Runen der Macht von kaighley1002 (Neues Kapitel wird sein: Getrennte Wege) ================================================================================ Kapitel 19: Vermisst -------------------- Halloo^^ sorry dieses Mal ging länger...da ich übers Wochenende mit der Klasse weg war...^^ naja und das Kapitel ist auch nicht besonders lang...aber ich mag es..eines meiner Lieblings Kapitel... hoffe euch gefällts!! Lg Kleines Vermisst… Tropf Tropf Tropf Immer wieder, ohne entkommen… Tropf Tropf Tropf Kaighley wusste nicht mehr, wie lange sie unterwegs waren. Es hatte begonnen zu Regnen. Die kalten Tropfen liefen ihr den Rücken hinunter und behinderten ihre Sicht. Sie stolperte mehr, als das sie wirklich lief. Ihr ganzer Körper war kalt und erschöpft. Es war weit nach Mitternacht und wenn sie Lazar glauben schenken konnte, dann würde in zwei Stunden die Sonne aufgehen. Ihre Beine zitterten und ihr Atem ging beschleunigt. Sie wusste nicht, wie lange sie noch durchhalten würde. Aber bestimmt nicht mehr lange. Sie strich sich eine Strähne ihres blauen Haares aus dem Gesicht. Sie durfte die anderen nicht verlieren! Doch eines ihrer Beine blieb an einer hervorstehenden Wurzel hängen und sie merkte wie sie auf dem harten Erdboden aufkam. Der Aufprall ließ sie vor Schmerz aufstöhnen und ein paar Sekunden regungslos liegen bleiben. Doch sie wollte jetzt nicht aufgeben. Erschöpft kämpfte sie sich wenigstens in eine sitzende Position. Alles war dunkel um sie herum. Die Wolken die sie vorher bemerkt hatte, hatten sich als Regenwolken entpuppt, deren Inhalt jetzt erbarmungslos auf sie herunter fiel. Kaighley sah sich um. Sie wusste nicht wo die anderen waren. Alles war so dunkel. Aber sie konnte nicht hier sitzen bleiben. Entschlossen kämpfte sie sich auf ihre Beine. Ihr Gewicht verteilte sie dabei aber lieber auf ihr linkes Bein, da das andere sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Schwankend hielt sie sich an einem herunter hängenden Ast fest und sah sich um. Versuchte auf Schritte oder eventuelle Rufe zu hören. Doch das einzige Geräusch, das zu ihren Ohren durchdrang war das ständige Tropfen und Rauschen des Regens. Keine Schritte und keine Rufe. Sie war allein. Sie hatte ihre Freunde wahrscheinlich bei ihrem Sturz verloren. Verunsichert sah sie sich um. In welche Richtung sollte sie gehen? Wo waren die anderen hingerannt? Und warum hatten sie nicht auf sie geachtet? Doch sie schüttelte stumm den Kopf. Sie hatten andere Probleme gehabt. Ein paar von ihnen waren verletzt gewesen. Nur leicht, aber sie waren es. Und deshalb hatten sie beschlossen schnell aus der Stadt zu verschwinden. Die Spuren hinter ihnen zu verwischen, damit sie etwas Zeit hatten. Damit Keelins Männer sie nicht so leicht finden konnten. Und wollte Bishop sie nicht trainieren? Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie kam nicht weit. Ihr rechter Fuß war angeschwollen und knickte unter ihr weg, sobald sie ihn belastete. Sie musste sich etwas überlegen. Dennoch konnte sie nicht hier bleiben. Wenn ihre Freunde sie nicht suchten musste sie irgendetwas unternehmen. Allein würde sie es nicht weit schaffen. Langsam glitt sie an einem Baumstamm wieder auf den Boden zurück. Sie musste sich um ihr Bein kümmern bevor sie die anderen suchen ging. Ansonsten würde sie wohl keine zwei Meter durchhalten. Tastend fuhr sie mit den Fingern auf dem Boden herum, auf der Suche nach einem Ast, mit dem sie ihr Bein schienen konnte. Sie hatte zwar nicht wirklich viel Ahnung von erster Hilfe, aber das war besser als gar nichts. Immer weiter fiel der Regen unerbittlich auf sie herunter. Ihre Kleidung lebte kalt an ihrem Körper und sie zitterte ununterbrochen. Doch ihre Finger tastenden unaufhörlich über den nassen Boden. Sie musste etwas finden. Sie hatte Glück. Sie bekam einen dicken Ast in ihrer Nähe zu fassen. Sie band ihn mit Hilfe einer ihrer Handschuhe an ihrem Bein fest. Langsam richtete sie sich wieder auf. Sie machte vorsichtige Schritte nach vorne und musste feststellen, dass ihre Aktion von Erfolg gekrönt wurde. Sie konnte das Bein wieder belasten. Zwar noch nicht hundertprozentig, aber es würde funktionieren müssen. Sie lief los. Ihre Hände hatte sie vor ihrem Körper ausgestreckt, immer nach eventuellen Gefahren tastend. Es war immer noch Stockdunkel. Kein Geräusch war zu hören. Immer nur das immer wiederkehrende Tropf Tropf Tropf. Ohne entkommen. Kaighley machte einen Schritt vor den anderen. Lauschte angestrengt ob sie Rufe von ihren Freunden wahrnehmen konnte. Und bahnte sich so einen Weg durch den Wald. Sie hatte keine Ahnung wo sie war oder wie weit ihre Freunde schon von ihr entfernt waren. Sie lief einfach nur geradeaus. Immer darauf hoffend, dass ihre Kräfte ausreichen würden. Sie konnte doch jetzt nicht einfach ohnmächtig werden. Doch sie spürte zu deutlich, wie ihre Kräfte nachließen. Doch das was ihr am meisten Angst machte, war die Tatsache, dass sie allein war. Völlig allein in diesem Wald. Kaighley wünschte sich sogar Farth würde sich zu Wort melden. Doch der Gott in ihrem Innern schwieg beharrlich. So musste sie sich allein weiter kämpfen. Müde biss sie sich auf die Lippen. Ihr ganzer Körper war taub. Nur noch mit Mühe konnte sie ihre Arme oben halten. Sie musste endlich jemanden finden, sie hatte keine Ahnung, was sonst aus ihr werden würde. Plötzlich hielt sie inne. Hatte sie nicht kurz etwas Goldenes aufblitzen sehen. War Lazar in der Nähe? Sie wollte Schreien, doch ihre Stimme war nur ein heißeres Krächzen. Sie fühlte sich wie damals, als sie in sich selbst gefangen war. Ihr Körper wollte ihr nicht mehr gehorchen. Aber sie würde jetzt nicht aufgeben. Tapfer zwang sie sich weiter vor und stand plötzlich auf einer kleinen Lichtung. Hatte es dort nicht aufgeblitzt? Verunsichert sah sie sich um, aber sie konnte nichts erkennen. Müde schleppte sie sich wieder vorwärts. Schritt über die Lichtung als ein Paar vertrauter Augen sie inne halten ließen. Es schimmerte golden zwischen ein paar Ästen hervor. „Lazar?“, ihre Stimme war nur ein heiseres Flüstern. Doch der Angesprochene trat vor. „Es tut mir Leid…“ Ihre Beine gaben unter ihr nach und sie spürte kaum noch wie ihr Körper auf dem Boden aufkam. Sie sah nur immer wieder diese so vertrauten goldenen Augen vor sich. Die Augen einer ihrer Freunde! Aber war er das wirklich? Saemil rannte. Der Regen war unerbittlich. Seine Kleidung klebte an seinem verschwitzen Körper und ließ eine Gänsehaut nach der anderen seinen Rücken hinunter fahren. Doch er musste weiter. Sie mussten einen möglichst großen Vorsprung zwischen sich und die Verfolger bringen. Im Laufen sah er sich nach seinen Gefährten um. Layla und Bishop rannten etwas vor ihm und soweit er wusste Gilian, Lilithel und Kaighley hinter ihm. Wo Lazar war wusste er nicht. Wahrscheinlich sogar noch vor den anderen beiden. Aber wenn er ehrlich war interessierte ihn das nicht sonderlich. Er machte sich viel mehr Gedanken um die drei hinter ihm. Sie hatten nicht genug Kraft um noch länger zu rennen. Deshalb beschleunigte er sein Tempo und brachte sich schon bald auf gleiche Höhe mit Bishop. „Lass uns anhalten. Die anderen sind zu erschöpft.“ Bishop sah ihn kurz an und verlangsamte dann deutlich sein Tempo. „Du hast Recht.“ Sie befanden sich auf einem kleinen Weg, der immer tiefer in den Wald führte. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört. Saemil sah sich nach den anderen um. Layla und Bishop standen neben ihm und sahen sich besorgt um. Die Gefahr doch noch einmal von Keelins Männern überfallen zu werden war zu groß. Doch ihn interessierte im Moment etwas anderes. Er sah unruhig den Weg entlang, auf dem er schon bald Gilian und Lilithel erkennen konnte. Beide waren erschöpft und atmeten hektisch ein und aus. Von Kaighley keine Spur. Saemil wurde nervös. Warum war Kaighley nicht bei ihren Freunden? Er lief den beiden Ankommenden entgegen. „Alles klar bei euch?“ Lilithel presste sich ihre Hand in die Seite und konnte nur nicken. Gilian tat es ihr Gleich. Saemils Kopf fuhr nach links und nach rechts. Seine Ohren lauschten jedem Geräusche. Er hoffte Schritte zu vernehmen. Schritte von ihren übrigen Gefährten. Aber anscheinend hatte auch Lilithel das Fehlen ihrer Freundin bemerkt, denn sie sah sich jetzt besorgt um. Zwischen ihren Brauen bildete sich eine steile Falte. „Wo ist Kaighley?“ Saemil sah sie an. In seinen Augen konnte sie Unruhe und Angespanntheit erkennen. „Du weißt es auch nicht oder?“ Er schüttelte nur stumm den Kopf, bevor er wieder zurück zu Bishop lief. Vielleicht wusste sein Freund wo die beiden Fehlenden waren. „Bishop. Hast du Kaighley gesehen? Oder Lazar?“ „Nein. Waren sie nicht hinter euch?“ Saemil schüttelte nur wieder den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie hatten sie verloren! „Ok. Jungs jetzt macht euch mal keinen Kopf. Lazar fehlte ja auch. Vielleicht haben die beiden ein kleines spontanes Stelldichein? Wer weiß schon…“ Saemil hatte den Mund noch nicht einmal zu einer Antwort geöffnete, als er Lilithels wütende Stimme vernahm. „Hast du sie noch alle? Kaighley ist bei weitem nicht so wie DU!!! Sie würde nicht mit jedem dahergelaufenen Mann in den nächsten Busch springen. Ich glaub es ja nicht. Hörst du dir eigentlich mal selber zu?“ Lilithel hatte ihre Augen zu Schlitzen verzogen und sie schien Layla mit ihren Blicken töten zu wollen. „Hey Kleine. Ich mein ja nur. Wer weiß, was in der Kleinen steckt. Saemil hat sie ja auch schon um den Finger gewickelt.“, gleichgültig hob Layla ihre Hände und sah Lilithel ruhig an. „Was soll DAS heißen?“, die Stimme des blondhaarigen Mädchens war nur ein Knurren. Bedrohlich knackte sie mit ihren Fingerknöcheln. „Willst du mir irgendetwas sagen Layla? Nur zu, ich bin ganz Ohr.“ „Hey meine Lieben. Lasst das! Wir haben andere Probleme. Kaighley und Lazar fehlen!“ Saemil war beeindruckt. Bishop war geradezu todesmutig zwischen die beiden streitenden Frauen getreten. Er musste zugeben, er hätte das nicht getan. „Was sollen wir jetzt machen?“ Gilian war zu den übrigen getreten. Er zitterte und seine Lippen waren blau angelaufen. „Uns bleibt nichts anderes übrig. Wir müssen sie suchen.“ „Und wie machen wir das?“ Lilithel nagte unruhig auf ihren Fingernägeln herum. Sie machte sich Sorgen um ihre zwei Freunde. Warum mussten sie auch immer einfach verschwinden? Vor allem Kaighley. Sie sollte sich wirklich mal ernsthaft überlegen ihr nicht ein Halsband zu kaufen. So konnte sie diese wenigstens immer bei sich behalten und nicht wieder verlieren. „Wie wohl. Wir setzten einen Fuß vor den anderen und schauen unter jedem Busch ob wir sie sehen. Und falls ihr Gestöhne hört, dann würde ich mal sagen, dass ihr sie gefunden habt.“ „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst den Scheiß endlich lassen. Du blöde….“ „Hört verdammt noch mal endlich damit auf. Das ist zur Hölle noch mal nicht der richtige Zeitpunkt zum Streiten!“ Saemil war der Geduldsfaden gerissen. Die beiden brachten ihn noch um den letzten Nerv. Aber vor allem Layla trug mit ihren Kommentaren ihr Bestes dazu bei. Denn was war, wenn sie Recht hatte? Leicht wütend schüttelte er den Kopf. Kaighley war nicht die Art Frau. Und wenn es tatsächlich so sein sollte, konnte er auch nichts dagegen unternehmen. Er spürte einen schmerzhaften Stich in seiner Brust. Er sollte darüber besser nicht nachdenken. „Ok, am besten wird es wohl sein, wenn wir uns aufteilen. Layla und Gilian ihr kommt mit mir. Lilithel du wirst mit Saemil gehen. Einverstanden?“ Bishop sah die anderen der Reihe nach an. Er erwartete zumindest Widerspruch von einem der Anwesenden. Doch er schien sich zu täuschen, denn seine Freunde nickten nur einverstanden mit dem Kopf und zogen dann in entgegengesetzte Richtungen los. Doch bevor alle verschwunden waren, erhob er noch einmal seine Stimme, „Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.“ Danach wurde es still auf dem kleinen Weg. Er sah auf das blauhaarige Mädchen hinunter. Ihr Gesicht war ruhig und friedlich, ihr Körper wirkte jedoch geradezu zerbrechlich. Wie eine kleine Puppe lag sie vor ihm auf dem nassen Erdboden. „Es wäre so leicht, so einfach.“, er kniete sich zu ihr und schlang sich einer ihrer langen Haarsträhnen um den Finger. Streichelte ihre Wange und flüsterte ein ums andere Mal sanft ihren Namen. Doch sie rührte sich nicht. Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht, als er unter seinem Mantel einen langen Dolch hervorholte. In der Dunkelheit blitzte er silbern auf. Er fuhr gedankenverloren mit seinem Finger über den Schaft. Blut tropfte daraufhin auf den Boden und vermischte sich umgehend mit dem Regen. „So wunderschön.“, seine linke Hand ruhte immer noch auf ihrer Wange. Seine goldenen Augen spiegelten keinerlei Emotionen wider, als er seine Hand wieder entfernte und noch einmal in seinen Mantel eintauchte. Er bekam einen kleinen runden Gegenstand zu fassen. Eine Dose, alt und verrostet, aber für ihn von unschätzbarem Wert. Es dauerte nicht mehr lange, dann hatte er sie geöffnet und bestrich den Dolch, den er immer noch fest umklammert hielt, mit einer klaren Flüssigkeit. Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge. Es war so einfach, so einfach… Er fuhr mit der Dolchspitze über ihren Oberkörper, hinterließ eine fast unsichtbare Spur auf ihrer Kleidung. Über ihrem Herzen stoppte er. Der Regen prasselte immer noch erbarmungslos auf sie runter. Es gab kein Entkommen vor ihm. Für niemandem. Noch ein letztes Mal blitzte der kleine silberne Dolch auf, ehe er nach unten gerissen wurde. Er würde sein Ziel finden. Es gab kein entkommen… Saemil sah sich panisch um. Er wusste nicht, wo er noch suchen sollte. Die Stunde war schon fast vorbei und immer noch hatte er keine Spur von Kaighley. Er machte sich Sorgen, große sogar. Keelins Männer könnten immer noch in der Nähe sein und wenn sie das Mädchen finden würden, gäbe es kein Entkommen für sie. Er musste sie endlich finden. Doch vor allem der Regen machte es ihm fast unmöglich überhaupt weiter als zwei Meter zu sehen. „KAIGHLEY, WO BIST DU???“ Saemil sah sich überrascht nach hinten um. Er war erstaunt, dass Lilithel immer noch genug Stimme besaß um so durch den Wald zu schreien. Sie hatte damit vor gut einer Stunde angefangen. Sie musste doch erschöpft sein. Resigniert sah er sich noch ein letztes Mal um. Die Stunde war um. Sie mussten sich mit den anderen Treffen. Vielleicht hatten die ja irgendetwas entdeckt. „Lass uns gehen. Wir müssen zu den anderen. Vielleicht haben sie Kaighley oder Lazar gefunden.“ „Ja ich komme“, Lilithel lief hinter Saemil den Weg zurück den sie gegangen waren. Ihr Blick ruhte dabei auf dem Boden. Sie hoffte wirklich, dass Bishop Kaighley gefunden hatte. Oder Lazar. Er musste sich beeilen. Wenn die Spuren richtig waren, dann war sie in Gefahr. In großer Gefahr. Er hätte es schon so viel früher bemerken müssen. Was war los mit ihm? Sonst fühlte er „ihn“ schon lange bevor er überhaupt auftauchte. Es musste der unaufhörliche Regen sein. Er ließ keine anderen Geräusche zu. Außerdem konnte er kaum mehr als drei Meter sehen. Aber er musste sich beeilen. Er durfte sie nicht verlieren. Nicht an „ihn“ Äste klatschten gegen seinen Körper als er durch das Dickicht stolperte. Es war nicht weil er erschöpft war, er konnte den Boden nur nicht erkennen. Plötzlich blieb er stehen. War das nicht ihr Geruch? Zwar zart und kaum noch als den ihren zu identifizieren, aber er war es. Sie war hier. Das hieß, sie konnte noch nicht weit entfernt sein. Er beschleunigte sein Tempo durch den Wald. Jede verdammte Sekunde zählte. Er würde „ihn“ aufhalten. Es gab kein entkommen vor ihm. Lilithel fühlte sich miserabel. Ihr war kalt und sie war erschöpft. Außerdem und das war wohl das wichtigste, fehlte Kaighley. Sie mussten sie endlich finden. Sie sah ihre anderen Freunde an. Saemil und sie waren vor ungefähr fünf Minuten angekommen. Bishop, Layla und Gilian hatten schon auf sie gewartet. Leider wurde die Hoffnung, die sie aufgebaut hatte, enttäuscht. Auch sie hatten keine Spuren. Weder von Lazar noch von ihrer Freundin. Was sollten sie jetzt machen? „Wir müssen weiter suchen. Wir können sie nicht hier lassen.“, Saemil sah Bishop regelrecht aufgebracht an. „Saemil. Schau uns an. Gilian und Lilithel können kaum noch stehen. Layla ist verwundet und auch ich bin müde. Wir MÜSSEN uns ausruhen. Es bringt weder Kaighley noch Lazar etwas, wenn wir zusammenbrechen.“, Bishop versuchte den Größeren zu überzeugen. „Und was sollen wir tun? Die beiden die ganze Nacht da draußen lassen? Ihnen könnte etwas passieren!“ „Saem, Süßer, es sind nur noch ein zwei Stunden, dann geht die Sonne auf. Bis dahin sollten wir uns ein trockenes Plätzchen suchen und uns etwas ausruhen. Sobald die Sonne aufgeht, suchen wir weiter.“ Layla war zu ihm getreten und drückte sich gegen seinen Oberkörper. Doch er drückte sie nur grob von sich weg und sah sie böse an. „IHR könnt euch ausruhen. Ich werde sie weitersuchen. Ich lasse sie nicht allein.“ Er hatte sich schon umgedrehte und wollte weg laufen, als Lilithel ihn an der Hand packte und ihn so zum Anhalten zwang. „Es wäre Kaighley nicht Recht, wenn du erfrieren oder krank werden würdest. Nur ein paar Stunden. Sie würde es verstehen. Nur ein paar Stunden Saemil, bitte.“ Ihre müden Augen ruhten auf seinen Zügen. Sie merkte ihm an, dass er mit sich zukämpfen hatte. Ihm missfiel die Tatsache Kaighley da draußen zu lassen, aber sie wusste auch, dass er erschöpft war und ebenfalls eine Pause benötigte. „Einverstanden. Aber maximal zwei Stunden.“, seine Stimme drückte sein Missfallen aus. Aber er gab nach. Zusammen mit den anderen suchten sie sich einen Platz zum Rasten. Sie waren alle erschöpft. Er war Nahe. Er spürte es. Er spürte „ihn“, zu deutlich sogar. Und er wusste, dass sie bei ihm war. Er hatte keine Zeit mehr. Kaighley spürte den harten Boden unter sich. Aber immer noch war sie nicht im Stande ihre Augen zu öffnen. Sie war gefangen in einem Zustand zwischen Ohnmacht und Erwachen. Der Regen fiel ungeschützt auf sie herunter. Ihr Körper war eiskalt. Aber da war noch etwas anderes. Sie wusste nicht was es war. Eine Spur, etwas Heißes, dass sich in einer geraden Linie bis zu ihrem Herzen über ihren Oberkörper zog. Was war das? Und wer war das, der bei ihr stand. Dessen Präsenz sie nur zu deutlich neben sich vernahm? Warum konnte sie bloß ihre Augen nicht öffnen? Und was war mit Farth? Vielleicht wusste er, was los war? Kaighley versuchte sich zu konzentrieren, die Anwesenheit Farths zu spüren. `Wo bist du?´ Es dauerte eine Weile bis sie seine tiefe Stimme in ihrem Kopf vernahm. `Hier, wo sonst? Urlaub kann ich wohl keinen machen´ Es beruhigte sie schon fast, dass er nicht weg war. Dass da jemand bei ihr war. `Weißt du was los ist?´ `Ist das nicht klar? Er hat dich verraten.´ `Wer ist er?´ Kaighley spürte wie ihr Herzschlag sie verschnellerte. Nicht schon wieder. Bitte nicht…Sie wusste die Antwort schon lange bevor sie wieder Farths Stimme hörte. Es war nichts Neues für sie. `Lazar.´ Der Regen prasselte auf ihr Gesicht. Ließ ihre stummen Tränen verschwinden. Sie war immer noch nicht wach. Ansonsten hätte sie geschluchzt, hätte sich wie ein kleines Mädchen zusammengerollt und geweint. Schon wieder. Es war schon wieder passiert. Sie wollte nicht mehr erwachen. Es würde kein entkommen geben. Er sah sie. Sie befanden sich auf einer kleinen Lichtung. Endlich konnte er hoffentlich seine Schulden begleichen. Er wäre erlöst. Blitzschnell sprang er vor. Sein Schwert in der erhobenen Hand. Er durfte keine Zeit verlieren. Er hatte schon lange den kleinen Dolch in der Hand seines Gegners gesehen. Es war Zeit zu handeln. Der Mann saß noch immer vor dem Mädchen. Den Dolch ließ er hinunter gleiten, auf ihr Herz zu. Doch Sekunden bevor die Spitze das junge Fleisch überhaupt ritzen konnte wurde er gestoppt. Eine kräftige Hand schloss sich um die seine und verhinderte jegliche Bewegung. „Lass sie in Ruhe!“ Die goldenen Augen des Mannes bohrten sich in die seines Gegenübers. Es gab kein entkommen. Für niemanden von ihnen. Kein entkommen vor der Wahrheit ihres Schicksals. Kein entkommen…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)