Freunde, Feinde & Geschwister von Idris (One-Shot-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Shake those hips, boy! [Joey, Tea] --------------------------------------------- Personen: Joey, Tea Anmerkung: Wunschfic für Nana. Warnungen: silly, com „Joey … verdammt, du HAST Hüften. Ich weiß es. Also, benutz sie endlich!” „Wie … wa-?“ Schockiert klappte Joey den Mund auf. Und wieder zu, als ihm klar wurde, dass es keine gute Idee war, mit Tea zu argumentieren, wenn sie etwas ernst nahm. „Das muss viel geschmeidiger werden. Das ist doch kein Zweikampf“, fuhr sie fort und griff sich seufzend an die Stirn. „Du musst mich nicht zu Boden ringen, um zu gewinnen. Es gibt hier nicht mal einen Gewinner!“ Er nickte skeptisch. Vielleicht war genau das sein Problem. Wer machte schon etwas, wo man nicht gewinnen konnte? Was hatten Mädchen für einen seltsamen Spaß an Dingen, wo man nicht der Beste sein konnte? „Kein Gewinner“, wiederholte er brav. Trotzdem zuckte er entsetzt zurück, als Tea ihre Hände erneut an seine Hüften legte. „Wackel damit“, befahl sie streng. „Du hast sie ja nicht alle!“ ächzte er und spürte wie er rot anlief. „Ich … wackel nicht!“ „Du musst aber wackeln. Du bist ganz verspannt.“ „Aber dann nimm erst … los, nimm die Hände weg!“ Hastig wedelte er ihre Hände beiseite und trat sicherheitshalber einen Schritt zurück. Oh man, seine Hüften waren eine sehr private, persönliche … Intimzone! Da konnte sie doch nicht einfach dran herumgrabbeln. Inzwischen zweifelte er stark daran, dass es einer seiner brillanteren Momente gewesen war, als er Tea gebeten hatte, ihm Tanzen beizubringen. Er war einfach nicht gewohnt, irgendwen liebevoll im Arm zu halten und nebenbei noch wild mit allen Körperteilen zu kreisen und zu wackeln. Wie stellte sie sich das vor? Wenn Leute ihm sonst so nahe kamen, wollten sie normalerweise nur eins, nämlich ihn eine blutige Nase hauen. Da wurde man eben skeptisch mit der Zeit. Er holte tief Luft und ließ erst mal den Kopf kreisen, bis er das befriedigende Knacksein seines Nackens hörte. Dann schlenkerte er zur Sicherheit mit den Armen und den Beinen … und sämtlichen anderen Körperteilen, die ihm einfielen. Tea grinste breit. „Denk daran, dass du nicht mit mir boxen willst, mein Junge.“ Joey warf ihr einen schiefen Blick zu, bevor er den Kopf senkte und konzentriert auf seinen Schritt starrte. Nichts passierte. Seine Stirn furchte sich vor lauter Anstrengung, während er versuchte sein Becken dazu zu bringen, zu kreiseln wie das von Elvis. Los, beweg dich! befahl er mental, in der vagen Hoffnung, das würde reichen. Seine Hüften zuckten nicht einmal. Sie hielten das ganze offensichtlich für eine saublöde Idee. „Joey, was genau wird das?“ „Ich wackel, man!“ „Tust du nicht.“ „Tu ich doch. Ich wackel eben … innerlich.“ „Hm …“ Tea klang nachdenklich. „Das ist ein Problem.“ „Ich hab dir gleich gesagt, ich kann das nicht!“ Joey klang defensiv und verschränkte abwehrend die Arme. Er wollte nicht vor ihr dastehen wie ein Idiot. Er hasste es, wenn er dastand wie ein Idiot und das passierte ihm weiß Gott, oft genug. Aber sie war seine beste Freundin und sie war generell ziemlich in Ordnung, und es war weniger peinlich nur vor ihr blöde dazustehen, als am Samstag vor der gesamten Schule, wenn der blöde Tanzball anfing. Zumindest ein bisschen weniger peinlich … Überrascht sah er auf, als plötzlich leise, rhythmische Musik ertönte. Tea drehte an ihrem CD-Spieler herum. „Wir brauchen Musik“, erklärte sie zufrieden. „Ohne Musik kein Rhythmus.“ Das klang logisch. Musik war gut. Nur seine Becken wollte immer noch nicht anfangen zu kreiseln. Sie stellte sich verdächtig dicht vor ihn und er blickte skeptisch auf sie hinab. Sie konnte so unglaublich bossig sein, dass er manchmal ganz vergaß, wie viel kleiner sie war. Aber ihr dunkler Scheitel reichte ihm tatsächlich nur bis zum Kinn. Zumindest ohne die hohen Absätze. Sie griff nach seiner Hand und platzierte sie geschickt auf ihre Taille. Joey japste nach Luft. „Guck nicht so erschrocken, ich beiße nicht.“ „Uh …“ Das mit dem Beißen war sein geringstes Problem. Aber sie war ein Mädchen …und sie war doch Yugis Mädchen und er hatte grade seine Hände auf ihrer Taille und irgendwie … oh man. Oh man. Das war moralisch alles sehr zweifelhaft. „Tea, hör mal …“ „Stell dir einfach vor, du willst jetzt nichts gewinnen“, sagte sie geduldig. „Du willst mich nicht zu Boden schmeißen. Wir sind keine Gegner und der Stärkere kriegt keinen Preis, ja? Du kriegst nur Minuspunkte, wenn du mir auf die Füße trittst.“ „Klar. Kann ich mir merken.“ Er nickte. Sie lauschte einen Moment lang auf die Musik, dann begann sie behutsam ein wenig im Rhythmus mitzuschwingen. Ihre Hüften streiften seine und er musste sich praktisch mit ihr bewegen, und sei es nur um ihr auszuweichen. „Ja, ganz genau … ein bisschen weniger panisch vielleicht, aber Tendenz in die richtige Richtung.“ „Ich … bin nicht … panisch.“ Joey hatte die Zungenspitze zwischen die Lippen geklemmt und versuchte eifrig alles im Auge zu behalten. Arme, Beine, Hüften, Tea … heilige Scheiße. „Waah, hey! Nicht so schnell!“ „Joey, wir stehen praktisch noch.“ Aber sie klang, als würde sie lachen und von daher war es okay. Er wusste nicht so ganz wohin mit Armen, Beinen und definitiv nicht kreiselnden Hüften, aber er bewegte sich zumindest. Mit ihr. „Nur so als Tipp …“, bemerkte sie und machte eine elegante Drehung, die ihn beinah aus dem Gleichgewicht brachte. „ … die meisten Frauen schätzen es, wenn man ihnen dabei ins Gesicht sieht.“ „Ruhe!“ murmelte er. „Kann … nicht reden … jetzt!“ Tea lachte. Vor, vor, zurück, zurück, Seite, nein falsche Seite … linkes Bein, rechtes Bein … 1,2,3 … 1,2,3 … Er hörte auf zu zählen, als er spürte, dass seine Beine auch von alleine irgendetwas machten. Zumindest machten sie das, was Tea wollte und wenigstens sie schien zu wissen, was sie tat. „Joey, lass das. Meine Hand wird schon blau.“ „Oh, sorry …“ Er lachte verlegen und lockerte seinen angespannten Griff. Ihre Finger glitten durch seine und sie nickte zufrieden. „Schon besser. Stell dir einfach vor … wir stehen nur zufällig zur selben Zeit an derselben Stelle und hören dieselbe Musik.“ Dies Mal schaffte er es, den Blick sekundenlang von seinen Füßen auf ihr Gesicht zu heben. Ihre blauen Augen funkelten neckisch. „Und damit wir uns nicht im Weg sind und uns nicht permanent die Ellbogen in die Rippen rammen, organisieren wir unsere Arme und Beine ein bisschen. Das ist Tanzen.“ „Ist das dein Ernst? DAS ist alles?“ Sie verarschte ihn doch, oder? Sie kicherte und ihr warmer Atem streifte seinen Kehlkopf. Die moralische Fragwürdigkeit des Ganzen kam mit voller Wucht zurück und erwischte ihn in der Magengrube. „Fürs erste reicht das … glaub mir“, versicherte sie. „Okay.“ Er nickte skeptisch und ließ zu, dass sie ihn elegant um ihre Yuccapalme herummanövrierte. „Ähm Tea … auf dem Schulball lässt du mich aber führen, oder?“ ^Fin^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)