Don't let me fall asleep... von Ikeuchi_Aya (Aku x Roku) ================================================================================ i can't stand by your side -------------------------- It's done.... ~ Puh... ich hätte nicht gedacht, dass ich solange brauchen würde, um dieses Kapitel fertig zu schreiben. Und dabei ist es noch nicht einmal das längste, sondern beschränkt sich auf die üblichen neun A4 Seiten... O___o" Daher entschuldigung für die unverständliche Wartezeit. Ich bin nicht vollkommen mit diesem Kapitel zufrieden, werde es bei Zeiten noch einmal Korrekturlesen. Daher bitte ich, Fehler zu verzeihen, weil ich nicht wollte, dass ihr noch länger warten müsst, als ohnehin schon, nur weil ich es nicht auf die Reihe bekomme, noch zwei weitere Male über zu lesen... XD Somit sind wir bei Version 2.0! *lach* Nun.... ein großes Dankeschön an die fleißigen Kommentatoren unter euch und auch vielen vielen Dank für die Favos! ^___^ (@s aus formellen Gründen wieder im Anschluss^^) _-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_ Chapter VI: i can’t stand by your side [Roxas - Axel] Es war immer noch früher Morgen, als ich das erste Mal meine Augen öffnete. Einige kleine Sonnenstrahlen hatten mir ins Gesicht gekitzelt und so war es mir nicht mehr länger möglich gewesen, einfach nur liegen zu bleiben und zu schlafen. Verplant blickte ich zur weißen Zimmerdecke hoch und musste erst einmal überlegen, wo ich genau war. Denn der Fakt, dass hier keine Deckenbeleuchtung existierte, ließ mich eindeutig darauf schließen, dass ich mich nicht in meinem Zimmer befand. Aber irgendwie hatten sich auch die Erinnerungen an die letzten Stunden weit von mir verabschiedet und ich musste wirklich krampfhaft nachdenken, warum ich mich eben nicht bei mir Zuhause sondern… ja, wo befand ich mich? Schließlich machte es Klick. Klar, ich war bei Axel. Einmal erleichtert ausatmend wollte ich mich schon wieder auf die Seite drehen und noch einmal für ein paar Minuten vor mich hindösen, als mich etwas schlagartig hochfahren ließ. Warum verdammt noch mal war ich bei Axel?? Was war geschehen? Hatte ich wieder irgendeine dieser Phasen gehabt, weshalb ich mich beim ihm ausheulen musste? Ich legte mir die Hand an meine Stirn, überlegte angestrengt, was bis jetzt alles passiert war. … Zu viel. Eindeutig. Ich konnte mich nicht einmal die gröbsten Ereignisse erinnern. Dabei hatte ich eigentlich ein verdammt gutes Gedächtnis. Einen Schmollmund ziehen, rieb ich mir kurz über die Augen, als ich plötzlich neben mir das Bettzeug rascheln hörte. Direkt ein bisschen zusammenzuckend, wandte ich mich schließlich dem Rascheln zu, warf nun einen musternden Blick zu dem immer noch friedlich schlafenden Axel, der sich gerade auf die Seite gedreht hatte und mir somit den Rücken zeigte. Meine Augen verfestigten sich auf seine Silhouette, wurden leicht starr. Also alles… wie immer… ganz genauso, wie sonst auch… Gerade als ich mich noch einmal umdrehen und schlafen wollte, geriet mir ein Handtuch ins Blickfeld. Ein großes, weißes Handtuch, leicht zusammengeknüllt auf den Boden liegend. Wie die Unschuld selbst. Hinzu kam ein zweites, wenn ich etwas weiter nach links sah. Auch weiß, auch groß, auch so… unschuldig. Und dann waren da noch... Wasserspuren auf dem Boden. Weniger unschuldig… Schlagartig wurde mir wieder bewusst, was eigentlich passiert war. Ich glaube, noch nie in meinem Leben schoss mir so plötzlich das Blut in den Kopf wie in diesem Moment, so dass sich alles um mich herum zu drehen begann und ich beinahe schon Sterne sah. Gestern Abend… Ich hatte mich mit Axel versöhnt gehabt… und wie ich das hatte… erst… diese vielen süßen, leidenschaftlichen Küsse, die ihre Spuren auf meinen Körper hinterlassen hatten, dann die verdammt heiße… Dusche die nicht nur meinen Kopf zum Kochen gebracht hatte. Und letzten Endes… sind wir hier gelandet… Im Bett. Miteinander. Resignierend senkte ich den Kopf, schluckte etwas, versuchte erst einmal richtig zu kapieren, dass ich bis vor ein paar Stunden noch mit einem Kerl, nein, nicht mit irgendeinem Kerl, sondern mit Axel geschlafen hatte… Wir beide… miteinander… Ich kratzte mich leicht am Hinterkopf, musste versuchen, nicht noch einmal daran zu denken. Denn ganz ehrlich… Axel hatte es wirklich schnell geschafft, mich derart… zu… erregen… Keine weiteren Einzelheiten! Ein bisschen verträumt blickte ich zu dem Rothaarigen, der immer noch in derselben Position schlief wie vor einer halben Minute. Ich schluckte etwas. Es war irgendwie immer noch unvorstellbar, wie nah wir uns gestern Nacht gekommen waren, wie gefühlvoll Axel mit mir umging und vor allem… wie sehr er es genossen hatte… Mir klang seine leicht heisere Stimme immer noch im Ohr und ich musste mich leicht schütteln, um wieder einen klaren Kopf bekommen zu können und nicht erneut… zu entflammen. Ja, es war wirklich ein Erlebnis… der besonderen Art gewesen. Eines, dass ich noch nie zuvor spüren durfte, welches ich vorher noch nie durchlebt hatte und welches mir noch mehr Sicherheit in den Gefühlen zu Axel gab, als zu vor. Konnte man einem Menschen noch mehr verfallen? „Guten Morgen…“, führte mich seine Stimme auf einmal wieder zurück ins eigentliche Leben. Erschrocken signalisierte ich, dass er mich leicht grinsend anschaute, allerdings mit einer Herzenswärme in den Augen… „Morgen“, gab ich murmelnd zurück, senkte peinlich berührt den Kopf. Axel setzte sich langsam auf, wobei ihm die Decke bis zur Hüfte runterrutschte. Argh~ das war gemein… Mein Gegenüber schien den Grund für meine Verlegenheit gar nicht so recht zu bemerken, rückte nun näher zu mir, so dass er etwas vorgebeugt vor mir saß und mich mit einem leicht verführerischen Blick anguckte. Wie automatisch kam auch ich ihm näher und schon nutzte Axel seine Chance und gab mir einen kurzen, aber äußerst zärtlichen Kuss auf den Mund. Ihn ein bisschen perplex anstarrend, hörte ich ihn lachen, guckte dadurch nur noch bedröppelter, als ich es ohnehin schon tat. „Wirklich süß.“ Ich erwiderte nichts, starrte nur ein wenig vor mich her, bis Axel mir schließlich sanft gegen die Stirn schnipste. „Hey, alles klar?“ „Klar…“ Vermutlich war meine Antwort nicht gerade überzeugend und ich konnte mir auch schon denken woran es lag: Ein abgequältes schiefes Lächeln, Augen, die genau das Gegenteil vermuten ließen… und das alles, obwohl ich selbst der Meinung war, dass wirklich alles in Ordnung war. Konnten einem die eigenen Gefühle wirklich so sehr überlisten? Nein, das konnte nicht sein. Ich fühlte mich wohl in Axels Nähe. Ich verlor mich in seinen Augen, sein Lächeln. Ich hatte mich Hals über Kopf in ihn verliebt. Natürlich hatte ich das! Seufzend strich er mir kurz durch die Kopf, lächelte mir aufmunternd zu und schwang sich schließlich aus dem Bett. Sich die Klamotten aus dem Schrank zusammensuchend beugte er sich noch einmal zu mir herunter: „Ich bin duschen.“, flüsterte der Rothaarige in mein Ohr, hoffte wohl doch noch etwas mehr als dieses seltsame Lächeln aus mir entlocken zu können, doch erwiderte ich seine Aussage nur mit einem weiteren nichtüberzeugenden Nicken. Kaum war Axel im Bad verschwunden, ließ ich mich langsam in den unter meinem Körper raschelnden Bettbezug zurücksinken, blickte zur Decke, dann auf das weiße Laken, auf dem ich lag. Sanft strich ich über den Stoff, der von der gestrigen Nacht immer noch ein wenig zerknittert war. Die Spuren von unserem gestrigen Abenteuer. … Sollte ich jetzt nicht eigentlich glücklich sein? So richtig glücklich? Ich meine… ich konnte gestern mit dem liebsten Menschen zusammen sein, konnte dessen zärtlichsten Berührungen verspüren, durfte erleben, wie es war, wenn sich zwei Körper aus Liebe vereinten, hatte selbst jede seiner Emotionen mitgefühlt und er wohl auch die meininge, und… war neben ihm am nächsten Morgen aufgewacht. So wie es sein sollte… Warum war ich dann nicht glücklich? Irgendwas lief hier schief… lief nicht so, wie es sein sollte… Ich spielte direkt schon mit dem Gedanken mich einfach anzuziehen und abzuhauen, während Axel unter der Dusche stand. Gab allerdings zwei Probleme: Erstens hingen meine Klamotten inzwischen im Bad über der Heizung und zweitens würde Axel mich überall finden! Das wusste ich einfach! Im übrigen wäre es nicht fair… und ich hatte auch nicht den Mut dazu, wenn man es überhaupt Mut nennen könnte feige die Flucht zu ergreifen. Ich setzte mich wieder auf, seufzte und beschloss dann, erst einmal die Fenster zu öffnen, damit ein bisschen Morgenluft hinein kam. Eine ganze Weile blieb ich am offenen Fenster stehen, sah, wie sich der Himmel von einem warmen Gelbrot in ein frisches Blau färbte, wie ein paar Vögel umherflogen, beinahe direkt schon Fange miteinander spielten. Mit einem tiefen Atemzug ließ ich die kühle frische Luft in meine Lunge vordringen, schloss für einen Moment die Augen. Frei wie ein Vogel… Ich hatte mich auch frei gefühlt, als mich Axel so geliebt hatte, mir die Sicherheit gab, die ich noch nie vorher bekommen hatte. Mich einfach mit seiner Wärme umschlossen und festgehalten hatte… „Hey, wird’s dir nicht langsam zu kalt?“, ließ mich Axels Stimme im nächsten Augenblick aufschrecken. Ich drehte mich leicht irritiert um, sah wie dicht Axel bereits neben mir stand. Genau wie gestern. Wieder ein Handtuch um die Hüfte und ein zweites um den Nacken gelegt. „Geht schon“, erwiderte ich nur leise, wandte mich wieder dem schönen Himmel zu. Axel schien ein wenig zu lächeln und stützte sich mit einer Hand auf dem Fensterbrett ab. „Was fasziniert sich denn so an diesen Himmel?“ „Einfach alles.“ „Verstehe.“ Wir standen einfach nur eine Weile so da, beobachteten das Geschehen in dem blauen Gewölbe, sahen, wie die Wolken über uns vorbeizogen und genossen sichtlich die Stille, die sich aufgebaut hatte. Ich spürte, wie mich Axel nachdenklich von der Seite anblickte. Anscheinend machte er sich wieder Sorgen um mich. Kein Wunder. „Roxas… ist wirklich alles in Ordnung?“ Ich antwortete zunächst nicht, schaute nur langsam zu ihm. Aussage genug, dass nichts mit Ordnung war… „Dachte ich mir…“, flüsterte er, musste beinahe schon lächeln. Was sollte dieses Lächeln? Es wirkte auf mich, als wollte er damit sagen „War klar, dass du mir nichts sagst“. „Machst du dir… wegen irgendetwas Sorgen oder… liegt es an gestern Nacht?“ „N-Nein, daran liegt es nicht!!“, kam es wie aus der Pistole geschossen, „Daran liegt es bestimmt nicht!“ Ich wusste nicht warum, aber so schnell diese Frage kam, wollte ich auch, dass sie wieder verging, einfach ad acta gelegt wurde. Er sollte jetzt bloß nicht denken, dass es mir missfallen oder ich Zweifel haben könnte. Das war alles vollkommen okay gewesen! Doch hatte ich Letztere nicht sogar? Warum sonst machte ich mir solche Gedanken, ob es richtig war, was wir getan hatten oder nicht? Warum fiel es mir sonst so schwer wie nie zu lächeln? Axel schaute nun nicht minder skeptisch als vor meiner Antwort. Kein Wunder. Hätte ich wohl auch gemacht. Wenn ich nicht sogar ausgerastet wäre. Erwartet man nicht sogar, dass der andere, der einen liebt, von seinen Problemen erzählt? Dem anderen vertraut und sich helfen lässt? Womöglich… genau wie… jetzt. „Lass uns frühstücken!“, meinte er schließlich nur knapp und verließ das Zimmer. Ich seufzte leise, lehnte das Fenster ein wenig an und folgte ihm schließlich. Es war so still wie selten zwischen uns. Die einzigen Themen, die wir hatten, waren die Fragen, ob der eine vielleicht mal das Glas Marmelade haben könnte. Oder die Kaffeekanne. Ansonsten nichts. Das hier hatte fast schon Ähnlichkeit mit der bekannten Fahrstuhlsituation. Wenn man in einem kleinen Raum mit vielen Menschen eingeschlossen war, nicht wusste, was man sagen sollte, eigentlich besser einfach nur vor sich hinschwieg und zu Boden guckte. Und die Zeit nur in einem Zehntel der normalen Dauer vorüber zu gehen schien. Beinahe genau so. Immer wieder guckte ich unsicher zu Axel rüber. Er wirkte zerknirscht, irgendwie leicht beängstigt und gleichzeitig… wütend. Man merkte Letzteres nicht nur daran, dass er auf einmal laut fluchte, als ihm das Messer runterfiel. „Axel?“, fragte ich in dem Moment, als er sich runterbückte, um das Besteck wieder aufzuheben. Vermutlich keine so gute Idee. „Was- Autsch!!“ Abermals fluchend hielt er sich den Hinterkopf. Mit Karacho war er gegen die Tischkante gestoßen, als er sich wieder aufrichten wollte. Schmerzhaft verzog er das Gesicht, rieb sich ein wenig die Stelle, an der er sich gestoßen hatte. „Ähm… alles okay?“ „Ja, klar! Was ist?“ Ich zuckte ein wenig zurück. Es bereitete mir fast schon Angst, dass er mir gegenüber so aggressiv auftrat. Vermutlich war man immer etwas geschockt, wenn man am anderen eine Seite entdeckte, die weniger dem Ideal entsprach, das man vor Augen hatte. „S-Schon gut…“, gab ich äußerst leise von mir, starrte auf meinen Teller, „Schon gut…“ Wieder ein Schweigen. Warum konnten wir nicht wie alle anderen auch, miteinander reden? Einfach klären, was hier so falsch lief? Sagen, was uns nicht passte? Gestern Nacht waren wir uns so nach wie noch nie, haben immer mal wieder gelacht, hatten so schöne Stunden zusammen verbracht und nun… verhielten wir uns beinahe wie ein verbittertes Ehepaar, das wohl seit 30 Jahren kein Wort mehr miteinander gewechselt hatte! „Willst du nicht irgendwas essen?“ War dieser Unterton mehr Besorgnis oder ein leichter Vorwurf? Ich konnte es nicht eindeutig erkennen. Am besten ich antworte nur auf die Frage. Weitere unnötigen Diskussionen umgehen, die es nicht wert waren, ausgetragen zu werden. „Keinen Hunger.“ Mein Magen wollte wirklich nichts bekommen. Wie auch, wenn mir alles schmerzte, sobald ich drüber nachdachte? „Wenn du nichts isst, klappst du irgendwann noch zusammen!“ Was sollte das denn jetzt heißen? „Ich pass schon auf mich auf!“, erwiderte ich mit zusammengebissenen Zähnen, verschränkte leicht die Arme. „Dann iss’ was! Ich hab dir schon mal gesagt, dass du viel zu dünn bist!“ „Wieso bist du so bissig?“ „Bin ich nicht!“ „Und warum klingt aus deiner Stimme dann ein so aggressiver Unterton?“ Axel starrte mich für einen Moment einfach nur an, wusste wohl nicht so recht, was er jetzt noch sagen sollte, schnappte sich schließlich seine Kaffeetasse und trank einen Schluck. „Mach doch, was du willst!“, murmelte er, musste sich verkneifen auch noch zu grummeln. Prima, nun waren wir wieder an einem Punkt gelangt, den wir doch erst vor kurzem hatten! „Warum sagst du nicht einfach, wenn dich etwas bedrückt? Ich will dir doch nur helfen…“, kam es von Axel nach einiger Zeit, allerdings wesentlich wärmer und ruhiger als zuvor, „Zu zweit… ist es immer noch einfacher als alleine mit etwas zu kämpfen!“ Ein bisschen verunsichert schüttelte ich den Kopf. „Nein… da… kannst du mir nicht helfen!“ Wie sollte er mir helfen können, wenn ich noch nicht einmal genau wusste, was es war, das mich so fertig zu machen schien? Der Rothaarige stand seufzend auf, ging langsam um den Tisch herum, blieb hinter mir stehen und schloss vorsichtig seine Arme um mich, hielt mich beschützend fest. So wie immer. „Roxas, ich habe es dir schon gestern Nacht gesagt und ich sage es dir noch einmal… Ich bleibe bei dir, egal was kommt…“ Ich spürte, wie seine Hände nach meinen suchten, er mich nicht mehr loslassen wollte und bemerkte auch gleichzeitig eine Art größer werdende Angst in mir aufsteigen. „Axel!!“, rief ich halb entsetzt, sprang so sehr von meinem Platz auf, dass der Stuhl nach hinten kippte. Für eine Sekunde starrte ich ihn einfach nur an, bis ich realisierte, wie seltsam ich reagierte. Dabei… hatte er mich doch nur leicht an meinen Händen berührt… Was war nur los mit mir? Gestern Nacht hatte ich ihn noch so nah an mich rangelassen, habe mich ihm hingegeben, jede einzelne Berührung genossen und jetzt? Wollte ich einfach nur noch, dass er mich in Ruhe lässt?! Wie konnte so ein Gefühl von heute auf morgen umschwenken? Wie geht das? Warum verstand ich mich selbst nicht mehr? Es tat weh… Es tat weh, weil ich wusste, dass ich Axel damit verletzte. Klar, wer würde sich nicht verletzt fühlen, wenn derjenige einem abwies, den man liebte? Ich erwartete wirklich jede Reaktion von ihm: Dass er gar nichts sagte, es ignorierte, es hinnahm, nachfragte, aber nicht… Axel hatte die Hände verkrampft, versuchte ruhig zu bleiben, konnte es allerdings nicht. Man sah es ihm an, wie sehr die Wut in ihn kochte. Bevor ich mich versah, hatte er seine Tasse genommen, und diese mit Schwung gegen die nächste Wand befördert, so dass das Gefäß in tausend Einzelteile zerbrach. „Verdammte Scheiße…“, fluchte er, wandte sich von mir ab, hielt seinen Kopf gesenkt. Nein… er… weinte jetzt doch nicht etwa!? Doch warum sonst sollte er sich mit dem Handrücken über die Augen wischen? Warum sonst so die Zähne zusammenbeißen und beinahe direkt schon anfangen zu zittern? Was hätte er sonst für einen Grund, wenn nicht Tränen?! Ich beobachtete meinen Gegenüber einfach nur. Beinahe so, als befände ich mich vor dem Fernseher und würde eine dieser dämlichen Daily-Soaps sehen. Ich sah den Schmerz beinahe schon direkt vor mir. Wie er von ihm über den Boden glitt, meine Beine umschlang und sich zu meinem Herzen hinarbeitete. Axel lehnte sich gegen den Tisch hinter ihm, krümmte sich etwas nach vorne, rutschte schließlich beinahe zu Boden. „So eine… verdammte Scheiße…“, wiederholte er, fast schon schluchzend. Was hatte ich angerichtet? … Ich hatte in diesem Augenblick demjenigen das Herz gebrochen, welches gerade erst wieder richtig zu schlagen anfing. Hatte denjenigen verletzt, der mir über alles auf der Welt wichtig war, wichtiger als mein Leben. Der mir überhaupt erst wieder gezeigt hatte, was es hieß zu leben. Was es bedeutete, zu lieben. Ich Arsch. Und nichts konnte ich tun. Ich konnte nichts tun, um Axels Tränen zu trocknen. Rein gar nichts. Wasserperlen rannen seine Wangen hinunter, verzweifelt saß er da, den Kopf in eine Hand gestützt, den anderen Arm über sein eines angezogenes Knie gelegt, die Augen geschlossen. Er wollte nicht, dass ich ihn so sah… so… zerbrochen… So gerne wollte ich ihm erklären, was los war, dass ich auch nicht wusste, was in mir vorging, doch war mir meine Kehle wie zugeschnürt. Kein einziger Ton kam über meine Lippen, keine einzige Silbe… Ich schluckte heftigst, bevor ich nun auch meine Augen von Axel abwandte und feige zur Seite sah. Nicht mal das schaffte ich… Wieso machte ich so viel falsch? Oder war es genau das? Dass man das Risiko einging, den anderen mit einem einzelnen Wort, einer einzelnen Geste verletzen zu können, wenn man so sehr liebte? Dass man zwar stark, aber auch unglaublich schwach war?! Zu gerne hätte ich mich einfach zu Axel gehockt, ihn in den Arm genommen, doch stattdessen stand ich immer noch am selben Fleck, wusste weder ein noch aus. Dabei war Axel doch derjenige, der sich noch beschissener fühlen musste!! In all der Zeit, seit wir uns kannten, hatte ich Axel nicht weinen sehen. Nicht ein einziges Mal. Er war immer derjenige gewesen, der mich hatte lächeln lassen und mir zeigte, wie stark man sein konnte. Nie hatte ich auch nur eine einzige Träne von ihm gesehen und jetzt… kam es mir vor, als wäre der Spiegel, der jahrelang sicher bestand, in tausend Scherben zerbrochen und könnte nicht mehr fixiert werden. Wie es war, wenn man selbst gerade das Empfindlichste eines anderen zerstört hatte? … Als wollte man sich im nächsten Moment aus dem Fenster stürzen, weil man den Qualen nicht anders entkommen konnte. „Entschuldige.“ Ein kleines Wort, welches in diesem Moment wirklich gar nichts brachte. Ich merkte es daran, dass Axel noch nicht einmal reagierte. Und da wurde mir eigentlich erst bewusst, wie wenig ich von ihm wusste. Ich konnte mir keinen wirklichen Reim drauf bilden, warum er so in Tränen ausgebrochen war. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass es nur daran lag, dass ich eben so abweisend reagierte. Doch woran sonst? So wie er meine Vergangenheit nicht kannte, kannte ich auch nicht seine. Es wäre ein reines Rätselraten gewesen… Also versuchte ich meinen Zweifeln auf den Grund zu gehen, herauszufinden, woran es lag, dass ich beinahe schon eine Art Angst entwickelte. Das war im Moment wohl das Sinnvollste. Zwar blieb ich bei Axel, und irgendwann trockneten auch seine Tränen, doch besserte sich die Stimmung nicht mal um einen kleinen Prozentsatz. Wie auch? Jeder von uns beiden hatten sich in ein anderes Zimmer verschanzt, hing seinen Gedanken nach, suchte nach Ruhe und nach einem Ausweg aus der Krise. Also nicht die optimale Basis um wieder ein besseres Gemüt zu bekommen… Der Rothaarige saß leicht zusammengekauert in seinem Schlafzimmer, auf dem Bett, hatte die Tür abgesperrt. Ich wusste es nicht genau, konnte nur vermuten, aber war mir relativ sicher, dass er drinnen erneut, oder besser, weiterweinte. Meiner einer hatte es sich auf der Couch im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Zumindest sah es danach aus. Starr blickte ich auf die Mattscheibe des Fernsehers, hatte irgendein Programm zu laufen, welches mich jedoch nicht einmal annäherungsweise interessierte. Es sollte einzig und allein nur die Stille verdrängen, die mich beinahe zu erdrücken schien. Ich schüttelte leicht den Kopf, blickte hinaus zum Fenster. Schon wieder Regen… Und doch, schien er mich irgendwie zu rufen. Dieser Regen. Ich stand von meinem Platz auf, trat langsam zum Fenster und seufzte leicht, als ich in die trübe Aussicht sah, die sich mir erbot. Wann würde es endlich aufhören?! Die Regentropfen, die leise zu Boden fielen, das leichte Prasseln… Es ließ mich wieder an gestern Nacht zurückdenken, als wir unter der Dusche standen. Genau dieser Moment, in dem ich beschloss, Axel alles zu geben, was ich ihm geben konnte. Alles von mir, von meinen Gefühlen, von meiner Seele. Ganz und gar hatte ich mich ihm verschreiben wollen… Ich erinnerte mich daran, wie langsam die Kissen und die Decke unter unseren Körpern nachgegeben hatte, wie Axel mich mit seinen samtweichen Händen verwöhnt, meinen ganzen Körper in Ekstase versetzt, wie er mich genüsslich angelächelt hatte. Jedes kleine Detail kam auf einmal hoch. Der Moment, als er mir zuflüsterte, dass ich entspannen sollte. Als wir eins wurden. Als ich seinen schwerfälligen Atem und seine leicht vibrierende Stimme vernahm… Einfach alles. Ich schüttelte meinen Kopf, wollte nicht mehr dran denken, musste es aber immer und immer wieder tun. Vor meinem geistigen Auge lief das ganze wie ein Film ab, immer in einzelne Streifen unterteilt… Ein Stummfilm, bei dem ich aber trotzdem nur allzu gut wusste, wie die Geräuschskulisse war. Ich wollte das nicht. Wollte nicht jetzt dran erinnert werden. An diese heißen, liebevollen Küsse… An das Winden des eigenen Körpers unter dem des anderen… die leichten Kratzspuren, die ich bei Axel hinterlassen hatte, weil ich mich nicht mehr so beherrschen können wie ich es eigentlich versucht hatte … Es… verpasste mir ein schlechtes Gewissen. Ließ mich schlecht fühlen. Wie ein Volltrottel und Idiot. Doch wie konnte es dazu kommen, dass ich auf einmal solch eine Angst verspürte? Woher… kam diese? Beinahe wie durch einen plötzlichen Gedankenblitz fing mein Kopf an zu schmerzen. Ich zuckte ein wenig zusammen, fasste mir an die Schläfen und versuchte den Schmerz irgendwie wegzupressen, doch wurde es dadurch nur noch schlimmer. Mein Kopf schien explodieren zu wollen und ich wusste nicht einmal warum… Narr… hast du dir wirklich eingebildet, die Nähe zu finden, nach der du gesucht hast? Dachtest du, damit würden sich alle Zweifel in Luft auflösen? Eine Stimme, mit jeder Silbe lauter werdend, hatte sich in meinen Kopf gesetzt, redete unentwegt auf mich ein. Wollte sie mir ein noch schlechteres Gewissen machen, als ich es ohnehin schon besaß? Mir zeigen, wie falsch ich lag? Ja, ich hatte gehofft, ich hatte geglaubt, dass Axel mir die Nähe geben kann, die ich brauchte, um wieder gesund zu werden, um mein Herz heilen zu lassen. Deswegen hatte ich mich ihm so hingegeben. Weil ich gehofft hatte, dass er mir helfen könnte, wie auch schon zuvor, und nicht zuletzt, weil ich ihn liebte. Ich… liebte ihn doch, oder?! Aber dennoch… blieben Fragen offen. Fragen, die mich nicht nur nachts, sondern auch tagsüber quälten, mich nicht losließen. Trotz all der Nähe und Liebe, die Axel mir entgegenbrachte… Es reichte nicht aus, um Antworten zu bekommen. Ich würde selbst nach ihnen suchen müssen! Sonst… würde ich irgendwann an diesem Nichtwissen zerbrechen… Und dabei konnte er mir nun einmal nicht helfen. Egal wie sehr es wollte. Manche Dinge musste man mit sich allein ausmachen… Gab es für mich wirklich keinen Ausweg aus dieser Einsamkeit? Aus der Dunkelheit, die vor mir lag? Gab es für Axel und mich überhaupt so etwas wie eine Zukunft? Wo wir beide doch so zerbrechlich und schwach waren? Denn das war es, was ich in der Zeit, die ich mit ihm verbracht hatte, gelernt habe: Auch Axel war nicht einer von denen, die mit ihrer Stärke beeindrucken konnten. Es war eine falsche Stärke. Aufgesetzt. Immer dann, wenn er sie brauchte. Fast so… wie ich. Nur dass ich hingegen gar nicht stark tat, sondern eher… als wäre es mir egal. Und dabei war mir gar nichts egal… Nicht ein bisschen. Würde sich irgendwann etwas daran ändern? An dieser Egal-Einstellung? Langsam öffnete ich wieder meine Augen, blickte für einige Sekunden noch einmal starr hinaus, wandte mich daraufhin um. Ohne ein weiteres Wort ging ich zur Garderobe auf dem Flur, nahm meine Jacke vom Haken, zog sie mir geschwind über und schlüpfte hastig in meine Schuhe. So leise wie möglich. Kein Geräusch verursachen. Als würde nichts geschehen. Geh und kehre dem allen den Rücken zu. Es ist nicht das, was dich glücklich machen wird… Du musst weiter nach den Antworten suchen, immer weiter… Dreh dich nicht um… Ich hatte meinen Kopf fast schon zurückgewandt als ich an der Haustür stand, trotzte allerdings der Versuchung und trat nun durch die Tür. Verließ die Wohnung, verließ Axel, verließ dieses Wohnhaus. Für immer? Für ein paar Stunden? Für ein paar Tage? Ich wusste es nicht… … Was wusste ich überhaupt? Ich zog mir meine Kapuze über den Kopf, um zu verhindern, dass ich von der einen auf die andere Sekunde durchnässt würde, aber auch, damit niemand sah, wie sich mir doch eine stumme und einsame Träne die Wange hinunterbahnte. Eine Träne der Trauer? Der Verzweiflung? Des Irrsinns? … Sie brannte höllisch auf meiner Haut. Ein langwieriger Schmerz. So schmerzvoll wie sich wohl Axels Herz für ihn anfühlen musste. Und vermutlich war dieser noch um einiges schlimmer. Ich hatte die schützende Wärme verlassen, die schützende Zuflucht. Befand mich auf einen Weg ins Ungewisse, beinahe schon ins Nichts, um Antworten auf Fragen zu finden, die ich noch nicht einmal direkt formulieren konnte. Warum holte er mich nicht zurück? Warum entfernte ich mich immer und immer mehr, wurde nicht von Axels Händen aufgehalten, die mich so sanft halten und wiegen konnten? Warum? Umso länger ich drüber nachdachte, desto mehr stieg meine Angst, dass es wirklich nur etwas Einmaliges, Temporäres war, nichts, was länger bestehen konnte. Am liebsten wäre es mir gewesen, einfach nur einzuschlafen. Weiterschlafen und träumen… Ende… Nichts weiter… Immer noch in Axels Arme liegen zu können und mir jetzt nicht den Kopf zerbrechen müssen, warum ich solch einen blöden Fehler begangen habe. „Hey Kleiner!“, hörte ich auf einmal jemanden hinterher mir rufen, und das nicht gerade in einem angenehmen Ton. Verunsichert blieb ich stehen, drehte mich herum. Meine Augen weiteten sich direkt, als ich meinen Gegenüber sah. Musste das ausgerechnet jetzt sein? Ausgerechnet in diesem Moment, wo eh schon alles verloren wirkte? Hatte ich einen Fehler begangen? Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? War das gestern vielleicht doch zu überstürzt gewesen? Immer und immer wieder türmten sich dieselben Fragen in meinen Kopf auf. Gedankenverloren saß ich auf den Boden in meinem Zimmer, hatte mich ans Bettende angelehnt. Ich verstand es einfach nicht. Ich verstand nicht, warum Roxas auf einmal so… seltsam war. Das konnte doch nicht nur alles so etwas wie ein Spiel gewesen sein? Einfach mal austesten und aus?! Nein… dafür war Roxas nicht der Typ. Ich konnte mir zwar vorstellen, dass er vielleicht Angst hatte, solch eine Bindung einzugehen, aber dann… hätte er es mir doch gesagt oder? Ich verzog schmerzvoll das Gesicht, senkte meinen Kopf ein wenig mehr. War es letzten Endes doch keine Liebe? … Von meiner Seite aus war es Liebe. Spätestens seit der gestrigen Nacht. Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es Roxas anders erging. Und trotzdem war wieder so etwas wie ein Streit vom Zaun gebrochen. Wieder redeten wir nicht miteinander, ignorierten uns beinahe schon. Und es schmerzte. Es schmerzte einfach nur. Als ob dir jemand das Herz bei lebendigem Leib herausreißen würde. Vielleicht nicht ganz so schlimm, aber so in etwa haut es hin. Ich könnte Träne um Tränenweinen, doch würde sich nichts ändern. Es würde nicht besser werden, und irgendwann könnte ich vor Erschöpfung nicht mehr weinen. Genau wie jetzt. Stumm saß ich da, starrte vor mich hin und überlegte krampfhaft, suchte nach einer Lösung. Aber ich fand keine. Nicht eine kleine. Wirklich gar nichts. Ich würde nichts daran ändern können, wenn sich Roxas dagegen entscheiden würde. Warum tat es nur so unbeschreiblich weh? Schlimmer, als wenn man vorher niemanden hatte? Warum war man so unglaublich schwach? Warum tat mein Herz so weh? Wieso dieser Schmerz? Warum mussten wir Menschen diesen Schmerz, diese Qual ertragen? Ich fragte mich wirklich, warum wir uns jetzt so aus dem Weg gingen und nicht einfach lächelnd Arm im Arm wieder im Bett liegen, uns über irgendetwas Dummes unterhalten konnten… Warum ein weiteres Mal diese drückende Stille herrschte. Ich wischte mir über die Augen, verdrängte somit ein weiteres Mal die Tränen, die mir über das Gesicht liefen. Seit ich Roxas kannte, kamen sie schneller als zuvor. Es war beinahe so, als hätte mich dieser Junge weichgekocht, hätte mich wieder schwach werden lassen. Doch das war man schließlich auch, wenn man liebte: stark und schwach. Vielleicht sogar mehr schwach als stark, trotzdem musste man lernen damit umzugehen. Irgendwie. Für mich schien dieser Schritt allerdings noch in weiter Ferne gerückt zu sein. Womöglich hätte ich noch Stunden in meinem Zimmer verbracht, hätte nichts weiter getan, als rumzusitzen und zu hoffen, dass sich die Situation von alleine bessert, wäre da nicht dieses Türknallen gewesen. Ich schreckte auf, wachte aus meiner Trance auf und zog mich langsam wieder hoch, bis ich auf beiden Beinen stand. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend öffnete ich vorsichtig meine Tür, ging ins Wohnzimmer. „Roxas?“, fragte ich leise, beinahe so, als wüsste ich schon, was mich erwartete. Verunsichert ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Nichts. Der Fernseher war an, allerdings auf stumm geschaltet, das Fenster immer noch einen Spalt offen… Ich ging in die Küche – abgesehen von dem angefangenen und auch nicht beendeten Frühstück, welches sich noch auf dem Tisch tummelte, auch nichts. Ins Bad – ebenso nichts. Also war er wohl tatsächlich abgehauen… „Verdammt…“ Ich schnappte mir meine Jacke, die an der Garderobe hing, verharrte allerdings bereits im nächsten Moment. Wo sollte ich ihn überhaupt suchen? Roxas könnte überall sein! Für einen kurzen Moment senkten sich meine Schultern, dann schüttelte ich jedoch den Kopf und eilte hinaus. Nein, ich würde ihn finden. Finden und zurückholen. Und mit ihm reden! Irgendwie würde das schon werden. Es mussten Stunden vergangen sein, seit ich mich auf den Weg gemacht hatte, um Roxas zu suchen, doch in Wirklichkeit waren gerade mal dreißig Minuten vergangen. Ich lief durch die Stadt, durch die Einkaufsstraßen, lief durch die Wohnviertel, durch die noch so kleinste Gasse. Klapperte jeden Ort ab, der mir während der gesamten gemeinsamen Zeit mit Roxas in Erinnerung geblieben war, hoffte den Kleinen dort zu finden… nur um wieder am zentralen Marktplatz anzukommen. Keine Spur. Ich fragte einige der Leute, ob sie Roxas gesehen hatten, welche jedoch logischerweise nur verneinten. Klar, schließlich war er hier nicht der einzig Blonde. Die Chance, dass sie also ausgerechnet ihn gesehen hatten, war äußerst gering… Wie verzweifelt war ich nur? Mit meinem Latein am Ende, hatte ich nun keinen blassen Schimmer mehr, wo Roxas stecken konnte. Leider… Ich spürte langsam, wie meine Lungen anfingen bei der Anstrengung und der kalten Luft zu kollabieren. Etwas erschöpft, verlangsamte ich mein Tempo aufs Niedrigste und versuchte meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mit dem Handrücken wischte ich mir über die Stirn, schloss kurz die Augen. Hatte es denn einen Sinn die ganze Zeit so umherzuirren? Ohne Anhaltspunkt? Ich war so nah dran aufzugeben… einfach wieder zurückzugehen und zu Hause auf ihn zu warten… Würde ich das tun, würde ich Roxas eventuell nie wieder sehen. Ich konnte die Situation nicht einschätzen, ich wusste nicht, ob er es diesmal wirklich ernst meinte oder nach einiger Zeit zurückkäme. Doch wollte ich dieses Risiko auch nicht unbedingt eingehen. Ich wollte ihn nicht verlieren!! Nach einiger Zeit kam ich schließlich an einer kleinen Parkanlage vorbei. Meine Aufmerksamkeit wurde auf eine Gruppe von jungen Menschen gezogen, die irgendetwas zwischen sich hatten und sich darüber auch noch köstlich amüsierten. Immer wieder traten sie ihr Opfer in die Seite, zogen es wieder hoch, verpassten ihm Schläge ins Gesicht, bis sie ihn schließlich lauthals lachen losziehen und lässig in einer der nächsten Straßen marschierten. Ich wollte meinen Blick schon abwenden, wollte einfach weitergehen, hatte nicht unbedingt die Kraft, wieder Helfer in der Not zu spielen, doch lenkten mich seidigblonde Haare zurück auf den Ernst der Lage. Blonde Haare? Dieser Junge… trug auch noch Roxas’ Jacke… Nein, es… war Roxas!! Der Junge, der nun am Boden lag, nach Atem rang und aus dessen Mundwinkeln Blut tropfte… „ROXAS!“, schrie ich über die fünfzehn Meter Entfernung, die uns voneinander trennten. So schnell ich konnte, rannte ich zu ihm, achtete nicht auf mir entgegenkommende Passanten, die mir hinterher schimpften. Das Einzige, was ich im Moment wollte, war zu Roxas zu gelangen. Endlich war ich bei ihm, hockte mich zu ihm runter und versuchte dabei, ihm ein wenig aufzuhelfen. Er hatte noch weitaus mehr als diese eine Platzwunde an der Lippe zu zeigen: Einige Kratzer an dem Armen, eine weitere Schürfwunde auf der Wange und an den Händen, … Während ich meinen Blick nach weiteren Verletzungen schweifen ließ, kam der Blonde langsam wieder zu sich, rappelte sich auf und riss sich gleichzeitig von mir los, nachdem er gemerkt hatte, dass ich derjenige war, der ihm half. „Ich komm schon klar…“, murmelte er vor sich hin, wandte mir etwas den Rücken zu und versuchte sich ein wenig den Dreck von den Klamotten zu wischen, was sich bei der Feuchtigkeit des Regens eher als eine schlechte Idee erwies. Ich komm schon klar… Diese Worte schürten in mir eine unbändige Wut. Ja, ich hab gesehen, wie du klarkommst! Lässt dich von diesen Idioten verprügeln. Super kommst du klar! Ganz klasse! Doch diese Worte verkniff ich mir lieber. Es hätte nur unnötig Salz in die Wunde gestreut und das musste nicht sein. Wo sowieso schon alles wieder aus den Rudern zu laufen schien. Diese ganze Szene… Sie erinnerte mich wieder daran, als wir uns das erste Mal begegneten. Seltsam… warum musste man solche Déjà-vus immer dann haben, wenn es mal kriselte?! Und vor allem dann noch in dieser Form? Hätte es nicht irgendwie ein bisschen erfreulicher sein können? Roxas sah es immer noch nicht ein, sich mir wieder zuzuwenden und aus irgendeinem Grund wuchs meine Ärgernis über ihn noch mehr. Vielleicht lag es an seiner Sturheit, an seiner trotzköpfigen Haltung oder daran, dass mich allgemein dieses Blitzezucken zwischen uns bald wahnsinnig machte und ich ihn lieber küssen als mit ihm streiten wollte. Womöglich aber auch beides… Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verschwenden, packte ich ihn am Handgelenk, achtete wenig darauf, ob es ihn schmerzte oder nicht, schliff ihn nun in die Richtung, die ich ebenso einschlug. Noch weiter versuchen mit ihm zu reden, brachte nichts. „A-Axel… lass mich los!“, hörte ich ihn nur etwas lauter sagen, jedoch stießen seine Worte auf taube Ohren meinerseits. Den gesamten Weg über wehrte er sich, wollte sich von mir befreien, zog und zerrte wie ein kleines Kind. Es war mir egal. Es war mir egal, was er wollte, ob er überhaupt etwas wollte. Ich hatte keinen Bock darauf, dass wir uns wieder so aus dem Weg gingen. Und wenn es etwas zu sagen gab, dann sollten wir das klären! Dort, wo er nicht wieder flüchten konnte, zumindest nicht, solange ich bei ihm war. Und vor allem... sollte er aufhören, so leichtfertig mit sich umzugehen. Wir landeten wieder vor meiner Haustür. Mit einem schnellen Griff öffnete ich diese, zog Roxas hinein, schloss hinter mir ab, um ihm den Fluchtweg abzuschneiden, und schleifte den Jungen ins Schlafzimmer, ließ ihn mit einem Ruck los, so dass er aufs Bett purzelte. „Was hast du vor?“, fragte er leise, wusste wohl meine plötzliche Kompromisslosigkeit nicht einzuordnen. Ich blickte Roxas in die Augen, versuchte darin zu lesen, was er wohl gerade dachte, tappte allerdings ins Dunkle. „Was wohl?“, entgegnete ich scharf, hatte mich schon auf den Weg ins Bad gewandt, blieb so allerdings noch einmal zwischen Tür und Angel stehen. Als von Roxas keine weitere Antwort kam, setzte ich meinen Weg fort. Ich hatte ihm angemerkt, dass er sich hier nicht wohlfühlte. Nicht nur in dieser Wohnung, sondern vor allem hier. Auf diesem Bett. Verübeln konnte ich es ihm nicht. Mir selbst bereitete es genauso viel Schmerz, wenn ich daran dachte. Doch vielleicht war das genau das Richtige… dass er sich so besann und mir endlich einmal erzählte, was mit ihm los war… _-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_ Kapitel 6 endlich fertig... ich hoffe, die 7 geht wieder schneller.... Nun erst einmal eine kurze Durchsage: Saeko-chan, One_winged_Angel - wie heißt ihr jetzt!? Würde euch ja gerne Bescheid geben, aber ich kenn eure neuen Nicks nicht.... die at-Spalte! (und sie wird immer länger! XD) @Savage_Nymph: Nein, nicht erschießen! @___x""" Keine Sorge, weitergeschrieben wird immer..... nur wie lange es dauert, ne?! @Lucira: Irgendwie werde ich nur bedroht und attackiert! Und dann soll ich wohl auch noch Taschentücher verschenken... püh! X3 @Roxas-chan-Vamp: Jaaa~ und diese Duschszene hat irgendwie auch am längsten gedauert zu beschreiben. Die ist mir immer noch nicht perfekt genug! *lach* @YunaDry: Öhm.... ich sag's mal so.. Ich habe auch nicht geheult, beim schreiben! ;-) Alles alles jut! XD @Yugoku: Ich glaub... ich hab irgendwie so n Hang dazu, Beziehungen immer halb zerbrechen zu lassen! Ich werde es wohl nie schaffen, irgendeine Story mit einer glücklichen Beziehung zu beenden... Na ja.. habe ich zwar schon, aber dazu sag ich auch nur noch... *buarks* XDD" @Silver-yun-kasa: Freut mich, dass es dir so gefallen hat! ^__^= Ich habe immer Angst, dass ich die Szenen unnötig in die Länge ziehe und dann Langeweile aufkommt... @___x" @Kofferraumkind: Dramatik passiert noch genug! :D Ich bin selbst so n Dramakind! (Kann diese Teile aber in Deutsch echt nicht ab!) Vielen Dank! ^__^ @Synea: *gg* (Erinnert mich an etwas, für diejenigen die den Cosplayauftritt von KH4 auf der MMC gesehen haben oder auf Youtube: "Xemnas? Was ist eigentlich Liebe?") wie lieb ~ >////< *freude* - Ach ja... warst du zufällig auf der MMC als L?! Und warst du das L, das mit zu McDoof am Sonntag gekommen ist?! Ôo @Yume_chan: Ich denke, dass man versuchen sollte, ne Version zu schreiben, die für alle möglich ist zu lesen! Zumal das Verschicken dieser adult-Teile ja nicht erlaubt ist... Und irgendwie... hätte es mir die Stimmung kaputt gemacht, hätte ich nun alles haargenau beschrieben. Das würde nicht mehr so in die Story passen... Irgendwie... O___o"" @DARTZ-Taiky: Vielen lieben Dank! ^___^ Ich kann dich nur beruhigen: Selbst wenn ich den Teil als adult geschrieben hätte, hätte ich ihn nicht als ENS rumgeschickt! Man meint zwar, dass die Jugend heutzutage aufgeklärt ist, aber ich will nicht riskieren, dass auf meiner weißen Weste ein Fleck kommt! ;-) @Naschkatze: Na, dann hab ich dir also eine kleine Freude bereitet?! XD Sicher, das Kapitel 5.5 wird noch kommen. Bei Zeit und Laune auf jeden Fall. @Mereko_chan: Tatsächlich bin ich schon am Planen einer zweiten FF zu AkuXRoku... allerdings würde das dann noch eine ganze Weile dauern, bis die erscheint (Schulstress^^)... Hmm~ nee... das ist kein endgültiges Happy End, wie du jetzt gelesen hast! Das wäre mir zu schnell gegangen! XD @AkuxRoku: Dankeschön^^y *knuff* @AbaraiAxel: Monsterkommi! °O° *lachfreu* Es leben die Türen! ;-) Ja, genau, weil es nicht die neuste Idee war, wollte ich sie erst nicht nehmen, aber dann fiel mir ganz ehrlich auch nichts besseres ein und na ja... machen wir's halt mal schön Daily-Soap mäßig, ne?! XDD Und ja... verdrehter Satzbau. Das ist so der Fehler, der sich bei mir häufiger als alles andere durchzieht (ich sag nur meine letzte Geschichtsklausur.... öhöm!) ... Da muss ich mal n bisschen besser aufpassen, hast recht! *nicknick* @-Kakuzu-: Vielen lieben Dank! Das aktuelle Kapitel ist ja nicht so lang, wie das zuvor... ;__;" Bis demnächst, Asuka ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)