Moments von Mialee (One Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Shikamaru / Temari ----------------------------- Heiße Tränen fielen in das Gras zu seinen Füßen. Das durfte nicht wahr sein. Das alles musste ein Traum sein. Ruckartig blickte er auf und sah in den Himmel. Die Wolken zogen über ihn hinweg, als wäre nicht geschehen, als wäre es ein Tag wie jeder andere. Aber es war kein Tag wie jeder andere. Aus dem Dorf, jenseits des Hügels, erklang Musik, die zum Tanzen einlud und zum Feiern. Doch er schaffte es nicht einmal, den anderen vorzumachen, dass er sich freute. Wie denn auch, wenn sein Herz blutete und alles in ihm sich anfühlte, als würde es zerspringen? Sein Seelenheil lag allein bei ihr. Niemand sonst konnte ihn so verletzten und niemand sonst war in der Lage ihn zu retten. Doch die Zeit, in der sie hier bei ihm saß und stillschweigend mit ihm die Wolken beobachtet hatte, war vergangen. Es war vorbei. Endgültig vorbei. Ein Schrei entfuhr seiner gequälten Seele. Nein, er wollte es nicht wahrhaben. All die vergangene Wochen zogen an ihm vorbei, wie Bilder aus einem längst vergessenen Traum. Erst jetzt verstand er, dass es Realität gewesen war, dass er sie verlieren würde. Für immer. Was war nur passiert? Die Minuten verstrichen, während er da saß und stille Tränen vergoss. Irgendwann hatte er keine Tränen mehr. Als die Sonne langsam unterging, saß er noch immer auf dem Hügel. Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet. Plötzlich hörte er, dass sich ihm jemand näherte. Zögerliche Schritte kamen auf ihn zu. Langsam sah er auf und da war sie. Sie stand gegen die untergehende Sonne, die sie in ein warmes Licht tauchte. Sie zu sehen, wie sie dastand, das weiße Kleid und die Blumen in den blonden Haaren, versetzten ihm einen Stich ins Herz. Lange sahen sie sich an und sagten nichts. Schließlich kam sie näher und er erhob sich, um ihr entgegenzugehen. Er vermied es, sie anzusehen, zu sehr schämte er sich, für die verweinten Augen. „Ich habe es nicht getan“, sagte sie plötzlich. Stockend hob er den Kopf und sah sie an. „A... aber...“ „Ich konnte es nicht. Ich dachte es, doch... es ging nicht... Ich kann dich nicht vergessen.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. War es Wirklichkeit, was hier geschah? Stand sie wirklich vor ihm? „Gaara...“ „Mehr als alles andere will Gaara, dass ich glücklich bin. Und ich weiß, dass ich nur mit die glücklich sein kann. Egal, wie lange ich suchen werde.“ Flehentlich sah sie ihn an, doch er schwieg. „Sag doch was!“ „Hätte ich nicht an uns gezweifelt, wäre das alles nicht passiert.“ Vorsichtig griff er nach ihrer Hand und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. Sie blieben einige Minuten schweigend stehen, bis ihre Tränen getrocknet waren, dann lächelte er und sah sie an. „Lass uns gehen.“ Sie wusste, dass sie jetzt nicht mehr erwarten konnte. Sie hatte ihn verletzt, bis tief auf den Grund seiner Seele. Bis die Wunden verheilt waren, würde viel Zeit ins Land gehen, doch nur sie allein war in der Lage, sie zu heilen. Und vielleicht würden sie beide irgendwann ihren Stolz überwinden und einander sagen, dass es ihnen leid tat. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. Nur eines war sicher, von nun an würden sie zusammen bleiben und nicht zulassen, dass irgendetwas zwischen sie kam. Als sie das Dorf erreichten, war die Sonne bereits hinter den Bergen verschwunden, doch für die beiden schien sie noch bis in die tiefe Nacht hinein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)