Beyblade Shadow - 6. Staffel von abgemeldet (Back to Shadow) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 13 - 16 -------------------------- Die Gesetze der Bit Beasts Auch in China standen schon alle auf den Beinen. Na gut. Triger schnarchte noch fröhlich vor sich hin, quer über seinen Schlafplatz. Der Rest saß draußen. Jay war im Dorf und hat ein kleines Frühstück besorgt. „Sagt mal, ihr zwei“, sprach Janina zu Driger und Black Driger. „Was sind eigentlich diese Gesetze der Bit Beasts, die Taqua erwähnt hatte?“ Driger antwortete ihr: „Unsere Regel, die wir befolgen müssen, egal wo wir sind.“ „Die Gesetze wurden von The King Don in die Welt gesetzt“, fügte Black Driger mit grimmigem Blick hinzu. „The King Don?“, fragte Ray sofort. Black Driger setzte sich etwas aufrechter hin. „Das sind die Bit Beasts, die die Bit Beast Welt vor dem Verfall bewahrt hatten. Aber die Gesetze bestehen weiter hin.“ „Die meisten Gesetze hat doch Siffolion gebrochen, oder?“, wollte Driger noch mal genauer wissen, denn sie wusste es nicht mehr so genau. Aber Black Driger, der all die Zeit schon in ihr war, konnte die Antwort mit einem einfachen nicken beantworten. Driger freute sich triumphierend und aß heiter weiter. „Wusste ich ´s doch.“ (mampf) „Dann gelten die Gesetze wohl auch für die Shadow Bit Beasts?“, fragte Janina weiter nach. „Ja.“ Black Driger machte eine kleine Pause und dachte kurz nach. „Siffolion hat, so weit ich weiß, fast alle Gesetze gebrochen. Das sind weit über 1000.“ Jay war ziemlich erstaunt. „Das ist aber ganz schön viel.“ „Eigentlich nicht“, sagte Driger leichtfertig. „Ich verstoße im Augenblick gegen fünf Gesetze. Sind aber harmlos, so lange ich keinen Blödsinn dabei anstelle. Werde also nicht bestraft.“ Ray kratzte sich etwas am Kopf und dachte über den Sinn dieser Gesetze nach. „Dann sind sie aber schon fast überflüssig.“ „Manche sind es wirklich“, gab Black Driger ihm Recht. „Welche sind es denn?“, fragte Janina, denn sie wollte schon gerne die Gesetze wissen, gegen die Driger im Moment verstoßen sollte. „Also“, begann Driger und zählte jedes der fünf an ihren Fingern ab. „Nummer 327: Ich laufe frei in dieser Welt herum. Nummer 353: Ich halte mich bei Menschen auf. Nummer 355: Ich rede mit Menschen. Nummer 356: Ich zeige mich den Menschen. Und Nummer 492: Ich esse Menschenessen.“ (mampf) „Total überflüssig, wenn ihr mich fragt.“ Ray wollte seine Meinung über die Gesetze noch mal starken Ausdruck verleihen. Driger griente etwas vor sich hin. „Insgesamt hab ich schon gegen 132 Gesetze verstoßen. Aber weil Siffolion schon so viele gebrochen hatte, wurde er auch auf immer Verband. Das waren auch lebenswichtige Gesetze. Er hat ja auch Menschen getötet.“ „Der Blader von Tragoon gehört ja auch dazu“, erinnerte Janina noch mal und wirkte etwas trüb. „Ramon hieß er doch.“ „Genau.“ Driger nickte. Janina packte wieder die Neugierde. „Wie viele hat Triger denn schon gebrochen?“ „327“, platzte es nur so aus Black Driger heraus. „Da hat Tranzer aber schon mehr mit seinen 478.“ „Ich hoffe, dass es harmlose sind“, bangte Janina an den Gedanken, dass Triger viel zu freundlich war auch nur eines zu brechen. „Mach dir da mal keine Sorgen“, beruhigte Driger sie und winkte etwas mit der Hand. „Das hängt alles mit dem Mensch werden zusammen.“ „Das will ich auch hoffen.“ „Das Shadow Bit Beast mit den meisten gebrochenen Gesetzen ist Siffolion, richtig?“, wolle Jay wissen, obwohl sich die Frage schon von alleine erledigte, Driger ihr aber trotzdem wild zunickte, während sie das nächste Brötchen verdrückte. „Darf man fragen, welches Bit Beast die meisten gebrochen hat?“ Driger schaute auf einmal ganz traurig zu Boden. Ray schien besorgt. „Driger, was ist denn?“ Black Driger schaute kurz zu Driger und wendete dann seinen Blick zu den anderen. „Dranzer hat 647 Gesetze gebrochen.“ „Wenn das mit Maria nicht gewesen wäre…“ Driger hob langsam den Kopf und versuchte ihren traurigen Blick zu verbergen. „…hätten The King Don ihn auch nicht 600 Jahre in die Dunkelheit verbannt. Besuche nicht erlaubt.“ „600 Jahre sind nicht viel für ein Bit Beast“, erklärte Black Driger. „Doch für Dranzer war es unerträglich. Er war auf der Suche nach Damon, ließ Driger alleine zurück und dann musste er die ganzen Jahren sich mit der Beschäftigung zufrieden geben, an seine Maria zu denken.“ „Aber was war ich happy“, sagte Driger wieder fröhlich und wedelte aufgeregt mit den Armen rum. „Als er wieder da war. Ich hab die Jahre irgendwann nicht mehr gezählt und das war schon eine ziemliche Überraschung. Ich war überglücklich. Musste Dranzer zwar erstmal wieder ein bisschen wachrütteln. Aber dann war schon alles wieder wie früher.“ „In welchen Jahrhundert lebte Maria?“, fragte Ray auf einmal und fing sich ein paar verwunderte Blicke ein. Driger dachte kurz nach, aber sie konnte es leicht zurückrechnen. „Ende 14. Jahrhundert, wieso?“ Black Driger verstand, warum Ray fragte. „Schon richtig, Ray. Dranzer landete genau bei Kai.“ „Hmm“, überlegte Jay kurz. „Die Familie Hiwatari ist doch voller Zufälle. Wenn Dranzer nicht bei Kai gelandet wäre, hätte er Damon nicht so leicht gefunden.“ Janina runzelte etwas die Stirn. „Schon eine komische Familie.“ Driger war völlig in ihren fröhlichen Gedanken an das Wiedersehen vor einigen Jahren versunken und mampfte nebenbei fröhlich weiter. „Hi“, kam eine Stimme auf sie zu. Es war Triger, noch etwas verschlafen, aber schon recht stabil auf den Beinen. Janina schaute ihn böse an und warf ihn entgegen: „Gesetzesbrecher!“ Triger erschrak und fiel um. Janina tat es jetzt nun doch etwas leid, ihn so früh am Morgen zu erschrecken. „Entschuldige, Triger.“ Triger setzte sich wieder hin. „Bin wach.“ Er rieb sich dennoch die Augen. „Trotzdem…“ Janina schaute ihn wieder sauer an und er wusste nicht, worum es eigentlich ging. „Gesetzesbrecher.“ „Vergiss es einfach, Triger“, sagte Driger und klopfte ihm ein paar mal sanft auf die Schulter. „Okay!“ Schon dachte Triger nicht mehr daran und startete gleich die nächste Frage: „Wo ist Taqua?“ Black Driger antwortete wieder schneller als jeder andere im Raum es konnten: „Noch nicht wieder aufgetaucht.“ „Sie scheint etwas gekrängt zu sein“, meinte Jay und tischte nun auch Triger etwas auf. Triger rieb sich noch den letzten Schlaf aus dem Gesicht und fing an zu essen. „Sie muss sich nur wieder daran gewöhnen unter Artgenossen zu sein. Seit sie auf Siffolion aufpassen soll, ist sie ja allein gewesen. Das legt sich wieder. Ach ja. Da fällt mir ein, dass Daqua sich etwas erfüllen durfte, als Taqua dazu verpflichtet wurde. Tolle Gleichberechtigung.“ Jay schaute, wie auch die anderen, etwas verwundert. „Und was war das, Triger?“ „Bis jetzt noch nichts“, sagte Triger achselzuckend. „Er ist so zufrieden, dass er es aufschob. Wenn er etwas will, kann er es sich sein Recht immer noch holen.“ Jay holte Daqua raus und schaute ihn an. „Wäre doch schön, wenn er auch so frei wie Driger rumlaufen würde.“ „Dann würde er aber gegen Gesetze verstoßen“, erinnerte Driger und verschränkte die Arme. „Er ist ein ziemlicher Ordnungstyp.“ „Aha“, wurde es Triger klar und schaute zu Janina, die eigentlich schon gar nicht mehr daran dachte. „Ihr habt über die Gesetze gesprochen. Deshalb nennt mich Janina so.“ „Genau…“, fiel es Janina selber wieder ein und schaute Triger wieder sauer an. „Gesetzesbrecher.“ Triger war dem heulen nahe. „Es waren doch nur 327…“ Vogelfreunde Nachmittags im Café. Teezeit. Diesmal ohne Tamon. „Du tust mir ja so leid.“ Kai schaute aus den Augenwinkeln und sehr gewieft zu Tranzer rüber. „Halt die Klappe, Kai“, fuhr Tranzer ihn an und versuchte sich einigermaßen zu beherrschen. „In Wirklichkeit bist doch nur neidisch, weil ich bei Sandra sein kann und du nicht.“ „Witzbold.“ „Ist doch so.“ „Sag Albinophoenix“, unterbrach Mitch das Gespräch und ihre Worte waren an Kai gerichtet. „Dann dreht er durch.“ „Alte…!“ Tranzer konnte sich nicht mehr zurückhalten und wollte Mitch gleich weiter anschreien, doch Sandra hielt ihn auf. „Stopp!!“, schrie sie und stand auf. „Ich bring Tamon ´nen Kuchen. Dranzer. Scheuer jeden eine, der eine Beleidigung von sich gibt.“ Ein schmieriges Lächeln fuhr Dranzer über die Lippen, als er seine Teetasse hochnahm. „Geht klar, Chérie.“ Sandra nahm ihren Tee, ging zur Theke und ging etwas später mit einem Tablett mit Tee und Kuchen für Tamon nach oben. Tranzer schaute wieder sauer zu Kai. „Du bist echt einer.“ „Sei froh. Mich gibt es nur einmal.“ Mitch seufzte und sagte mehr zu sich selbst. „Ihr seid echt zwei Idioten.“ Es wurde ruhig. Nichts passierte. Kai und Tranzer schauten etwas sauer zu Dranzer, denn er sollte doch jedem eine scheuern, der eine Beleidigung von sich gibt. „War was?“, fragte Dranzer seelenruhig. „Ha!“, schoss es aus Mitch heraus und sprang triumphierend auf. „Mich schlägt er nicht.“ Sandra ging in Mitchs Zimmer. Da war Tamon aber nicht. Sandra stellte das Tablett ab. Dann ging sie zum Schreibtisch. „Manchmal bin ich echt zu neugierig.“ Sandra durchsuchte vorsichtig den Schreibtisch. Dann schaute sie in die Regale über dem Schreibtisch. „Ah. Da ist es ja.“ Sandra zog Kais Skizzenblock aus dem Regal und legte ihn auf den Tisch. Sie erinnerte sich daran, dass den Block zugehauen hatte, als sie ihn beim Malen gestört hatte. „Meine Neugier bringt mich noch um.“ Auf einmal sprang Neko auf den Schreibtisch und setzte sich auf den Block. „Neko.“ Neko miaute. Wollte gestreichelt werden. „Du hast ja Recht.“ Sandra nahm Neko auf den Arm. Sie fing an zu schnurren. Sandra stellte den Block zurück in das Regal. „Das macht man nicht. Wenn Kai sie mir zeigen will, wird er es schon tun.“ Neko miaute noch mal und Sandra setzte sie auf dem Sofa ab. „Ich geh jetzt zu Tamon hoch. Aber heute Abend haben wir genug Zeit zum Schmusen.“ Sandra nahm das Tablett und ging auf den Dachboden. Da war kein Beyblade Trainingsraum mehr, sonder schon eine halbe Wohnung. Kurz: Tamons Zimmer. Sie stellte das Tablett auf den Stubentisch. Sandra ging auf die Dachterrasse, wo auch Tamon war und auf dem Geländer lehnte. Sie ging zu ihm. „Ich hab uns einen Tee hochgebracht.“ Tamon drehte sich zu ihr und sagte freundlich: „Das ist lieb. Danke.“ „Unten herrscht so dicke Luft zwischen Tranzer und Kai“, erklärte Sandra mit einem Seufzer. „Da musste ich erstmal weg.“ „Um ehrlich zu sein…“, sagte Tamon und es war ihm schon fast etwas peinlich. „Bin ich deswegen hier und genieße hier die frische Luft.“ „Das glaub ich dir gerne.“ „Darf ich dir jemanden vorstellen?“, fragte Tamon, nachdem es etwas ruhig zwischen ihnen wurde. „Gerne.“ Tamon drehte sich wieder zu dem Geländer hin und schaute in den Himmel hinaus. „Jetzt hoff ich mal, dass er in der Nähe ist.“ Tamon pfiff kurz und ein paar Sekunden später landete ein kleiner Vögel auf Tamons Finger. Sandra staunte. „Das ist Jiyu“, stellte Tamon den kleinen Vogel vor und hielt seinen Finger mit dem Vogel etwas weiter zu Sandra hin. „Hi, Jiyu.“ Jiyu schirpte kurz. Sandra lachte etwas. „Hat er mich gerade begrüßt?“, fragte Sandra und freute sich mal einen Vogel von so Nahem zu sehen. „Jiyu wollte nur höflich sein.“ Tamon richtete seinen Blick direkt auf Jiyu. „Hab ich Recht, Jiyu?“ „Schiep.“ „Ich hab nie so nah einen Vogel gesehen“, erklärte Sandra und fügte noch hinzu: „Außer die Tauben in der Oldenburger Innenstadt.“ Tamon hielt seinen Finger mit Jiyu zu Sandra hin. Jiyu drehte sich zu Sandra und schiepte kurz. „Er möchte gern zu dir.“ Sandra stutzte erst, dann hielt sie ihren Finger zu Jiyu hin und Jiyu sprang zu ihr rüber. Sandra freute sich, während Jiyu wieder schiepte. „Er mag dich“, sagte Tamon ruhig. Sandra strich Jiyu über das Gefieder, das ihm sehr gefiel und anfing zu zwitschern. Tamon ließ ungewollt einen verwunderten Ton von sich. „Das lässt Jiyu sich nicht mal von mir gefallen.“ Sandra lachte kurz. „Wie kommt das eigentlich, dass Jiyu so zutraulich ist?“ Sandra schaute Tamon etwas hinterlistig an. „Und du hast nicht gesagt, dass du mit Vögeln reden kannst.“ „Tut mir leid“, entschuldigte sich Tamon und kratzte sich etwas verlegen am Hals. „Ich erzähl es nicht jedem. Außerdem hab ich genau deswegen nur eines meiner Schwerter behalten. Denn das wollte ich mir nicht nehmen lassen.“ „Ach so. Dann hast du also eines deiner Schwerte und die Fähigkeit mit Vögeln zu reden behalten.“ Sandra schaute wieder freudig zu Jiyu und strich ihm weiter über das Gefieder. „Ich hol eben den Tee raus“, beschloss Tamon, um schnell das Thema zu wechseln. Sie setzten sich auf die Terrasse an den Tisch, um den Tee zu trinken. Jiyu pickte ein paar Krümel von dem Kuchen auf. „Jiyu hatte sich einen Flügel verstaucht und war hier notgelandet“, erklärte Tamon, nachdem Sandra gefragt hatte, warum er und Jiyu so gute Freunde seien. „Ich hab ihm geholfen und als Dankeschön bekam ich seine Freundschaft.“ „Das ist schön“, fand Sandra und schaute zu Jiyu. „Und er ist echt süß.“ Jiyu schüttelte sich kurz. „Du machst ihn ganz verlegen“, lachte Tamon. „Das kann ich gut. Klappt bei Tranzer auch immer.“ „Ich kann gut verstehen, warum er das für dich durch macht“, sagte Tamon auf einmal und Sandra schaute Tamon etwas verwundert an. „Ich weiß, wie schön es ist zu lieben. Er will dich nicht verlassen. Um keinen Preis. Deswegen will er ein Mensch bleiben. Da nimmt er all die Schmerzen alle Mal in Kauf.“ Sandras Stimmung wurde etwas trübselig. „Ja. Aber das schon seit fast zwei Monaten.“ „Er hält durch und er wird es schaffen“, versuchte Tamon sie aufzumuntern. „Niemals lässt er dich alleine. Glaub mir. Dafür liebt er dich zu sehr.“ Wo ist Taqua? Es wurde Nacht. Driger saß an ihrem Lieblingsplatz, den sie sich seit dem letzten Besuch von Sandra und Co. gesucht hatte. Eine Lichtung im Wald voller Blumen und schaute in den Sternenhimmel. Neben ihr lag Black Driger und schlief. Driger sang ihm etwas vor, traf aber das eine oder andere mal die Töne nicht oder vergaß den Text. Sie lachte kurz. „Das kann Wolborg doch besser.“ „Ihr Gesang war grässlich.“ Black Driger war aufgewacht und Driger schaute zu ihm runter. Driger war über die Bemerkung aber keineswegs eingeschnappt. „Na? Zehn Stunden Schlaf beendet?“ Driger lehnte sich zurück und stützte sich hinter sich mit den Händen ab. Sie schaute wieder hoch. Black Driger tat es ihr gleich. „Ich kann Dranzer genau spüren. Dabei ist Tokyo doch schon einige Kilometer weit weg.“ Black Driger schaute zu Driger rüber. „Wenn Dranzer wieder in dieser Welt ist, dann werden es auch Tranzer und Sandra sein.“ „Ja. Ich hab sie seit Monaten nicht mehr gesehen.“ Driger lachte etwas. „Ich freu mich schon drauf.“ „Das glaub ich.“ Black Driger schaute wieder hoch in den Himmel. „Ist Taqua schon wieder aufgetaucht?“ „Das Vögeli ist noch immer weg. Wo sie wohl hin ist?“ Taqua war auf dem Flug nach New York, wo Max ja bekanntlich wohnt. Aber Taqua interessierte natürlich nur Traciel, die sich ja bei Max die meiste Zeit aufhält. Im Moment versuchte Max zu schlafen, doch Traciel hielt ihn krampfhaft wach. „Spielst du was mit mir? Hä? Hä? Hä? Tust du? Tust du? Tust du? Oder den PC? Mach mir doch den PC an. Ja? Ja? Ja? Oder…“ Max setzte sich hin. „Kannst du dich nicht schlafen legen?“ „Doch“, sagte Traciel plump und wartete nur, dass Max irgendetwas darauf sagte. Max fühlte sich aber missverstanden und fragte: „Und warum tust du das nicht?“ Traciel kroch unter Max´ Bettdecke und zitterte wie ein elektrischer Stuhl. „Angst…“ „Wovor? Den Bettwanzen?“, scherzte Max und merkte nicht, dass er die Situation noch schlimmer machte. „Nein.“ Traciel klammerte sich an Max, der erstmal erschrak. „Siffolion. Er ist nämlich wieder frei.“ „Traciel.“ Max wollte nachfragen, wer Siffolion genau war, doch Traciel zog sich an Max hoch, dass er nur noch kurz aufschreien konnte. Traciel war schier verängstigt. „Er ist hinter uns her. Er jagt uns. Er will uns fertig machen. Hättest du da keine Angst? Er wird uns alle vernichten. Tragoon, Triger, Tranzer, Tamon und mich. Wir sind nicht vor ihm sicher.“ „Traciel.“ Max versuchte sich von Traciel zu befreien, doch sie ließ nicht los. „Hör mal. Ein Angebot.“ Traciel nickte kurz und ganz langsam. „Du lässt mich in Ruhe schlafen und du darfst meinetwegen auch in meinem Bett schlafen. Und wenn er kommt, dieser Siffolion, dann weckst du mich auf und wir verschwinden dann einfach ganz schnell.“ „Okay“, schmollte Traciel und legte sich mit dem Rücken zu Max. „Oh, Traciel…“ Max tat es schon leid, dass er einfach zu Müde für Traciels Sorgen war, doch er wollte sich einfach nur wieder hinlegen und weiter schlafen. Taqua stand die ganze Zeit unbemerkt am Fenster. „Wenigstens eine, die den Ernst der Lage sofort erkannt hat.“ Taqua breitet wieder ihre Flügel aus und flog weiter. Max konnte gut schlafen, bis er plötzlich merkte, dass Traciel doch nicht schlief. Er drehte sich zu ihr um. Da lief plötzlich eine kleine Schildkröte zwischen den beiden. „Was…?“ Max saß kerzengerade im Bett und starrte auf die Schildkröte. „Das ist Madura“, erklärte Traciel und setzte sich auf. „Hab sie in Indonesien gefunden.“ Sie nahm Madura hoch und knuddelte sie ein wenig. „Sie war ganz alleine. Da hab ich sie mitgenommen, bevor Siffolion sie auch noch angreift.“ Max schaute Traciel nur noch traurig und mit leidend an. Es dauerte eine Weile bis Taqua wieder landete. Sie befand sich mitten im brasilianischen Regenwald. Sie lief ein wenig durch den Wald, bis sie an einem großen Baum anhielt. Sie schaute hoch und fasste auf seine Rinde. „Verzeih mir kurz, alter Baum.“ Taqua nahm ihren Schlüssel von ihrer Kette und ließ ihn zu einem Stab werden, der immer noch die Form eines Schlüssels hatte. Sie holte aus und donnerte ihn gegen den Baum. Der Stab wurde wieder zum Schlüssel und kam zurück an die Kette. Dann viel nur ein paar Sekunden später plötzlich Tragoon auf den Boden. „Au. Mein Kreuz.“ Tragoon setzte sich auf und sein Rücken knackte. „Ija…Der Drache wird alt.“ Taqua sah kühl zu Tragoon runter. „Tragoon.“ Tragoon drehte sich etwas empört zu Taqua um. „Das geht auch sanfter, ja?“, fluchte Tragoon und hielt seine Faust etwas empor. „Du scheinst wohl nicht zu wissen, dass-“ Taqua hielt inne, denn sie fast den Gedanken von Tragoon auf. „Doch. Du weißt es.“ Tragoon stand auf und schaute ernster. „Natürlich. Hast du es schon-“ „Nein! Ich hab es ihm noch nicht gesagt!“, brüllte Taqua ihn plötzlich an, als Tragoon sie fragen wollte, ob sie es schon Tamon gesagt hätte. Aber Taqua beruhigte sich schnell wieder. „Aber Tranzer ist bei ihm. Er wird es wissen.“ Tragoon seufzte. „Dass du jedes Mal durch drehst, wenn du den Name-“ „Schnauze, Tragoon!“, schrie Taqua wieder los und plötzlich gefror alles um Taqua in einem Umkreis von zwei Metern zu Eis. Fast auch Tragoon und der arme Baum. Tragoon presste sich an den Baum, weil er so dem Eis entgehen wollte, doch Taqua hatte schon aufgepasst, dass der Baum nichts abbekommt. „Sag es nicht. Was ich in Japan gesehen habe, brachte das Fass zum überlaufen.“ Tragoon lockerte sich etwas und ging einen Schritt auf Taqua zu. „Wieso? Was ist denn mit-“ „Tragoon!!“ „Mami!“ Zwischenlandung Die Sonne war gerade aufgegangen und Tamon ging auf die Dachterrasse, als er wach geworden war. Auf ihn kam gleich Jiyu zugeflogen, der ihm einen Guten Morgen Gruß bracht. Aber ein paar Sekunden später flog er auch gleich weiter. Tamon sah ihm nach. „Das dir immer noch alle Vögel vertrauen.“ Tamon schaute zur Seite und sah etwas weiter von ihm Taqua stehen. Er lächelte ihr freundlich zu. „Guten Morgen, Taqua. Wir haben uns ja lange nicht gesehen.“ „Ja.“ Ihre Stimme klang sehr eisern. „In die eisige Kälte der Antarktis kommt ja auch niemand.“ „Wegen Siffolion bist du ja wohl nicht hier.“ „Nein. Nicht deswegen.“ Taquas Blick wurde ernster und hörte schon die nächsten Sätze von Tamon, ließ sie ihn aber aussprechen. Tamons Blick wurde auch etwas ernster, aber denn noch freundlich. „Du warst doch gestern schon hier.“ Taqua war von dieser Frage nicht überrascht und fragte kühl: „Woher weißt du das?“ „Ein kleines Vögelchen hat es mit gezwitschert.“ Ein Lächeln durchdrang sein Gesicht, als Taqua erkannte, dass Jiyu ein kleiner Schwätzer war. Tamon redete einfach weiter ohne auf eine Antwort zu warten. „Aber du hast doch was auf dem Herzen, was du mir sagen möchtest, oder?“ Taqua wandte ihren Blick auf den Boden und ihr Blick wirkte nicht mehr so ernst, aber denn noch kühl. „Ich möchte nur wissen, warum. Warum bist du zum Menschen geworden? Ist es wegen dem Mädchen, das ich gestern gesehen habe? Mit dem du gestern hier oben saßt?“ „Nein. Nicht wegen Sandra“, beruhigte Tamon sie und verstand ihre Eifersucht nur zu gut. „Dieser Grund gehört zu Tranzer. Ich hab es wegen Mitch getan.“ „Ich dachte immer, dass mir die Einsamkeit in der klirrenden Kälte gut tun würde. Doch sie forderte viel Schmerz.“ Taquas Blick wurde wütend und sie biss sich auf die Unterlippe. „Man ist hat alleine. Muss die Gesetze einhalten. Und wenn man mal zurückkehrt, ist alles anders. Shadow Bit Beasts werden zivilisiert, Bit Beasts laufen frei herum, die Black Shadow Bit Beasts sind frei und Shadow Bit Beasts werden zu so was wie Halbmenschen. All das hab ich nicht mitbekommen. Nur weil ich in der Antarktis war.“ Tamon wusste, wie es Taqua zerfraß den Laufe der Zeit nicht miterlebt zu haben und dass sie somit all die neuen Sitten und Gebräuche nicht selbst erlebt hatte. „Aber warum hast du gleich zugestimmt, als Ryudon dich gebeten hatte, auf Siffolion auf zu passen?“ „Du hast gesagt, dass ich verschwinden soll!“, warf sie Tamon vor und ihre Wut auf Tamon konnte man deutlich in ihrem Gesicht sehen, doch der Gedanke von Tamon ließ sie stutzen. Er schaute etwas trübselig und versuchte zu erklären: „Ich habe lediglich gesagt, dass ich dich nicht sehen möchte, wenn du weinst. Ich hasse es, Mädchen weinen zu sehen. Das hattest du damals falsch verstanden.“ Er senkte den Blick. „Ich wollte dich auch einen Tag später auf deinem Lieblingsplatz besuchen. Doch du warst schon weg. Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt haben sollte.“ Taqua packte noch mehr Wut und sie ging schnellen Schrittes auf ihm zu. Aus heiterem Himmel verpasste Taqua ihm eine Backpfeife und schrie ihn an: „Hättest du mir das nicht eher sagen können?!“ Tamon fasste sich auf die Wange, die sich kalt anfühlte und schmerzte. Er verstand ihre Wut, schaute aber erst völlig entgeistert, dann aber verständnisvoll zu ihr sah. Taqua beruhigte sich ein wenig. „Ich war fast eine Ewigkeit in dieser Kälte. Niemand war da. Ich war ganz alleine. Ryudon wollte mich, weil ich am besten von allen Shadow Bit Beasts mit der Kälte klar kam.“ Sie holte Luft. „Ja. Ich habe dich falsch verstanden. Aber jetzt ist es ja zu spät.“ Tamon ließ seine Wange los und stellte sich aufrechter hin. „Wenn ich Kälte so abkönnte wie du, dann wäre ich an dem Tag sofort zu dir gekommen. Aber ab minus 15°C krieg ich doch ´ne Erkältung. Dort wäre ich erfroren.“ Tamon machte seine Kette ab. „Also konnte ich sie dir auch nicht geben. Ich hab sie so lange, ich hätte sie auch noch länger für dich aufbewahrt, bis du wieder kommst.“ Taqua war verwundert. „Echt für mich?“ Tamon legte die Kette in ihre Hände. „Ich weiß doch, wie du glänzende Sachen liebst. Und ich wollte etwas Schlichtes für dich haben. Damit es nicht so protzig ist.“ Taqua fiel auf die Knie, so sehr rührte es sie, etwas geschenkt zu bekommen. Tamon war besorgt um sie und hockte sich zu ihr runter. Doch ihr ging es gut auch wenn sie mit einem Blick zu Boden schaute, der keinen wirklichen Haltepunkt hatte. „Alles hat sich verändert. Generationen wurden überflogen, neue Städte erbaut, neue Technologien entdeckt und noch so vieles mehr. Aber du…hast dich in den letzten 2500 Jahren kein Stück verändert.“ Taqua schaute Tamon in sein lächelndes Gesicht. „Du aber auch nicht.“ „Und du auch nicht“, sagte Tamon sanft. „Und ich hab dich immer noch-“ Taqua verbot ihm weiter zu sprechen, indem sie einen Zeigefinger hob. „Das ist süß, Tamon. Aber du hast jetzt Mitch. Sag es ihr und nicht mir, okay?“ Tamon nickte verständnisvoll. Taqua machte sich die Kette um und versteckte sie unter ihrer Kleidung. „Damit sie in der Kälte nicht eingeht.“ Tamon half ihr wieder auf die Beine. „Ich werde jetzt zurück nach China fliegen“, beschloss Taqua. „Damit Triger hier her kommt. Tragoon und Traciel sind auch schon auf dem Weg. Zusammen haben wir mehr eine Chance. Aber noch habe ich nicht genug Kraft. Der Kampf mit Siffolion war zu hart. Sonst wäre es kein Problem, ihn wieder zu verbannen.“ „Willst du etwa…“, hallte es von der Terrassentür zu ihnen und als Tamon und Taqua sich zu der Tür drehten, sahen sie einen verärgerten Tranzer. „Willst du etwas, dass wir wieder zu Shadow Bit Beasts werden?“ Entweder war er noch ziemlich verschlafen oder Tranzer hatte in der Nacht wieder einen Anfall gehabt. Taqua gefiel der Anblick gar nicht und warf ihm einen kühlen Blick zu. Doch Tranzer ließ sich davon nicht beeindrucken und sprach weiter: „Du weißt, dass wir das nie tun werden. Wir wollen sie nicht alleine lassen.“ Tranzer hielt kurz inne und brüllte dann: „Ich lasse Sandra nicht alleine! Da kannst du mich nicht von abhalten! Da wird sich nichts dran ändern!“ Taqua blieb trotz der Lautstärke ziemlich ruhig, denn das Ärgernis von Tranzer war ihr egal. „Deine Shadow Aura hat sehr heftige Schwankungen. Irgendwann wirst du entweder zum Shadow Bit Beast oder du stirbst an den Krämpfen. Was ist dir da lieber?“ „LIEBER STERBE ICH, ALS WIEDER DAS GEMÜT EINES SHADOW BIT BEASTS ZU HABEN UND SANDRA ALLEINE LASSEN MUSS!!! NUR WEGEN IHR HAB ICH DIESEN SCHEIß FUNKEN BEHALTEN, DASS ICH MICH AN SIE ERINNERN KANN!!!“ „Tranzer!“, rief Tamon erschrocken, denn Tranzer sackte zusammen und Tamon kam schnell zu ihm. Er hielt Tranzer fest. Tranzer ignorierte es und konzentrierte sich weiter auf Taqua. „Mich bringst du nicht dazu. Ich werde nicht wieder zum Shadow Bit Beast.“ Taqua nahm ihren Schlüssel in die Hand, der dann anfing zu leuchten. „Ich werde Ryudon von all dem hier berichten. Mal sehen, ob du dann immer noch im Stande bist ein Mensch zu bleiben, Tranzer.“ Taqua verschwand im Nichts. Tranzer sackte noch weiter zusammen. Tamon lehnte ihn gegen die Wand und sprach zu ihm: „Wenn Ryudon hier auftaucht, ist alles, aber wirklich alles vorbei.“ Tranzer knurrte bei den Gedanken zurück. „Sie hat mich noch nie gemocht.“ Er musste kurz lachen. „Ich sie aber auch nicht.“ „Hm?“ Tranzer schaute düster und konnte nur noch mit dem Gedanken an Taqua sagen: „Alte Petze.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)