A Random Love Story von Foresight ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- [Sonntagabend; 30.12. - Part 2] Die Uhr auf ihrem Handydisplay stand auf 0:00 als Grace die Zimmertür hinter sich schloss. Seufzend ließ sie sich auf das kleine Sofa fallen und betrachtete die gelbgestrichene Decke. Es war zum Verrücktwerden! Dieser Kerl raubte ihr auch noch das letzte bisschen an Nerven wenn das so weiter ging. Grace schloss die Augen und atmete tief durch – so tief, wie sie es ein paar Stunden zuvor schon einmal getan hatte. ****Rückblick**** Grace atmete tief durch, während Terry die schwarze Acht einlochte und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Aufgesetzte Belustigung und eine Spur Spott schwangen in ihrer Stimme mit, als sie nun das Wort ergriff. „Mein lieber Terry, wovon träumst du nachts?!“ Terry ließ sich Zeit mit der Antwort. Langsam drehte er sich zu ihr um. Die Halbirin über den Billiardtisch hinweg musternd, stützte er sich auf seinen Kö. Seine Augen funkelten ihr schelmisch entgegen unnd ein anzügliches Lächeln lag auf seinen Lippen. „Glaub mir, das willst du gar nicht wissen! Aber wenn du schon so fragst....Von einer hübschen, langbeinigen, vollbusigen ...“ „Idiot!“, fiel sie ihm lachend ins Wort, wissend, dass er sie nur auf den Arm nehmen wollte. „Wie sieht's aus? Noch ne Runde?“ Terrys Grinsen wurde eine Spur breiter. Er nickte und griff nach seinem Kö. „Immer wieder gerne!“ Grace hatte ihm längst den Rücken zugewandt und machte sich an die Vorbereitungen für ein neues Spiel. Den sehnsüchtigen, fast schon traurigen Blick mit dem er jede ihrer Bewegungen verfolgte, bemerkte Grace jedoch nicht. ****Rückblick Ende**** Männer! Das Schloss der Badezimmertür klackte. Seufzend setze sich Grace aufrecht hin und linste neugierig über die Sofalehne nach hinten. Keine Minute später kam Kathy um die Ecke und ließ sich – ein Handtuch um die nassen Haare wickelnd – neben Grace aufs Sofa plumpsen. „Auch die Nase voll?“ Kathy lehnte sich zurück und legte eine Hand auf die Stirn. „Ohn man! Das war der totale Absturz heute Abend und dabei steht uns die eigentliche Feier morgen erst noch bevor!“ Grace gab ihr mit einem „Hmhm“ Recht, behielt jedoch für sich, dass Kathy selbst Schuld war und wirklich nicht so viel hatte trinken müssen. Stattdessen verfiel sie ins Schweigen. Zu viele Gedanken spukten ihr im Kopf herum. Zudem breitete sich eine bleierne Müdigkeit in ihrem Körper aus. Fröstelnd zog Grace die Beine eng an ihren Körper und stütze ihren Kopf auf die Knie. Die Augen halb geschlossen hing sie ihren Gedanken nach. Von Kathys Monolog drangen lediglich ein paar Wortfetzen zu ihr durch. „...Dieser Torben ist schon ein seltsamer Kerl. Verzieht keine Miene, fast so als wäre er aus Stein. Noch nichtmal Mirko konnte ihm zum Lachen bringen! Richtig unheimlich, oder meinst du nicht?“ Es wurde still im Raum. Grace konnte ihren fragenden Blick förmlich spüren, daher nickte sie bestätigend. „Ganz meiner Meinung! Der Urlaub scheint ihm jedenfalls nicht besonders gut zu gefallen. Wie kann man nur so dauergrimmig und schweigsam sein? Hm...Vielleicht ...“ ****Rückblick**** Lachend und bester Laune kamen die beiden ein paar Billiardspiele später – Grace hatte von insgesamt sechs Spielen zumindest zwei für sich entscheiden können – zu den anderen zurück. „Und, wie ist euer kleines Spielchen ausgegangen?“, wurden sie sogleich von Josh begrüßt. Außer ihm saßen nur noch Mirko und Basti am Tisch. „Vier zu zwei für mich.“ Terry schnappte sich einen freien Stuhl, den er ganz gentlemanlike Grace anbot. Diese deutete einen höflichen Knicks an, ehe sie sich lachend setzte. „Es war mir ein Vergnügen mit Ihnen dieses kleine Match austragen zu dürfen.“ Mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen nahm er nun ebenfalls Platz. Grace dagegen lachte noch mehr. „Das Vergnügen war ganz meinerseits. Aber das nächste Mal werde ich gewinnen!“ „Versuch's doch!“ „Es wird nicht nur bei dem Versuch bleiben, mein Lieber!“ osh beobachtete die Szene schmunzelnd, verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar. Dafür hatte nun scheinbar Mirkos Stunde geschlagen. „Wir haben schon gedacht ihr kommt gar nicht mehr, habt euch vielleicht in ein dunkles Eckchen verzogen und... anderweitig beschäftigt. Gestern wart ihr beide ja auch ganz plötzlich verschwunden.... Ich glaub ich hab ein Déjà-vu!“ Grace schlug das Herz bis zum Hals. Sie mied Terrys Blick und fixierte Mirko mit den Augen. Sie durfte sich nur nichts anmerken lassen. „Ja klar!“, erwiderte sie auch prompt sarkastisch, woraufhin Mirko lediglich mit den Schultern zuckte, Terry still vor sich hin grinste und Josh besser rasch das Thema wechselte. „Na, wenigstens wächst die Gruppe langsam wieder. Die anderen haben sich kurz nach euch auch alle verdrückt.“ „Sie sind aber noch nicht aufs Zimmer, oder?“ Stirnrunzelnd sah Grace ihn an. „Außer vielleicht Jana und Matt.“ Josh schüttelte lachend den Kopf. „Ausnahmsweise nicht. Sie sind mit Kathy auf die Tanzfläche verschwunden. Mir wär die viel zu voll!“ Tatsächlich tummelten sich jede Menge Jugendlicher auf der eher kleinen Tanzfläche im hinteren Teil des Raumes. Grace runzelte die Stirn. Für einen kurzen Moment hatte sie einen Blick auf Jana und Matt erhaschen können, die eng umschlungen tanzten. „Daniel und Torben wollten sich eigentlich nur neue Getränke holen und bis jetzt nicht wieder aufgetaucht.“, klinkte sich nun auch Basti ein, der die ganze Zeit über schweigend zugehört hatte. „Meine Schwester und ihre Freundin haben sich auch verzogen, aber frag mich nicht wohin. Wahrscheinlich müssen sie sich ihre Näschen pudern.“ Ja, das klang sehr einleuchtend. Grace unterdrückte ein Grinsen. Vanessa und ihre Freundin wirkten wirklich schon zu künstlich. Was auch immer sie taten, hoffentlich würden die beiden Grazien dafür noch eine halbe Ewigkeit brauchen. „Und wo ist Hana?“, wandte sie sich erneut an Josh und Mirko. „Toilette.“, kam es wie aus der Pistole geschossen von beiden gleichzeitig. Verdattert sahen sich die Freunde an, lachten dann aber. „Ok und wann war das?“ „Öhm...“, nachdenklich fasste sich Mirko ans Kinn und sah dabei prüfend auf seine Uhr. „Vor zehn Minuten? - Mensch, wie lange braucht sie denn?! Nicht, dass sie uns noch ins Klo gefallen ist!“ Wieder erklang lautes Gelächter am Tisch. Mirko sorgte so immer wieder für den ein oder anderen Lachanfall seiner Freunde. „Ok, alles klar! Sie telefoniert wohl nochmal mit ihrem Schatz. Naja, ich seh trotzdem mal nach, vielleicht muss sie ja aus den Fängen der Monsterschüsseln gerettet werden.“ Sie erhob sich mit einem Augenzwinkern und kämpfte sich zu den Toiletten durch. ****Rückblick Ende**** „..Ach ich freu mich schon richtig auf morgen. Das wird das genialste Silvester seit .... seit...egal! Jedenfalls wird’s bestimmt total super! Meinst du nicht auch? - Grace? Hörst du mir überhaupt zu?“ Die Angesprochene zuckte kaum merklich zusammen. „Oh, ähm entschuldige. Nur so halb, ich war in Gedanken.“ Verlegen lächelnd wandte sie ihrer Freundin den Kopf zu. Diese winkte ab. „Schon gut. Ich föhn mir erstmal die Haare. Du solltest lieber zusehen, dass du ins Bett kommst. “ Mit diesen Worten und einem versöhnlichen Blick, erhob sich das Mädchen und verschwand erneut im Bad. Grace blieb alleine zurück. Und genauso fühlte sie sich auch – einsam. Seufzend erhob sie sich und sammelte die leeren Flaschen im Raum auf, nur um sich etwas abzulenken. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken immer wieder zu den vorangegangenen Stunden zurückkehrte, zu ihm zurückkehrten. Dabei schmerzte es so sehr. Sie stritt keinesfalls ab, dass es ein schöner Abend gewesen war. Doch Grace hatte es keine Minute länger dort unten ausgehalten. Nicht nachdem sie die beiden zusammen gesehen hatte. ****Rückblick**** Es hatte nicht lange gedauert, bis sie Hana auf der Toilette ausfindig gemacht hatte. War ja auch kein Kunststück. Mit verträumtem Blick hatte sie an der Wand gelehnt, das Handy am Ohr und ein glückliches Lächeln auf den Lippen. Sie flüsterte gerade ein zärtliches „Ich liebe dich auch.“ ins Telefon, als sie Grace erblickte und grüßend die Hand hob. Dann legte sie auf und strahlte bis über beide Ohren. Doch Grace entging nicht die leise Traurigkeit, die sich in Hanas haselnussbraunen Augen verbarg. Ursprünglich war ihr Freund als festes Mitglied der Urlaubsgruppe eingeplant, doch sie hatten die Rechnung ohne seinen Chef gemacht. Dieser unmenschliche, gefühlskalte Vollidiot – wie Hana ihn in ihrer Enttäuschung genannt hatte – ließ ihn bis kurz vor Silvester durcharbeiten und vermasselte dem Paar so den gemeinsamen Urlaub. Trotz allem war Hana schlussendlich doch mitgefahren, auch wenn es ihr schwer gefallen war. Es war das erste Silvesterfest, das die beiden nicht zusammen feiern konnten und Hana fiel es sicher nicht leicht. Grace zog ihre Freundin in eine kurze tröstende Umarmung, die diese dankend erwiderte. „Sein Chef ist ein Arschloch!“ Hana nickte. „Ja, ...“ Die beiden hatten noch eine ganze Weile ihren kleinen Kriegsrat abgehalten, ehe sie sich durch die Menschenmenge zurück zu ihrem Tisch kämpften. Grace hielt jedoch in einigem Abstand abrupt an, sodass Hana fast in sie hineingerannt wäre. „Hey, warn mich das nächste Mal bitte vor. Was ist eigentlich los?“ „Pussyalarm!“ Grace drehte sich genervt um und steuerte direkt auf die Theke zu. „ich schlage vor, wir holen uns was zu trinken und gehen dann tanzen. Das dürfte uns beiden ganz gut tun.“ „Gute Idee.“ Hana schielte verstohlen zum Tisch hinüber und erblickte auch sogleich die Ursache für den plötzlichen Sinneswandel ihrer Freundin. Vanessa und Anhang waren ebenfalls an den Tisch zurückgekehrt und die Wasserstoffblondiene fixierte Terry erneut die ganze Zeit über und versuchte auf Teufel komm raus mit ihr zu flirten – und dieser Idiot schien sich nicht weiter daran zu stören. Die Zeit verging wie im Flug, während sich Grace und Hana auf der Tanzfläche austobten. Auch Matt und Jana hatten sich zu ihnen gesellt. So gelang es Grace sich wenigstens eine gewisse Zeit lang abzulenken, doch nun stand sie vom Tanzen außer Atem an der Theke und wartete auf ihr eben bestelltes Getränk. Sie ließ ihren Blick über die tanzende Menge schweifen und schließlich hinüber zum Tisch. Das Bild, das sich ihr bot verschlug ihr die Sprache und versetzte ihr einen Stich in der Brust. Vanessa saß seitlich auf Terrys Schoß, die Hände in seinen Nacken gelegt und ihr Gesicht war dem seinen viel zu nahe. Ihr Blick war bittend und auf ihren Lippen lag ein verführerisches Lächeln. Terry schüttelte den Kopf. Die Blondine beugte sich etwas weiter zu ihm vor, flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Hier, dein Getränk, das macht dann 1, 60€.“ Irritiert sah Grace zu dem Barkeeper, bezahlte aber und wandte ihren Blick wieder Terry und Vanessa zu. Noch immer war sie ihm so nahe und lächelte ihn beständig an. Auch Terry lachte kurz auf, schüttelte dann aber erneut den Kopf. Mit einer Hand umfasste er sein Glas, die andere hatte er lässig auf die Lehne gelegt. Worüber sie sich wohl unterhielten? Jedenfalls schienen sie sich ja bestens zu amüsieren oder war da gerade ein Anflug von Ärger in Terrys Gesichtszügen gewesen? Nein, sicher nicht. Grace schluckte hart. Mit wenigen Zügen hatte sie die Apfelschorle ausgetrunken. Doch das flaue Gefühl im Magen und das Stechen in der Brust blieben. Wieso wies er sie nicht an aufzustehen? Wieso ließ er zu, dass sie ihm so nahe kam? Plötzlich drehte die Blondine den Kopf und sah zu ihr hinüber, oder bildete sie sich das nur ein? Nein, Vanessa sah direkt in ihre Richtung. Grace stand wie angewurzelt da, unfähig sich auch nur einen Milimeter von der Stelle zu bewegen, geschweige denn die Augen abzuwenden. Ihre Blicke trafen sich und ein fieses, siegessicheres Lächeln huschte über ihre Lippen. Dann drehte sie sich wieder um, sah Terry in die Augen und küsste ihn. ****Rückblick Ende**** Mit aller Macht versuchte Grace die Tränen zu unterdrücken. Allein die Erinnerung war so unglaublich schmerzhaft, dass sich alles in ihr zusammenzog und ihr schier die Luft zum Atmen raubte. Noch immer war ihr Körper wie betäubt, doch in ihrem Kopf drehten sich die Gedanken in halsbrecherischem Tempo und Terry und Vanessa. Ihr war schlecht. Nicht vom Alkohol, sondern vom Bild der beiden, dass ihr immer wieder im Geiste erschien und sich tief und schmerzhaft in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte. Ihr Herz fühlte sich an, als ob man einen Pfeil mitten hinein gerammt hätte. Unbarmherzig und mit aller Kraft. „Grace? Das Bad ist jetzt frei.“ Sie zuckte zusammen. Nachdem sie sicher war, dass Kathy bereits zu Bett gegangen war, erhob sie sich und schleppte sich ins Bad hinüber. Kraftlos stützte sich Grace mit den Händen am Waschbecken ab und erhob die Augen zu ihrem Spiegelbild. Sie kannte Terry nur zu gut, wusste, dass er gerne mal mit ein paar Mädels anbendelte, wenn er gerade keine Freundin hatte. Sie hatte es doch selbst schon mehr als einmal mitbekommen. Warum also schmerzte es gerade jetzt so sehr? Wieso ließ sich das Bild von ihm und Vanessa nicht aus ihrem Kopf verbannen? Die Erkenntnis traf sie wie ein harter Schlag ins Gesicht. „Du bist eine Närrin!“, raunte sie bitter ihrem Spiegelbild zu. Stille Tränen rannen ihre Wangen hinunter. „Wie konntest du nur galuben, er meine es ernst, ihm liege vielleicht mehr an dir?!“ Ein Schluchzen unterdrückend, schloss sie für einen Moment die Augen. Die Anspannung fiel von ihr ab und alles was blieb, war die bittere Wahrheit, die sie versucht hatte zu ignorieren wo es nur ging. Die Worte waren nur ein leises, fast lautloses Flüstern. „Wie konntest du dich nur in ihn verlieben?!“ ---------- So und wieder ein Kapitel on :p Nya, ich bin nicht so ganz zufrieden. Ist nicht so geworden, wie ich es gerne gehabt hätte, aber nya... Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. :) An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön, an alle Kommischreiber und die die meine FF in der Favoliste haben. ^_^ Ich glaube...Vanessas Beliebtheitsgrad ist wohlnochmal um einiges gesunken, was? XD Cui Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)