Ride the Rockers 4 - Love Education von raphael_asdrai (3. Sequel zu Ride the Rockers; direkte Fortsetzung zu Sex Education. Man sollte Sex Education dazu unbedingt gelesen haben ^^ adult in späteren Kapiteln) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Titel: Ride the Rockers - Love Education Teil: 2/? Autorin: Raphaèl Asdrai Rating: MA (noch nicht in diesem Kapite, aber in den späteren. Ihr kennt mich ja ^_~) Fandom: the GazettE (Gazette), Alice Nine, J-Rock, Visual Kei Warning: Comedy, Lemon, Lime, Drama (evtl. noch andere) Disclaimer: Nix meins. Leider ... So viel Realitätssinn ist mir gerade noch geblieben. Aber ich will trotzdem Uruha und Saga! Gebt sie mir!! *puppy doggy eyes* Inhalt: Die PSC-Mitglieder sind verwirrt. Aoi und Kai ein Pärchen? Und wie passt Uruha in das Bild, der seit der verhängnisvollen Zeit im Keller alle davon zu überzeugen versucht, dass ihn das Geschehene nicht belaste? Ist Aoi wirklich in Kai verliebt oder ist alles nur eine große Verschwörung, um Uruha für sich zu gewinnen? Und dann verschwindet plötzlich das einzige Beweisstück der Nacht spurlos und die große Jagd auf den Dieb innerhalb der PS Company beginnt. Drittes Sequel zu Ride the Rockers. Um diese FF verstehen zu können, MUSS man zumindest Sex Education gelesen haben. ********** Kapitel 2 "Es ist besser, wenn es so wenige wie möglich wissen." Kai ließ sich mit einem schweren Seufzer auf einem Stuhl in seiner Küche nieder und blickte zu Aoi, der mit verschränkten Armen an der Wand neben der Tür lehnte und gedankenversunken auf die gestapelten DVD’s auf dem Küchentisch starrte. Nach ihrer Entdeckung hatten sie beschlossen, die restlichen Aufzeichnungen in Kais Wohnung zu bringen, um einen weiteren Diebstahl zu verhindern. Wenn man es genau betrachtete eine sinnlose Handlung, denn wer auch immer das Video entwendet hatte, war gezielt vorgegangen und schien genau gewusst zu haben, wonach er suchte. Die anderen Videos hatten ihn nicht interessiert. Aoi konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wer der Dieb war und was dieser bezweckte. Wollte er sich seine Demütigung immer und immer wieder ansehen? Eine abstoßende Vorstellung, beinahe so schrecklich wie die Verdächtigungen, die er schon seit über einer Stunde in seinem Kopf anstellte. Denn wer anderes als ein Mitglied der PSC konnte gewusst haben, dass dieses Archiv existierte und ein Interesse an dessen Inhalt haben? Nur die Bands, die darauf zu sehen waren, wussten davon, niemand anderes, noch nicht einmal das Management. Aoi wurde beinahe schlecht bei dem Gedanken, dass einer seiner Freunde der Dieb sein musste. Aber noch schlechter fühlte er sich dabei, dass er tatsächlich daran glaubte und nicht nach Ausreden suchte, wer es noch gewesen sein könnte – ein Mitglied des Staff, Techniker, vielleicht sogar die Putzkolonne. Nein, er war sich sicher, dass es einer der Musiker gewesen war. Kai zog das kleine schwarze Notizbuch aus seiner Tasche und schlug die Seite auf, die den Inhalt der gestohlenen DVD beschrieb. "Die zweite Disc aus der Hülle ist auch weg", meinte er zu Aoi, der bis jetzt noch nichts erwidert hatte. "Abgesehen von dem Video vom Keller fehlen dem Buch nach noch Videos von Miyavi, Nao und Tora. Also besteht zumindest die geringe Chance, dass es der Täter auf einen von ihnen abgesehen hatte. Denn immerhin habe ich nicht aufgeschrieben, was sich auf der neuen DVD befindet und noch nicht einmal Nao weiß es. Er sollte es lediglich in Sicherheit bringen und einordnen, so wie wir es immer machen, seitdem wir von Videobändern darauf umgestiegen sind, gleich auf DVD aufzunehmen. Der Täter kann also nicht wissen, was genau darauf zu sehen ist." "Es sei denn, er hat gezielt danach gesucht." Aoi vergrub das Gesicht in den Händen und rutschte von der Wand hinab auf den Boden. "Denn jeder, der mit im Keller war, weiß, dass es dieses Band gibt und dass es irgendwo sein muss. Und jeder hätte einen guten Grund, es an sich zu nehmen ..." "Um was auch immer damit zu tun ..." Kai fuhr sich durch die Haare und überbrückte die kurze Distanz zwischen sich und Aoi, um neben ihm in die Hocke zu gehen. "Wenn wir Glück haben, taucht es nie wieder auf", meinte er mit beruhigender Stimme und streichelte dem anderen über die Wange. "Es kann ebenso gut schon lange vernichtet sein. Nicht nur du würdest diesen Tag am liebsten aus deiner Erinnerung streichen." Aoi lachte zynisch auf, doch dann schüttelte er den Kopf. Das Risiko, dass das Band noch existierte, war einfach zu groß. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was der Dieb damit bezweckte, doch allein der Gedanke daran, dass jemand die verfänglichen Aufzeichnungen seiner Folterung zu Gesicht bekommen konnte, ließ Übelkeit in ihm aufsteigen. "Ich kann nicht einfach still dasitzen und hoffen, dass es vernichtet wurde", brummte er leise und erhob sich schwerfällig. "Irgendjemand muss es haben und ich werde nicht eher Ruhe geben, bis ich die Gewissheit habe, dass es nicht wieder auftaucht. Ich will es mit eigenen Händen zerstören – und du wirst mir helfen, es zu finden!" Kai lächelte, als er die Entschlossenheit in Aois Blick und dessen angriffslustig geballte Faust sah, ehe er nickte und ihn in eine enge Umarmung zog. Seine Hände strichen beruhigend über den schmalen Körper des anderen, streichelten die Anspannung, die diesen überfallen hatte, hinfort, bis sie ruhig auf seiner Hüfte liegen blieben. "Keine Angst, ich werde dir natürlich helfen", flüsterte er in Aois Ohr und schob mit der Nasenspitze und paar schwarze Strähnen zur Seite, um seine Wange an Aois zu legen. "Leider ist jeder verdächtig, der wusste, dass die Aufzeichnung existiert. Wir können sie nicht einweihen. Ebenso Tora und Miyavi nicht, denn auch ihre Videos waren zu sehen. Nao können wir ausschließen, denn er hätte den Schrank nicht aufbrechen müssen. Und allen anderen, die nicht beteiligt waren, können wir auch nichts sagen, wenn wir den Inhalt verbergen wollen. Doch wir brauchen Hilfe. Zu zweit schaffen wir es auf keinen Fall ..." "Hilfe von wem?", hauchte Aoi leise und schloss die Augen. Bei jedem Wort stießen Kais Lippen sanft gegen sein Ohr, ließen kleine Schauer über seinen Rücken rieseln und auch jetzt, als sich der Mund des Drummers zu einem Lächeln verzog, ließ ihn die Bewegung unbewusst erzittern. "Oh, ich hätte da schon eine Idee", meinte der Brünette mit verschwörerischem Tonfall und entließ Aoi aus seiner Umarmung, um ihm in die dunklen Augen zu blicken. "Es könnte nicht schaden, eine weitere Person einzubeziehen. Denn wer weiß, vielleicht eröffnet uns das Möglichkeiten, an die wir bis jetzt noch nicht gedacht haben." Aoi runzelte misstrauisch die Stirn und blickte den anderen durchdringend an. Wenn Kai diesen Ausdruck auf dem Gesicht hatte, verhieß das nie etwas Gutes. Doch gerade jetzt konnte er nur auf ihn zählen. "Wer?", fragte er in böser Vorahnung und erbleichte, als Kais Grinsen noch ein Stück breiter wurde und er genau den Namen aussprach, den Aoi am liebsten im Zusammenhang mit jenem verhängnisvollen Tag für immer vergessen würde. "Uruha." Aois Augen wurden groß und er schüttelte ungläubig den Kopf. "Uruha? Ausgerechnet er? Woher wissen wir, dass nicht er das Video hat?", fragte er sichtlich nicht begeistert und hob abwehrend die Hände. "Der ist doch von allen am meisten verdächtig. Vielleicht hat er das Video und will mich irgendwann damit erpressen. Oder er ist pervers genug, es sich zum reinen Vergnügen immer wieder anzuschauen." Aoi wurde beinahe schlecht, als ihm die letzte Möglichkeit in den Sinn kam – eine Möglichkeit, die trotz ihres abstoßenden Charakters durchaus im Bereich des Vorstellbaren lag. Woher sollte er wissen, was in Uruhas Kopf vorging? Erst vergewaltigte er ihn, dann entschuldigte er sich und versicherte, dass ihm Aois Freundschaft über alles ginge, doch nun konnte er ihm noch nicht einmal in die Augen sehen und verschwand, sobald er ihn nur von weitem erblickte. Musste das ein normaler Mensch verstehen? "Denk nach", griff Kai Aois Gedanken auf, als habe er sie geahnt. "Nur so zwingen wir ihn dazu, sich mit dir zu beschäftigen. Er wird sicher nicht von selbst die Initiative ergreifen. Wir müssen ihm vor Augen führen, was er an dir verpasst und was nun mir gehört, damit er es will." Aoi hob eine Augenbraue, als er sah, wie erneut der intrigante Ausdruck auf Kais Gesicht erschien. Wie hatte er nur vorher übersehen können, welche Perfidität in dem hübschen Drummer steckte, die er mit seinem entwaffnenden Lächeln gekonnt zu verstecken wusste. "Du denkst, das funktioniert?", fragte Aoi zweifelnd, doch Kai nickte nur grinsend. "Oh ja, das wird es. Denn wir werden Uruha ein paar sehr interessante Momente bescheren." "Interessante Momente?" Aois Mundwinkel bogen sich zu einem Lächeln nach oben, als eine Flut von Bilden durch seinen Kopf geisterte, was sich Kai alles ausdenken konnte, um den Gitarristen ein wenig zu foltern. Immerhin war Kai nicht grundlos der Chef von the GazettE. Kreativität war schon immer seine Stärke gewesen und Aoi war mehr als nur gespannt darauf, was er sich für Uruha ausgedacht hatte. Denn dass der andere leiden sollte, darüber waren sie sich schon vor Tagen einig geworden. "Morgen ist die letzt Kostümprobe für das Hyena-Fotoshooting", begann Kai zu erklären. "Das heißt, er muss anwesend sein, ob er will oder nicht. Wenn wir ihm erklären, was auf dem Spiel steht, und er merkt, wie wichtig dir die Sache ist, wird er nicht lange zögern und uns helfen. Immerhin ist auch sein Ruf in Gefahr, wenn irgendwie an die Öffentlichkeit gerate sollte, was er mit dir getan hat. – Aber rein aus Vorsicht sollten wir vorher noch seine Wohnung durchsuchen." Kai grinste, als er Aois überraschten Gesichtsausdruck sah und beugte sich zu ihm, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken und dann verschwörerisch zuzuzwinkern. "Nur um sicherzugehen, dass er nicht doch unser Dieb ist. Und er muss ja nicht wissen, das wir da gewesen sind." ~*~ Der enge Flur war dunkel, nur schwach erhellt von der einzigen matten Glühbirne neben der Fahrstuhltür, deren Licht noch nicht einmal stark genug war, dass man die Wand am Ende des Ganges erkennen konnte, von dessen Seiten in regelmäßigem Abstand Türen abgingen. Keine Namen, nur dreistellige, nichts sagende Nummern zierten das dunkle Holz, das einmal in einem satten Grün lackiert gewesen war, inzwischen jedoch nur noch an einigen Stellen in der ursprünglichen Farbe glänzte. Der Rest war entweder abgebröckelt oder neu gestrichen worden, doch in der Düsternis war eh kein Unterschied zu erkennen. Aoi runzelte die Stirn, als ihn etwas auf dem Boden stolpern ließ, doch es war zu dunkel, um zu erkennen, was es war. Er hatte noch nie verstanden, wie Uruha in so einem Haus leben konnte. Zwar entsprach es dem normalen Durchschnitt japanischer Einzelwohnungen, doch jedes Mitglied von Gazette verdiente genug, um sich in einer besseren Nachbarschaft einzuquartieren. Doch Uruha zog es vor, in der Wohnung zu bleiben, die er auch schon bezogen hatte, als er sie sich in ihrer Indie-Zeit noch mit Reita teilen musste, um die Miete bezahlen zu können. Er meinte stets, dass er sein Geld lieber für andere Sachen ausgeben würde, und bei der offensichtlichen Vielfalt in Uruhas Garderobe und seiner allseits bekannten Sucht nach Computerspielen zweifelte Aoi auch nicht daran. "Wenigstens seine Lampe könnte er mal reparieren", brummte Aoi leise und Kai, der vor ihm lief, drehte sind grinsend um. "Beschwer dich nicht. Es gibt weder einen Portier, der uns gesehen hat, noch Videokameras oder Schlüsselkarten, wie sie in den neueren Gebäuden üblich sind. Und auch wenn du es nicht glaubst, gehört diese Gegend mit zu den sichersten in ganz Tokyo. Hier wird so gut wie nie eingebrochen – nun ja, abgesehen von heute." Aoi hob eine Augenbraue und musterte den Brünetten zweifelnd. So neugierig er auch war und so gerne er herausfinden wollte, ob Uruha der Dieb war, so sehr scheute er sich auch, in die Privatsphäre seiner Bandkollegen einzudringen. Selbst wenn Uruha nicht zu Hause war, würde er sicherlich merken, dass jemand in seiner Wohnung gewesen war, und wenn herauskommen sollte, dass er, Aoi, daran beteiligt gewesen war, dann konnte er sich auch von der letzten Chance verabschieden, bei dem schönen Gitarristen zu landen. Vielleicht hätte er dessen Angebot doch annehmen und ihn im weitesten Sinne ›vergewaltigen‹ sollen, denn je mehr er mit Kai Pläne schmiedete, um Uruha für sich zu gewinnen, umso stärker keimte die unterbewusste Angst davor auf, was geschehen würde, wenn dieser wirklich nicht mehr als ein Phantom war, dem er hinterherjagte, ohne es jemals zu fassen zu bekommen. Was, wenn Sex tatsächlich das Einzige war, was er von Uruha bekommen konnte? Und eines war sicher, die Chance, die er damals in seiner Wohnung gehabt und ausgeschlagen hatte, würde nie wiederkommen. "Wieso hast du eigentlich den Schlüssel zu Uruhas Wohnung?", fragte Aoi, als ihn das Geräusch der sich öffnenden Tür aus seinen Gedankengängen riss. Kai grinste nur und packte den Schlüssel zurück in seine Tasche, bevor er eine einladende Geste machte und die Tür hinter sich und Aoi schloss, nachdem dieser mit gemischten Gefühlen eingetreten war. "Einer muss schließlich dafür sorgen, dass ihr gut nach Hause kommt, anstatt nach einer durchgefeierten Nacht irgendwo in einer Straßenecke zu landen. Es hat schon seinen Grund, dass meine Telefonnummer bei den meisten von euch die erste Nummer auf der Notfallliste ist – und was für eine traurige Zusammenfassung es auch für die Versuche ist, den Grenzwert eurer Alkoholtoleranz zu steigern, es wurde nicht selten davon Gebrauch gemacht. Das solltest du mehr als alle anderen wissen." Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Aois Wangen, als ihm klar wurde, auf welche peinlichen Situationen Kai anspielte. Es war kein Geheimnis, dass er gerne trank, und manchmal verlor er im Getümmel der im hypnotisierenden Schwarzlicht rhythmisch zur Musik zuckenden Körper einfach den Überblick darüber, was er sich zumutete und wann es an der Zeit war, sich vom Alkohol zu verabschieden. Nicht nur einmal war er in seiner Wohnung aufgewacht, ohne sich zu erinnern, wie er dort hingekommen hat. Doch Kai, der der Einzige war, der den Zugangscode zu seiner Haustür kannte, hatte zu Aois Erleichterung stets darüber geschwiegen, was genau geschehen war. "Na dann mal los", meinte er ablenkend, sehr erleichtert über die Tatsache, dass das Zwielicht sein Erröten verborgen hatte, und tapste blind zur der Stelle, wo er den Lichtschalter vermutetet. Ein gleißendes Neongelb ließ ihn die Augen zusammenkneifen, als er ihn schließlich gefunden hatte, und erst nach einigen Sekunden hatte er sich genügend daran gewöhnt, um sich umzublicken. Er kannte Uruhas Wohnung, war schon oft hier gewesen, und je mehr er sie betrachtete, umso stärker wunderte er sich darüber, dass es der andere tatsächlich in einem halbwegs adretten Zustand zu den Bandproben schaffte, anstatt genauso chaotisch auszusehen, wie der Rest seines Lebens zu sein schien. Die Möglichkeiten, die ihm Schränke bieten konnte, schienen Uruha größtenteils unbekannt zu sein, stattdessen stapelten sich an allen Wänden Videospiele, Zeitschriften und zu Aois Erstaunen tatsächlich auch Bücher – alles fein säuberlicher überzogen von einer Schicht an bekritzelten Notenblättern und alten Setlisten, von denen Aoi keinen Schimmer hatte, wofür sie der andere noch brauchen könnte. Hilflos sah er sich um und seufzte schwer, als ihm der Blick ins Wohnzimmer ein ähnliches Bild bot. "Wenn wir hier etwas finden, dann gleicht das einem Wunder", meinte er wenig motiviert und blickte zu Kai, der ebenso begeistert wie er aussah. Scheinbar hatte auch ihr Bandleader nicht geahnt, welche Ausmaße Uruhas Unordnung annehmen konnte, wenn nicht ab und an jemand vorbeikam und nach dem Rechten sah. Und da sich die Band die meiste Zeit entweder bei Kai oder im Gebäude der PS Company traf, war er nicht gezwungen gewesen aufzuräumen. "Wenigstens merkt er nicht, wenn wir hier alles durchwühlen", versuchte er der Situation dennoch etwas Positives abzugewinnen und griff mit spitzen Fingern nach einer leeren Pizzaschachtel, die den Weg zur Küche versperrte. "Ich nehme das Wohnzimmer, du die Küche und das Schlafzimmer. Und versuch alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen." "Also alles einfach zurück auf dem Boden schmeißen." Aoi schüttelte den Kopf, bevor er sich schulterzuckend zur Küche wandte und das Licht anmachte. Zum Glück hatten sie die ganze Nacht Zeit, denn als sie Uruha das Haus hatten verlassen sehen, waren seine Haare gestylt, sein Gesicht geschminkt und seine Kleidung modisch auf dem letzten Stand gewesen, was stets ein zuverlässiger Indikator dafür war, dass der Gitarrist mindestens die nächsten 5 Stunden in irgendeinem Club verbringen und wenn überhaupt erst in den frühen Morgenstunden zurückkehren würde. Und die Wahrscheinlichkeit, dass er vorhatte, jemanden abzuschleppen und dann mit zu sich zu nehmen, schien in Anbetracht der vorherrschenden Zustände äußerst gering. Trotzdem war Aoi nicht sonderlich motiviert, als er den Lichtschalter betätigte und in die kleine Küche trat, in der es zu seiner Erleichterung nicht ganz so sehr danach aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Weder lagen irgendwelche Essensreste herum noch türmte sich Geschirr in der Spüle, aber vielleicht erschien es Uruha einfach zu viel Arbeit, die Pizza erst noch auf einen Teller zu legen, bevor er sie verspeiste. Nur Gott wusste, wie es der andere trotz allem schaffte, so schlank zu bleiben. Ein Poltern aus dem Wohnzimmer, das ihm verriet, dass Kai vermutlich über irgendeinen der Haufen gestolpert war, schreckte Aoi auf und erinnerte ihn daran, dass er langsam mit dem Suchen beginnen sollte. Schnell hatte er die wenigen Küchenschränke abgesucht und die Rückwände nach möglichen Verstecken abgeklopft, doch abgesehen von der Erkenntnis, dass Uruhas guter Geschmack bei Kleidung keinen Einfluss darauf hatte, welches Geschirr er sich kaufte, brachte ihm dies wenig. Auch der Kühlschrank war fast leer, so dass sich Aoi nach wenigen Minuten in das zweite Zimmer aufmachte, das Kai ihm zugewiesen hatte – das Schlafzimmer. Erst jetzt wurde Aoi bewusst, dass er noch nie in Uruhas Schlafzimmer gewesen war. Die kleine Deckenlampe tauchte den Raum in ein gedämpftes, leicht gelbliches Licht, und legte sich warm auf das Bett in der Mitte des Zimmers, das zu Aois Erstaunen relativ klein und scheinbar nur für eine oder zwei sehr schmale Personen konzipiert war. Er hatte eine Spielwiese erwartet, vielleicht sogar, dass der ganze Boden aus einer riesigen Matratze bestand, doch nicht einmal die rote oder schwarze Bettwäsche, von der er sich sicher gewesen war, dass Uruha sie besitzen müsste, war vorhanden. Ein schlichter weißer Bezug spannte sich über die einzelne Bettdecke und das kleine Kissen am Kopfende des Bettes, dessen Matratze einfach an der Wand endete – ohne Gitter oder andere Möglichkeiten, jemanden zu fesseln. Auch sonst wies nichts im Raum darauf hin, was Uruha leidenschaftlich gerne mit seinen Musikerkollegen praktizierte. Keine Haken an der Decke, keine Aufreihung von Spielzeugen im Regal, noch nicht einmal die obligatorische Tube Gleitgel, die selbst auf Aois Nachttisch zu finden war. Zu sagen, er wäre überrascht gewesen, wäre eine haushohe Untertreibung. Hätte Aoi es nicht besser gewusst, hätte er nie im Leben angenommen, dass tatsächlich Uruha hier schlief. Uruha, in dessen Kopf es nicht dreckiger, unanständiger und verdorbener zugehen konnte ... Ein Bild auf dem kleinen Schränkchen am Kopfende des Bettes zog Aois Aufmerksamkeit auf sich, und als er es in die Hand nahm und genauer betrachtete, konnte er sich einen überraschten Laut nicht verkneifen. Vorsichtig strich er mit den Fingern über die Glasscheibe und lächelte leicht, als die Erinnerung in ihm hochkam, wie das Bild entstanden war. Ruki grinste ihn breit aus der Bildmitte an, zwei Strähnen in den rot-schwarzen Haaren zur kleinen Teufelshörnchen in die Höhe gebogen. Neben ihm stand Kai, ebenso breit lächelnd und die rechte Hand zu einem Peace-Zeichen nach vorn gestreckt. Reita hatte die Lippen zu einer Grimasse verzogen, das Kinn in die Höhe gereckt und hielt stolz die Madara CD in der Hand, während er mit der anderen über Kais Kopf Hasenöhrchen machte. Aoi grinste bei dem Gedanken, wie Kai sich darüber aufgeregt hatte und Ruki den ganzen restlichen Nachmittag damit beschäftigt gewesen war, den Bandleader zu überreden, Reita seine Nasenbinde wiederzugeben, die ihm dieser schlichtweg von der Nase geklaut und anschließend verkündet hatte, sie als Geisel festzuhalten, bis er ein ordentliches Foto bekam. An der anderen Seite des Bildes standen Aoi und Uruha, die Augen weit aufgerissen und die Backen aufgeblasen, als wären sie zwei Kugelfische. Im Nachhinein hatte Aoi sich dafür verflucht, dass er sich tatsächlich in solch einer lächerlichen Pose hatte ablichten lassen, aber er konnte nicht leugnen, dass er sich immer wieder gern daran zurückerinnerte, wie viel Spaß sie gehabt hatten, als dieses Bild nach dem Fotoshooting für Nr. 666 entstanden war. Amüsiert musterte er Uruhas Haare, die sich dieser damals hatte versilbern lassen, und erinnerte sich an das Desaster zurück, als sie beim ersten Versuch anstatt silbern grün geworden waren und der Gitarrist sich standhaft geweigert hatte, vor dem nächsten Färbetermin seine Mütze abzunehmen. Uruhas Arm lag lose auf seiner Schulter, zog ihn weiter in die Bildmitte, und Aoi konnte es sich nicht verkneifen, sich zu fragen, ob er damals auch schon so für den anderen empfunden hatte. Sie wirkten wie eine kleine Familie, glücklich über den Erfolg und stolz auf sich selbst, dass sie es so weit gebracht hatten. Aoi hatte beinahe vergessen, dass es dieses Bild überhaupt gab, und es schon seit Jahren nicht mehr angesehenen. Umso mehr erstaunte es ihn, dass es für Uruha eine so große Bedeutung zu haben schien, dass er es sogar einrahmte. Und doch ... die glückliche Zeit von damals schien vorüber zu sein. Nun war alles viel komplizierter, selbst der unbeschwerte Umgang miteinander war nicht mehr in der selben Form möglich. Und als sei dies nicht genug, verdächtigte er Uruha nun auch noch, das Video gestohlen zu haben. Aoi biss sich auf die Unterlippe, als plötzlich Schuldgefühle in ihm aufstiegen, und stellte das Bild zurück an dessen Platz. Mit einem Mal wünschte er sich, dass er das Geheimnis seiner Bandkollegen niemals erfahren hätte. Er würde Uruha weiterhin aus der Ferne beobachten und mit ihm einen trinken gehen können, ohne zu fürchten, angekettet an irgendeiner Wand zu enden, wenn er zu viel Alkohol im Blut hatte, um sich zu wehren. Das Video würde nicht existieren und er müsste nicht mit der Gewissheit leben, dass es vermutlich von einem seiner Freunde entwendet worden war. "Hast du schon was gefunden?", schreckte ihn Kais Stimme aus seinen Gedanken, und Aoi verzog unangenehm berührt das Gesicht, als er spürte, dass er beim Eintreten des anderen zusammengezuckt war. Doch zum Glück schien Kai dies nicht bemerkt zu haben. Langsam schüttelte er den Kopf und betrachtete den Brünetten, der seufzend eine Hand in die Seite stemmte und sich mit der anderen durch die Haare fuhr. "Ich habe auch nichts gefunden. Wenn man in diesem Chaos überhaupt etwas finden kann", fuhr der Drummer fort und ließ seinen Blick über den großen Paravan aus Bambusholz an der gegenüberliegenden Seite des Zimmers schweifen, hinter dem Uruha seine Kleidung aufbewahrte. "Ich habe selbst seine Videospiele durchsucht, doch entweder er hat es sehr gut versteckt, oder es ist schlichtweg nicht da." Aoi nickte abwesend und verkniff sich den Kommentar, dass er das Schlafzimmer noch überhaupt nicht durchsucht hatte. Es kam ihm immer unwahrscheinlicher vor, dass Uruha das Video hatte. Sein Blick fiel erneut auf das Foto und Kai blies die Backen auf, als er sah, was Aois Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. "Verdammter Reita!", murmelte er verärgert, bevor er näher trat und auf einmal grinsen musste. "Ich hab ihn zweimal um den Block gejagt, als die Bilder gekommen sind. Was denkst du, wie fertig ich danach war! Dabei müsste ich als Drummer die beste Kondition von uns haben." Er blickte zu Aoi und wurde übergangslos ernst, als er dessen abwesenden Gesichtsausdruck sah. "Woran denkst du?", fragte er und strich dem Gitarristen eine schwarze Strähne aus der Stirn. Dieser lächelte wehmütig und schüttelte dann den Kopf, als könne er selbst nicht genau fassen, was er in diesem Moment dachte. "Irgendwie ist es nicht richtig, was wir machen", meinte er und senkte den Blick auf seine Schuhe. "In Uruhas Wohnung einbrechen?" Kais Stimme klang belustigt, doch Aoi wusste, dass der andere dies nur tat, um ihn aufzuheitern. So war er immer, wenn er spürte, dass es jemandem nicht gut ging. Kai schien es nicht ertragen zu können, wenn andere Menschen sich Sorgen machten, und stets versuchte er sie mit seinem entwaffnenden Charme wieder zum Lächeln zu bringen. Auch diesmal konnte Aoi nicht verhindern, dass sich seine Mundwinkel leicht nach oben bogen, doch er schüttelte trotzdem den Kopf. "Nein, ich meine alles. Der ständige Sex miteinander, das macht uns irgendwann noch kaputt. Wir sehen ja, was dabei herauskommt. Es macht nur Probleme, wir verdächtigen einander gegenseitig und spielen uns etwas vor. Damals war alles noch viel einfacher ..." Aoi seufzte tief und ließ sich schwerfällig auf Uruhas Bett fallen und auf den Rücken sinken, bevor er die Augen schloss und die Arme von sich streckte. Einen Moment lang sog er den Geruch der Bettwäsche ein, Uruhas Geruch, und hätte sich am liebsten selbst für diese lächerliche Geste ausgelacht. Er spürte, wie die Matratze nach unten ging, als sich Kai darauf niederließ, und nur Sekunden später glitt die weiche Hand des Drummers beruhigend über seinen Schopf und strich langsam durch seine Haare, über seine Stirn, seine Wange hinab bis auf den Hals, um dann ihren Weg von Neuem zu beginnen. "Es bringt nicht nur Schlechtes", drang die Stimme des Brünetten leise an sein Ohr und Aoi wunderte sich kurz über ihren ungewöhnlichen Tonfall. "Immerhin sind Ruki und Reita ein Paar geworden ... Und ich sorge dafür, dass du bekommst, was du willst ... Du wirst schon sehen, dass alles gut wird ..." Aoi seufzte schwer, doch obwohl er selbst wenig Hoffnung hatte, brachten ihn Kais Worte dazu, ihm zumindest in diesem Augenblick Glauben zu schenken. Die Hand des anderen beruhigte ihn, schickte ein warmes Gefühl durch seinen Körper, und ehe er es sich versah, suchten seine Finger nach Kai, glitten über dessen Arm hinauf zu seinem Oberkörper, auf den schlichten Strickpulli, durch welchen man deutlich die Muskeln spüren konnte, die sich der andere hinter seinem Drumset erarbeitet hatte. Kais Wärme schien auf ihn überzugehen, bahnte sich ihren Weg durch seine Fingersitzen in seinen Körper und legte sich wie ein warmer Schleier um seinen Geist, während die leichten Geräusche seines und Kais Atems alles waren, was Aoi noch hörte. Er spürte, wie sich die Matratze bewegte, als der Drummer sein Gewicht verlagerte und sich über ihn beugte, doch obwohl er ahnte, was dieser vorhatte, hielt er ihn nicht auf. Seine Lippen öffneten sich leicht, während er die Augen weiter geschlossen hielt, nicht wissend, was er wollte, doch ebenso nicht willens, den Augenblick zu zerstören. Und als sich Kais Lippen federleicht auf die seinen legten, glaubte er für einen Moment, das Atmen zu vergessen. Sein Rücken bog sich dem anderen ohne sein Zutun entgegen, während seine andere Hand nach oben griff und sich in Kais Nacken legte, um ihn näher an sich heranzuziehen. Er spürte die Unentschlossenheit in dem Drummer, spürte, wie er nicht wusste, wie er Aois Reaktion einordnen sollte, doch ebenso spürte er, dass sich Kai nicht von ihm lösen wollte. Seine Lippen begannen sich gegen Aois zu bewegen, zuerst vorsichtig, dann mutiger, doch trotzdem schien es Stunden zu dauern, bis er seine Zunge langsam über die Lippen des Gitarristen gleiten ließ und um Einlass bat. Aois Herz raste gegen seinen Brustkorb, als er seinen Mund ein Stück weiter öffnete, gelähmt von den unbekannten Emotionen, die ihn durchströmten. Kais Kuss war langsam, sinnlich, unbekannt und gleichzeitig vertraut, doch auf eine seltsame Art und Weise angsteinflößend. Aoi konnte das Gefühl nicht zuordnen. Er wagte kaum, sich zu bewegen, obwohl ihn die Spannung in seinem Inneren förmlich dazu zwang. Was tat er gerade?! Er küsste Kai! Erneut ... Und wieder war es so plötzlich geschehen, dass er es sich nicht erklären konnte. Doch er wollte es nicht beenden, wollte nicht, dass Kais schmeichelnde Zunge aus seinem Mund wich und die samtigen Lippen verschwanden, die ihm die Luft zum Atmen stahlen. Die Sanftheit des Kusses war beinahe mehr, als er ertragen konnte. Sie schmeckte süß, gleichzeitig herb, linderte etwas in ihm, das seit Tagen brannte, und ließ ihn vergessen, weswegen er Uruhas Wohnung betreten hatte. Er wollte nichts mehr. Er wollte nur noch Kai. Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle, als er den Kuss intensivierte und die Fingernägel in den Rücken des anderen krallte, bevor sich seine Hand hinabschob und auf eine der festen Pobacken legte. Er wollte nicht mehr denken, nur noch spüren ... Was auch immer Kai ihm geben würde, er würde es nehmen. Dessen Hand grub sich in Aois schwarze Strähnen, als er sich plötzlich von ihm löste, doch nur Sekunden später waren seine Lippen wieder auf Aois und drängten ihn hungrig in die Kissen, so dass dieser überrascht nach Luft schnappte. Dies war nicht einmal annähernd wie der Kuss, den sie vor einigen Minuten begonnen hatten. Mit einem Mal waren Kais Hände überall auf seinem Körper, glitten über seine Seiten, zogen ihn an sich, während sich der schwere Leib des Drummers auf ihn lehnte und ihn nach unten drückte. Doch Aoi störte es nicht. Alles ging so schnell, überrumpelte ihn vollkommen. Sein Kopf kippte in den Nacken, als Kais Lippen zu seinem Hals wanderten und sich daran festsaugten, während er mit der einen Hand unter Aois Rücken fuhr und diesen in die Höhe bog. "Aoi ...", flüsterte er leise und dieser erzitterte, als er Kais Stimme hörte, die überhaupt nicht mehr nach ihm klang. Sie war rau, dunkler als sonst und voller Verlangen, wie er sie noch nie gehört hatte. Was auch immer in den letzten Sekunden geschehen war, es schien die Barriere der Selbstbeherrschung des Drummers gebrochen zu haben. Er fühlte, wie sein Shirt nach oben geschoben wurde und ein Schauer rieselte seinen Rücken hinab, als sich Kais Fingernägel in seine nackte Haut gruben, ehe seine Beine mit sanfter Gewalt auseinander gedrückt wurden und Kai sich dazwischen sinken ließ. Aoi glaubte das Bewusstsein zu verlieren, als ihm sämtliche Luft aus den Lungen gepresst wurde, doch er wusste, dass es nicht an Kais Gewicht lag, sondern an dem Gefühl, das ihn mit einem Mal zu überrollen schien und jeden Gedanken an Gegenwehr noch vor seiner Entstehung abtötete. Es war wie damals, wie in seiner Wohnung unter der Dusche. Etwas ließ ihn kopflos werden, vergessen, dass er Uruha wollte, und zog ihn zu Kai. Es schien beinahe so, als hätte sich etwas in ihnen in der Woche angestaut, in der sie weg gewesen waren und sich nicht einmal mehr als unbedingt nötig berührt hatten. Und nun brach es ungehemmt heraus, als habe es nur auf einen kleinen Anstoß gewartet. Aoi konnte es nicht fassen, nicht begreifen, doch er wollte es auch gar nicht. Seine Hände wanderten ziellos über den Rücken des anderen, zerrten an dessen Pullover und schoben ihn in die Höhe, während sich seine langen Beine um Kais Hüfte wickelten und ihn an sich zogen. Seine Lippen flogen auseinander, als sich Zähne in seinen Hals senkten, doch nur Sekunden später glitt eine feuchte Zunge über den Biss und ließ ihn aufseufzen, bevor etwas in Aois aussetzte und er Kais Kopf beinahe grob zu sich zog, so dass ihre Zähne kurz zusammenstießen, bevor sich ihre Lippen erneut trafen und sie in einem Kuss versanken, der alles, was sich bis jetzt in Aois Kopf befunden hatte, einfach auslöschte und durch einen Nebel an Emotionen ersetzte, der ihn ganz trunken machte. Sein Körper presste sich an den des Drummers, seine Hände rissen an dessen Pullover, zerrten ihn nach oben, während er bei jeder Berührung erbebte, als sei sein Leib ein ausgehungertes Biest, das sich nach Kontakt verzehrte. Er wagte es nicht, die Augen zu öffnen, wollte den Ausdruck nicht sehen, mit dem Kai ihn musterte. Er wollte ihn nur spüren, seine weichen Lippen, seine feuchte Zunge, die in seinem Mund gegen die seine kämpfte, wollte seine Stimme hören, wie sie seinen Namen stöhnte, bis er nicht mehr denken konnte. Er fühlte, wie Kai sich von ihm löste und ihre Lippen beinahe brutal auseinander riss, doch nur Sekunden später war er wieder auf ihm und drückte ihn in die Matratze von Uruhas Bett. Aoi stöhnte erregt auf, als seine Hände über entblößte Haut glitten, über nackte Schultern hinauf zu Kais Nacken, bevor er ihn erneut zu einem Kuss zu sich zog, die Kleider an seinem Leib dafür verfluchend, dass sie den Kontakt von Haut zu Haut verhinderten. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, bäumt er sich auf und warf sich mit dem anderen herum, so dass er auf seinem Becken saß und ihn nach unten drückte. Beinahe noch im selben Moment zerrte er sich sein Shirt über den Kopf und warf es achtlos zur Seite, bevor er zum ersten Mal seit Minuten die Augen öffnete und Kai direkt anblickte. Der Ausdruck in den beinahe schwarzen Augen verschlug ihm die Sprache und schickte einen heißen Blitz durch seinen Körper direkt zwischen seine Beine. Kais Lider waren beinahe geschlossen, nur durch winzige Spalte konnte Aoi die Iriden erkennen, die im gedämpften Licht gefährlich funkelten, als gehörten sie einem Raubtier, das sich jeden Augenblick auf ihn stürzen könnte. Die delikaten Lippen waren halb geöffnet, glitzerten verführerisch von ihrem Kuss und waren röter als sonst, wie auch Kais Wangen und sein Oberkörper, der sich schwerfällig hob und senkte, als würde er sich mit aller Kraft zügeln, um nicht sofort über Aoi herzufallen und ihn wieder auf den Rücken zu werfen. Doch in seinen Augen züngelte nicht nur das gierige Feuer, das Aoi auch immer stärker in sich aufflammen spürte. Dort war noch etwas anderes, etwas Tieferes, das der andere nur mühsam unterdrücken konnte, bevor er die Augen gänzlich schloss und sich aufbäumte, um nach Aois Lippen zu schnappen, die sich ihm willig darboten. Für einen kurzen Augenblick wurde diesem klar, was sie gerade taten, dass sie sich auf Uruhas Bett in Uruhas Wohnung küssten und halbnackt aneinanderpressten, wo dieser jederzeit wiederkommen könnte, doch dann war der Gedanke auch schon wieder verschwunden, als Kais Hände über seinen entblößten Oberkörper glitten und ihn an sich zogen. Das Gefühl von heißer Haut an der seinen ließ Aoi die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzustöhnen. Der Hunger in ihm schien immer größer zu werden, unterwarf ihn ebenso wie Kais Küsse und ließ ihn nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden, sich zu wehren, als sich dessen Hand unter den Bund seiner Hose schob und sich Fingernägel in seine Pobacke krallten. Er keuchte überrascht und errötete unter dem heißen Impuls, den ihm Kais Berührung zwischen die Beine jagte, bevor seine Händen beinahe von selbst zu seinem Hosenstall wanderte und den Gürtel öffneten. Er hob die Augen und sah, wie Kai ihn gefährlich anfunkelte, bevor ihn der Drummer herumwarf und auf den Rücken pinnte. Seine Hände zerrten den Stoff von Aois Hüfte, schoben die Jeans hinab bis zu seinen Kniekehlen, doch um sie ihm gänzlich auszuziehen schien ihm schlichtweg die Geduld zu fehlen. "Ich will dich ...", hauchte er gegen Aois vom Küssen angeschwollenen Lippen und dieser konnte nur nicken, als es in seinem Kopf zu rauschen begann. In seinen Lenden sammelte sich immer mehr Hitze, verdrängte jegliche Hemmung und auch noch den Rest Rationalität, der ihm geblieben war. Kais Hand schob vorsichtig den Bund seiner Shorts nach unten, während sich seine Lippen auf Aois rechte Brustwarze senkten und an ihr saugten, so dass dieser unterdrückt stöhnte, bevor Kai mit einem Mal von ihm zurückzuckte, als habe er sich verbrannt. "Scheiße", fluchte er und sprang auf die Beine, um ihre Kleider vom Boden aufzuraffen und Aoi in die Höhe zu ziehen, der überhaupt nicht begriff, was vor sich ging. In seinem Kopf schien ein Sturm zu toben, wirbelte alles durcheinander und hinterließ nur Chaos, bis ihn mit einem Mal ein lautes Poltern aus dem Flur zusammenzucken und begreifen ließ, was Kai so in Panik versetzt hatte – Uruha war zurück. Und wenn er sie finden würde ... "Beeil dich!", zischte Kai leise an sein Ohr, und erst die schneidenden Worte rissen Aoi aus der Starre, in die er einen Moment gefallen war. Hastig zerrte er seine Hose nach oben und schloss den Reißverschluss, bevor er die Bettdecke glatt strich und sich von Kai hinter den Paravan ziehen ließ, der Uruhas Kleiderständer verdeckte. Mit angehaltenem Atem lauschte er auf die Geräusche im Flur, halb betend, dass er sich nur verhört hatte, bis es ihn wie ein Stromschlag durchzuckte, dass all ihre Bemührungen, sich zu verbergen, sinnlos waren. Sie hatten vergessen, das Licht zu löschen. Sein Kopf zuckte zu Kai herum und ein Blick in dessen Gesicht machte ihm klar, dass sich dieser ihres Fehlers ebenso bewusst war wie er. Und selbst wenn sie das Licht nicht angelassen hätten ... die Wohnungstür hatten sie nach ihrem Betreten nicht wieder abgesperrt. Selbst der dümmste Idiot würde merken, dass jemand in sein Heim eingedrungen war. "Scheiße", hauchte Aoi und erbleichte, als sich die Tür zum Schlafzimmer öffnete, und verkrampfte seine Finger in Kais Arm. Er wollte sich sein Shirt anziehen, doch er war wie gelähmt. Der Paravan versperrte den Blick zur Tür, doch wer außer Uruha konnte es sein? Sie hatten die Zeit vergessen, waren unvorsichtig gewesen. Wer wusste, wie lange sie auf dem Bett gelegen hatten und ... Aoi schluckte trocken, als die Person, die das Schlafzimmer betreten hatte, einen Laut von sich gab, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die aberwitzige Hoffnung, dass es jemand anderes als Uruha sein könnte – ein Einbrecher, ein Hausbewohner, irgendwer ... – zerplatzte wie eine Seifenblase. Es war eindeutig Uruhas Stimme. Und wenn er sie so finden sollte, würde er sie töten. ******* Oh, ohhh~ Das könnte böse werden. Was Uruha wohl sagt, wenn er die beiden "Einbrecher" in seiner Wohnung findet? tbc...... WER MIR EIN KOMMI SCHREIBT BEKOMMT EINE INFO-ENS BEI NEUEN TEILEN!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)