Im Schatten der Nacht von Glasschmetterling ================================================================================ Kapitel 6: Das Night-Bistro --------------------------- Im Schatten der Nacht Teil 1 Kapitel 6 - Das Night-Bistro Nystala Dymaris öffnete die Tür und fiel fast einige Stufen hinab, die unmittelbar nach unten führten, doch sie fing sich rechtzeitig am Treppengeländer ab und schaffte es, mit einiger Würde durch den schweren Perlenvorhang in den Schankraum zu treten. Sie spürte die Belustigung ihres Padawans, doch diese wich schnell der Überraschung, als sie die grau-schwarz gefleckte Bothan hinter der Bar entdeckte, die gerade ein Glas dunkel schimmernden Brandys vor einem Gast abstellte. „Syrar!“ „Nystala!“ Ihr Grinsen, das gefährliche Fangzähne sehen ließ, wirkte in diesem Moment ausgesprochen freundlich, und sie stürmte nach vorne und schien die kleine Jedi förmlich zerquetschen zu wollen. „Schön, dass du kommen konntest!“ Nystala grinste. „Schön, dass wir kommen durften!“ Sie schnappte ihren Begleiter, der gerade dazu ansetzte, die Bar zu erforschen, und zog ihn nach vorne. „Das ist mein Padawan Adian Milanon. Adian, die charmante Lady hier ist Syrar Ley’bar, eine alte Freundin.“ Syrar zeigte wieder ihr gewöhnungsbedürftiges Lächeln und winkte sie zu zwei leeren Hockern an der Theke. Alles in allem war die Bar ziemlich leer, und so hatte die Bothan genug Zeit, die sie auch nutzte. „Seit wann seid ihr unterwegs? Ihr habt sicher Hunger, und vom Mittagsmenü ist noch etwas übrig. Wollt ihr etwas trinken?“ Ihre Eigenschaft, zehn Gesprächsthemen g leichzeitig zu verfolgen, schien Adian ziemlich zu überwältigen, genauso wie die wilde Stärke, die sie ausstrahlte. Nystala entschied sich, die Fragen der Reihe nach zu beantworten. „Eineinhalb Stunden, ja und gerne. Wie geht’s der Rasselbande?“ Sie brüllte etwas in die Küche und holte zwei lange, schlanke Gläser heraus, füllte sie mit einer orangefarbenen Flüssigkeit. „Geht auf’s Haus, und die Rasselbande ist lebendig wie immer, die drei Älteren kommen dann aus der Schule nach Hause, und Dini und Mallae sind gleich in der Küche fertig und haben Zeit. Ich glaube, sie wollen sich gemeinsam mit Hrarraar ein Wrack weiter unten ansehen.“ Nystala konnte förmlich spüren, wie ihr Padawan vor Neid grün anlief, doch sie zwang sich, keine Reaktion zu zeigen, und ein schnelles Zwinkern in Syrars Richtung brachte diese dazu, wie immer unvermittelt auf ein anderes Thema umzuschalten. „Was hast du eigentlich gemacht, nachdem wir uns getrennt haben?“ „Ich bin noch ein wenig herumgereist und dann relativ bald nach Coruscant gekommen... und was hast du gemacht?“ „Ach...“ Wieder das furchterregende Grinsen. „Wir sind auf einem Frachter nach Coruscant gereist und haben dann diese Bar organisiert. Und seitdem auch der letzte Vollidiot in dieser Gegend begriffen hat, dass es eine dumme Idee ist, einen Wookie zu nerven, läuft es eigentlich ziemlich gut, auch mit unseren Nebenjobs.“ Zwei schwebende Sphären, von Repulsorfeldern gehalten, trugen ihre Teller aus der Küche, und Syrar lachte laut, als vier erwartungsvolle Mädchenaugen sie anstarrten. „Meine Güte, kommt doch endlich raus...“ Ein blond gelockter kleiner Engel trat aus dem Türrahmen und zog eine eher missmutig dreinsehende, graue Twi’lek hinterher. Beide mochten sie wohl in Adians Alter sein, sie waren allerdings deutlich kleiner, und die Bothan zog sie zu sich. „Das sind Dini und Mallae, unsere Küchenfeen, die ihren großartigen Sinn für Humor eben unter Beweis gestellt haben...“ Sie stellte die beiden Teller vor ihren Gästen ab und wuselte dann zu einem Ecktisch, um eine Bestellung entgegenzunehmen. „Ich bin Padawan Adian Milanon.“ Dini prustete los, was ihre Freundin dazu veranlasste, sie in die Seite zu knuffen und auf deren wütenden Blick hin ihre Lekku elegant um ihren Hals zu wickeln. Nystala erstickte ein Kichern in ihrem Gemüse und schob eine Gabel mit undefinierbarem Fleischersatz hinterher, um ihre Reaktion weiter zu verbergen, während sie beobachtete, wie er rot anlief. „Was gibt’s denn da zu lachen?“ Syrar bemerkte aus dem Augenwinkel, wie die Kinder anfingen sich zu streiten, und als sie zurückkehrte und begann, einen Drink zu mixen, rollte sie mit den Augen und meinte zu der Jedi: „Typisch. Kennen sich noch gar nicht und fauchen sich schon an.“ Zumindest auf die beiden Mädchen schien die sanfte Rüge Eindruck zu machen, denn sie hörten auf zu grinsen und verschwanden samt der beiden kleinen Droiden wieder in der Küche. „Wir müssen noch aufräumen!“ Eilig servierte Syrar die neuen Getränke und lehnte sich danach wieder zu ihren Gästen an die Bar. „Schmeckts?“ Lachend wedelte Nystala mit der Gabel herum, während sie hastig kaute und schluckte. „Wirklich wundervoll!“ Ihr Padawan hingegen stopfte mit verzücktem Gesichtsausdruck Nahrungsmittel in sich hinein, und sie musste ihm im Schutz der Theke gegen das Schienbein treten, damit er ein undeutliches „Scher gud!“ von sich gab, nur um gleich darauf weiterzuessen. Die Bothan schien an Reaktionen wie diese gewohnt zu sein, denn sie grinste nur und überließ ihn seiner Nahrungsaufnahme, indem sie sich der Jedi zuwandte. „Meine Güte, alle Jungs in diesem Alter sind gleich!“ „Oh ja, zumindest wenn es um Dinge wie regelmäßige Mahlzeiten geht. Aber erfahrungsgemäß gibt sich das, wenn sie anfangen, hinter den ersten Röcken herzustarren.“ Sie lachten beide, und auch die beiden Mädchen, die nun wieder aus der Küche aufgetaucht waren, schienen voll und ganz mit dieser Aussage übereinzustimmen. „Die Küche ist fertig und das Essen für die anderen steht schon da. Können wir jetzt?“ „Klar, aber geht euch umziehen, bevor ihr versucht, unsere Werkstatt oder etwas anderes in die Luft zu jagen.“ Dini gab einen Laut des Entzückens von sich und schnappte ihre Freundin am Arm, um sie eine Treppe nach oben zu zerren. „Wir sind gleich wieder da!“ Adian hatte seinen Teller inzwischen leergeräumt – seine Meisterin suchte nach der Vase, in der er die Hälfte seiner Portion hatte verschwinden lassen – und taxierte sie mit jenem bittend-vorwurfsvollen Blick, den alle Padawane bis zur Perfektion trieben und der besagte: „Darf ich mitgehen?“ Sie ließ sich nicht stören und aß weiter, bis ein Wookie-Kopf, gefolgt von drei Jugendlichen, durch die Küchentür fuhr. Eine junge Frau, vielleicht sechzehn oder siebzehn, hielt einen kleinen Jungen, fast noch ein Baby, in ihrem Arm, der mit riesengroßen Augen durch die Bar blickte, während die beiden fast erwachsenen Männer – ein dunkelhäutiger Mensch und ein blasser, gutaussehender Echani – sich sofort breit machten und etwas zu trinken holten. „Wir sind wieder hier? Wo sind die kleinen Ladies?“ Syrar grinste trocken. „Ziehen sich gerade um für eine weitere Runde Ruß, Schrott und Explosionen. Hattet ihr Probleme, Hrarraar?“ Er brüllte etwas, und sie lachte laut. „Ja, ich glaube auch, dass sie langsam wissen, von welchen Kindern sie besser die Finger lassen sollten.“ Währenddessen bauten sich der Echani und sein Freund links und rechts von der Jedi-Meisterin auf. „Na, wen haben wir denn da?“ Sie grinste nur und stellte sich auf die Fußstütze ihres Barhockers, doch noch immer erreichte sie nicht die Größe der beiden jungen Männer. „Also, ich hoffe doch, dass du das noch weißt, Yanar.“ Der Echani boxte gegen ihre Schulter und sie verlor das Gleichgewicht und krachte auf die Sitzfläche zurück. „Natürlich kann ich mich an dich erinnern. Und da wir dich so lange vermisst haben, wird dein armer Padawan auf deine geschätzte Aufmerksamkeit verzichten müssen, weil wir dich nämlich gnadenlos nerven werden.“ Beide grinsten, und sie schüttelte resigniert den Kopf. „Hrarraar, wolltest du nicht mit den Ladies nach Schrott suchen?“ Er brüllte eine Zustimmung und sie grinste. „Wenn es dir nichts ausmacht, könnte Adian dich dann begleiten? Ich glaube verstanden zu haben, dass er das möchte.“ Der Padawan errötete unter dem wohlwollenden Sarkasmus und dem Gelächter, hielt sich aber zurück. „Du musst aber ein Auge auf ihn haben!“ Hrarraar gab etwas von sich, das nach „Ich werde ihn schon ganz zurückbringen!“ klang, aber sie konnte sich auch täuschen, denn ihr Wookie war ein wenig eingerostet, und sie grinste zufrieden die beiden Jugendlichen an. „Na, was habt ihr schon wieder angestellt?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)