sie, jetzt war es eh schon zu spät und sie musste es wohl in ihren jetzigen Klamotten über die Bühne bringen. Denn sie hatte keine Zeit sich eventuell noch umzuziehen. Und außerdem, warum sollte sie sich verstellen? So sah sie nun mal aus. Sie hatte absolut keine Lust sich zu verkleiden und jemand anderes zu spielen. Keelin musste sie so nehmen wie sie war. Entschlossen lief sie auf eine der Empfangsdamen zu. Den Blick, den diese ihr zu warf ignorierte sie und fragte sie stattdessen, mit einer vor Freundlichkeit triefenden Stimme, „Entschuldigen Sie. Mein Name ist Kaighley. Ich hab um zwei einen Termin mit dem Minister. Wo muss ich da hin?“. Sie war sich wohl zu schade mit Kaighley zu reden, denn sie zeigte nur mit ihrem Finger in Richtung eines Aufzuges. „Vielen Dank.“, und schon war sie auf dem Weg Richtung Aufzug. Sie hasste Frauen, die einen auf arrogant machten. Gerade als sich die Fahrstuhltür schließen wollte schob sich eine Person dazwischen. Erst auf den zweiten Blick erkannte Kaighley diese als Bishop. „Hallo. Schön dich zu sehen.“, begrüßte sie ihn freundlich. Immerhin hatte sie das Treffen nur ihm zu verdanken. „Ah, was erfreut da mein Auge. Kaighley, wie wunderhübsch du heute wieder aussiehst!“ Zur Begrüßung hatte er ihr mal wieder die Hand geküsst. Verbissen versuchte Kaighley währenddessen ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu behalten. Er durfte auf keinen Fall einen Anflug von Ekel auf ihrem Gesicht erkennen. Sie musste die Freundliche und Nette spielen. Zumindest solange bis er weg war. „Vielen Dank. Ich kann das Kompliment nur zurückgeben.“ „Ha ha.“, sein raues Lachen erfüllte die Kabine, „ ich mag Frauen wie dich. Nie um eine Antwort verlegen. Und bist du schon aufgeregt?“ „Um ehrlich zu sein, ja. Ich bin total aufgeregt.“ „Keine Sorge. Soweit ich weiß, frisst der Minister keine Mädchen.“ Und schon wieder musste er lachen. Währenddessen hatte er aber auch noch den Arm um Kaighley gelegt um sie, so glaubte er, zu beruhigen. Verstohlen beobachtete Kaighley wie lange es noch dauern würde, bis sie hier herauskam. Sie konnte nur hoffen, dass es nicht mehr lange dauern würde. Sie wollte weg von diesem Mann. Anscheinend hatte sie heute Glück. Denn Sekunden später ertönte in kleines „Ding“ und der Aufzug kam zum Stehen. „Na also. Schon sind wir da.“ Bishop schob Kaighley sachte aus der Kabine. Sei Arm ruhte immer noch auf ihren Schultern. Interessiert schaute sich diese mittlerweile in dem Raum um. In dem vorderen Bereich konnte sie einen Schreibtisch, der im Moment jedoch leer war, erkennen, außerdem zwei Sessel und eine Couch, die alle drei in einem hellen braun gehallten wurden. Und gleich gegenüber von ihr konnte sie eine Tür erkennen, hinter der ihr Bruder stecken musste. Eine Welle von verschiedenen Gefühlen überwältigte sie. Einerseits war sie froh, endlich am Ende ihrer Reise angekommen zu sein, andererseits hatte sie absolute Panik, dass alles Falsch laufen könnte. Er könnte sie hassen, nicht verstehen oder einfach glauben sie wäre eine Verrückte. Alle drei Möglichkeiten ließen sie in Schweiß ausbrechen und ihre Finger sich verkrampfen. Sie konnte wirklich nur beten, dass alles Gut ausging. „Wie es aussieht, musst du noch etwas warten. Leider muss ich mich aber hier jetzt von dir verabschieden. Ich habe noch Termine, die ich wahrnehmen muss. Es tut mir Leid, aber so ein Berater ist vielbeschäftigt.“ Bishop hatte sich vor ihr aufgebaut und sah ihr in die Augen. „Ist schon in Ordnung. Ich verstehe das. Aber, muss ich hier einfach warten, bis er kommt?“ „Ja. Er wird dich schon zu sich holen. Vielleicht sehen wir uns später noch. Auf wieder sehen, liebste Kaighley.“ Und schon wieder. Als er aus der Tür verschwunden war, putzt sie sich ihre Hand an einem Taschentuch ab. Vielleicht sollte sie ihm mal sagen, dass sie das nicht mochte?!? Aber zurück zu ihrem eigentlichen Problem. Keelin. Was sollte sie nur sagen? Wie sich verhalten? Sie hatte nicht die geringste Ahnung, obwohl sie sich schon die letzten Tage so sehr mit diesen Fragen beschäftigt hatte. Gedacht, getan, Schnell setzte sie sich auf einen der weichen Sessel. Ihr Finger lagen verkrampft in ihrem Schoß und ihr Blick huschte immer wieder zu der geschlossenen Tür und zurück. Sie glaubte, männliche Stimmen von hinter der Tür zu hören, aber verstehen konnte sie diese nicht. Ihr Augen suchten den Raum nach einer Uhr ab. Sie wollte wissen wie viel Zeit ihr noch blieb. Doch ihre Suche blieb erfolglos. Sie konnte nur warten. Und sie wartete und wartete. Jegliches Zeitgefühl hatte sie verloren. Aber sie war sich sicher, dass es schon längst nach zwei Uhr sein musste. Sie hoffte, dass er sie nicht vergessen hatte. Während der Wartezeit war sie noch aufgeregter geworden, wenn das möglich war. Sie zitterte jetzt am ganzen Körper und der Schweiß rannte ihren Rücken hinunter. Ihr Finger taten weh, so sehr verkrampfte sie sie. Ihre Atmung, ging vor lauter Nervosität, sehr schnell. Uns sie hatte Angst, dass wenn sie aufstehen musste, sie Ohnmächtig werden würde. Für Außenstehende musste sie wie die personifizierte Nervosität aussehen. Gerade als sie sich mal wieder durch ihren Zopf fuhr, wurde die Tür geöffnet und ein, mit einem Anzug bekleideter Mann, trat heraus. Aber ohne sie überhaupt eines Blickes zu würdigen, ging er an ihr vorbei, auf den Aufzug zu. Verstört sah sie ihm nach. Hieß das jetzt, dass sie dran war? Ihr Blick flog wieder zu Tür zurück. Hatte Bishop nicht gesagt, dass Keelin sie holen würde. Aber, was war wenn er sie tatsächlich vergessen hatte? Sie stemmte sich aus ihrem Sessel. Jetzt oder Nie. Bevor ihr Mut sie verlassen würde. Leise schlich sie zur Tür und spähte hinein. Sie konnte aber nichts weiter erkennen, außer einem Schreibtisch und einem Fenster. Aber was sie beunruhigte, war, dass der Schreibtisch leer war. Verunsichert stolperte sie wieder nach hinten. Wo war er? In dem Moment wurde die Tür von innen ganz aufgemacht und blaue Augen blickten in die ihre. „Ich…ähm…also…mein...ähm…“ „Du bist das Mädchen, dass mit mir reden will?“ Sie konnte nur Nicken, aus Angst wieder zu stottern. Sie hatte einen wirklich tollen ersten Eindruck gemacht. „Komm herein. Ich habe aber nicht viel Zeit.“ Als sie ihm folgte, studierte sie alles an ihm, versuchte sich alles zu merken. Er hatte einen festen Schritt, er wusste, was er wollte und wahrscheinlich auch wie er es bekam. Auch seine Stimmt war fest, tief und ausdrucksstark. Seine blauen Haare aber hingen ihm etwas wirr auf dem Kopf, anscheinend hatte er heute schon viel zu tun gehabt. Und seine blauen Augen hatten ihr vorhin mit einer Stärke und Entschlossenheit entgegengeblickt, dass sie für einen kurzen Moment ihre Augen abwenden musste. Sie fand, dass er wirklich ein Minister war, eine Person, die sich durchsetzten konnte und zu der man unwillkürlich aufblicken musste, ob man wollte oder nicht. Um mit einem Mal kam sich Kaighley wieder so klein und unnütze vor. Was hatte sie schon in ihrem Leben erreicht? Nichts! Und sie hatte Angst, dass sich Keelin für sie schämen würde. Oder sie nicht für würdig hielt seine Schwester zu sein. Eingeschüchtert nahm sie deshalb den Platz vor seinem Schreibtisch ein. Ihre Augen ruhten auf ihren Händen, sie traute sich nicht wirklich, ihm in sein Gesicht zu schauen. „Also, was musst du mit mir bereden?“ Sie schaute auf. Er saß da hinter seinem Schreibtisch, die Hände hatte er vor sich gefaltet auf den Tisch gelegt. Sein Blick lag auf ihr. Beobachtete jede Bewegung ihres verkrampften Körpers „Ich…mein Name ist Kaighley. Ich…also...ich wollte mit dir reden…wegen, “ sie verstummte wieder. Wie sollte sie bloß beginnen? Wie hatte es Farina bei ihr getan? Sie hatte ihr die Legende erzählt und dann war sie von allein darauf gekommen. Sollte sie es auch so versuchen? Ihre Augen huschten zu seinem Gesicht. Er sah sie immer noch an. Eine Augenbraue aber erwartungsvoll erhoben. Er schien darauf zu warten, dass sie fort fuhr. Sie holte noch ein Mal tief Luft. Sie musste jetzt beginnen. Er hatte selbst gesagt, dass er nicht viel Zeit hatte. „Ich weiß nicht wo oder wie ich beginnen soll. Aber ich bin hierher gekommen, weil es etwas gibt, was du wissen musst oder solltest. Ich komme aus Lazar. Einem kleinen Dorf am Rande von Andaurien. Und..“, sie sah wieder in sein Gesicht. Er schien nicht ganz zu verstehen, warum sie ihm das erzählte. Aber er schwieg immer noch geduldig. Und Kaighley holte wieder Luft. Sie musste es einfach tun. „Kennst du die Legende von Farth und Farina?“ Ein Kopfschütteln seinerseits ließ sie fortfahren. „Ich glaube, sie wird dich interessieren. Hör mir gut zu: Farth und Farina waren beide Götter. Sie lebten als die Welt noch am Anfang stand…..“ Während sie erzählte wurde ihre Stimme immer fester. Das war ihre Geschichte, die ihres Bruders und die ihre. Und er hatte ein Recht zu erfahren, was das Schicksal für ihn bereit gehalten hätte, wären ihre Eltern nicht gewesen. Sie ließ nichts aus. Und entschied sich, während sie die Prophezeiung vortrug, ihm auch noch die Tat ihrer Eltern zu berichten. Jetzt oder Nie. Dachte sie wieder. Heute war der Tag der Entscheidung und sie durfte nicht Zweifeln. Als sie geendet hatte, war sie erschöpft aber sie spürt auch so etwas wie Zufriedenheit. Sie hatte das was sie tun wollte getan. Sie hatte Keelin die Wahrheit gesagt. Jetzt kam es nur noch auf ihn an. Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass es sehr schwer war das Gesagte zu begreifen und fast unmöglich es zu akzeptieren. Aber er war immerhin der Gute. Sie war Farth. Das Böse. Aber, und sie dankte ihren Eltern mit allem was sie hatte, schlief diese Böse in ihr und würde nie erwachen. Ihre Augen lagen immer noch erwartungsvoll auf dem Gesicht ihres Bruders. Doch dieser gab keinerlei Emotionen preis. Sie wusste nicht was er fühlte. „Das heißt, “ begann er nach einer Weile, „dass du meine Schwester bist!?! Und ich die Reinkarnation von Farina?!?“ „Ja“ Schweigen erfüllte wieder den Raum und Kaighley fühlte sich immer unwohler. Konnte er nicht wenigstens ein kleines bisschen Emotion zeigen? Damit sie wusste, wie es um ihn stand. Die Ungewissheit nagte an ihr. Glaubte er ihr oder nicht? „Ich“, er räusperte sich und fuhr aber sofort fort, „ weiß im Moment nicht wirklich was du von mir willst. Du erzählst mir, dass ich das Kind einer Prophezeiung bin. Aber warum? Was willst du jetzt von mir? Aber nicht das ich dich töte oder?“ „Nein...also...ich…ich wollte dich sehen. Du bist mein Bruder. Unsere Eltern sind tot. Du bist alles was ich noch habe. Und ich dachte mir, dass du die Wahrheit verdienst. Ich verlange nichts von dir, weder Geld noch das du mich tötest. Ich wollte dich nur sehen.“ Sie legte so viel Gefühl in ihren Blick wie es ihr gelang. Sie wollte ihn überzeugen, dass ihre Worte der Wahrheit entsprachen. Sie war weder hier her gekommen um Geld von ihm zu verlangen oder sonst etwas, noch dass er die Prophezeiung erfüllte. Hatte er ihr denn nicht zugehört? „Das ist alles? Du willst Zeit mit mir verbringen?“ Sein Blick schien sie zu durchbohren. Sie fragte sich, was er damit bezweckte. Sie war niemand der Andere Erpressen würde oder sonst etwas. „Ja“, war deshalb auch ihr knappe Antwort. Sein Blick ruhte noch ein zwei Sekunden auf ihr, bevor er erschöpft die Augen niederschlug. „Das was du gesagt hast, Kaighley. Ich muss darüber nachdenken. Ich brauche Zeit. Aber ich will deiner Bitte gerecht werden. Hast du in zwei Tagen Zeit?“ Etwas überrascht hob sie die Augenbraue. Er wollte sich mit ihr treffen. Erleichterung durchflutete sie. Er schien ihr zu glauben. „Ja. Ich habe Zeit. Um wie viel Uhr und wo?“, trotz allem fiel ihre Antwort ruhig aus. Sie wollte ihn nicht durch ihre Freude verschrecken. „Sag mir wo du wohnst und ich hole dich um drei Uhr ab.“ „ „Zum träumenden Hirsch“, da wohne ich. Und ich freue mich schon.“ Sie erhob sich. Sie spürte, dass es Zeit war zu gehen. Keelin brauchte Zeit, genau wie sie. Sie wusste dass sie beide ihr Schicksal nie richtig begreifen würden, aber sie waren zu zweit, sie konnten sich gegenseitig halt geben.“ Sie bemerkte, dass ihr Bruder ebenfalls aufgestanden war und sie zur Tür begleitete. „Bis bald. Kaighley.“ Er gab ihr die Hand. Zu mehr war er wohl noch nicht fähig. „Ja. Bis bald, Keelin.“ Sie ergriff seine Hand und drückte sie kurz, bevor sie sich auf den Weg zum Fahrstuhl machte. Sie freute sich. Und sie wusste, diese Nacht würde sie wohl wieder lange Wachliegen. Keelin sah noch lange auf die Tür, die sich hinter seiner Schwester geschlossen hatte. Ihre Gestalt hatte sich bei ihm eingebrannt. Er hätte nie gedacht, dass es noch jemanden mit den gleichen Augen und Haaren gab. Plötzlich bemerkte er die Anwesenheit einer anderen Person. „Komm raus. Du weißt, ich stehe nicht auf Versteckspiele.“, war sein harscher Befehl. Als Antwort erhielt er jedoch nur ein kurzes freudloses Lachen. „Ich vergaß. Vergib mir untertänigst.“. Die Ironie, die in der Stimme mitschwang überhörte Keelin einfach. „Meine Befehle wurden erfolgreich befolgt, wie es aussieht. Du hast sie sicher hergebracht.“ „Natürlich! Hast du an mir gezweifelt?“ „Mhmm…nein. Gut gemacht, Saemil.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)