Sailor Trek DS9: Ein Sailor Paradoxum von ZMistress (Teil 3 der Sailor Trek Saga) ================================================================================ Prolog: -------- Komentac’lan, der Erste der Jem’Hadar auf diesem Angriffsschiff sah gelassen zu wie der Vorta, Fiden, sich auf der Brücke kurz umsah und jede Station gründlich überprüfte. Er war zuversichtlich, dass alles so war wie es sein sollte, aber es war die Rolle der Vorts die Jem’Hadar zu befehligen. Das war wie es sein sollte, wie es von den Gründern angeordnet war. Das war schließlich die Ordnung der Dinge. Und Fidens übertriebene Vorsicht war auf dieser Reise gerechtfertigt... wenn man bedachte wer ihr Passagier war. Das Leben eines Gründers war nicht etwas, was man leichtfertig nehmen durfte. „Wann werden wir diesen Nebel vorraussichtlich erreichen?” fragte er seinen Zweiten, Boretkat’lyn. Soweit er wusste sollten sie mit einem Frachter in dem Nebel zusammentreffen und der Gründer würde hinüberwechseln. Er hatte keine Ahnung wohin er danach gehen würde, noch war er in der Position danach zu fragen, aber er nahm an, dass der Gründer zum Alpha Quadrant unterwegs sein würde. „Wir sollten in achtzehn Stunden dorthin gelangen,” erwiderte Boretkat’lyn sofort. Fiden nickte, anscheinend zufrieden, aber bevor er etwas hinzufügen konnte, erzitterte das Schiff unter ihnen und die Lichter flackerten für einen Moment. „Bericht!” schnappte der Erste. „Wir scheinen auf ein unbekanntes Raumphänomen gestoßen zu sein,” kam die Antwort. „Eines das alle drei Schiffe unserer Gruppe betroffen hat.” „Was für eine Art Phänomen?” fragte der Vorta. „Ein Wurmloch?” „Möglich,” sagte der Zweite, aber seine Stimme klang zweifelnd. „Wir scheinen durch den Raum transportiert worden zu sein.” Der Erste konzentrierte sich auf sein Sichtgerät und sah sich auf dem Schiff um. Draußen konnte er eine blaugrüne Welt nahebei sehen, anscheinend bewohnt. Ihr sichtbarer Mond konnte in der Entfernung ausgemacht werden. Da der nächste bewohnte Planet an ihrem Ausgangspunkt mehrere Lichtjahre entfernt gewesen war, gab es keinen Zweifel, dass sie sich über eine große Distanz durch den Weltraum bewegt hatten. Es war nur die Frage wie weit. „Was ist unsere gegenwärtige Position?” Der Navigator sah von seiner Konsole auf. „Das System der Erde, Sir.” „Wir haben uns genau in das Herz der Föderation bewegt,” kommentierte Fiden, womit er das Offensichtliche feststellte. „Wenn es ein stabiles Wurmloch ist, könnte es sich für uns als von enormen Nutzen erweisen.” Der Zweite unterbrach seine Überlegungen. „Ich bin nicht sicher, dass es ein Wurmloch war.” „Erklären Sie,” befahl der Erste. „Wir sind zwar im System der Erde, aber ich empfange keine Zeichen von Einrichtungen der Föderation. Keine orbitalen Stationen, keine Kolonien auf dem Mond, keine Schiffswerften irgendeiner Art... keine Zeichen von Bewohnern... außer auf der Erde selbst.” Der Erste verdaute diese Neuigkeiten schweigend, während Fiden die Welt unter ihnen mit seinem eigenen Sichtgerät eingehend betrachtete. „Wo... sind wir dann?” „Wo sind sie?” grollte der Klingone. Worf stand auf der Brücke der Defiant und machte ein böses Gesicht als er über O’Briens Schulter spähte. Sie hatten die drei Dominion-Schiffe seit einigen Stunden auf dem Monitor gehabt, bis sie mysteriöserweise von ihren Sensoren verschwanden. Da es zuvor keine Anzeichen gegeben hatte, dass das Dominion über Tarnvorrichtungen verfügte, war dies ein Grund zur Sorge für den klingonischen Offizier. Wenn das Dominion es geschafft hatte eine Tarnvorrichtung oder zwei von der cardassianisch-romulanischen Flotte, die sie zerstört hatten, auszuschlachten, dann konnte ihr einer wahrer Vorteil (wie gering er auch war), den sie gegenüber der Macht aus dem Gamma Quadrant hatten, zunichte sein. Schließlich schüttelte der Chief den Kopf. „Es hat keinen Sinn, Sir. Sie haben sich in Luft aufgelöst.” „Haben sie sich getarnt?” fragte Worf. „Nein, Sir,” erwiderte O’Brien mit Nachdruck. „Wenn sie das getan hätten, hätte ich eine Plasmaverschiebung in ihren Warpfeldern gesehen.” Er hielt inne und starrte auf den Monitor. „Es ist als hätten sie auf einmal das Universum völlig verlassen.” „Nun gut,” grollte der Klingone, offensichtlich unzufrieden. „Tragen Sie alle relevanten Daten ins Logbuch ein und übermitteln Sie es der Station, damit Commander Dax es später analysieren kann.” Er wandte sich an den Steuermann. „Setzen Sie einen Kurs auf das Wurmloch.” Fiden ging unruhig auf der Brücke auf und ab. Seit nun zwei Stunden versuchten sie und die anderen zwei Angriffsschiffe, festzustellen was passiert war. Unglücklicherweise gaben Jem’Hadar zwar ausgezeichnete Soldaten ab, waren aber nicht sehr gut bei wissenschaftlichen Analysen. Da das der Fall war, blieb es an dem Vorta hängen, mit einer Antwort aufzuwarten. Aber Antworten waren noch kaum in Sicht. Dies schien die Erde zu sein, aber viel primitiver als sie sein sollte. Es war möglich, dass sie ebenfalls durch die Zeit gereist waren, aber es gab einige historische Begenheiten, die unvereinbar mit ihren Beobachtungen der Erde waren. Es war als ob sie in eine völlig andere Realität geraten waren. Aber das war unmöglich. Oder? Komentac’lan trat vor und zwang ihn anzuhalten. „Es ist Zeit für das Weiß,” bestand er. Fiden runzelte die Stirn und ging in Gedanken schnell die Möglichkeiten durch. Wenn sie gestrandet waren, ohne einen Weg um zum Dominion zurückzukehren (und sich so mit Ketracel Weiß zu versorgen), dann war es nur eine Frage der Zeit, bis ihr gegenwärtiger Vorrat aufgebraucht war und seine Kontrolle über die Jem`Hadar verschwand. Aber wenn er zurückhielt, was sie brauchten, wäre ihre Leistung durch Entzugserscheinungen beeintrachtigt... Nach einem Moment entschied er, dass es vernünftig sein mochte, ihnen zu geben, was sie jetzt verlangten. Er würde später entscheiden wie er weiter vorgehen würde. „Natürlich.” Er öffnete die Kiste, die das Weiß enthielt, und stellte die rituelle Frage: „Erster Komentac’lan, können Sie für die Loyalität Ihrer Männer bürgen?” Wie immer erwiderte Komentac’lan: „Wir geben unser Leben für die Gründer. Von jetzt und bis zum Tod.” Fiden nahm die benötigten Phiolen heraus und reichte sie Komentac’lan. „Dann empfangen Sie dieses Geschenk von den Gründern. Möge es Sie stark erhalten.” Der Erste verteilte noch immer das Weiß an seine Einhait als der Gründer, der eine humanoide Form angenommen hatte, den Raum betrat. Das war nicht so schockierend für Fiden und die Jem’Hadar, da der Gründer gehen konnte wohin er wollte, aber der Anblick eines anderen Humanoiden bei ihm, einem mit langem, rotbraunem Haar, der in eine unbekannte graue Uniform gekleidet war, war nicht etwas, das sie erwartet hatten. Die Jem’Hadar machten automatisch ihre Waffen bereit, aber der Gründer kam jeglichen Handlungen ihrerseits zuvor indem er die Hand hob. „Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Dieser hier ist ein Freund.” Der Wechselbalg wandte sich an den unbekannten Fremden. „Ist das nicht richtig, Neflyte?” „Natürlich,” erwiderte der Fremde mit samtiger Stimme. Der Wechselbalg wandte sich zurück an die Jem’Hadar-Soldaten und lächelte sie wohlwollend an. Komentac’lan war seit beinahe sieben Jahren am Leben, zwei davon hatte er als Erster seiner Einheit gedient. Er war ein Veteran zahlloser Feldzüge im Dienst der Gründer und hatte auf Dutzenden von verschiedenen Welten gekämpft. Aber die Augen des Gründers rot aufglühen zu sehen, ließ ihn zum ersten Mal in seinem Leben Angst kennen. Jedite schnitt eine Grimasse als er vor Königin Beryl stand. Ja, die Herrscherin des Königreichs des Dunklen lächelte, und ja, sie lobte jemanden dafür einen Auftrag gut erfüllt zu haben. Aber sie sprach nicht mit ihm. Statt dessen gratulierte sie Neflyte zu seiner Gefangennahme des Wechselbalgs und der Jem’Hadar Soldaten. Er starrte den rivalisierenden General wieder wütend an. Es war nur eine Frage der Zeit bis Königin Beryl ihre Aufmerksamkeit auf sein letztes Zusammentreffen mit den Sailorkriegerinnen richtete. Und wenn man bedachte wie es in diesem Vergnügunspark gelaufen war, würde sie über die Ergebnisse nicht erfreut sein. „... und jetzt, Jedite...” Er schauderte innerlich wegen der falschenden Freundlichkeit in ihrer Stimme. Es würde schlimmer werden als er befürchtet hatte. „Wieder einmal bist du auf die Sailorkriegerinnen getroffen...” Ihre Stimme wurde eisig. „...und hast jämmerlich versagt! Kannst du mir einen Grund nennen, warum ich dich nicht auf der Stelle vernichten sollte?” Jedite verbeugte sich tief, darum bemüht äußerlich ruhig zu wirken. „Ich entschuldige mich für mein Versagen, Königin Beryl,” sagte er. „Aber ich habe tatsächlich einen Plan...” Seine Gedanken rasten als er sich bemühte einen Plan zu finden, IRGENDEINEN Plan, der die Herrscherin des Dunklen Königreiches besänftigen würde „der zur Vernichtung der Sailorkriegerinnen führen sollte.” „Ach wirklich?” Beryl schnurrte beinahe. „Du hast solche Behauptungen auch in der Vergangenheit gemacht. Warum sollte es dieses Mal anders sein?” Jedite sah den schadenfrohen Ausdruck in Neflytes Gesicht als Beryl sprach. Anscheinend dachte der andere General, dass jeder Plan, den Jedite auch immer haben mochte, zum Scheitern verurteilt war. Wie er sich wünschte er könnte das Lächeln vom Gesicht seines Rivalen verschwinden lassen... Die Inspration traf ihn wie ein Donnerschlag. So ruhig er konnte, wandte er sich wieder an Beryl: „Weil wir dieses Mal den Gestaltwandler auf unserer Seite haben.” Jedites Erklärung zog einen scharfen Blick von Neflyte nach sich, der ihn unendlich freute. Anscheinend hatte der andere General seine eigenen Pläne für den Gestaltwandler... Pläne, die zu stören, Jedite keine Skrupel hatte. „Ich verstehe...” Königin Beryl betrachtete ihn kühl für einige Sekunden. „Erzähl mir mehr, Jedite. Wenn dieser Plan Potential hat, kannst du dich vielleicht rehabilitieren.” Pluto wusste in dem Moment, in dem sie zum Tor der Zeit zurückkehrte, dass sich die Situation verschlechtert hatte. Die Dinge waren viel schlimmer als sie es zuerst befürchtet hatte. Natürlich konnte man nicht sagen wie lange sie fort gewesen war. Zeit hatte hier keine Bedeutung und dort wo sie gewesen war sogar noch weniger. Es gab einen Lichtblitz, der von einem klingelndem Geräusch begleitet wurde, und ein Mann mit dem Ansatz zu einer Glatze in einer Captainsuniform der Sternenflotte erschien neben ihr. „Ich dachte, du solltest hier nicht weggehen.” „Das ist nicht ganz wahr. Ich kann es für kurze Zeitspannen unbewacht lassen. Außerdem, Q, die Situation hat es verlangt,” erwiderte sie. Sie richtete ihren Blick wieder auf das Gebiet um das Tor herum. „Aber ich sehe, dass sich die Dinge zum Schlechteren geändert haben.” „Ja, das ist sicherlich wahr,” stimmte das Wesen zu und sah sich um. Seufzend fügte er hinzu: „Na, ich habe versucht sie zu warnen. Aber man kann sich darauf verlassen, dass Picard zu dickköpfig ist, um zuzuhören.” „Du hast dir bei ihnen einen schlechten Ruf gemacht, Q,” sagte Pluto. „Wenn du etwas höflicher zu ihnen wärst, würden sie deine Warnungen vielleicht öfter beachten.” „Moi? Höflich?” Q sah schockiert drein. „Das macht keinen Spaß.” Er zuckte mit den Schultern, als Pluto ihm einen höhnischen Blick zuwarf. „Na, genug herumgeredet. Du hast noch ein temporales Durcheinander zu entwirren. Ich nehme an, du hast einen Plan, wie du deine wertvolle Zeitlinie wieder in Ordnung bringst.” „Du weißt, dass ich das habe,” erwiderte sie. „Und ich habe bereits mit anderen darüber gesprochen, die Dinge anzupacken. Außerdem... wenn ich es nicht täte, würdest du keinen Spaß mehr mit Picard haben können.” „Hmm...” Q bedachte das, dann nickte er. „Da hast du recht. Zu was ist ein Universum gut ohne Jean-Luc zum Nerven? Oder Worf, wo wir beim Thema sind.” Dann dämmerte ihm was Pluto gesagt hatte und sein Gesichtsausdruck zeigte Verwirrung. „Warte eine Minute... andere? Welche anderen?” „Die Bajoraner nennen sie Propheten,” erwiderte sie wissend. Q’s Gesicht zeigte, dass er verstand. „Oh, die Wurmlochbewohner. Ein ziemlich langweiliger Haufen, wenn du mich fragst. Alles was sie tun ist sich in diesem Raum-Zeit-Kanal zu verstecken und sich nicht einmal zu bemühen lineare Zeit zu verstehen.” „Q...” Pluto holte tief Luft. Zwar war Qs Natur von sich aus irritierend, aber es gab Zeiten, zu denen er einen höchst wütend machen konnte. „Wenn du nicht helfen willst, dann würde ich es schätzen, wenn du deine Kommentare für dich behalten würdest. Der Riss in der Zeit bedroht im Moment zwei Universen und ich werde alle Hilfe brauchen, die ich bekommen kann, um es wieder in Ordnung zu bringen.” Ein verletzter Ausdruck überflog kurz das Gesicht des Wesens. „Ich würde helfen, wenn ich könnte. Aber du weißt sehr genau über die... Beschränkungen Bescheid, die mir die anderen Q auferlegt haben. Besonders da ich ihnen seit meiner glücklicherweise kurzen Zeit als Mensch unterworfen bin... wobei du auch eine Rolle gespielt hast.” „Ich hatte kaum eine Wahl, Q. Du begannst zu wild zu werden, zu sehr außer Kontrolle zu geraten.” Q schnaubte abfällig als Antwort. „Q hatte recht. Du musstest Zurückhaltung lernen.” „Na, ich hoffe du bist zufrieden mit den Ergebnissen,” erwiderte Q mürrisch. „Vorher hätte ich helfen können diese Situation mit einer Handbewegung in Ordnung zu bringen. Jetzt bin ich gezwungen mit dem Willen des Kontinuums übereinzustimmen: ,Diese körperlichen Wesen haben es verursacht, und sie werden diejenigen sein müssen, die es reparieren.’ Er warf einen verächtlichen Blick himmelwärts. Pluto stand für einen Moment nachdenklich da. „Ich fürchte das Ende dieser Unterhaltung wird bis später warten müssen. Die Zeit,” ihre Lippen formten ein leichtes Lächeln bei der Ironie ihrer Feststellun, „wird knapp. In der Zwischenzeit könntest du mir einen Gefallen tun und ein Auge auf die Dinge hier haben, während ich fort bin?” Q nickte schweigend und damit verschwand sie. Q sah mit undeutbarem Gesichtsausdruck dorthin, wo sie gestanden hatte, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den temporalen Aufruhr, der das Tor umgab. „Viel Glück, Pluto. Du wirst es brauchen.” Kapitel 1: Der Ruf der Propheten -------------------------------- „Ich hasse temporale Mechanismen...” - Chief Miles Edward O’Brien Kira sah von ihrer Station an der Ops zum Büro des Captains auf, die Besorgnis deutlich in ihrem Gesicht. Er war länger in der Konferenz als sie es von ihm gedacht hatte. Vielleicht... Sie schüttelte den Kopf und versuchte sich auf ihre Pflichten zu konzentrieren. Sisko hatte viele Male gezeigt, dass er recht fähig war, damit umzugehen... Ihr Gedankengang wurde von der sich öffnenden Tür unterbrochen. „...die Antort ist immer noch nein!” sagte Sisko gerade laut als er sein Büro verließ. Herausstürmte wäre allerdings treffender. Quark folgte ihm hinaus. „Warum nicht? Werbung ist eine völlig legitime Geschäftspraktik.” „Was wissen Sie schon von legitimen Geschäften?” bemerkte Kira. Ein Teil von ihr nahm abwesend Notiz davon, dass Dax den Raum betrat und zum Offizier für Strategische Operationen, Worf, hinüberging. Sisko fiel ihm ins Wort bevor Qaurk eine Erwiderung geben konnte. „Diese Monitore sind für offiziellen Gebrauch der Station.” Der Ferengi rannte um Sisko herum und stand ihm im Weg, womit er ihn zwang stehenzubleiben. „Sie werden den offiziellen Funktionen nicht in die Quere kommen. Ich werde nur die Monitore an öffentlichen Plätzen, wie dem Replimaten, benutzen, und dann nur während der normalen Geschäftszeiten.” Als Sisko den Kopf schüttelte und versuchte an ihm vorbei zu kommen, fügte er hinzu: „Wenn sie gebraucht werden, kann die Werbung überspielt werden, so dass die Monitore für ,offizielle’ Aufgaben gebraucht werden können.” Hinter ihr konnte Kira Dax mit Worf über die drei Dominion-Schiffe, die auf mysteriöse Weise von den Sensoren der Defiant während ihrer letzten Patroullie im Gamma-Quadrant, verschwunden waren, reden hören. Sie bemerkte, dass es Ähnlichkeit mit einem Phänomen hatte, dessen die Enterprise D, Worfs voriger Posten, vor etwa vier Jahren Zeuge geworden war. Kira spürte die Empörung über den Barkeeper in sich aufsteigen, darüber, dass er sie davon abhielt diese Information so bald wie möglich zu bekommen. Alles neue, das das Dominion tun konnte, würde eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit von Bajor bedeuten. Und alles, das dies bedrohte war etwas, über das sie sofort Bescheid wissen wollte, und nicht einer Ferengikröte zuhören, die davon faselte, wie er seinen Profit erhöhen konnte. Nicht, dass Quark groß etwas tun musste, um sie zu ärgern. Der Ferengi-Barkeeper konnte einem wirklich auf den Wecker fallen... Sie durchbohrte den Barkeeper mit einem wütenden Blick und fuhr ihn an: „Welchen Teil von ,nein’ verstehen Sie nicht?” „Den Teil, der sagt, dass ich das nicht tun kann!” erwiderte Quark empört. Kira wollte gerade zu einer heftigen Erwiderung ansetzen, aber sie blieb ihr im Hals stecken als ein Sensorenalarm hinter ihr ertönte. Als sie sich umdrehte, sah sie wie Dax von ihrer Konsole mit besorgtem Gesicht aufblickte. „Benjamin, ich empfange heftige Emissionen von Neutrinen, Tetrionen und Chronotonen vom Wurmloch. Es sieht aus als würde sich darin ein Subraumriss bilden.” Sie beugte sich wieder über die Wissenschaftsstation, darauf bedacht, die Anzeigen, die sie bekam zu analysieren. „Lassen Sie es uns sehen, Chief. Auf den Schirm,” befahl Sisko. Der Schirm flackerte und zeigte das Wurmloch weit geöffnet und anscheinend blieb es das auch. Aber in diesem Fall lag ein Schimmern darauf, als würden sie es durch eine Hitzeverzerrung sehen. Seine Farbe war ebenfalls anders, denn zusammen mit den normalen Blau- und Weißtönen schimmerte es rot, was dem Wurmloch ein leicht dämonisches Aussehen verlieh. „Es sieht aus, als würde es... brennen,” bemerkte Kira. „Ich empfange auch gravimetrische Verzerrungen davon,” berichtete O’Brien. „Bestätigt,” fügte Dax hinzu. „Es sieht aus als würde es in das erste Stadium eines Strukturzusammenbruchs eintreten. Aber ich weiß nicht, was das verursachen könnte.” Ein Ausdruck der Besorgnis erschien auf Quarks Gesicht. „Zusammenbruch? Das könnte wirklich schlecht für den Profit sein.” Auf Siskos wütenden Blick hin, fügte er hinzu: „Sie sind offensichtlich beschäftigt. Wir werden uns später unterhalten.” Er eilte zum Lift hinüber während er murmelnd mit sich selbst sprach. Sisko verdrängte den Barkeeper aus seinen Gedanken und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Dax zu. „Könnte das künstlich verursacht worden sein, Dax?” „Sie meinen von etwas wie dem Dominion?” fragte die Trill. „Es ist möglich. Aber es gibt auf dieser Seite nichts, das dafür verantwortlich sein könnte und die Anzeigen, die ich von dem Horchposten aus dem Gamma-Quadranten bekomme, weisen dort drüben auch auf nichts hin. Letztlich kann ich nicht sicher sein, was die Ursache ist, ohne einen detaillierten Scan des Inneren durchzuführen. Wir werden eine Sonde starten müssen.” „Ich würde es nicht versuchen,” erwiderte O’Brien. „Diese gravimetrischen Verzerrungen im Wurmloch sind stark genug jede Sonde, die wir reinschicken zu zerreissen. Ein Runabout könnte den Flug hindurch zum Gamma-Quadranten überstehen... aber ich bezweifle, dass es in einem Stück zurückkommen würde.” Sisko betrachtete die problematische Anomalie. Wenn eine Sonde oder ein Runabout den Durchflug durch das Wurmloch nicht überstehen würden, ließ das nur eine Möglichkeit. „Was ist mit der Defiant, Chief?” O’Brien warf noch einen Blick auf die Sensorenanzeigen und verglich sie in Gedanken mit seinem Wissen über den Aufbau der Defiant. „Ich glaube, das geht. Aber wir werden das strukturelle Integrtätsfeld auf Maximum laufen lassen und es vielleicht mit Energie vom Warpantrieb aufbessern müssen. Es wird in jedem Fall ein holpriger Flug.” „Dann lasst uns in die Strümpfe kommen, Leute,” Sisko ging zum Lift hinüber und die anderen Mitglieder des Befehlsstabes folgten ihm. „Sisko an Odo. Treffen Sie uns auf der Defiant, Constable.” Sisko sah auf, als Odo auf der Brücke eintraf. „Willkommen an Bord, Constable. Ich hoffe wir brauchen Ihre Hilfe nicht, aber wenn selbst die geringste Möglichkeit besteht, dass das Dominion darin verwickelt ist...” „...dann brauchen Sie vielleicht einen Wechselbalg hier,” schloss Odo und ging zum hinteren Teil der Brücke. „Ich verstehe. Ich bin nicht sicher was für eine große Hilfe ich sein kann, aber ich werde tun was immer ich kann.” „Danke, Odo,” sagte Sisko und sah sich kurz auf der Brücke um. „Wie ist der Status, Chief?” „Alle Systeme bereit,” berichtete O’Brien. „Ops hat uns Abflugserlaubnis erteilt, Captain,” fügte Kira hinzu. „Landeklauen lösen,” befahl Sisko. „Bring uns raus, alter Mann.” „Landeklauen gelöst,” bestätigte Dax. „Ich nehme ein Viertel Schubkraft zurück.” Die Station entfernte sich auf dem Sichtschirm als die Defiant langsam von der Station zurückwich und stehen blieb als sie einhundert Meter entfernt war. „Wir sind von der Station weg, Sir.” „Setzen Sie einen Kurs auf das Wurmloch, maximaler Impuls,” befahl der Captain. „Energie!” Dax’ Hände huschten schnell über die Steuerkonsole und das kleine Raumschiff reagierte, drehte sich um die eigene Achse, bewegte sich auf das Wurmloch zu und beschleunigte stark als es in die Raumanomalie eindrang. Das Schiff wurde durchgeschüttelt als es hindurchflog, da die gravimetrischen Verzerrungen den Flug noch holpriger als gewöhnlich machten. Sisko behielt seine Aufmerksamkeit auf den Sichtschirm gerichtet und versuchte sich auf die eintreffenden Berichte seiner Crew zu konzentrieren, als plötzlich... ...alles verschwand. „Er ist hier.” Sisko wandte sich zum Ursprung der Stimme um. Er schien in der Ops auf der Station zu sein und die Person, die sprach schien Kira zu sein. Aber aus früherer Erfahrung wusste er es besser. Er sprach mit den Wurmlochwesen. Mit den Propheten. Aber warum? Quark stand ebenfalls vor ihm und nickte. „Es ist der Sisko.” Sisko blinzelte und die Szenerie wechselte zu der Krankenstation mit Dr.Bashir. „Sie sagte, dass er kommen würde.” „Sie?” fragte er verwirrt. „Wer ist sie? Und warum bin ich hier?” Wieder wechselte er den Ort, dieses Mal zum Büro des Sicherheitsdienstes. „Die Zeit hat sich verschoben,” erwiderte Odo, der anscheinend im Moment seine erste Frage ignorierte. „Was du die Vergangenheit nennst ist nun im Fluss. Es bedroht uns.” „Ich bin nicht sicher, ob ich euch folgen kann,” sagte Sisko. „Sagt ihr, dass das Wurmloch in der Vergangenheit destabilisiert wird?” Plötzlich fand er sich auf der Defiant wieder. „Er versteht nicht,” sagte Worf. „Er ist linear,” erinnerte Dax. „Die Anomalie erscheint ihnen nicht wie sie uns erscheint.” „Anomalie?” wiederholte Sisko. Jetzt stand er in seinem Quartier. „Es ist von euch selbst geschaffen worden,” sagte Jake zu ihm. „Sie braucht eure Hilfe um es in Ordnung zu bringen.” „Wer ist diese Person, von der ihr sprecht? Und warum?” Sisko fand sich plötzlich zurück in der Ops wieder. „Das wäre wohl ich,” kam eine Stimme von hinten. „Und sie brachten Sie hierher, weil ich sie darum gebeten habe.” Sisko wandte sich zum Ursprung der unbekannten Stimme um und erstarrte. Die Wurmlochwesen erschienen normalerweise als Leute mit denen er vertraut war, seinen Mitarbeitern auf der Station: Kira, Dax, Worf, Odo, Jake... sogar Quark. Aber die Person, der er nur gegenüberstand, war ihm in keinster Weise bekannt, obwohl etwas seltsam vertrautes an ihrem Outfit war. Sie trug eine seltsame Version eines Matrosen-Outfits: ein weißer Body, dunkler Minirock, vorne und hinten Schleifen... die auch dunkel waren. Sie trug einen Stab, der entfernt einer Art Schlüssel ähnelte. Und ihr Haar.. lang, ebenfalls von dunkler Farbe, aber mit einem grünem Schimmer. Sisko glaubte nicht, dass er so leicht jemanden mit Haar, auf das diese Beschreibung passte, vergessen konnte. „Wer sind Sie?” „Ich bin Sailor Pluto,” antwortete sie. „Wir werden uns wiedersehen, Captain Sisko. Sehr bald.” Sisko blinzelte und war etwas desorientiert als er sich plötzlich zurück in seinem Kommandosessel widerfand und versuchte auf das Kreuzfeuer von Berichten, die in seine Richtung kamen, zu achten. Bashir scannte die Crew mit seinem medizinischen Tricorder. „Sind alle in Ordnung? Ich habe mich für einen Moment schwindelig gefühlt.” O’Brien schaltete sich ein: „Es gab einen heftigen Anstieg der chronotronischen Strahlung als wir das Wurmloch verlassen haben.” „Wir haben den Kontakt zur Station verloren,” berichtete Kira. Dax analysierte schnell die Anzeigen der Navigation. „Den navigatorischen Sensoren zufolge sind wir nicht einmal in der Nähe des Gamma-Quadranten.” „Wo sind wir, Dax?” fragte Sisko. „Bei der Erde,” antwortete sie. „Wir sind in der Umlaufbehn. Aber...” Sie sah wieder auf die Sensoranzeigen und schüttelte den Kopf. „Warten Sie eine Minute... Den astrometrischen Sensoren zufolge ist das Jahr... 1992.” Was sie so plötzlich verkündet hatte, ließ alle Aktivität auf der Brücke zum Stillstand kommen. Nach einem Moment konnte Sisko seine Stimme wiederfinden. „1992? Du meinst wir sind in der Zeit zurückgereist, alter Mann?” Dax drehte ihren Sessel zu ihm herum, ein trauriges Lächeln auf ihrem Gesicht. „Es scheint sicherlich so.” „Es... würde die chronotronischen Emissionen erklären,” fügte O’Brien zögernd hinzu. „Umgekehrter Kurs,” befahl Sisko ohne viel Hoffnung. „Versuch ob du uns durch das Wurmloch zurück bringen kannst.” „Es würde keine Rolle spielen, Benjamin,” sagte Dax und schüttelte den Kopf. „Es ist verschwunden. Es ist als ob es nie da gewesen wäre.” Sisko schnitt eine Grimasse, aber er entschied sich darum später zu kümmern. Erst musste er sicherstellen, dass die Erde der Vergangenheit sein Schiff nicht aufspüren würde können. „Aktivieren Sie die Tarnvorrichtung. Ich will nicht, dass uns jemand da unten entdeckt.” Die Lichter der Brücke wurden gedämpft als das Tarnungsfeld aktiviert wurde. Beryl starrte in ihre Kristallkugel als das unbekannte Raumschiff aus ihrem Sichtfeld verschwand, dann fluchte sie laut. „Kunzite!” Der weißhaarige General materialisierte sich in der Nähe. „Ja, meine Königin?” „Ein Raumschiff wurde nahe der Anomalie entdeckt. Ich will, dass du die außerirdischen Krieger und ihr Schiff bereitmachst. Wenn es wieder auftaucht oder irgendwelche anderen in dem Gebiet erscheinen, sollen sie sofort angreifen... und sie vernichten! Wir können es uns nicht leisten jetzt etwas schief gehen zu lassen. Nicht wenn wir so dicht dran sind!” Kunzite verbeugte sich tief. „Wie Ihr wünscht, Eure Majestät.” „Was geht da verdammt noch mal vor?” fragte eine frustrierte Kira. Sisko konnte mit Sicherheit die Gefühle des Majors verstehen. Aber im Gegensatz zu ihr hatte er etwas Einblick wer hinter dem Umweg steckte, auf den sie das Wurmloch schickte... obwohl er immer noch im Dunkeln tappte was das warum betraf. „Was immer es ist, Major, ich glaube die Propheten wollten, dass wir hier sind,” antwortete er ihr. Er erzählte der Crew ohne Umschweife von seinem Erlebnis während des Fluges durch das Wurmloch. Worf und O’Brien wechselten unsichere Blicke als er das Treffen, das er mit „Sailor Pluto” gehabt hatte, beschrieb. „Sailor Pluto?” fragte Worf als er fertig war. „Sind Sie sicher, dass es das war, was sie sagte, Captain?” Sisko drehte seinen Sessel zu dem Klingonen herum. „Haben Sie eine Ahnung wer sie ist, Commander?” „Die Beschreibung ihres Outfits klingt vertraut, und der Name passt ganz sicher,” antwortete O’Brien bevor Worf es konnte. „Aber es stimmt mit keiner der Sailorkriegerinnen überein, die wir auf der Enterprise trafen.” „Sailorkriegerinnen?” sagte Kira mit leicht ungläubiger Stimme. „Klingt reichlich albern.” Worf machte ein böses Gesicht, sichtbar gereizt. „Das würden sie nicht sagen, wenn sie sie gegen die Borg kämpfen gesehen hätten.” Das spornte Siskos Gedächtnis an, als er den Ausdruck des Respekts, der jetzt in Kiras Gesicht stand, bemerkte. Er erinnerte sich daran, Picards Berichte über die Begegnung der Crew der Enterprise D mit den Sailorkriegerinnen und den folgenden Kampf, den sie zusammen gegen ein Borg-Schiff ausgefochten hatten, gelesen zu haben. Zu dieser Zeit war er jedoch sehr mit dem Defiant-Projekt beschäftigt gewesen und hatte den Bericht nur überflogen. „Dax, sammeln Sie alle Sensorinformationen, die sie über das Gebiet bekommen können. Versuchen Sie alle Informationen über diese Anomalie, von denen die Wesen gesprochen haben, zu finden.” Sisko wirbelte auf seinem Sessel zu den zwei Offizieren herum. „Mr. Worf, Chief... Ich will, dass Sie beide mir alles was sie können, über diese Sailorkriegerinnen erzählen.” Artemis hielt inne bevor er auf Minakos Bett sprang. Er hasste es sie zu wecken, wenn er die die Reihe harter Kämpfe bedachte, die sie in den letzten Wochen seit sie zu den anderen gestoßen waren austragen mussten, aber was für eine Wahl hatte er? Er legte eine Pfote auf ihre Schulter und schüttelte das blonde Mädchen. „Minako!” Das Ergebnis war nicht gerade was er im Sinn gehabt hatte. Statt aufzuwachen und sofort wachsam zu sein, murmelte sie etwas unverständliches und rollte sich herum. Artemis hatte große Mühe, nicht unter ihrem Arm eingeklemmt zu werden. Er nahm sich einen Moment um seine Möglichkeiten zu bedenken, dann... „AU!!” Minako fuhr hoch und warf das was ihr wehgetan hatte instinktiv weg. Es gab ein gedämpftes Rumms als Artemis auf die Wand traf. „Artemis! Was machst du da?!” Der weiße Kater glitt zu Boden und schüttelte seinen Kopf um ihn wieder klar zu bekommen. „Dich aufwecken. Und das ohne mir dabei eine tödliche Verletzung einzuhandeln.” Er nahm sich einen Augenblick Zeit um seinen Zustand einzuschätzen. „Und es scheint ich war erfolgreich.” „Wette nicht darauf,” knurrte sie und untersuchte den Finger, in den Artemis gebissen hatte. Er war rot, aber die Haut war nicht kaputt und der Schmerz ließ schon nach. „Ein Eimer kaltes Wasser hätte genauso funtioniert, Artemis... Und es wäre weniger schmerzhaft gewesen.” Trotz der Einschränkungen durch seine katzenhafte Gestalt, brachte Artemis eine recht überzeugende Imitation einer gehobenen Augenbraue zustande. „Und wie genau soll ich mit einem Eimer Wasser umgehen?” „Oh, richtig.” Nach einem Moment fragte sie: „Also, was ist so wichtig?” „Ich habe gerade eine Nachricht von Luna erhalten. Sie und Ami haben des Portal zum Königreich des Dunklen ausfindig gemacht.” „Ach so,” sagte sie. Nachdem sie sich das durch den Kopf gehen lassen hatte, fügte sie hinzu: „Was glaubst du wie unsere Chancen stehen, Artemis?” „Machst du Witze? Ihr vier werdet es Beryl zeigen,” antwortete er zuversichtlicher als er sich fühlte. „Das ist ein netter Gedanke,” sagte Minako mit einem Lächeln. „Also was glaubst du wie unsere Chancen wirklich stehen?” Artemis seufzte. Er hätte inzwischen wissen sollen, dass er sie nicht zum Narren halten konnte... jedenfalls nicht wenn es um so etwas ging. Sie arbeiteten schon zu lange zusammen. „Ich weiß, dass es nicht gut aussieht, Minako. Schließlich werdet ihr es wahrscheinlich zur selben Zeit sowohl mit Kunzite als auch Zoistie zu tun haben. Aber welche andere Wahl haben wir? Wir können nicht einfach hier herumsitzen, während Beryl Metallia erweckt.” „Mach dir keine Sorgen, Artemis. Wir werden einen Weg finden. Das tun wir doch immer, oder?” antwortete sie und etwas Optimismus kehrte in ihre Stimme zurück. Artemis nickte für sich selbst, davon etwas ermutigt. Das klang eher nach der Minako, die er kannte. „Wie dem auch sei, es ist Zeit uns mit Rei und Makoto zu treffen.” „JUPITER POWER!” Die Magie umhüllte Makoto, gab ihr dieses Gefühl der Macht als sie sich in Sailor Jupiter verwandelte. Sie hielt einen Moment inne, genoss das Gefühl, dann beeilte sie sich zu den anderen zu kommen. Eine Menge war passiert seit jenem schicksalshaften Tag, an dem sie eine Sailorkriegerin geworden war. Oder erkannt hatte, dass sie eine war, je nachdem wie man es sah. Jedenfalls war sie diesem Jungen gefolgt (Was war sein Name? Es war in der Zwischenzeit so viel passiert, dass sie es vergessen hatte.) als Zoisite ihn angegriffen, den Regenbogenkristall aus ihm gezogen und ihn in diesen Youma verwandelt hatte. Mars und Merkur waren dann zufällig zu ihnen gestoßen, aber der Kampf war ausgeglichen gewesen, bis Luna ihr den Verwandlungstab gegeben hatte und sie Sailor Jupiter werden konnte. Sie hatten ihn trotzdem nicht retten können... oder sonst einen Träger der Regenbogenkristalle. Selbst mit Neflytes Hilfe und mit Tuxedo Mask, der wieder auftauchte, konnten sie die verwandelten Menschen nur besiegen indem sie sie töteten. Jupiter gelobte im Stillen Zoisite für jeden einzelnen von ihnen zahlen zu lassen. Und Kunzite ebenfalls. Er hatte ihnen vor ein paar Wochen eine Falle gestellt, eine die wirklich fast funktioniert hatte. Dank Venus’ rechtzeitigem Eintreffen, waren sie davon gekommen, aber nicht bevor Mamoru gefangen genommen wurde... und Neflyte getötet. Jupiter verdrängte diese Gedanken und versuchte sich statt dessen auf die vor ihr liegende Aufgabe zu konzentrieren. Rei legte den Kommunikator gelassen in sein gewohntes Versteck zurück und betrachtete die heilige Flamme. Durch ihre Fähigkeiten hatte sie gespürt, dass der entscheidende Kampf mit dem Königreich des Dunklen schnell näherrückte, aber er war viel früher gekommen als sie es erwartet hatte. Sie hielt sich nicht weit vom Treffpunkt auf, also entschied sie zu versuchen das zu nutzen. Sie konzentrierte sich auf die Flamme, versuchte sie dazu zu bringen, ihr die Informationen zu geben, die sie brauchen würden um ein für allemal über Beryl und ihre Schergen zu siegen. Zuerst blieb die Flamme ruhig, widerwillig ihr zu geben, was sie brauchte. Dann gab sie ihrer Hartnäckigkeit nach und enthüllte was sie konnte in einem Wirbel von Bildern. Ein Raumschiff, klein, doch schien es Kraft auszustrahlen. Ein schwarzer Mann, dessen Auftreten Respekt verlangte. Eine Frau in einer roten Uniform und mit einer scheinbar faltigen Nase, die so selbstbewusst wie der Mann wirkte. Ein Ansturm anderer Blider von Leuten in ähnlicher Uniform wie der Mann, von denen auch jeder mehr oder weniger menschlich wirkte. Es endete mit einem kurzen Blick auf einen Mann, dessen Gesicht auf eine Art unfertig aussah, und der eine Uniform trug, die der der Frau ähnlich schien. Sie betrachtete ihn für was wie mehrere Sekunden schienen, bevor seine Züge verschwammen und sich zu einem gelatineartigen Zustand änderten. Rei spürte wie die Wut bei dem Anblick in ihr hochstieg und auch ihr Adrenalinspiegel schnellte hoch, was das Lesen im Feuer unterbrach. Aber sie erlaubte sich kein Bedauern dafür, denn die Information, dass sie eine von diesen Kreaturen wieder zu Gesicht bekommen würden, war sehr wertvoll für sie. ,Also wollte Beryl noch eins von diesen... Dingern gegen uns einsetzen,’ dachte sie, während sie sich verwandelte. ,Na es wird nicht funktionieren. Wir werden mit allem fertig was sie uns auf den Hals schickt.’ Sie eilte aus dem Tempel und machte sich auf den Weg zu dem Restaurant wo sie die anderen treffen würde. ,Dieses Mal werden wir für diese Kreatur bereitsein, Beryl. Und wir werden uns um das Ding kümmern... und dann um dich.’ Ami stand genau vor dem verdunkelten Restaurant und wartete auf die anderen. Es sollte nicht mehr lange dauern bis sie ankamen. Sie warf nochmal einen Blick auf ihren Computer und scannte nach irgendwelchen Zeichen für Aktivitäten des Dunklen Königreichs. So weit schien es als hätten sie es gechafft unentdeckt zu bleiben, aber das würde nicht lange so bleiben. Sie zog eine Grimasse. So wie die Dinge in letzter Zeit liefen, würde es sie nicht überraschen wenn Kunzite genau in dem Moment vor ihnen erschien, in dem sie den Tunnel betraten. „Ami?” Die blauhaarige Kriegerin fuhr leicht zusammen und sah nach unten. „Ja, Luna?” „Bist du in Ordnung?” fragte die Katze und die Sorge war in ihrer Stimme deutlich. „Es geht mir gut. Ich habe nur gescannt um sicherzugehen, dass wir nicht entdeckt worden sind.” „Ich glaube nicht, dass das alles war. Du schienst sehr besorgt zu über etwas zusein.” Luna hielt inne, versuchte ihre Gedanken zu ordnen. „Ich weiß, die Lage sieht ernst aus, aber...” „Zweiundreißig Komma Sieben Prozent.” Luna blinzelte überrascht. „Was?” „Zweiundreißig Komma Sieben Prozent,” wiederholte Ami, „Das sind unsere Chancen zu gewinnen. Ich habe die Wahrscheinlichkeit berechnet.” „Zweiundreißig Komma...” Luna verstummte. „Ist das alles?” „Möchtest du, dass ich dir alles noch mal vorrechne?” fragte Ami. „Nein danke,” erwiderte Luna. Sie waren wieder still und warteten auf die anderen. Dann: „Nun, wenn es so schlecht aussieht, dann sollte ich dir danken, bevor wir gehen.” Ami sah verwirrt zu ihr hinunter. „Mir danken? Wofür?” „Dafür, dass du mich aufgenommen hast. Ich weiß, ich hätte in Usagis Haus bleiben können, aber ich konnte es einfach nicht ertragen dorthin zurückzugehen. Nicht nachdem...” Lunas Stimme versagte wieder, dieses Mal erstickt von Emotionen. „Ich weiß,” sagte Ami sanft. „Ich vermisse sie auch.” Ein weiteres Gespräch wurde von Jupiters Ankunft unterbrochen, kurz darauf gefolgt von Venus. „Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe,” sagte Jupiter. „Eigentlich bist du früher hier eingetroffen als ich es erwartet habe,” erwiderte Ami und zog ihren Verwandlungsstab heraus. „MERCURY POWER!” „Na, sobald Rei hierher kommt, können wir los,” sagte Venus nachdem Ami sich in Sailor Merkur verwandelt hatte. Sie sah sich verwirrt um. „Ich frage mich warum sie so lange braucht. Sie lebt dichter hier dran als ich, also hätte ich erwartet, dass sie schon hier ist.” „Ich bin nicht so spät,” antwortete Mars recht gereizt, die hinter der Blondine auftauchte. „Ich brauchte nur einen Moment um ein letztes Mal im Feuer zu lesen.” „Hast du etwas nützliches daraus gewonnen?” fragte Artemis. „Ich bin nicht sicher. Ich bekam eine Reihe Bilder, aber ich bin nicht sicher wie ich sie interpretieren soll. Das einzige was ich wirklich erkannt habe war ein Gestaltwandler.” „Du meinst...?” flüsterte Merkur. Mars nickte. „Ja. Ich denke, wir werden auf einen weiteren von denen treffen, Merkur.” Jupiter und Venus wechselten einen Blick. Keine von beiden war dabei gewesen als die anderen beiden mit der Kreatur zusammengetroffen waren, die Mars beschrieben hatte, aber sie hatten genug darüber von ihnen gehört um zu wissen wie gefährlich es sein konnte. „Wir werden einfach unsere Augen offen halten müssen,” sagte Venus. „Lasst uns los, Leute. Nächster Halt: das Königreich des Dunklen!” „Sie haben recht, Chief,” sagte Sisko während er wieder die visuelle Aufzeichung der Sailorkriegerinnen aus den Logbüchern der Enterprise D untersuchte. Die Gesichter waren irgendwie verwischt, aber ihre Kostüme waren andererseits klar erkennbar. Eine andere visuelle Aufzeichnung befand sich daneben, diese mit den Kriegerinnen in untransformiertem Zustand in Zehn-Vorne und erlaubte einen deutlichen Blick auf ihre Gesichter. „Wen auch immer ich während des Durchflugs durch das Wurmloch gesehen habe, sie war keine dieser Kriegerinnen. Aber von ihrem Namen und dem Stil ihrer Kleidung her muss sie eine Verbindung zu ihnen bestehen.” „Wie ich mich erinnere, haben sie wirklich erwähnt eine Sailor Pluto getroffen zu haben,” sagte Worf. „Obwohl ich nie eine visuelle Aufzeichnung von ihr gesehen habe. Hätte sie Ihnen nicht ihren Namen genannt, hätte ich am ehesten vermutet, dass sie eine Sailorkriegerin war, die einen der äußeren Planeten des Sonnensytems repräsentiert... Saturn, Uranus, Neptn... oder Pluto.” „Warum keine für die Erde?” fragte Sisko. „Da steht kein Wort von einer Sailorkriegerin für diesen Planet.” „Ich habe Luna deswegen während ihres Aufenthalts auf der Enterprise gefragt,” erwiderte der Klingone. „Das ist die schwarze Katze?”fügte Sisko hinzu und deutete auf das Display. „Ja, Sir. Aus welchem Grund auch immer gibt es keine Sailorkriegerin für die Erde, obwohl Mamoru, auch bekannt als Tuxedo Mask, als der Repräsentant der Erde angesehen werden könnte.” Sisko nickte und ging zurück zum Zentrum der Brücke. „Etwas Neues, Dax?” „Eine Menge,” erwiderte sie. „Obwohl ich nicht sicher bin ob es mit unserer Lage zu tun hat... oder was es alles bedeutet. Wir empfangen ein sich aufbauendes riesiges Feld negativer Energie, das seinen Mittelpunkt in der arktischen Region hat.” Die Trill berührte eine Kontrolle und eine graphische Darstellung erschien auf dem Hauptsichtschirm, das das Energiefeld, das sie erwähnt hatte, im Detail zeigte. „Es verursacht massive Störungen im ganzen System; Erdbeben, ungewöhnliches Wetter, selbst erhöhte Sonnenfleckenaktivität.” O’Brien hatte von seiner Ingenieursstation aus zugesehen während Dax ihren Bericht abgab. Er nahm sich einen Moment um Zugriff auf den Computer zu nehmen, dann sagte er: „Es klingt wie die Zustände gerade bevor die Sailorkriegerinnen ihr letztes Zusammentreffen mit Königin Beryl hatten.” „Wenn das der Fall ist, dann ist das wahrscheinlich nicht die Anomalie von der die Propheten gesprochen haben,” sagte Dax. „Woher wissen Sie das, Chief?” fragte Sisko. „Als sie auf der Enterprise waren, hat Merkur eine Aufzeichnung ihrer Aktivitäten in den Hauptcomputer der Enterprise heruntergeladen. Als eine Vorsorge gegen versehentliche Einflussnahmen auf ihre Zeitlinie durch andere Raumschiffe.” Der Chief berührte eine Kontrolltaste und ließ eine andere graphische Darstellung auf dem Hauptbildschirm neben der, die Dax gezeigt hatte, auftauchen. Sisko bemerkte, dass sie ähnlich, aber nicht identisch mit der war, die bereits angezeigt wurde. „Ich habe das aus diesen Aufzeichnungen abgeleitet. Das Energiefeld, das Dax gescannt hat stimmt fast genau mit den Bedingungen überein, die beobachtet wurden gerade bevor Beryl versucht hat Metallia loszulassen. Außer...” „Außer was...?” Ein Ausdruck der Frustration überkam O’Briens Gesicht. „Es ist verdammt noch mal zu früh! Es dauert noch fast einen Monat bevor die Kriegerinnen zum Nordpol gehen. Dieses Energiefeld sollte nicht mal annähernd so stark sein wie es ist.” „Könnte dies eine Art alternatives Universum sein, Chief?” fragte Dax. O’Brien schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe das schon überprüft. Die Quantensignatur dieses Universums stimmt mit der des Universums überein, das von der Enterprise besucht wurde... Eigentlich sogar bei beiden Malen. Es ist sicher das selbe Universum.” „Könnte unsere Gegenwart die Veränderung der Zeitlinie bewirkt haben?” fragte Sisko. „Ich wüsste nicht wie,” antwortete Dax. „Wir waren nur für ein paar Sekunden sichtbar.” Ein Sensoralarm erklang und ließ sie auf weitere Spekulationen verzichten. „Warte einen Moment, Benjamin. Die Sensoren haben Lebensformen in der arktischen region, nahe des Ursprungs des Energiefeldes geortet.” Sie hielt inne um die Anzeige über die Art der entdeckten Lebensformen zu überprüfen. Als sie wieder sprach klang ihre Stimme betäubt. „Es sind Jem’Hadar.” „Jem’Hadar?” rief Bashir aus. „Was machen die auf der Erde? Noch dazu auf einer alternativen Version davon?” „Das ist eine gute Frage, Doktor,” antwortete Sisko. „Eine auf die ich gerne eine Antwort hätte.” „Es ist eine Antwort, die vielleicht warten muss, Captain,” sagte Odo. Der Constable hatte eine Position auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke eingenommen und überwachte die Kommunikationskanäle. „Wir empfangen ein Subraumsignal... und es klingt wie ein Notruf.” Odo betätigte eine Kontroltaste und der Ruf ertönte über die Lautsprecher der Brücke, heftig durchsetzt mit Statik. „Mayday... unter Angriff... Hier ist die USS... sofortigen Beistand...” der Ruf endete abrupt. „Der Ursprung des Signals ist genau auf der anderen Seite der Erde, Sir. Nicht weit vom Mond,” berichtete O’Brien. Sisko überdachte schnell die Möglichkeiten. Das Auftauchen der Jem’Hadar auf der Erde musste immer noch überprüft werden, aber er hatte auch eine Verantwortung diesem Notruf zu antworten. So sehr er es auch hasste das zu tun, er sah keine andere Möglichkeit als seine Streitkräfte aufzuteilen. „Major, führen Sie ein Außenteam da runter. Seien Sie bereit mit einem Jem’Hadar Einsatzkommando fertig zu werden. Ich werde die Defiant nehmen um diesen Notruf zu überprüfen, also werden sie für eine Weile auf sich allein gestellt sein.” Kira nickte. „Wir werden bereit sein.” „Da vorne ist ein Ausgang rief Luna aus. „Ist auch Zeit,” grummelte Venus. „Ich hatte schon angefangen zu denken, das würde nie enden.” Die anderen nickten zustimmend. Sie waren dem Lauf der Tunnel stundenlang, wie es schien, gefolgt, aber es sah aus als hätten sie es schließlich geschafft den Ausgang zu finden. Die vier Mädchen und zwei Katzen standen atemlos in der Höhlenöffnung und blickten hinaus über die arktische Weite. „Hey, was ist los? Ich dachte das sollte uns direkt ins Königreich des Dunklen bringen,” fragte Jupiter. Merkur runzelte die Stirn und aktivierte ihre Spezialbrile. „Vielleicht sind wir falsch abgebogen?” Venus warf ihrem Katzenbegleiter einen bösen Blick zu. „Mit meinem Richtungssinn ist nichts falsch!” „Das habe ich auch nicht gesagt,” verteidigte sich Artemis. „Lasst das ihr beiden,” sagte Luna. „Wir müssen uns beeilen. Wenn wir die Regenbogenkristalle bekommen können, bevor das Dunkle Königreich sie dazu benutzen kann, den Silberkristall zu bilden, haben wir vielleicht noch eine Chance.” Artemis schnaubte. „Wenn sie bis jetzt noch nicht herausgefunden haben, wie man ihn bildet, glaube ich nicht, dass sie es jemals werden.” „Können wir es uns leisten, dieses Risiko einzugehen?” Die weiße Katze schnitt eine Grimasse. „Nicht wirklich. Besonders wenn sie kurz davor sind Metallia freizusetzen.” „Ich empfange ein Signal,” sagte Merkur. „Da ist ein anderes Portal, viel größer als das, was wir in Tokyo gefunden haben. Es liegt in dieser Richtung!” Sie deutete über das Eisfeld. „Worauf warten wir? Last uns gehen!” Damit eilte Venus voran, dicht gefolgt von ihren Kameraden. Kapitel 2: Entscheidungsschlacht, die Zweite -------------------------------------------- „Dann machen wir es auf die unfeine Art“ Major Kira Nerys Sisko klopfte ungeduldig mit einem Finger auf der Armlehne herum, während er auf die Bestätigung wartete, dass Kira und ihr Team sicher aufgebrochen waren. Nach was wie eine Ewigkeit schien, kam ein Piepen von der Maschienenraumstation. „Transport vollständig, Sir“, berichtete O'Brien. ,Endlich' dachte Sisko als er sich im Kommdostuhl gerade aufsetzte und instinktiv sein Shirt zurechtzog. Er blickte zum Steuer vor ihm, wo Bashir Dax' Platz übernommen hatte. Der Doktor sah aus, als fühle er sich etwas unwohl dort, aber Sisko wusste, dass er ein bewundernswerter Ersatz sein würde, wie er es in der Vergangenheit schon gewesen war. „Doktor, setzen Sie einen Kurs auf den Hilferuf und gehen sie auf maximalen Impuls.“ „Aye, Sir“, antwortete Bashir und begann das Steuer auszurichten. Wie befohlen beschleunigte die Defiant um die Erde herum und steuerte auf den Mond zu. Sobald sie den Planeten hinter sich gelassen hatten, begann O'Brien die Umgebung nach dem Hilferuf zu scannen. „Sieht aus als wären wir zu spät“, berichtete er. „Ich empfange Trümmerstücke und eine sich ausdehnende Wolke ionisiertes Plasma beim Ursprung des Signals“ Er schüttelte traurig den Kopf. „Es sieht aus, als wäre ihr Warpkern gebrochen. Vom Energiezerfall her würde ich sagen, er ist etwa zu der Zeit in die Luft geflogen als wir das Signal verloren.“ „Irgendwelche Lebenszeichen, Chief?“ „Nein, Sir. Wer auch immer es war, es sieht aus als ob alle umgekommen sind.“ O'Brien schüttelte traurig den Kopf und bemerkte: „Die armen Teufel hatten keine Chance.“ Sisko runzelte die Stirn, versuchte aber alle anderen Gefühle beiseite zu schieben. Es gab vielleicht nichts was er für die andere Crew tun konnte, aber er musste immer noch dafür sorgen, dass seine eigene sicher war. „Irgendwelche Anzeichen von ihren Angreifern?“ O'Brien überprüfte wieder die Sensoren. „Nichts. Aber das Plasmafeld könnte die Sensoren behindern. Aber ich empfange das Signal von der Boje mit dem Logbuch.“ „Sehr gut“, sagte Sisko. „Bringen Sie uns näher heran, so dass wir sie an Bord beamen können. Zumindest werden wir herausfinden können wer sie waren... und wer sie angegriffen hat. Behalten Sie die Tarnung bei und geben Sie gelben Alarm für alle Decks.“ „Haltet mal!“ Venus blieb im Schritt stehen und sah zu ihrer Freundin zurück. „Was ist los, Merkur?“ Das andere Mädchen hatte ihre Spezialbrille auf und sah sich um. „Ich empfange mehrere Lebensformen, die sich uns nähern.“ Jupiter machte sich für einen Kampf bereit und blickte sich um, wie auch die anderen. Sie waren auf einem recht flachen Teil des Packeises und es gab nur wenig, was ein Feind im Umkreis von fünfzig Metern als Deckung gebrauchen konnte. Trotzdem konnte sie nichts erkennen. „Bist du sicher? Ich sehe nichts.“ „Sie sind dort“, bestand Merkur. Sie zog ihren Computer heraus und benutzte ihn in Ergänzung zur Brille. „Aber aus irgend einem Grund kann ich keine genaue Anzeige über ihre Distanz zu uns bekommen. Ich kann nur vermuten, dass sie nicht mehr als zwanzig Meter entfernt sind. Ein... vielleicht zwei Dutzend insgesamt.“ Sie sahen sich alle in der Gegend um und versuchten zu entdecken, was Merkur gefunden hatte. „Ich sehe immer noch nichts“, bemerkte Jupiter. „Ich sehe sie nicht, aber ich kann sie um uns herum spüren“, sagte Mars. „Sie müssen unsichtbar sein.“ „Ja“, pflichtete Merkur ihr bei. „Sie haben eine Art Feld um sich, das sie tarnt. Und es hindert mich daran einen genauen Scan von ihnen zu bekommen.“ „Luna, Artemis, sucht euch Deckung“, befahl Venus. „Alle anderen stellen sich Rücken an Rücken.“ Die zwei Katzen bewegten sich schnell und die Kriegerinnen bildeten zur Verteidigung ein Viereck. „Zehn Meter“, sagte Merkur in dem Moment als sich der erste der Jem'Hadar enttarnte und feuerte, gefolgt von mehreren anderen. Die Kriegerinnen verteilten sich um dem Feuer auszuweichen. Im nächsten Moment hallte das Gebiet auch schon von ihren Angriffsrufen wider. Kira sah sich in der Gegend um, die den Ort umgab, zu dem sich das Außenteam gebeamt hatte, und war dankbar, dass sie Kleidung für kaltes Wetter trugen. Dass sie, Dax und Worf solche Kleidung trugen, verbesserte sie sich in Gedanken. Odo musste sich dank seiner einzigartigen Physiologie natürlich nicht so gegen das Klima schützen. Sie betrachte wieder zweifelnd das schwarze Loch über dem Eisfeld. „Das ist ein Portal in ein anderes Universum?“ „Eher eine andere Dimension, eine die eine leichte Abweichung zu dieser hier darstellt“, korrigierte Dax sie, die mit einem Tricorder herumhantierte. Die Trill Wissenschaftsoffizierin scannte fleißig die Umgebung, während Kira und Worf mit gezogenen Phasern Ausschau hielten. Odo sah sich ebenfalls um, hatte aber keine Waffe. „Und nach diesen Anzeigen würde ich sagen, dass es vor Jahrhunderten... nein, Jahrtausenden auf künstliche Art entstanden ist.“ Kira nickte, sie war etwas beeindruckt. „Das Portal? Beeindruckend, aber wir sind schon früher auf so etwas gestoßen.“ „Nein, nicht das Portal“, erwiderte Dax. „Die andere Dimension.“ „Was?“ Kira hatte Schwierigkeiten zu schlucken. Sie konnte glauben, dass der Himmlische Tempel – das Wurmloch – künstlicher Natur war, aber dass etwas eine ganze eigene Realität erschaffen konnte? Das war etwas ganz anderes. Ein Grummeln, das wie weit entfernter Donner klang, brachte sie in die Gegenwart zurück. Dax regelte einige Einstellungen an ihrem Tricorder neu und verbreiterte den Scanbereich. „Ich empfange riesige Energieentladungen und etwas, das Waffenfeuer zu sein scheint. Entfernung: etwas über einen Kilometer.“ Worf nickte. „Die Sailorkriegerinnen“, verkündete er. „Zweifellos kämpfen sie gegen die Jem'Hadar, die wir vom Orbit aus entdeckt haben.“ „Die Waffensignatur scheint typisch für Jem'Hadar-Waffen zu sein“, bestätigte Dax. „Dann lassen Sie uns gehen“, sagte Kira fest. „Sie werden unsere Hilfe gegen die Jem'Hadar brauchen. Odo, sehen Sie sich schon mal um.“ „Gut, Major.“ Der Wechselbalg änderte seine Gestalt zu der eines corvellianischen Schneefalken und flog davon. Die anderen folgten an dem Packeis entlang so schnell sie konnten. „Ich glaube nicht, dass die Kriegerinnen unsere Hilfe brauchen werden, Major“, bemerkte Worf. „Ich hoffe, Sie haben recht, Worf.“ „Das habe ich“, antwortete der Klingone selbstsicher. Stille legte sich über die drei als sie sich darauf konzentrierten, den Weg zum Kampf hinter sich zu bringen. Wieder und wieder durchbrach das Geräusch von Donner die Stille, obwohl die Zeit zwischen dem Grollen länger wurde, je näher sie kamen. Sicher weil die Zahl der Jem'Hadar abnahm, vermutetet Worf. „Sie sollten genau hinter dieser Erhebung sein“, sagte Dax, die immer noch mit ihrem Tricorder beschäftigt war. „Nur etwas mehr als hundert Met... Moment!“ Dax gab in schneller Folge Anweisungen in das Gerät ein und versuchte den Sinn in den Daten zu erkennen, die es ausspuckte. „Da bildet sich eine Art Raumanomalie.“ „Meine Güte, was haben wir denn hier?“ Die drei fuhren zum Ursprung der Stimme herum, der sich in einem Wirbel Kirschblüten zu einer blonden Humanoiden materialisierte, die drei Meter über ihnen schwebte. „Ihr drei seid bestimmt nicht von hier.“ „Zoisite“, murmelte Worf, womit er die unausgeprochene Frage der anderen beantwortete. „Kennen wir uns?“ fragte Zoisite. „Ich bezweifle es, da es scheint als wären wenigstens zwei von euch nicht von diesem Planeten. Besonders der Hässliche da drüben“, sagte sie und deutete auf Worf. Der Klingone knurrte sie an, aber es war Dax die antwortete. „Da müssen Sie gerade reden, Fräulein... wenn Sie das wirklich sind.“ „Was?!“ Zoisite kreischte beinahe. „Sie haben mich schon verstanden. Für jemanden, der sich als Frau ausgibt, lassen Sie aber viel zu wünschen übrig.“ Das ließ Zoisite die Zähne zusammenbeißen und tiefrot anlaufen. Kira warf Dax einen seltsamen Blick zu, war aber vorsichtig den General des Königreich des Dunklen nicht ganz aus den Augen zu lassen. „Wovon reden Sie, Dax?“ „Können Sie das nicht sehen?“ fragte die Trill. „Ich habe eine Menge weibliche Wesen in dreihundert Jahren gesehen und sie erfüllt die Bedingungen ja wohl kaum.“ Kira sah zurück zu Zoisite. „Scheint mir weiblich genug.“ Dax schüttelte den Kopf. „Worf?“ „Ich habe keine Meinung zu dem Thema.“ „Jetzt macht mal halblang, ihr zwei“, sagte Dax. „Wenn das eine Frau sein soll, dann fehlt ihr aber etwas in... gewissen Bereichen.“ Zoisite starrte sie finster an und knurrte zornig. „Ihr... ihr... Dafür werdet ihr zahlen! ZOI!!!“ Sie schwang ihre Hand in ihre Richtung und ließ Dutzende Kristallsplitter auf sie zufliegen. Die drei Offiziere wichen dem Angriff aus, wobei sie unterschiedliche Richtungen einschlugen. Kira nutzte ihre Reflexe, die durch die Jahre im bajoranischen Widerstand geschärft worden waren, rollte über den Boden, zielte und feuerte ihren Phaser in einer einzigen fließenden Bewegung. Der Energierstrahl traf Zoisite voll und sie erbebte unter dem Schlag. Worf und Dax folgten schnell mit ihren Phaserschüssen. Der General des Königreichs des Dunklen schwankte unter der Wucht mehrerer Phasertreffer, dann verschwand sie auf die gleiche Weise wie sie gekommen war. „Das war leicht“, meinte Dax. „Leicht?“ rief Kira aus. „Unsere Phaser standen auf Stufe acht. Das hätte sie umbringen sollen.“ „Meiner war auf sechzehn“, sagte Worf und zog damit einen verblüfften Blick von den beiden anderen auf sich. „Sechzehn!“ Kira schüttelte den Kopf. Ein Phaser mit so einer hohen Einstellung konnte mehrere Kubikmeter Stein verdampfen. „Wir hatte Glück, dass wir sie überraschen konnten“, sagte Worf. „Wir sollten nicht darauf zählen, dass uns das noch einmal gelingt. Das nächste Mal wird sie auf unsere Waffen vorbereitet sein.“ Kira nickte. „Lassen Sie uns hier verschwinden. Wenn sie sich dorthin teleportiert hat, wo die Sailor Kriegerinnen gegen die Jem'Hadar kämpfen, wird Odo Hilfe brauchen. Viel Hilfe.“ Sie rannten los und dachten nicht länger daran wie kalt es war. Sisko sah zu wie das Trümmerfeld langsam am Sichtschirm vorbeizog, während die Defiant im Kriechtempo hindurchflog. Er drehte sich ungeduldig zu O'Brien. „Nun, Chief?“ Der Chief erwiderte den Blick entschuldigend. „Es tut mir Leid, Sir. Es ist schwer in diesem Plasmafeld die Boje zu erfassen. Und dass wir getarnt sind macht es auch nicht leichter.“ Er verstummte als ein Sensor piepte und murmelte einen alten irischen Fluch. „Das hatte ich befürchtet. Das Plasmafeld stört die Tarnvorrichtung. Wir müssen sie abschalten bevor sie sich überlädt.“ Sisko bedachte kurz die Situation. Zwar würde sie das Aufheben der Tarnung angreifbar machen, doch durch die Informationen der Boje würden sie auch fähig sein, viel schneller auf einen Angreifer zu reagieren. „Nun gut. Deaktivieren Sie die Tarnvorrichtung.“ Die Beleuchtung des Raums erhellte sich als die Tarnvorrichtung abgeschaltet wurde. Nach einem Moment nickte O'Brien zufrieden. „Hab sie. Ich beame sie jetzt an Bord.“ „Gut. Steuer, bringen Sie uns aus dem Plasmafeld. Ich möchte so bald wie möglich die Tarnung wieder einsetzen können.“ „Aye, Sir“, erwiderte Bashir. Sisko wandte sich an den Ingenieur. „Chief, gibt es irgendwelche Anzeichen was für eine Art Schiff das war?“ O'Brien brauchte einen Moment, die Trümmer um sie herum zu analysieren. „Wenn man von den vorhandenen Materialien ausgeht, sieht es aus als wäre die Hülle aus einer Tritaniumlegierung gewesen... es war definitiv ein Sternenflottenschiff.“ Alarmsirenen erklangen in Siskos Kopf. Er hatte das ungute Gefühl, dass er wusste was die Identität des anderen Schiffes war. „Von der Größe her könnte man Miranda-Klasse sagen... oder vielleicht Constellation-Klasse. Definitiv zu klein um ein Excelsior-Schiff zu sein. Ich überprüfe jetzt den Energieverfall um zu sehen, ob ich die Waffen, die die Angreifer benutzt haben, identifizieren kann.“ Er fluchte wieder leise, als die Ergebnisse auf dem Monitor erschienen. Er hatte sie halb erwartet, aber es jetzt bestätigt zu bekommen war wieder etwas anderes. „Es sieht aus, als hätten die Angreifer einen Polaronstrahl benutzt.“ Sisko nickte. „Das Dominion.“ Wenn man bedachte, dass sie Jem'Hadar Lebenszeichen auf der Erde entdeckt hatten, war das weder für Sisko noch für sonst jemanden auf der Brücke eine Überraschung. Aber es machte die Sache trotzdem kompliziert. „Ja Sir“, erwiderte der Chief. Wie aufs Stichwort erklang ein weiterer Sensoralarm an der Taktikstation. Der taktische Offizier sah ihren Captain an. „Sir, wir haben gerade zwei Jem'Hadar Angriffsschiffe auf Abfangkurs entdeckt. Sie müssen auf der anderen Seite des Plasmafeldes gewesen sein, als wir uns genähert haben.“ „Kampfstationen“, sagte Sisko automatisch. Um sie herum leuchtete die Alarmbeleuchtung auf, ergänzt von einer warnenden Sirene. „Chief, können wir uns wieder tarnen, bevor sie uns erreichen?“ „Nein Sir“, antwortete der Ingenieur. „Sie werden uns abfangen gerade bevor wir das Plasmafeld verlassen können.“ Sisko runzelte die Stirn, obwohl er diese Antwort erwartete hatte. „Dann müssen wir uns hier halten. Fliegen sie genau auf sie zu, voller Impuls.“ Die Defiant schoss vorwärts als der mächtige Impulsantrieb hochschaltete. Das kleine Raumschiff drehte sich zu den Jem'Hadar-Schiffen, rollte als Bashir Befehle eingab um dem feindlichen Feuer auszuweichen. „Richten Sie die Phaser auf das vorderste Schiff. Feuer!“ Mehrere Schüsse wurden von den Pulsarphasern abgefeuert und trafen das vorderste Jem'Hadar-Schiff. Die ersten paar wurden von den Schilden absorbiert, aber der nächste durchdrang und zerriss die Hülle. Das Dominion-Schiff wurde zu einem riesigen Ball sich ausdehnenden Gases. Die Brücke erbebte und mehrere Konsolen sprühten Funken als das verbleibende Schiff Schuss für Schuss auf die Defiant abfeuerte. Wie immer drangen die Waffen des Dominion genau durch ihre Schilde und trafen direkt auf die Schiffshülle. „Ausweichmanöver Delta!“ befahl Sisko. Als Bashir sich bemühte dem nachzukommen, fuhr er fort: „Schadensbericht!“ „Die ablative Rüstung ist um dreißig Prozent runter“, erwiderte O'Brien, der seine Stimme über den Lärm erheben musste. „Und haben wir eine gebrochene Plasmaleitung auf Deck Drei“ „Steuer, hart wenden“, befahl Sisko. „Bringen Sie uns zurück durch das Plasmafeld, maximaler Impuls.“ Die Defiant führte eine Wende aus und raste zurück durch die Wand aus energiegeladenem Gas. Das Jem'Hadar Schiff folgte ihnen und feuerte weiter. Der Sichtschirm begann zu flackern. „Sir, bei dieser Geschwindigkeit werden wir jeden Moment die Sensoren verlieren“, warnte O'Brien seinen Captain. „Wir werden so blind wie eine tiberianische Fledermaus sein.“ Sisko nickte. „Ebenso wie sie. Nachdem wir durchgeflogen sind“, erwiderte er. O'Brien grinste als er verstand, was der Captain plante, kurz bevor der Sichtschirm nur noch ein Durcheinander von Statik zeigte, da die Interferenz zu stark wurde, als dass der Computer sie noch kompensieren konnte. „Doktor, sobald wir das Plasmafeld hinter uns haben, wenden Sie und halten das Schiff an. Machen Sie Quanten-Torpedos bereit.“ Dank Bashirs Eingaben, machte die Defiant noch eine enge Wende und blieb dann stehen. Das Jem'Hadar Schiff, das für den Moment blind war, folgte ihrem früheren Kurs. „Feuer!“ befahl Sisko. Zwei Quanten-Torpedos wurden abgeschossen und rasten aus das feindliche Schiff zu. Es entdeckte das Feuer im letzten Moment und versuchte, den Schüssen auszuweichen, aber es war viel zu spät zu reagieren. Die Waffen trafen ins Schwarze und das Schiff des Dominion explodierte. Sisko spürte grimmige Befriedigung und sah zu seinem Technikoffizier. „Funktioniert die Tarnvorrichtung?“ „Ja Sir“, antwortete O'Brien nachdem er kurz nachgesehen hatte. „Gut. Aktivieren Sie die Tarnung und bringen Sie uns in eine Position, aus der wir das Außenteam zurückbeamen können.“ Die Erde wurde auf dem Schirm schnell größer als Bashir die notwendigen Kurskorrekturen vornahm. „Chief, sobald die Reparaturen beendet sind, will ich, dass Sie mit der Analyse der Logboje anfangen. „VENUS CRESCENT BEAM SMASH!“ rief Venus, ließ ihren Angriff zum wie es schien hundertsten Mal in den letzten paar Minuten los und die Jem'Hadar, auf die sie gezielt hatte, gingen zu Boden. Überall um die Kriegerinnen herum lagen verstreut Körper der Krieger des Dominion, insgesamt beinahe zwei Dutzend. Nur einer stand noch und er zielte auf Jupiter und feuerte. Die hochgewachsene Kriegerin duckte sich und wich nach rechts aus, womit sie diesem Energiestoß ebenso wie all den anderen entging. Man konnte den Geruch von Ozon wahrnehmen als sie ihre Kräfte herbeirief: „JUPITER THUNDER CRASH!“ Sie hatte richtig gezielt und der letzte Jem'Hadar fiel. Sie standen nach Atem ringend da und sahen sich nach anderen Feinden um. Als sie sahen, dass die Umgebung für den Moment sicher war, verließen die beiden Katzen ihre Deckung. „Bist du OK, Mars?“ fragte Artemis. Sie hatten alle kleinere Verletzungen, meist von den Fäusten der Jem'Hadar, aber Mars war von einer Waffenentladung in die Schulter getroffen worden. „Ja, es geht mir gut. Es ist nicht so...“ Ihre Stimme wurde zu einem schmerzerfüllten Zischen als Merkur die Wunde untersuchte.“ „Natürlich“, sagte die blauhaarige Kriegerin. „Ich habe dich kaum angefasst. Jetzt halt still, wenn ich versuche die Blutung zu stoppen.“ Mars nickte und Merkur konzentrierte sich auf die Wunde während die anderen Wache hielten. Sie erkannte erleichtert, dass keine Hauptarterien getroffen worden waren, aber es blutetet dennoch heftig. Ein Teil von ihr wunderte sich darüber, da so eine Energiewaffe die Wunde eigentlich kauterisieren sollte. Sie stellte das in ihren Überlegungen zurück und konzentrierte sich darauf einen behelfsmäßigen Verband anzulegen. Glücklicherweise war bei all den Leichen, die dort lagen, genug Material vorhanden, wenn man davon ausging, dass die Uniformen einigermaßen sauber waren. Ein schneller Scan zeigte, dass das der Fall war und sie riss mehrere Streifen von einer ab. Mars versuchte stillzuhalten um Merkur ihre Arbeit beenden zu lassen, aber es war nicht leicht, so wie die Wunde pochte. Aber Merkur machte gute Forstschritte und war beinahe fertig als Mars ein warnendes Brummen in ihrem Kopf verspürte. Ihr Kopf fuhr hoch und sie alarmierte die anderen. „Etwas kommt!“ Kunzite materialisierte sich nur Sekunden nach ihrem Alarm, aber er schien keine Notiz von den Kriegerinnen zu nehmen. Statt dessen starrte er auf die gefallenen Jem'Hadar. „Schade. Ich hätte gedacht, dass sie sich besser schlagen würden.“ „Wieder falsch, Weißschopf“, zischte Mars während Merkur schnell den Verband festband. „Du bist als nächster dran!“ Der weißhaarige General drehte sich um und betrachtete die vier Kriegerinnen gelassen. „Das glaube ich nicht.“ „Auf ihn, Jupiter!“ rief Venus. „VENUS CRESCENT BEAM...“ „JUPITER THUNDER...“ „SMASH!“ „CRASH!“ Die zwei Angriffe verschmolzen zu einem und schossen direkt auf Kunzite zu. Er betrachtete das herankommende Feuer mit einem arroganten Hohnlächeln im Gesicht. Einem Lächeln, das gerechtfertigt war, als der Angriff an seinem Kraftfeld abprallte. Mars wollte gerade ihre eigenen Kräfte zum Einsatz gegen den General des Königreichs des Dunklen ringen, doch etwas traf sie in die Seite und warf sie zu Boden. „Was zum...?“ Sie sah zu dem, was sie getroffen hatte, hinüber und war überrascht, einen großen Vogel zu sehen, dem eines von Zoisites Kristallmessern im Flügel steckte. „Blöder Vogel!“ hörte sie Zoisite fluchen. „Du hast meinen Treffer ruiniert...“ Zoisite verstummte erstaunt und der Kampf stockte für den Moment als alle sahen, was sie so verblüfft hatte. Der „Vogel“ war zu einer großen gelatineartigen Masse geworden und wechselte die Gestalt zu einem humanoiden Mann, der eine braune Uniform trug. „Das Vergnügen ist ganz meinerseits“, sagte er ruhig und ließ den Kristallsplitter auf das Eis fallen. Mars versuchte nicht mit offenem Mund dazustehen. Der Mann war der Formwandler, den sie in ihrer Vision gesehen hatte. Zoisite andererseits zitterte vor Zorn. Erst waren da diese drei Fremden, die sie gedemütigt hatten und sie gezwungen hatten, den Rückzug anzutreten. Jetzt tauchte dieser Formwandler aus dem Nichts auf und machte die perfekte Möglichkeit aus dem Hinterhalt auf Mars zu schießen zunichte. „Freu dich, solange du kannst, Formwandler. Es wird das letzte Mal sein, dass du die Gelegenheit dazu hast. ZOI!“ Odo entspannte seinen Körper automatisch, so dass er in seinen natürlichen gelatineartigen Zustand zurückkehrte, aber die Wucht des Aufpralls reichte aus, ihn mehrere Meter zurück, tief in eine Schneewehe zu schleudern. Zoisite grinste und lachte laut auf. „Na, jetzt ist er wohl auf Eis gelegt.“ „Und ich kann das selbe bei dir machen!“ rief eine Stimme von hinter und unterhalb von ihr. Zoisite fuhr herum gerade als die Stimme fortfuhr: „MERCURY ICE BUBBLES... FREEEZE!“ Eine Welle superkalter Energie griff nach Zoisite und sie verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Normalerweise konnte sie einem solchen Angriff widerstehen, aber sie war noch immer geschwächt von den Energiewaffen der Fremden. Ihr einziger Ausweg war die Flucht. Ein Wirbel aus Kirschblüten umhüllte sie als sie sich bereitmachte sich fort zu teleportieren. „Oh nein, das wirst du nicht!“ grollte Mars. „MARS FIREBIRD... STRIKE!“ Der Vogel aus Feuer umhüllte den General und als die brennende Hitze ihre Verteidigung überwältigte, schrie sie vor Schmerz auf. Es war ein kurzer Schrei. „ZOISITE!“ Kunzite fuhr zu ihr herum, aber es war bereits zu spät. Alles was von Zoisite übrig blieb, war eine Aschewolke, die vom Wind vertrieben wurde. „Dafür werdet ihr zahlen!“ schrie er. Er breitete die Arme aus und feuerte zwei mächtige Energiestöße auf die Kriegerinnen ab, die ihm am nächsten waren: Sailor Venus und Sailor Jupiter. Die zwei Kriegerinnen wurden auf das Eis geschleudert und blieben regungslos liegen. „MINAKO!“ Mit einem Schmerzensschrei warf sich Artemis ohne nachzudenken auf Kunzite. Der General des Königreichs des Dunklen knurrte und schleuderte erbarmungslos einen Energiestoß auf die weiße Katze. Artemis fiel neben Venus zu Boden. „NEIN!“ Mars schleuderte einen starken Feuerangriff auf Kunzite, aber er prallte harmlos von seinem Kraftfeld ab, ebenso wie Merkurs Eisangriff. „Zwei erledigt, bleiben noch zwei. Macht's gut, Sailorkriegerinnnen!“ Kunzite sammelte Energie für einen letzten Angriff. Aber bevor er das tun konnte, bebte das Eis unter ihm. Plötzlich öffnete sich der Boden und ein Stein erschien. Er schoss vorwärts und landete auf Kunzite, womit er den General zu Boden zwang. Odo wechselte wieder die Form und morphte von einem Horta zurück zu seiner normalen humanoiden Erscheinungsweise. Seine Arme ließ er jedoch gelatineartig und wickelte sie um Kunzite. „Es scheint Neflite hat gelogen, als er sagte, dass da nur ein Formwandler war“, sagte Kunzite im Plauderton. „Sie haben andere wie mich gesehen? Und wer ist Neflite?“ verlangte Odo zu wissen. „Ich werde dich zu ihm schicken“, erwiderte Kunzite tonlos und ließ einen Energiestoß in Odo fließen, was diesen zum Taumeln brachte und ihn zwang, den General loszulassen. Kunzite hob die Arme und schickte noch einen Stoß in Odo, mit dem er dieses Mal den Constable mit voller Wucht erwischte. Odo flog zum zweiten Mal und krachte in Mars und Merkur. Kunzite stand langsam auf und seine Augen funkelten vor Zorn. „Jetzt werdet ihr sterben, Sailorkriegerinnen.“ Er wollte gerade ein Sperrfeuer auf sie loslassen, als eine Hand ihn am Arm packte. „Falsch“, sagte Jupiter schwach. Eine Spur von Ozon war wahrnehmbar als sie ihre Kraft zu sich rief. „JUPITER THUNDER CRASH!“ Die hochgewachsene Kriegerin und der General schrien beide auf, als die Energie von Jupiters Angriff ihn durchfuhr und sie in dem Rückstoß ihrer eigenen Kraft gefangen war. Jupiter stürzte bewusstlos zu Boden, während Kunzite auf die Knie fiel. „Makoto!“ Mars kämpfte sich von Odo frei, wie auch Merkur, aber es war als versuche man aus einem Teich Sirup zu kommen und es half auch nicht weiter, dass Odo versuchte sich sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn zu sammeln. Wenn sie loskam bevor sich Kunzite erholen konnte, hätte sie eine Chance ihn auszuschalten. Viel zu schnell erholte sich Kunzite jedoch und kam unsicher auf die Füße. Er sah wütend auf die gefallene Jupiter herab. „Netter Versuch, Mädchen“, keuchte er, „aber nicht gut genug.“ „Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, muss man dem Bösewicht eben noch eins verpassen.“ Kunzite wandte sich zum Ursprung der Stimme um und war überrascht Venus neben ihm stehend zu finden. Ihr Zeigefinger war auf seinen Kopf gerichtet. Minako kämpfte darum auf den Füßen und bei Bewusstsein zu bleiben. Die Schmerzen ihrer Wunden waren beinahe überwältigend, aber sie spürte, dass sie noch genug in sich für einen guten Schuss hatte. Einen der gut genug war, Kunzite zu erledigen, hoffte sie, denn sie würde Mars und Merkur nicht mehr lange eine Hilfe sein. Sie musste ihn hier und jetzt kriegen, um ihnen die Chance zu geben, Beryl zu erledigen. Das allein zählte. Venus lehnte sich nach vorne bevor Kunzite reagieren konnte und berührte seine Stirn mit der Spitze ihres Zeigefingers. „Hasta la vista, Hübscher! VENUS CRESCENT BEAM SMASH!“ Der Rückstoß ihres Angriffs blendete für einen Moment diejenigen, die zusahen, aber als es sich verzogen hatte, sahen sie nur Venus am Boden liegen. Keine Spur von Kunzite war geblieben außer einem bisschen Staub. Merkur kämpfte sich auf die Beine, wobei ihr teilweise die Tatsache hilf, dass Odo es geschafft hatte, sich wieder neu zu bilden. Aber bevor sie zu einer der verletzten Kriegerinnen kommen konnte, rannte eine Frau, die sie noch nie gesehen hatte, zu ihnen und kniete sich hin. Mars sah genau zu als Dax ihre Tricorder benutzte. „Was macht sie?“ „Ich glaube sie scannt sie. Aber ich habe noch nie so ein Gerät gesehen?“ Mars hatte noch mehr Fragen, aber die waren schnell vergessen als sie die beiden anderen Neuankömmlinge sah. Beide hatte Gesichtszüge, die zeigten, dass sie keine Menschen waren, aber das war es nicht was sie verblüffte. Jeder von ihnen, einschließlich des Formwandlers und der Frau, die sich um Venus und Jupiter kümmerte, war erschienen als sie das letzte Mal im Feuer gelesen hatte. Aber was bedeutete das? Waren sie Verbündete? Oder neue Feinde? Kira half Odo auf die Füße. „Sind Sie in Ordnung, Odo?“ Der Constable nickte. „Ein bisschen durchgeschüttelt, aber sonst geht es mir gut, Major. Die... Gegenwehr war etwas heftiger als ich erwartet hatte.“ „Zoisite?“ fragte Kira „Und Kunzite“, bestätigte Odo. „Letztlich haben diese beiden sich mit ihr beschäftigt, während sie“ er deutete auf die verletzten Kriegerinnen, „ihn erledigen konnten.“ Kira nickte, aber was sie sagen wollte blieb ihr im Hals stecken als sie den ersten guten Blick auf das Schlachtfeld und auf die Leichen von zwei Dutzend Jem'Hadar bekam, die inmitten von Eis und Schnee lagen. Worf bemerkte den überraschten Blick. „Glauben Sie immer noch, dass sie unsere Hilfe gegen die Jem'Hadar brauchen, Major?“ „Kira!“ rief Dax bevor sie antworten konnte. Kira drehte sich um und sah wie Dax eine bewusstlose Katze aufhob. Sie hatte die Jacke ausgezogen und benutzte sie um zu versuchen Venus warm zu halten. „Diese beiden sind schwer verletzt. Wenn sie eine Chance haben sollen, müssen wir sie auf die Defiant bringen.“ Sie zitterte und fügte hinzu: „Und bevor ich noch erfriere.“ „Gehen Sie“, befahl Kira. „Einen Moment!“ rief Mars aus. „Wohin gehen?“ „Wir haben ein Raumschiff in der Umlaufbahn“, versuchte Dax zu erklären, dann zuckte sie mit den Schultern. „Es ist eine lange Geschichte und sie haben nicht die Zeit dafür...“ Sie klopfte auf ihren Komunikator. „Dax an Defiant.“ „Was gibt es“, antwortete Siskos Stimme. „Medizinischer Notfall. Vier direkt auf die Krankenstation beamen.“ Eine Sekunde später umhüllte ein blauweißer Schleier die vier und sie verschwanden. Kira wandte sich an die verbliebenen Kriegerinnen. „Okay, kurze Vorstellungen. Ich bin Major Kira Nerys, das ist Lieutennant Commander Worf und Odo habt ihr schon getroffen. Jetzt könntet ihr zwei uns vielleicht eine Vorstellung davon vermitteln, was hier vorgeht.“ Mars erwiderte mit Schärfe: „Ich glaube Sie sind diejenigen, die erklären sollten, was sie vorhaben. Und was Sie mit ihm zu tun haben!“ Sie drehte sich um und richtete einen anklagenden Finger auf Odo. „Was habt ihr denn gegen Odo?“ fragte eine überraschte Kira. Mars gab keine Antwort als den Constable weiter wütend anzustarren. Odo seinerseits erwiderte ihren Blick abschätzend. Nach einem Moment sagte er: „Nichts zu danken.“ Die rabenhaarige Kriegerin war verblüfft. „Hä?“ „Dass ich dir das Leben gerettet habe.“ „Er hat recht, Mars“, warf Merkur ein. „Wenn er nicht gewesen wäre, hätte Zoisite uns umgebracht.“ „Ja, das ist wahr“, stimmte Mars mürrisch zu. Odo schnaubte. „Deine Dankbarkeit ist überwältigend.“ Merkur legte eine beruhigende Hand auf den Arm ihrer Freundin. „Nicht jetzt, Mars.“ Sie wartete bis sich Mars Temperament etwas gelegt hatte, dann wandte sie sich an Odo. „Bitte versuchen Sie zu verstehen, aber Sie sind nicht der erste Formwandler, auf den wir treffen, und das was nicht... erfreulich für uns. Eine gute Freundin von uns wurde von ihm getötet.“ „Ihr meint, ihr habt andere Wechselbalge vor mir getroffen?“ fragte Odo. „Kunzite sagte etwas von einem anderen.“ „Oh, so nennen Sie sich?“ fragte Merkur und machte einen Eintrag in ihren Handcomputer. „Ja, haben wir, vor mehreren Monaten. Ich habe mich immer gefragt, ob es noch andere gibt... und ich bin froh zu sehen, dass Sie nicht genauso wie der andere sind.“ „Ich bin nicht wie andere meines Volkes“, sagte Odo. „Das ist gut zu wissen.“ Sie sah von ihrem Computer auf. „Wissen Sie etwas über Ihre Entwicklung?“ Bevor Odo sagen konnte, dass er sehr wenig darüber wusste, wie sich Wechselbalge entwickelt hatten, warf Kira ein: „Das mag sehr interessant sein, aber ich würde gern wissen, was hier verdammt noch mal vor sich geht!“ Sie betrachtete die beiden prüfend, als bemerke sie ihre Kostüme zum ersten Mal. „Und warum verdammt noch mal, erfriert ihr in diesem Aufzug nicht?!?“ „Der Effekt der Verwandlung schützt uns vor klimatischen Extremen“, erwiderte Merkur automatisch. „Wir haben keine Zeit hierfür“, sagte Luna. „Wir müssen Beryl aufhalten, bevor sie Metallia entfesselt. Wir werden später versuchen Ihre Fragen zu beantworten, Major.“ Wenn es ein später gibt, fügte sie im Stillen dazu. „Luna hat recht“, sagte Mars. „Komm schon, Merkur. Jetzt hängt es von uns ab.“ Die zwei verbliebenen Kriegerinnen und Luna rannten auf das Dimensionsportal zu. Das Außenteam warf einander einen Blick zu, dann folgten sie ihnen. Sie waren gerade erst ein paar Schritte weit gekommen als eine Gestalt vor ihnen auftauchte und ihnen den Weg versperrte. Er war in eine schwarz-silberne Rüstung gekleidet, trug einen Umhang und hatte ein Schwert in der Hand. „Ich wusste, dass diese zwei bei dem Versuch euch aufzuhalten versagen würden. Aber macht euch keine Illusionen, Sailorkriegerinnen... Ihr werdet nicht an mir vorbeikommen.“ „Wer ist das jetzt?“ fragte die frustrierte Kira Worf. Mars antwortete bevor der Klingone es tun konnte. „Mamoru“, hauchte sie. Verwirrung zeigte sich in seinem Gesicht. „Wer ist Mamoru? Mein Name ist Prinz Endymion.“ Sisko starrte besorgt auf den Sichtschirm als überall um ihn herum Sensoralarme losgingen. Das Energiefeld in der Arktis, das sie beobachtet hatten, hatte in den letzten paar Minuten angefangen exponentiell zu wachsen und drohte in einem dimensionalen Übergang zu enden. Sehr bald würden Streitkräfte des Königreichs des Dunklen ungehindert auf die Erde kommen können. Er schauderte bei dem Gedanken, was für Zerstörungen das nach sich ziehen würde, wenn man bedachte, was für einen Widerstand sie in der Vergangenheit gegenüber Waffen der Sternenflotte gezeigt hatten. Eine Erde mit bloßen Waffen des zwanzigsten Jahrhunderts hätte keine Chance. O'Brien warf ebenfalls einen Blick auf den Bildschirm an seiner Station, aber er war weniger besorgt. Schließlich hatte er gesehen, wie die Kriegerinnen die Borg besiegt hatten und sie waren bereits mit Beryl vor ihrem Ausflug auf die Enterprise D fertig geworden, also sollten sie das jetzt auch schaffen... hoffte er. „Sailor Moon sollte jetzt jeden Moment die Kraft des Silberkristalls loslassen.“ „Das glaube ich nicht, Chief.“ Die beiden sahen zur Steuerbordseitentür, wo Dax gerade die Brücke betrat. Sie ging hinüber zum Steuer, wo sie den Offizier ablöste, der Bashir ersetzt hatte. Der Doktor war zu der kleinen Krankenstation der Defiant geeilt, als Dax Hilfe für einen medizinischen Notfall gerufen hatte. „Ich habe nur vier Kriegerinnen gesehen als ich da unten war. Und Sailor Moon war keine von ihnen.“ „Was zum...“ stotterte O'Brien bestürzt. „Sie muss doch dort sein!“ „Sie war es aber nicht.“ „Korrigieren Sie mich, wenn ich da falsch liege, aber wenn Sailor Moon nicht da ist, bedeutet das doch keinen Silberkristall“, sagte Sisko. „Ja. Und ohne den können sie Beryl nicht besiegen“, fügte Dax hinzu. Sisko runzelte die Stirn. „Wenn das der Fall ist, sieht es aus als ob es von uns abhängt.“ O'Brien sah seinen Captain an, als hätte der den Verstand verloren. „Uns?!?“ Dax sah selbst nicht zu optimistisch aus. „Benjamin, ich weiß nicht wieviel wir realistischerweise tun können um sie aufzuhalten.“ „Das ist mir klar, alter Mann. Aber ich werde nicht hier oben sitzen und einfach zusehen wie die Erde, welche Erde auch immer, überrannt wird. Sie müssen herausfinden, wie wir den dimensionalen Übergang hierher verhindern können... und das schnell!“ „Ihr werdet nicht an mir vorbeikommen“, wiederholte Endymion. „Das werden wir sehen“, erwiderte Worf, hob den Phaser und feuerte. Und er hätte wohl auch getroffen, wenn ihm nicht Mars in den Arm gefallen wäre. „Nein! Tun Sie ihm nichts!“ Worf funkelte auf sie herab. „Mein Phaser war auf Betäubung eingestellt! Er hätte keinen Schaden davongetragen!“ Er zielte wieder mit seiner Waffe, doch dann bemerkte er eine schwarze Rose, die sich hineingebohrt hatte. Endymion lächelte und richtete sein Schwert auf Worf. „Wie ich sagte, ihr werdet nicht an mir vorbeikommen.“ Worf warf die nutzlose Waffe weg und kam näher, wobei er sein Mek'leth zog. Endymion schlug nach ihm, aber der Klingone konnte den Schlag parieren und mit einem eigenen Angriff antworten. „Ihr drei geht weiter“, befahl Kira, die zusah, wie die beiden Schläge austauschten. „Wir werden ihn beschäftigen, so dass ihr machen könnt, was immer ihr machen sollt.“ Sie und Odo bewegten sich um die beiden Kämpfer herum und hielten nach einer Möglichkeit Ausschau Worf zu helfen. „Gut“, antwortete Luna. „Lasst uns gehen!“ Sie rannte auf das Portal zu, gefolgt von den beiden verbliebenen Kriegerinnen. Sie waren nur ein paar Schritte weit gekommen, als schwarze Energie aus dem Portal strömte und alles Sonnenlicht abschnitt. In nur ein paar Sekunden, war die Lichtstärke um sie herum zu der von Dämmerlicht, wie es unter Wasser herrscht, gefallen. Im selben Moment erschien Königin Beryl vor ihnen, einen riesige, monströse Gestalt hinter ihr. „Wir sind zu spät“, flüsterte Luna mit entsetzter Stimme. „Nun, Sailorkriegerinnen, ihr habt völlig versagt. Trotz eurer Anstrengungen ist Königin Metallia jetzt endlich frei! Und jetzt wird die Welt – und bald das Universum – mir gehören!“ Sie warf den Kopf zurück und lachte. Kira hatte in dem Moment, in dem Beryl auftauchte hinter sich geblickt und sah die Schadenfreude der Königin. „Ich kann sie wirklich nicht leiden“, murmelte Kira. „Sie erinnert mich an einen Cardassianer.“ „Ich glaube, da tun Sie den Cardassianern Unrecht“, sagte Odo. „Du hast noch nicht gewonnen, Beryl! Nicht solange wir noch leben!“ rief Mars trotzig. „Das lässt sich leicht beheben, Sailor Mars“, lachte Beryl. Worf sah seinen Vorteil, da Endymion durch Beryls Auftauchen abgelenkt war und lenkte seine Klinge mit dem Mek'leth nach unten, dann folgte ein Haken gegen Endymions Kinn mit dem Handrücken. Endymion stolperte zurück und Worf wollte gerade folgen als er von Odo zu Boden gerissen wurde. Der Grund des Constables wurde mehr als klar, als ein Energieblitz dort entlangzuckte, wo der Klingone gestanden hatte. Worf nickte Odo dankbar zu. „Wo ist Prinz Endymion?“ „Hat sich irgendwie wegteleportiert“, erwiderte Odo als sie wieder auf die Beine kamen. Beryl knurrte über diesen kleinen Rückschlag. „Vernichtet sie! Vernichtet sie sofort!“ Von Metallia kam ein lautes monströses Heulen als sie auf sie zugeschossen kam. Kira feuerte ihren Phaser auf das näherkommende Wesen, aber das hatte keine sichtbaren Auswirkungen. Sie schlug verzweifelt auf ihren Kommunikator. „Kira an Defiant! Nottransport, sieben Personen hochbeamen! JETZT!!“ „Wir haben unser Bestes gegeben, Mars!“ „Es war nicht gut genug, Merkur. Aber trotzdem danke.“ Die blauharrige Kriegerin nickte und die zwei Kriegerinnen machten sie für das letzte Gefecht bereit. In diesem Moment erfasste der Transporterstrahl die Gruppe und brachte sie auf die Defiant zurück. Kapitel 3: Tag der Katastrophe ------------------------------ {i]„Vielleicht ist heute ein guter Tag zum Sterben...“ -Lt. Commander Worf „Ich sage Ihnen, Worf, Krieg macht mehr Spaß wenn man gewinnt!“ -General Martok Aus dem Augenwinkel sah Sisko wie Kira energisch auf die Brücke schritt. „Stürmischer Ausflug, Major?“ „Das könnte man sagen“, antwortete sie. „Worf hat unsere Gäste zur Krankenstation gebracht, aber auf der Erde ist ein großes Problem, um das wir uns kümmern müssen. Da unten ist die Hölle losgebrochen. Im wahrsten Sinne des Wortes.“ „Ich weiß, Major“, erwiderte der Captain leise und deutete auf den Sichtschirm. Verwirrt wandte sich Kira zum vorderen Teil der Brücke und schnappte nach Luft als sie das Bild sah, das dort angezeigt wurde. „Mögen uns die Propheten beistehen...“ „Wir sollten nicht hier sein“, sagte Mars gerade als Worf sie zur Krankenstation führte. Sie hielt einen Moment inne, um Odo, der ihnen folgte, einen wütenden Blick zu zuwerfen. „Wir sollten zurück auf der Erde sein und versuchen, Beryl aufzuhalten.“ „Deine Einstellung ist lobenswert, aber ein solcher Versuch wäre dumm“, erwiderte Worf. „Ihr zwei habt nicht die Macht euch allein gegen Beryl zu stellen, von Metallia gar nicht zu reden. Jeder eurer Versuche das zu tun wäre eine sinnlose, wenn auch ehrenhafte, Geste.“ Mars sah für einen Moment so aus, als wolle sie widersprechen, dann gab sie nach. Sie hasste es, das zuzugeben, aber Worf hatte recht... Sie und Merkur hatten nicht die Macht Beryl zu besiegen, zumindest nicht ohne den Silberkristall. Und nun da Metallia erweckt worden war, gab es nur sehr wenig Hoffnung, dass sie an die Regenbogenkristalle kommen und sie dazu benutzen konnten, ihn wieder zu erschaffen. Sie betraten die Krankenstation und sie seufzte. Die Lage hatte nicht mehr so trostlos ausgesehen seit... Die rabenhaarige Kriegerin blieb wie angewurzelt stehen, kaum dass sie hereingekommen war. In der kleinen Krankenstation der Defiant waren zwei Betten und ein Mann, anscheinend der Doktor, arbeitete an einem. Auf dem anderen lag eine regungslose Gestalt, die mit einem Laken bedeckt war. „Nein...“ hauchte sie und starrte schockiert darauf. Nach einem Moment ging Merkur an ihr vorbei und hob das Lagen zögernd an. Darunter lag Sailor Venus. „Sie ist vor ein paar Minuten gestorben“, kam eine Stimme von hinter ihnen. Sie wandten sich zu Bashir um. Mit Bedauern in der Stimme fuhr er fort: „Es tut mir leid, aber ich konnte nichts mehr für sie tun... eigentlich für keinen von ihnen. Der Schaden durch... was immer das verursacht hat, war einfach zu groß und reichte bis auf zellulare Ebene.“ „Artemis?“ fragte Luna von ihrem Sitzplatz auf Merkurs Schulter. „Wenn damit die weiße Katze gemeint ist, dann fürchte ich, dass er bereits tot war, als er hierher gebracht wurde.“ „Und... Sailor Jupiter?“ fragte Merkur leise. Bashir öffnete den Mund um zu antworten, aber jemand anderes meldete sich zu Wort, bevor er das tat und sagte mit schwacher Stimme: „Ich bin noch hier... für eine kleine Weile jedenfalls.“ Die anderen beiden sahen Bashir an, in der Hoffnung, dass er etwas positiveres zu sagen hätte, aber er nickte nur in stummer Zustimmung. Merkur zog automatisch ihren Computer hervor und scannte Jupiter, aber sie sah schnell, dass der Doktor recht hatte. Die hochgewachsene Kriegerin hatte nicht mehr lange zu leben. „Nein!“ protestierte Mars und ging an Jupiters Seite. „Das kann nicht wahr sein! Sie wird wieder gesund...“ „Rei.“ Ihr Name ließ sie innehalten. Sie blinzelte und sah auf die hochgewachsene Kriegerin herunter, die sie mit festem Blick anstarrte. „Belüg dich nicht selbst. Doktor Bashir hat mir schon gesagt, wie schlecht es um mich steht.“ Sie warf dem Doktor einen Blick zu. „Wirklich schade, dass ich nicht bleiben kann. Er sieht genauso aus wie mein Ex-Freund.“ Ihre Feststellung erwischte Bashir offensichtlich unerwartet und er blinzelte überrascht. „Oh, Makoto...“ flüsterte Mars. Ein Teil von ihr spürte wie Merkur neben sie trat und wie Luna auf das Biobett neben Jupiter sprang. „Hey, ihr könnt euch über mich keine Sorgen machen“, sagte Jupiter. Sie verzog das Gesicht und Bashir wollte ihr eine Dosis mit dem Hypospray verabreichen, doch sie winkte ab. „Ihr müsst euch um Beryl kümmern. Ich wünschte ich könnte euch helfen, aber wenigstens haben ich und Venus Kunzite für euch erledigt.“ „Wir werden es natürlich versuchen“, sagte Merkur. „Aber ich weiß nicht, ob wir die Macht haben werden, das zu schaffen...“ „Ihr müsst“, bestand Jupiter. Eine weitere Schmerzwelle durchzog sie und sie packte fest Mars' Arm. „Versprecht mir das“, sagte sie und sah eindringlich erst Luna, dann Merkur und schließlich Mars an. „Versprecht mir, dass egal was nötig ist, egal was ihr tun müsst, ihr Beryl aufhalten werdet. Sonst wäre alles umsonst. Und nach allem, was wir durchgemacht haben, muss es doch eine Bedeutung haben...“ „Wir werden es tun“, sagte Luna. Die anderen beiden nickten nur. Sie wussten nicht ob sie es schaffen würden zu sprechen ohne in Tränen auszubrechen. „Gut“, sagte Jupiter. Dann bemerkte sie Worf, der hinter ihnen stand. Verwirrung zeigte sich auf ihrem Gesicht. „Seltsam... irgendwie fühle ich mich, als würde ich Sie kennen. Aber das kann nicht sein. Ich habe noch nie jemanden wie Sie gesehen...“ Ihre Stimme verlor sich als das Leben aus ihrem Körper floss. Das einzige Geräusch im Raum war das schrille Aufheulen von den Biomonitoren, das Bashir mit einer Berührung der Kontrollen zum Schweigen brachte. Er wollte gerade dem Trio sein Beileid aussprechen als ihn ein leises Grollen verstummen ließ. Kaum dass er ausgemacht hatte, dass es von Worf kam, warf der Klingone den Kopf zurück und ließ einen ohrenbetäubenden heulenden Schrei ertönen. Muniz sah von dem Torpedo, an dem er und O'Brien arbeiteten auf. „Was war das?“ „Meinen Sie dieses Heulen?“ fragte der Chief, der seine Aufmerksamkeit immer noch dem Torpedo widmete. Als Muniz nickte fügte er hinzu: „Das war Commander Worf, der das klingonische Todesheulen ausgestoßen hat.“ „Klingonisches Todesheulen?“ „Richtig.“ O'Brien sah Muniz an, sein Gesicht völlig ernst. „Es ist eine Tradition, die einige Klingonen beim Tod eines ihrer Genossen durchführen. Es ist eine Warnung an die Toten: Nehmt euch in Acht, ein Krieger kommt zu euch.“ Alle in der Krankenstation starrten Worf an. Das Heulen hatte sie offensichtlich erschüttert. Selbst Odo schien trotz seiner einzigartigen Physiologie verstört. „Warum haben Sie das gemacht?“ fragte Merkur. Das war eine Frage, die Bashir und Odo auch gern beantwortet bekommen hätten, aber beide konnten sehen, dass Worf nur widerwillig antwortete. „Es ist eine lange Geschichte“, war alles was der Klingone bereit war zu sagen. In Wahrheit war sich Worf nicht ganz sicher wie er es im Moment erklären sollte, nun da diese Mission mit solchen Veränderungen in der Zeitlinie aufwartete. Während des Aufenthalts der Kriegerinnen auf der Enterprise, hatte er großen Respekt für Makoto Kino, alias Sailor Jupiter entwickelt... genug Respekt, dass er sie mit ihrer Zustimmung in das Haus von Mogh adoptiert hatte. Verstandesmäßig wusste er, dass die Makoto vor ihm diese Zeitlinie nie erlebt hatte, aber in seinem Herzen fühlte er, dass er ihr dennoch verpflichtet war... auch wenn das Haus von Mogh vor fast achtzehn Monaten von Kanzler Gowron aufgelöst und entehrt worden war. „Das ist alles?“ rief Mars ungläubig aus. „Das ist alles, was Sie zu sagen haben, nachdem Sie uns fast die Trommelfelle zerrissen haben? ,Es ist eine lange Geschichte'?“ Das Kom-System retterte Worf davor, entscheiden zu müssen, was er dazu sagen sollte. „Sisko an Worf. Melden Sie sich auf der Brücke.“ „Ich bin auf dem Weg, Captain.“ Worf ging auf den Ausgang zu als Mars seinen Arm packte. „Einen Moment. Wir kommen mit Ihnen.“ „Ihr solltet zuerst eure Verletzungen behandeln lassen“, wandte Bashir ein. „Alle beide.“ Worf starrte Mars eindringlich an und sah die Entschlossenheit in ihren Augen. Obwohl kein Wort zwischen den beiden gesprochen wurde, erzählten sie sich eine Menge. In diesem kurzen Moment verstand Worf sofort ihre Gründe. Sie musste ihn begleiten, so dass sie das Versprechen, das sie der sterbenden Jupiter gegeben hatte, erfüllen konnte. Und Mars verstand ihrerseits, dass Worf alles tun würde was er konnte, damit sie gegenüber Makoto Wort halten konnten. Ohne sich von der rabenhaarigen Kriegerin abzuwenden, fragte Worf: „Sind ihre Verletzungen lebensbedrohlich?“ „Also... nein“, gab Bashir zu. „Aber sie sollten so bald wie möglich behandelt werden. Besonders die Schulter.“ „Dann werden sie behandelt werden... aber nachdem wir mit dem Captain gesprochen haben.“ Worf nickte den beiden Kriegerinnen und der Katze zu und sie folgten ihm aus der Krankenstation. Bashir seufzte und begann die Körper in Stase zu legen. Das beanspruchte nicht sehr viel Aufmerksamkeit, deshalb brütete ein großer Teil von ihm gleichzeitig über den Verlust der zwei jungen Leben und auch der Katze. ,Vielleicht', überlegte er, ,wenn ich die Ressourcen der Krankenstation von DS9 gehabt hätte oder wenn dies nur eine richtige Krankenstation wäre, statt dieser Miniaturausgabe, hätte ich sie retten können. Vielleicht sogar Artemis...' Erschrocken bemerkte er, dass Odo mit ihm zurückgeblieben war und ihn stumm beobachtet hatte. „Es tut mir Leid, Odo. Kann ich etwas für Sie tun?“ fragte Bashir. „Ich bin mir nicht sicher“, gab der Constable widerwillig zu. „Ich fühle mich... seltsam seit dem Kampf gegen Kunzite.“ „Na, mal sehen, was ich für Sie tun kann“, meinte Bashir mit falscher Herzlichkeit. Er öffnete einen medizinische Tricorder und begann den Wechselbalg damit zu scannen. „Hmm... da sind ein paar kleine Unbeständigkeiten in ihrer morphogenen Matrix.“ „Unbeständigkeiten?“ fragte Odo besorgt. Bashir lächelte. „Kein Grund zur Sorge, Constable. Es ist nichts, was sich nicht durch ein paar Stunden Ruhe während ihrer Regeneration beheben ließe.“ Odo nickte erleichtert. „Danke, Doktor. Ich glaube, ich werde in mein Quartier gehen und das tun.“ „Keine Ursache“, sagte Bashir. Sein Gesicht wurde ernster, als er wieder zu den Leichen in der Stasekammer sah. „Es freut mich, dass ich wenigstens überhaupt jemandem heute helfen konnte.“ Odo betrachtete ihn eindringlich für einen Moment. „Es ist nicht ihre Schuld, Doktor.“ Bashir lächelte reuevoll. „Oh, das ist mir schon klar, Odo... wenigstens verstandesmäßig. Aber ich komme nicht gegen das Gefühl an, dass ich mehr für sie hätte tun können, wenn ich nur die Ressourcen wie auf der Station gehabt hätte oder das hier eine richtige Krankenstation wäre.“ „Vielleicht“, sagte Odo zurückhaltend. „Aber mir fällt kein Grund ein, darüber nachzugrübeln, was hätte sein können.“ „Dann sollte ich vielleicht über andere Dinge spekulieren“, antwortete Bashir. „Ich habe bemerkt, dass Mars und zu einem geringeren Grad auch Merkur, Sie ziemlich böse angesehen haben. Also, woran liegt das nun?“ Odo schnaubte. „Darüber muss man kaum spekulieren, Doktor. Merkur hat mich informiert, dass sie bereits einen anderen Wechselbalg getroffen haben und dass dieser für den Tod einer Freundin verantwortlich war.“ „Das würde sie wohl beide ein bisschen feindselig gegenüber Wechselbalgen im allgemeinen machen. Und es hätte Einfluss auf ihr Verhalten gegenüber Ihnen.“ Odo nickte. „In der Tat. Besonders wenn diese Freundin Sailor Moon ist.“ „Mehr Spekulationen, Odo?“ „Schlussfolgerungen, Doktor, nicht Spekulationen. Erstens, Sailor Moon fehlt bei einem Kampf, bei dem sie eine entscheidende Rolle hat. Zweitens, Worf zufolge sind die Sailorkriegerinnen alle enge Freundinnen. Wenn man jetzt Merkurs Enthüllung dazurechnet, führt das zu dieser Schlussfolgerung.“ Der Doktor runzelte die Stirn. „Das scheint zu passen.“ „Es freut mich, dass Sie mir zustimmen“, erwiderte Odo etwas sarkastisch. „Vielleicht sollten Sie mich bei medizinischen Angelegenheiten auch zu Rate ziehen.“ Bashir lächelte. „Keine Sorge, Odo. Ich werde es nicht zu einer Gewohnheit werden lassen.“ „Das hoffe ich doch.“ „Wenn der Verbleib aller Sailorkriegerinnen nun geklärt ist, frage ich mich was aus diesem Tuxedo Mask geworden ist, von dem Worf gesprochen hat.“ „Er war dort“, bestätigte Odo. In aller Kürze gab der Constable die Geschehnisse auf dem Schlachtfeld in der Arktis wieder. Bashir war ziemlich beeindruckt von dem was er hörte. „Schade dass Sie ihn nicht fangen konnten. Ich hätte vielleicht etwas für Mamoru tun und seinen Gedächtnisverlust rückgängig machen können.“ Odo schnaubte. „Meinen Sie nicht Prinz Endymion?“ „Wie immer er sich nennt.“ „Nein, Doktor. Beryl war nicht bereit ihre... ,Beute' so einfach gehen zu lassen. Außerdem können wir nicht wissen ob die Einstellung auf Betäubung überhaupt Auswirkung auf ihn gehabt hätte. Und ich bin Mars nicht böse, dass sie Worf am Schießen gehindert hat. Sie wusste nicht, dass der Phaser auf Betäuben gestellt war... und sie ist eindeutig in diesen Mamoru verliebt.“ „Verliebt?“ fragte ein verwirrter Bashir. „Woher wissen Sie das?“ „Ich bin ein Detektiv, Doktor. Und ich habe Sie Humanoide über die Jahre genau beobachtet. Die Zeichen sind offensichtlich, wenn man weiß, worauf man achten muss. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen.“ Der Constable nickte Bashir zu und brach zu seinem Quartier auf. Wenigstens würde er es auf dieser Reise nicht mit Quark teilen müssen. Auf der Brücke ging es zu wie in dem sprichwörtlichen Bienenstock, als Worf und die Kriegerinnen hereinkamen. Der Klingone bemerkte, dass mehrere Stationen von Reservepersonal bemannt waren und dass, vom Captain abgesehen, Kira der einzige leitende Offizier auf der Brücke war. Der Major arbeitete heftig an der Taktik-Station und dirigierte die Handlungen derer, die sie umgaben. Im Gegensatz dazu stand Sisko völlig reglos neben seinem Kommandosessel und starrte eindringlich auf den Sichtschirm. Gerade bellte er: „Chief, wo zur Hölle bleiben diese Torpedos?“ Eine unsichtbare Stimme antwortete ihm. „Fast fertig, Captain. Wir modifizieren gerade die letzten beiden.“ „Gut.“ Er wandte sich zu Worf um. „Übernehmen Sie die Waffenkontrolle und überprüfen Sie das Feuerprogramm, Mr. Worf. Kira wird Sie über den Plan informieren.“ Der Klingone nickte und ging zu der Station. Kira stand auf und begann den Plan zu umreißen, den Dax und O'Brien erarbeitet hatten. Neugierig folgte Merkur ihnen um zuzuhören. Luna sprang auf die Konsole des Kommandosessels. „Nicht dass wir undankbar wären, aber was SIND Sie für Leute? Und was versuchen Sie zu tun?“ Sisko betrachtete die Katze einen kurzen Moment. Obwohl er über ihre Existenz informiert worden war, verblüffte es ihn eine sprechende Katze von Angesicht zu Angesicht zu treffen. „Es tut mir Leid... Luna, nicht wahr?“ Als die Katze nickte fuhr er fort: „Wir haben im Moment keine Zeit für langwierige Vorstellungen, aber ich bin Captain Benjamin Sisko und kommandiere das Föderationsraumschiff Defiant. Zur Zeit versuchen wir die Verbindung zwischen Erde und dem Königreich des Dunklen zu versiegeln.“ Sein Blick kehrte zum Sichtschirm zurück. „Bevor es zu spät ist.“ Mars und Luna taten es ihm gleich und schnappten nach Luft. Ein riesiger Teil der nördlichen Hemisphäre wurde von einer zuckenden dunklen Masse bedeckt, die sichtbar wuchs. Bereits ein ganzes Drittel des Planeten waren davon eingehüllt. „Was ist das?“ fragte Mars mit leiser Stimme. „Unsere Sensoren identifizieren es als negatives Kraftfeld, aber es ähnelt nichts, auf das wir bis jetzt getroffen sind“, erwiderte Sisko. „Alles was wir mit Sicherheit sagen können, ist dass wir von innerhalb des Feldes Anzeichen großer Zerstörung empfangen. Ganze Städte werden zerstört. Selbst außerhalb des Feldes, scheint es als würde die Natur durchdrehen: Erdbeben, ausbrechende Vulkane, Tornados... so ziemlich alle Arten von Naturkatastrophen passieren gerade.“ „Das ist Metallias Werk“, sagte Luna. „Sie erschafft die Oberfläche der Erde neu im Bild des Königreichs des Dunklen.“ Die schwarze Katze schüttelte traurig den Kopf. „Wir haben versagt.“ Sisko schüttelte den Kopf. „Bis jetzt noch nicht“, beharrte er fest. „Vielleicht sind am Ende des Neunten Laufs schon zwei Schläge im Aus, aber dank Dax und Chief O'Brien haben wir noch die Chance auf einen Schlag.“ Mars hoffte, dass er Recht hatte, aber innerlich konnte sie fast die Schreie der Leute hören, die in der dunklen Masse dort unten gefangen waren. „Haben... haben Sie eine Ahnung, wie hoch die Verluste da unten sind?“ Der Captain zog eine Grimasse. „Hoch“, gab er zu. „Unsere Sensoranzeigen in dem Feld sind begrenzt, aber es scheinen wenigstens einige Tausend zu sein. Wenn man bedenkt, dass mehrere große Städte darinnen liegen, können es auch gut Millionen sein. Aber damit können wir uns im Moment nicht befassen.“ „Was?!“ zischte Mars. Sie war sich bewusst, dass mehrere aus der Crew sich umgedreht hatten und sie anstarrten, besonders Worf und Kira, aber sie sprach trotzdem weiter. „Wie können Sie so kaltblütig sein...“ „Weil ich mir mehr Sorgen um die Millionen machen muss, die noch am Leben sind“, fiel ihr Sisko heftig ins Wort. „Wir werden später um die Toten trauern... nachdem diese Krise überstanden ist.“ Die beiden funkelten sich an und der eiserne Wille beider weigerte sich auch nur einen Zentimeter nachzugeben. Schließlich fügte Sisko mit sanfterem Tonfall hinzu: „Das schließt diejenigen ein, die hier auf der Defiant gestorben sind. Ihr alle habt mein Beileid für den Tod eurer Freunde und ich glaube ich kann mit Sicherheit für meine Crew sprechen, wenn ich sage, dass sie das gleiche fühlen. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, jemanden plötzlich zu verlieren, der einem nahe steht.“ Mars spürte die Aufrichtigkeit hinter Siskos Worten und ihr Gesichtsausdruck wurde weicher, aber bevor sie antworten konnte, öffnete sich mit einem Zischen die Steuerbordtür um Dax, gefolgt von O'Brien hereinzulassen. Die Trill sah müde aus, als sie zum Steuer ging. „Wir sind bereit, Sir“, sagte sie. „Alle Torpedos wurden modifiziert und in die Abschussrohren geladen.“ „Ich hoffe Ihre Berechnungen stimmen, alter Mann...“ begann Sisko leise und nahm Platz. „Denn wenn sie es nicht sind...“ „Wenn sie es nicht sind, glaube ich nicht, dass viel von einer Erde übrig bleiben würde, die man retten könnte“, beendete Dax den Satz in dem gleichen Tonfall. Luna warf Dax einen seltsamen Blick zu, dann sah sie Sisko an. „Alter Mann? Mit Ihren Augen stimmt wohl etwas nicht.“ Sisko hob eine Augenbraue während Dax breit lächelte. „Es ist eine lange Geschichte, Luna“, sagte sie. „Ich werde dir gerne alles darüber erzählen, wenn wir hiermit fertig sind.“ In der Zwischenzeit ging Mars hinüber zu Merkur, die hinter Worf an der taktischen Station stand. Sie konnte sehen, dass sowohl er als auch Kira fieberhaft letzte Details des Feuerprogramm einstellten. Mit leiser Stimme fragte sie die andere Kriegerin: „Was versuchen sie zu tun? Und kann das überhaupt funktionen?“ Die blauhaarige Kriegerin tippte einen Moment lang etwas in ihren Computer ein bevor sie antwortete. „Sie haben mehrere ihrer Waffen modifiziert um ein Subrauminversionsfeld zu erschaffen.“ Auf Reis zweifelnden Blick hin, lächelte sie. „Keine Sorge, ich bin auch nicht sicher, dass ich es verstehe. Und ob es funktioniert... Naja, es ist möglich. Die Subraumvorgänge, die sie benutzen sind recht fortschrittlich im Vergleich zu allem was wir auf der Erde haben, aber die Theorie klingt vernünftig. Angenommen alles funktioniert wie geplant, werden die Explosionen ein Inversionsfeld errichten, das eine Kettenreaktion bei dem Dimensionsportal zwischen Erde und Königreich des Dunklen verursacht und dadurch die Verbindung löst. Zumindest sollte es uns etwas Zeit verschaffen.“ Mars sah zweifelnd zum Sichtschirm zurück. Es schien weit her geholt zu sein, aber was sollten sie sonst versuchen? Worf wandte sich an Sisko. „Das Feuerprogramm ist geladen und bereit, Sir.“ „Sehr gut. Deaktivieren Sie die Tarnung und feuern Sie sobald sie bereit sind, Mr. Worf“, befahl Sisko. „Aye, Sir.“ Worf berührte eine Kontrolle auf seinem Monitor und aktivierte das Feuerprogramm. Im Raum wurde die Defiant wieder sichtbar und begann sofort eine schwindelerregende Salve Photonen- und Quantentorpedos abzufeuern. Diejenigen, die sich auf der Brücke befanden, sahen nervös zu, wie die orangen und weißen Waffen auf die Erde zurasten und in der dunklen Masse über dem Nordpol verschwanden. Dax beobachtete die Sensoranzeigen um jede Reaktion erkennen zu können. „Detonation aller Torpedos bestätigt. Die Inversion des Subraumfeldes findet statt.“ „Es funktioniert...“, hauchte Merkur. Die Kriegerinnen und die Crew hielt den Atem an als das Wachstum des dunklen Feldes langsamer wurde und schließlich zu stoppen schien. Ein Alarmsignal ertönte von Dax' Konsole. Eilig überprüfte sie die Sensoranzeigen. „Einen Moment. Etwas stört die Kettenreaktion“, verkündete sie. „Metallia“, bemerkte Luna traurig. Dax sah verstört von den Sensoranzeigen auf. „Das Subrauminversionsfeld wurde völlig aufgehoben. Das Portal kollabiert nicht... es reißt weiter auf.“ Auf dem Sichtschirm begann sich die schwarze Masse mit viel größerer Geschwindigkeit auszudehnen und bedeckte den Planeten innerhalb von Sekunden. Die versammelte Gruppe starrte in betäubtem Schweigen auf das Bild, bis die Stille von einem Alarm an der Taktikstation unterbrochen wurde. „Captain, man feuert auf uns!“ rief Worf. Mehrere große Energieblitze tauchten aus der Dunkelheit über dem Norpol auf und rasten genau auf die Defiant zu. „Ausweichmanöver!“ befahl Sisko. „Schilde auf Maximum!“ Während Dax einigen der Schüsse ausweichen konnte, trafen ein gutes Teil das kleine Raumschiff und ließen es davontaumeln. Im Innern explodierten mehrere Konsolen wegen der Energieschübe und die Crew hielt sich verzweifelt fest als das Deck unter ihnen hochruckte. Merkur und Mars klammerten sich an die Rückseite von Worfs Sessel, während Luna ihre Krallen in die Armlehne von Siskos Sessel grub. „Schilde haben versagt!“ berichtete Worf. „Warpantrieb ist auch weg“, rief O'Brien über den Lärm. „Und die ganze Waffenphalanx ist offline!“ Sisko begann Befehle zu brüllen. „Dax, bringen Sie uns wieder unter Kontrolle! Aktivieren Sie die Tarnvorrichtung.“ Dax arbeitete daran, dass Schiff ruhig zu halten und es in eine andere Umlaufbahn zu bewegen. Im Raum hörte die Defiant auf sich um ihre Achse zu drehen und verschwand aus der Sicht als gerade ein weiterer Energieblitz hinaufzuckte und dort vorbeifuhr, wo sich eben noch das Schiff befunden hatte. Kira meldete sich zu Wort. „Diese Schüsse kommen uns unheimlich nah. Ich glaube, sie können uns irgendwie aufspüren!“ „Während wir getarnt sind?“ fragte O'Brien ungläubig. „Sie hatten mehrere Jem'Hadar unter ihrer Kontrolle, also hatten sie wahrscheinlich auch Zugang zu der Technologie des Dominion. Ihre Methode die Tarnung zu durchdringen eingeschlossen“, überlegte Dax. „Was auch immer es ist, wir werden nicht hierbleiben um das herauszufinden“, sagte Sisko. „Bewegen Sie uns aus dem System heraus, Dax. So schnell wie möglich.“ Der Trill Offizier nickte und nahm am Steuer die notwendigen Einstellungen vor. Das Bild der Erde auf dem Sichtschirm wurde kleiner als die Defiant sich mit Impulsgeschwindigkeit wegbewegte und das Feuer vom Boden aus wurde immer sporadischer als sie die Umlaufbahn des Mondes hinter sich ließ. Mars betrachtete das schrumpfende Bild der eingehüllten Erde auf dem Sichtschirm, dann warf sie einen Blick auf den Monitor, der die Bedingungen innerhalb der Schwärze anzeigte. Sie konnte nicht alles verstehen, aber das Ausmaß der völligen Verwüstung, die dort unten hereinbrach, war völlig klar. Das Königreich des Dunklen hatte gesiegt. All ihre Anstrengungen waren umsonst gewesen. Alle in der Brückencrew der Defiant sahen unsicher aus, als wüssten sie nicht so recht, was sie jetzt tun sollten. Schließlich richtete Mars den Blick auf Sisko, der einen ähnlichen Gesichtsausdruck hatte. „Nun?!?“ fragte sie, „Was jetzt?“ Sisko starrte weiter auf die umhüllte Erde. „Dritter Schlagmann ist raus“, sagte er leise. Mars konnte es nicht glauben. Die Entschlossenheit, die sie gespürt hatte, als sie die Krankenstation verlassen hatten, verließ sie wie Luft aus einem geplatzten Ballon. „Es war alles umsonst. Alles, was wir durchgemacht haben... alle, die wir verloren haben... Usagi“ Worf warf ihr bei diesen Worten einen aufmerksamen Blick zu, schwieg aber. „Makoto... Minako... Artemis... alles UMSONST!“ Sie brach in einen leeren Stuhl zusammen, zu emotional erschöpft um auch nur zu weinen. Merkur ging zu ihr hinüber und versuchte ihre Freundin zu trösten, aber Rei schien sie kaum wahrzunehmen. Sisko wandte sich an Kira. „Major, unser Gast hat noch immer Verletzungen, die Aufmerksamkeit benötigen. Bitte begleiten Sie sie auf die Krankenstation, dann weisen Sie ihnen Quartiere zu“, sagte er mit leiser Stimme. „Ja Sir“, erwiderte der Major. Sanft bat sie die Kriegerinnen mit ihr zu kommen und Mars tat es beinahe mechanisch. Nachdem sie gegangen waren, wandte sich Sisko zum Steuer. „Dax, sehen Sie sich die Situation noch einmal an. Finden Sie eine andere Methode die dimensionale Verbindung zu lösen. Und sorgen Sie dafür, dass es dieses Mal funktioniert.“ „Benjamin, ich glaube nicht...“ auf den ernsten Ausdruck in Siskos Gesicht hin, der kein Argument zuließ, brach sie ab und sagte statt dessen leise: „Ja, Sir.“ Sie ging zu einer der Wissenschaftsstationen hinüber und begann zu arbeiten. Eine ungemütliche Stille senkte sich über die Brücke, die nur von einem lauten Knall und dem Zerbrechen von Glas gestört wurde, als Sisko frustriert die Faust auf seine Konsole niedersausen ließ. „Da“, sagte Bashir und legte den Geweberegenerator beiseite. Er nahm einen medizinischen Tricorder und führte ihn über Mars Schulter. „So gut wie neu.“ Mars bewegte ihren Arm prüfend. Da war überhaupt kein Schmerz mehr von der Wunde, die die Waffe des Jem'Hadar verursacht hatte. Es war vielmehr so, als wäre sie nie verletzt worden. „Danke.“ „Alles Teil des freundlichen Service“, antwortete der Doktor und ging zu dem Biobett hinüber, auf dem Merkur saß. „Obwohl du demjenigen danken solltest, der das als erstes verbunden hat.“ „Das wäre wohl ich“, sagte Merkur und errötete leicht. „Oh?“ Bashir begann Merkurs Verletzungen zu scannen und bemerkte erleichtert, dass sie recht leicht waren. „Ich weiß nicht, warum dir das peinlich ist. Du hast erstklassige Arbeit mit diesem behelfsmäßigen Verbandszeug geleistet. Ich bezweifle, dass ich es unter den Umständen besser gekonnt hätte.“ „Danke, Doktor.“ Er sah von dem Tricorder auf. „Hast du schon einmal darüber nachgedacht eine Laufbahn in der Medizin einzuschlagen? Du hast mit Sicherheit die Begabung dafür.“ „Ich... ich wollte Ärztin werden“, antwortete das blauhaarige Mädchen, das plötzlich niedergeschlagen aussah. „Aber ich bezweifle, dass das jetzt noch geht.“ Bashir gab sich innerlich einen Tritt und dem Blick nach, den Kira ihm zuwarf, war sie mehr als bereit, das auch buchstäblich zu tun. Alles was er tun wollte, war sie etwas aufzumuntern, aber was er schließlich getan hatte, war sie an die Vernichtung zu erinnern, die auf der Erde um sich griff. Kira ging hinüber und legte eine tröstende Hand auf Mars' Schulter. „Gib noch nicht die Hoffnung auf. Wenn es einen Weg gibt Beryl von eurer Welt zu vertreiben, wird Captain Sisko ihn finden.“ Mars starrte den Major finster an und diese gab den Blick zurück. „Wer sind Sie denn, dass sie uns erzählen, wir sollten nicht aufgeben? Ihre Welt wurde doch nicht von fremden Eroberern übernommen!“ „Oh doch, das war sie“, erwiderte Kira und ihre Stimme bekam einen harten Klang. „Bajor, meine Heimatwelt, wurde von den Cardassianern erobert und besetzt. Wir waren keine Bedrohung für sie, aber sie kamen trotzdem und nahmen sich die Ressourcen unserer Welt, steckten uns in Arbeitslager... ermordeten uns... was immer du dir vorstellen kannst, die Cardassianer haben es getan. Aber wir haben nicht aufgegeben. Wir haben eine Widerstandsbewegung gegründet und gegen die Cardassianer gekämpft. Es hat vielleicht fünfzig Jahre gedauert, aber wir haben es geschafft, sie von unserer Welt zu vertreiben. Und das selbe kann auch bei der Erde funktionieren.“ „Eine Widerstandsbewegung? Gegen das Königreich des Dunklen?“ sagte Luna, der man die Zweifel deutlich anhörte. Merkur und Mars sahen ebenso skeptisch aus. Kira nickte. „Es ist eine Möglichkeit.“ „Nichts gegen Sie, Major“, warf Bashir ein. „Aber eine Widerstandsbewegung gegen die Cardassianer ist eine Sache. Nach allem was ich gehört habe, spielt ihr Gegner in einer ganz anderen Liga.“ „Das haben Sie richtig verstanden“, bemerkte Mars. „Es ist nur eine mögliche Lösung“, sagte Kira. „Was ich sagen wollte, ist das keine Situation völlig hoffnungslos ist. Und Captain Sisko wird einen Weg finden, das hier zu lösen – ob es nun die Gründung einer Widerstandsbewegung und das Versorgen dieser mit Waffen aus dem Bestand der Defiant ist... Oder etwas ganz anderes.“ „Sie glauben wirklich an ihn, nicht wahr?“ fragte Merkur. „Völlig“, bestätigte Kira. „Schließlich ist er der Abgesandte.“ Mehrere Stunden später drückte Dax widerwillig die Türklingel an Siskos Quartier und hörte wie er leise antwortete: „Kommen Sie rein.“ Die Tür öffnete sich und ließ sie in Siskos zeitweiliges Heim auf der Defiant. Sisko saß auf dem unteren Bett, das Gesicht düster. Offen gesagt, glaubte sie nicht, dass sie ihren alten Freund so deprimiert gesehen hatte, seitdem Jennifer vor etwas über fünf Jahren bei Wolf 359 gestorben war. Das war noch zu der Zeit von Curzon Dax, bevor der Dax Symbiont an Jadzia weitergegangen war, aber die Erinnerungen waren noch immer lebendig. Sisko stand langsam auf und wandte sich zu ihr. „Ich könnte jetzt ein paar gute Neuigkeiten gebrauchen, alter Mann.“ „Unglücklicherweise habe ich keine“, antwortete sie. „O'Brien und ich sind es über ein Dutzend Mal von verschiedenen Blickwinkeln aus durchgegangen. Wir können die Verbindung zwischen diesem Universum und dem Königreich des Dunklen nicht durchtrennen.“ Sisko sank gegen die Koje zurück und fühlte sich sehr erschöpft. „Sind Sie sicher?“ Sie nickte. „Ich habe alles versucht, was mir eingefallen ist, selbst ein paar Dinge, die die Gesetze der Physik verletzen. Die Verbindung ist einfach zu stark um sie mit unseren gegenwärtigen Möglichkeiten zu lösen.“ Sisko drehte sich von ihr weg und wandte sich zur gegenüberliegenden Wand. „Und es hilft uns auch nicht, dass sie auf künstliche Weise vom Königreich des Dunklen aufrecht erhalten wird.“ Sisko stand für einige Zeit reglos da und verdaute ihren Bericht, dann schlug er mit der Faust gegen die Wand der Kabine. „Verdammt!“ Trotz der Lage überflog ein amüsierter Ausdruck Dax' Gesicht. „Sie konnten ihr Temperament noch nie beherrschen, Ben. Fühlen Sie sich jetzt besser?“ „Ein bisschen“, gab er zu. „Ich hasse es nur, mich so hilflos zu fühlen, Dax. Wir sind nicht bloß über diese Situation gestolpert, wir wurden hierher gebracht! Das Wurmloch wurde absichtlich umgeleitet, um uns in diese Zeit und an diesen Ort zu bringen und etwas zu tun. Aber es scheint, als gäbe es nichts was wir tun könnten um zu helfen.“ Er seufzte frustriert und stemmte die Hände in die Hüften. „Dieses Problem ist zu groß, als dass wir etwas daran ändern könnten, selbst mit Hilfe der Sailorkriegerinnen.“ Dax runzelte die Stirn. „Vielleicht sehen wir das Ganze falsch an.“ Sisko drehte sich zu ihr. „Was meinen Sie?“ „Wie sie gesagt haben, ist das hier eine Nummer zu groß für uns. Also hatten die Wurmlochwesen vielleicht einen anderen Grund uns hierher zu schicken.“ „Wie zum Beispiel?“ Dax zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht. Diese Puzzleteile fehlen noch.“ Sisko drehte sich um und ging einige Male in dem Zimmer auf und ab, wobei er über das nachdachte, was sie gesagt hatte. „Dann ist es an der Zeit, dass wir diese fehlenden Teile finden, alter Mann“, sagte er einen Moment später und verspürte einen neuen Sinn in sich. „Die Propheten haben eine ,Anomalie' erwähnt... und jetzt da ich Zeit habe, darüber nachzudenken, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine temporale Anomalie. Und ich wette meinen Baseball, dass es eine Verbindung zu den Änderungen der Zeitlinie, die wir hier festgestellt haben, gibt.“ „Ich wette nicht“, sagte Dax. „Ich glaube, Sie sind da etwas auf der Spur, Benjamin. Ich werde an die Sensoren gehen und anfangen nach temporalen Anomalien zu scannen.“ „Suchen Sie auch nach räumlichen Anomalien, Dax. Wir können es uns nicht leisten einen Stein nicht zu wenden. Und lassen Sie Chief O'Brien die Arbeit an dieser Logboje aufnehmen. Jetzt, da wir die Zeit haben, sie genau unter die Lupe zu nehmen, könnten darin auch ein paar Antworten zu finden sein.“ „Ja, Sir“, antwortete sie und verließ den Raum. „Sisko an Worf“, sagte der Captain, worauf der Computer das Interkom aktivierte. „Ich habe eine Aufgabe für Sie.“ „Muniz!“ Der jüngere Mann blickte von einer Konsole auf und sah O'Brien den Maschinenraum betreten. „Ja, Chief?“ „Der Captain will, dass wir uns diese Logboje, die wir geborgen haben, ansehen“, antwortete der Chief. „Hoffentlich gibt uns das einen Hinweis, was zur Hölle hier vor sich geht. Außerdem brauchen Sie ja jetzt, da der meiste Schaden repariert ist, etwas zu tun, nicht wahr?“ Die zwei Ingenieure gingen zu der beschädigten Boje hinüber, die in einer Ecke des Maschinenraums der Defiant abgestellt worden war. Bei all dem Trubel, der hier vor kurzem geherrscht hatte, hatte keiner der beiden die Zeit gehabt, zu versuchen, nützliche Informationen daraus hervorzuholen. „Es wird ein Wunder sein, wenn wir aus dieser Bescherung etwas herauskriegen“, bemerkte Muniz und schüttelte den Kopf. „Das können wir nicht wissen, bevor wir es versucht haben“, stellte O'Brien fest. „Außerdem haben Sie doch wohl keine Angst vor etwas harter Arbeit, oder Muniz?“ „Nein, Sir“, antwortete Muniz mit einem Lächeln. „Nennen Sie mich nicht Sir“, nörgelte der Chief. „Falls sie nicht wirklich zur Abfallentsorgung überstellt werden wollen.“ Sie kicherten beide und begannen mit der Arbeit, indem sie die Inspektionsplatte von der Boje ablösten. Mit großer Mühe bekamen sie sie ab und starrten in betäubter Stille auf die innere Ausstattung der Boje, die sie jetzt erst richtig sehen konnten. „Ich glaube es nicht!“ bemerkte Muniz. „Ich dachte, sie hätten vor bestimmt hundert Jahren aufgehört, solches Zeug zu benutzen!“ O'Brien schüttelte den Kopf und versuchte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. „Das haben sie, aber das ändert nichts an der Arbeit, die wir zu tun haben. Captain Sisko will Antworten und das bedeutet, er will, dass wir sie finden.“ Das Geräusch der Türglocke erschreckte Ami und ließ sie beinahe das Padd fallen lassen, das sie gerade studiert hatte. Sie und Rei waren in dem kleinen, aber spartanisch eingerichteten Quartier, das Major Kira ihnen zugewiesen hatte. Nachdem sie sich zurückverwandelt hatten, hatte Rei sich entschieden, etwas Schlaf zu bekommen, aber Ami wusste, dass sie ihre Neugier über ihre Gastgeber nicht zurückhalten konnte und hatte auf den Computer zugegriffen. Außerdem bezweifelte sie, dass sie im Moment gut schlafen können würde. Jedes bisschen Schlaf, das sie jetzt bekommen könnte, würde zweifellos von dem Alpträumen der vergangenen Ereignisse beschmutzt sein... Minakos Tod... Makotos... das Königreich des Dunklen, das die Erde überrannte... und Usagis Tod. Es waren Monate vergangen, seit es geschehen war, aber die Geschehnisse jenes Tages plagten sie noch des Nachts. Wieder fragte sie sich wie Rei diese Dinge beiseite schieben und so leicht schlafen konnte. Wahrscheinlich lag es an ihrem Training als Shintopriesterin, entschied sie. Während sie Daten auf das Padd lud, hatte sie sich entschieden, mit der Geschichte der Defiant und der Crew, auf die sie getroffen waren anzufangen, und war bis zu den kürzlichen Ereignissen auf Bajor gekommen, bevor sie unterbrochen wurde. Sie stand von der unteren Koje auf und sah Rei an. Das andere Mädchen betrachtete die Tür erschöpft. „Was ist denn jetzt?“ fragte sie mit ziemlich genervter Stimme als die Türglocke wieder ertönte. Ami hätte schwören können, dass letztere dabei angefangen hatte ungeduldig zu klingen. „Das finden wir nur auf eine Art heraus.“ Sie wollte gerade wen auch immer hereinlassen, als Rei sie zurückhielt. „Warte. Verwandeln wir uns erst.“ „Ich glaube kaum, dass es jetzt noch notwendig ist, unsere geheime Identität zu bewahren, Rei.“ „Vielleicht nicht“, gab das andere Mädchen zu. „Und ich glaube, man kann diesen Leuten vertrauen... zumindest Worf. Aber lass uns auf Nummer sicher gehen, okay?“ Ami bedachte, was sie gesagt hatte und nickte. „Okay.“ Zwei Verwandlungssätze und drei Klingeln an der Tür später sagte sie: „Kommen Sie rein.“ Die Tür öffnete sich und ein sehr ungeduldiger Worf, der versuchte das nicht zu zeigen, trat ein. Er sah erst Merkur an, dann betrachtete er Mars, die ihn von der oberen Koje beäugte. Er bemerkte, dass die kleinen Risse in ihrer Kleidung verschwunden waren. „Störe ich euch?“ „Überhaupt nicht“, erwiderte Mars mit vor Sarkasmus triefender Stimme. „Ich habe nur geschlafen.“ Worf unterdrückte den instinktiven Drang zu knurren. Das war eindeutig Mars. Sie war genauso scharfzüngig, wie während ihres Ausflugs zur Enterprise D. „Mars!“ schalt Merkur sie. Zu Worf gewandt fuhr sie fort: „Also, ich habe nicht geschlafen, obwohl ich etwas über die Geschichte ihrer Welt nachgeforscht habe. Es klingt wie ein interessanter Ort.“ „Das ist es“, stimmte er zu. „Es ist zu hoffen, dass wir dorthin zurückkehren können, sobald diese Sache bereinigt ist.“ Mars sah verwirrt aus. „Können Sie nicht den selben Weg benutzen wie auf dem Hinweg?“ „Nein“, erwiderte der Klingone. „Wir haben eine Anomalie im Wurmloch untersucht. Aus irgendeinem Grund hat es uns hierher geführt und ist dann verschwunden.“ Merkur nickte verstehend. „Ja, das Wurmloch zwischen dem Alpha- und dem Gammaquadranten.“ Dann runzelte sie die Stirn als ihr klar wurde, was Worf gesagt hatte. „Es hat Sie hierher geführt? Das hätte es nicht tun sollen.“ „Wir verstehen es auch nicht“, stimmte Worf zu. „Unsere jetzige Theorie ist, dass die Wurmlochwesen uns aus einem Grund hergeleitet haben. Und das ist der Grund für meinen Besuch.“ „Wieso das?“ fragte Mars. „Wir glauben, dass eine temporale Anomalie aufgetaucht ist und die Geschichte eurer Welt verändert hat. Captain Sisko hat mich gebeten mit euch dreien zu reden...“ Er verstummte und sah sich im Zimmer um. „Wo ist Luna?“ „Sie hat etwas darüber gesagt, dass sie das Schiff erkunden will. Sie sollte bald zurück sein“, antwortete Merkur. „Was wollten Sie sagen?“ „Ja. Der Captain hat mich gebeten, mit euch dreien zu reden, um zu sehen ob ich das entscheidende Ereignis bestimmen kann, das den Lauf eurer Geschichte verändert hat.“ „Sie meinen, etwas ist passiert, das die Art wie es für uns weitergehen sollte, geändert hat?“ fragte Merkur. „Das ist unsere gegenwärtige Theorie, ja.“ „Aber warum Sie?“ fragte Mars. „Ich meine, ist Dax nicht die Wissenschaftlerin?“ „Das ist sie“, gab Worf zu. „Aber ich habe größeres Wissen über eure wahre Geschichte von meinem früheren Treffen mit euch auf der Enterprise.“ Merkur sah ihn verwirrt an. „Treffen?“ „Wir haben Sie noch nie getroffen“, fügte Mars hinzu. „Und glauben Sie mir, wir würden uns definitiv an jemanden wie Sie erinnern.“ „Natürlich nicht“, sagte Worf und ignorierte Mars' Stichelei. „Dieses Ereignis fand später in eurer Geschichte statt und in der richtigen Zeitlinie. Ihr könnt das, was ich gesagt habe, bestätigen, wenn ihr auf die Logbücher der Enterprise D zugreift.“ Er fügte eine Reihe Sternenzeiten hinzu. Merkur griff nach dem Padd und bediente schnell die Kontrollen, um die relevanten Daten aufzurufen. Es dauerte nur ein einen Moment die Logbücher zu überfliegen. „Er hat recht, Mars. Alle fünf Sailorkriegerinnen sind dort gewesen... und Tuxedo Mask auch.“ Sie las einen Moment weiter und schnappte nach Luft. „Unsere Namen sind hier aufgelistet! Unsere richtigen Namen!“ „Ihr habt über einen Monat auf der Enterprise verbracht und da wir aus verschiedenen Universen stammen, gab es keinen Grund zu verbergen, wer oder was ihr seid“, sagte Worf, der versuchte sie zu beruhigen. „Aber um diese Zeitlinie zu erhalten, müssen wir wissen, wie sich die Dinge geändert haben. Ihr müsst mir alles erzählen, was passiert ist. Von dem Moment an, als ihr Sailorkriegerinnen wurdet bis zu Sailor Moons Tod... und was seitdem geschehen ist.“ Kapitel 4: Eine Mondlose Welt ----------------------------- „Das letzte, was ich will ist ein Besuch von der Temporalen Untersuchungsbehörde, wenn wir nach Hause kommen...“ -Captain Benjamin Sisko Dax nickte Kira zu, als sie zur Wissenschaftsstation hinüberging. „Sie sind also die Glückliche, die die Nachtschicht übernehmen darf, Kira?“ „Ursprünglich nicht“, bemerkte sie. „Worf hatte Dienst, aber Captain Sisko hatte eine Aufgabe für ihn, also musste ich einspringen. Nicht dass irgendjemand sonst verfügbar wäre, wohlgemerkt.“ „Oh, ich weiß nicht“, sagte Dax und zuckte mit den Schultern. „Ich denke, ich könnte mit dem Chefsessel auch eine Weile fertig werden.“ „Das ist wahr“, sagte Kira lachend. „Aber gerade jetzt können Sie das nicht. Sie haben noch zu viel damit zu tun einen Weg zu finden, diese Königin Beryl wieder dorthin zu schicken, wo sie hingehört.“ Die Wissenschaftlerin schüttelte den Kopf. „Nicht mehr.“ Es dauerte einen Moment bis Kira bewusst wurde, was Dax gerade gesagt hatte. Sie wirbelte im Kommandosessel zu dem Wissenschaftsoffizier herum und der Unglauben stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Was meinen Sie damit? Captain Sisko kann doch nicht daran denken aufzugeben!“ „Entspannen Sie sich, Kira“, beruhigte Dax sie. „Wir versuchen nur eine andere Herangehensweise. Wir haben die Theorie, dass die Propheten von einer temporalen Anomalie gesprochen haben, als sie sich mit Benjamin während unseres letzten Ausflugs durch das Wurmloch unterhalten haben. Also“, sie gestikulierte zur Wissenschaftsstation hin, „bin ich jetzt hier um nach temporalen Anomalien zu suchen.“ „Ich verstehe“, sagte Kira, der es nun dämmerte. „Wenn wir also diese temporale Anomalie finden, können wir sie vielleicht irgendwie benutzen... um zu verhindern, dass dieses ganze Schlamassel überhaupt erst passiert?“ „Das ist in etwa der Plan“, sagte Dax. Sie lehnte sich vor und begann mit der Aufgabe, die Sensoren zu remodulieren. „Und ist hier oben etwas Spannendes passiert?“ „Nicht viel“, gab Kira zu. „Die Situation auf der Erde scheint sich stabilisiert zu haben, aber wir sind immer noch getarnt und halten einen Abstand von zweihundert Millionen Kilometern. Aber ab und zu bekommen wir eine Drohbotschaft von ihrer Majestät, Königin Beryl.“ Ihre Stimme troff nur so von Sarkasmus, als Kira „ihre Majestät“ sagte. Jetzt war Dax an der Reihe ungläubig dreinzusehen. „Sie schickt Botschaften direkt an uns? So weit weg... während wir getarnt sind?“ „Nein, nicht direkt“, versicherte Kira ihr. „Sie schickt nur generelle Breitbandübertragungen in alle Richtungen mittels altmodischer Radiowellen aus. Und es sind nur die üblichen Drohungen, die ich von jemandem wie ihr auch erwarten würde. Sie wissen schon, wie sie ihre Rache an uns und dem Ort, wo auch immer wir hergekommen sind, üben wird, weil wir es gewagt haben, ihren Plänen dazwischenzukommen und so weiter. Die Cardassianer haben die gleichen Drohungen während der Besatzung gemacht.“ „Klingt ja sehr charmant“, bemerkte Dax und ihre Stimme machte deutlich, dass sie von Beryl alles andere dachte. „Vielleicht sollten wir sie zum nächsten Bajoranischen Dankbarkeitsfest einladen?“ Kira schauderte bei dem Gedanken. „Nein danke. Da würde ich lieber Gul Dukat einladen.“ Sie seufzte und fügte hinzu: „Aber das eine kann ich über Beryl sagen: sie liebt den Klang ihrer Stimme sogar noch mehr als Dukat.“ Unten in der Messe der Defiant nahm Worf sein Getränk aus dem Replikator und setzte sich mit Mars und Merkur an einen Tisch in der Nähe. Die beiden beäugten sein Getränk zweifelnd, aber es war Mars die schließlich die offensichtliche Frage stellte. „Pflaumensaft?“ „Ja.“ Worf hatte sich längst an die Reaktion der Leute gewöhnt, wenn sie erfuhren, was sein bevorzugtes Getränk war. Statt es wieder einmal zu erklären, warf er einen Blick auf das Padd vor ihm. „Eure Beschreibung des Kampfes in dem Vergnügungspark scheint mit der ursprünglichen Zeitlinie übereinzustimmen. Was ist danach passiert?“ „Danach?“ fragte Mars, dann hielt sie inne. Als sie weitersprach, war ihre Stimme heiser und verbittert. „Das war als alles begann furchtbar schief zu gehen.“ Usagi sah sich ungläubig um. „Das Königreich des Dunklen wird als nächstes hier zuschlagen? In einem Baseballstadion?!? Luna, ich glaube jetzt drehst du uns langsam durch.“ Die Katze streckte den Kopf aus der Handtasche, in der sie sich versteckte. „Wenn ich verrückt geworden bin, dann nur weil du mich in den Wahnsinn getrieben hast.“ „Oooohhh!“ Als ihr keine passende Antwort einfiel, beschränkte sich Usagi darauf, der schwarzen Katze die Zunge herauszustrecken. „Und außerdem“, fuhr Luna fort und ignorierte Usagis Kindereien, „gab es Berichte über Personen, die von hier während der letzten Tage verschwunden sind. Das passt zu ihrer bisherigen Vorgehensweise.“ „Eine Sache finde ich an dem Ganzen seltsam“, meldete sich Ami zu Wort. „Nur eine?“ fragte Usagi. Ami lächelte und fuhr fort: „Es ist, dass sie sich dazu entschieden haben schon so bald wieder zuzuschlagen. Schließlich ist es erst drei Tage her, dass wir sie in dem Vergnügungspark aufgehalten haben.“ „Vielleicht werden sie langsam verzweifelt“, überlegte Rei. „Sie wissen, dass sie es jetzt mit dreien von uns zu tun haben, also versuchen sie vielleicht schnell zuzuschlagen, um uns unvorbereitet zu erwischen.“ Sie hielt inne und sah sich auf dem Platz um. „Außerdem glaube ich, dass Luna recht hat. Ich habe ein schlechtes Gefühl bei diesem Ort, seit wir durch das Tor gegangen sind.“ „Und das kommt von einem Mädchen, das meinte ich sei böse und mir einen Bannzettel an die Stirn geklatscht hat, nur ein paar Minuten nachdem wir uns begegnet sind?“ witzelte Usagi. „Das hilft mir auch nicht, mich besser zu fühlen nachdem ich einen guten Teil meines Taschengeldes für ein Ticket ausgeben musste.“ Reis Augen wurden schmal, aber Ami griff ein, bevor sie etwas sagen konnte. „Wir sollten uns aufteilen um mehr Fläche abdecken zu können. Luna und ich werden da lang gehen und ihr zwei könnt die andere Richtung überprüfen.“ „Einen Moment! Ich will mit dir gehen, Ami. Luna kann mit der ewigen Nörglerin gehen!“ beschwerte sich Usagi. „Nörglerin?!?“ „Wir können uns hier in einer Stunde wieder treffen“, sagte Ami, nahm Usagi die Tasche ab, in der Luna saß, und machte sich auf den Weg. Die anderen beiden starrten einander für einen Moment wütend an, bevor sie sich schließlich ihrerseits auf die Suche machten. „Ich kann nicht glauben, dass mir Ami das dieses Mal angetan hat“, grummelte Usagi. „Hör auf, dich zu beschweren, Mondgesicht“, gab Rei zurück. Usagi blieb für einen Augenblick stehen und kochte innerlich, womit sie Rei die Gelegenheit gab ein Stück vorzugehen. „HÖR AUF, MICH MONDGESICHT ZU NENNEN!“ schrie die Blondine als sie Rei folgte. Eine unbehagliche Stille legte sich über die beiden als sie sich über den Platz bewegten. Bald jedoch hob sich Usagis Stimmung als sie das Angebot an den Ständen sah. Das einzige was sie davor zurückhielt, sich bei jedem etwas zu kaufen, war die Tatsache, dass ihr Taschengeld so begrenzt war. Aber das hielt sie nicht davon ab, Rei auf die Nerven zu gehen. „Komm schon, Usagi“, sagte sie schließlich. „Wir sollen uns hier um Sailor-Angelegenheiten kümmern, hast du das vergessen?“ „Lass doch mal gut sein, Rei. Es gibt keinen Grund warum wir das nicht tun und uns eine schöne Zeit machen können.“ Ihre Augen wurden groß als sie einen Stand erspähte, der gerade erst in Sicht kam. „Oh, sieh mal! Da gibt es Hot Dogs und auch noch super billig! Die kann ich mir leisten!“ Rei unterdrückte ein Stöhnen als Usagi zu dem Stand hinüberraste, dann gab sie auf und folgte ihr. Die Schlange an dem Stand war besonders lang als sie sich hinten anstellten, aber das war nicht überraschend, wenn man sich die niedrigen Preise ansah, die ausgeschrieben waren. Aber in dem Moment als sie sich näherten, verstärkte sich Reis schlechtes Gefühl auf dramatische Weise. Es war definitiv etwas Böses in der Nähe. Ihre Augen wurden schmal und ihr Blick huschte vor und zurück über die Menschenmenge in dem Versuch es zu orten. Usagi, die sah, dass Rei offensichtlich über etwas besorgt war, fragte flüsternd: „Was ist los?“ „Ich spüre etwas.“ „Hier? Du nimmst mich wohl auf den Arm, Rei. Ich...“ Usagi verstummte mitten im Satz, denn in diesem Moment stöhnte ein Mann weiter vorn in der Schlange auf und sank in die Knie. Mehrere andere taten das gleiche. Seltsamerweise beachteten diejenigen, die am Stand vorbeigingen, die Aufregung überhaupt nicht, „Oh oh.“ Reis Aufmerksamkeit richtete sich sofort auf den Verkäufer, denn er grinste breit, während mehr und mehr Leute zusammenbrachen. Sie wusste instinktiv, dass er die Ursache des Ganzen war. Er musste aus dem Königreich des Dunklen stammen. Als sie spürte wie sie ein leichtes Schwächegefühl überkam, handelte Rei. Sie stürmte durch die Menge zum Stand, das weiße Papier eines Bannzettels fest in der rechten Hand. Als sie näherkam murmelte sie mit leiser Stimme die Worte, die dem Bannzettel Macht verleihen würden, dann sprang sie auf den Verkäufer zu und brachte den Zettel auf seiner Stirn an. „WEICHE BÖSER GEIST!“ Der Effekt kam sofort und der Verkäufer begann sich zu verändern. Seine Haut nahm einen grauen Farbton an und mehrere Knochenbögen formten sich in seinem Gesicht und an den Schultern, zusammen mit etwas, das wie die Schuppen eines Reptils aussah. Doch das deutlichste Merkmal war ein leichter Vorsprung an seiner Stirn, der recht deutlich an einen Löffel erinnerte. „Ein Youma!“ schrie Usagi auf. „Rybite!“ zischte das Wesen und gab noch etwas unverständliches von sich, womit es seinen Ursprung für sie bestätigte. Chaos brach los als die Leute, die sich plötzlich erholten, da Reis Bannzettel das Absaugen ihrer Energie gestoppt hatte, panisch vor dem Monster davonliefen. Die beiden Mädchen gingen hinter einer Ecke in Deckung und Rei warf Usagi einen zufriedenen Blick zu. „Und?“ „Okay, du hattest dieses Mal Recht. Aber selbst eine kaputte Uhr zeigt zweimal am Tag die richtige Zeit an... MOON PRISM POWER!“ Rei starrte sie wütend an, entschied aber sich alle Erwiderungen für nach dem Kampf aufzuheben. „MARS POWER!“ Rybite hatte zwei Passanten zu Boden geworfen und versuchte ihnen ihre Energie abzusaugen als eine Stimme rief: „Halt!“ Rybite fuhr herum und fand sich Sailor Mars und Sailor Moon gegenüber. Sailor Moon machte einen Schritt nach vorn und richtete einen anklagenden Finger auf den Youma. „Ein Baseballstadion ist ein Ort, wo die Menschen Spaß haben und nicht von einem Schleimer wie dir angegriffen werden sollten! Im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!“ Die einzige Antwort des Youmas war zu zischen und die beiden Kriegerinnen anzuspucken. Beide sprangen zur Seite und der riesige Schleimpfropfen traf einen Träger zwischen ihnen. Sailor Moon sah erschrocken zu als er sich in das Metall zu fressen begann. „Iiih... Das Zeug ist eklig!“ „Nicht so eklig wie ich werden kann!“ sagte Mars. „MARS...“ Bevor sie ihren Angriffssatz zu Ende sprechen konnte, spuckte Rybite wieder nach ihr und zwang sie auszuweichen. Der Kampf ging auf diese Weise noch eine Weile weiter. Der Youma spuckte sein zersetzendes Gift auf jede der beiden bevor sie ihren Angriff vollenden konnten und zwang die Kriegerinnen auszuweichen. Auf der anderen Seite erwiesen sich die Kriegerinnen als zu beweglich um von ihm getroffen zu werden. Es schien der Kampf würde bei einem Patt bleiben, bis... „MERCURY BUBBLES... BLAST!“ Eine dicke Nebeldecke umhüllte die Gegend und Rybite sah sich suchend nach seinen Feinden um. Er äußerte offensichtlich frustriert einige unverständliche Sätze, da Merkurs Nebel seine Sichtweite auf nahezu Null begrenzte. Sailor Moon sah bei der Ankunft ihrer Freundin fröhlich auf. „Danke für die Rettung, Sailor Merkur!“ „Tut mir Leid, dass ich nicht schon früher da war“, erwiderte sie. „Aber mein Computer hat bis vor ein paar Minuten nicht die Energieaustrahlung des Youma entdeckt. Er muss eine Art Tarnfeld errichtet haben.“ „Das muss der Grund sein, warum niemand reagiert hat, als vorhin alle zusammengebrochen sind“, fügte Mars hinzu. „Wir können später darüber nachdenken. Macht schnell ihr beiden“, drängte Luna Sailor Mars und Sailor Moon. „Solange er verwirrt ist!“ „Du hast recht, Luna“, erwiderte Sailor Moon. Sie griff sich an die Stirn. „MOON TIARA...“ „MARS FIRE...“ „MAGIC!“ „IGNITE!“ Zu spät sah der Youma das von Feuer umhüllte Diadem auf ihn zurasen und er hatte kaum Zeit laut aufzuschreien bevor der kombinierte Angriff durch ihn hindurch fuhr. Sein letzter Verzweiflungsschrei war wohl das verständlichste, was die Kreatur gesagt hatte, seit sie aufgetaucht war. „Jetzt ist es Mondstaub!“ rief Sailor Moon glücklich, als sich Rybite auflöste. Innerhalb von Sekunden war alles, was von der unverständlichen Kreatur übrig blieb, ein Häufchen Staub, der sich auch schnell verteilte. Sie wandte sich zu Mars um sie zu beglückwünschen, doch das andere Mädchen starrte verblüfft ins Leere. „Mars? Was ist los?“ Sie antwortete nicht, bewegte sich nur einen Sekundenbruchteil später zu einer Seite Sailor Moons und zielte auf etwas hinter ihr. Einen Augenblick zuvor hatte es wie ein normaler Mülleimer ausgesehen, aber Mars hatte gesehen, wie es die Gestalt verändert hatte und zu einem bebenden, gelatineartigen Klumpen geworden war, der ihr sehr lebendig vorkam. Sie wusste nicht was die gestaltwandelnde Kreatur war, aber sie war sich sicher, dass es nichts Gutes bedeutete. „MARS FIRE...“ Im gleichen Moment, in dem Mars sprach, bildete sich ein gelatineartiges Tentakel aus der Masse, schoss mit unmenschlicher Geschwindigkeit nach vorn und wand sich um Sailor Moons Hals. „IGNITE!“ Mars sah zwei weitere Tentakel auftauchen, die auf sie und Sailor Merkur zielten. Aber sie erreichten sie nie, da ihr Feuer zuerst sein Ziel erreichte und den gelatineartigen Klumpen frontal traf. Ein lauter unmenschlicher Schrei ertönte daraus als ihr Angriff aufloderte und ließ beim Abklingen nur ein Häufchen schwarzen Staub zurück. „Hab es!“ rief sie triumphierend, aber es fühlte sich schon bald leer an, als sie Sailor Moon am Boden liegen sah. Die unnatürliche Reglosigkeit ließ einen kalten Brocken der Angst in ihrer Magengrube entstehen. Merkur eilte ebenso wie Luna zu der gefallenen Kriegerin hinüber, doch sie sah sofort, dass es zu spät war. Usagis Kopf war in einem seltsamen Winkel verdreht und ihre halb offenen Augen waren trüb und leblos. Merkur blickte zu ihrer Mitkämpferin und sah, dass Mars mit vor Schock weit aufgerissenen Augen herüber starrte. „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf, da sie es nicht wahrhaben wollte. „Das kann nicht sein...“ „Ich fürchte doch, Rei“, sagte Merkur mit unsicherer Stimme. Sie holte tief Luft und zwang sich durch die Tränen, die zu fließen drohten, das Undenkbare zu sagen. „Usagi ist tot.“ „Was ist mit Tuxedo Mask?“ fragte Worf. „Ich hatte den Eindruck, dass er für gewöhnlich da war, wann immer sie in Gefahr war.“ „Er war da“, erwiderte Mars leise. „Er kam dieses Mal nur ein bisschen zu spät.“ Mars betrachtete schockiert den Platz vor ihr. Merkur kniete neben Sailor Moon, wo sie auch vor ein paar Sekunden gewesen war, als sie Mars gesagt hatte, dass sie tot sei. Um sie herum konnte Mars spüren wie sich eine Traube von Schaulustigen bildete, aber es kümmerte sie nicht. Wie konnte das passieren? Wie konnte es so schnell so schief gehen? Wie konnte ich das geschehen lassen? dachte sie. Es war höchstens eine Sekunde vergangen von dem Zeitpunkt, in dem sie gesehen hatte, wie sich die Kreatur veränderte bis sie gehandelt hatte. Hätte sie es aufhalten können, wenn sie früher etwas getan hätte? Sie spürte jemanden in der Nähe. Als sie aufblickte sah sie Tuxedo Mask in der Stahlkonstruktion des Stadions über ihnen stehen. Er sagte nichts, starrte nur auf die Szenerie unter ihm und sein Gesicht zeigte tiefe Traurigkeit. Rei beobachtete ihn für mehrere Sekunden, aber dann verschwand er wortwörtlich in einem Augenblick. „Erst als Zoisite begann, nach den Regenbogenkristallen zu suchen, sahen wir ihn wieder.“ Mars schloss die Augen gegen die Tränen, die sich darin sammelten, dann fügte sie leise hinzu: „Es ist meine Schuld.“ „Was ist deine Schuld?“ fragte Worf. Mars schlug ihre Faust auf den Tisch und ließ die verschiedenen Getränke dort klirren. Merkur fuhr leicht zusammen, aber Worf reagierte nicht. Der Klingone verschränkte nur die Arme und betrachtete die temperamentvolle Sailorkriegerin stoisch. „Es ist meine Schuld, dass Usagi tot ist! Wenn ich nicht gezögert hätte... wenn ich nicht wie ein Idiot mit offenem Mund dagestanden hätte, während dieses Ding seine Form gewechselt hat, hätte ich es aufhalten können, bevor es sie getötet hätte!“ Merkur seufzte und neigte den Kopf, womit sie Worf sagte, dass dies ein alter Streitpunkt zwischen den beiden war. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, meinte Worf: „Das ist töricht.“ „Ach wirklich?“ gab sie zurück und versuchte diesmal nicht mehr die Tränen zurückzuhalten. „Ja“, erwiderte Worf ruhig. „Der Wechselbalg hat schnell und ohne Vorwarnung zugeschlagen. Du hattest keine Ahnung was es war oder was es für Fähigkeiten hat. Dass du so schnell angreifen konntest wie du es getan hast, spricht für dich.“ „Leicht zu sagen, wenn...“ Mars hielt mitten im Satz inne und überdachte noch einmal schnell, was sie sagen wollte. Sie hatte diesen Fehler schon bei Major Kira gemacht und sie hatte das Gefühl, dass sie in diesem Fall auch bei Worf falsch liegen würde. Der Klingone nickte und bestätigte so ihre Vermutungen. „Ja“, grollte er. „Ich kann in gewisser Weise verstehen, was ihr durchgemacht habt. Auch ich habe den Verlust von jemandem, den ich liebte, ertragen.“ Sie starrten einander an und ihre Gesichtsausdrücke sagten dem anderen mehr als Worte es könnten. „Wer war sie?“ fragte Mars schließlich. Worf sagte zuerst nichts, nur die Veränderung in seinem Blick verriet, was er fühlte. Dann sagte er: „Ihr Name war K'ehleyr. Sie war meine Gefährtin... und die Mutter meines Sohnes. Sie wurde an Bord der Enterprise, wo ich Chef der Sicherheit war, ermordet.“ Er wartete einen Augenblick, dann fügte er hinzu: „Ich verschwende keine Zeit damit, zu grübeln, was hätte sein können oder ob ich etwas hätte tun können um ihren Tod zu verhindern. Ich weiß in meinem Herzen, dass ich an diesem Tag meine Pflicht getan habe... dass ich ohne Vorwissen nicht mehr hätte tun können, um ihren Tod zu verhindern. Und du musst bei dir das selbe akzeptieren. Unter den gegeben Umständen, hast du alles getan, was man erwarten könnte, um es zu verhindern.“ Merkur schob eine Schachtel Taschentücher, die sie gerade repliziert hatte, zu Mars hinüber. „Ich hoffe, du hörst auf ihn, Rei. Ich habe dir schon seit Monaten das gleiche gesagt.“ Worf hielt inne, um schweigend über Mars' Geschichte nachzudenken... und um ihr die Möglichkeit zu geben, die Fassung zurückzugewinnen. Sie hatte einige Fragen beantwortet, aber auch mehrere aufgeworfen. Ein Wechselbalg war für Sailor Moons Tod verantwortlich, aber wie war er zu dieser Welt gelangt? Vor vier Jahren hatte die Enterprise die Quantenfluktuation versiegelt, die die zwei Universen verband, und damit hätte der Übergang geschlossen sein sollen. Selbst wenn das Dominion es geschafft hatte, die Fluktuation wieder zu öffnen, hätte sie zu einem Zeitpunkt hundert Jahre später geführt. Aber warum würde sich das Dominion die Mühe machen? Es passte nicht zu ihrer sonstigen Vorgehensweise. Bis jetzt hatten sie nur Interesse am Alpha-Quadranten gezeigt. Er entschied sich, diesen besonderen Fragen später nachzugehen. „Bitte fahrt fort. Es gibt noch mehrere andere Dinge, die ich wissen möchte. Wie ihr beiden eure stärkeren Kräfte erhalten habt, zum Beispiel.“ „Das ist nicht schwer zu beantworten“, sagte Merkur. „Da es in den Tagen gleich nach dem Mord an Usagi passiert ist. Rei hat ihre stärkeren Kräfte als erste erhalten, nur ein paar Tage später, als...“ Rei lehnte sich schwer auf die Reeling und starrte über das Wasser. „Das war eine schreckliche Idee“, murmelte sie. Sie wandte sich an ihre Begleiterin und fügte hinzu: „Ich weiß nicht, warum ich überhaupt an dem Wettbewerb teilgenommen habe. Diese Kreuzfahrt hat sich als totaler Reinfall herausgestellt.“ „Es schien eine gute Idee zu sein“, sagte Ami. „Und nachdem... was vor ein paar Tagen passiert ist, brauchten wir etwas um uns aufzuheitern.“ „Wolltest du nicht sagen, nachdem ich Mist gebaut habe und Usagi getötet wurde?“ sagte Rei. „Hör auf, Rei! Du kannst dir nicht weiter die Schuld daran geben!“ „Warum nicht?“ gab sie zurück. Frustriert begann sie an der Reeling entlang auf und ab zu gehen. „Ich habe gezögert. Wenn ich in dem Moment reagiert hätte, als das Ding seine Gestalt zu ändern begann, würde sie jetzt noch leben.“ „Das weist du nicht. Auch wenn man ignoriert, dass du höchstens für eine Sekunde gezögert hast, weiß keiner von uns beiden, was passiert wäre, wenn eine früher reagiert hätte. Usagi wäre vielleicht auf jeden Fall gestorben. Oder vielleicht wäre eine von uns--“ Ami hielt inne als sie eine gewisse schwarze Katze auf sie zukommen sah. „Luna! Was machst du denn hier?“ „Habt ihr zwei wirklich geglaubt, ich würde euch aus den Augen lassen?“ sagte die Katze atemlos. „Außerdem haben wir Ärger.“ „Was für eine Art Ärger?“ fragte Rei, obwohl sie schon eine gute Vorstellung davon hatte, wovon Luna sprach. „Ärger mit dem Königreich des Dunklen! Da braut sich etwas mit ihnen im Ballsaal zusammen. Kommt schon!“ Luna rannte davon und die zwei Mädchen folgten ihr sofort. Bald erreichten sie den Eingang zu dem riesigen Raum und sie spähten vorsichtig hinein. Überall konnten sie Personen sehen, die auf dem Boden zusammengebrochen waren – alle außer zwei, die vorn im Raum standen. Rei brauchte keine übersinnlichen Fähigkeiten um zu wissen, wer sie waren und was sie repräsentierten. „Dunkle Mistkerle!“ Sie lächelte grimmig als sie ihren Verwandlungsstab zog. „Gut. Ich habe auf eine Revanche an diesen Bastarden gewartet.“ „Ausgezeichnete Arbeit, Titus“, sagte Jedite. „Wir konnten heute eine Menge Energie sammeln.“ Die Youma lächelte. „Ich bin froh, dass ich Euch dienen konnte, Jedite.“ Jedite sah nachdenklich zu dem Sammelgefäß hoch. „Mit dieser Masse an Energie, könnte es sein, dass Königin Beryl sogar den Verlust des Formwandlers verzeiht.“ „Zu schade, dass du sie nicht überbringen werden kannst!“ erklang eine Stimme. Jedite fuhr herum. „Wer?!?“ „Ich bin Sailor Mars! Und ich werde niemandem erlauben, diese romantische Kreuzfahrt zu stören! Im Namen des Mars...“ „...und des Merkur...“ „...werden wir dich bestrafen!“ schlossen sie im Chor. „Die Sailorkriegerinnen“, knurrte Jedite. „Was habe ich für ein Pech, selbst auf einem Schiff auf See, bin ich nicht davor sicher, von euch gestört zu werden. Titus, vernichte sie!“ „Mit Vergnügen“, erwiderte die weibliche Youma. Auf eine Geste von ihr hin, verwandelte sich die Crew im Raum in humanoide Gestalten aus Quecksilber. Auf Titus' mentalen Befehl hin, verfolgten sie die zwei Kriegerinnen. „Da musst du dich schon besser anstellen!“ rief Merkur aus. „MERCURY BUBBLES BLAST!“ Ein dichter Nebel senkte sich über den Saal und die Diener des Königreichs des Dunklen zögerten, verwirrt über den plötzlichen Verlust ihrer Sicht und die gefallenen Temperaturen. „Gute Vorarbeit, Merkur. Jetzt werde ich sie erledigen. MARS FIRE IGNITE!“ Sofort breitete sich Feuer in ihrem Umfeld aus und machte aus den Quecksilberwesen Staub. Titus war jedoch noch lange nicht mit ihnen fertig. Sie sprang die beiden an und trieb sie zurück aufs Deck. Mars schaffte es rechtzeitig wieder auf die Füße zu kommen, um Titus an der Reeling mit dem Rücken zum Ozean stehen zu sehen. „MARS FIRE IGNITE!“ Der Feuerball schoss genau auf die Youma zu, aber Titus machte eine Handbewegung und zwei riesige Geysire aus Wasser schossen in die Luft. Ein Wasserstrahl bildete sich aus einem und fing Mars' Angriff ab, indem er die Flamme löschte. „Scheint, dass du doch nicht so ein Feuer in dir hast, Mars. Genau wie deine Freundin, Sailor Moon.“ „Na warte -“ begann Mars, doch sie verstummte als sie den Anfang von Merkurs Angriff hörte. Sie überlegte, dass wenn Titus geblendet wäre, Mars' Flamme zu ihr durchkommen und die Youma erledigen könnte. Sie mochte richtig gelegen haben, doch Titus handelte zuerst und schleuderte einen weiteren Wasserstrahl auf die blauhaarige Kriegerin. Merkur schnappte nach Luft als sie der Schwall gegen die Schiffswand trieb. Sie stand da und versuchte wieder richtig zu sich zu kommen, da sie offensichtlich betäubt war. „Jetzt mache ich dich fertig“, freute sich Titus schadenfroh. „NEIN!“ schrie Mars und warf einen weiteren Flammenball, nur um ihn ebenfalls gelöscht zu bekommen. Titus zog die Hand zurück um den Angriff auszuführen, der Merkur sicher erledigen würde, während Mars verzweifelt versuchte an etwas zu denken, was sie tun könnte. Zorn und Wut durchfuhren sie über ihre Unfähigkeit in diesem Kampf und sie machte sich bereit wieder zuzuschlagen. Sie würde NICHT noch eine Freundin sterben lassen, wenn sie es verhindern konnte! Eine gedankliche Verbindung bildete sich in ihr als sie all ihre Kraft sammelte und auf ihr selbst unbekannte Ressourcen zurückgriff. Instinktiv kam ihr ein neuer Satz und sie rief aus: „MARS FIREBIRD STRIKE!“ Die Youma sah alarmiert auf als ein feuriger Vogel auf sie zugeflogen kam und versuchte ihn wie die vorigen Angriffe zu löschen. Doch dieses Mal war der Wasserstrahl weitgehend wirkungslos, da der Feuervogel ihn durchbrach und sie mit voller Wucht traf. Titus hatte kaum Zeit zu schreien, als sie der Feuervogel überwältigte. Merkur wandte sich ziemlich unsicher von wo die Youma gewesen war zu Mars um. „Wie hast du das gemacht?“ „Ich weiß es nicht“, gab die andere Kriegerin zu. „Ich habe es einfach getan. Ich wusste nur, dass ich nicht zulassen konnte, dass sie dich umbringt.“ Sie ging hinüber und half Merkur auf die Füße. „Bist du in Ordnung?“ „Ich glaube schon“, erwiderte sie. „Danke Mars.“ „Sehr rührend“, unterbrach sie eine andere Stimme. Sie wandten sich zum Ursprung der Stimme um und sahen, wie Jedite in der Nähe schwebte. „Ich dachte Titus wäre mächtig genug um euch zu vernichten, aber ich scheine euch zwei unterschätzt zu haben. Aber jetzt werde ich euch selbst erledigen!“ „Dann gib dein Bestes, Mistkerl!“ forderte Mars ihn heraus. Aber bevor der Youma General etwas tun konnte, verschwand er spurlos. Sie blinzelte vor Überraschung über seinen plötzlichen Rückzug. „Wo ist er hin?“ Merkur sah sich in der Gegend mit ihrer Spezialbrille um. „Er ist nirgendwo in der Nähe. Er ist fort.“ „Er wird zurückkommen“, sagte Mars grimmig. „Aber das nächste Mal werden wir uns endgültig um ihn kümmern.“ Merkur wandte sich an ihre Mitkämpferin. „Noch mal danke, dass du mir das Leben gerettet hast, Rei.“ „Du hast den Gefallen ein paar Tage später erwidert. Außerdem haben wir seitdem das Gleiche für einander getan“, antwortete sie, dann fügte sie verdrossen hinzu: „Ich wünschte nur ich hätte es auch für Usagi tun können.“ Jetzt war Merkur damit an der Reihe auf den Tisch zu schlagen, fest genug um Worf überrascht blinzeln zu lassen. Er hatte sie auf der Enterprise nicht als jemanden kennengelernt, der zu solchen Ausbrüchen neigte. „Rei!“ schalt Merkur sie. „Hast du nicht Worf zugehört? Oder mir als ich in den Monaten, seitdem es passiert ist, mit dir gesprochen habe? Es war nicht deine Schuld!!“ Sie holte tief Luft um sich zu beruhigen. „Es gab nichts was du oder ich hätte tun können um Usagi an diesem Tag retten zu können, so sehr wir uns auch wünschen, es wäre anders gewesen.“ „Das macht es so schwer“, antwortete Mars. Sie stand auf und ging zu dem Replikator hinüber. Sie warf Worf einen Blick zu und fragte: „Wie funktioniert dieses Ding?“ „Sag einfach nur was du haben willst. Obwohl es für gewöhnlich besser ist, zuerst das Wort ,Computer' zu verwenden.“ „Okay“, sagte sie. „Computer: ein Becher heißen Tee, bitte.“ „Es sind 2347 verschiedene Sorten Tee in der Datenbank“, erwiderte der Computer. „Bitte spezifizieren.“ Ein Display mit den verschiedenen Sorten erschien und listete sowohl menschliche als auch fremde Varianten auf, durch die der Computer zu scrollen begann. „Argh!“ Mars Verstand schreckte vor der Länge der Liste zurück. „Irgendwelche Vorschläge?“ fragte sie Worf unsicher. Der Klingone runzelte die Stirn und dachte nach. Er war unsicher, wie er antworten sollte, denn trotz der Jahre, die er unter ihnen gelebt hatte, fand er den menschlichen Geschmack immer noch seltsam. „Man hat mir gesagt, dass Earl Grey eine ausgezeichnete Sorte ist.“ Mit einem Schulterzucken sagte sie: „Dann mach Earl Grey Tee. Willst du irgendwas, Ami?“ „Hmm... Eine heiße Schokolade bitte.“ Mars nickte. „Und eine heiße Schokolade.“ Die verlangten Getränke materialisierten sich und sie kehrte damit zum Tisch zurück wobei sie murmelte: „Klar, es gibt eine Million Sorten Tee, aber nur eine heiße Schokolade. Computer!“ Merkur sparte sich einen Kommentar und dankte ihrer Freundin einfach. „Wo war ich? Oh, ja. Nun, ein paar Tage nach dem Kampf auf dem Schiff, forderte uns Jedite zu einem offenen Kampf am Flughafen heraus. Wir wussten, dass es eine Falle war, aber wir konnten es nicht ignorieren, da er gedroht hatte, Tokio zu zerstören, wenn wir nicht auftauchten.“ Er hat euch kaum eine Wahl gelassen“, stimmte Worf zu. „Aber ich hoffe ihr habt wenigstens ein paar Vorsicherung getroffen.“ „Wir sind mit offenen Augen gegangen, wenn es das ist, was Sie meinen“, sagte Mars. „Sobald wir beim Flughafen waren, haben wir uns verwandelt.“ Merkur nahm das Erzählen wieder auf. „Und nachdem wir in den Sicherheitsbereich gelangt waren, begannen uns mehrere Wachleute zu jagen. Aber als ich sie gescannt habe, habe ich gesehen, dass es gar keine Wachleute waren, sondern nur belebte Tonfiguren! Also, Mars hat sie mit einem Feuervogel angegriffen und das hat sie erledigt. Dann tauchte Jedite auf...“ „Sehr beeindruckend, Sailor Mars.“ Der General lächelte höhnisch als er sich ihr Handwerk ansah. „Aber du wirst trotzdem das gleiche Schicksal erleiden wie deine erbärmliche Freundin, Sailor Moon.“ Mars schäumte über seinen Spott. „Du wirst derjenige sein, der heute stirbt, Jedite!“ „Tapfere Worte. Jetzt lasst uns sehen, wie viel dahinter steckt!“ Jedite streckte die Hände aus und die zwei Kriegerinnen spannten sich an und machten sich bereit welchem Angriff er auch machen würde auszuweichen. Aber Jedite hatte eine andere Strategie im Sinn und brachte statt dessen mehrere Jets, die sich in der Nähe befanden, dazu sich zu bewegen. Langsam rollten die unförmigen Ungetüme aus sie zu und nahmen rasch an Fahrt auf. „Kein Problem“, sagte Rei. „Ein Feuerstrahl sollte für die reichen!“ „Nein!“ rief Luna. „Wenn ihr einen Jet in die Luft jagt, dann braucht ihr euer Taschengeld für die nächsten zehntausend Jahre um dafür zu bezahlen!“ Die zwei Kriegerinnen sahen einander unsicher an, dann machten sie das einzige was sie noch tun konnten: weglaufen. Aber obwohl ihre Geschwindigkeit in ihrer Gestalt als Sailorkriegerinnen erhöht war, konnten sie doch nicht mehr tun als den Abstand aufrecht zu halten. „Aufteilen!“ schrie Mars. Merkur nickte und rannte nach rechts, während Mars nach links abbog. Jedite kicherte und genoss das Schauspiel, das sich ihm darbot. Das alles stellte sich gerade als viel leichter dar, als er es sich vorgestellt hatte. Wie hatte er nur diese zwei ihn besiegen lassen können? Er hatte sie ganz klar überschätzt... sie mussten mehr Glück als gute Fähigkeiten gehabt haben. Nachdem er einen Moment überlegt hatte, entschied er, dass Mars eindeutig die gefährlichere der beiden war, also schickte er ihr die Jets hinterher. Sobald er sie eliminiert hätte, könnte er sich ganz gemächlich um Merkur kümmern. Merkur wurde langsamer, als sie sah, dass ihr keine der Flugzeuge folgte. Schnell sah sie sich nach Sailor Mars um und ihr Herz erstarrte. Irgendwie hatten sie die Flugzeuge eingekreist und näherten sich ihr. Rei sah sich gehetzt um und suchte nach einer Richtung, in die sie noch laufen konnte. Jedite materialiserte sich neben ihr. „Zu schade, Sailor Merkur. Trotz all deiner Bemühungen, wird wieder eine deiner Freundinnen sterben.“ „NEIN!“ Jedite lächelte abfällig. „Es gibt nichts was du tun kannst. Wie willst du diese Jets aufhalten, hmm? Mit deinen lächerlichen Seifenblasen?“ Verletzt von Jedites Spott, nahm Ami all ihre Kraft zusammen und versuchte sie in einem Angriff zu sammeln. Plötzlich spürte sie einen Strom aus Energie, mehr als sie jemals zuvor gespürt hatte. Die Worte kamen ihr instinktiv: „MERCURY ICE BUBBLES...“ Jedite runzelte die Stirn. So ging der Satz doch gar nicht. „FREEZE!!“ Eine Welle kalter Energie überflutete das Landegestell zweier Jets und ließ es sofort gefrieren. Da sie plötzlich zerbrechlicher als Glas waren, zersprangen die Gestelle unter dem Gewicht, das auf ihnen ruhte und die Jets kamen rutschend zum Stehen, wobei sie eine riesige Staubwolke aufwirbelten. ,Oh Mann,' dachte Luna beim Anblick der Wracks. ,Ich hoffe sie sind versichert.' Jedite ballte vor Wut die Fäuste, während Merkur mit ihrer Spezialbrille in dem wirbelnden Staub nach Mars Ausschau hielt. „Nicht schlecht, kleine Merkur, aber zu spät um deine Freundin zu retten. Jetzt bist du an der Reihe!“ Merkur wandte sich ihm zu, aber statt vor Furcht zurückzuweichen wie er erwartet hatte, lächelte sie nur ein wenig. „Das werden wir noch sehen!“ sagte sie trotzig. Jedite knurrte und holte mit einer Hand aus, bereit sie völlig zu zerschmettern, doch dann zögerte er. Sie machte keine Anstalten davon zu rennen, stand nur da und starrte ihn entschlossen an. Was hatte sie vor? Jedite schüttelte seine Zweifel ab. Es spielte keine Rolle. Er wollte gerade zuschlagen als er spürte wie etwas hinter ihm landete. Aber bevor er sich umdrehen konnte, wurde er leicht am Rücken berührt. „WEICHE, BÖSER GEIST!“ rief Mars, die ihm einen Bannzettel angehängt hatte. „NEEIIN!“ heulte Jedite als er spürte wie er gelähmt wurde. Mars sprang an ihm vorbei und schloss sich Sailor Merkur an. Der General des Königreichs des Dunklen kämpfte gegen die Kraft an, die ihn band. Sie mochten jetzt einen Vorteil haben, aber er würde sich bald befreien und dann... Einen Moment... Was war das für ein Schatten, der über ihm aufragte? Jedite schrie wieder auf, dieses Mal vor Schreck, als ihm seine Situation klar wurde. Der letzte Jet, der immer noch Mars gefolgt war... hielt nun direkt auf Jedite zu. „Das ist für Sailor Moon, Jedite!“ Er schrie kurz auf, als ihn das Flugzeug überrollte, dann herrschte Stille als der Jet zum Stehen kam. Keine Spur von Jedite war übriggeblieben. In sicherer Entfernung, schlugen Merkur und Mars ein. „Ein dunkler Schurke weniger.“ Dax murmelte einige klingonische Flüche, die Curzon seinerzeit am meisten gemocht hatte und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. „Ich nehme an, Sie haben kein Glück?“ fragte Kira unnötigerweise. „Das kann man wohl sagen. Ich habe fast jede Art Scan vorgenommen, den ich mir vorstellen kann, aber es gibt nicht mal eine Andeutung einer temporalen Anomalie in diesem System.“ Kira runzelte die Stirn. „Da muss etwas sein! Wie hätte die Zeitlinie sonst so durcheinander kommen können?“ „Ich weiß es nicht“, erwiderte Dax seufzend. Sie starrte auf den Monitor, dann lehnte sie sich nach vorn und begann die Sensorkontrollen wieder zu verändern. „Versuchen Sie einen neuen Scan?“ „Ja, aber dieses Mal suche ich nach Raumanomalien. Vielleicht bekomme ich bei einer anderen Herangehensweise eine Idee.“ Binnen einiger Sekunden piepten die Sensoren und deuteten so an, dass sie gefunden hatten, wonach Dax gesucht hatte. „Na, das war ja einfach. Allerdings sind die einzigen Anomalien, die entdeckt werden die Quantenfluktuationen...“ Der Wissenschaftsoffizier hielt inne und sah noch einmal hin, wobei beide Augenbrauen nach oben schossen. „Einen Moment... Zwei Quantenfluktuationen?!?“ „Was ist daran so ungewöhnlich? Ist so nicht die ursprüngliche Enterprise hergekommen?“ „Das ist sie... aber ihre Scans und die der Enterprise D haben nur eine in diesem Sonnensystem entdeckt.“ Sie deutete auf den Bildschirm. „Diese Quantenfluktuation führt an einen Ort in der Nähe der Romulanischen Neutralen Zone im dreiundzwanzigsten Jahrhundert. Aber bei dieser hier,“ sie deutete auf die zweite Fluktuation, die sich auf halbem Weg zwischen Erde und Mars befand, „habe ich keine Ahnung woher sie kommt oder wohin sie führt.“ Ein nachdenklicher Ausdruck überkam ihr Gesicht. „Falls nicht...“ Kira sah sie eindringlich an, dann fragte sie schließlich: „Falls nicht was?“ „Ich denke, ich weiß wo sie hinführt. Und wenn ich recht habe, dann habe ich eine gute Vorstellung davon, wie die Geschichte geändert wurde.“ Dax ging zu der Maschinenraumstation in der Nähe hinüber und begann eilig zu arbeiten. „Ich werde eine Sonde programmieren, durch die zweite Fluktuation zu gehen und zurückzukehren. Dann werde ich es mit Sicherheit wissen.“ Dax Tonfall klang äußerst besorgt in Kiras Ohren. Und alles was jemanden mit der Erfahrung von sieben Leben nervös machen konnte, ließ sie sich beinahe verängstigt fühlen. „Und wenn Sie dann sicher sind?“ Dax hielt inne und sah zu Kira hinüber. „Dann hoffe ich, dass die Propheten über uns wachen.“ O'Brien fluchte und sah die Logboje drohend an. „Ich würde deinem Designer gern den Hals umdrehen. Wenn du nur halb so unzerstörbar wärst, wie behauptet wird, wären wir jetzt schon fertig!“ „Sie sagen es“, fügte Muniz hinzu. Der andere Ingenieur sah ebenso frustriert aus wie O'Brien. „Das ganze Interfacesystem des Bojenrekorders wurde gegrillt.“ Der Chief holte tief Luft und zwang sich selbst zur Ruhe. Ein bisschen wenigstens. „Naja, um mal etwas nachsichtiger zu sein: Die Boje hat eine Warpkernexplosion mehr oder weniger intakt überstanden. Aber wir werden ein Ersatzinterface bauen müssen, um die Datenbank direkt mit dem Hauptcomputer verbinden zu können.“ „Mit diesem Ding?“ Muniz sah zweifelnd drein. „Was ist los?“ fragte O'Brien in einem fröhlicheren Tonfall. „Können Sie keine Herausforderung vertragen?“ „Eine Herausforderung ist eine Sache... aber das hier ist nahezu unmöglich! Wir reden hier über uralte Elektronik!“ „Und ich dachte, Sie wären ein Ingenieur.“ O'Brien versuchte enttäuscht zu klingen. „Na, wenn Sie damit nicht fertig werden...“ „Das habe ich nicht gesagt“, unterbrach Muniz den Chief. Er starrte auf die Einzelteile des Rekorders und ging im Kopf mehrere mögliche Szenarien durch. „Also... wir könnten einen Anschluss für ein Ersatzinterface basteln und ihn auf einen Tricorder stecken und das mit dem Hauptcomputer verbinden.“ „Guter Junge“, sagte O'Brien. „Sie machen sich daran einen neuen Anschluss zu bauen und ich kümmere mich darum einen Tricorder zu modifizieren.“ Die zwei Ingenieure machten sich schweigend an ihre jeweilige Aufgabe. Muniz hatte gerade angefangen, den neuen Anschluss zu installieren als ihn ein entferntes Klappern aufsehen ließ. „Haben Sie das gehört?“ fragte er O'Brien. Er nickte unsicher. „Ja. Es klang, als käme es aus der Jeffriesröhre.“ Die beiden gingen zu dem Zugangspanel hinüber. O'Brien beugte sich zum Panel hinunter, dann warnte er Muniz: „Seien Sie bereit. Das letzte Mal als ich da drinnen etwas herumklappern gehört habe, rannte ein paar Tage später ein Wechselbalg auf dem Schiff herum.“ Muniz nickte und zog seinen Phaser. O'Brien entfernte das Zugangspanel und sah hinein. Da er auf den ersten Blick nichts gefährliches entdecken konnte, kletterte er vorsichtig mit gezogener Waffe in die Röhre. Nichts in dieser Richtung... „Es tut mir Leid, wenn ich Sie gestört haben sollte, Chief“, kam eine Stimme von hinter ihm. Verblüfft drehte er sich schnell zu der Stimme um. Oder vielmehr versuchte er das. Ein lautes Rummsen hallte durch die Jeffriesröhre. „AU!“ „Oh du liebe Güte. Habe ich Sie erschreckt?“ fragte Luna entschuldigend. O'Brien rieb sich den schmerzenden Kopf und starrte die schwarze Katze wütend an. „Das kann mal wohl sagen. Was zur Hölle machst du denn hier drin, Luna?“ „Ich dachte, ich wandere mal durchs Schiff, während ich etwas nachdenke. Unglücklicherweise habe ich mich so in etwas hineingedacht, dass ich...“ Sie hielt inne, anscheinend etwas verlegen. „...mich verlaufen habe.“ Trotz seines schmerzenden Kopfes gluckste O'Brien vergnügt. „Das ist da drin nicht schwer, selbst bei einem so kleinen Schiff wie der Defiant. Diese Gänge sehen einander sehr ähnlich. Man braucht eine Weile, um sich da drin zurechtzufinden.“ Er kroch rückwärts aus der Röhre und ließ Luna in den Maschinenraum. „Wir sind im Moment etwas beschäftigt, aber wenn es dir nichts ausmacht zu warten, kann ich dich hinbringen, wohin immer du willst.“ „Danke, Chief.“ Muniz sah verwirrt drein. „Chief?“ O'Brien musste grinsen. Er hatte sich ziemlich genauso gefühlt als er zum ersten Mal eine der Katzenfreunde der Sailorkriegerinnen gesehen hatte. „Keine Sorge, Muniz. Sie ist eine freundliche Katze. Luna, das ist Enrique Muniz, einer meiner Techniker.“ „Hallo, Mr. Muniz. Es freut mich Sie kennenzulernen.“ „Ähm... ja, danke... äh, Luna“, stammelte der Ingenieur. Er versuchte sich wieder zu fangen und fuhr fort: „Entschuldige, aber eine sprechende Katze ist nicht etwas, was ich erwartet hätte.“ „Tja, Sie gewöhnen sich besser daran, das Unerwartete zu sehen, Mister“, sagte ihm O'Brien. „Jedenfalls wenn Sie wirklich in der Sternenflotte Karriere machen wollen.“ „Es ist schon gut, Chief. Ich bekomme diese Reaktion ziemlich oft.“ Luna betrachtete die angesengte Logboje interessiert. „Was machen Sie da?“ „Also, wir versuchen auf die Logaufzeichnungen in der Boje zuzugreifen“, erwiderte er und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. „Wir wissen bereits, dass die Jem'Hadar dieses Schiff zerstört haben, aber es wäre nett zu wissen, wen sie angegriffen haben. Captain Sisko denkt, dass uns das einen Hinweis darauf geben kann, was hier vorgeht.“ Muniz brachte den neuen Anschluss an, während O'Brien den Tricorder anschloss und aktivierte. „So! Wenn wir jetzt alles richtig gemacht haben...“ Er aktivierte die Kontrollen an seinem Panel um die Boje mit dem Hauptcomputer der Defiant zu verbinden. „Zugriff bestätigt“, sagte die Stimme des Computers. O'Brien stieß einen triumphierenden Schrei aus und wechselte einen beglückwünschenden Blick mit Muniz. „Computer: Greife auf den letzte Logeintrag zu und spiel ihn ab.“ Es entstand eine Pause als der Computer die verlangten Daten von der Boje holte. Bald zeigte der Schirm die Brücke eines Raumschiffs aus der Vogelperspektive. Unglücklicherweise waren sowohl die Sicht als auch der Ton voller Statik. „Was stimmt denn mit den Aufzeichnungen nicht?“ fragte Luna. „Gute Frage. Muniz?“ Er warf einen Blick auf die Anzeigen des Tricorders. „Der Datenfluss sieht sauber aus. Die Datenbanken müssen wohl auch beschädigt sein.“ „Tja, dann hoffen wir mal, dass es nicht zu schlimm ist“, erwiderte O'Brien und wandte sich wieder dem Kontrollpanel zu. „Computer: Führe eine Ebene Eins Datenverstärkung- und Geräuschunterdrückungsrountine bei dem verlangten Logeintrag durch.“ Der Computer piepte als Bestätigung als er die gewünschten Programme ausführte. „Von Anfang an abspielen.“ Die Sicht klärte sich etwas und der Ton wurde verständlich. „Besser“, bemerkte er. „Das Datum stimmt mit der Elektronik überein“, fügte Muniz hinzu und deutete auf eine der Anzeigen. „Sternzeit 5046.7. Vor etwas über hundert Jahren.“ O'Brien antwortete mit einem Nicken, als er das Layout der Brücke betrachtete. „Sieht auch wie eine Constitution-Klasse aus.“ „Eine was?“ fragte die verwirrte Katze. O'Brien ignorierte sie für den Moment und passte genau auf, was da vor sich ging. Das Schiff wurde heftig durch den Angriff erschüttert, was es schwer machte, die Crew zu hören. Die noch immer vorhandene Statik machte es nicht leichter. „Schilde sind wirkungslos“, hörte er den Wissenschaftsoffizier berichten. „Das feindliche Schiff benutzt einen phasierten Polaronstrahl.“ Eine weitere Anzeige bildete die Aussicht des Sichtschirms ab und zeigte deutlich ein Jem'Hadar Angriffsschiff. O'Brien spürte einen Stich des Mitleids für die andere Crew. Die Waffen des Dominion machten den Wissenschaftlern der Taktiker der Sternenflotte immer noch große Probleme. Die gegenwärtigen Raumschiffmodelle waren den Jem'Hadarschiffen kaum gewachsen... eines von vor hundert Jahren hätte keine Chance. „Phaser und Photonentorpedos bereithalten“, befahl der Captain. „Waffen bereit“, sagte der Steuermann. „Auf das Ziel ausgerichtet.“ „FEUER!“ Die Beleuchtung der Brücke verdunkelte sich als die Waffen abgefeuert wurden. „Wir haben sie!“ rief der Navigator aus. „Direkter Treffer“, sagte der Wissenschaftsoffizier ruhig trotz des Chaos um ihn herum. „Ziel wurde zerstört.“ Die Brücke erbebte wieder und mehrere Panele explodierten in einem Funkenregen als das Schiff von herankommenden Schüssen getroffen wurde. Als sich die Anzeige wieder geklärt hatte, konnte man mehrere Crewmitglieder reglos auf dem Deck liegen sehen, einschließlich des Steuermanns. „Uhura, senden Sie einen Notruf. Prioriät Eins.“ Man konnte den Captain den Interkom Schalter an seinem Kommandosessel betätigen sehen, während der Wissenschaftsoffizier losrannte, um das Steuer zu übernehmen. „Krankenstation, medizinischer Notfall auf der Brücke.“ „Wo zur Hölle ist denn keiner?!“ kam die aufgebrachte Antwort. „Jim, ich kriege Verlustmeldungen aus dem ganzen --“ Der Interkom pfiff und das Signal aus der Krankenstation wurde unterbrochen. „Scott an Brücke. Captain, wir verlieren die Eindämmung des Antimateriefeldes! Die Ausstoßsysteme sind offline!“ O'Brien blinzelte. Scott? Das konnte doch nicht möglicherweise er sein? Nein, das war unmöglich! „Alle Mann, verlassen Sie das Schiff! Ich wiederhole--“ Die Aufnahme der Brücke wurde plötzlich unterbrochen, was den zwei Ingenieuren anzeigte, dass die Rekorderkapsel automatisch abgestoßen worden war. Sie wurde ersetzt durch die Außenansicht eines Constitution-Klassen Schiffs, das sich entfernte. Die einmal makellos weiße Hülle war an mehreren Stellen durch Waffenfeuer geschwärzt und man konnte mehrere Energieentladungen über Hüllenbrüche huschen sehen. Weniger als eine Sekunde später explodierte das Raumschiff in gleißender Weiße, dann ging die Anzeige aus, da die Aufnahme endete. O'Brien starrte den Schirm schockiert an, ebenso wie Muniz. „Oh mein Gott. Die Dienstnummer dieses Schiffes... das kann nicht sein!“ „Was ist los?“ fragte die Katze verblüfft. „Dieses Schiff... es ist ein Schiff von über hundert Jahren in unserer Vergangenheit. Aber die Sternzeit in dem Logbuch war fast zwanzig Jahre bevor es zerstört wurde! Es sei denn...“ Er nahm seinen Tricorder und scannte die Logboje. Das schlimme Gefühl, das sich in seinen Eingeweiden entwickelt hatte, wurde noch schlimmer als er die Ergebnisse sah. „O'Brien an Sisko.“ „Sprechen Sie, Chief.“ „Wir haben ein Problem, Captain. Ein noch größeres Problem als wir gedacht hatten.“ Worf lehnte sich zurück und versuchte alles, was ihm Mars und Merkur erzählt hatten, zu verarbeiten. Einiges von dem, was sie gesagt hatten, ähnelte der Vergangenheit, über die ihm Luna auf der Enterprise berichtet hatte, aber es gab einige bedeutende Unterschiede. In dieser Zeitlinie hatten die beiden Kriegerinnen Neflyte retten können. Später hatte der übergelaufene General seinerseits den Kriegerinnen geholfen, nach den Regenbogenkristallen zu suchen, wobei sich ihnen Jupiter angeschlossen hatte. Bis er allerdings heldenhaft gestorben war, als er die Kriegerinnen aus einer Falle rettete, die ihnen Kunzite gestellt hatte um die Kristalle zu bekommen, die sie hatten. Venus' rechtzeitige Ankunft hatte an diesem Tag verhindert, dass Kunzite und Zoisite sie in die Finger bekamen. Ein weiterer Unterschied war anscheinend, dass die Beziehung zwischen Mars und Mamoru, von dem sie später herausfanden, dass er Tuxedo Mask war, viel stärker war als in der ursprünglichen Zeitlinie. Wenigstens soweit es sie betraf. Worf überlegte, ob er ihr die Wahrheit über Mamoru und Usagi sagen sollte, als das Interkom piepte. „Sisko an Worf.“ „Worf hier“, antwortete er. „Melden Sie sich auf der Brücke, Commander. Und bringen Sie die Sailorkriegerinnen mit.“ Worf nickte. „Wir sind auf dem Weg. Worf Ende.“ Mars sah Worf neugierig an. „Was ist los?“ fragte sie, als sie von dem Tisch aufstanden. „Ich bin nicht sicher“, antwortete er und führte sie aus der Messe. Er wandte sich zu dem Korridor zur Brücke und fuhr fort: „Höchstwahrscheinlich haben Commander Dax oder Chief O'Brien etwas Relevantes in ihren Untersuchungen entdeckt, was der ganzen Crew bekannt gegeben werden soll. Aber das werden wir herausfinden, wenn wir dorthin kommen.“ Das Trio kam kurz nach Bashir auf der Brücke an. Worf sah, dass die meisten anderen leitenden Offiziere bereits anwesend waren und nur Chief O'Brien noch eintreffen musste. „Worf, wo ist Luna?“ fragte Dax. Der Klingone wand sich etwas, da es ihm unangenehm war, zuzugeben, dass er keine Ahnung hatte. Schließlich sagte er geistesgegenwärtig: „Sie hat einen Spaziergang gemacht.“ „Wenn Sie sie hier brauchen, könnten Mars und ich nach ihr suchen gehen“, bot Merkur an. In diesem Moment betrat O'Brien die Brücke mit Luna auf seiner Schulter, womit sich diese Frage erledigte. „Neue Freundin, Chief?“ fragte Dax und hob eine Augenbraue. „Sie sollten lieber vorsichtig sein“, riet Kira leichthin. „Keiko könnte eifersüchtig werden, wenn sie das herausfindet.“ In mehreren Gesichtern auf der Brücke tauchte ein Lächeln auf, als der Chief stotternd alles leugnete, wohingegen Luna Kira wütend anstarrte. Sisko ließ die gute Stimmung ungestört. Schließlich war es schon seit einer Weile sehr angespannt auf dem Schiff zugegangen und sie alle brauchten die Möglichkeit über etwas zu lachen. „Chief, Sie sind dran.“ „Ja, Sir“, erwiderte er. Er sah sich unsicher im Raum um. Die Informationen, die er hatte, verstörten ihn deutlich weit mehr als Kiras Necken. „Ich habe den Logrekorder, den wir von dem Schiff, das die Jem'Hadar zerstört haben, aufgesammelt haben, analysiert. Ich konnte den letzten Logeintrag rekonstruieren und es identifizieren. Es war ein Sternenflottenschiff, Constitution-Klasse.“ Er berührte eine Kontrollfläche und das Bild des unglücklichen Raumschiffs erschien auf dem Hauptsichtschirm. Er berührte noch mehr Kontrollen und vergrößerte so einen besonderen Bereich, bei einer der Warpgondeln, den er scharf stellte. Der Computer bereinigte schnell alle Verzerrungen im Bild und die Dienstnummer wurde für alle deutlich sichtbar. NCC-1701. „Es ist...“ begann Dax mit betäubter Stimme. „...die Enterprise“, schloss Sisko. Er hatte das halb erwartet, seit dem Moment als O'Brien das Trümmerfeld gescannt hatte, aber es war immer noch ein Schock für ihn. „Das Original von Captain James T. Kirk. Und so wie es aussieht war das vor der Überholung, die daran durchgeführt wurde, nachdem die Fünfjahresmission zu Ende gegangen war. „Das kann nicht richtig sein!“ warf Bashir nach mehreren Sekunden schockierten Schweigens ein. „Es war fast zwanzig Jahre nach der Überholung, dass diese besondere Enterprise zerstört wurde.“ „In unserer Zeitlinie, Julian“, sagte Dax. „Chief, haben Sie die Quantensignatur des Rekorders überprüft?“ Er nickte noch bevor sie die Frage fertig ausgesprochen hatte. „Ja. Sie ist definitiv aus unserer Zeitlinie, nicht aus einer anderen.“ „Dann würde das bedeuten, wenn Kirks Schiff von den Jem'Hadar zerstört wurde, wurde nicht nur die Zeitlinie der Kriegerinnen verändert“, sagte Odo. „Richtig, Constable.“ Sisko betrachtete das Bild der Enterprise. „Es bedeutet, dass auch unsere Vergangenheit verändert wurde. Und jetzt, selbst wenn wir einen Weg zurück in unser Universum finden, haben wir kein Zuhause mehr zu dem wir zurückkehren können.“ „Der Sisko ist sich der Natur des Problems bewusst.“ Pluto nickte. „Gut“, sagte sie. „Jetzt können wir mit der Lösung fortfahren. Obwohl ich angefangen habe mich zu fragen, ob sie wohl je das volle Ausmaß der Situation erfassen würden.“ Hast du wirklich mehr von ihnen erwartet? Meldete sich eine Stimm in ihrem Kopf. Jemand, der so langlebig ist wie du, sollte erkennen wie einfältig bemüht und pedantisch diese Sternenflottenleute sind. „Du sollst doch das Zeitenportal bewachen, Q“, erwiderte sie und ihr Tonfall zeigte deutlich, dass sie mehr als nur ein bisschen genervt war. „Ich mache mir mehr Gedanken über Resultate, nicht wie gekonnt sie die erreichen.“ Pff. Manchmal bist du eine totale Miesmacherin, meine Teure. Pluto versuchte, Q zu ignorieren und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Propheten zu, mit dem sie es zu tun gehabt hatte, aber wieder bot sich ihr ein Anblick, von dem sie nie geglaubt hatte, ihn je wieder zu sehen. Wie es ihre Gewohnheit war, hatte der Prophet seine Gestalt gewechselt und das Aussehen von Königin Serenity angenommen und der Hintergrund hatte zu dem des Silberjahrtausends gewechselt. Es geschah selten genug, dass Pluto sich so ins kalte Wasser gestoßen fühlte. „Unsere Existenz steht auf dem Spiel“, sagte der Prophet und riss die Sailorkriegerin aus den Gedanken. Um sie herum begann das Licht eine rötliche Färbung anzunehmen. „Der Sisko muss Erfolg haben.“ „Ich weiß“, sagte Pluto, deren Besorgnis stieg. Die Veränderungen in ihrer Umgebung deuteten an, dass die Situation immer ernster wurde. Die Zeit, zumindest in der Form, wie sie von körperlichen Wesen gemessen wurde, wurde knapp. „Und nicht nur für euch. Um zweier Universen willen muss Captain Sisko den Schaden an den Zeitlinien ungeschehen machen, und das bald. Aber jetzt ist er sich bewusst geworden, was getan werden muss, um das Paradoxon zu lösen. Um ihre Vergangenheit zu bewahren muss Sailor Moon leben.“ ************************ Ich weiß, dieses Kapitel zu übersetzen hat eine halbe Ewigkeit gedauert. Bitte entschuldigt, ich habe zur Zeit privat sehr viel um die Ohren. Wie MasatoYamori in den Kommentaren geschrieben hat, hat jemand (leider nicht der Originalautor) die Originale bei FF.net hochgeladen. Wem die Wartezeit zu lang wird, kann über den Link in den Kommis die englische Fassung lesen. Natürlich freue ich mich aber auch über jeden Leser. Und das nächste Kapitel kommt bestimmt. ;) Kapitel 5: Rückkehr ins Gestern ------------------------------- Luna sprang von O'Briens Schulter auf die Rückenlehne von Siskos Sessel. „Also, nur um sicherzugehen, dass ich das richtig verstanden habe“, sagte sie. „Drei Schiffe aus dem, was Sie das Dominion nennen, wurden vor neun Monaten unserer Zeit versehentlich in unser Universum transportiert. Dann wurden sie irgendwie vom Königreich des Dunklen übernommen und kontrolliert. Sie haben den Wechselbalg benutzt um zu versuchen alle drei Kriegerinnen zu töten, haben es aber nur geschafft... Sailor Moon zu töten.“ Ihre Stimme brach bei den letzten Worten und sie hielt inne als die Erinnerungen an diesen schrecklichen Tag ihr in den Sinn kamen. Nach einer Weile konnte sie die Gefühle, die dadurch unweigerlich hervorgerufen wurden, wieder unter Kontrolle bringen. „Das war jedoch mehr als genug, um den Verlauf der Ereignisse für unsere Welt zu ändern. Dann ist gestern, als Königin Beryl gerade ihren Hauptangriff starten wollte und die Sailorkriegerinnen sich ihr in den Weg gestellt haben, dieses Schiff“, sie nickte zum Hauptsichtschirm, der immer noch das unglückselige Raumschiff zeigte, „die Enterprise, aus eurer Vergangenheit in unser Universum gekommen. Es wurde anschließend von den Dominion Schiffen angegriffen und zerstört, womit eure Vergangenheit verändert wurde.“ „Das fasst es ganz gut zusammen“, erwiderte Dax. „Das einzige, was du vergessen hast zu erwähnen, ist die Tatsache, dass es jetzt zwei Quantenfluktuationen in diesem System gibt, obwohl da nur eine sein sollte.“ „Wie kann ich etwas weglassen, wenn ich gar nichts davon weiß?“ erkundigte sich die schwarze Katze. „Dax lächelte. „Entschuldige.“ „Haben Sie irgendwelche Informationen über diese zweite Fluktuation, Dax?“ fragte Sisko. „Das könnte man sagen.“ Sie rief eine schematische Darstellung der Sensoren auf dem Hauptschirm auf. „Ich habe eine Sonde durch die zweite Fluktuation geschickt und sie programmiert zurückzukehren, nachdem sie einige Sensoraufzeichnungen gemacht hat. Der Endpunkt ist im Gamma Quadrant. Die astrometrischen Anzeigen der Sonde deuten darauf hin, dass der Zeitpunkt einige Monate bevor wir DS9 verlassen haben ist.“ „Monate?“ rief O'Brien aus. Dax nickte. „Das ist richtig. Und die Koordinaten, an denen die Fluktuation im Gamma Quadrant endet, sind mit denen identisch, wo die Defiant, ein paar Tage bevor wir die Station verlassen haben, beobachtet hat wie drei Jem'Hadar Schiffe verschwanden.“ Sie hielt inne. „Die Sache ist, dass ich gerade zu dem Schluss gekommen war, dass sie durch eine Quantenfluktuation geflogen waren, kurz bevor das Wurmloch anfing sich seltsam zu verhalten.“ „Aber Sie haben keine Idee woher die zweite Fluktuation kam?“ fragte Sisko. „Keine Ahnung“, gab der Wissenschaftsoffizier zu. „Es ist im Grund auch gleichgültig“, sagte Sisko. „Ohne eine Möglichkeit in der Zeit zurückzureisen, können wir die Zeitlinie nicht korrigieren.“ „Großartig“, murmelte Mars. „Also sind wir wieder bei Null.“ „Das fürchte ich auch“, stimmte der Captain zu. Dax beugte sich vor um ein Signal zu überprüfen, das gerade auf ihrem Schirm zu blinken begonnen hatte. „Ich empfange eine gewaltige Neutrinoemission...“ Sie sah auf, die Überraschung unübersehbar in ihrem Gesicht. „Benjamin, es ist das Wurmloch!“ „Auf den Schirm“, befahl Sisko. Auf seine Worte hin erschien das Bild des nun offenen Wurmlochs auf dem Hauptschirm. Sisko bemerkte, dass es immer noch schimmerte und eine rötliche Färbung hatte. „Das ist unglaublich“, sagte Merkur mit ehrfürchtiger Stimme. „Ja“, stimmte Luna zu, „das ist es.“ Mars hätte normalerweise auch zugestimmt, aber sie spürte noch etwas ganz anderes von dem Phänomen. Ihre Augen wurden schmal als sie versuchte, ihre Eindrücke zu sortieren. „Etwas stimmt damit nicht, nicht wahr?“ „Ja“, sagte Kira. „Es sieht nicht so aus wie es das normalerweise tut.“ Bashir sprach eine Frage aus, die sich jedes Mitglied der Crew der Defiant stellte: „Wir sind schon seit Stunden genau hier. Warum öffnet es sich jetzt?“ Sisko fiel nur ein Grund ein. „Es ist eine Einladung von den Wurmlochwesen.“ Er setzte sich in den Kommandosessel und drehte sich zum Sichtschirm. „Und ich habe vor, sie beim Wort zu nehmen. Dax, enttarnen Sie das Schiff und bringen Sie uns in das Wurmloch.“ „Ja, Sir“, sagte Dax und trat zur Steuerkonsole. „Ich hoffe, Sie wissen was Sie tun, Captain“, sagte Luna nervös von ihrem Sitz genau hinter Siskos Kopf aus. „Wir werden es bald genug herausfinden“, antwortete Sisko als die Defiant in das Wurmloch eintrat. Sofort begann das Schiff zu schwanken als es von gravimetrischen Verzerrungen getroffen wurde, die noch immer durch den Raumkorridor hallten. Alle Anwesenden auf der Brücke setzten sich sofort hin oder hielten sich an etwas fest um nicht umgeworfen zu werden. „Alle Maschinen stopp“, befahl Sisko bald nachdem sie hineingeflogen waren. Dax berührte eine Kontrolle an der Steuerkonsole und die Defiant kam langsam im Wurmloch zum Stehen. Aber selbst ohne Antrieb wurde das Schiff hin und hergestoßen als wäre es auf unruhiger See. „Können Sie da nicht etwas gegen tun?“ fragte Mars, die langsam grün wurde. „Ich versuche es“, erwiderte O'Brien. „Aber die gravimetrischen Wellen sind stark genug, dass die Trägheitsdämpfer es schwer haben...“ Das Schiff verschwand um sie herum. „...das zu kompensieren“, beendete O'Brien unsicher den Satz und sah sich in der neuen Umgebung um. Die anderen sahen genauso erstaunt umher. Allem Anschein nach waren sie zurück in der Ops von Deep Space Nine. Sisko wusste sofort, dass sie in die Realität der Wurmlochwesen gebracht worden waren. Es schien, als habe er Recht damit gehabt, dass man sie eingeladen hatte. Diese Einladung schien auch für seine Crew und die Sailorkriegerinnen zu gelten. Die Kriegerinnen und Luna waren verwirrter als die Mitglieder der Crew. Mars blickte hin und her und versuchte etwas zu spüren, während Merkur ihre Spezialbrille aktiviert hatte und die Stirn runzelte. „Das verstehe ich nicht. Ich empfange gar nichts.“ „Mach dir darüber keine Sorgen“, sagte Dax ihr. „Wenn ich recht habe, sind wir gar nicht in unser eigenen Realität.“ „Wo sind wir dann?“ fragte Luna. „Im Reich der Propheten“, antwortete Kira mit leiser, ehrfürchtiger Stimme. „Das ist richtig“, sagte eine neue Stimme. Sie wandten sich alle zum Eingang zu Siskos Büro. Dort stand eine Frau, die Sisko vom letzten Flug durch das Wurmloch kannte: Sailor Pluto. „Ihr seid im Reich der Propheten. Allerdings können sie euch im Moment nicht persönlich begrüßen, da sie anderweitig beschäftigt sind.“ „Beschäftigt?“ fragte Kira. „Ja“, antwortete sie und stieg die Stufen zur unteren Ebene der Ops herab. „Wisst ihr, ihr seid nicht die einzigen, die durch den Aufruhr der Zeitlinien betroffen sind. Die Propheten selbst sind in Gefahr. In Todesgefahr.“ Kira fiel die Kinnlade herunter, doch bevor sie etwas sagen konnte, fragte Mars: „Warte mal. Wer bist du?!?“ „Das kann ich beantworten“, sagte Sisko. „Darf ich vorstellen: Sailor Pluto.“ „Pluto?“ keuchte Luna. „Die Wächterin des Tors der Zeit?“ „Das ist richtig, Luna“, erwiderte sie. „Du kennst sie?“ fragte Merkur die Katze. „Das tut sie“, sagte Pluto. „Aber es ist lange her, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben. Während der Tage des Silberjahrtausends, um genau zu sein. Und die lange Zeit, die sie in der kalten Schlafkapsel verbracht hat, hat zweifellos ihr Gedächtnis beeinflusst.“ „Ich freue mich, Ihnen endlich zu begegnen“, sagte Sisko und trat auf Pluto zu. „Aber was genau haben Sie damit gemeint, als sie sagten, die Propheten seien in Gefahr?“ Der Hintergrund der Szenerie änderte sich, wodurch die Crew der Defiant die Orientierung verlor. Aber die neue Umgebung war für Mars, Merkur und Luna ein sehr vertrauter Anblick. Es war der Tempel, in dem Rei wohnte und arbeitete, der Hikawa-Schrein. Aber Pluto antwortete Sisko als ob sich nichts verändert hätte: „Genau das, was ich gesagt habe, Captain. Aber einige Erklärungen sind nötig. Wissen Sie, Beryl wird sich nicht mit der Erde zufrieden geben... oder auch mit diesem Universum. Ihre Gier nach Macht und Eroberung sind beinahe unersättlich. Sie wird ihre Streitkräfte durch die zweite Quantenfluktuation schicken, die Commander Dax entdeckt hat, und in ihren Gamma-Quadranten einfallen. Durch die Macht Metallias werden ihre Truppen binnen kurzem das Dominion überrennen.“ Die Crewmitglieder der Defiant schienen von dieser Ankündigung verblüfft. Ihnen waren die Kräfte des Dominion schier unaufhaltsam vorgekommen. Die Tatsache, dass Beryls Truppen, diese Macht aus dem Gamma-Quadranten so schnell erobern konnten, erschien ihnen unglaublich. Pluto fuhr fort: „Und sie wird noch nach mehr hungern... Und sie wird ihre Streitkräfte durch das Wurmloch in den Alpha-Quadranten schicken.“ „Die Föderation wird gegen sie kämpfen“, erklärte Worf fest. „Das können sie nicht“, sagte Pluto. „Denn in dieser Zeitlinie gibt es keine Föderation.“ „Keine Föderation?“ Selbst der für gewöhnlich nicht leicht aus der Ruhe zu bringende Odo schien von dieser Aussicht schockiert zu sein. „Ich weiß, worauf sie hinauswill“, sagte Sisko. „Wenn die Enterprise nicht von ihrer Fünfjahresmission zurückkehrt, gibt es niemanden, der kurz darauf Vejur aufhalten kann.“ Pluto nickte. „Das stimmt, Captain. Die weiterentwickelte Sonde wird aus den Kernwelten der Föderation leblose Klumpen machen bevor sie weiterzieht. Dadurch wird das was übrig bleibt leichte Beute für einen Angriff der Romulaner und Klingonen.“ Wieder änderte sich der Hintergrund und es bildete sich einer der Besprechungsräume von Deep Space Nine. Alle saßen am Tisch außer Pluto. Sie ging um den Tisch herum und sprach dabei weiter: „In diesem veränderten Alpha-Quadranten, bleiben noch drei Großmächte, die sich um die Vorherrschaft streiten: die Klingonen, die Romulaner und die Cardassianer. Nichts bleibt von der Föderation als nur ein paar isolierte Kolonien.“ Kira lehnte sich nervös nach vorne. „Was ist mit Bajor?“ Pluto warf ihr einen mitleidigen Blick zu. „Ich fürchte, es wird noch immer von den Cardassianern beherrscht.“ Einen Augenblick später fanden sie sich auf der Promenade wieder. „Das ist die Station wie sie in was Sie die Gegenwart nennen würden aussieht.“ Sisko, Kira und die anderen sahen sich um, aber es war keine Sternenflottenuniform zu entdecken. Noch waren Uniformen der bajoranischen Miliz zu sehen. Alles was sie sehen konnten, waren cardassianische Truppen... und bajoranische Sklavenarbeiter, die in und aus den Erzverarbeitungsvorrichtungen huschten. „Natürlich wird es noch immer Terok Nor genannt.“ Kira sah entsetzt aus. „Mögen uns die Propheten retten.“ „Das können sie nicht“, erwiderte Pluto ruhig. „Jetzt liegt es an euch sie vor Metallia zu retten.“ Der Hikawa-Schrein bildete sich um sie herum, aber Kira schien die Veränderung nicht wahrzunehmen. Sie ging auf Pluto zu und starrte die mysteriöse Sailorkriegerin geradewegs an. Als sie sprach war ihre Stimme leise und angespannt. „Wie können die Propheten in Gefahr vor Metallia sein?“ Merkur meldete sich zu Wort: „Als Beryl ihre Streitkräfte in den Alphaquadranten durch das Wurmloch geschickt hat, ist auch Metallia mitgekommen“, vermutete sie. „Das ist richtig“, bestätigte Pluto. „Und es war während des Durchquerens des Wurmlochs, dass sie mit den Propheten in Konflikt kam.“ Sie warf Kira einen mitleidigen Blick zu. „Ihre Macht mag groß sein, Major, aber selbst sie haben ihre Grenzen. Und Metallia ist stärker als sie. Sie bekämpfen Metallia gerade jetzt... Aber es ist ein Kampf, den sie langsam verlieren.“ „Dann ist das der Grund, warum sich das Wurmloch so seltsam verhält – und warum es anders aussieht“, sagte Dax. „Es ist ein Ergebnis des Kampfes zwischen ihnen.“ „Richtig“, sagte Pluto wieder. „Da die Wurmlochwesen außerhalb der linearen Zeit existieren“, fuhr Dax fort, mehr um Mars', Merkurs und Lunas Willen als für die anderen, „hätte ein Kampf zwischen ihnen und einem gleich starken Gegner Auswirkungen überall in der Zeit – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft... Für sie ist es alles ein und dasselbe.“ „Da gibt es nur eine Sache, die ich gerne wüsste“, sagte Sisko als sie sich wieder einmal in der Ops befanden. „Wie hat all das angefangen? Ich weiß, dass die Jem'Hadar-Schiffe, die durch die Fluktuation kamen, der Auslöser für die Veränderungen in der Zeitlinie waren, aber wo kam diese zweite Fluktuation her? So etwas entsteht doch nicht aus dem Nichts.“ „Da haben Sie ganz recht, Captain. So etwas passiert nicht.“ Pluto sah Worf an. „Aber wenn sie wissen wollen, woher sie kam, sollten Sie Worf fragen... denn er hat dazu beigetragen, dass sie entstand.“ Der Klingone blickte verwirrt drein. „Ich?“ Pluto nickte. „Natürlich“, sagte Dax, der plötzlich alles klar wurde. „Ich hätte es früher erkennen sollen.“ „Was erkennen?“ fragte Odo. „Das ist keine andere Fluktuation... Es ist die selbe, die von den beiden Enterprise-Schiffen durchquert wurde. Aber als die Enterprise D versuchte, sie zu versiegeln, hat der Torpedo nur die Fluktuation an beiden Enden durch Raum und Zeit bewegt. Deshalb wurde in unserem Universum ein Ende der Fluktuation in den Gammaquadranten bewegt, während hier die andere Seite zu einem Punkt halb zwischen Erde und Mars bewegt wurde und in eine Zeit einhundert Jahre früher.“ „Das ist im Wesentlichen richtig“, bestätigte Pluto. „Picards Wunsch, die Fluktuation zu versiegeln war aus einer guten Absicht heraus, aber er führte direkt zu diesem Zeitparadox, in dem wir jetzt stecken.“ „Mein Gott“, murmelte O'Brien. „Dann hatt Q recht. Captain Picard wird einen Anfall haben, wenn er davon hört.“ Worf schnitt bei dem Gedanken, dass Q mit irgendetwas recht hatte, eine Grimasse. Dann richtete er sich etwas auf, als er durch seine Gedanken Gelächter hallen hörte, gefolgt von: „Ich hab's doch gesagt, Zwergenhirn.“ Pluto runzelte die Stirn. „Q hat so einige Schwächen beim sozialen Miteinander“, sagte sie scharf zu der Luft über ihnen, „aber er sagt die Wahrheit... Meistens jedenfalls.“ „Sie klingen, als würden Sie ihn gut kennen“, bemerkte Bashir. „Wir sind seit einigen Jahrhunderten... miteinander bekannt“, erwiderte sie. „Jahrhunderte?“ O'Brien sah Pluto näher an. Allem Anschein nach, schien Pluto eine Frau in den Mittzwanzigern zu sein. „Wie alt sind Sie?“ Pluto hob eine Augenbraue und ihr Gesichtsausdruck war leicht amüsiert. „Wirklich, Chief O'Brien. Als verheirateter Mann hätte ich erwartet, dass Sie es besser wissen, als eine Frau nach ihrem Alter zu fragen.“ Die Szenerie wechselte wieder zum Tempel während O'Brien versuchte, nicht nervös auszusehen. „Wie dem auch sei, was getan werden muss, um die Zeitlinie zu reparieren...“ „...ist zu verhindern, dass das Königreich des Dunklen, die Kontrolle über die Schiffe des Dominion übernimmt“, sagte Sisko. „Und wenn das nicht funktioniert, müssen wir verhindern, dass sie den normalen Fluss der Geschichte stören.“ „Kurz gesagt, sie davon abhalten Sailor Moon zu töten“, fügte Merkur hinzu. „Und einen von euch“, sagte Worf. „Richtig“, sagte Pluto mit einem Nicken. „OK, jetzt wissen wir, was wir tun müssen“, sagte Mars. „Aber da ist immer noch das kleine Problem mit der Zeitreise. Oder hast du da eine Lösung?“ „Ich kann es für mehrere Personen ermöglichen in der Zeit zu reisen“, gab Pluto zu. „Aber das wäre uns nur von geringem Nutzen, denn um dieser Bedrohung richtig zu begegnen braucht ihr... brauchen wir die Defiant. Mich darum allein zu kümmern, wäre sehr schwer.“ Sie hielt inne und lächelte. „Aber nicht wenn man die Hilfe der Propheten hat.“ Sie blinzelten und fanden sich orientierungslos auf der Brücke der Defiant wieder. „Wir sind aus dem Wurmloch heraus“, verkündete Kira, nachdem sie die Anzeigen ihrer Konsole überprüft hatte. „Chief, schalten Sie die Tarnung wieder ein. Dax, ich brauche einen Bericht über unsere Position... Sowohl im Raum als auch in der Zeit.“ O'Brien machte sich daran Siskos Befehl zu befolgen und berührte die Kontrollen, die die geliehene romulanische Tarnvorichtung aktivierten, die in der Defiant installiert war. In der Zwischenzeit beschäftigte sich Dax mit dem Navigationscomputer. „Räumlich befinden wir uns noch im System der Erde, dort wo sich das Wurmloch für uns geöffnet hatte. Aber von der Zeit her...“ Sie hielt inne um die astrometrischen Anzeigen zu überprüfen. „Wir sind ungefähr neun Monate in der Zeit zurückgereist.“ „Bestätigt“, sagte Merkur, die ihren eigenen Computer gebrauchte. „Wir sind jetzt vier Tage bevor...“ „...bevor Sailor Moon getötet wurde“, sagte eine Stimme vom hinteren Teil der Brücke aus. Sisko drehte sich um, war aber nicht überrascht Sailor Pluto dort stehen zu sehen. „Aber einen ganzen Tag bevor die Jem'Hadar Schiffe aus der Quantenfluktuation in dieses Universum fliegen. So lange haben Sie um sich darauf vorzubereiten.“ „Nun gut“, sagte Sisko. „Jetzt...“ „Einen Moment. Da ist noch etwas, worauf ich eine Antwort haben will.“ Mars ging zu Pluto hinüber und starrte sie finster an. „Du hast gerade zugegeben, dass du die Defiant zu irgendeiner beliebigen Stelle in der Zeitlinie bringen könntest.“ Ihre Stimme wurde immer schriller. „Was ich wissen will ist, warum zum Teufel du sie nicht hergeholt hast, bevor Usagi überhaupt getötet wurde?!?“ „Ich glaube, das kann ich beantworten“, sagte Odo. Der Constable trat zu den beiden Kriegerinnen. „Damit für die Crew der Defiant keine Spur eines Zweifels bleibt, ob sie sich in die Belange dieses Universums einmischen.“ Mars schien davon verblüfft zu sein. „Was?!?“ „Ich fürchte, Odo hat recht“, warf Pluto ein. „Wann immer Sternenflottencrews sich in der Vergangenheit widerfanden, waren sie unwillig zu handeln, wenn sie nicht völlig sicher waren, dass es nötig war.“ Sie wandte sich an Sisko. „Nicht dass ich meine, dass das etwas schlechtes ist.“ „Aber warum...“ begann Mars. „Mars, bitte versuch zu verstehen“, sagte Pluto sanft. „Wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, dies zu schaffen, hätte ich sie gewählt. Aber ich muss alles tun was ich kann, um sicherzustellen, dass die Zeitlinie unverändert bleibt. Es wäre schwer gewesen, sie zu überzeugen, dass sie sich einmischen sollten, wenn ich sie hierher gebracht hätte, bevor sich das Paradoxon bildet. Und wenn man bedenkt, dass wir nur eine Chance haben um die Zeitlinie wiederherzustellen, war das ein Risiko, das ich nicht eingehen wollte.“ „Aber trotzdem...“ versuchte Mars wieder. „Rei...“ Pluto hielt einen Moment inne, bevor sie fortfuhr: „Wenn Captain Sisko und seine Leute Erfolg haben, dann werden die Ereignisse, die ihr durchlebt habt seit Sailor Moon getötet wurde – einschließlich der Tode von Makoto, Minako und Artemis – nie geschehen sein. Alles wird so weitergehen, wie es sollte bevor die Schiffe des Dominion hier eintrafen. Und dein Ich in dieser Vergangenheit wird überhaupt nicht wissen, was hätte sein können.“ „Und wir werden verhindern, dass es geschieht“, sagte Sisko mit Nachdruck. „Aber wir haben keine Zeit zu verlieren. Chief, Dax, Worf: Fangen Sie mit einer vollständigen Systemüberprüfung des Schiffs an und konzentrieren Sie sich auf die taktischen Systeme. Wir werden in vierundzwanzig Stunden Gesellschaft bekommen und ich will bereit für sie sein.“ Alle drei Offiziere nickten als Bestätigung. Doch O'Brien fügte hinzu: „Sir, nur damit Sie sich dessen bewusst sind: Die ablative Panzerung der hinteren Sektion ging während unseres letzten Kampfes um 30% verloren. Und ohne die Einrichtungen von DS9 oder einer Sternenbasis kann ich nicht viel tun, um sie zu reparieren.“ „Ich verstehe, Chief. Tun Sie einfach was Sie können.“ Er wandte sich an Kira. „Major, es besteht die Möglichkeit, dass sie an uns vorbeikommen. Für diesen Fall möchte ich, dass Sie und Odo mit Merkur, Mars und Luna zusammenarbeiten und einen Plan entwickeln Sailor Moon auf der Erde zu beschützen... nur falls es nötig wird.“ Kira nickte. „Ja, Sir.“ „Und was werden Sie tun?“ erkundigte sich Luna. „Ich werde eine lange Unterhaltung mit unserem Gast über den Verlauf der zukünftigen Ereignisse haben“, antwortete der Captain und warf Pluto einen langen Blick zu. „Wegtreten.“ Die anderen machten sich auf den Weg, um ihre Aufgaben zu erledigen, doch Dax nahm Sisko für einen Moment zur Seite. „Benjamin, ich weiß nicht, ob das einen Einfluss auf die Mission haben wird, aber ich dachte, Sie sollten das wissen.“ „Was wissen, Dax?“ „Ich habe Pluto gerade gescannt.“ Sie hielt einen Moment inne und schien unsicher zu sein. „Im Großen und Ganzen schienen die Anzeigen von ihr mit denen der anderen Kriegerinnen überein zu stimmen, doch etwas war anders.“ „Und das ist?“ „Die Kugel oben an ihrem Stab“, Dax hielt wieder inne. „Ich bin nicht sicher, was das bedeutet, aber die Anzeigen, die ich davon bekommen habe, sind denen der Drehkörper der Propheten sehr ähnlich.“ Sisko dachte darüber nach. „Bei ihren Pflichten, so wie Luna sie beschrieben hat, kann ich nicht sagen, dass ich das so sehr überraschend finde.“ *** „Das wird eine lange Nacht werden“, sagte Kira, nachdem sie die Messe betreten hatten. Sie ging zum Replikator hinüber. „Raktajino, extra stark.“ Sobald der Becher sich fertig materialisiert hatte, hob sie ihn heraus, nahm einen kleinen Schluck und seufzte dankbar. „Das muss man den Klingonen lassen, sie wissen jedenfalls wie man guten Kaffee macht.“ Dann wandte sie sich an die Gäste der Defiant. „Bedient euch bevor wir anfangen. Wir haben viel zu tun.“ Sie machte sich nicht die Mühe, das auch zu Odo zu sagen... Sie wusste recht gut, dass er keine Nahrung benötigte und auch nie etwas trank. Mars wartete während Merkur noch eine heiße Schokolade und eine Untertasse mit Sahne für Luna bestellte, dann zögerte sie beim Replikator, als sie sich an die Vielzahl an Möglichkeiten erinnerte, die der Computer bei Tee hatte. „Haben Sie irgendwelche Vorschläge für eine Teesorte?“ fragte sie Kira. „Alles außer Earl Grey.“ „Versuch tarkalianischen Tee“, schlug Odo vor. „Ich habe beobachtet, dass er unter den Lieblingssorten der Humanoiden von DS9 ist.“ Nachdem Kira zur Bestätigung genickt hatte, sagte Mars: „Computer: Tarkelianischen Tee.“ Nach kurzem erschien ein dampfender Becher. Sie nahm einen vorsichtigen Schluch und ihre Augen weiteten sich. „Der ist großartig!“ „Okay, lasst uns anfangen“, sagte Kira. „Merkur, warum lädst du nicht alle Informationen über den Tag, an dem Sailor Moon getötet wurde in den Hauptcomputer der Defiant.“ Die blauhaarige Kriegerin nickte und machte sich sofort an die Arbeit. „Odo, wenn das erledigt ist, gehen Sie mit Luna den eigentlichen Kampf durch... Die taktische Situation, die Beschaffenheit der Umgebung... Sie kennen das ja.“ „In Ordnung, Major.“ „In der Zwischenzeit besprechen wir drei die Ereignisse, die zum Kampf geführt haben, so dass wir planen können wie wir Usagi und eure Gegenstücke beschützen können.“ „Ich verstehe nicht, warum wir so viel planen müssen“, sagte Mars. „Wir wissen als was sich der Wechselbalg tarnt. Ich brauche ihn nur einmal richtig zu erwischen und ich töte ihn bevor er auch nur anfangen kann die Gestalt zu wechseln.“ „Da gibt es aber zwei Probleme“, sagte Odo, der verstört über Mars' Einwand aussah. „Erstens weißt du nur, was der Wechselbalg war kurz bevor er Sailor Moon tötete. Davor konnte er jede andere Gestalt haben.“ „Gutes Argument“, sagte Mars. „Was ist das zweite Problem?“ „Ich möchte, wenn es irgendwie möglich ist, vermeiden den Wechselbalg zu töten.“ „Was?!? Sailor Moons Leben ist viel wichtiger!“ „Im Hinblick auf die Zeitlinie ist das richtig“, sagte Odo ruhig. „In der Geschichte meines Volkes aber hat kein Wechselbalg je einen anderen verletzt...“ Ein düsterer Ausdruck überkam sein Gesicht. „Jedenfalls bis vor kurzem.“ Er schüttelte die bleibende Erinnerung an diesen Tag vor mehreren Monaten im Maschinenraum der Defiant ab, als er unabsichtlich einen anderen Wechselbalg in einem Kampf getötet hatte. Er hatte keine Wahl gehabt, aber dass er für diesen Tod verantwortlich war, ließ ihn nicht los. „Ich will nicht dazu betragen, dass dieser hier getötet wird... wenn es verhindert werden kann.“ Bevor Mars noch heftiger als zuvor widersprechen konnte, warf Kira ein: „Wir werden es versuchen, Odo. Schließlich ist unser Ziel, Sailor Moon zu retten und nicht den Wechselbalg zu töten.“ Sie sah Mars geradewegs in die Augen bis die temperamentvolle Kriegerin nachgab, dann wandte sie sich wieder an Odo. „Aber Odo, Sie müssen verstehen, dass wenn es soweit kommt, dass wir uns zwischen dem Wechselbalg und Sailor Moon entscheiden müssen...“ Der Constable nickte. „Ich verstehe, Major. Sie Zeitlinie zu sichern ist von höchster Wichtigkeit.“ „Gut, da wir das nun geklärt haben... Machen wir uns an die Arbeit.“ Kira deutete auf einen Tisch und setzte sich dort mit den zwei Kriegerinnen. Währenddessen ging Odo zu einem Monitor hinüber und rief eine taktische Darstellung des Ortes wo Sailor Moons letzter Kampf stattgefunden hatte auf. Er war verblüfft als er spürte wie etwas auf seiner Schulter landete und sah, dass Luna dort saß. „Verzeihung“, sagte sie mit einem katzenartigen Schulterzucken, „aber der Blick vom Tisch aus ist nicht sehr gut.“ Bevor der Constable antworten konnte, hörte er wie hinter ihm Gelächter ausbrach. Er drehte sich um und sah Kira, die sich bemühte nicht völlig unkontrolliert zu lachen. Neben ihr lächelten auch sowohl Merkur als auch Mars. „Ist etwas lustig, Major?“ „Es tut mir Leid, Odo“, sagte sie nicht sehr aufrichtig. „Aber wenn sie es von diesem Blickwinkel aus sehen...“ Sie schwieg und versuchte ihre Fröhlichkeit unter Kontrolle zu bringen. „Mir ist nicht klar, was so lustig ist“, sagte Odo. „Mir auch nicht“, fügte Luna hinzu. „Mir schon“, sagte Mars. „Dir doch auch, Merkur?“ „Natürlich.“ Odo schnaubte und wandte sich wieder zum Monitor. „Humanoide! Manchmal verstehe ich sie überhaupt nicht.“ „Ich könnte kaum mehr mit Ihnen einer Meinung sein“, sagte Luna. *** Sisko führte Pluto in den kleinen und nur selten benutzten Bereitschaftsraum des Captains. „Setzen Sie sich“, sagte er bevor er hinter seinem Schreibtisch Platz nahm. „Ich habe das Gefühl, ich weiß, was Sie vorhaben, Captain“, sagte sie als sie seiner Aufforderung folgte. „Denken Sie nicht, es wäre klüger, zuerst anzugreifen, als zu versuchen mit den Dominion Schiffen erst einmal zu verhandeln?“ „Es ist nicht Brauch bei der Föderation sofort anzugreifen, jedenfalls nicht wenn es nicht zu Kriegszeiten ist“, erklärte Sisko. „Wenn diese Situation ohne Blutvergießen gelöst werden kann, muss ich diese Möglichkeit wahrnehmen.“ „Ich bin nicht übermäßig optimistisch, wie groß diese Chance ist.“ Sisko schnitt eine Grimasse. „So wie ich das Dominion kenne, bin ich das auch nicht. Aber was ich von Ihnen wissen muss ist, ob ich diese Chance überhaupt habe.“ „Vielleicht“, gab Pluto zu. „Ursprünglich waren die Dominion Schiffe zwei Stunden hier, bevor das Königreich des Dunklen den ersten Schritt gemacht hat. Aber ich wäre sehr vorsichtig, diese Zahl zu benutzen. Die Zukunft ist in ständiger Bewegung.“ „Machen Sie sich darüber keine Sorgen“, sagte Sisko und lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Ich habe vor mit allem zu rechnen.“ *** Beinahe vierundzwanzig Stunden später sah sich Captain Sisko flüchtig auf der Brücke um und überprüfte ob alle System bereit waren. Aber wie gewöhnlich war seine Crew sehr effizient. Die Defiant war so bereit wie es nur ging. Er drehte sich mit seinem Sessel zu den drei Sailorkriegerinnen um. „Es ist beinahe soweit“, sagte er ihnen. „Ihr solltet besser ausser Sicht gehen, bevor wir mit ihnen Kontakt aufnehmen.“ „Ich hoffe Sie wissen, was Sie tun, Captain“, sagte Mars zu ihm. Sie hatte sich deutlich dagegen ausgesprochen als er ihnen von seinem Plan erzählt hatte, erst zu versuchen die Jem'Hadar dazu zu überreden durch die Fluktuation zurückzukehren. „Ich denke immer noch, dass Sie bei der ersten Möglichkeit angreifen sollten.“ „Vom taktischen Standpunkt aus hast du recht. Aber auch mit dem Überraschungsmoment ist drei gegen einen kein Verhältnis, das mir gefällt. Und wie ich Pluto vorhin bereits gesagt habe: Wenn es eine Möglichkeit gibt, dieses Problem ohne Blutvergießen zu lösen, dann muss ich versuchen, diese Möglichkeit wahrzunehmen.“ Er drehte sich zum Hauptsichtschirm. „Aber keine Sorge. Wenn es zum Kampf kommt, dann werden sie feststellen, dass wir ihnen mehr als ebenbürtig sind.“ „Mach dir keine Sorgen, Mars“, versicherte Pluto ihr. „Captain Sisko ist sich sehr bewusst, wie ernst die Lage ist. Er wird tun, was nötig ist.“ Ein Sensorenalarm erklang. „Wir empfangen einen Tachyonenanstieg“, berichtete Dax. „Sie kommen durch.“ Sisko nickte. „Geht ausser Sicht, ihr drei. Falls die Lage brenzlig wird, will ich euch als Ass im Ärmel haben.“ Schweigend verließen die drei die Brücke, während Sisko sagte: „Los geht’s. Roter Alarm.“ Überall auf der Brücke blinkten die Alarmleuchten und eine Sirene erklang. Das war nicht unbedingt nötig, denn die Crew war bereits auf ihren Gefechtsstationen. Sisko hielt seine Aufmerksamkeit auf den Sichtschirm gerichtet, der die Quantenfluktuation zeigte. Es gab einen kurzen Lichtblitz und etwas, das wie eine Welle aussah, und dann erschienen drei Jem'Hadar Schiffe wie aus dem Nichts. „Genau nach Zeitplan.“ Worf prüfte die taktischen Scanner und runzelte die Stirn. „Ihre Schilde gingen sofort hoch als sie aus der Fluktuation gekommen sind. Auch ihre Hauptenergie und Waffensysteme sind online und voll aktiv.“ „Sowohl die Enterprise als auch die Enterprise D erlitten einen großen Energieverlust als sie durch die Fluktuation flogen“, bemerkte Bashir. „Es scheint, dass das kein Problem für das Dominion ist“, grollte O'Brien. „Wenn man bedenkt wie unterschiedlich ihre Technologie ist, kann ich nicht sagen, dass ich überrascht bin“, sagte Kira. Sisko holte tief Luft. „Mr. Worf, schalten Sie die Tarnung ab. Major, rufen Sie sie.“ Die zwei Offiziere gehorchten und Sisko bemerkte unterbewusst wie das Tarnfeld verschwand. Nur Sekunden nach Kiras Ruf flackerte der Sichtschirm und zeigte einen Vorta. „Ich bin Fiden, der Vorta, der diese Gruppe anführt.“ „Captain Benjamin Sisko vom Föderationsraumschiff Defiant.“ Der Vorta brach sofort in eine breites und, wie Sisko dachte völlig unechtes, Lächeln. „Captain Sisko! Eine Freude Ihre Bekanntschaft zu machen. Aber ich bin verblüfft, was Sie hier tun, so weit weg von Deep Space Nine.“ „Wir sind beide weit weg von zu Hause“, bemerkte Sisko. „Ein ganzes Universum sogar.“ „Universum?“ Fiden schien aufrichtig verwirrt. „Ich fürchte, ich verstehe nicht.“ „Ich kann es erklären, aber wir sollten uns beeilen.“ Sisko hielt betont inne. „Jedenfalls wenn Sie sollen, dass der Gründer auf ihrem Schiff überlebt.“ Der Selbstgefälligkeit verschwand aus dem Gesicht des Vorta. „Drohungen passen nicht gut zu Ihnen, Captain“, bemerkte Fiden mit leichtem Zorn in der Stimme. Sisko hob eine Augenbraue. „Das war keine Drohung. Aber ich habe von meinen Kontakten Informationen über dieses Universum... die Sie sich besser anhören sollten.“ Merkur sah Mars dabei zu, wie sie im Gang auf und ab lief. „Rei, könntest du bitte damit aufhören? Du machst mich nervös.“ „Ich kann nichts dagegen tun“, erwiderte Mars gereizt. „Ob Usagi stirbt oder nicht hängt davon ab, was dort drinnen gesagt wird. Ich kann es nicht ausstehen, außen vor gelassen zu werden!“ Merkur seufzte. „Du bist da auch keine Hilfe. Captain Sisko weiß mit wem er es da zu tun hat.“ „Merkur hat recht“, sagte Pluto. „Ich habe mich ausgiebig mit ihm über das Timing unterhalten. Das letzte Mal waren es zwei Stunden, bevor Neflite die Kontrolle über den Formwandler übernommen hat. Wir sollten noch mindestens eine Stunde haben, bevor sie ihren ersten Zug machen.“ Mars blieb stehen und starrte Pluto kalt an. „Und wenn du falsch liegst?“ „Selbst wenn sie sich irrt“, griff Merkur ein, „sollten wir noch immer drei Tage haben, bevor Usagi in Gefahr gerät. Und Kira hat einen guten Plan ausgearbeitet, sie zu beschützen.“ „Ich weiß, ich weiß“, sagte Mars. „Ich habe dabei geholfen, weißt du noch?“ Sie richtete ihren Blick auf die Tür zur Brücke. „Ich wünschte bloß ich wäre da drinnen.“ Wie zur Antwort öffnete sich plötzlich die Tür und Sisko und Odo kamen heraus. Alle drei Kriegerinnen sahen sie erwartungsvoll an. „Und?“ fragte Mars. „Der Vorta, Fiden, hat sich bereit erklärt, sich mit mir zu treffen um die Beweise zu sehen, die wir für die Lage haben.“ Er wandte sich an Pluto. „Ich würde es begrüßen, wenn Sie auch dabei wären, da Sie aus erster Hand wissen, wie sich die Zeitlinie entwickeln sollte.“ „Nun gut“, erwiderte sie widerwillig. „Wenn Sie das möchten.“ Sisko bemerkte auch Mars' unglücklichen Gesichtsausdruck. „Keine Sorge“, sagte er der heißblütigen Kriegerin. „Ich habe Worf gesagt, er solle sofort auf sie feuern, wenn sie etwas Verdächtiges tun oder wenn sie versuchen näher an die Erde heranzufliegen. Da die Kommunikationskanäle geschlossen sind, kannst du die Lage von der Brücke aus überwachen, wenn du willst.“ Mars nickte und sah ihnen nach. „Ich hoffe, dass es funktioniert“, sagte sie. „Wenn es das tut, wird es für mich und Mamoru in der richtigen Zeitlinie vielleicht besser laufen.“ Merkur zögerte auf der Türschwelle zur Brücke. „Rei, da gibt es noch etwas...“ „Was?!“ Ami hielt wieder inne, dann begann sie auf ihrem Computer herumzutippen. Ein Bild tauchte bald auf dem Bildschirm auf. „Ich glaube, du solltest dir erst das hier ansehen.“ Rei runzelte die Stirn, folgte aber Merkurs Aufforderung. Aber in dem Moment, als sie das tat, keuchte sie vor Überraschung. Obwohl sie das nicht wusste, stammte das Bild, das Merkur ihr zeigte aus den Logbüchern der Enterprise D. Es war aufgenommen worden kurz nachdem Rubeus' Borgschiff zerstört worden war. Es zeigte Tuxedo Mask und alle fünf Sailorkriegerinnen. Aber es war nicht Mars, die er umarmte. Es war Sailor Moon. „Was ist denn da los?“ „Ich habe eine Menge Logbücher über die Sailorkriegerinnen gelesen, die von der Enterprise und später der Enterprise D verfügbar waren“, antwortete Merkur. „Aus allen ging hervor, dass Tuxedo Mask in der ursprünglichen Zeitlinie mit Sailor Moon eine Beziehung hatte... und nicht mit dir.“ Mars schüttelte den Kopf. Es fiel ihr schwer, das zu glauben. „Warum?“ Ami zögerte. „Luna, erinnerst du dich, wie du immer gesagt hast, dass eine unserer vorrangigsten Aufgaben darin besteht, die Mondprinzessin zu finden?“ Die Katze nickte. „Ja, natürlich erinnere ich mich.“ „Nun, das hatten wir bereits. Nach den Logbüchern von Picards Enterprise war Usagi die Mondprinzessin. „Und da Mamoru Endymion, der Prinz der Erde, war, hatten sie während des Silberjahrtausends eine Beziehung“, schloss Rei. „Irgendwie habe ich immer gewusst, dass sein Herz jemand anderem gehört.“ Sie hielt inne und sah wieder das Bild an. „Und jetzt weiß ich warum.“ „Rei, es tut mir leid...“ Sie schüttelte den Kopf. „Es ist nicht deine Schuld, Ami. Es ist einfach wie es sein muss.“ Sie ging durch die Tür der Brücke und trat zu Worf. Der Klingone starrte sie erwartungsvoll an. „Sie wussten es“, sagte sie. Es war keine Frage. Die anderen Crewmitglieder sahen einander fragend an, aber Worf betrachtete sie ruhig. „Ja.“ „Warum haben Sie mir nichts gesagt?“ Worf blieb einen Moment stumm. „Du musstest es selbst herausfinden. Schließlich warst du für dich seine Par'mach'ai.“ Die normalerweise ausgeglichene Dax drehte sich zu ihnen um und hob die Augenbrauen. „Äh, könnten Sie das übersetzen?“ „Der Ausdruck der Menschen, der dem am nächsten kommt ist Geliebte.“ „WAS?!?“, kreischte Luna, woraufhin Rei dunkelrot anlief. „Wir standen uns nicht so nahe“, sagte sie. „Aber ich weiß zu schätzen, wie Sie es gemeint haben. Aber würdet ihr bitte alle aufhören so zu tun, als ob ich ihn verlieren würde? Ich meine, mein Gegenstück auf der Erde wird das nie so sehen, wenn wir Erfolg haben.“ Sie hielt inne, starrte ins Leere und fügte leise hinzu: „Außerdem gäbe ich alles, damit sie die Chance hat, zu leben.“ Pluto stand neben dem riesigen Monitor in der Messe. Der Zwefel stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Ich fühle mich nicht wohl, bei diesem Treffen dabei zu sein, Captain.“ „Alles was ich von Ihnen will ist, dass Sie bestätigen was ich denen darüber erzähle, was mit dem Gründer auf ihrem Schiff und dem Dominion geschehen wird.“ Sisko drehte sich halb zu ihr. „Jedenfalls wenn das keine Probleme mit der Zeitlinie verursacht.“ Pluto zögerte und dachte gut über ihre Antwort nach. „Nein, ich glaube nicht, dass es das wird.“ „Warum sind Sie so unruhig?“, fragte Odo. „Ich dachte, Sie wüssten die Zukunft.“ „Ich habe ein gewisses Wissen über zukünftige Ereignisse in der richtigen Zeitlinie und wie sich die Dinge in der alternativen Zeitlinie weiter entwickelt haben“, erwiderte sie. Mit einem Seufzen fügte sie hinzu: „Aber während wir mit dem Vorgang die Zeit wieder ins Lot zu bringen beschäftigt sind, weiß ich ebenso wenig, was in der Zukunft geschieht wie Sie.“ Die Tür öffnete sich bevor Odo antworten konnte und erlaubte Fiden und Komtentac'lan den Raum begleitet von zwei Sicherheitsoffizieren zu betreten. Sisko entließ die letzteren mit einem Nicken und sie entfernten sich rasch. Fiden lächelte breit. „Captain Sisko, es ist eine Freude Sie endlich persönlich zu treffen.“ Er wandte sich an Odo und verbeugte sich halb vor ihm. „Und Sie auch, Odo.“ „Was sie nicht sagen“, meinte Odo sarkastisch. Fiden richtete sich auf und näherte sich Pluto. „Und wer mag diese reizende junge Dame sein?“ Pluto schwieg, hob aber eine Augenbraue als Fiden sie jung nannte. „Ihre... Uniform ist eindeutig nicht bajoranisch, noch stammt sie von der Sternenflotte.“ Er wandte sich an Sisko. „Solange sie natürlich nicht vorhaben sie wieder zu ändern.“ „Sie ist ein Gast auf der Defiant“, erklärte Sisko. „Sie ist ein Bewohner dieses alternativen Universums, in das wir geflogen sind. Ihr Name ist Sailor Pluto.“ „Sailor... Pluto?“ Fiden betrachtete sie noch einmal, dieses Mal verwirrt. „Ein recht seltsamer Name.“ „Nicht für eine Sailorkriegerin“, sagte Pluto und sprach damit zum ersten Mal den Vorta an. „Sie ist der Grund, weswegen wir hier sind“, sagte Odo. „Damit wir Ihre Leben retten können, so wie auch das Leben des Gründers auf Ihrem Schiff.“ „Diese Drohung haben Sie schon einmal gemacht“, knurrte Komentac'lan. „Keine Drohung“, stellte Pluto sachlich fest. „Nur eine Aussage über das, was sie ereignen wird, wenn Sie nicht in Ihr eigenes Universum zurückkehren.“ Sisko ging zum Monitor. „Dies wird Ihnen helfen zu verstehen.“ Er berührte eine Kontrollfläche und spielte einen Videoeintrag von dem Kampf, der dazu führte, dass Sailor Moon getötet wurde, ab, der von Merkurs Computer stammte. Fiden sah dem Geschehen schweigend für einen Moment zu. „Recht unterhaltsam, aber mir ist nicht klar wie das...“ Seine Stimme versagte als sich der Wechselbalg plötzlich zeigte und sein Gesichtsausdruck wurde zu einem des Schreckens als gezeigt wurde, wie Mars den Wechselbalg vernichtete. „Das kann nicht sein.“ „Es kann und es wird.“ „Warum zeigen Sie mir diese offensichtliche Fälschung?“ verlangte er rauh zu wissen. Pluto machte einen Schritt auf Fiden zu, was Komentac'lan dazu brachte, die Hand an die Waffe zu legen. „Es ist keine Fälschung. Diese Aufzeichnung stammt von einem Ereignis, das von jetzt an gesehen in drei Tagen geschehen wird, wenn Sie nicht in Ihr eigenes Universum zurückkehren.“ „Das sagen Sie.“ „Ja, das tue ich. Und noch dazu wird Ihre Unterlassung zu handeln zur völligen Zerstörung des Dominion selbst führen.“ Fiden starrte entsetzt zurück. „Unmöglich.“ „Nein, es ist sicher.“ „Das Dominion hat seit über zweitausend Jahren Bestand“, protestierte Fiden. „Und es wird noch weiter existieren, nachdem Ihre Zivilisation zu Staub zerfallen ist!“ Pluto seufzte aufgebracht. „Das hätte ich erwarten sollen. Manchen Leuten muss man etwas zeigen und es ihnen nicht nur sagen.“ An Sisko gewandt fügte sie hinzu: „Wir sind gleich zurück.“ Damit verschwanden sowohl sie als auch Fiden. Komentac'lan zog seine Waffe und sah sich wild im Raum um. „Was haben Sie mit Fiden gemach?“ fragte er. „Wir haben nichts mit ihm gemacht. Und Pluto sagte, dass sie gleich zurück sind.“ Sisko sah dem Jem'Hadar dabei zu, wie er sich weiter umsah. „Jetzt nehmen Sie die Waffe runter.“ „Warum sollte ich?“ „Weil ich es gesagt habe“, erwiderte Odo und ging zu Komentac'lan hinüber. Komentac'lan starrte Odo mit unschlüssigem Gesicht an. Obwohl es nicht klar war wie Odo und die anderen Gründer zu einander standen, war Odo dennoch immer noch ein Gründer und Komentac'lan musste ihm gehorchen. Im Moment jedenfalls. Widerwillig steckte er die Waffe ins Holster. In diesem Moment tauchte Pluto mit Fiden wieder auf. Der Vorta hatte einen schockierten Gesichtsausdruck. „Unglaublich. Einfach unglaublich.“ „Aber dennoch die Wahrheit“, antwortete Pluto. Fiden nickte und wandte sich an Captain Sisko. „Ich habe keine Wahl, als zu glauben was Pluto mir gezeigt hat. Wir werden durch die Quantenfluktuation zurückkehren.“ Im Herzen des Dominionschiffes ruhte sich der Wechselbalg in seinem gelatineartigen Zustand aus und wusste nichts von der Diskussion, die auf der Defiant stattfand. Die Angelegenheiten der Solids waren für ihn nicht von Belang. Seine einzige Sorge war, wie die gegenwärtige Situation die längerfristigen Pläne des Dominion beeinflusste. Konnte dieses neue Universum zu diesen Plänen passen? Ein Schimmern im Zimmer unterbrach seine Planungen. Darin erschien eine männlicher Humanoider, gekleidet in eine graue Uniform. Sofort nahm auch der Wechselbalg humanoide Gestalt an. Das Auftauchten dieses Humanoiden war ein unbekannter Faktor und das machte ihm sorgen. „Wer sind Sie?“ verlangte er zu wissen. „Ich bin Neflite“, erwiderte der andere und hob eine Hand, die von einem Glühen umgeben war. „Und dein neuer Herr und Meister!“ Das Licht schoss aus seiner Hand hervor und umgab den Wechselbalg. Verzweifelt versuchte dieser die Jem'Hadar dieses Schiffes zu Hilfe zu rufen, aber zu schnell wurde sein Wille überwältigt. Innerhalb von Sekunden hatte Neflites Zauber den Wechselbalg völlig unter seine Macht gebracht. Neflite hielt inne und untersuchte die Gedanken der Kreatur. ,Also betrachten die Wesen auf diesen drei Schiffen diesen Formwandler als einen Gott, hmm? Das könnte noch nützlich sein.', dachte er. Aber er sah auch, dass die Defiant nicht unter seiner Kontrolle stand. Noch dazu hatte sie sich in der Vergangenheit als ein fähiger Gegner erwiesen. „Na“, sagte er mit einem Glucksen, „dann werden wir sie wohl zerstören müssen. Dieser Formwandler sollte für unsere Zwecke mehr als ausreichen.“ Er konzentrierte sich einen Moment und rief die Macht der Sterne zu Hilfe. „Zentaurus der Zentaur und Aquila der Adler, kommt hervor!“ Mars runzelte die Stirn und starrte die drei Dominion Schiffe auf dem Sichtschirm an. „Irgendetwas stimmt nicht. Ich spüre etwas schlechtes da drüben.“ Worf warf ihr einen Blick zu, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Sichtschirm richtete. Bis jetzt hatten sich die Jem'Hadar Schiffe nicht bewegt und bis sie das taten, konnte er nichts gegen sie unternehmen. Aber Mars hatte den Wert ihrer Wahrnehmungsfähigkeit schon zuvor bewiesen. Auf vielerlei Art waren ihre Fähigkeiten sogar so gut wie die von Counselor Troi. „Chief?“ „Nichts“, erwiderte er. „Keine ungewöhnlichen Energieemissionen, nichts was darauf hindeutet, dass sie angreifen werden.“ „Es ist mir egal, was die Sensoren anzeigen. Da ist etwas los“, knurrte Mars. „Empfängst du etwas, Merkur?“ „Ich dachte, ich hätte eben etwas entdeckt, aber jetzt ist es nicht mehr da“, antwortete sie. Dax Aufmerksamkeit wurde von der Unterhaltung auf die Sensoren gelenkt, die etwas Schattenhaftes empfingen. Sie tippte auf ihrer Konsole und stellte die Anzeigen genauer ein um mehr Details zu haben. Ihre Augen weiteten sich vor Bestürzung als sie sah, dass sie auf eine Raumanomalie hindeuteten, die sich auf der Brück bildete. Bevor der Wissenschaftsoffizier jemanden warnen konnte, kündigte ein Lichtblitz die Ankunft von einem von Neflites Sternenwesen an, nämlich Zentaurus, der Zentaur. Worf reagierte als erster und sprang aus dem Kommandosessel, seine Hand am Phaser. Das reichte aus, ihm das Leben zu retten, denn der Zentaur feuerte einen Pfeil ab, der dort entlangflog, wo noch vor einem Moment der Kopf des Klingonen gewesen war. Er schlug auf der anderen Seite der Brücke ein und verfehlte auch Sailor Merkur nur knapp. Kira reagierte als nächste und feuerte ihren Phaser. Die Kreatur zuckte zusammen, als der Strahl sie traf, aber sonst zeigten sich kaum Auswirkungen. Zentaur schrie laut und bäumte sich auf, wobei er mit den Hufen nach dem Major schlug. Sie duckte sich unter dem Angriff weg und rollte sich auf die andere Seite der Brücke. Mars stellte sich ihm als nächstes in den Weg und sammelte ihre Macht. „MARS...“ Weiter kam sie nicht, denn Zentaurus bockte und feuerte einen weiteren Pfeil ab. Worf reagierte schnell und schubste sie aus der Flugbahn des Pfeils, so dass er ihre Kehle verfehlte. Allerdings brachte das seinen linken Arm in die Schussbahn. Der Klingone schnitt vor Schmerz eine Gimasse als sich der Pfeil in seinen Unterarm bohrte, aber er ignorierte es so gut er konnte und feuerte seine eigene Waffe auf den Eindringling ab. Sein Schuss war ebensowenig erfolgreich wie Kiras. Mars warf Worf still einen kurzen dankbaren Blick zu und sammelte sich um es noch einmal zu versuchen. „MARS FIRE IGNITE!“ Der Feuerball raste auf Zentaurus zu, aber er erwies sich als sehr beweglich. Er bewegte sich nach links, so dass Mars Angriff ihn völlig verfehlte und statt dessen die hintere Wand traf. Der Boden und mehrere der Konsolen in der Nähe gingen in Flammen auf und sofort ertönte ein Alarm: „Warnung: Feuer auf der Hauptbrücke entdeckt“, verkündete der Computer. Mehrere Strahlen weißen Dampfs wurden über die Flammen gesprüht und trugen noch zum Chaos bei, während sie das Feuer löschten. „Feuerkontrollsystem aktiviert.“ Boretkat'lyn starrte den Gründer verwundert an. Er hatte gerade angekündigt, dass sie zur Erde fliegen würden, vorbei an dem Föderationsraumschiff, das sie blockierte. Er konnte kaum glauben, dass sie so eine Bedrohung einfach hinter sich lassen würden. Es sah einem Gründer nicht ähnlich so einen offensichtlichen taktischen Fehler zu machen. „Warum feuern wir nicht?!?“ wollte er wissen. Er starrte Neflite wütend an bevor er sich wieder an den Gründer wandte. „Wenn es die Zerstörung der Defiant ist, die Sie wünschen, dann sollten wir uns darum kümmern!“ „Genug!“, rief der Gründer aus und warf dem Zweiten einen wütenden Blick zu. Boretkat'lyn stand sofort stramm. „Ich denke doch, Sie erinnern sich daran, wer hier das Kommando hat?“ „Natürlich“, antwortete Boretkat'lyn sofort. „Sie sind der Gründer.“ „Dann behalten Sie das besser immer im Sinn“, knurrte der Wechselbalg. Boretkat'lyn erlaubte sich mit dem Dritten einen kurzen Blick zu wechseln. Das Verhalten des Gründers schien sehr uncharakteristsich zu sein. Dennoch konnten sich die Jem'Hadar nicht herausnehmen, den Wünschen der Gründer zu widersprechen. „Wie Sie wünschen“, begann Boretkat'lyn und fügte hinzu: „Gehorsam bringt den Sieg.“ Der Gründer nickte, anscheinend durch die Antwort zufrieden. „...Und Sieg ist Leben. Gut, Sie erinnern sich an die Lektionen, die wir Ihrer Art eingetrichtert haben.“ Er hielt einen Augenblick inne, dann lächelte er böse. „Auf jeden Fall brauchen Sie sich keine Sorgen über die Defiant zu machen. Ihre Zerstörung ist schon gesichert.“ Der Wechselbalg schloss diese Feststellung mit einem Lachen, bei dem es Boretkat'lyn kalt über den Rücken lief. Und es gab nur wenige Dinge im Universum, die einem Jem'Hadar Angst einjagen konnten. „...und als Geste guten Willens, Captain, bin ich bereit Ihnen freies Geleit durch den Gammaquadranten zu gewähren, bis sie das Wurmloch erreichen“, sagte Fiden. Bei dem was er bereits über das Dominion wusste, viel es Sisko schwer, das für bare Münze zu nehmen. „Ich bin dankbar, das zu hören. Trotzdem ist da immer noch die Fluktuation selbst. Ich hoffe, dass Sie verstehen, dass ich jede Möglichkeit eliminieren möchte, dass Schiffe von unserer Seite herüber kommen.“ „Ja, natürlich“, stimmte Fiden zu. „Aber ich kann Ihnen versichern, dass die Gründer...“ Er brach mitten im Satz ab, als die Alarmsirene erklang und den Rest des Schiffs über den Feueralarm auf der Brücke informierte. Sisko wollte gerade seinen Insignienkommunikator aktivieren, als ein lauter Schrei durch den Raum hallte. Sie wandten sich um und sahen einen riesigen Adler, der anderthalb Meter groß war, am anderen Ende der Messe stehen. Fiden konnte nur sagen: „Was ist das?“ bevor der Adler zum Angriff losschnellte. Für ihre Größe war die Kreatur erstaunlich schnell und beweglich. Sie landete mit ausgefahrenen Klauen auf ihnen, bevor jemand reagieren konnte und konzentrierte sich auf Captain Sisko. Pluto schaffte es ihn zur Seite zu ziehen, bevor der Adler ihn treffen konnte, aber Fiden, der neben Sisko gestanden hatte, wurde von der Kreatur brutal aufgeschlitzt. Der Vorta hatte noch Zeit für einen erstickten Schrei, dann brach er zusammen. Komentac'lan zog seine Waffe heraus und feuerte zwei schnelle Schüsse. Aquila sah ihn genervt an und schwang einen Flügel in seine Richtung, womit er den Jem'Hadar zu Boden und gegen Siskos linkes Bein schleuderte. Der Captain ging zu Boden und verzog das Gesicht als plötzlicher Schmerz durch sein Knie schoss. Die Kreatur kam wieder auf ihn zu, aber ihr wurde der Weg von Pluto verstellt, die mit grimmigem Gesicht da stand und ihren Stab bereit hielt. Bevor sich einer von ihnen bewegen konnte, sprang Odo auf den Adler. Seine Glieder verwandelten sich in eine gelatineartige Substanz und wickelten sich um ihn. Der Adler schrie frustriert auf, als der Constable seine Flügel und Klauen festhielt. Inzwischen war Komentac'lan wieder auf die Beine gekommen. Da er nicht riskieren wollte einen Gründer mit einem Schuss zu treffen, ging er in den Nahkampf mit dem Adler über und schlug ihn mit aller Kraft gegen den Schnabel. Obwohl Odo seine Glieder festhielt, konnte er seinen Kopf frei bewegen und Aquila nutzte das, indem er die Faust des Jem'Hadar mit dem Schnabel packte. Er schwang ihn vor und zurück wie eine Puppe, dann schleuderte er ihn gegen die gegenüberliegende Wand wo er reglos zusammensackte. Es war offensichtlich, dass er tot war, da sein Genick gebrochen war. Jetzt übernahm Pluto die Initiative. Sie konnte ihre Kräfte nicht gegen Aquila verwenden, denn das würde Odo wahrscheinlich töten, also wählte sie eine Alternative. Sie schlug statt dessen mit dem oberen Ende ihres Stabs auf Aquilas Kopf. Dank ihrer größeren Kraft, die noch die eines Jem'Hadar übertraf, war er von dem Schlag wie betäubt. Pluto packte daraufhin den Stab mit beiden Händen und stiess ihn gegen die Brust des Adlers. Er wurde beinahe in die Luft geschleudert und prallte an fast genau der gleichen Stelle wie Komentac'lan vor ein paar Sekunden gegen die Wand. Er blieb dort stehen und schüttelte offensichtlich benommen den Kopf. Odo nutzte die Gelegenheit um in seine natürliche Form zu wechseln und davonzufließen, womit er Pluto ein freies Schussfeld verschaffte. Sisko, der noch am Boden lag, blinzelte um den Kopf frei zu bekommen. Er sah Pluto auf das Geschöpf zugehen, das sie wütend anstarrte, da es sich wieder etwas erholt hatte. Es stieß einen lauten Schrei aus und flog auf die Sailorkriegerin zu. Gleichzeitig schwang Pluto ihren Stab vor sich. Wegen seiner Benommenheit war sich Sisko nicht sicher, doch er meinte sie etwas flüstern zu hören. Aber was nun folgte, konnte er gar nicht verpassen. Dunkelgrüne Energie ballte sich um den Stab als Pluto ihn in einem Bogen schwang. An der höchsten Stelle schoss eine Kugel von der selben Farbe aus dem Stab und traf die Kreatur des Königreichs des Dunklen. Das Auflodern von Plutos Angriff verbarg den Adler vor Siskos Augen, aber er hörte ihn wieder laut aufschreien, obwohl es dieses Mal vor Schmerz und Verzweiflung war. Als das Licht wieder verblasste, konnte er keine Anzeichen sehen, dass die Kreatur jemals da gewesehen war, als nur ein Häufchen schnell verwehenden Staubs. Odo bildete sich neben Pluto und nickte anerkennend. „Gut gemacht.“ „Danke.“ Sie wandte sich an Sisko. „Captain, geht es Ihnen gut?“ „Mein Bein schmerzt furchtbar, aber ich werde es überstehen.“ Er deutete auf die Stelle, an der Aquila vor einem Moment gestanden hatte. „Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass es zwei Stunden gedauert hat, bis das Königreich des Dunklen etwas unternommen hat.“ „Ich habe Sie gewarnt, dass sich das ändern könnte“, sagte sie vorwurfsvoll. „Obwohl ich zugeben muss, dass ich nicht gedacht hätte, dass sie so schnell ihren Zug machen würden.“ „Die Anwesenheit der Defiant hat sie vielleicht zu sofortigem Handeln angetrieben“, überlegte Odo. „Wir können später raten“, sagte Pluto. „Aber wir müssen sicherstellen, dass die Schiffe nicht die Erde erreichen.“ „Richtig“, sagte Sisko. „Nun, da sich das Königreich des Dunklen eingemischt hat, ist die Zeit für Gespräche vorüber.“ Er versuchte allein aufzustehen, aber mit einem Schmerzensschrei fiel er zurück. „Helfen Sie mir zur Brück.“ Pluto stellte sich auf eine Seite von Sisko, während Odo zur anderen ging und zusammen halfen sie dem Captain hoch und aus der Messe hinaus. Mars verzog das Gesicht. Die Brücke war zu eng, als dass sie ihren Feuervogelangriff durchführen konnte. Außerdem rang Worf trotz seines verletzten Arms mit dem Zentauren. „Wir brauchen Deckung!“, sagte sie zu ihrer Mitstreiterin. Merkur nickte. „Kommt sofort. MERCURY BUBBLES BLAST!“ Sofort fiel die Umgebungstemperatur und ein dichter Nebel bildete sich auf der Brücke. Dax bemerkte, dass die Kreatur sie aus den Augen verloren hatte, während sie (und wahrscheinlich die anderen) sie noch sehen konnten. „Worf! Runter!“ Der Klingone lies das Geschöpf aus dem Königreich des Dunklen sofort los und zog sich zur Front der Brück zurück. Die Kreatur andererseits bäumte sich auf und schoss eine Salve Pfeile in den Raum. Glücklicherweise wurde niemand getroffen, obwohl einige der Stationen, Schaden der einen oder anderen Art nahmen. Mars nutzte die Chance zu einem Schuss. „MARS FIRE IGNITE!“ Dieses Mal traf die Flamme ins Scharze und der Zentaur schrie vor Schmerz auf als sein Bogen verbrannte. „Jetzt!“, rief Kira und fünf Phaserstrahlen vereinigten sich bei dem Zentaur, der ins Straucheln kam. „Merkur, Mars... Schlagt noch einmal zu!“ „Sofort!“, sagte Merkur. Zwar war die Brücke zu eng für Mars' stärkeren Angriff, aber es gab mehr als genug Platz für ihren. „MERCURY ICE BUBBLES FREEZE!“ „MARS FIRE IGNITE!“, schrie Mars und schlug gleichzeitig mit Merkur zu. Der Doppelangriff aus Feuer und Eis traf den Zentaur und auch die Crewmitglieder der Defiant behielten ihr Phaserfeuer bei. Die kombinierte Wucht all dieser Angriffe war zu viel für den Zentaur und er zerfiel mit einem Schrei der Verzeweiflung zu Staub. „Geschafft!“, rief Merkur aus, als sich der Nebel hob. Kira wandte sich an Dax. „Dax, sehen Sie nach ob da noch irgendwelche andere von diesen Dingern auf dem Schiff sind.“ „Eins war in der Messe“, kam eine Stimme von der Tür an Steuerbord. Alle drehten sich um und sahen Sisko mit der Hilfe von Odo und Sailor Pluto hineinhumpeln. Sie halfen ihm zum Kommandosessel zu kommen. „Aber das ist erledigt.“ Sisko verzog das Gesicht, als er sich setzte. Sein Bein pochte heftig, aber im Moment gab es Wichtigeres. Er konnte sehen wie sich die drei Schiffe auf dem Sichtschirm entfernten, offensichtlich auf einem Kurs Richtung Erde. „Dax..“ Dax hatte bereits ihren Platz am Steuer eingenommen und bediente die Kontrollen. Glücklicherweise hatte die Konsole den neuesten Kampf unbeschadet überstanden. „Ich bin schon dabei, Captain. Wir sind mit vollem Impuls auf Abfangkurs.“ Bashir meldete sich von der taktischen Station, wo er sich um Worf gekümmert hatte, zu Wort: „Captain, wir sollten Worf runter in die Krankenstation schaffen.“ Er hielt inne und scannte Sisko schnell. „Und Sie auch. In Ihrem Knie sind die Bänder gerissen.“ „Ich kann warten, bis das hier vorbei ist, Doctor“, erwiderte Sisko. „Aber Sie können mit Worf anfangen.“ „Sir, ich kann auf meinem Posten bleiben“, protestierte der Klingone und versuchte den Schmerz in seinem verletzten Arm zu ignorieren. Er drehte sich wieder zur taktischen Station, blieb aber stehen als er den Pfeil aus dem Bedienfeld ragen sah. Die Felder flackerten unregelmäßig, was deutlich machte, dass die Station schwer beschädigt worden war. Kira sah es ebenfalls und begann hastig an ihrer eigenen Konsole zu arbeiten. „Ich leite die Waffenkontrollen auf meine Station um.“ „Sie können hier oben nichts mehr tun, Mr. Worf. Lassen Sie Ihren Arm versorgen.“ Bevor Worf weitere Einwände erheben konnte, fügte Sisko hinzu: „Das ist ein Befehl.“ „Ja, Sir“, sagte Worf widerwillig und verließ die Brücke mit Bashir. Auf dem Hauptschirm konnte Sisko sehen wie zwei Dominionschiffe die Formation bachen und wendeten um sich der Defiant zu stellen. „Major, sobald sie in Waffenreichweite sind, will ich, dass Sie das Feuer eröffnen.“ „Ja, Sir.“ Kira konzentrierte sich auf die Abstandsanzeige und wartete darauf, dass die anderen Schiffe in Reichweite kamen. In ein paar Sekunden hatte sich die Entfernung zwischen ihnen auf nur ein paar Tausend Kilometer verringert. „Sie kommen in Waffenreichweite... Wir feuern!“ Die mächtigen pulsieren Phaserbatterien der Defiant sprachen und schickten ein Sperrfeuer von Hochenergiestößen zu dem Schiff auf der rechten Seite. Die ersten paar wurden von seinen Schilden absorbiert, aber die nächsten drangen hindurch und ließen das Dominionschiff explodieren. Sein Gefährte kippte nach rechts und flog zur Flanke der Defiant, wobei er die ganze Zeit feuerte. An Bord ruckte das Schiff unter dem Beschuss. Kira schlug mit den anderen Phaserbatterien zurück, die an dem Schiff befestigt waren, doch diese waren bei weitem nicht so mächtig wie die pulsierenden Phaser und das Jem'Hadar Schiff konnte sie absorbieren. „Dax, tun Sie was Sie können, um dem Feuer auszuweichen, aber halten Sie Kurs auf das führende Schiff. Das ist das mit dem Wechselbalg an Bord!“ Dax nickte und programmierte eine Reihe Ausweichmanöver. Aber da die Defiant an ihren Abfangkurs gebunden war, konnte sie damit nur einem Bruchteil der Schüsse ausweichen. Glücklicherweise schien die ablative Rüstung für den Moment zu halten. „Die ablative Rüstung wird schwächer. Sie wird nicht viel länger halten!“ rief O'Brien über den Kampfeslärm hinweg. Wie zu Antwort erschauerte das Schiff wieder. „Das war's. Die ablative Rüstung am Heck ist weg!“ „Halten Sie sie nur für ein paar mehr Sekunden zusammen, Chief“, sagte Sisko ihm. Merkur trat mit aktiviertem Comuter zu Kira. „Major, meinen Scans zufolge sind ihre Schilde über der Rückensektion am schwächsten. Konzentrieren Sie Ihr Feuer darauf“, schlug sie vor. Kira nickte und passte ihr Angriffsmuster an. Der nächste Schuss aus der oberen Phaserbatterie traf den Bereich, den Merkur vorgeschlagen hatte und durchdrang die Schilde des anderen Schiffes, wodurch die Hülle beschädigt wurde. Das Dominionschiff brach seinen gegenwärtigen Angriffskurs ab und begann eine Reihe Ausweichmanöver um weiteren Schüssen auszuweichen. „Netter Schuss!“ lobte Sisko. Er überprüfte wieder die taktische Situation und bemerkte, dass das führende Schiff beinahe in Waffenreichweite war. „Kira, bereiten Sie Quantentorpedos vor, volle Streuung.“ Kira nickte. „Torpedos bereit und auf das Ziel eingestellt.“ „In Waffenreichweite!“ kündigte Dax an. Die Defiant erbebte wieder als das andere Jem'Hadar Schiff erneut darauf feuerte. „Der hintere Waffenbereich ist gerade offline gegangen“, berichtete O'Brien. „Wir haben auch am Impulsantrieb Schaden genommen.“ Sisko zeigte außer einem kurzen Nicken kein Anzeichen, dass er den Mechaniker gehört hatte. „FEUER!“ Die Defiant neigte sich leicht als vier der mächtigen Torpedos abgefeuert wurden. Das führende Schiff wich im letzten Moment aus und konnte zwei Torpedos entgehen. Aber zwei trafen das Jem'Hadar Schiff dennoch an der Backbordseite. Da sie entwickelt worden waren, um die starken Schilde der Borg zu durchdringen, durchtrennten die Torpedos die Schilde des Angriffsschiffs und rasierten die Warpgondel an Backbord ab. Da es plötztlich die Balance verloren hatte, drehte sich das Schiff mehrmals um seine Achse und explodierte dann. „Zwei haben wir, bleibt noch einer. Dax, scharfe Wende! Kira, Phaser ausrichten und feuern, sobald Sie bereit sind.“ Nun wo sie frei von den vorigen Auflagen war, ließ Dax das kleine Raumschiff eine enge Kurve fliegen und brachte die Defiant von Angesicht zu Angesicht mit dem verbliebenen Schiff. Sofort löste Kira einen Stoß der pulsierenden Phaser aus und erzielte mehrere direkte Treffer. Das letzte Jem'Hadar Schiff wurde zu einem sich ausdehnenden Feuerball. „Aktivieren Sie wieder die Tarnung, Chief.“ Wenn wir uns tarnen können, fügte er im Stillen hinzu. „Tarnung aktiviert“, berichtete O'Brien. „Sie haben es geschafft!“, rief Mars. „Sie haben Sie alle erwischt!“ „Ich würde noch nicht anfangen zu feiern“, sagte Odo verdrießlich. Da er keine andere Aufgabe während einer Schlacht hatte, hatte der Constable die Scanner im Auge behalten. „Ich empfange eine Raumanomalie, die sich auf dem führenden Schiff gebildet hat kurz bevor wir es zerstört haben.“ Dax ging zu ihm hinüber und betrachtete selbst die Anzeigen. In der Zwischenzeit öffnete Merkur ihren Computer wieder und begann schnell daran zu arbeiten. „Oh oh“, sagte Dax. „Das klingt nicht gut, alter Mann.“ „Es ist nicht gut“, erwiderte sie besorgt. „Ich habe eine ähnliche Raumanomalie entdeckt kurz bevor Zoisite vor uns aufgetaucht ist und noch eine als dieser Zentaur auf der Brücke erschienen ist. Ich denke, dass ist eine Teleportmethode, die vom Königreich des Dunklen benutzt wird.“ „Also könnten einige oder alle von ihnen vom Schiff entkommen sein, bevor es zerstört wurde“, stellte O'Brien fest. „Versuchen Sie einen möglich Zielort zu bestimmen, Chief“, befahl Sisko, obwohl er das ungute Gefühl hatte, zu wissen wohin sie gegangen waren. Merkur antwortete bevor O'Brien auch nur anfangen konnte zu scannen. „Ich habe ihn. Sie haben sich in die arktischen Regionen teleportiert.“ Sie hielt inner und sah Mars an. „Um genau zu sein, dorthin wo die Entscheidungsschlacht geschlagen wird.“ „Genau ins Königreich des Dunklen“, sagte Dax. Kira verzog bei diesen Neuigkeiten das Gesicht. „Verdammt! Ich dachte, wir hätten sie.“ Mars sah plötzlich sehr erschöpft aus und fühlte sich auch so. „Es wird wieder geschehen... genauso wie letztes Mal.“ „Das darf nicht geschehen“, sagte Pluto. „Sonst wäre alles verloren. Die Zeitlinien beider Universen werden für immer im Chaos versinken.“ Mars spürte wie ihr jemand die Hand auf die Schulter legte und drehte sich zu Sisko um, der trotz seines verletzten Beins hinter ihr stand und dem die Entschlossenheit ins Gesicht geschrieben stand. „Es wird nicht wieder geschehen, Rei. Nicht wenn ich es verhindern kann“, versicherte er ihr entschieden. „Was auch immer nötig ist, was auch immer es uns kostet, wir werden verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt.“ Anmerkung des Übersetzers: Es tut mir ganz furchtbar Leid, dass das so lange gedauert hat. Ich nehme es keinem Übel, dass er nach einem Jahr (!), keine Lust mehr auf die Geschichte haben sollte. Wenn doch noch jemand weiterließt: Ich bin jetzt aus der Babypause zurück und das nächste Kapitel wird bestimmt kein ganzes Jahr dauern (ein paar Wochen unter Umständen aber schon, es tut mir wirklich Leid). Kapitel 6: Überwachung ---------------------- Kapitel 6: Überwachung „Logbuch des Captains, Sternzeit... unbekannt. Die Reparaturen an der Defiant sind beendet und wir haben uns getarnt in einer nahen Umlaufbahn um die Erde niedergelassen. Wir sind dabei Major Kiras Plan zum Schutz Sailor Moons umzusetzen und um das zu tun, beobachten mehrere Mitglieder meiner Crew sie und die zwei anderen Kriegerinnen diskret. Constable Odo hat ebenfalls seine einzigartigen Fähigkeiten genutzt indem er die Gestalt verschiedener Gegenstände sowie Tiere in der Umgebung angenommen hat... obwohl ich bemerkt habe, dass er aus Gründen, die ich nicht kenne, eine Abneigung gegen Raben entwickelt hat. Es ist nicht überraschend, dass Sailor Merkur und Sailor Mars unglücklich waren, dass ich abgelehnt habe, sie ein Teil des Überwachungsteams sein zu lassen. Ich kann verstehen wie sie sich fühlen, aber meiner Meinung nach, ist es das beste sie in der Hinterhand zu lassen. Sailor Pluto hat gegen jede Einmischung in das unten erwähnte Geschehen Bedenken geäußert, meiner Meinung nach widerwillig, und von den möglichen drastischen Veränderungen in der Zeitlinie gesprochen. Wenn man ihr eingehendes Wissen über Angelegenheiten von temporaler Natur denkt, kann ich ihr das kaum übelnehmen.“ **** Jedite lächelte halb als er vor Königin Beryl stand und Neflytes plötzliches Unbehagen sah. Beryl hatte diese Audienz damit begonnen Neflyte zu seiner Gefangennahme des Wechselbalgs und der überlebenden Jem’Hadar Soldaten zu gratulieren, aber sein selbstgefälliger Gesichtsausdruck war plötzlich verschwunden als sie anfing ihn wegen des Verlusts aller drei fremden Raumschiffe zu beschimpfen... Und für sein Versagen das andere unbekannte Schiff zu erobern oder zerstören. Vielleicht würde ihr Zorn über Neflytes mangelnde Leistung ausreichen, sie die Ereignisse vergessen zu lassen, die bei seinem letzten Zusammentreffen mit den Sailorkriegerinnen geschehen waren. „... und jetzt, Jedite...” Jede Spur eines Lächelns verschwand von seinem Gesicht und er schauderte innerlich wegen der Kälte in ihrer Stimme. Beryl hatte es nicht vergessen und, was es noch schlimmer machte, hatte noch nicht ihren ganzen Zorn an Neflyte ausgelassen. Statt dessen schien sie noch wütender als zuvor. Das könnte weit schlimmer sein, als er befürchtet hatte. „Wieder einmal bist du auf die Sailorkriegerinnen getroffen...” Ihre Stimme wurde laut und schrill, „...und hast jämmerlich versagt! Neflytes Versagen ist schlimm genug, aber deine Stümperei ist unerträglich geworden!“ Sie lehnte sich nach vorn und ihre Stimme wurde leise und drohend. „Kannst du mir einen Grund nennen, warum ich dich nicht auf der Stelle in Ewigen Schlaf versetzen sollte?” Jedite verbeugte sich tief, darum bemüht äußerlich ruhig zu wirken, auch wenn er innerlich von Angst erfüllt war. „Ich entschuldige mich für mein Versagen, Königin Beryl,” sagte er. „Aber ich habe tatsächlich einen Plan...” Seine Gedanken rasten als er sich bemühte einen Plan zu finden, IRGENDEINEN Plan, der die Herrscherin des Dunklen Königreiches besänftigen würde. Und ihm dabei den Hals retten würde. „...der zur Vernichtung der Sailorkriegerinnen führen sollte.” „Ach wirklich?” Beryl schnurrte beinahe. Ihre Stimme mochte erfreulich klingen, aber ihr Gesichtsausdruck versprach noch immer ein Schicksal, das schlimmer als der Tod war. „Du hast solche Behauptungen auch in der Vergangenheit gemacht. Warum sollte es dieses Mal anders sein?” Jedite sah den schadenfrohen Ausdruck in Neflytes Gesicht als Beryl sprach. Anscheinend dachte der andere General, dass jeder Plan, den Jedite auch immer haben mochte, zum Scheitern verurteilt war. Wie er sich wünschte er könnte das Lächeln vom Gesicht seines Rivalen verschwinden lassen... Die Inspration traf ihn wie ein Donnerschlag. So ruhig er konnte, wandte er sich wieder an Beryl: „Weil wir dieses Mal den Gestaltwandler auf unserer Seite haben.” Jedites Erklärung zog einen scharfen Blick von Neflyte nach sich, der ihn unendlich freute. Anscheinend hatte der andere General seine eigenen Pläne für den Gestaltwandler... Pläne, die zu stören, Jedite keine Skrupel hatte. „Ich verstehe...” Königin Beryl betrachtete ihn kühl für einige Sekunden. „Erzähl mir mehr, Jedite. Wenn dieser Plan Potential hat, kannst du dich vielleicht rehabilitieren.“ Neflyte zog eine Grimasse als er hörte wie Jedite seinen Plan erklärte. Wenn nicht dieses andere Schiff, die Defiant gewesen wäre, hätte er Jedite vielleicht ersetzen können. Aber jetzt schien es als habe der andere General noch einen sprichwörtlichen Hasen aus dem Hut gezaubert, den Beryl sah aus, als würde sie seinem Plan zustimmen. In Gedanken ging er durch, was bei dem Unternehmen schief gelaufen war. Einer seiner Sternenavatare hätte genug sein sollen um das Schiff zu zerstören, trotz ihrer fortschrittlichen Waffen. Zwei hätten es binnen Sekunden in Stücke reißen sollen und das hätten sie auch getan... wären nicht dieser Sailorkriegerinnen an Bord gewesen. Das war das Verwirrenste daran. Sailor Mars und Sailor Merkur waren ganz klar auf der Erde damit beschäftigt Jedites neuesten Plan zu vereiteln, und doch hatte er sie durch Zentaurus' Augen auf der Defiant gesehen. Wie hatten sie es geschafft an zwei Orten gleichzeitig zu sein? Und dann war da noch diese rätselhafte Kriegerin, die mit Aquila fertig geworden war. Wo war die hergekommen? Und wer war sie? Wie auch immer die Antwort lautete, er wagte nicht diese Informationen Königin Beryl zu enthüllen. Das Erscheinen jeder neuen Kriegerin hatte sie sehr gereizt. Die Neuigkeiten, dass es jetzt drei weitere gab, könnte sie in Raserei versetzen – und er würde zweifellos den Preis dafür zahlen. „Persönliches Logbuch, Nachtrag. Wenn wir nach der anderen Zeitlinie gehen, werden die Streitkräfte des Königreichs des Dunklen heute zuschlagen. Ich hoffe nur, dass unsere kombinierten Kräfte genug sind, um zu verhindern, dass dieser Tag zum zweiten Mal zu einem Desaster wird.“ Pluto betrachtete die Anzeige auf dem Monitor bei ihrem Platz an der Wissenschaftsstation. „Und so beginnt es“, sagte sie leise. Sisko verließ den Kommandosessel und ging zum vorderen Teil der Brücke, wo er sich neben sie stellte. Da Pluto am besten wusste, wonach sie Ausschau halten mussten, hatte er sie die Kommunikationskanäle auf der Erde verfolgen daraufhin untersuchen lassen, ob es ein Anzeichen dafür gab, dass das Königreich des Dunklen mit seinem Plan fortfuhr. „Haben Sie etwas?“ „Ja, Captain“, antwortete sie. „In den Tokioter Medien gibt es Berichte über verschwundene Personen im Baseball Stadion. Genauso wie es vorher war. Zweifellos wird Luna das sehen und die Kriegerinnen da ermitteln lassen.“ Sie drehte sich zu Sisko. „Es wird heute geschehen.“ „Nun gut“, erwiderte Sisko grimmig. „Es ist dort unten fast Sonnenaufgang. Wir müssen sofort mit Phase Eins beginnen.“ Mars rannte den Korridor hinab, Bashir dicht auf den Fersen, und stoppte nachdem sie um eine Ecke gerannt war. „Verdammt!“, rief sie aus, als sie den leeren Korridor vor sich sah. „Er ist nicht hier!“ Bashir öffnete einen Tricorder mit einer Hand, da er mit der anderen einen Phaser von bajoranischer Bauart hielt. Das kleine Gerät begann automatisch zu scannen. „Die Notfallkraftfelder bei der Korridorkreuzung und über den Lüftungsschächten sind noch da“, sagte er während er die Anzeigen untersuchte. Er sah zu der Tür zu ihrer rechten und steckte den Tricorder weg. „Es gibt nur einen Weg, den er genommen haben könnte.“ Mars nickte und klopfte auf den bajoranischen Kommunikator, den sie trug. „Mars an Merkur. Wir haben ihn zum Maschinenraum gejagt.“ „Der Chief und ich sind gerade zum Eingang an Steuerbord gekommen“, kam ihre Antwort. „Er ist versiegelt, also kann er über diesen Weg nicht herausgekommen sein.“ Mars lächelte zufrieden. „Dann haben wir ihn in die Ecke getrieben.“ Sie machte einen Schritt auf die Tür zu. „Pass auf“, warnte sie Bashir und stellte sich neben die Tür. „Wir haben ihn vielleicht in die Ecke getrieben, aber wir haben ihn noch nicht.“ Mars stimmte der Warnung mit einem Nicken zu und die zwei betraten schnell den Maschinenraum. Die Tür schnellte hinter ihnen zu. Beinahe gleichzeitig öffnete sich auch die Tür auf der gegenüber liegenden Seite und erlaubte Merkur und Chief O'Brien den Raum zu betreten. „Er ist definitiv hier drin“, sagte Mars, sah sich im Raum um und bemerkte, dass Merkurs Spezialbrille bereits im Einsatz war. „Ich kann es spüren.“ Mercur scannte den Raum während die zwei Sternenflottenoffiziere die verschiedenen Oberflächen mit Phaserstrahlen von geringer Energie überzogen. „Du hast recht, Mars“, sagte sie. „Ich empfange Anzeichen für seine Gegenwart, aber ich bekomme keine festen Werte von ihm.“ „Behaltet die Augen offen“, riet O'Brien, der noch immer feuerte. „Er muss sich irgendwann zeigen.“ Mars nickte und trat zu einer Seite der Tür, während sie sich noch immer umsah. Sie hörte Bashir plötzlich aufschreien: „Hinter dir!“, als sie eine leichte Berührung an der rechten Schulter spürte. „Du bist tot“, teilte Odo ihr mit. Sie drehte sich zu dem Wechselbalg um, der sich halb gebildet hatte und dessen andere Hälfte noch immer an der Wand klebte, dann warf sie O'Brien einen wütenden Blick zu. „Ich dachte, sie hätten diese Wand abgetastet!“ „Hab ich auch!“, verteidigte er sich. „Das hat er“, bestätigte Odo. „Er hat mich wirklich nur um zwei Milimeter verfehlt.“ „Zwei Milimeter!“ Mars sackte mit dem Rücken gegen die Wand während sich Odo vollständig formte. O'Brien und Bashir tauschten reumütige Blicke aus und Merkur seufzte und schaltete ihre Spezialbrille ab. „Ich nehme an, der Constable hat wieder gewonnen?“ fragte eine Stimme von über ihnen. Sie blickten nach oben zu den Laufstegen der oberen Ebene des Maschinenraums und sahen dort Sisko stehen und Pluto neben ihm, wo sie gerade durch die obere Tür hereingekommen waren. „Gewinner und noch immer Champion“, bestätigte Bashir. „Dies ist kein Spiel, Doktor“, sagte Odo misbilligend. „Diese Trainingsübungen sind notwendig, wenn Sie bereit sein wollen, mit dem Gründer, den das Königreich des Dunklen kontrolliert, fertig zu werden.“ „Ja, das wissen wir. Aber es wäre doch schön, wenn wir Sie ab und zu fangen würden“, gab Mars zurück. „Wir haben das jetzt acht Mal gemacht und Sie haben es jedes Mal geschafft einen von uns zu ,töten'.“ „Mach dich deswegen nicht fertig“, tröstete O'Brien sie. „Odo gewinnt immer bei ,Jag den Wechselbalg'.“ Ein lautes Schnauben war die einzige Antwort des Constable. „Ich würde euch gern die Möglichkeit für eine Revanche geben, aber ich fürchte uns wird die Zeit knapp.“ Sisko sah Sailor Mars an. „Triff dich mit Dax im Transporterraum. Es ist Zeit Phase Eins umzusetzen. Und Chief... Kommen Sie zu mir wenn Sie hier unten fertig sind. Ich habe auch für Sie eine Aufgabe.“ „Aye, Sir“, sagte O'Brien. Mars nickte dankbar und ging zur Tür. Während sie hinausging fragte Merkur: „Captain, haben Sie etwas von Luna gehört?“ „Nein“, gab er zu. „Aber ich würde mir keine Sorgen machen. Ich bin sicher Luna kann gut auf sich selbst aufpassen. Und es ist ja nicht so als wäre sie dort unten allein.“ In diesem Augenblick saß Luna gerade in einem Baum vor dem Haus der Tsukinos. Für eine Katze war es ein idealer Aussichtspunkt um ein Auge auf Usagis Schlafzimmer zu haben. Aber selbst eine Katze fand es unbequem viele Stunden still in einem Baum zu sitzen. Luna bewegte sich sacht, so dass sie ihre Muskeln strecken konnte, wie sie es während ihrer Wache mehrere Male getan hatte. Sie zog bei dem Anblick ihrer Vorderpfoten eine Grimasse. Das Fell, das sie bedeckte war nun so gelb wie der Rest ihres Fells. Die Verkleidung war Siskos Bedingung gewesen, damit sie sich an der Überwachung Usagis beteiligen durfte und da ihre besonderen Fähigkeiten nicht funktionierten, wenn das Zeichen in Form der Mondsichel auf ihrer Stirn bedeckt war, war das beste was Bashir tun konnte, die Farbe ihres Fells an das Symbol anzupassen. Obwohl es notwendig war, hasste sie es. Hoffentlich war das bald vorbei und sie konnte wieder ihr schwarzes Fell zurückbekommen. Ein leichtes Zittern ging durch den Baum und brachte sie wieder ins hier und jetzt zurück. Sie sah sich nach der Ursache um und fand sich Auge in Auge mit... sich selbst. Plötzlich war sie sehr froh über ihre Tarnung. „In Ordnung“, meinte ihr Gegenstück aus der Vergangenheit. „Ich weiß nicht wer du bist, aber du warst die letzten zwei Nächte in diesem Baum. Jetzt will ich wissen, was du vorhast.“ Luna blinzelte, für einen Moment unsicher was sie jetzt tun sollte, bevor sie entschied, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war um ihre Identität zu enthüllen. Statt dessen sprang sie stumm den Baum hinunter und rannte über den Hof in die Richtung von der sie wusste, dass Kira dort positioniert war. Lunas Augen wurden schmal als sie die fremde Katze davonrennen sah. ,Etwas an dieser Katze kommt mir sehr bekannt vor', dachte sie. Sie kletterte den Baum hinunter und strich über den Hof, bis sie zufrieden war, dass in diesem Gebiet alles in Ordnung war, bevor sie in Usagis Zimmer zurückkehrte. Sie legte sich wieder neben ihren Schützling und dachte über das nach was in letzter Zeit geschehen war. ,Etwas seltsames geht hier vor. Und ich werde herausfinden müssen was.' Die Frage war nur wie. Luna sprang auf Kiras Schulter nachdem sie bei dem versteckten Beobachtungsposten des Majors angekommen war. „Was ist passiert“ fragte sie flüsternd. „Sag wir einfach, ich hatte eine unheimliche Begegnung der temporalen Art“, erwiderte Luna mit ebenso leiser Stimme. Kira hob eine Augenbraue. „Oh, dein Gegenstück hat dich gefunden?“ Die früher schwarze Katze seufzte. „Ich fürchte ja. Und ich muss sagen, dass ich das sehr verunsichernd fand.“ „Ich kenne das Gefühl“, antwortete Kira, die an ihre Begegnung mit der Intendantin Kira Nerys in dem alternativen Universum dachte. „Mir ist mal etwas ähnliches passiert.“ Merkur sah zu als Bashir ein Medkit für die Benutzung während der herannahenden Außenmission zusammenstellte. Odo hatte mit dem Training abgeschlossen, da er entschieden hatte, dass weitere Übungen unnötig wären, da der richtige Einsatz nun so bald erfolgen würde. Sie hoffte, dass es in der Wirklichkeit besser laufen würde als während des Trainings. „Doktor, könnten Sie mir eine Frage beantworten?“ fragte sie nach einer Weile. „Sicher“, antwortete er während er einen Tricorder untersuchte, der so modifiziert war, dass er aussah als wäre er bajoranisch. „Frag nur.“ „Ich verstehe, dass Sie auf der Mission Zivilkleidung tragen müssen, aber könnten Sie mir sagen, warum sie Waffen, Kommunikatoren und...“, sie deutete auf das Medkit, „...medizinische Ausrüstung von bajoranischer Art benutzen?“ „Nun, wie du weißt werden die Kriegerinnen später auf Kirks Enterprise treffen und noch später auf Picards. Wir müssen zwar alles tun was wir können, um dieses temporale Paradoxon zu beseitigen, aber...“ „... Sie wollen dabei nicht ein anderes schaffen“, schlos sie. „Und jedes Vorauswissen über die Existenz der Sternenflotte könnte Veränderungen an der Zeitlinie hervorrufen.“ „Genau“, bemerkte Bashir und legte einen Dermalregenerator zur Seite. „Auf diese Weise haben sie kein zusätzliches Wissen, wenn sie auf die Enterprise D treffen.“ Er zögerte, dann sah er sie an. „Das hoffen wir jedenfalls.“ Es begann gerade zu dämmern als sich Rei im Hikawa-Schrein um das heilige Feuer kümmerte. Es war eine Aufgabe, der sie täglich nachkam bevor sie zur Schule ging. Sie konzentrierte sich auf ihre Aufgabe, aber nicht so sehr, als dass sie es nicht gemerkt hätte, als sich jemand von draußen näherte. Sie ging zur Tür und öffnete sie. „Es tut mir leid, aber...“ Sie verstummte als sie diejenigen, die dort draußen standen richtig sehen konnte. Eine war eine hochgewachsene Frau mit einem seltsamen Tatoomuster, das sich von beiden Seiten ihrer Stirn über den Hals nach unten erstreckte, aber es war die andere, die sie verstörte. Die andere Person war sie. Ein andere Rei Hino. „Wer sind Sie?“ brachte sie schließlich hervor. „Ich bin Jadzia Dax“, sagte die größere. „Und das ist..“ „Ich glaube, sie weiß wer ich bin, Jadzia“, sagte ihre Doppelgängerin. Rei ging zu ihrem Gegenstück hinüber und einmal um sie herum, wobei sie sie von allen Seiten eingehend betrachtete. Egal wie sehr sie es auch versuchte, sie konnte nichts finden, dass anzeigte, dass sie eine Fälschung war. All ihre Sinne, sowhl physisch wie auch psychisch, sagten ihr, dass dies eine andere Version von ihr selbst war. „Das ist unmöglich.“ Ihre Doppelgängerin schüttelte den Kopf. „Nicht wenn man eine Zeitreise macht.“ „Zeitreise?“ „Ja. Ich bin mit ihrem Schiff hergekommen“, sagte sie und deutete auf Dax. Rei richtete ihre Aufmerksamkei auf die andere Frau. „Okay, also woher sind Sie?“ „Ich bin auch aus der Zukunft, aber ich komme auch vone einem anderen Planeten. Mein Volk nennt man Trill.“ Rei schüttelte den Kopf. Leute von anderen Planeten, Zeitreisende... Dieser Tag wurde gerade sehr seltsam und er hatte erst angefangen. „Okay, nehmen wir für einen Moment an, alles was Sie sagen ist die Wahrheit. Warum sind Sie hier? Warum sind Sie in der Zeit zurück gereist?“ „Weil etwas in meiner Vergangenheit sehr schiefgelaufen ist“, erklärte ihr Gegenstück. „Es wir in deiner Zukunft bald geschehen, genauer gesagt heute, und es geht um Usagi.“ „Usagi? Was hat denn die Weichbirne jetzt wieder angestellt?“ schnappte Rei. Ihr Gegenstück sah sie düster an. „Sie ist gestorben.“ Es war fast eine Stunde später als eine sehr verstörte Rei Hino zusah wie ihr Gegenstück aus der Zukunft und die Frau namens Dax vom Gelände des Tempels gingen. Bald nachdem sie außer Sicht waren, drehte sie sich zu dem brennenden Feuer und begann das Ritual des Feuerlesens. Zwar der Hauptteil ihrer Gedanken damit beschäftigt sich auf die Flamme zu konzentrieren, aber die übrigen drehten sich um das was Dax und ihre Doppelgängerin ihr erzählt hatten: Dass Luna sie zu etwas führen würde, was nur eine weitere Operation des Königreichs des Dunklen zu sein schien, ähnlich des Plans in dem Freizeitpark, mit dem sie es versucht hatten. Aber dieses Mal war es einfach nur eine Falle, die die Kriegerinnen dorthin locken und töten sollte. Aber sie würden es nur schaffen Usagi zu töten. Bloß daran zu denken, machte Rei mehr Angst als sie bereit war zuzugeben. Allerdings hatten sie ihr zwar eine vage Warnung zukommen lassen, waren aber mit den Details, die sie bekam, sehr zögerlich gewesen. „Das musst du verstehen“, hatte Dax ihr gesagt. „Wir müssen sehr vorsichtig sein, was wir dir erzählen. Unser Ziel ist es Sailor Moon davor zu beschützen, heute getötet zu werden. Aber wenn wir dir zu viele Informationen geben, könnten wir die Zeitlinie noch mehr durcheinander bringen.“ „Warum sagt ihr mir nicht wenigstens, als was sich dieser Gestaltwandler verstecken wird?“ verlangte sie zu wissen. Ihr Gegenstück schüttelte den Kopf. „Das würde nichts nützen. Wie mir jemand gesagt hat, könnte der Wechselbalg buchstäblich alles oder jeder sein. Ich weiß nur, als was er sich getarnt hat unmittelbar bevor er zugeschlagen hat.“ „Außerdem haben wir bereits einige Änderungen bei der Zeitlinie verursacht“, fügte Dax hinzu. „Also werden die Ereignisse von hier an anders sein, als sie zuvor passiert sind.“ „Das beste was man tun kann, ist die Augen für alles offenzuhalten.“ Rei stöhnte. „Alles?!?“ „Und Jeder.“ Ihr Gegenstück lächelte sie traurig an. „Tut mir leid, aber das ist der beste Rat, den wir geben können.“ „Keine Sorge“, fügte Dax hinzu, die versuchte ihr Mut zu machen. „Andere von uns werden auch dort sein und Ausschau halten. Und sie werden auch ein Auge auf Usagi haben. Also denk nicht, dass alles nur von dir abhängt. Alles was wir von dir möchten, ist dass du wach bleibst und bereit bist, wenn es soweit ist.“ Während ihres ganzen Gesprächs mit ihnen hatte sich Rei auf beide Frauen intensiv konzentriert und versucht herauszufinden, wie wahrheitsliebend sie waren. Sie hatte gehofft, dass an ihrer Geschichte etwas nicht stimmte. Unglücklicherweise war alles was ihre Sinne ihr sagen konnten, dass alles was man ihr erzählt hatte der Wahrheit entsprach, dachte sie während sie sich auf das Feuer konzentrierte, selbst wenn sie ihr nicht alles gesagt hatten. Sie richtete wieder ihre volle Aufmerksamkei auf die Flamme. Nach mehreren Minuten bildete sich ein Bild inmitten der Flammen, das ihrem Locken antwortete. Rei wich entsetzt davor zurück. Es war ein Bild des Todes. Dax klopfte auf ihren Kommunikator als sie ein gutes Stück vom Tempel entfernt waren. „Dax an Kira. Wir sind auf dem Weg.“ „Verstanden“, hörte sie den Major antworten. „Nehmen Sie sich Zeit. Wir haben noch eine Weile bevor sie zur Schule geht. Also brauchen Sie es nicht zu überstürzen hierher zu kommen. Kira Ende.“ Dax und Rai gingen eine Weile schweigend weiter, bevor Rei fragte: „Was glauben Sie, wie das gelaufen ist?“ Dax zuckte die Schultern. „Ziemlich gut, glaube ich. Aber sie ist du. Was denkst du, wie sie es aufgenommen hat?“ „So gut wie es zu erwarten war“, erwiderte sie. „Sie ist frustriert, dass wir ihr nicht mehr sagen können, aber sie versteht unsere Gründe. Ich denke sie wird für diesen Gestaltwandler bereit sein.“ „Das hoffe ich“, sagte Dax. „Nach dem, was Kira gesagt hat, war es nicht leicht Benjamin dazu zu bekommen, dieser Idee zu zu stimmen.“ „Auf keinen Fall!“ rief Sisko aus. Rei zuckte instinktiv bei seinem Tonfall zusammen, aber Kira wich nicht zurück. Abgesandter oder nicht, sie hatte solche Konfrontationen mit ihm schon durchgestanden und wollte nicht klein beigeben. „Captain, ich denke, Sie sollten noch einmal darüber nachdenken.“ „Major, haben Sie den Verstand verloren?“ Sisko ging um den Schreibtisch herum und baute sich direkt vor der Bajoranerin auf. „Rei zu erlauben, sich mit ihrem Selbst in der Vergangenheit zu treffen, wäre eine direkte Verletzung der...“ „Zur Hölle mit der Zeitreisendirektiven!“ blaffte Kira. „Sie sind auf diese Situation gar nicht anwendbar.“ Sie warf Pluto einen kurzen Blick zu, die an der Seite stand und noch kein Wort gesagt hatte, obwohl sie die Diskussion mit großem Interesse verfolgte. „Captain, diese Direktiven wurden geschaffen um die Zeitlinie zu schützen. Aber in diesem Fall, geht es uns darum die Zeitlinie absichtlich zu ändern und das auf ganz besondere Weise. Wir werden alle Hilfe brauchen, die wir kriegen können.“ „Wie Sie beide gesagt haben“, sagte Rei zu Sisko und Pluto, „werden wir dabei nur eine Chance haben. Eine der Kriegerinnen aus dieser Zeit zu alarmieren, könnte der Vorteil sein, den wir brauchen, um zu verhindern, dass alles den Bach runtergeht.“ „Das sind gute Argumente“, sagte Sisko. „Aber ich glaube nicht...“ „Die beiden haben Recht, Captain“, unterbrach Pluto ihn. Sisko starrte sie an. „Ich hatte gedacht, Sie wären die letzte, die diesen Plan unterstützt.“ „Normalerweise würde ich das auch nicht... aber wie Major Kira erklärt hat, ist dies nicht eine typische Zeitreisensituation.“ Sie hielt inne und sah Rei ernst an. „Natürlich sollte sie aufpassen, dass sie ihrem Gegenstück nichts enthüllt, dass über die Ereignisse diesen Tages hinausgeht.“ „Keine Sorge“, versprach Rei. „Ich will nichts tun, was die Lage schlimmer macht.“ Sisko ging auf und ab und dachte nach. „Wäre Luna nicht eine bessere Wahl?“ fragte er schließlich. „Nein“, erwiderte Rei und schüttelte den Kopf. „Luna könnte so etwas nie vor Usagi verbergen und wenn sie das herausfinden würde, würde das erst recht Probleme machen. Außerdem können wie sie nicht so leicht allein treffen. Das gleiche gilt für Ami. Wenn wir es aber früh genug machen, wäre meine Doppelgängerin lange genug allein, dass wir mit ihr sprechen können.“ „Nun gut“, stimmte Sisko widerwillig zu. „Ich bin nicht sicher, ob mir diese Idee gefällt, aber da unsere Zeitexpertin zustimmt, mache ich es auch.“ „Es ist schon ziemlich spät“, bemerkte Dax als sie sich Usagis Haus näherten. „Hätte Kira uns nicht inzwischen schon Bescheid geben müssen, dass Usagi auf dem Weg zur Schule ist?“ Rei grinste schief. „Ihre Leute haben sie zwei Tage lang beobachtet und kennen sie immer noch nicht sehr gut. Denken Sie daran: In der ganzen Zeit, in der ich sie kannte, war Usagi nie zu irgend etwas pünktlich.“ Dann überkam ihr Gesicht ein trauriger Ausdruck. „Außer zu ihrer eigenen Beerdigung. Da war sie viel zu früh dran.“ Dax klopfte ihr auf die Schulter. „Nicht vergessen, wir sind hier um das zu ändern.“ Rei nickte, aber bevor sie antworten konnte, kam ein lauter Schrei aus der Richtung des Hauses der Tsukinos. Da sie erraten konnte, was jetzt folgen würde, zog Rei Dax zur Seite, so dass sie sicher aus dem Weg und außer Sicht war, als ein blonder Schemen an ihnen vorbeiraste. Sie spähte danach und sah wie Usagi mit Luna an ihrer Seite zur Schule rannte. „Usagi“, sagte sie leise und eine Welle Emotionen überkam sie, als sie sie lebendig zu sehen bekam. Sie schüttelte den Kopf und blinzelte die Tränen weg, die sich gebildet hatten. Dafür war keine Zeit. Von ihr unbemerkt, näherte sich ihnen die getarnte Luna. „Kommen Sie, Dax. Es wird ohnehin schwer genug sein, mit ihnen Schritt zu halten.“ „Wo ist Kira?“, fragte Dax. „Da hinten“, antwortete die Katze. „Jetzt müssen wir los!“ Sie rannte Usagi nach und Dax folgte ihr. Rei ging die Straße in entgegengesetzter Richtung hinab und fand Kira, die sich gerade schmerzhaft von einem Rosenbusch befreite. Kira starrte sie wütend an, als sie recht erfolglos versuchte ein Kichern zu unterdrücken. „Oh, ich bin sicher, das ist sehr lustig“, kommentierte sie die Situation, doch ihr Tonfall zeigte, dass sie das Gegenteil dachte. „Das hängt vom Standpunkt ab, Major.“ Reis Lächeln wurde breiter als sie daran dachte, was Siskos Reaktion sein würde, wenn er davon hörte. Kira dachte an das selbe. „Erwähne das-- AU!“ Kira zuckte zusammen als sie versuchte ihr Gewicht auf den rechten Fuß zu legen. Wie es aussah hatte sie sich auch den Knöchel verstaucht. „...niemandem gegenüber“, schloss sie. „Das ist ein Befehl.“ Rei trat zu ihr um ihr die Hand zu reichen. „So ein Pech... Sie sind nicht mein Vorgesetzter“, gab sie zurück als sie zu einem ruhig gelegenen Platz gingen. „Ich könnte dich auch von Odo in eine Arrestzelle werfen lassen“, drohte Kira, aber Rei war klar, dass sie es nicht ernst meinte. „Kira an Defiant... Zwei zum Hochbeamen.“ Rei spürte das inzwischen vertraute Gefühl des Transporterstrahls der sie erfasste. Tokio verschwand und wurde durch den Transporterraum der Defiant ersetzt. Sie hörte Kira leise stöhnen, als sie beide sahen, dass Sisko dort auf sie wartete. Sisko hob bei dem Anblick von Kiras zerrissener Kleidung eine Augenbraue, während Rei ihr on der Plattform herunterhalf. „Was ist Ihnen denn passiert“, fragte er eher rhetosisch und lächelte schmal. „Usagi“, sagte sie mit verzerrtem Gesicht und ergab sich dem unvermeidlichen. „Da sie so spät dran war, habe ich mir gedacht, dass sie krank ist und zu Hause bleibt. Dann habe ich einen Schrei gehört, der so laut war, dass er die Propheten aufgeschreckt haben muss. Es klang nach zu spät sein. Weniger als eine Minute später rast ein blonder Schemen durch die Tür, auf die Straße und rennt mich um.“ Sisko und Rei kicherten, was Kira gar nicht gefiel. „Ich finde nicht, dass es so sehr lustig ist.“ „Wirklich? Wenn ich mich recht erinnere, fanden sie es gestern ausgesprochen lustig... als mir etwas ähnliches passiert ist.“ „Ja, Sir“, sagte sie nur. Sisko erlaubte sich den Moment zu genießen, bevor er wieder zur Tagesordnung überging. „Vergessen wir das für den Moment. I nehme an Usagi hat es sicher in die Schule geschafft.“ „Sie ist auf dem Weg“, warf Rei ein. „Luna – also unsere Luna – folgt ihr und Dax beschattet sie auch. Sie sollten bald da sein.“ „Gut. Wir lassen Odo in ein paar Stunden übernehmen während wir uns bereit machen. Wenn wir recht haben, wird heute Nachmittag die kritische Zeit gekommen sein.“ Sisko entließ sie mit einer Geste und Rei half Kira zur Krankenstation. „Alles sieht so aus wie es sollte“, kommentierte Dax. Sie und Luna sahen sich bei der Schule um, nachdem sie sichergestellt hatten, dass Usagi sicher, wenn auch etwas spät, angekommen war. „Bis jetzt“, bemerkte Luna und versuchte ein katzenhaftes Gähnen zu unterdrücken. „Du musst todmüde sein“, bemerkte Dax. „Odo sollte in ein paar Stunden hier sein um dich abzulösen. Dann solltest du etwas Schlaf bekommen.“ „Da sage ich nicht nein“, sagte die Katze. Dax nickte. „Okay, ich muss zurück zum Schiff. Wir sehen uns dann dort.“ Luna nickte bevor sie von Dax' Schulter sprang um einen guten Beobachtungsposten zu finden. Dax wollte gerade zu dem Platz für das Herausbeamen gehen, als sie hörte: „Ich dachte, dass macht nur das Mondgesicht. Oder sprechen alle Katzenbesitzer mit ihren Haustieren als ob sie eine Antwort erwarten?“ Der Wissenschaftsoffizier drehte sich zum Fragesteller um, aber sie wusste bereits, um wen es sich handelte. Worf und Merkur waren bei ihrer Einsatzbesprechung sehr gründlich gewesen und behandelten alles von äußerer Erscheinung bis zu den Stimmen der Leute in dieser Gegend. Deshalb war sie nicht überrascht, als sie sich Mamoru gegenüber fand. Eine der hinteren Türen zur Brücke öffnete sich und O'Brien trat ein. „Hier sind Sie ja, Sir.“ Er sah seltsam aus in seiner zivilen Kleidung während er auf der Brücke stand, aber es war verständlich wenn man die Aufgabe bedachte, die Sisko ihm gegeben hatte. „Tickets für das Ballspiel für uns alle... außer für Luna und Odo natürlich.“ Ein Lächeln flog über Siskos Gesicht als er die Tickets in die Hand nahm. „Gute Arbeit, Chief.“ „Sie hatten kein Problem mit ihrem komischen Geld, oder Miles?“, fragte Bashir. „Komisches Geld?“ Ami sah besorgt drein. „Meinen Sie es war gefälscht?“ „Naja, nicht so ganz. Ich meine, es war kein echtes Geld, aber das kann man auf keinen Fall feststellen.“ O'Brien zuckte mit den Schultern. „Da wir einen Replikator benutzt haben, ist es praktisch genauso wie das echte.“ „Ich wünschte nur wir könnten uns die Zeit nehmen, uns das eigentlicher Spiel anzusehen“, sagte Sisko bedauernd. „Und es ist zu schade, dass das nicht in Nordamerika passiert. Es wäre nett gewesen einige der heutigen Major League Spieler in Aktion zu sehen... Cal Ripken zum Beispiel.“ „Oder Nolan Ryan?“ schlug Kira vor. Sisko grinste. „Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, Major. Aber ich fürchte für ihn sind Sie ein paar Jahre zu spät dran.“ Alles schien nach Plan zu laufen, beobachtete Rei als sie den Gang hinabging. Sie Tür zur Messe öffnete sich automatisch um sie durchzulassen und sie ging zum Replikator hinüber. Sie bemerkte, dass Dax und Worf an einem Tisch saßen und ungewöhnlich still waren. Etwas sagte ihr, dass sie sich unterhalten hatten, aber aufgehört hatten als sie hereinkam. Sie nahm den Raktajino, den sie bestellt hatte und schlenderte zu ihnen hinüber. „Wissen Sie, ich fange wirklich an dieses Zeug zu mögen“, kommentierte sie. „Ich habe es immer gemocht“, sagte Dax und hob ihren eigenen Becher. Rei bemerkte, dass Worf sein gewohntes großes Glas Pflaumensaft trank und unterdrückte ein Schaudern als sie sich setzte. „Also, werden Sie beide mir sagen, worüber Sie gesprochen haben, als ich hereingekommen bin?“ „Wer behauptet, dass wir über etwas gesprochen haben?“ fragte Dax. „Kommen Sie. Sie sind wohl kaum der schweigsame Typ, Jadzia. Und ich hatte das Gefühl, dass Sie beide gerade mitten bei etwas waren, als ich hereingekommen bin.“ Rei lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtete die beiden Sternenflottenoffiziere. „Sie haben über Mamoru gesprochen, nicht wahr?“ Überraschung zeigte sich in Dax' Gesicht, aber Rei sah nur das Gltzern von Befriedigung in Worfs Augen. „Ich habe ja gesagte, dass sie eine sehr gute Wahrnehming hat“, sagte er. „Naja, daran war jetzt nichts übernatürliches“, gab Rei zu. „Es war nur gut geraten.“ „Sehr gut geraten“, sagte Dax. „Aber du hattest recht, wir haben über ihn gesprochen. Ich bin während meiner Außenmission auf ihn getroffen.“ „Ich wünschte, ich könnte auch auf eine gehen“, grummelte Rei. „Bald“, sagte Worf. „Nach Pluto beginnt das Königreich des Dunklen seinen Zug. Die Schlacht wird heute stattfinden.“ Rei nickte, wandte sich aber an Dax. „Also, was haben Sie von ihm erzählt?“ Dax verzog das Gesicht. „Mir ist nur aufgefallen, dass er etwas... unnahbar scheint.“ „Das kommt dadurch, dass er ein Waisenkind war. Weil er in einem Heim aufgewachsen ist, fällt es ihm schwer mit anderen Leuten umzugehen. Deshalb hält er sie auf Abstand.“ Rei hielt inne und dachte an ihre Zeit mit ihm. „Wenn man ihn besser kennenlernt, ist es leichter mit ihm umzugehen.“ „Vielleicht liegt es an mir“, sagte Dax. „Aber ich weiß nicht, was du in ihm gesehen hast... Oder was Usagi in ihm sehen wird.“ „Es hat auch damit zu tun, dass er nicht weiß wer oder was er ist,“ grummelte Worf. „Ich habe ihn getroffen lange nachdem er diese Erinnerungen zurückbekommen hat. Es war mir klar, dass er sie zutiefst geliebt hat.“ Rei wusste nicht, was Dax vorhatte, aber die Trill lächelte und zwinkerte ihr zu. „Worf, du bist ein Romantiker“, neckte sie ihn. „Das bin ich nicht“, leugnete der Klingone. So wäre es vielleicht noch eine Weile weitergegangen, aber in diesem Moment kam ein Piepen von der Kommunikationskonsole. „Achtung an alle Mitglieder des Außenteams. Melden Sie sich im Transporterraum. Es ist Zeit für Phase Zwei.“ Sisko, mit Major Kira neben sich, spähte durch die Büsche und beobachtete Ami und Reis Gegenstücke aus der Vergangenheit von seinem Aussichtspunkt auf dem Tempelgelände. Ami saß ruhig auf den Stufen des Vorbaus und laß in einem Buch, während Rei auf und ab lief. Sie war offensichtlich wegen irgendetwas ungeduldig. Sie war nicht die einzige. Er warf Luna einen Blick zu. „Wo ist sie? Ich dachte, du hättest gesagt, dass Usagi inzwischen hier wäre?“ Luna spähte durch die Äste eines Baumes herab und ihre derzeitige goldene Farbe stach etwas hervor. „Nein, ich habe gesagt, sie sollte inzwischen da sein. Bei Usagi ist das ein großer Unterschied.“ „Also, wo ist sie?“, schnappte Kira. „Alles hängt davon ab, dass sie in Sicherheit bleibt!“ „Wahrscheinlich auf dem Weg hierher“, antwortete die Katze ruhig. „Keine Sorge, Odo hat gesagt, er würde sie gut im Auge behalten. Und von dem was ich gesehen habe, ist er darin sehr gut.“ Sie zog eine Grimmase bei dem Gedanken, wie der Constable vorgegangen war, um sie das wissen zu lassen. Sie hatten den größten Teil des Tages vor Usagis Schule gewartet, als Odo zu ihr gekommen war und dabei eine sehr gute Imitation von ihr selbst machte! (,Er mag es mit Humanoiden nicht schaffen, aber er ist ziemlich gut bei Tieren', dachte sie.) Luna hatte fast einen Herzinfarkt, weil sie dachte, dass ihr Gegenstück es geschafft hatte sich ihr zu nähern, ohne dass sie es merkte. Aber sie war in Ohnmacht gefallen als Odo mit ihr in dieser Gestalt gesprochen hatte und dabei seine eigene Stimme benutzte. „Wenn es irgendein Problem gegeben hätte, bin ich mir sicher, dass er uns Bescheid gegeben hätte.“ Sisko war nicht der einzige, der sich wegen Usagis Verspätung Sorgen machte. „Sie sollte bald hier sein“, versicherte Rei dem breit gebauten Menschen neben ihr. Sie sah ihrem Gegenstück aus der Vergangenheit dabei zu, wie sie auf und ab lief, dann warf sie dem genauso ungeduldigen Mann einen Blick zu. „Machen Sie sich keine Sorgen, Worf, wir haben noch Zeit vor dem Angriff.“ Der verkleidete Klingonde sah finster drein. „Ich würde deine Erinnerungen von der Vergangenheit hier nicht als Richtschnur für die Zukunft benutzen. Die Zerstörung des Jem'Hadar Schiffs durch die Defiant wird einige Auswirkungen auf den Lauf der Dinge haben.“ „Das weiß ich“, schnappte sie. Für einen Moment herrschte ein ungemütliches Schweigen, dann fragte sie: „Worf, glauben Sie, dass die Veränderungen, die schon geschehen sind, ausreichen werden, um die Enterprise davor zu bewahren, zerstört zu werden?“ „Zumindest fürs erste“, antwortete er. „Aber ohne Sailor Moons Anwesenheit glaube ich nicht, dass sie ihre ganze Begegnung mit Beryls Streitkräften überleben werden.“ „Naja, Jedite hat nie unsere Identität herausgefunden, also sollte sie in Ordnung sein, solange sie sich nicht zuerst verwandelt.“ Worf brummte unverbindlich und sah nahmen ihre stumme Wache wieder auf. Wieder brach Rei das Schweigen: „Worf, kann ich Ihnen eine Frage stellen?“ „Natürlich.“ „Ami hat etwas über das klingonische Todesheulen herausgefunden und sie hat mir davon erzählt. Aber Makoto war keine Klingonin. Also warum haben sie aufgeheult, als sie gestorben ist?“ Worf runzelte die Stirn und dachte daran, die Frage nicht zu beantworten, aber das erschien ihm unehrenhaft. „Es war eine... Familienangelegenheit.“ Rei schien verwirrt zu sein. „Das verstehe ich nicht.“ „Als die Kriegerinnen die Enterprise D besuchten, freundete ich mich mit ihr an. Und es war eine sehr enge Verbindung. Nicht auf romantische Art, sondern eher wie bei Bruder und Schwester. Also habe ich mich entschieden, es offiziell zu machen bevor sie ging und ich habe Makoto in meine Familie aufgenommen. Sie wurde ein Mitglied des Hauses von Mogh.“ Worf entschied sich nicht zu erwähnen, dass das Haus von Mogh vor kurzem entehrt wurde, weil er sich gegen die Handlungsweise von Kanzler Gowron gestellt hatte. Das konnte er ihr später erklären. „Aber die Makoto, die ich kannte, war nie auf der Enterprise. Also warum...“ „Es spielt keine Rolle“, unterbrach Worf sie. „Das Prinzip bleibt das gleiche. Ich wusste davon und das war das entscheidende. Und das schließt auch dein Ehrenwort an sie ein.“ „Was?!“ „Makoto hat verlangt, dass ihr Beryl aufhaltet und du hast das versprochen. Wenn wir die Zeitlinie wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen, haben wir das erreicht. Und als Oberhaupt das Hauses von Mogh bindet auch mich ihr letzter Wunsch. Deshalb muss ich sichergehen, dass wir Erfolg haben, was auch immer uns das kosten mag.“ „Selbst wenn wir sterben müssen.“ Worf nickte. „Es ist ein guter Tag zum Sterben.“ „Ihr Klingonen seid ein ganz schön schicksalsergebener Haufen.“ Rei betrachtete Worf wieder von Kopf bis Fuß. „Es ist immer noch seltsam, Sie so zu sehen, Worf. Ich hatte mich gerade daran gewöhnt wie Sie normalerweise aussehen.“ Worf warf ihr einen wütenden Blick zu als er daran dachte. „Es ist dein Werk.“ „He, es war Amis Idee“, betonte sie. „Du hast dazu beigetragen.“ Sie hatten sich in der Messe versammelt als Kira den Plan erklärte, den sie zum Schutz Sailor Moons entwickelt hatten. Als klar wurde, das die gesamten leitenden Offiziere daran beteiligt sein würden, wurde Worf unruhig. Sisko fragte: „Was ist los, Mr. Worf?“ „Es ist der Gedanke in die kosmtische Chirurgie zu müssen um wie ein Mensch auszusehen, Sir.“ Er verschränkte die Arme und zog eine Grimasse. „Das ist keine Aussicht, auf die ich mich freue, aber ich bereit es zu ertragen, wenn es die Mission verlangt.“ „Es tut mir leid, Mr. Worf“, erwiderte Sisko. „Aber da die Möglichkeit besteht, dass sich Jem'Hadar Soldaten dort befinden, werden wir unsere besten Leute brauchen. Und Sie sind zweifellos einer der besseren Nahkampfexperten, die mir zur Verfügung stehen.“ „Aye, Sir“, erwiderte der Klingone. Ami sah nachdenklich drein. „Ich habe eine Lösung“, sagte sie. Sie reichte Worf ein seltsam aussehendes Gerät, das in etwa die Form eines Füllers hatte. „Das haben wir früher benutzt um uns zu verkleiden.“ Rei nickte zustimmend. „Gute Idee, Ami.“ Worf nahm das angebotende Ding und betrachtete es zweifelnd. Er hatte davon gehört, aber er hatte es noch nie in Aktion gesehen. „Wie funktioniert es?“ Rei antwortete: „Sagen Sie einfach: ,Zauberfüller' und dann sagen sie ihm, was ihre Verkleidung sein soll.“ „Das soll wohl ein Scherz sein.“ Rei grinste. „Nee.“ „Versuchen Sie es, Commander“, sagte Sisko. Worf blickte finster drein und schien offensichtlich noch unruhiger als zuvor. „Aye, Sir. Zauberfüller, mach aus mir einen... Menschen.“ Er wäre beinahe an dem letzten Wort erstickt. Die Magie des Zauberfüllers floss aus ihm heraus und hüllte Worf ein, womit er ihn für mehrere Sekunden vor allen Blicken verbarg. Als die Sicht sich geklärt hatte, sah Worf ganz nach einem Menschen aus. Einem ziemlich großen und breit gebauten Menschen. Aber dennoch ein Mensch. Dax lächelte. „Das steht dir gut.“ Worf antwortete nur mit einem wütenden Blick. Der Klang einer lauten Knalls brachte Worf wieder in die Gegenwart. Sowohl er als auch Rei sahen besorgt in die Richtung des nahe Geräuschs, aber sie entspannten sich wieder als sie Dax' Stimme in der nun offenen Kommunikationsverbindung hörten. „Benjamin, wir haben Usagi gefunden.“ Man konnte die Belustigung in ihrer Stimme geradezu hören. „Julian ist gerade... mit ihr zusammengestoßen.“ „Usagi schlägt wieder zu“, bemerkte Rei leise und bekam ein zustimmendes Nicken von Worf. Dax sah vergnügt zu wie sich Bashir und Usagi wieder aufrappelten. Eine sehr vertraute schwarze Katze saß neben ihnen und hatte einen anscheinend niedergeschlagenen Gesichtsausdruck. „Es tut mir leid!“, sagte Usagi zum bestimmt fünften Mal mit leichter Panik in der Stimme. „Es ist schon gut“, versicherte Julian ihr schmerzerfüllt zum wiederholten Male. In Wahrheit hatte er sie schon von weitem kommen gehört, aber wenn er das gezeigt hätte, hätte das vielleicht enthüllt, dass er genetisch aufgewertet worden war. Unglücklicherweise hatte er falsch eingeschätzt wie schnell sie sich bewegte und so war es zum Zusammenprall gekommen. „Ich habe keinen bleibenden Schaden genommen. Bist du in Ordnung, äh...?“ Seine Stimme verklang als er Unwissen vortäuschte. „Oh, mein Name ist Usagi“, antwortete sie. „Bashir. Julian Bashir“, antwortete der Doktor sanft. „Wenn ich fragen darf, warum bist du denn in solcher Eile?“ „Oh, ich bin auf dem Weg, um mich mit ein paar Freunden zu treffen“, sagte sie geradeheraus. „Ich bin heute zu spät zur Schule gekommen, also musste ich nachsitzen und ich bin gerade erst raus gekommen und jetzt bin ich viel zu spät dran sie zu treffen und Rei kann so zickig sein...“ Bashir nickte mitfühlend. „Ja, das ist mir auch aufgefallen“, sagte er leise. „Hä?“ Usagi starrte ihn völlig verblüfft an. Wie konnte er das wissen? „Sie kennen Rei?“ Ein Lächeln kroch langsam über ihr Gesicht und dann sagte sie durchtrieben: „Oh, sind Sie ihr Freund?“ Es war selten, dass Dax völlig sprachlos war. Sie war nicht die einzige. Aber Rei war niemand, der lange sprachlos bleibt. „Freund?!?“ kreischte sie fast, kurz nachdem ein hörbares Klicken anzeigte, dass jemand den offenen Kommunikationskanal geschlossen hatte. „Er?“ „Ich schlage vor, du bist etwas leiser“, riet ihr Worf. Sein Gesichtsausdruck blieb ernst, aber seine Augen glitzerten vor Vergnügen. „Wir wollen doch keine unnötige Aufmerksamkei auf uns ziehen.“ Rei wandte sich von ihm ab, verschränkte die Arme und funkelte einen Baum in der Nähe an. Sie grummelte weiter vor sich hin, aber ihre Lautstärke war viel geringer. „Diese kleine Weichbirne...“ Für einen Moment brach es aus Bashir heraus: „Nein, ist sie nicht.“ Er entschied, dass die beste Strategie um seinen Ausrutscher zu vertuschen ein Themenwechsel wäre. „Wer könnte denn dein vierbeiniger Freund sein?“ Usagi sah nach unten, wo Luna ungeduldig zu ihr aufblickte. „Das ist meine Katze... Ihr Name ist Luna.“ Bashir hockte sich hin und kraulte Luna. „Sie scheint intelligent zu sein...“ Luna begann sich zu putzen. „Für eine Katze jedenfalls.“ Luna erstarrte und warf dem Doktor einen wütenden Blick zu. „Für eine Katze?“, fragte Usagi, unsicher ob sie sich beleidigt fühlen sollte. „Ja, obwohl ich mir da nicht sicher sein kann... Ich persönlich habe Hunde lieber.“ Luna wandte sich von Bashir ab und marschierte zu Usagi hinüber, deren Knie sie mit der Pfote berührte. Usagi betrachtete die Katze, dann weiteten sich ihre Augen. „Oh nein... So spät!“ Sie begann den Weg hinauf zu laufen, dann hielt sie inne und drehte sich zu ihnen zurück. „Machen Sie's gut.“ Nachdem sie noch einmal gewinkt hatte, rannte sie den Weg zum Schrein hinauf und die Katze folgte ihr. Einen Moment später tauchte ein kleiner, schwarzer Hund hinter einem Baum in der Nähe auf und nachdem er den zwei Sternenflottenoffizieren einen ironischen Blick zugeworfen hatte, folgte er ihnen den Weg hinauf. „Es ist kaum zu glauben, dass das Schicksal der Erde und das der Föderation von ihr abhängt“, kommentierte Bashir als er sie in den Schrein gehen sah. Dax klopfte auf ihren Kommunikator um den Kanal wieder zu öffnen, dann ging sie zu Bashir hinüber. Ein aufmerksamer Beobachter hätte das schelmische Funkeln in ihren Augen bemerkt. „Also du und Rei sind jetzt ein Paar?“ „Jadzia!“ „Findest du sie nicht attraktiv?“ „Natürlich ist sie das!“ rief er aus. „Es ist nur, dass...“ Er hielt mitten im Satz inne als ihm klar wurde, was Dax vor hatte. „Es ist nur was?“ fragte eine Stimme drohend über den Kommunikationskanal bevor er eine passende Antwort parat hatte und Bashir wurde bleich. Es war nicht klug jemanden zu beleidigen, auch wenn es nur versehentlich war, der buchstäblich das Feuer beherrschte. Glücklicherweise wurden ihm weitere Peinlichkeiten erspart. „Konzentrieren wir uns auf unsere eigentliche Aufgabe, Leute“, tadelte Sisko sie. „Dax?“ „Usagi ist auf dem Weg, Sir“, berichtete sie ganz geschäftsmäßig. „Odo ist in Position wie geplant.“ „Gut. Behalten Sie alle die Augen offen. Bald wird es Schlag auf Schlag gehen.“ Rei ging auf Usagi los, kaum dass sie angekommen war, die Arme in die Hüften gestemmt. „Es wird aber auch Zeit, dass du hier auftauchst! Was hast du gemacht? Hast du an jeder Eisdiele auf dem Weg hierher angehalten?“ Ami sah sie fragend an, wie auch Luna. Rei fuhr Leute nicht zum ersten Mal an und gerade bei Usagi tat sie das oft, aber sie verhielt sich heute viel angespannter als sonst. Die Antwort war, dass Rei die Beobachter rum um den Tempel gespürt hatte. Aber da dieses Gefühl nicht von einer Vorahnung von Bösem begleitet war, vermutete sie, dass die die anderen waren, von denen Dax und ihr Gegenstück aus der Zukunft gesprochen hatten. Das bedeutete, dass die Gefahr, von der sie erzählt hatten, näher kam und die Anspannung machte sie noch verrückt. „Quatsch“, erwiderte Usagi. „Ich bin geradewegs hierher gekommen! Obwohl ich diesen wirklich niedlichen Typen getroffen habe...“ Ihre Augen wurden schmal und sie sah Rei nachdenklich an. „Nebenbei, er schien dich zu kennen... Ist er zufällig dein Freund?“ „Hä? Von wem sprichst du? Ich habe keinen Freund!“, sagte Rei und bedauerte es gleich darauf. „Na, kein Wunder, dass du so launisch bist“, neckte Usagi. Rei versuchte darauf eine passende Erwiderung zu finden, doch etwas in Usagis Tasche erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie griff hinein und zog einen Manga heraus. „Oh, sicher bist du geradewegs hierher gekommen! NACHDEM du im Comicladen warst!“ „Rei, gib das zurück! Es gehört mir!“ Rei spürte einen Kloß in ihrer Kehle als sie den Streit zwischen Usagi und ihrem Gegenstück beobachtete. Sie hatte vergessen, wie sehr sie diese all zu häufigen Streitereien mit Usagi vermisst hatte. Wieder einmal kämpfte sie gegen die Tränen an, die sich in ihren Augen sammelten und ihr Gesicht zeigte Entschlossenheit. Nichts auf der Welt könnte sie dazu bringen, Usagi dieses Mal sterben zu lassen. O'Brien sah sich von einem geschützten Alkoven aus in der Eingsangshalle um. Er und Ami waren unter den ersten, die man hineingelassen hatte und mehrere der Verkäufer waren noch dabei ihre Stände aufzubauen. „Es scheint recht friedlich zu sein“, bemerkte er zu seiner Begleiterin. Sie warf einen Blick auf ihren halb versteckten Computer hinunter. „Ich fürchte, das wird nicht so bleiben.“ „Empfängst du etwas?“, fragte er. Er scannte schnell mit seinem Tricorder und versuchte ihn dabei ebenfalls versteckt zu halten. „Weil ich nichts entdecken kann.“ „Das liegt daran, dass Ihr Tricorder nicht so empfindlich auf Aktivitäten des Königreichs des Dunklen reagiert wie mein Computer.“ Ami starrte direkt auf den Stand, der die Quelle der Aufregung sein würde, diebald herrschen würde. „Jetzt, da ich weiß, wonach ich scannen muss, kann ich ihre Aktivitäten empfangen.“ Sie verzog das Gesicht. „Die Aktivitäten des Youma meine ich. Ich habe immer noch keine Ahnung wo der Gestaltwandler ist.“ „In Ordnung“, sagte O'Brien. „Wir können nichts tun, als warten.“ Er warf einen Blick nach oben und sah, dass es mehrere Stellen zwischen den Dachsparren gab, von denen man alles gut verfolgen konnte, ohne leicht selbst gesehen zu werden. Und da die Kriegerinnen ihm später begegnen würden, musste er außer Sicht bleiben. „Du bleibst hier. Ich werde ein zurückgezogenes suchen und mich vom Schiff dahin beamen lassen.“ Rei und Usagi wurden in ihrem Streit unterbrochen, als ein kleiner, schwarzer Hund zu ihnen lief und anfing zu bellen. Er war ungefähr einen halben Meter lang, hatte pechschwarzes Fell und einen kleinen Stummel, wo der Schwanz sein sollte. „Oh, du bist süß“, kicherte Usagi und lockte den Hund an. Er kam näher und schnüffelte zögernd an ihr. Sie begann seinen Kopf zu streicheln und zur Antwort wedelte er fröhlich mit dem, was seinen Schwanz darstellen sollte, dann machte er Männchen und legte seine Vorderpfoten auf ihr Knie um weitere Aufmerksamkeit zu erhalten. Reis Augen wurden schmal als sie das Tier näher untersuchte. Sie konnte nicht sagen, was es war, aber etwas an diesem Hund schien falsch zu sein. Trotzdem spürte sie nichts Böses an ihm. Konnte er zu den Beobachtern gehören, von denen Dax vorhin gesprochen hatte? Sie schüttelte den Kopf und versuchte sich zu entspannen. Sie würde froh sein, wenn dieser Tag vorüber war. All diese Sorgen würden ihr noch ein Magengeschwür bescheren... Und dafür war sie noch viel zu jung! „Odo scheint seine Aufgabe zu gefallen“, bemerkte Sisko trocken. „Er würde es nie zugeben“, erwiderte Kira. „Er wird nur sagen, dass er seine Rolle gespielt hat.“ „Und darin aufgegangen ist.“ „Usagi, lass doch den Hund!“ bestand Luna. „Wir müssen uns jetzt um Sailorangelegenheiten kümmern!“ Usagi warf der schwarzen Katze, die versuchte Ami zwischen sich und den Hund zu bringen, einen wütenden Blick zu. „Hör auf so ein Angsthase zu sein, Luna! Und weshalb glaubst du, dass das Königreich des Dunklen etwas versuchen wird? Wir haben sie doch erst im Vergnügungspark besiegt.“ „Oh richtig!“, schnappte Rei. „Als würden sie deshalb nie wieder etwas machen, Weichbirne.“ Usagi starrte Rei wütend an und wollte sie gerade anmeckern als sich Ami zu Wort meldete: „Luna könnte recht haben. Sie könnten bereit sein, wieder etwas zu versuchen.“ „Ich glaube, dass sie wirklich etwas veruschen“, sagte Luna. „Ich habe heute morgen einen Bericht in der Zeitung gefunden, in dem es darum ging, dass Leute in der Nähe des Baseballstadiums verschwinden.“ „Oh, nicht schon wieder“, murmelte Usagi. Luna nickte. „Ich fürchte doch, Usagi. Wir sollten das untersu-- Jetzt lass das sein!“ Das letzte war an den Hund gerichtet, der angefangen hatte, an ihr zu schnüffeln. „Oh, ich hasse Hunde!“ Odo nickte sich innerlich selbst zu, zufrieden, dass dies wirklich Luna war. So weit gab es keine Anzeichen, dass der Wechselbalg vor Ort war. Er würde höchstwahrscheinlich wie zuvor beim Stadion auftauchen. In der Zwischenzeit hatten die drei Mädchen angefangen bei dem Anblick zu kichern. „Ich bin froh, dass ihr alle meint, dass das so lustig ist“, sagte Luna und ihr Ton machte deutlich, dass sie das Gegenteil meinte. „Jetzt kommt schon!“ Sie wandte sich zum Gehen und die drei Mädchen folgten ihr. Als sie spürte, dass ihnen noch etwas folgte, drehte sich Luna um und sah den Hund fröhlich hinter ihnen herlaufen. „Oh nein, das tust du nicht! Usagi, sag dem Hund, dass er hierbleiben soll!“ Usagi seufzte. „Du hast sie gehört, Kleine. Bleib da!“ Der Hund sah sie mit traurigen Augen an und begann zu wimmern und jaulen. „Ich glaube nicht, dass sie da bleiben will, Luna.“ „Wir können sie nicht mitnehmen“, sagte Ami. „Es könnte gefährlich sein.“ „Ich habe eine Idee.“ Rei rannte wieder nach drinnen und kam ein paar Minuten später mit einem Stück Seil zurück. Sie band den Hund schnell an einen Baum, auch wenn es ihr schwer fiel, das Jaulen zu ignorieren. „Da, das sollte sie hier halten.“ Die drei Mädchen und die Katze gingen ihres Wegs und der Hund sah ihnen nach, bis sie außer Sicht waren. Dann verwandelte sich sein Hals in eine karamelfarbene, gelatineartige Substanz und floss um das Seil herum. Es fiel schlaff zu Boden und der Hund rannte den Kriegerinnen hinterher. Reis Gegenstück nickte Worf zu. „Da gehen sie.“ Sie klopfte auf ihren Kommunikator als sie ihnen mit einem gewissen Abstand folgten. „Mars an Sisko. Sie sind auf dem Weg.“ „Wir sehen sie. Alle anderen gehen zum Stadion vor. Kira und ich werden ihnen auf dem Weg folgen.“ Pluto stand an der Kommunikationsstation auf der Brücke und überwachte die Transmissionen des Außenteams. Bis jetzt schien alles nach Plan zu gehen. Aber der kritische Zeitpunkt war noch nicht erreicht. Und es gab noch ein Detail, um dass sie sich kümmern musste. Die Crew war eher darum besorgt gewesen, wie sie Sailor Moon retten konnten und hatte ignoriert, was man mit der zweiten Quantenfluktuation machen könnte. Jemand musste sich darum kümmern, sonst würde die Enterprise sie entdecken, wenn sie in ein paar Monaten hier auftauchte. Glücklicherweise hatten sie und Q schon darüber gesprochen. Sie ging zur Maschinenraumstation hinüber. „Mr. Muniz...“ Der Ingenieur drehte sich zu ihr um „Ja?“ „Ich habe eine Aufgabe für Sie.“ Sie reichte ihm ein Datenpad. „Sie sollen für mich einen Quantentorpedo anhand dieser Parameter modifizieren.“ Muniz untersuchte die Anzeien, dann sah er zu Lieutenant Glynn, der an der Steuerkonsole saß. Da der Captain ihnen befohlen hatte völlig mit Sailor Pluto zusammenzuarbeiten, nickte er. Muniz erhob sich. „In Ordnung. Ich kümmere mich sofort darum.“ „Was ist los, Luna?“, fragte Usagi besorgt. Die schwarze Katze war stehengeblieben als sie sich dem Stadion näherten und sah sich mit verwirrtem Gesicht um. Eigentlich hatte sie sich auf dem ganzen Weg hierher umgesehen, fiel ihr auf. „Ich bin nicht sicher“; antwortete sie. „Aber ich spüre etwas seltsames in der Nähe. Es ist als ob man uns folgt.“ Rei runzelte die Stirn. Sie hatte immer noch das Gefühl beobachtet zu werden, aber es fühlte sich noch immer wie im Tempel an. Nichts daran fühlte sich böse oder falsch an, also waren es wahrscheinlich immer noch die anderen die von Dax und ihrem Gegenstück erwähnt worden waren. Sie spielte kurz mit dem Gedanken, Usagi und Ami zu erzählen, was an diesem Morgen passiert war, verwarf ihn aber sofort wieder. Dax hatte sehr deutlich gemacht, dass sie den Dingen ihren normalen Lauf lassen sollte, sonst würde das Königreich des Dunklen seinen Plan abblasen und von vorne beginnen, aber dieses Mal ohne dass Dax' Leute wussten, was geschehen würde. „Bist du sicher, Luna? Ich spüre nichts Böses“, sagte sie laut. „Na, dann steht es fest“, sagte Usagi. „Luna wird langsam paranoid.“ „Das bin ich nicht“, schnappte die Katze. „Etwas stimmt hier wirklich nicht. Ich kann nur nicht richtig sagen, was.“ „Das glaubst auch nur du“, gab Usagi zurück. „Erst kommst du uns mit dieser Idee, das das Königreich des Dunklen ausgerechnet in einem Baseballstadium zuschlagen wird und jetzt hast du seltsame Vorahnungen, die nicht mal Rei hat. Luna, du drehst mir wohl langsam durch.“ Luna funkelte die Blondine an. „Wenn ich durchdrehe, dann nur weil du mich in die Wahnsinn getrieben hast, Usagi“, sagte sie, bevor sie ihres Weges ging. „Hey!“, rief Usagi und folgte ihr. „Luna, es ist schlimm genug, dass hier ein Ticket zu kaufen mein ganzes Taschengeld auffressen wird! Du musst mich nicht auch noch so fertigmachen!“ „Wenn du aufhören würdest, all diese Mangas zu kaufen, dann hättest du auch mehr Taschengeld zur Verfügung, Weichbirne!“ schimpfte Rei. „Oh, du bist gerade die richtige, mir zu sagen, dass ich keine Mangas mehr kaufen soll!“, gab Usagi zurück. Ami seufzte. Das würde ein langer Tag. Sisko sah kurz von dem Programm auf, das er bekommen hatte. Die drei Sailorkriegerinnen waren in der Nähe, dicht genug, dass er hören konnte wie sie sich unterhielten. „Ich glaube Luna hat recht“; sagte Rei gerade. „Ich habe ein schlechtes Gefühl bei diesem Ort, seit wir durch das Tor gegangen sind.“ „Und das kommt von einem Mädchen, das meinte ich sei böse und mir einen Bannzettel an die Stirn geklatscht hat, nur ein paar Minuten nachdem wir uns begegnet sind?“ witzelte Usagi. „Das hilft mir auch nicht, mich besser zu fühlen nachdem ich einen guten Teil meines Taschengeldes für ein Ticket ausgeben musste.“ Reis Augen wurden schmal, aber Ami griff ein, bevor sie etwas sagen konnte. „Wir sollten uns aufteilen um mehr Fläche abdecken zu können. Luna und ich werden da lang gehen und ihr zwei könnt die andere Richtung überprüfen.“ „Einen Moment! Ich will mit dir gehen, Ami. Luna kann mit der ewigen Nörglerin gehen!“ beschwerte sich Usagi. „Ich bin jedenfalls einverstanden“, sagte Rei und zog sofort eine Reihe erstaunter Blick von den anderen auf sich. „Komm schon, Usagi, lass uns gehen.“ Rei nahm Usagi flink die Tasche mit Luna ab und gab sie Ami, dann fasste sie die Blondine beim Arm und ging mit ihr durch die Wartehalle. Luna und Ami sahen immer noch völlig verblüfft drein als Sisko und Kira den beiden Mädchen folgten. Ami sah von ihrem eigenen Aussichtspunkt aus zu wie Usagi und Rei durch die Wartehalle gingen. Sobald sie an ihr vorbei waren, ging sie in die entgegensetzte Richtung, wohin ihr eigenes Gegenstück gegangen war. „Da kommen sie“, bemerkte Bashir. Dax nickte, schwieg aber. Sie und Bashir hatten in der Nähe des Standes Aufstellung bezogen, der die Fassade für den Plan des Königreichs des Dunklen abgab (solange sie immer noch genauso vorgingen, natürlich), aber nicht so nahe, dass sie in dem Bereich lagen, von dem sie vermuteten, dass sich dort das Illusionsfeld aufbaute. Rei (die Gegenwartsversion) und Usagi näherten sich, genau wie sie sollten. Im Hintergrund konnten sie sehen, wie ihnen Benjamin und Kira folgten, aber sie hatte keine Ahnung wo Worf und Rei waren. In diesem Moment sah Usagi die Preise und schlug sofort den Weg zu diesem Stand ein. Rei packte sie am Arm. „Was glaubst du, dass du tust?“, hörte Dax sie fragen. Ihre Stimme war leise, aber immer noch eindringlich genug, um bis zu Dax' Position zu dringen. „Wir haben hier etwas zu tun, Usagi, erinnerst du dich? Außerdem könnte es gefährlich sein!“ „Gefährlich?“ fragte Usagi ungläubig. „Hier? Rei du wirst langsam schlimmer als Luna. Jetzt lass los!“ Damit riss sie ihren Arm los und stellte sich an der Schlange hinten an. Rei schien gerade noch einmal versuchen zu wollen, sie aufzuhalten, aber sie entdeckte Dax in der Nähe. Die Trill nickte ihr beruhigend zu und bedeutete ihr, dass Hilfe in der Nähe war. Sie entspannte sich ein wenig und folgte Usagi zum Stand. In dem Moment, in dem sich Rei anstellte, verstärkte sich das schlechte Gefühl, das sie die ganze Zeit gehabt hatte, auf dramatische Weise. Etwas Böses war in der Nähe. Ihre Augen wurden schmal und ihr Blick flog hin und zurück über die Menge als sie versuchte dieses Böse zu orten. ,Es geht los', dachte sie. Luna streckte ihren Kopf as der Tasche, in der sie sich versteckte. „Hast du irgendetwas, Ami?“ „Nichts konkretes“, erwiderte sie. Sie tippte einige Male auf ihrem Computer und runzelte die Stirn. „Bis jetzt gibt es keine Anzeichen für Aktivitäten des Königreichs des Dunklen, aber ich empfange mehrere anomale Anzeigen. Einschließlich einer, die genau...“ „Neben euch ist?“ Ami wirbelte herum um sich der Stimme hinter ihr zu stellen und schnappte nach Luft. Luna war ebenso verblüfft. Das Mädchen, das zu ihnen gesprochen hatte, war anders gekleidet als Ami, war aber sonst mit ihr identisch. „Dein Computer empfängt mich und meinen Computer.“ Sie deutete auf ihr eigenes Gerät, das, wie Ami sah, mit ihrem identisch war. „Wer bist du?“, fragte Ami, sobald sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. „Ich bin du. Fast ein Jahr älter, aber trotzdem. Du kannst das bestätigen, wenn du mich scannst.“ Sie hielt inne, während Ami begann, sowohl ihr Double als auch den Computer, den sie hielt, zu scannen. „Der Grund, warum du keine Aktivität vom Königreich des Dunklen empfängst, ist dass sie sich hinter einem Illusionsfeld verbergen,“ „Woher weißt du das?“, fragte Luna. „Weil ich diesen Tag schon einmal erlebt habe, Luna. Deshalb bin ich hier – um sicherzustellen, dass er nicht wieder schlecht ausgeht.“ Bevor Luna mehr fragen konnte, kam ein Piepen von Amis Computer. „Sie ist ich“; stellte Ami fest. „Wenn man von neun Monaten Wachstum absieht, ist sie in jeder anderen Hinsicht identisch... selbst ihre DNA. Und ihr Computer ist exakt derselbe wie meiner.“ „Natürlich“, erwiderte ihr Doppelgänger. „Ich bin du, nur ein bisschen älter.“ Sie deutete in die Richtung, in die Rei und Usagi gegangen waren. „Jetzt kommt schon. Ich werde eure Hilfe brauchen, wenn der Ärger anfängt.“ Sie machte sich auf den Weg und Ami folgte ihr nach einem Moment. Sie rannte kurz um sie einzuholen. „Was meinst du mit Ärger?“ „Luna hatte recht, dass dies ein Plan des Königreichs des Dunklen ist“, erklärte ihr älteres Ich. „Aber es ist nicht blos eine Standardoperation um Energie zu sammeln. Es ist auch eine Falle. Und wenn wir nicht vorsichtig sind, wird Sailor Moon getötet... noch einmal.“ O'Brien starrte auf den Stand herunter und tastete nach seinem Phasergewehr. Alles sah normal aus, soweit er das sagen konnte, aber sein Tricorder zeigte an, dass irgendetwas los war. Plötzlich brach das Illusionsfeld zusammen und O'Brien konnte das Chaos sehen, das sich unten entfalltete. Menschen kamen stolpernd auf die Füße und flohen panisch, während der Youma (er hieß Rybite, wie sich der Chief erinnerte) auf dem Tresen stand. „Ich glaube es nicht“, murmelte der Chief als er ihn anstarrte. „Es sieht wirklich aus wie ein Cardie.“ Dann erregten mehrere Bewegung am Rande seines Sichtfeldes seine Aufmerksamkeit. „Was zur Hölle..?“ Beide Amis sahen wie der Aufruhr in einiger Entfernung begann. „Oh, verdammt“, rief die Ami aus der Zukunft zur Bestürzung ihres Gegenstücks aus. „Es hat schon angefangen.“ „Dann sollten wir uns besser beeilen“, sagte Luna. Die schwarze Katze versuchte ihr bestes das zu verbergen, aber was die andere Ami während der vergangenen paar Minuten darüber erzählt hatte, was passiert war, hatte sie zutiefst erschüttert. „Ihr zwei müsst diesen Gestaltwandler finden.“ „Ich frage mich ob es dieser Hund gewesen sein kann“, überlegte Ami als sie weiterrannten. „Nein, das war Odo. Er ist auf unserer Seite“, erklärte ihre Doppelgängerin. „Er...“ Ein Piepen erklang von ihrem Computer begleitet von einem ähnlichen Piepen von Amis. „Oh nein. Sie sind hier“, murmelte sie als sie die Anzeigen untersuchte. Sie klopfte auf eine Brosche, die sie an der linken Seite ihrer Brust trug. „Mizuno an Sisko. Ich habe gerade entdeckte...“ „Wir sehen es“, antwortete eine tiefe Stimme aus der Brosche. „Kommt sofort hierher zurück.“ Ami nickte für sich und führte ihr Gegenstück weiter. Phase Drei hatte begonnen. O'Brien sah von seinem Aussichtspunkt aus zu wie drei sehr vertraute, bewaffnete Schemen am Rand der panischen Menge auftauchten. „Das hat uns gerade noch gefehlt“, murmelte er düster. „Jem'Hadar!“ Kapitel 7: Keine größere Liebe als diese... ------------------------------------------- Kapitel 7: Keine größere Liebe als diese... Anmerkung: Wegen all der doppelten Sailorkriegerinnen wird das etwas verwirrend. Um Klarheit zu schaffen werden die Kriegerinnen aus der alternativen Zeitlinie nur als „Mars“ und „Merkur“ bezeichnet, während die Versionen der „Gegenwart“ als „Sailor Mars“ und „Sailor Merkur“ bezeichnet werden. „Unterschätzen Sie niemals das Überraschungsmoment.“ Odo „Es ist Zeit für Sailor Moon!“ Luna Usagi sah sich hektisch nach den Jem'Hadar um, die am Rand der Menschenmenge aufgetaucht waren. „Was sind das für Typen?“, jammerte sie. „Die haben GEWEHRE!!“ „Sieh doch richtig hin, Mondgesicht. So eine Art Gewehr habe ich jedenfalls noch nie gesehen“, schnappte Rei, die die drei Aliens beobachtete und daran dachte, dass Dax und ihr Gegenstück sie überhaupt nicht erwähnt hatten. Usagis Stimmung wechselte innerhalb einer Sekunde von Angst zu Ärger und sie funkelte Rei wütend an. „Hör auf, mich Mondgesicht zu nennen!“ Der Youma Rybite, den die zunehmend panische Menge nicht beachtete, stand noch immer auf dem Tresen und murmelte unverständlich vor sich hin. Aber er schien eher über die Jem'Hadar, die ihm die Schau gestohlen hatten, verärgert zu sein als über sonst etwas. Er war so damit beschäftigt, die Krieger des Dominion wütend anzustarren, dass er gar nicht bemerkte wie eine Gestalt in einem roten Sailorkostüm in der Nähe auf dem Tresen landete, gefolgt von zwei anderen in blau. Merkur trat Rybite fest gegen die Hüfte und der Youma flog durch die Luft und landete sitzend auf dem Grill. Der Youma schrie vor Schmerz auf und versuchte hastig ich aus dieser Lage zu wieseln. Seine Zappelei zog einen verächtlichen Blick der Jem'Hadar nach sich und der, der ihm am nächsten war, schlug ihm mit dem Kolben seiner Waffe ins Gesicht, so dass er bewusstlos zusammensank. Mars richtete einen anklagenden Finger auf die außerirdischen Soldaten. „Dies ist ein Ort, an dem sich die Leute amüsieren und nicht wo ihr ihnen die Energie stehlen dürft! Im Namen des Mars...“ „...und Merkur...“, riefen die beiden anderen im Chor. „...werden wir dich bestrafen!“, schlossen sie zusammen. „Hä?“ Usagi sah zu den drei Kriegerinnen, dann zu Rei, die neben ihr stand, und wieder zurück. „Noch eine Sailor Mars? Zwei Sailor Merkur? Was geht hier vor?!?“ Dann fiel ihr noch etwas auf: „Und sie klauen meinen Text!“ Die Jem'Hadar machten sich nicht die Mühe Fragen zu stellen und zogen wie immer vor zu handeln. Sie richteten ihre Waffen auf die drei Kriegerinnen und eröffneten das Feuer. Während sie den Schüssen auswichen, rannte die Menge los um Deckung zu finden. Rei nutzte das Durcheinander, packte Usagi am Arm und zerrte sie um eine Ecke, wo sich Luna zu ihnen gesellte. „Was geht hier vor?“, verlangte Usagi wieder zu wissen. Rei ignorierte ihre Frage für den Moment und sah nach wie die Kampf verlief. Ihr Gegenstück hatte bereits einen der Außerirdischen gegrillt, die sie und Dax dummerweise nicht erwähnt hatten. Oder es war wahrscheinlicher, dass sie nicht gewusst hatten, dass die auftauchen würden, überlegte sie. „Ich hätte erwarten sollen, dass Amis Doppelgänger auch hier ist“, murmelte sie. „Aber es gibt kein Anzeichen für diesen Formwandler.“ „Was sagst du?“, fragte Usagi. „Rei, weißt du etwas, dass ich nicht weiß?“ „Eine Menge“, erwiderte sie automatisch. Auf Usagis wütenden Blick hin fügte sie hinzu: „Aber im Moment ist das wichtigste, dass sie unsere Hilfe brauchen.“ Sie zeigte zu dem Kampf. Mars hatte bereits die ersten drei Jem'Hadar verbrutzelt, doch mehr tauchten auf. „Es gibt noch mehr von diesen Schleimern.“ „Ja“, stimmte Luna zu. „Verwandelt euch jetzt! Aber seid vorsichtig. Besonders du, Usagi.“ „Hä?“ Rei hob ihren Verwandlungsfüller in die Luft. „MARS POWER!“ Als die Umwandlung abgeschlossen war, sah Sailor Mars Usagi an. „Und worauf wartest du?“ „Hör auf mich herumzukommandieren“, grummelte sie. „Usagi!“, wies Luna sie zurecht. „Ist ja schon gut... MOON PRISM POWER!“ Sisko legte Kira, die bereit gewesen war zu feuern, eine beruhigende Hand auf den Arm. „Noch nicht, Major.“ Über den Kommunikator fügte er hinzu: „An alle: Nicht feuern.“ „Aber Sir!“, protestierte Worf. „Das ist ein Befehl, Mr. Worf. Wir müssen warten bis der Wechselbalg sich zeigt, bevor wir unseren Zug machen. Wenn wir uns zu früh zeigen, wird der Wechselbalg verschwinden und wir werden keine Ahnung haben, wann oder wo er wieder zuschlägt.“ Er sah zu der Schlacht hinüber und verzog das Gesicht. „Mir gefällt das nicht mehr als Ihnen, aber Mars und Merkur können auf sich selbst aufpassen. Außerdem“, er nickte zu einem kleinen Hund, der in der Nähe des Verkaufsstand Aufstellung bezogen hatte, „kann ihnen Odo in der Zwischenzeit helfen.“ Kira nickte, auch wenn sie nur widerwillig zustimmte. Da erregte eine plötzliche Bewegung ihre Aufmerksamkeit. Sailor Moon stand jetzt auf dem Tresen und die andere Sailor Mars stand neben ihr. „Okay, ich weiß nicht wer all die extra Sailorkriegerinnen sind, aber ich bin Sailor Moon und ich stehe für Liebe und Frieden! Ich werde die Bösen bestrafen!“ Sie zeigte auf den nächsten Jem'Hadar. „Und damit meine ich euch... uff!“Die Jem'Hadar waren von ihrem Auftritt nicht beeindruckt und einer von ihnen feuerte gerade auf sie als Mars die blonde Kriegerin aus dem Weg stieß und sie hinter den Tresen fiel. Der Energieblitz schlug harmlos über ihr ein. „Aua...“ Sie kam wieder auf die Füße, rieb sich schmerzerfüllt den Kopf und funkelte beide Sailorkriegerinnen des roten Planeten wütend an. „Vielen Dank, Mars!“ „Ja, gib mir nur die Schuld!“, gab Sailor Mars zurück. „Entschuldigung, ich habe dir ja bloß DAS LEBEN GERETTET!“, rief Mars im selben Moment. Sailor Moon legte sich gerade eine passende Antwort zurecht als sie bemerkte, dass die Außerirdischen nicht mehr feuerten. Der Grund dafür wurde schnell offensichtlich, denn eine hochgewachsene Gestalt, die in einen Smoking gekleidet war, stand zwischen ihr und den Jem'Hadar. „Es ist nicht nett eine Dame zu unterbrechen“, wies er die Außerirdischen zurecht, die jetzt unsicher schienen und zögernd zurückwichen. Sailor Mars sah Tuxedo Mask an, zögerte aber. Sie konnte nicht sagen was es war, aber irgendetwas fühlte sich seltsam an. Mars runzelte die Stirn. Tuxedo Mask war beim letzten Mal nicht so früh aufgetaucht. Das konnte ein Resultat der Änderungen, die sie verursacht hatten, sein, aber etwas passte nicht. Sailor Moon ihrerseits war überglücklich. „Tuxedo Mask! Du bist gekommen!“ Er drehte sich zu ihr um und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Natürlich Sailor Moon.“ Er wollte sich gerade in ihre Richtung bewegen als ein kleiner schwarzer Hund hoch sprang und ihn in die Hand biss. „Huch?“ Sailor Moon schien ebenso überrascht und vielleicht sogar noch mehr als er. Sie war sich nicht ganz sicher, aber es schien wirklich der selbe Hund zu sein, den sie beim Tempel zurückgelassen hatten. Aber wie konnte der hier sein? Rei hatte ihn doch dort angebunden! Oder nicht? Sie schob den Gedanken für den Moment zur Seite und versuchte sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. „Böser Hund!“, rief sie und schlug ihm fest auf den Hintern. „Tuxedo Mask ist unser Freund!“ Der Hund schien nicht zu reagieren, außer dass er noch fester zubiss und sie vielleicht auch böse anstarrte, aber bevor sie noch etwas anderes tun konnte blitzte es rot vor ihren Augen. Sailor Moon sprang einen halben Schritt zurück und schnappte nach Luft als sie die Oberfläche des Tresens ansah. Eine rote Rose steckte darin. Sisko spannte sich an als Odo Tuxedo Mask angriff. Er wusste, dass der Constable seinen Zug nicht gemacht hätte, wenn er nicht etwas spürte. Vielleicht... „Benjamin!“, rief Dax über den Kommunikator. „Über Ihnen!“ Er warf einen Blick nach oben und sah sofort zwischen den Pfeilern was Dax gemeint hatte. Sailor Moon sah nach oben von wo die Rose gekommen war und keuchte. Auf einem Pfeiler stand mit wehendem Cape Tuxedo Mask. Noch einer! Sie sah völlig verwirrt von einem zum anderen. „Sei vorsichtig, Sailor Moon! Ich weiß nicht wer das ist, aber ich bin es nicht!“ Odo suchte sich diesen Moment aus um seine Gestalt zu wechseln und verwandelte sich in seine normale humanoide Form. Er hatte eine Hand fest um das Handgelenk des falschen Tuxedo Mask. „Ich würde es schätzen, wenn du mich nicht noch einmal schlägst“, sagte er ihr ohne sich umzudrehen. „Ich versuche zu helfen.“ Zu der Fälschung gewandt fügte er hinzu: „Euch beiden.“ „Ich brauche Ihre Hilfe nicht, Odo!“, knurrte der Wechselbalg. Dann sagte er zu den Jem'Hadar: „Tötet sie!“ „Der Wechselbalg ist enttarnt. Wir gehen rein!“, befahl Sisko als noch mehr Jem'Hadar, alles in allem fast ein Dutzend, auftauchten. Die Hälfte von ihnen fiel als die Crewmitglieder der Defiant das Feuer auf sie eröffneten. Odo seinerseits war in einen Kampf mit dem Wechselbalg verwickelt und ihre Gestalten vermischten sich als sie kämpften. In der Nähe enttarnte sich ein Jem'Hadar bei Sailor Moon und richtete seine Waffe auf sie. Aber bevor er handeln konnte, schoss O'Brien von seiner Position über ihm und traf ihn mit voller Wucht. Trotzdem löste sich ein Schuss während der Jem'Hadar fiel. Ein Schmerzensschrei erklang, der eindeutig von Sailor Moon kam. „NEIN!“ Mars rannte dorthin, wo Sailor Moon zu Boden gegangen war, aber Bashir war vor ihr dort und setzte über den Tresen. Mars spähte hinüber und sah das die blonde Kriegerin auf den Knien lag und ihren Oberarm umklammerte. „Lass mich das einmal ansehen“, sagte Bashir zu ihr und begann sie automatisch mit einem medizinischen Tricorder zu scannen. Er bestätigte seine erste Einschätzung der Wunde. Er sah zu Mars hoch. „Es ist in Ordnung“, sagte er der besorgten Kriegerin. „Es ist nur ein Streifschuss.“ Mars seufzte mit offensichtlicher Erleichterung. Kira stieß zu ihnen und stieg ebenfalls hinter den Tresen. „Mach weiter. Ich gebe ihnen Deckung“, sagte sie zu Mars. Mars nickte und kehrte zum Kampf zurück. Es gibt im Militär ein altes Sprichwort, das besagt, dass kein Schlachtplan den ersten Kontakt mit dem Feind überlebt und das war in diesem Fall sicherlich wahr. Kiras Plan war gewesen, dass die Crewmitglieder der Defiant aus der Deckung auf die Jem'Hadar feuerten und Mars und Merkur mit den beiden anderen Sailorkriegerinnen zusammenarbeiteten. Das Überraschungsmoment ließ diesen Plan für etwa fünf Sekunden funktionieren und beinahe ein Dutzend der Dominionsoldaten lagen verstreut am Boden, entweder durch Phaserfeuer getötet oder von Mars und ihrem Gegenstück zu Schlacke verbrannt. Aber die Jem'Hadar waren für den Kampf gezüchtet worden und so passten sie sich den Umständen an. Nach dem ersten Sperrfeuer, fand sie das Außenteam mit mehr und mehr Jem'Hadar konfrontiert, die sich dicht bei ihnen enttarnten und mussten zum Nahkampf übergehen. Bashir kramte im Medkit nach dem Dermalregenerator und versuchte den Kampfeslärm um sie herum zu ignorieren. „Keine Sorge. Es ist nicht so schlimm“, versicherte er seiner Patientin. Er nahm das Instrument heraus, aktivierte es und führte es über die Wunde. „In nur ein paar Minuten bist du wieder so gut wie neu.“ Sailor Moon lächelte schwach als die Schmerzen nachließen, dann weiteten sich ihre Augen, als sie ihn erkannte. „Sie schon wieder?“ Bashir lächelte. „Ja, ich schon wieder. Keine Sorge, ich bin Arzt.“ Sailor Moon sah ihn zweifelnd an. „Ich habe noch nie einen Arzt so etwas benutzen sehen!“ Er zögerte bevor er antwortete: „Es... ist eine ziemlich lange Geschichte.“ „Sie können sie später erzählen, Doktor“, sagte Kira und duckte sich unter den einschlagenden Beschuss. Sie richtete sich auf um das Feuer zu erwidern, hielt aber inne als ihr Ziel mit einer Rose im Hals zusammenbrach. Sailor Moon betrachtete Kira genau, während Bashir weiterarbeitete. Etwas an ihr kam ihr bekannt vor, aber sie wusste im Moment nicht wo sie sie einordnen sollte. „Was ist mit ihrer Nase passiert?“ Kiras Hand fuhr aus einem Reflex heraus zu dem Pflaster, das sie trug um ihren eindeutig bajoranischen Nasenkamm zu verstecken. „Äh... ich habe mir die Nase gebrochen“, sagte sie und zuckte innerlich zusammen. ,Man sollte meinen, dass ich mir inzwischen eine bessere Ausrede einfallen lassen hätte', dachte sie bei sich. Sailor Moon runzelte die Stirn. „Hey, wenn Sie so ein guter Arzt sind, warum kümmern sie sich nicht um ihre Nase?“, fragte sie Bashir. „Also, ich könnte...“, begann Bashir, aber Kira unterbrach ihn. „Doktor, wenn Sie meine Nase auch nur anrühren, werde ich Ihnen ihre brechen.“ „Verstanden, Major.“ „Mann, die ist ja ebenso schlechtgelaunt wie Mars“, bemerkte Sailor Moon. „Ich bin nicht schlechtgelaunt!!“, kamen zwei sehr laute Antworten mitten aus dem Kampfgeschehen. Sailor Moon zuckte bei dem verbalen Sperrfeuer zusammen. Von Mars angeschrien zu werden war ja schlimm genug, aber es war ungleich schlimmer in Stereo. Luna sah besorgt zu wie Bashir Sailor Moon behandelte und wurde bald gewahr, dass sie nicht allein war. Eine goldhaarige Katze hatte sich zu ihr gesellt und hielt mit ihr Wacht. Und zwar... „Du schon wieder!“ Die andere Katze fuhr zusammen und starrte sie dann wütend an: „Hast du jemand anderen erwartet?“ Luna blinzelte vor Verblüffung, dass die andere Katze mit ihrer Stimme sprach. Doch dann zog sie schnell ihre Schlüsse. „Du bist mein Gegenstück, nicht wahr?“ „Ja“, erwiderte sie. „Ich habe ihnen geholfen, ein Auge auf Usagi zu haben.“ „Ich kann verstehen warum. Aber was ist mit deinem Fell passiert? Warum ausgerechnet diese Farbe?“ Ihr Gegenstück wand sich etwas und warf wieder einen Blick auf ihr Fell, aber bevor sie antworten konnte, meldete sich Bashir zu Wort. „Vielleicht wollte sie herausfinden, ob Blondinen wirklich mehr Spaß haben“, neckte er und besah sich seine Arbeit. Er nickte zufrieden als ein plötzlicher Schmerz ihn aufschreien ließ. Seine Hand fuhr reflexartig zu seinem Hals und als er sie zurückzog, waren rote Spuren von einem Kratzer dort daran. „Arzt, heile dich selbst“, sagte die goldene Katze und zog ihre Krallen wieder ein. „Gut gemacht“, lobte Luna ihr Gegenstück. Mehrere Meter über ihnen zielte O'Brien wieder sorgfältig, drückte den Abzug und ein weiterer Jem'Hadar ging zu Boden. Bis jetzt war er erfolgreich darin gewesen, für Deckfeuer von seinem Aussichtspunkt zu sorgen, aber als der Kampf immer enger wurde, war er außerordentlich wählerisch bei der Auswahl seiner Ziele geworden. Da nur die Phasereinstellung „Töten“ gegen die Jem'Hadar wirksam war, wäre es verheerend, wenn er seine eigenen Leute traf. Aber es dauerte nicht lange, bevor die Jem'Hadar erkannten, dass ein Scharfschütze zwischen den Stahlträgern war. Drei von ihnen begannen in seine Richtung zu feuern und ihre Waffen feuerten mehrere Energiestöße ab, die das Gebiet um ihn bearbeiteten. O'Brien machte sich so klein wie er nur konnte, aber ein Schuss löste irgendwie eine kleine Explosion aus, die von seinem Platz schleuderte. Und bis nach unten war es ein langer Weg. Sisko sah hilflos zu wie O'Brien abwärts taumelte, zu auf eine sicher tödliche Landung. Als er aber die halbe Strecke zurückgelegt hatte, fing ihn ein schwarzer Schemen mitten in der Luft auf. Im nächsten Moment sah Sisko wie O'Brien von Tuxedo Mask sicher auf dem Boden abgesetzt hatte. O'Brien blinzelte, überrascht noch am Leben zu sein. Tuxedo Mask stand einen Moment neben ihm, dann ging er wortlos zurück ins Getümmel. „Äh, danke“, sagte der Chief mit etwas Verspätung, dann suchte er sich eine neue Stelle von der er feuern konnte. Dieses Mal, sagte er sich selbst, würde er mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. „Au!“ Mars verzog das Gesicht als ein Jem'Hadar sie bei ihrem langen Haar packte. Als er ihre Not sah, stürzte sich Sisko auf den Soldaten des Dominion, benutzte seine Schulter um ihn zu Boden zu werfen als würde er versuchen einen Fänger, der eine Base besetzte wegzuschieben. Der Jem'Hadar war gezwungen Mars loszulassen, aber er rollte geschmeidig wieder auf die Füße und richtete seine Waffe auf den Captain. „MARS FIRE IGNITE!“, rief Sailor Mars aus und ließ eine Flammenwelle über dem Jem'Hadar zusammenschlagen. Zurück blieb ein Häufchen Asche. Aber bevor sich jemand bedanken konnte, erschienen zwei weitere vor den dreien. „Woher kommen diese Typen bloß?“, fragte sich Sailor Mars. „Sie sind überall um uns herum, nur dass sie unsichtbar sind“, erklärte Mars ihrem jüngeren Ich, als die Jem'Hadar plötzlich von Tuxedo Mask von den Füßen gerissen wurden, der mit seinem Stock gut umgehen konnte. „Denk nur daran, dass wir um jeden Preis verhindern müssen, dass sie Sailor Moon etwas antun.“ Kira sah zu wie sich der Kampf entwickelte und feuerte wann immer ein Jem'Hadar ihrer Position zu nahe kam. Aus dem was sie mit halbem Ohr hörte, war Bashir beinahe damit fertig Sailor Moon zu versorgen. Ein Teil von ihr wünschte sich, er würde es noch etwas herauszögern. Da ihr Überleben so entscheidend für die Zeitlinie war, wäre es leichter, wenn man sie aus den Kämpfen heraushalten könnte. Aus dem Augenwinkel sah sie eine Bewegung zu ihrer linken. Sie fuhr herum und sah wie der Youma Rybite taumelnd auf die Beine kam. Er sah sie im selben Moment und zischte etwas unverständliches. Nur dass Kira ihn doch zu verstehen schien. Ihre Augen weiteten sich und sie stürzte sich auf den Youma, wobei sie über den Tresen setzte. „Du kleiner...“ Sie kümmerte sich nicht um ihre Waffe und schlug ihre rechte Handkante ins Gesicht des Youma, gefolgt von einer Reihe Schläge, die ihn wanken ließen. Dann packte sie den Youma bei den Haaren und knallte seinen Kopf mehrmals gegen den Tresen. Nach dem sechsten oder siebten Schlag ließ sie ihn los und er ging zu Boden, wo er regungslos liegenblieb. „Halt die Klappe! Halt bloß DIE KLAPPE!“ Bashir und Sailor Moon spähten über den Tresen und sahen dem ganzen mit großen Augen zu. „Kira, was hat er denn gesagt?“, fragte er. „Und wie haben Sie ihn verstanden?“ „Er hat cardassianisch mit einem sehr starken Akzent gesprochen“, erklärte sie und kam wieder zu Atem. „Und glauben Sie mir, Doktor, Sie wollen nicht wissen, was er gesagt hat.“ Sie trat den Youma zur Sicherheit noch einmal, dann fühlte sie einen plötzlichen Schmerz als sie ein Jem'Hadar von hinten anschoss. Sie schrie auf und fiel von der Wucht des Treffers an ihrer Schulter nach vorn. „Kira!“ Bashir krabbelte auf sie zu, ohne an seine eigene Sicherheit zu denken. Und wirklich zielte der Jem'Hadar, der Kira angeschossen hatte, jetzt auf ihn. Aber... „MOON TIARA MAGIC!“ Die Energiescheibe flog über den Kopf des Doktor und schnitt durch den Jem'Hadar, von dem nichts übrig blieb als ein Staubhäufchen. „Du bist Mondstaub!“ Worf rang mit einem der Jem'Hadar. Bis jetzt konnte keiner der Krieger den Kampf für sich entscheiden und es war ein Unentschieden. „Du bist stark für einen Menschen“, gab der Jem'Hadar zu. Worf unterdrückte das automatischen Knurren darüber, dass man ihn für einen Menschen gehalten hatte, und versuchte sich auf den Kampf zu konzentrieren. „Aber bald wirst du fallen, wie der Rest deiner schwächlichen Rasse. Und das Königreich des Dunklen wird triumphieren. „Das Königreich des Dunklen?“, fragte Worf knapp. „Meinen Sie nicht das Dominion?“ Der Jem'Hadar schien verblüfft, aber das löste seinen Griff nicht. „Woher weißt du das?“ „Ich weiß viele Dinge“, knurrte Worf. „Zum Beispiel... dass heute ein guter Tag zum Sterben ist!“ Als er die letzten Worte aussprach, ließ Worf seinen Kopf mit Wucht nach vorn sausen. Der Jem'Hadar war davon völlig überrumpelt und taumelte betäubt zurück. Worf wollte ihn gerade erledigen als der Soldat des Dominion von einem Phaserstrahl, der aus einiger Entfernung kam, getroffen wurde. Worf nickte O'Brien dankbar zu, bevor er seine Waffe wieder aufhob und sich ein anderes Ziel suchte. Dax fiel zu Boden und schnappte vor Schmerz von der Wunde in ihrem Bein nach Luft. Trotz der Qual konnte sie sehen, wie der Jem'Hadar, der auf sie geschossen hatte, sich für den nächsten Schuss bereit machte. Einen zu dem er nie die Gelegenheit haben sollte, denn Merkur kam in diesem Moment in Sicht und trat ihm im Sprung an den Kopf. Merkur verzog das Gesicht als der Krieger des Dominion wieder mühsam auf die Beine kam. Pluto hatte ihr und Mars davon abgeraten ihre neuen Kräfte zu benutzen (außer wenn es ein äußerster Notfall war), damit die Zeitlinie nicht noch mehr gestört wurde. Aber jetzt war Dax schwer verletzt und konnte sich nicht bewegen. Sie konnte nur... „MERCURY BUBBLES BLAST!“, reif Sailor Merkur und tauchte das Schlachtfeld in eine dichte Nebeldecke. Der Jem'Hadar sah sich um und konnte plötzlich nichts mehr erkennen. Merkur nutzte die Gelegenheit um noch einmal hoch zuzutreten, während ihr Gegenstück den Alien weiter unten traf. Der Jem'Hadar ging wieder zu Boden und wurde von einem Phaserschuss getroffen, als er wieder versuchte aufzustehen. Merkur sah zurück und erkannte, dass Dax es geschafft hatte wieder an ihre Waffe zu kommen. Um sie herum nutzten die Crewmitglieder der Defiant den Vorteil, dass die Jem'Hadar sie plötzlich nicht mehr sehen konnten, indem sie sie mit Phasern niederschossen und die beiden Sailor Mars taten es ihnen gleich. Merkur ging zu Dax hinüber sobald sie konnte und scannte sie. Sailor Merkur sah ihr dabei über die Schulter. „Wie geht es ihr?“ „Es könnte besser sein“, gab Merkur zu. „Sie blutet stark aus der Hauptarterie in ihrem Bein.“ „Meinst du die Oberschenkelarterie?“ „Sie ist kein Mensch, deshalb glaube ich nicht, dass es bei ihnen genauso ist“, sagte Merkur zu Sailor Merkur, die zustimmend nickte. Merkur klopfte auf Dax' Kommunikator: „Merkur an Defiant, eine Person zum Hochbeamen, medizinischer Notfall.“ Sekunden später verschwand Dax im Transporterstrahl. Der Nebel verzog sich und zur selben Zeit verklang das Feuer der Phaser. Das Außenteam der Defiant und die Sailorkriegerinnen sahen sich um, aber alles was zu sehen war, waren die reglosen Gestalten der gefallenen Jem'Hadar. Sisko schätzte, dass es im ganzen fast zwei Dutzend waren. Sie hatten Glück gehabt, dass nur zwei seiner Leute verletzt wurden. Er war sich nicht sicher, wie Dax Zustand war, aber Kira war schon wieder unterwegs. Bashir hatte ihre Schulter notdürftig verarztet, aber der Major wehrte sich dickköpfig gegen seinen Wunsch, dass sie aufs Schiff zurückkehrte. Er wusste es besser als selbst zu versuchen, sie zu überzeugen. Kira hatte einen guten Grund, denn es gab immer noch einen Aspekt des Kampfes, der nicht gelöst war: nämlich, dass Odo noch immer mit dem Wechselbalg rang. Zu diesem Zeitpunkt war es beinahe unmöglich zu sagen wer von ihnen wer war. Unfähig etwas anderes zu tun, sahen sie den beiden beim Kämpfen zu. Schließlich schossen beide in die Höhe und die Wechselbälger trennten sich. Odo brauchte einen Moment und bildete dann wieder seine normale humanoide Gestalt. Ein paar Meter von ihm entfernt nahm Odo wieder seine gewohnte humanoide Erscheinung an. Mars sah zwischen den beiden hin und her. So weit man sah, waren sie identisch. Es gab keine sichtbaren Erkennungsmerkmale, an denen man sie unterscheiden könnte. „Jetzt verstehe ich was Odo meinte, als er sagte, dass er alles sein könnte.“ O'Brien sah von seinem Ausguck auf die zwei Odos und verspürte ein Deja-vu. „Nicht noch mal“, stöhnte er. Dies ähnelte ihm zu sehr dem einen Mal im Maschinenraum der Defiant. „Ich hasse das Spiel ,Wähl' den Wechselbalg'!“ Tuxedo Masks Blick wanderte von einem Wechselbalg zum anderen. Er hatte eine Rose wurfbereit in der Hand, wusste aber nicht auf welches Ziel er sie werfen sollte. „Wie unterscheidet man sie?“ „Wir können es immer noch nicht feststellen ob jemand von einem Wechselbalg imitiert wird“, gab Sisko zu. „Davon zwei zu unterscheiden fangen wir gar nicht erst an.“ „Großartig.“ Odo funkelte sein Gegenstück an. „Ich bin Odo, Captain. Er ist der Wechselbalg!“ „Hören Sie nicht auf ihn, Captain“, drängte Odo. „Ich bin Odo.“ Mars ging um die beiden herum und versuchte irgendetwas entscheidendes zu entdecken. Unglücklicherweise gab es nichts an ihnen, dass sie von dem anderen unterschied. Weder mit ihren normalen Sinnen, noch mit ihren psychischen Fähigkeiten konnte sie sie unterscheiden. Der Wechselbalg imitierte Odo perfekt. Ein kurzer Blick zu Sailor Mars, sagte ihr, dass sie auch nicht mehr Glück hatte. Beide Merkurs hatten ihre Spezialbrillen aus und waren mit Scannen beschäftigt. „Ich empfange ein paar winzige Unterschiede zwischen ihnen“, sagte Sailor Merkur leise zu Merkur. „Aber ich bin nicht sicher welcher wer ist, weil ich keine Daten habe, auf denen ich einen Vergleich basieren lassen könnte.“ „Keine Sorge“, sagte Merkur zu ihr und lächelte grimmig. „Ich schon.“ Zu sich selbst fügte sie stumm ein ,Hoffe ich' hinzu. Sie drückte mehrere Tasten an ihrem Minicomputer und griff auf die Daten, die sie zuvor beim Scannen von Odo gesammelt hatte, zu. Sie verband das mit den Daten, die sie im Moment sammelte und machte einen schnellen Vergleich, in der Hoffnung, dass was immer das Königreich des Dunklen benutzte um den Wechselbalg zu kontrollieren, messbare Spuren hinterlassen würde, mit deren Hilfe sie Odo von dem anderen Wechselbalg unterscheiden könnte. Die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Nach einem Moment deutete sie auf den Odo rechts: „Du! Du bist der Betrüger!“ Der Wechselbalg änderte seine Gestalt als er zu fliehen versuchte, aber Odo war darauf vorbereitet und benutzte seine eigenen Fähigkeiten um den Wechselbalg festzuhalten und mit ihm zu verschmelzen. Der Wechselbalg wehrte sich heftig, aber Odo hielt ihn fest, wenn auch sein Gesicht zeigte, wie anstrengend das für ihn war. „Kannst du ihn halten, Odo?“, fragte Kira. „Für eine Weile“, sagte er mit angespannter Stimme. „Wir müssen einen Weg finden ihn festzuhalten, bevor ich nicht mehr kann.“ Sisko klopfte auf seinen Kommunikator. „Sisko an Defiant. Orten Sie den Wechselbalg und Odo. Beamen Sie sie in eine Sicherheitszelle.“ „Wir versuchen es, Sir“, kam nur Momente später die Antwort. „Aber wir können keinen der beiden erfassen. Etwas stört die Erfassungsscanner.“ Sisko verzog das Gesicht. Es schien nur eine Möglichkeit zu geben mit dem Wechselbalg fertig zu werden. Und das war etwas, das Odo nicht gefallen würde. „Odo, wenn ich Ihnen Bescheid gebe, lassen Sie ihn los. Im selben Moment sollen alle anderen das Feuer eröffnen.“ „Captain!“, protestierte Odo. „Es muss einen anderen Weg geben!“ „Es gibt einen.“ Alle Augen richteten sich auf Mars. „Ich glaube ich kann was immer das Königreich des Dunklen benutzt, um den Wechselbalg zu kontrollieren, austreiben.“ „Bist du sicher?“, fragte Sisko. „Es gibt nur eine Möglichkeit es herauszufinden.“ Mars näherte sich dem sich sträubenden Wechselbalg und zückte einen Bannzettel. Ein Teil von ihr sagte ihr, dass sie ihre Flammen benutzen und den Wechselbalg jetzt vernichten sollte, nicht das Risiko eingehen, dass es wieder schief ging. Aber Odo hatte ihr zweimal das Leben gerettet und es war ihm wichtig, dass sie den Wechselbalg nicht töteten. Sie schuldete es ihm, es wenigstens zu versuchen. Sie drückte den Zettel gegen die sich bewegende Masse und rief: „WEICHE, BÖSER GEIST!“ Das Ergebnis zeigte sich sofort. Der Gründer stieß einen lauten, unmenschlichen Schrei aus und eine Aura dunkler Energie umgab ihn, bevor sie den Wechselbalg verließ. Doch floh sie nicht in die Luft wie Mars gedacht hatte, sondern reiste durch die Verbindung zu Odo. Jetzt war es der Constable, der aufschrie. Er ließ den Wechselbalg los, der als bewusstlose Masse zusammenbrach. „Odo!“, schrie Kira auf und rannte zu ihrem Freund. Odo knurrte und schlug auf sie ein. Der Major wurde mehrere Meter zurückgeschleudert und verzog schmerzerfüllt das Gesicht als sie auf ihrer verletzten Schulter landete. „Nein!“, rief Odo als ihm bewusst wurde, was er getan hatte. Merkur ging zu Kira hinüber, die ihr mit Gesten zeigte, dass sie in Ordnung war, wenn auch etwas angeschlagen. Sie kam mit Merkurs Hilfe unsicher auf die Füße. „Bleiben Sie bitte alle zurück... Es versucht mich dazu zu bringen, Sie alle zu töten. Ich kann ihm widerstehen... im Moment noch...“ „So hatte ich mir das nicht vorgestellt“, murmelte Mars. Sie sprang in Odos Richtung und versuchte hinter ihm zu landen um noch einen Bannzettel zu platzieren. Doch der Constable schien das vorauszuahnen und schlug nach ihr bevor sie landete. Mars prallte hart gegen einen Pfeiler und Sailor Moon lief sofort zu ihr. „Ich bin dran!“, sagte Sailor Mars und zückte einen eigenen Bannzettel. Sie machte sich bereit um zu dem besessenen Wechselbalg zu rennen, doch zuerst... „Gib mir Deckung, Merkur!“ „Okay!“, antworteten beide Merkurs. „MERCURY BUBBLES BLAST!“ Wieder legte sich Nebel über das Kampfgeschehen, diesmal noch dichter als zuvor. Sailor Mars rannte los und nutzte den Vorteil, den ihr die Deckung verschaffte, indem sie ihren Bannzettel bereitmachte. Sie sprang die letzten paar Meter und drückte den Zettel fest an Odos Stirn. „WEICHE, BÖSER GEIST!“ Der Geist aus dem Königreich des Dunklen schrie wieder als er aus einem weiteren Körper gezwungen wurde, Dieses Mal hatte er jedoch keinen Kanal, durch den er entkommen konnte, und so bildete er sich zu einer dunklen Wolke um, die bedrohlich über ihren Köpfen schwebte. „Jetzt, Sailor Moon!“, rief Luna. „Verstanden, Luna“, antwortete sie und griff nach ihrem Tiara. „MOON TIARA MAGIC!“ Der Geist schrie ein letztes Mal verzweifelt auf als die Energiescheibe ihn durchschnitt, dann herrschte Stille und von ihm blieb nur ein Häufchen Staub auf dem Boden. Kira ging zu Odo hinüber, der erschöpft auf die Knie gefallen war. „Odo?“ „Es geht mir gut, Major.“ Er zögerte einen Moment und schien verlegen zu sein. „Ich... hoffe, ich habe Sie nicht verletzt.“ „Vergessen Sie's“, beruhigte sie ihn. Odo nickte, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Sailor Mars und Sailor Moon. „Danke.“ Er wartete nicht auf ihre Antwort sondern wandte sich an Mars. „Auch dir. Du warst nicht verpflichtet, dich freiwillig zu melden um den Wechselbalg zu retten.“ Er warf ihm einen Blick zu, wo er noch immer reglos lag. „Aber ich bin froh, dass du es getan hast.“ „Glauben Sie mir, ein Teil von mir wollte nichts lieber tun, als ihn zu grillen. Aber ich habe Ihnen was geschuldet.“ „Nein“, korrigierte Odo sie. „Jetzt schulde ich dir was.“ Sisko sah sich um als Merkurs Nebel sich auflöste. Die Leichen der gefallenen Jem'Hadar lagen überall herum, aber es schien im Moment ruhig zu sein. Vielleicht war es vorbei. Der selbe Gedanke kam Mars. Sie sah wieder den bewusstloses Gründer an, dann Sailor Moon. „Wir haben es geschafft“, sagte sie leise und fühle Freudentränen in den Augen brennen. „Er hat sie nicht umgebracht. Sie lebt.“ „Okay“, begann Sailor Moon. „Jetzt, wo alles vorbei ist, will ich wissen, warum es zwei Sailor Merkurs gibt, zwei Sailor Mars', warum zwei Tuxedo Masks da waren (nicht dass ich mich darüber beschweren will) und was die da sind“, sie zeigte auf Odo und den Wechselbalg, „und wer Sie sind.“ Sie holte tief Luft. „Kurz gesagt, würde mir jemand mal sagen, was hier vor sich geht?!?“ „Es ist eine lange Geschichte“, antwortete Sisko und versuchte nicht zu breit zu grinsen. „Aber ich werde dir erzählen was ich kann...“ Er hielt inne als er ein besonderes Geräusch hörte. Das Geräusch von einem Jem'Hadar, der sein Tarnfeld aufhob. Sailor Moon hörte das Geräusch ebenfalls und drehte sich um. Sie sah wie gerade drei Meter von ihr entfernt ein Jem'Hadar sichtbar wurde und dabei Worf zu Boden stieß. Seine Waffe war direkt auf sie gerichtet. Pluto erstarrte und packte ihren Stab fester. Vor ihrem geistigen Auge konnte sie die zwei möglichen Ausgänge sehen. Entweder würde der vorherige Zustand der Zukunft wieder hergestellt oder... Sie wollte gar nicht an die Alternative denken. Sisko fuhr herum und riss seine Waffe hoch, aber er konnte sehen, dass der Jem'Hadar bereits den Auslöser seiner Waffe betätigte. „NEIN!“, schrie Odo. Wegen der kürzlichen Strapazen konnte er nicht viel anderes tun. Er hoffte nur, dass der genetisch programmierte Gehorsam gegenüber den Wechselbälgern genug sein würde, um ihn verbal zu stoppen. „Runter mit der Waffe!“ Er tat es nicht. Kira zielte mit ihrer Waffe, aber Sailor Moon befand sich zwischen ihr und dem Jem'Hadar. Sie bewegte sich so schnell sie konnte, aber es würde vorbei sein, bevor sie feuern konnte. Tuxedo Mask schleuderte eine Rose auf die Waffe des Jem'Hadar. Daneben sprangen zwei Lunas auf den Soldaten des Dominion zu und versuchten verzweifelt ihn abzulenken. O'Brien sah wie der Jem'Hadar auftauchte und zielte sofort. Er hatte klare Sicht, alles was er tun musste war... Eine Gestalt in der Uniform der Sicherheit trat vor ihn. „Was machen Sie denn da?“, fragte er. O'Brien fluchte wie nur ein Ire fluchen kann und stieß ihn zu Boden. „Aus dem Weg, Sie verdammter Idiot!“ Er hob das Phasergewehr wieder und zielte als er sah, dass es bereits zu spät war. Der Lauf seiner Waffe senkte sich langsam. „Oh mein Gott.“ Sailor Moon stolperte zurück und wurde sich erst mit Verspätung bewusst, dass sie nicht getroffen worden war, sondern sich jemand zwischen sie und den Jem'Hadar gestellt hatte. Einen Moment später erkannte sie wer es war. „MARS!“ Mars taumelte als sie getroffen wurde. Zweimal war sie bereits in die Brust getroffen worden, doch sie hielt sich standhaft auf den Beinen. Aber als ein dritter Schuss sie traf, brach sie schließlich zusammen, gerade als zwei Katzen im Gesicht des Jem'Hadar landeten. Aber selbst blind drückte er noch einmal ab. Inzwischen war Merkur in die Schusslinie gelaufen und wurde in die Seite getroffen als sie versuchte ihre Kräfte zu beschwören. Der Jem'Hadar schaffte keinen weiteren Schuss, denn in diesem Moment wurde seine Waffe von einer geworfenen Rose durchbohrt und er wurde von vier Phaserstrahlen getroffen. Reglos fiel er zu Boden. Sailor Moon sah ihn nicht fallen, noch kümmerte es sie, ob er noch kämpfte. Das einzige was ihr bewusst war, war dass sie eine schwer verletzte Mars in den Armen hielt. Sailor Merkur und Sailor Mars stellten sich hinter sie und der Schock stand ihnen ins Gesicht geschrieben. „Rei...“, flüsterte Sailor Moon. Bashir kniete sich bei ihnen hin, nachdem er einen Blick auf Merkur geworfen hatte. Obwohl auch sie ernsthaft verletzt war, war ihr Zustand im Moment stabil. Doch er brauchte seinen Tricorder nicht, um zu sehen, dass man das von Mars nicht behaupten konnte. Als er sie scannte ging er in Gedanken mehrere Behandlungsmöglichkeiten gleichzeitig durch um zu entscheiden was das beste wäre. Mars Augen öffneten sich und er unterdrückte seine Überraschung darüber, dass sie nicht nur noch am Leben sondern sogar bei Bewusstsein war. Mars sah hoch. Als sie Sailor Moon erkannte, lächelte sie trotz der Schmerzen von ihren Verletzungen. „Hab... dieses Mal... nicht... gezögert...“, brachte sie hervor. Es zischte als Bashir ein Hypospray verabreichte und sie spürte wie die Schmerzen etwas nachließen. „Warum?“, sagte Sailor Moon unter Tränen. „Ich habe dich einmal sterben gesehen“, antwortete Mars, die nun besser sprechen konnte. „Das war genug...“ „Was meinst du?“, fragte Sailor Moon, der die Verwirrung ins Gesicht geschrieben stand. „Ich meine, dass ich aus der Zukunft komme, Mondgesicht“, schnappte sie und klang fast wie immer. „Einer in der du gestorben bist. Ich konnte das nicht noch einmal passieren lassen... Was es auch koste...“ Mars erschlaffte als sie schließlich doch das Bewusstsein verlor. „Verdammt!“, fluchte Bashir als aus seinem Tricorder ein leiser Heulton erklang. „Wir verlieren sie. Ich muss sie zurück auf die Defiant bringen.“ Sisko nickte und versuchte Sailor Moon zur Seite zu ziehen. Sie wehrte sich und protestierte, aber glücklicherweise halfen ihm Sailor Merkur und Sailor Mars. „Bashir an Defiant, medizinischer Notfall. Drei...“ „Vier“, sagte eine goldfarbene Luna. „Äh, vier zum Hochbeamen direkt auf die Krankenstation.“ Sie verschwanden als der Transporter sie erfasste. Sailor Moon starrte auf den Fleck, wo sie noch vor ein paar Sekunden gewesen waren, bevor sie sich zu Sisko umdrehte. So wie der Arzt mit ihm gesprochen hatte, war er anscheinend der Anführer der Truppe. „Was geht hier vor? Was sind Sie für Leute?“, fragte sie unter Tränen. „Freunde“, sagte Sisko und versuchte zu erklären was er konnte. „Aus einer anderen Welt und einer anderen Zeit.“ „Sie meinen, Sie kommen aus der Zukunft? Wie M-Mars gesagt hat?“ „Das ist richtig“, fügte Odo hinzu. Er hatte in der Nähe des bewusstlosen Wechselbalgs Aufstellung genommen und beobachtete ihn. „Etwas ist geschehen, das verändert hat wie die Dinge hier geschehen sollten, und das auf eine Art, dass auch unsere Welt davon betroffen war.“ Sisko öffnete den Mund um noch etwas hinzuzufügen, aber ein plötzliches Geräusch ließ ihn und alle anderen kampfbereit herumfahren. Aber dieses Mal tauchte kein Jem'Hadar aus dem Nichts auf. Es war nur der Youma Rybite, der das Bewusstsein wiedererlangt hatte und sich wieder bewegte. Kira machte einen drohenden Schritt auf ihn zu und sah aus, als wolle sie trotz ihrer verletzten Schulter wieder zum Angriff übergehen. „Willst du noch mehr?“ Der Youma zischte sie an und spuckte einen Klumpen zersetzenden Schleim. Kira wich nach rechts aus, so dass er nur den Boden traf. Bevor sich jemand anders bewegen konnte, hallte der laute Schrei: „MOON TIARA MAGIC!“, durch die Luft und sorgte für ein weiteres Häufchen Staub. Sisko sah sich noch einmal um. Es gab keine Anzeichen von irgendwelchen Jem'Hadar mehr (nicht dass es die jemals gab) und es sah danach aus, als würden mehrere Autoritätspersonen sich nähern. Er bemerkte auch, dass Tuxedo Mask schon fort war. Er deutete das als Zeichen, dass die Gefahr vorüber war. „Ich glaube, das war's dann.“ „Warten Sie“, sagte Sailor Moon. „Bevor Sie gehen, können Sie mir sagen, ob Rei wieder gesund wird?“ „Entschuldige Sailor Moon, aber ich stehe hinter dir!“, rief Sailor Mars. Trotz ihrer Worte konnte Siskos sehen, dass sie und Sailor Merkur von den jüngsten Geschehnissen erschüttert waren. Das war verständlich – man sah nicht jeden Tag wie man selbst angeschossen wurde. „Ich bin mir nicht sicher“, sagte er und hoffte so einem Streit zwischen ihnen zuvor zu kommen. „Aber Doktor Bashir ist sehr fähig und wird alles für sie tun, was er kann.“ „Sir, wir sollten gehen“, sagte Worf. Sisko nickte. „Ich wünschte wir könnten blieben und mehr erklären, aber das ist nicht möglich. Viel Glück, Sailor Moon. Euch allen.“ Er aktivierte seinen Kommunikator. „Sisko an Defiant, beamen Sie das Außenteam hoch.“ Sie verschwanden in blendendem Licht und ein paar Sekunden später verschwanden die Leichen der Jem'Hadar auf ähnliche Weise. Beryls Finger trommelten ärgerlich auf der Armlehne ihres Thrones, während sie Jedite anstarrte. „Nun, Jedite“, sagte sie schließlich. „Dein hochgelobter Plan ist fehlgeschlagen. Damit hast auch du versagt.“ Sie lehnte sich nach vorn. „Wieder einmal.“ „Nur weil die Besatzung dieses Raumschiffs dazwischengefunkt hat“, protestierte er. „Wenn Neflite es zerstört hätte, wie es seine Pflicht gewesen wäre, wäre das nicht passiert. Oder wenn er uns vielleicht über die Sailorkriegerinnen informiert hätte, die an Bord waren und seinen Plan vereitelt hatten!“ Er drehte sich um funkelte den anderen General wütend an. Neflite versuchte ganz unschuldig auszusehen. „Was für Sailorkriegerinnen?“ „Woher sollen sie denn sonst gekommen sein, Neflite?“ „Ich habe keine Ahnung, wovon du da faselst, Jedite.“ „Du verlogener--“ „Genug von euch beiden!“, zischte Beryl sie an. „Es ist mir gleich, weshalb du versagt hast, Jedite. Ich weiß nur, dass du versagt hast. Jetzt fort mit dir, während ich über dein Schicksal nachdenke.“ Jedite wagte nicht, noch mehr zu sagen. Er drehte sich um und stürmte aus dem Thronsaal. Sobald er draußen war, ballte er die Fäuste. „Ich hasse diese Sailorkriegerinnen!“ Pluto traf Sisko vor der Krankenstation. „Sie haben gute Arbeit geleistet, Captain.“ „Oh?“ „Sie haben es geschafft, Sailor Moons Tod zu verhindern. Also war die Mission ein voller Erfolg.“ „Ich hatte nur einen kleinen Anteil daran“, erwiderte Sisko heftiger als er wollte. „Diejenige, die am meisten für unseren Erfolg verantwortlich ist, ist dort drin.“ Er zeigte auf die Tür zur Krankenstation. „Und sie liegt höchstwahrscheinlich im Sterben, während wir uns hier unterhalten. Schon wegen dieser Tatsache kann ich die Mission nicht als vollen Erfolg ansehen.“ Er machte einen Schritt nach vorn und betrat die Krankenstation. Pluto zögerte einen Moment bevor sie ihm hinein folgte. Bashir arbeitete mit Unterstützung von Krankenschwester Reilly noch immer fieberhaft an Mars, die auf einem der Biobetten lag. Merkur lag auf dem anderen, wo sich Dax um sie kümmerte. Die eigene Wunde der Trill war schon versorgt worden, aber sie schon das verletzte Bein noch beim Gehen. „Wenn Sie mich entschuldigen, Captain, treffen wir uns später auf der Brücke“, sagte Pluto leise und verließ den Raum. Sisko sah ihr wortlos nach. Er war sich nicht ganz sicher, aber glaubte eine Träne auf ihrem Gesicht zu sehen, als sie hinausging. Vielleicht waren seine Worte zu ihr zu grob gewesen. Pluto betrat die Brücke wieder und stellte sich an eine der rückwärtigen Stationen. „Gibt es etwas Neues von Rei?“, hörte sie jemanden fragen. Vielleicht war es Kira. „Nein. Dr. Bashir arbeitet noch an ihr“, antwortete sie automatisch. Aber innerlich wusste sie bereits was passieren würde. Sisko ging zu Dax hinüber. „Wie läuft es?“, fragte er sie leise. Sie schüttelte den Kopf. „Nicht gut, Benjamin“, flüsterte sie. „Sie ist an den Lebenserhaltungssystem angeschlossen, aber selbst so...“ Sie verstummte. Sisko betrachtete sie aufmerksam als sie sprach. Da er Dax so lange kannte, erst als Curzon, später als Jadzia, konnte er mittlerweile ihren Gesichtsausdruck recht gut lesen. Und von dem, was er in ihrem Gesicht sah, schien „Nicht gut“ noch untertrieben zu sein. „Doktor, ihr synaptisches Netzwerk bricht zusammen.“ Bashir blickte von seinen Versuchen den Schaden an Mars Herzen zu reparieren auf und sah, dass Reilly recht hatte. „Kortikalstimulator“, befahl er und machte ein Hypospray bereit. Reily platzierte die kleinen Geräte auf Reis Stirn und Bashir presste das Hypospray an ihren Hals. „Jetzt.“ Reis Körper zuckte bei dem Reiz hoch. Beshir sah konzentriert auf den Monitor. Es gab ein kurzes Aufflackern von Hirnaktivität, aber es nahm schnell wieder ab. Er stellte die Stimulatoren schnell neu ein. „Noch mal“, befahl er und wieder wurde ein Impuls in ihr Gehirn geschickt, doch mit ähnlichem Ergebnis. Bashir fluchte und überprüfte die Funktionen der Lebenserhaltungssysteme. Zumindest die funktionierten einwandfrei und hatten die Rolle von Herz und Lunge übernommen. Das Problem war nun, ihr Gehirn vor dem Versagen zu bewahren. „Erhöhen sie die Leistung der Stimulatoren um fünfzig Prozent.“ „Doktor, wir sind bereits bei der höchsten sicheren Stufe. Wenn --“ „Ich weiß“, sagte er gepresst. „Tun Sie es einfach.“ „Ja, Doktor.“ Sisko und Dax sahen Bashir schweigend bei der Arbeit zu, der noch weiter versuchte sie wiederzubeleben, lange nachdem klar war, dass es aussichtslos war. Schließlich seufzte er resigniert. „Notieren Sie den Todeszeitpunkt im Logbuch“, sagte er Reilly und ging dann zu dem anderen Bett hinüber. „Es tut mir leid. Wir haben sie verloren.“ Merkur antwortete nicht, starrte Rei nur schweigend an. Luna bewegte sich etwas und rieb ihre Nase tröstend an Merkur. Diese kraulte sie daraufhin abwesend bei den Ohren. „Captain, haben wir...?“ „Ja“, erwiderte Sisko. „Pluto hat mir gesagt, dass die Mission ein Erfolg war. Die Zeitlinien unserer beider Universen wurden wiederhergestellt.“ Sie nickte. „Zumindest etwas.“ Dann kam ihr ein Gedanke. „Aber wenn das wahr ist, wurde unsere Vergangenheit verändert. Wie können Luna und ich dann immer noch existieren?“ „Wir verstehen ein bisschen was über temporale Mechanismen, aber viele der subtileren Aspekte können wir noch nicht erkennen“, sagte Dax. „Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass euch die Propheten vor den Änderungen geschützt haben, so wie sie uns während der ganzen Angelegenheit mit dem Paradoxon geschützt haben.“ „Das ergibt einen Sinn“, stimmte Merkur zu. „Es sieht aus, als könnten wir nirgendwo hin gehen, Luna.“ „Oh, uns fällt schon etwas ein“, versicherte die Katze ihr. „Das ist etwas, wo ich euch helfen kann“, sagte Sisko. „Es ist Platz genug für euch beide auf Deep Space Nine. Wenn ihr wollt.“ Sie sahen ihn beide überrascht an. „Was?“, sagte Luna. „Ihr könnt mit uns kommen, wenn wir nach Hause gehen“, erklärte Sisko. „Und ihr seid auf der Station willkommen so lange ihr bleiben wollt. Oder ihr könnt irgendwo anders in der Föderation gehen. Oder nach Bajor. Es liegt bei euch.“ Die anderen blickten erwartungsvoll auf, als Sisko und Dax die Brücke betraten, nur Pluto nicht. Kira stellte die Frage, auf die sie alle eine Antwort haben wollten. „Rei?“ Sisko schüttelte den Kopf. „Sie hat es nicht geschafft“, antwortete er mit gedämpfter Stimme. Die Enttäuschung und Traurigkeit, die sie fühlten zeigten sich in ihren verschiedenen Reaktionen. Kira schloss die Augen und begann leise auf bajoranisch vor sich hin zu sprechen. Sisko konnte gerade so ein paar Worte heraushören, aber er verstand genug, um zu wissen, dass es Gebet an die Propheten für die Toten war. O'Brien hatte auch etwas gemurmelt, aber es schien nicht sehr höflich zu sein. Der Chief hatte mehr als genug vom Tod gesehen, beginnend mit der Zeit der cardassianischen Überfälle auf Setlik Drei. Worf war stoisch wie immer, doch schien er auch nachdenklich zu sein. Seine Erziehung durch Menschen ließen ihn Traurigkeit über ihren Tod verspüren, doch sein klingonisches Erbe sandte ihrem Geist gute Wünsche, denn sie hatte sich zweifellos einen Platz unter der geehrten Toten verdient. Wie gewöhnlich war Odo am schwersten zu deuten und schien noch mehr in sich gekehrt als sonst. Seine Gedanken kreisten um das Bedauern, dass er Mars letztlich nicht hatte helfen können, auch wenn es nicht seine Schuld gewesen war. Sie hatte ihre Abneigung gegen Wechselbälger so weit überwunden, dass sie ihm geholfen hatte, den Gründer zu retten, den das Königreich des Dunklen kontrollierte. Jetzt schien es als ob er ihr nie den Gefallen erwidern können würde. Sisko wandte sich an Sailor Pluto und wurde sich bewusst, dass sie nicht auf die Neuigkeit reagiert hatte... jedenfalls nicht sichtbar. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich meine Leute gern nach Hause bringen.“ „Natürlich, Captain“, erwiderte sie. „Ich nehme an, Sailor Merkur und Luna werden Sie begleiten?“ „Das ist richtig. Ist das ein Problem?“ „Nein, das ist es nicht.“ Sie lächelte schwach. „In der Tat werden sie bei dem, was auf Sie zukommt ein großer Gewinn sein.“ Sisko runzelte die Stirn. „Was genau meinen Sie damit?“ „Ah, das wäre zuviel verraten. Aber um auf das Wurmloch zu sprechen zu kommen...“ Sie verstummte und starrte den Sichtschirm an. „Captain, die Sensoren nehmen einen plötzlichen Anstieg von Neutrinos wahr“, rief O'Brien. „Auf den Schirm“, befahl Sisko und sah ebenfalls dorthin. Darauf sahen sie wie sich das Wurmloch öffnete. Der rote Nebel, der beim letzten Mal seine Erscheinung dominiert hatte, war verschwunden. Statt dessen herrschten die ruhigen blauen und weißen Farbtöne vor, die normalerweise den Raumtunnel umgaben. Jeder letzte Zweifel daran, dass die Vergangenheit seines Universums und das der Sailorkriegerinnen wiederhergestellt worden war, war verschwunden. Doch das war zu einem hohen Preis gewesen. „Dadurch werden Sie nach Deep Space Nine zurückkommen, nur einen Moment später als von dort aufgebrochen sind“, sagte ihm Pluto. „Sobald Sie zurückgekehrt sind, wird es sich wieder wie immer verhalten.“ Sisko sah sie an. „Was ist mit der Quantenfluktuation? Sollten wir sie im Gammaquadranten offen lassen?“ „Ich hatte das Gefühl, dass sie danach fragen würden.“ Sie ging zu der Waffenkonsole hinüber und gab schnell eine Reihe Koordinaten ein. „Ich habe mir die Freiheit genommen einen ihrer Quantentorpedos modifizieren zu lassen, während sie auf der Erde waren. Wenn Sie ihn mit dieser Flugbahn in die Fluktuation feuern, sollte sie das vom Gammaquadranten weglenken.“ „Und was wird dann geschehen?“, fragte Sisko. „Ich will nicht, dass jemand anders so etwas jemals wieder durchmachen muss.“ Pluto hob eine Augenbraue. „Ich bin... so eine Art Expertin in temporalen Angelegenheiten, Captain. Ich versichere Ihnen, dass nichts geschehen wird, was die Zeitlinie von einem der beiden Universen beschädigen wird. Aber natürlich wird es Auswirkungen haben.“ „Welche da wären?“ „Ich fürchte, das darf ich Ihnen nicht sagen. Betrachten Sie es einfach als... sich selbst erfüllende Geschichte.“ Sisko betrachtete sie einen Moment und versuchte die Bedeutung ihrer Worte zu ergründen. Aber er hatte eigentlich keine Wahl. Er wollte die Fluktuation nicht bei ihrer gegenwärtigen Position lassen, denn er hatte keinen Zweifel daran, dass das Dominion weitere Schiffe schicken würde, um den Fall zu untersuchen. Und wer weiß, was dann geschehen konnte. „Tun Sie es, Mr. Worf.“ Der klingonische Offizier nickte und drückte den Feuerknopf. Der Torpedo schoss los und verschwand als er die Fluktuation erreichte. Weniger als eine Sekunde später sah man einen Blitz als er in der Fluktuation explodierte. Dax behielt die Ergebnisse im Auge. „Sie ist weg. Die Fluktuation wurde verschoben.“ „Viel Glück, Captain“, sagte Pluto. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss nach etwas sehen. Aber ich werde bald zurück sein.“ Damit verschwand sie. „Was hat sie damit gemeint?“, fragte Odo. „Ich weiß es nicht“, antwortete Sisko. „Zweifellos werden wir es bald herausfinden.“ „Also“, sagte Kira nach einem Moment. „Wir haben gewonnen. Alles ist wieder wie es sein sollte. Ihre Geschichte ist wieder so wie sie sein sollte und unsere auch.“ Sie warf den anderen Offizieren einen Blick zu. „Warum fühlt es sich dann nicht so an, als hätten wir gewonnen?“, fragte sie rhetorisch mit trauriger Stimme. Keiner sagte etwas. Der Grund war ihnen allen zur Genüge klar. Schließlich brach Dax das Schweigen. „Soll ich Kurs auf das Wurmloch setzen, Captain?“ Plötzlich wurde Sisko klar, was Pluto damit gemeint hatte, als sie sagte sie sei bald zurück. „Noch nicht, alter Mann“, erwiderte er. Er drehte sich zum Sichtschirm, der noch immer das geöffnete Wurmloch zeigte. Es war verlocken, mit der Defiant einfach durchzufliegen, aber... „Es gibt noch etwas, was wir hier tun müssen.“ Epilog: -------- „Das dritte Prinzip empfindungsfähigen Lebens ist seine Fähigkeit sich selbst zu opfern. Für eine Sache... für jemanden, den man liebt... für einen Freund.“ - Botschafter Delenn in der Episode ,Angriff der Aliens (Teil 2)' aus er ersten Staffel von Babylon 5 (Anmerkung des Verfassers: Ich weiß, dass das kein Star Trek Zitat ist, aber es scheint perfekt zu den Ereignissen des vorigen Kapitels zu passen) Die Luft schimmerte kurz auf, bevor Pluto am Tor der Zeit wieder auftauchte. „Wie ich sehe haben Ben und seine fröhlichen Mannen es geschafft“, kommentierte Q ohne sich umzudrehen. „Ja, das haben sie“, erwiderte Pluto und fügte feierlich hinzu: „Alles ist wie es zuvor war.“ Q wandte sich zu ihr um und betrachtete sie unsicher. Dann seufzte er. „Ich hätte dich nie vor all diesen Jahrhundert in die Geheimnisse des kosmischen Donut einführen sollen. Jetzt fängst du schon an zu reden wie dieser komische ,Wächter der Ewigkeit'.“ „Q, du musst wirklich an deinem Sinn für Humor arbeiten“, bemerkte Pluto trocken. „Moi?“, erwiderte Q augenscheinlich schockiert. „An meinem Sinn für Humor arbeiten? Das sagt gerade die Richtige. Ich kenne dich seit lange vor dem Fall des Silberjahrtausends und wenn man den hier mitzählt, hast du in der Zeit vielleicht ein halbes Dutzend Witze gemacht.“ „Wie ich sehe arbeitest du am Stilmittel der Übertreibung“, kommentierte Pluto und hob eine Augenbraue. „Nun... vielleicht ein bisschen“, gab er zu. Er schnippte mit den Fingern und ließ ein Bild der Defiant erscheinen. „Also, ich kriege wohl eine Sailorkriegerin auf meiner Seite des Zauns. Das könnte interessant werden.“ Q spürte wie Pluto hinter ihn trat, dann fühlte er wie sie ihn auf die Schulter tippte. Als er sich zu ihr umdrehte, machte er instinktiv einen überraschten Schritt zurück. Nicht nur ihr Gesicht zeigte deutlich ihren Zorn, auch der Granatstein ihres Stabes war drohend auf sein Gesicht gerichtet. „Lass sie in Ruhe, Q. Sie hat genug durchgemacht und daran hast du nicht wenig Schuld.“ „Und wenn ich das nicht tue?“, gab er automatisch zurück. „Dann werde ich sehr... sehr... unglücklich sein.“ Ihr stummer Wettstreit schien eine Ewigkeit anzudauern (was in diesem Fall wirklich etwas bedeutete), aber schließlich seufzte Q. „Oh, na gut.“ „Danke“, sagte Pluto und entspannte sich ein wenig. „Aber ich finde, du bist etwas unfair, dass du mir die Schuld für ihre Misere gibst. Schließlich habe ich Picard und Riker davor gewarnt, diesen Torpedo abzufeuern.“ „Wenn du nicht die Sailorkriegerinnen auf die Enterprise gebracht hättest, wäre das nie passiert“, konterte Pluto. „Und wenn du deine läppischen Bösewichter auf deiner Seite des Kosmos behalten würdest, wäre es nie notwendig geworden!“, gab Q zurück. „Dafür bin ich nicht verantwortlich, Q. Und das weißt du ganz genau.“ „Da magst du recht haben“, gab Q zu. „Aber du weißt ebenso gut, dass ich keine Wahl hatte als mich so zu verhalten, wie ich es getan habe. Sonst wäre dein kostbares Kristalltokyo jetzt eine Borg Kolonie.“ Pluto antwortete nicht direkt, aber sie deutete ein zustimmendes Nicken an. „Tja, wie sehr ich diese kleine Debatte auch weiter führen würde, aber ich muss los.“ Q lächelte in dem Versuch die Stimmung etwas zu heben. „Wusstest du, dass Jean-Luc ein brandneues Raumschiff zur Verfügung hat? Das muss ich mir doch mal aus der Nähe ansehen... nachdem ich ihm eine deftige Dosis ,Habe ich's nicht gesagt?' verpasst habe.“ „Würde es dir was ausmachen, das etwas zu verschieben?“, fragte Pluto. „Warum? Kannst du es nicht ertragen, mich nicht bei dir zu haben?“ Pluto rollte mit den Augen. „Wohl kaum. Aber ich habe noch auf der Defiant etwas zu erledigen.“ Q seufzte und tat so als ob ihm das furchtbar lästig sei. In Wahrheit hatte er erwartet, dass Pluto ihn darum bat. „Na gut.“ „Danke“, sagte Pluto und verschwand. Odo betrat den beinahe leeren Raum und das Kraftfeld am Eingang baute sich automatisch auf, kaum dass er hindurch getreten war. Er betrachtete das eine Möbelstück mit Interesse. „Ist das bequem für Sie?“, fragte er es. Der Stuhl begann zu fließen, wurde zu einer gelatineartigen Substanz und bildete schließlich eine humanoide Gestalt mit Zügen, die denen Odos ähnelten. „Im großen und ganzen“, sagte der Wechselbalg. „Allerdings finde ich es unbequem so eingesperrt zu sein.“ „Eine notwendige Vorsichtsmaßnahme, finden Sie nicht auch?“, sagte Odo. „Besonders wenn man bedenkt wie ihre früheren Begegnungen mit Wechselbälgern abgelaufen sind.“ Der andere machte sich nicht die Mühe zu antworten, bewegte nur die Glieder, als würde er sich strecken. „Es fühlt sich gut an, wieder fähig zu sein meine Gestalt zu kontrollieren und mich nicht auf Geheiß von diesem... was immer es war, zu verwandeln.“ Er seufzte. „Ich werde etwas Zeit brauchen, mich von dieser Erfahrung zu erholen, Zeit die ich in der Großen Verbindung brauche.“ Er sah Odo an. „Captain Sisko wird mich doch zum Dominion zurück bringen?“ „Er sagte, dass er das tun würde, nachdem wir zur Station zurückgekehrt sind“, erwiderte Odo und betrachtete den Wechselbalg ungläubig. „Sie werden in den Gamma-Quadranten befördert, wo wir ein Treffen mit einem Schiff des Dominion arrangieren.“ „Gut“, sagte er. Er schien zu bemerken, dass Odo ihn immer noch ungläubig ansah. „Stimmt etwas nicht?“ „Ja, das kann man sagen“, erwiderte Odo. „Ihnen scheint Sailor Mars' Tod völlig gleichgültig zu sein.“ Er zuckte die Schultern. „Sie leben und sie sterben, Odo. So ist das bei denen.“ Odo schnaubte und schritt im Zimmer auf und ab. „Ich glaube das nicht“, murmelte er. Er blieb stehen und starrte den Wechselbalg wütend an. „Es ist Ihnen wirklich egal, nicht wahr? Es ist Ihnen egal, dass zwei junge Mädchen bereit waren, sich zu opfern um für uns alles wieder ins Lot zu rücken. Dass die eine, die die wegen Ihnen wohl am meisten gelitten hat, bereit war ihren Hass lange genug zu unterdrücken, um Ihnen das Leben zu retten.“ „Sollte mich das kümmern?“ Der Wechselbalg schien noch immer verwirrt. „Odo, schließlich sind es nur Solids.“ Odo starrte den Wechselbalg für eine Weile an. Dann drehte er sich angeekelt auf dem Absatz herum und ging zur Tür. Er zögerte dort einen Moment, dann drehte er sich noch einmal um. „Nein“, sagte er heftig. „Sie sind nicht nur Solids. Und bei Gelegenheiten wie dieser denke ich, dass sie mehr sind als wir jemals sein werden.“ Worf stand schweigend im Torpedoraum und hielt eine stumme Nachtwache bei den Särgen, in denen die gefallenen Sailorkriegerinnen lagen. Hinter sich hörte er wie sich die Tür öffnete, dann spürte er wie sich jemand näherte und neben ihn stellte. „Irgendwie wusste ich, dass ich Sie hier finden würde“, sagte Kira. „Es nennt sich Ak'voh, nicht wahr?“ „Ja.“ Worf war ein wenig überrascht, dass sie das wusste. Es war eine alte Tradition, bei der die Gefährten eines gefallenen Kriegers über seinen Körper wachten und die Aasfresser fernhielten, bis der Geist die Reise ins Sto'vo'kor machen konnte. Der Brauch war außerhalb des Imperiums nicht gut bekannt und wurde in jüngster Zeit auch nicht so verbreitet beachtet. „Sie kennen sich mit klingonischen Traditionen gut aus, Major.“ „Ich kannte es nicht... zumindest bis zur klingonischen Invasion von Cardassia. Seitdem hat mir Jadzia geholfen, mich in klingonischer Kultur zurechtzufinden.“ „Ich verstehe.“ Worf nutzte die Gelegenheit, ihr einen Blick zuzuwerfen, dann sah er wieder geradeaus. „Wie geht es dem Arm?“ Kira sah auf ihren rechten Arm herab, der in einer Schlinge lag, und bewegte versuchsweise die Hand. „Er ist steif und schmerzt höllisch. Aber Dr. Bashir sagt, dass er in ein paar Tagen wieder in Ordnung sein sollte.“ Worf nickte unverbindlich, antwortete aber nicht weiter. Nach ein paar stillen Minuten seufzte Kira. „Sie hatten recht.“ „Womit?“ „Als wir zum ersten Mal dieses Universum betraten, haben Sie mir gesagt, ich würde sie nicht albern nennen, wenn ich sie in Aktion gesehen hätte. Nun, Sie hatten recht.“ Worf antwortete nicht sofort. Er hatte einen ähnlichen Fehler gemacht, als er den Kriegerinnen das erste Mal begegnet war. Man könnte ohne Übertreibung sagen, dass seine erste Begegnung mit Usagi alles andere als erfreulich war. Allerdings sprach Kira wieder, bevor er etwas sagen konnte. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern ein bisschen hier bleiben.“ Ein schwaches Lächeln tauchte auf ihrem Gesicht auf. „Helfen, die Aasfresser abzuwehren.“ „Es macht mir nichts aus, aber... Wenn ich fragen darf... Warum?“ „Rei“, erwiderte sie. „Als ich sie besser kennenlernte, habe ich in ihr eine Menge Dinge gesehen, die mich an mich selbst erinnern.“ „Was meinen Sie?“ Kira hielt inne und versuchte ihre Gefühle in Worte zu kleiden. „Zum Einen hatten wir einiges gemeinsam. Wir haben beide früh die Mutter verloren, mussten beide gegen einen Eindringling auf unserer Welt kämpfen. Außerdem sind wir beide sehr spirituell.“ „Und Sie haben beide ein hitziges Temperament“, sagte Worf. „Sie müssen gerade reden“, stellte Kira fest. Als Worf keine Anstalten machte, zu antworten, fuhr sie fort: „Aber ich denke, am meisten habe ich in ihr Eigenschaften gesehen, die es auch in meinem Leben gegeben hätte, wenn nicht die Cardassianer gewesen wären... Wenn ich nicht gezwungen gewesen wäre, mich dem Widerstand anzuschließen.“ Worf nickte. „Ich denke, ich verstehe.“ Sie hörten, wie sich die Tür hinter ihnen mit einem Zischen öffnete. „Äh... Commander, Major?“, sagte eine Stimme zögernd. Sie drehten sich zu O'Brien um. „Es ist Zeit.“ Rei ließ sich schwer auf die Stufen des Tempels plumpsen. „Das war vielleicht ein Tag, der ging gleich so schlimm los.“ Sie seufzte frustriert. „Ich bin froh, das das alles vorbei ist. Seit Dax und mein Gegenstück hierher gekommen sind, habe ich überall nach diesem Wechselbalg Ausschau gehalten.“ „Ach, deshalb hast du dich heute so seltsam verhalten“, stellte Ami fest. „Ich fürchte schon“ Rei bemerkte, dass Usagi sie wütend anstarrte. „Was?“ „Du wusstest, das das passieren würde?“, sagte sie anklangend. „Naja, nicht genau, aber-“ „UND DU HAST NICHTS GESAGT?“ Reis Mund bewegte sich einen Moment, aber es kam nichts heraus, weil sie so schockiert von Usagis Ausbruch war. Es blieb an Luna hängen zu sagen: „Gib ihr doch die Chance das zu erklären, Usagi. Ich bin sicher, dass Rei einen sehr guten Grund hatte, nichts zu sagen.“ Usagis wütender Blick wanderte zu der schwarzen Katze. „Und was hast du zu sagen, Luna? Du hast dich auch den ganzen Tag komisch benommen.“ „Ich wusste, das etwas seltsames vor sich geht“, gab Luna zu. „Schließlich habe ich mein Gegenstück am Abend vorher in einem Baum getroffen. Aber wegen ihrer Aufmachung habe ich sie für nichts weiter als eine andere Katze gehalten. Alles was ich hatte, war das komische Gefühl, dass irgend etwas los war.“ „Und was mich angeht, habe ich mein Gegenstück erst ein paar Minuten bevor es richtig losging getroffen“, sagte Ami. „Zu dem Zeitpunkt hatten Luna und ich uns schon von euch zwei getrennt. Ich konnte nur versuchen zu euch zurück zu kommen.“ „Okay“, sagte Usagi und richtete den Blick wieder auf Rei. „Aber-“ „Aber nichts!“, gab Rei zurück. Sie stand auf und sah Usagi genau in die Augen. „Ich habe niemandem etwas gesagt, weil sie mir das verboten hatten! Weil sie gesagt haben, wenn ich es tue, wenn die Dinge nicht genau so ablaufen wie sie es sollten, würde der Wechselbalg nicht dort sein. Dann hätten sie keine Ahnung wo oder wann er als nächstes zuschlagen würde.“ Rei hielt inne und atmete tief ein. „Wenn man bedenkt wie gut er Tuxedo Mask imitiert hat, hätte er sich beim nächsten Mal als sonstwer ausgeben können. Vielleicht als ich oder Ami oder sogar als deine Mutter! Und dann hätte er dich getötet, so wie er das in der Vergangenheit der anderen Rei gemacht hat.“ „Daran... daran habe ich nicht gedacht“, stammelte Usagi. „Und woran hast du gedacht?“, verlangte Rei zu wissen. „Hast du geglaubt, ich hätte nichts gesagt, weil es mir egal ist, ob du verletzt wirst? Oder getötet? Ist es das? Für was für eine Person hältst du mich?“ „Tut mir leid...“, murmelte Usagi zerknirscht. „Das sollte es auch!“, fuhr Rei wütend fort. „Obwohl du echt eine dumme, ungeschickte Göre bist, will ich nicht, dass dir etwas passiert!“ „Also ich... HEY!“ Usagis emotionaler Zustand schlug von einem Moment auf den anderen um und sie schnaubte vor Wut. „Das nimmst du zurück!“ „Man kann die Wahrheit nicht zurücknehmen“, erwiderte Rei. Luna seufzte als der Streit eskalierte. ,Ich glaube ich werde dazwischen gehen müssen... Mal wieder.' Dann bemerkte sie, dass Ami von dem Kampf nichts mitbekam, weil sie vor einem Moment ihren Computer geöffnet hatte und aufmerksam auf den Bildschirm starrte. „Was ist los, Ami?“ Das blauhaarige Mädchen fuhr ein bisschen zusammen. „Oh, ich habe eine Nachricht bekommen.“ „Eine Nachricht?“ Luna runzelte die Stirn. Wer könnte Ami eine Nachricht auf ihren Computer schicken? „Von wem?“ „Meinem Gegenstück“, antwortete sie leise. Obwohl ihre Stimme so leise war, schien sie durch das verbale Sperrfeuer zwischen Rei und Usagi zu dringen. Beide drehten sich um und sahen sie mit großen Augen an. „Von deinem Ich aus der Zukunft?“, fragte Usagi. „Was steht drin, Ami?“, fügte Rei hinzu. Ami begann laut vorzulesen: Ami, (Es ist wirklich seltsam eine Nachricht an mich selbst zu schreiben!) Ich habe dies so programmiert, dass es auf deinen Computer heruntergeladen wird, falls unsere Mission erfolgreich war. Usagi ist in Sicherheit und ihr drei könnt mit eurer Mission weitermachen: die Mondprinzessin finden und gegen die Kräfte des Königreichs des Dunklen kämpfen. Ich habe berechnet, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass entweder Rei oder ich, oder wir beide, diese Mission nicht überleben. Falls das der Fall ist, trauert nicht um uns. Erfolg bedeutet für uns, dass die Welt, von der wir kommen, nicht mehr existiert... Und höchstwahrscheinlich würden wir kurz danach verschwinden. Das spielt keine Rolle, denn unser Versagen hätte einen viel zu hohen Preis für uns: Usagi noch einmal sterben zu sehen und dass die Welt in die Hände des Königreich des Dunklen fällt, ohne dass alle Sailorkriegerinnen dagegen ankämpfen können. Es gibt vieles, was ich dir erzählen könnte, um euren Kampf leichter zu machen. Unter anderem Wissen über andere Feinde aus dem Königreich des Dunklen und wo ihr andere finden könnt, die euch helfen. Aber man hat mich gebeten, euch nicht zu viele Informationen zu schicken. Deshalb fürchte ich, ihr müsst das auf die harte Tour herausfinden. Aber ich weiß, dass ihr drei es letztendlich schaffen werdet. Viel Glück, Ami Sailor Merkur „Jetzt denk aber daran“, sagte Bashir als er Sailor Merkur auf die Brücke trug, „dass du gerade operiert worden bist. Also tu nichts, was dich überanstrengen würde – wie stehen. Schließlich werden deine inneren Organe von Mikrofäden zusammengehalten.“ „Ja, Doktor“, antwortete sie. Zufrieden ging Bashir zur taktischen Station hinüber und setzte sie auf den Sessel. In der Zwischenzeit sprang Luna, deren Fell wieder wie normal schwarz war, von ihrem Platz auf einer von Siskos Konsolen herüber und legte sich in Merkurs Arme. Ihre fast schon automatische Reaktion war, die Katze hinter den Ohren zu kraulen. Dax sah von der Steuerkonsole auf. „Wir sind in Position, Benjamin. Eine AU von der Sonne entfernt, direkt gegenüber der Erde.“ „Sehr gut, Dax“, sagte Sisko. „Halten sie diese Position.“ Statt im Kommandosessel zu sitzen, stand er direkt dahinter. An seinen Seiten standen die anderen Mitglieder des Seniorstabs aufgereiht und Bashir blieb in der Nähe von Merkurs Sessel wie eine besorgte Glucke stehen. Nur Dax saß an ihrer Station und nachdem sie beim Steuer eingestellt hatte, dass die gegenwärtige Position beibehalten wurde, erhob auch sie sich und trat auf eine Seite der Brücke. „Schiffsweite Lautsprecher sind eingeschaltet, Captain“, sagte Kira. Sisko nickte und machte sich bereit zu sprechen, doch er spürte und hörte etwas wie ein leises Plätschern hinter ihm. Er sah zurück und war nicht überrascht Pluto im hinteren Teil der Brücke stehen zu sehen. Sie begrüßte ihn stumm, sagte oder tat aber sonst nichts. Sisko wandte sich wieder zum Sichtschirm und holte tief Luft, während er seine Gedanken ordnete. Obwohl es notwendig war, war dies eine seiner Pflichten als kommandierender Offizier, die er am meisten hasste. „Wir haben uns heute hier versammelt, um unseren geehrten Verstorbenen einen letzten Respekt zu zollen“, begann er. „Für die, die im Kampf gefallen sind und ihre Ergebenheit in letzter Konsequenz gezeigt haben.“ „Makoto Kino, besser bekannt als Sailor Jupiter; Minako Aino, Sailor Venus, und Artemis. Die meisten von uns hatten nicht die Möglichkeit sie kennenzulernen. Offen gesagt hatten einige von uns sie gerade erst getroffen als sie starben. Aber die Tatsache, dass sie gekämpft haben um ihre Welt zu retten, obwohl sie wussten, dass ihre Chancen schlecht standen, spricht für sie. Aber Im Fall von Rei Hino, auch als Sailor Mars bekannt, ist es etwas anders. Wir haben sie im Lauf der letzten Tage kennengelernt. Temperamentvoll, aber voller Liebe für das Leben... aber noch mehr für ihre Freunde. Sie hat sich bereitwillig geopfert um Sailor Moon zu retten... und sie war nicht die einzige, die bereit war, so ein Opfer zu bringen.“ Er warf Merkur einen heimlichen Blick aus dem Augenwinkel zu. Ihr Gesicht war ausdruckslos, aber die Tränen und ihr Blick verrieten ihre wahren Gefühle. Gefühle, die sich in Lunas Gesichtsausdruck und denen der restlichen Crew widerspiegelten. „Dadurch hat sie nicht nur die Zukunft ihrer Welt sichergestellt, sondern auch die Existenz unserer eigenen. Wir können diese Schuld nie wirklich zurückzahlen.“ Als er zum Ende kam, nickte Sisko Worf zu. Der Klingone berührte eine Kontrollfläche auf dem Waffenpanel. Er löste die Torpedoabschusssequenz aus und drei Särge wurden aus den Torpedorohren abgefeuert. Luna hatte darauf bestanden, dass Artemis und Venus im selben Sarg lagen. Als die Särge vor ihren Blicken durch das Gleißen der Sonne verborgen wurden, sagte Kira: „Wir übergeben ihre Körper der Weite des Raums und den Feuern ihres Heimatsterns, in der Hoffnung, dass ihre Geister Frieden finden können. Mögen sie mit den Propheten wandeln.“ Danach führte der Computer eine weitere vorprogrammierte Sequenz aus und feuerte mehrere niedrigenergetische Schüsse aus den Phaserkanonen ab. Insgesamt waren es einundzwanzig. „Gehen Sie wieder auf ihre Posten“, sagte Sisko nach einer Weile. Während die Crew wieder auf ihre Stationen zurückkehrte, sagte Pluto Merkur und Luna leise Lebwohl, bevor sie selbst verschwand. Sisko setzte sich in seinen Kommandosessel, dann sagte er: „Setzen Sie einen Kurs auf das Wurmloch. Halber Impuls.“ „Kurs und Geschwindigkeit eingegeben“, erwiderte Dax, nachdem sie die erforderlichen Einstellungen am Steuer vorgenommen hatte. Sisko hielt inne, bevor er den Befehl zum Aufbruch gab und warf Merkur einen Blick zu. Sie und Luna hatten sich noch nicht bewegt und sahen immer noch zum Sichtschirm. Er hoffte, dass ihnen dies helfen würde den Heilungsprozess zu beginnen und dass sie es schaffen würden ihr Leben auf Deep Space Nine weiterzuleben. Aber er wusste aus eigener Erfahrung, dass es nicht leicht sein würde. Es hatte Jahre gedauert, bis er Jennifers Tod bei Wolf 359 ganz hinter sich gelassen hatte. Und tat er ihnen einen Gefallen, wenn er sie nach DS9 brachte? Schließlich war das nun kaum ein friedlicher Zufluchtshafen; bei den Problemen, die er mit dem Zusammenbruch der Allianz mit den Klingonen hatte, den Maquis, der ständigen und wachsenden Bedrohung durch einen Krieg mit dem Dominion und einer Menge anderer Dinge. Nur die Propheten wussten mit Sicherheit, was die Zukunft bringen würde. Alles was er wusste, war, dass er und seine Crew alles tun würden, was sie konnten, damit sie sich einlebten. Er drehte sich wieder zum Steuer, wo Dax geduldig auf seinen Befehl wartete. „Bringen Sie uns nach Haus, alter Mann“, sagte er mit müder und feierlicher Stimme. „Bringen Sie uns nach Haus.“ Ende ********************************************************************* Da ich mit den Übersetzungen leider immer langsamer werde (und ich wenig Hoffnung habe, dass das nächstes Jahr besser wird, da ich zum zweiten Mal Mutter werde), zum einen ein riesiges Entschuldigung für die Verspätung und ein noch größeres Dankeschön für eure Geduld. Wenn es wirklich noch jemand will, bin ich auch bereit, den letzten Teil der Saga "Sailor Trek Voyager: Wo noch keine Kriegerin zuvor gewesen ist" zu übersetzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)