Meine wilden Jahre von Eris_the-discord (Für alle C18 Fans) ================================================================================ Kapitel 4: Mein neues Geschwisterchen ------------------------------------- „Du meine Güte, Mama! Was hast du Onkel denn ins Essen gemischt?“, Marron sah ihre Mutter verständnislos an, als ob sie eine Giftmischerin vor sich hätte. C18 zuckte nur mit gleichgültigem Gesicht die Schultern und gab eine knappe Antwort: „Senfpulver.“ Kurze Zeit herrschte Stille im Raum. Dann kommentierte Marron die Situation mit einem klugen Ausruf: „Hääää???“ „Du hast mich schon richtig verstanden“, frohlockte C18. „Bevor wir zu Cyborgs wurden, hatte dein Onkel eine üble Allergie gegen Senfpulver. Nahm er auch nur die kleinste Menge davon ein, schwoll sein Körper an wie ein nasser Schwamm.“ „Mama! Das hätte ihn umbringen können!!!“, entrüstete sich Marron. „Hat es aber nicht! Also warum die Aufregung?“, C18 machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand, um die Situation herunterzuspielen. „Wenn du nur wüsstest was für eine herrliche Genugtuung dieser Moment damals für mich war! Ich werde nie vergessen, wie C17 jammernd auf dem Küchentresen saß, während meine Mutter verzweifelt versucht hat, mit Eisbeuteln die Schwellungen in seinem Gesicht zu lindern. Dieser Anblick war mein ganz persönlicher Sieg gegen ihn.“ Etwas schmunzelnd beobachtete Marron, wie ihre Mutter geradezu verträumt in Erinnerungen schwelgte. Hätte sie nicht gewusst das C18 ihr niemals etwas antun würde, wäre sie wohl mit einem ziemlich mulmigen Gefühl heute Abend zu Bett gegangen. „Aber wozu hast du dafür die Hilfe von diesem komischen P.J gebraucht? Senfpulver bekommt man in jedem Tante-Emma-Laden!“ „Schätzchen, hast du mir bis jetzt zugehört? Meine Eltern waren jeden Tag damit beschäftigt sich auszudenken, welche Spenden sie Eduard Gülle überreichen sollten. Du glaubst doch nicht, das sie meinem Bruder und mir tatsächlich Taschengeld gaben, oder?“ Nach einer kurzen Denkpause schien Marron sich mit dieser Antwort zufrieden zugeben und nickte zustimmend, was ihre Mutter zum Anlass nahm weiterzuerzählen. „Ich hatte also das erste Mal einen Sieg gegen meinen kleinen Bruder eingefahren. Natürlich hast du so gesehen Recht, wenn du sagst dass er dabei hätte drauf gehen können. Aber ich war noch jung und mir dieser Gefahr nicht bewusst – wahrscheinlich wäre es mir auch egal gewesen. Ich war zu diesem Zeitpunkt an einem Punkt angelangt, an dem Blut ganz und gar nicht dicker als Wasser ist.“ C18 schüttelte verneinend den Kopf. Oh nein. C17 und sie hatten damals alles andere als eine liebliche Bruder-Schwester-Beziehung geführt. Ihr Hass gegeneinander war schon so weit ausgeprägt, dass sie dem jeweils anderen zugetraut hätten, ihn im Schlaf mit einem Kissen zu ersticken. Ein Grund warum beide manchmal nächtelang wach geblieben waren. „Zu meinem Glück und C17s Pech, schoben meine Eltern die Schuld auf die Fastfood Kette und riefen sofort dort an. Man konnte über die beiden sagen was man wollte, aber die Allergie meines Bruders nahmen sie sehr ernst wenn sie einkauften. Doch selbst als C17 mit wutverzerrtem Gesicht, zwischen seinen übergroßen angeschwollen Backen hervorpresste, dass ich Schuld an seinem Elend war, schenkten meine Eltern ihm keinen glauben und ich konnte mit einem süffisanten Lächeln dabei zusehen, wie nach zwei Stunden überall auf seinem Körper rote Stellen auftauchten, die auch noch höllisch zu jucken schienen.“ Marron gab ein komisches Quieken von sich, als ob sie etwas einwenden wollte, sich dann aber so sehr die Meinung verkniffen hatte, dass sie sich schmerzhaft auf die Zunge beißen musste. C18 ignorierte sie und fuhr fort. „Einige Wochen nach diesem Vorfall herrschte zwischen mir und meinem Bruder Ruhe. Ich denke er war zu sehr damit beschäftigt seine Wunden zu lecken. Mir war aber von Anfang an bewusst, dass er sich etwas einfallen lassen würde, um mir meine Gemeinheit heimzuzahlen. Etwas Gutes hatte die Sache aber doch für ihn – aufgrund seines entstellten Gesichtes durfte er die nächsten Wochen zuhause bleiben, wenn wir zur Messe von Eduard Gülle gingen. Ich verstehe gar nicht warum er so wütend war, dafür hätte er mir auf Knien danken müssen! Wie dem auch sei, nach vier Wochen war C17’s Gesicht wieder ansehnlich und mein Vater hatte ihm einen Tag vor der Messe freudig mitgeteilt, dass er nun wieder den Zeremonien beiwohnen durfte. Du kannst dir wohl vorstellen, dass die Freude meines Bruders sich in Grenzen hielt. Er wirkte darüber so glücklich wie Son Goku, wenn du ihm mitteilen würdest, dass sämtliche Nahrungsmittelvorräte der Welt an Vegeta gehen. Jedenfalls möchte ich an dem Morgen ansetzen, an dem wir wieder alle gemeinsam zur Messe gingen…“ Kurz nach fünf Uhr Morgens fuhr C18 aus ihrem Schlaf und sah sich, mit fahrigem Blick, im kläglich eingerichteten Kinderzimmer um. Es vergingen einige Minuten, bis sie sich bewusst wurde, dass sie in den mehr oder weniger sicheren Wänden, ihres Elternhauses war. Mit einem Seufzen ließ sie sich zurück ins Bett fallen und dachte nach, was sie so erschreckt hatte. Es dauerte eine Weile, bis ihr der seltsame Traum einfiel, den sie zuvor hatte. C17 und sie waren in einem großen Gebäude, mit vielen Gängen und Betten in jedem Zimmer. Sie wanderten einige Zeit umher, auf der Suche nach ihren Eltern, bis sie schließlich eine Tür öffneten, hinter der nur eine riesige Glaswand war. Dahinter standen ihre Eltern mit dem Rücken zu ihnen. Sie klopften an die Scheibe doch es kam keine Regung. Plötzlich war C17 verschwunden und C18 stand ganz alleine da und als sie zum Ende des Flures blickte, war dort ein hässlicher, magerer, grauer Wolf. Das Fell des Tieres wirkte verfilzt und struppig. Die eiskalten Augen waren gierig und mit einem boshaften Funkeln auf sie gerichtet. Ohne jede Vorwarnung sprintete das Tier mit gebleckten gelben Zähnen auf sie los. Doch obwohl sie wusste, dass dieses Ungetüm ihr garantiert nichts Gutes wollte, blieb sie stehen – und sah dabei zu wie das Unheil auf sie zuraste. Dann war sie aufgewacht… C18 war nie ein Kind von großer Angst gewesen. Wenn man in einer so unsicheren Gegend wie ihrer lebte, lernte man Ängste zu unterdrücken um nachts ein Auge zuzubekommen. Doch entgegen ihrer Natur hatte sie dieser Traum geradezu aufgewühlt. Da sie keinen weiteren Schlaf fand, stand sie auf und wollte sich leise aus dem Kinderzimmer schleichen. Doch aus unerklärlichen Gründen führten sie ihre Schritte zuerst zum Bett ihres Bruders. Etwas unsicher beugte sie sich vor um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Von manchen Leuten behauptete man, dass sie im Schlaf ein friedliches Gesicht hatten. Auf C17 schien diese Beobachtung nicht zuzutreffen. Selbst jetzt erkannte sie eine Spur dieses fiesen Grinsens auf seinem Gesicht, wenn auch in abgeschwächter Form. Wahrscheinlich träumte er davon, wie er mit einer Kanone auf einem Schießübungsplatz stand, während die Zielscheiben alle das Gesicht eines Familienmitgliedes besaßen. Bei diesem Gedanken musste C18 schmunzeln und sie verließ den Raum um ins Badezimmer zu gehen. Kaum hatte sie die Kinderzimmertür leise hinter sich geschlossen, nahm sie einen ekligen Laut war. Jemand übergab sich, dass war unverkennbar. Neugierig spähte sie durch die kleine Wohnung und ihr Blick blieb an der Badezimmertür hängen, hinter der sie Stimmen vernahm. Langsam trat C18 näher heran und spähte durch das Schlüsselloch. Was sie dahinter sah ließ sie, für einen kurzen Augenblick, skeptisch eine Augenbraue hochziehen. Ihre Mutter kauerte mit dem Rücken zu ihr, vor der Toilettenschüssel und kotzte sich scheinbar die Seele aus dem Leib. Dahinter schritt ihr Vater auf und ab, kniete sich manchmal zu ihr hinunter um ihr über den Rücken zu streicheln, stand dann wieder auf um wieder hilflos umher zu schreiten. Dabei sprach er manchmal sanft auf ihre Mutter ein. „Verzage nicht, mein kleiner Engel! Noch einpaar Monate dann hast du es überstanden…“ „Du hast gut reden, “ fauchte C18’s Mutter und ein weiterer Brechschwall quoll aus ihr hervor. „Du musst ja nicht jeden morgen zur Toilette rennen. Als ob diese ganze Tortur nicht bei den Zwillingen schlimm genug gewesen ist, jetzt muss ich das alles noch mal durchmachen.“ Entnervt drückte sie die Klospülung um den unangenehmen Inhalt fortzuspülen. „Aber Liebes, du wirst doch jetzt nicht depressiv, oder mein kleiner Engel?“ Ihr Vater kniete sich neben ihre Mutter und streichelte ihr den Rücken hinab, der daraufhin ein wohliges Seufzen entwich. C18 war erstaunt über diese Zärtlichkeiten. Ihre Eltern wirkten in diesem Moment so normal, wie alle anderen Menschen auf der Welt, fast schon einwenig liebenswürdig. Doch irgendwie störte sie dabei der Gedanke, dass C17 und sie niemals solche netten Gesten von den beiden erfuhren. Nicht das sie ein nach Liebenswürdigkeiten lechzender Pudel war, doch das einzige Mal wenn ihre Eltern mit ihnen sprachen war, wenn es sich um die neuen Regeln der Sekte, in der lokalen Mitgliederzeitschrift „Eduard rocks“ drehte. Irgendwie merkte C18 in diesem Moment, dass etwas zwischen ihr und ihren Eltern falsch lief. Ratlos zählte sie an einer Hand ab worin das Problem bestand. Schläge? Nein. Ihre Eltern verwendeten zwar ausgefallene Methoden um C17 und sie zu bestrafen, aber nie hatten sie die Hand erhoben. Eigentlich war das schon mal ein Zeichen für eine gute elterliche Beziehung. Alkohol? Auch nicht, dass verbaten die Regeln der Sekte. Die Sekte? Ja, da könnte ein Problem bestehen, allerdings war das ganze Getue um die Religion mehr lästig als problematisch. Also was lief falsch? C18 hätte noch einige Zeit darüber nachdenken können, hätten die nächsten Worte ihres Vaters sie nicht hellhörig werden lassen. „Weißt du Schatz“, begann ihr Vater, stand auf und half ihrer Mutter beim aufstehen. „Ich glaube es wird Zeit den Zwillingen zu sagen, dass wir bald Nachwuchs bekommen. Sie sind wohl alt genug um endlich damit konfrontiert zu werden.“ „Da hast du wohl recht“, seufzte ihre Mutter und schritt aus C18s Sichtfeld. Wahrscheinlich wollte sie sich nach dieser Kotztirade die Zähne putzen und stand jetzt beim Waschbecken. „Aber wie wollen wir den anderen beiden erklären, wie dieser Nachwuchs zustande gekommen ist?“ „Tja, wo die Babys herkommen, müssen wir ihnen früher oder später sowieso sagen. Vor allem unserer Tochter, dass Mädchen scheint mir ziemlich zurückgeblieben.“ Hinter der Tür prustete C18 wütend die Wangen auf. „Gut“, meinte C18s Mutter. „Dann übernimmst du das aber.“ „Wieso ich???“, entfuhr es ihrem Mann. „Erstens, weil ich schon genug geplagt bin mit dem kleinen Wicht der in meinem Bauch heranwächst. Zweitens, will ich nicht erklären, warum Kinder ausgerechnet durch… durch… naja, du weißt schon, durch Sex entstehen. Und drittens…“ Plötzlich merkte man förmlich wie in dem kleinen Badezimmer die Stimmung ernsthaft wurde. Ihre Mutter trat wieder in C18s Sichtfeld und hielt sich den Bauch, der eine kleine Rundung aufwies. „Als wir die Zwillinge bekommen haben, war ich gerade Mal sechzehn Jahre alt. Wir waren selber noch halbe Kinder und wurden von unseren Eltern, wegen einer kleinen Unachtsamkeit beim Sex, rausgeschmissen. Ich kann tun und lassen was ich will, aber diese Kinder kann ich einfach nicht so lieben wie ich unser Ungeborenes liebe. Sie waren mir schon seit dem ersten Tag lästig, als ich sie in den Armen hielt. Das ständige weinen, füttern, Windeln wechseln! Ich bin schon froh, wenn ich einen Tag lang nicht mit ihnen reden muss! Ich kann nur hoffen, dass aus ihnen gute Mitglieder unserer Gemeinde werden, aber dieses Kind hier, “ sie tippte sich stolz auf den Bauch, „ dieses Kind ist anders, weil es gewollt ist! Ich werde es mit so viel Zuneigung und Liebe überschütten wie möglich.“ Plötzlich wusste C18 was sie vermisste… Die letzten Stunden bis zur Messe erlebte C18 wie in Trance. Nachdem sie das Gespräch ihrer Eltern belauscht hatte, war sie zurück in ihr Zimmer gegangen und hatte sich in ihr Bett gelegt. Dort lag sie einige Zeit wach und dachte über das gehörte nach, bis ihre Mutter ins Zimmer kam, um sie zu wecken. Wie gewöhnlich übernahm sie den Part ihre Tochter anzukleiden, während C17 bei seinem Vater war. Dabei fühlte C18 bei jeder Berührung ihrer Mutter ein komisches Gefühl aufkommen. Wut? Oder sogar Hass? Plötzlich war ihr so, als ob sie aus jeder Geste ihrer Mutter, die Abneigung gegen ihr Kind las. Kämmte sie C18s Haare immer so grob, weil sie wütend über ihre versäumte Jugend war? Ignorierte sie ihre Einwände, die sie gegen die hässlichen Rüschchenkleider einwarf, weil ihre Kinder sie nervten? Am Ende dieser Tortur, hielt C18s Mutter ihr einen Handspiegel vor und trällerte in ihrer üblichen Manier: „Habe ich nicht eine hübsche Tochter?“ C18 sah in den Spiegel und fand das sie scheußlich aussah. Ihre Mutter hatte ihr noch Rouge auf die Wangen gepfeffert, was ihr den Anblick einer kleinenwüchsigen Prostituierten verlieh und die Haare zu zwei hässlichen Bergmädchenzöpfchen geflochten. Genauso gut hätte sie auch sagen können: „Sieh mal? Habe ich dich nicht wunderschön verschandelt? Das ist dafür das du MEINE Jugend verschandelt hast!“ Nur der Anblick von C17 schien schlimmer zu sein. Als C18 mit ihrer Mutter aus dem Kinderzimmer trat, saß der Junge auf einer Kommode vor einem Spiegel, hatte die Augenbrauen tief ins Gesicht gezogen, die Arme mit verbissenem Gesicht verschränkt und sein Vater schmierte ihm Fett in die Haare, damit sie besser lagen und glänzten. C18 konnte nicht anders als laut loszulachen und zusagen: „Gott siehst du blöd aus!!!“ „Wenigstens sieht man mir meine spätere Berufswahl nicht an…“, zischte C17 böse und C18 fühlte sich mit dem Prostituierten Rouge noch unwohler als zuvor schon. Zwei Stunden später saß die Familie im überfüllten Gemeindeschuppen und kniete vor Eduard Gülle, der seine übliche Predigt über den Weltfrieden, Spendengelder und ein Leben ohne materielle Werte hielt. Doch entgegen der letzten Messen, schien C18 heute noch unkonzentrierter und desinteressiert als sonst zu sein. Ihre Gedanken drehten sich immer noch um das Gespräch ihrer Eltern und ab und an, ertappte sie sich dabei, wie sie zum kaum erkennbaren Bauch ihrer Mutter schielte. Dieses Baby versprach Ärger. Nicht nur das C17 aus allen Wolken fallen würde, wenn er erfuhr, dass Kinder durch Sex entstehen und dann in Muttis Bauch landen. Was das war wusste C18 spätestens durch P.J und sie war sich fast sicher, dass ihr kleiner Bruder ebenfalls schon eine Vorstellung davon hatte. Nein. Nicht das Thema Sex bereitete ihr sorgen, sondern das ihre Eltern diesem Kind, von vorne herein mehr geben würden, als die Zwillinge jemals erhalten hatten – und würden! Sie wusste dass es falsch war, doch sie begann das Kind zu hassen, noch bevor es auf der Welt war. Vielleicht hätten ihre Eltern irgendwann gelernt sie zu lieben, wenn sie einfach noch etwas Zeit mit ihnen allein verbrachten. Doch dieses Kind würde zu Eifersüchteleien unter den Geschwistern führen, falls es wirklich so mit Zuneigung und Liebe überschüttet werden würde, wie ihre Mutter es sich vorstellte und da es jetzt schon das Liebling der Eltern zu sein schien, würden C18 und ihr Bruder immer den Kürzeren ziehen. „Hey du!“ Abrupt wurde C18 aus ihren Gedanken gerissen, als jemand sie grob in den Rücken piekste, woraufhin sie sich irritiert umsah. Hinter ihr saß ein altes, zahnloses Weib, die mit einem Bein schon längst im Grabe zu stehen schien. „Hey du, “ wiederholte die alte Frau, „wo ist dein Bruder?“ „Woher soll ich das wissen“, gab C18 trotzig von sich. „Hey-du, hat außerdem einen Namen!“ „Tut mir leid, Kleines. Mein Gehirn konnte sich Namen schon mal besser merken. Wie heißt du noch mal?“ „Ich heiße…“ „Liebes, geh doch bitte deinen Bruder suchen“, flüsterte C18s Mutter ihr zu, die schon die Nase gerümpft hatte, weil die alte Frau mitten in der Messe gemeint hatte, ein Plauschchen mit ihrer Tochter anzufangen. C18 gab ein genervtes Stöhnen von sich, erhob sich dann aber doch, da die kniende Haltung nach einer dreiviertel Stunde schmerzhaft wurde und drängte sich zum Ausgang des Schuppens. Wäre C18 an diesem Morgen nicht so beschäftigt mit ihren eigenen Gedanken gewesen, hätte sie sich wohl gefragt, weshalb ihr Bruder sich von der Messe geschlichen hatte. Sie wäre nicht blindlings drauflos gelaufen und hätte sich gedacht, dass etwas nicht stimmte. Doch als sie den ersten Schritt, über die Schwelle des Gemeindeschuppen, hinaus ins Freie setzte, sich fragend was die Zukunft mit dem Baby wohl mit sich bringen würde, wusste sie schon das es zu spät war… PLATSCH Plötzlich stand C18 wie erstarrt da, als sie eine unangenehme kalte Masse auf ihrem Körper spürte, der ihr eine Gänsehaut bereitete. Ein widerlicher beißender Gestank, der ihr die Tränen in die Augen trieb, breitete sich um sie aus und fassungslos sah sie an sich herunter. Klumpenweiße war sie mit einer ekligen braunen Masse bedeckt, die zum Teil aber noch so flüssig war, dass sie sich in ihr Kleid sog. Die Feuchtigkeit fraß sich durch den Stoff, erschwerte ihn und sie spürte sie selbst auf der Haut ihres Unterhemds. „Was- Was ist das???“, schrie C18 mit einer untypischen schrillen Stimme. „Gülle, liebes Schwesterchen“, ertönte es über ihr. Mit weit aufgerissenen Augen, blickte C18 auf das niedrige Dach des Gemeindeschuppens, wo ihr Bruder mit einem Eimer saß und selbstgefällig auf sie hinunter feixte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)