A Random Love Story von Foresight ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Hallo ihr Lieben ^^ Erst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei euch allen für die lieben Kommis bedanken und auch für die lange Wartezeit entschuldigen. ._. Ich hab mir diesmal ziemlich lange mit dem Kapitel Zeit gelassen, aber wir versprochen, ist es pünktlich zu Weihnachten fertig geworden. :) Und es ist sogar ein bissel länger ;) Ich hoffe, das Kappi gefällt euch (ich bin nicht wirklich dmait zufrieden *drop*) und wünsche euch viel Spaß beim Lesen und ein frohes Weihnachtsfest.:) Chimizu PS.: Wenn's euch mal wieder zu lange mit dem nächsten Kappi dauert, dann meldet euch einfach ;D Dann komm ich wenigstens mal eher in die Puschen. *g* __________________________________________ [Montag; 31.12.] „Sagt bloß, ihr beide habt mit der Tagesplanung schon ohne uns angefangen?! Wie unfair! Da schläft man einmal ein bisschen länger und dann sowas...“ Entrüstet stellte Kathy Müslischale und Orangensaftglas auf dem Tisch ab, ehe sie sich neben Grace auf einen freien Stuhl fallen ließ. „Dir auch einen schönen guten Morgen.“, wurde sie sogleich schmunzelnd von dieser begrüßt. „Hätten wir auf euch Langschläfer gewartet, würden wir in zwei Stunden noch hier sitzen. Außerdem (Sie stellte ihre Kaffeetasse beiseite.) trennen wir uns doch bis heute Abend .“ Kathy rührte verlegen in ihrer Müslischale. „Stimmt ja. Das hatte ich ganz vergessen, ich wollte ja mit Jana und Matt nochmal auf die Skipiste.“ Sie schob sich einen Löffel Müsli in den Mund und für einen kurzen Moment kehrte Stille ein. „Wisst ihr schon, wie ihr euch bis heute Abend die Zeit vertreibt? - Oh, guten Morgen ihr zwei.“ Der Gruß galt Jana und Matt, die sich – beladen mit der ein oder anderen Leckerei auf den Tellern – zu ihnen an den Frühstückstisch gesellten. „Wir gehen ein bisschen shoppen, solange die Geschäfte noch aufhaben und dann ... mal sehen.“ Hana trank einen Schluck heiße Schokolade und sah dann fragend zu den Neuankömmlingen. „Und ihr wollt wieder auf die Piste?“ Matt nickte stirnrunzelnd. „Gestern hat es ja nich nicht so gut geklappt. Da müssen wir heute noch ein bisschen üben! Stimmts oder hab ich Recht mein Hasi?“ Als Antwort erhielt er ein etwas gequält wirkendes Lächeln. „Aber sicher doch mein Schnuckel, nur sei diesmal bitte nicht ganz so streng. Sonst lieg ich nachher mit Muskelkater im Bett, anstatt mit euch zu feiern!“ „Versprochen!“ Er beugte sich zu Jana hinüber und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, ehe er sich zufrieden grinsend seinem Nutellabrötchen widmete. „Dann wäre das also auch geklärt.“ „Weiß einer von euch was die Jungs vorhaben?“, meldete sich Kathy erneut zu Wort. „Die Schlafmützen liegen bestimmt noch ein paar Stunden im Bett. Terry meinte, sie wollen heute Abend ordentlich die Puppen tanzen lassen.“ Hana zuckte ratlos mit den Schultern, während Grace nur leise und verächtlich schnaubte. Sie leerte ihre Tasse in einem Zug und erhob sich. „Wie auch immer. Wir sollten langsam mal los. Braucht ihr noch was?“ Die drei verneinten dankend. Währenddessen war auch Hana aufgestanden. „Gut. Wir sehen uns dann spätestens beim Abendessen um sechs. Viel Spaß noch.“ „Danke euch auch.“, kam es fast im Chor, ehe sich Jana, Matt und Kathy ihrem Frühstück widmeten. Die beiden Freundinnen jedoch hatten den Speisesaal noch nicht richtig verlassen, als Grace genervt aufseufzte und sich so einen fragenden Blick seitens Hana einfing. „Ich Esel hab meinen Geldbeutel im Zimmer liegen lassen. Ich geh ihn schnell holen. Wartest du kurz hier? Ich beeil mich auch.“ Hanas Antwort gar nicht erst abwartend, flitzte sie die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf. Innerlich über sich selbst fluchend, verstaute Grace ihre Geldbörse in der Tasche – ebenso wie ihr Handy, das sie auch auf ihrem Bett hatte liegen lassen. Wahrscheinlich würde sie demnächst noch ihren Kopf vergessen, wenn er ihr nicht angewachsen wäre. Seufzend verließ sie das Zimmer und schloss die Tür ab. Terry raubte ihr noch die letzten Nerven, wenn das so weiter ginge. Am besten ging sie ihm wohl fürs erste aus dem Weg, das dürfte sich angesichts des Tagesablaufes nicht allzu schwierig gestalten. Zuversichtlich und tief durchatmend ließ sie die Schlüsselkarte in ihre Tasche gleiten. „Guten Morgen, Gracie.“ Erschrocken fuhr sie herum und schluckte hart, als sie direkt in ein Paar meerblauer Augen sah. Warum zum Teufel musste er immer genau dann auftauchen, wenn sie ihn am wenigsten gebrauchen konnte? Doch sie war gefangen im Wechselbad der Gefühle, die ihr Herz zu einer rasanten Achterbahnfahrt mitnahmen, ohne dass sie es auch nur im Geringsten hätte verhindern können. Und noch etwas geschah ohne ihr Zutun: Vor ihrem inneren Auge tauchte schlagartig das Bild von Terry und Vanessa auf; zwar nur für wenige Sekunden und doch reichte es aus um Grace auf Distanz gehen zu lassen. Ihre Laune sank in windeseile gen Keller. Lediglich ein emotionsloses 'Morgen' verließ ihre Lippen, ehe sie sich, bemüht das schmerzliche Pochen ihres Herzens zu ignorieren, zum Gehen wandte. Doch Terry hielt sie zurück. Seine Hände ruhten auf ihrer Hüfte, ein warmes Lächeln umspielte seinen Mund und wieder war er ihr so nahe, dass sie glaubte die Wärme seines Körpers durch die Kleidung hindurch spüren zu können. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit und doch zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. „Warum so missmutig? Schlecht geschlafen?“ Grace mied seinen fragenden Blick nicht, sondern sah ihn nur schweigend an. Sie beugte sich leicht nach vorn, fast so als wolle sie ihn küssen, doch kurz vor seinen Lippen stoppt sie. „Möglich. Vielleicht schläft man nach einem 'Gute-Nacht-Kuss' oder einem kleinen Schäferstündchen auch einfach besser, wer weiß?! Lass dir einen guten Rat geben: Hör auf mit m- ... zu spielen!“ Grace war sauer und dementsprechend bissig war auch ihre Antwort ausgefallen. Sie ging ein paar Schritte zurück und löste sich somit aus Terrys Griff. „Wenn du mich jetzt entschuldigst, Hana wartet.“ Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ einen verdatterten Terry zurück. Sprachlos fuhr sich Terry mit der Hand durch sein schokobraunes Haar und sah in die Richtung, in der wenige Sekunden zuvor Grace verschwunden war. Sie hatte also gesehen, wie Vanessa ihn geküsst hatte und sie glaubte jetzt tatsächlich ...? Und hatte es sich nicht so angehört, als habe sie sagen wollen, er solle nicht mit ihr spielen? „Na los, lass uns frühstücken gehen. Sag ma, was guckst'n so wie'n Auto?“ Terry zuckte zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Rasch wandte er den Kopf zur Seite und erblickte Josh, der ihn nun fragend ansah. Doch Terry blieb seinem Freund eine Antwort schuldig. „Wie findest du den hier?“ Hana hielt einen khakifarbenen Schal hoch, schien selbst aber eher unschlüssig. Ihr Blick wanderte zum Regal. „Oder lieber den?“ Grübelnd sah sie von dem Stoff in ihrer Hand zu dem braunen mit helleren Streifen, den sie gerade hervorzog. „Ach man!“ „Lass mal sehen...“ Prüfend besah sich Grace die beiden Baumwollschals. „Nimm doch den Gestreiften, die Farben passen besser zu seinen Augen.“ „Gut, dann wird’s der braune!“ Grace schmunzelte. „Du hättest ihn doch so oder so genommen.“ „Stimmt!“ Auch Hana konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen. „Aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. Außerdem kann ich dich so wenigstens mal von deinen Grübeleien abhalten. Du bist schon seit vorhin gedanklich abwesend. Was ist denn los?“ Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit, doch sie hatte bereits eine dunkle Ahnung, was ihrer Freundin zu schaffen machte. „Geht es um Terry?“ Grace nickte unglücklich. „Er macht mich noch wahnsinnig! Im Moment würde ich ihm am liebsten den Hals umdrehen!“ Sie seufzte ärgerlich und ließ sich anstandslos von Hana zur Kasse lotsen. „Um die Ecke gibt es ein schönes kleines Café, da kannst du mir die genaueren Details bei einer Tasse heißer Schokolade erzählen.“ Hana zwinkerte ihrer Freundin verschwörerisch zu. Der Ball kam also langsam ins Rollen. Keine 5 Minuten später saßen die beiden Freundinnen an einem kleinen Ecktisch des gemütlichen Cafés 'Wintersonne'. Soeben hatte die Bedienung vor beiden jeh eine große dampfende Tasse abgestellt, die bis zum Rand mit heißer Schokolade gefüllt war. Bis eben hatte Hana Grace ihre Gedanken ordnen lassen, doch jetzt sah sie ihre Freundin erwartungsvoll an. „Schieß los, was hat Terry verbrochen?“ Angesichts der Formulierung musste Grace erneut schmunzeln. Trotzdem schwieg sie noch einen kurzen Moment, wusst nicht, wie sie anfangen sollte, doch dann sprudelte es nur so aus ihr heraus und mit jedem Wort fiel die Anspannung der letzten Tage von ihr ab. Es tat gut, sich alles von der Seele zu reden und Hana war eine gute Zuhörerin. Sie unterbrach Grace nicht ein einziges Mal, wissend, dass es so besser war. „Ach Hana, ich hatte mir damals geschworen, mich nie wieder auf ihn einzulassen und jetzt das!“ Ergeben seufzend nippte Grace an ihrem Getränk. „War er so schlecht?“ Ein freches Grinsen huschte über Hanas Lippen und sie erntete einen perplexen Blick ihrer Freundin. Grace brauchte ein paar Sekunden um sich zu fangen, dann stieg ihr eine gesunde Röte ins Gesicht, als sie mit leiser Stimme und aus dem Fenster gewandten Blick antwortete. „Nein...“ Sie räusperte sich. „Aber das hat damit rein gar nichts zu tun.“ Ihre Stimme klang nun wieder fest. „Für ihn ist es doch nicht mehr als ein Spiel, er meint es nicht ernst.“ Für den Bruchteil einer Sekunde stahl sich ein sanftes Lächeln auf Hanas Lippen, ehe sie mit ernster Stimme das eben entstandene Schweigen brach. „Ich will ihn nicht in Schutz nehmen, da ich sein Verhalten auch nicht unbedingt gut heißen kann. Aber ich glaube du tust ihm Unrecht und das weißt du auch, du willst es nur nicht wahrhaben, dass es ihm ernst ist.“ „Vielleicht...“ Grace sah die Halbjapanerin über den Rand ihrer Tasse hinweg an, ehe sie ihren Blick erneut durch das noch weihnachtlich geschmückte Fenster nach draußen richtete. Vielleicht hatte Hana Recht und sie hatte heute Morgen etwas überreagiert. Andererseits sprach die Szene am Vorabend ihre eigene Sprache. Ein kaum hörbarer Seufzer entfuhr ihr und sie lehnte sich zurück. Es brachte absolut nichts, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Grace war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht mitbekam, wie Hana die Bedienung zum Tisch winkte und bemerkte die ältere Dame mit dem freundlichen Lächeln erst, als sie direkt neben ihr stand und bereits kassierte. Die beiden Freundinnen saßen noch eine Weile schweigend im Café und leerten ihre Tassen, ehe Hana – gepackt von einer neuen, ansteckenden Fröhlichkeit – Grace nach draußen schob. „So und wohin jetzt?“ Hana schien einen Moment lang zu überlegen, dann nahm sie ihre Freundin an der Hand und lief zielstrebig los. Grace ließ sich ohne Protest mitziehen. Aus den Augenwinkeln registrierte sie das bunte Treiben auf der Straße, dass bereits seit dem Morgen herrschte. Es war erstaunlich, wie viele Menschen sich in der Innenstadt tummelten, um noch die letzten Besorgungen zu erledigen. „Wo willst du eigentlich hin?“ Grace stellte die Frage an den Rücken ihrer Freundin gewandt, die sie noch immer quer durch die Stadt zog. „Weißt du schon was du heute Abend anziehst?“ Verwunderung zeichnete sich in Grace' Gesicht ab. Sie bogen um die nächste Straßenecke und Hana lotste sie sicher durch die kaufwütige Menschenmenge. „Ja schon, aber wie- Warum nur habe ich das ungute Gefühl, dass du uns ein neues Outfit verpassen willst?“ Hana war schlagartig vor einem kleineren Laden stehen geblieben und musterte neugierig das Angebot im Schaufenster. „Weiß nicht.“ Schelmisch grinsend schob sie Grace vor sich in das Geschäft. „Nenn es von mir aus Frustshoppinng, wenn dir das lieber ist.“ Grace seufzte. Es sah definitiv nicht so aus, als ob sie eine Wahl hatte. Gemeinsam mit Hana nahm sie Geschäft für Geschäft in Angriff, durchstöberte Regale und Kleiderständer und probierte die verrücktesten Kleiderkombinationen an. Die beiden amüsierten sich prächtig, bis Hana mit ernster Miene auf sie zukam und ihr ein paar Kleidungsstücke in die Hand drückte. „Ich hoffe, du hast deine Stiefel eingepackt, die wirst du heute Abend nämlich brauchen!“ Ein vielsagendes Lächeln huschte über ihre Lippen. Skeptisch zog Grace die Augenbrauen hoch. „Willst du, dass ich mir heute Abend den Arsch abfriere?“ Doch Hana rollte nur gespielt genervt mit den Augen. „Jetzt probier die Sachen schon endlich an! Außerdem sind wir die meiste Zeit doch eh drinnen.“ Mit einem letzten unschlüssigen Blick auf die Kleidungsstücke in ihrem Arm verschwand Grace schließlich ergeben seufzend in der Umkleidekabine. Es war kalt an diesem Abend und das war noch milde ausgedrückt. Ein eisiger Wind pfiff ihnen um die Ohren, als die Gruppe auf dem Weg zur Disco durch die Stadt pilgerte. Jana hatte sich bei Matt eingehakt und lief eng an ihren Schatz gekuschelt hinter Terry und Josh her. Beide hatten die Hände tief in den Jackentaschen vergraben und den Kragen hoch aufgestellt, ebenso wie Kathy und Mirko. Doch von allen acht froren Grace und Hana trotz der dicken, knielangen Wintermäntel in ihren kurzen Röcken am meisten. Grace bereute bereits, das sie sich von ihrer Freundin zu einem Outfitwechsel hatte überreden lassen. Aber nun war es zu spät und sie musste sich wohl oder übel damit arrangieren. Sie selbst trug einen schwarzkarierten Faltenrock, schwarze Stiefel und ein rotes Top mit Spitzenbesatz am unteren Saum. Genau wie ihrer Freundin hatte auch sie sich die Haare hochgesteckt und aus diesem Grund wie am Abend zuvor zu dem rotkarierten Halstuch gegriffen, um das rote Mal an ihrem Hals – das sie Terry zu verdanken hatte - zu verstecken. Verstohlen warf sie einen Blick zu Hana und stellte fest, dass diese ebenfalls vor Kälte bibberte. Warum sollte es ihr auch anders ergehen mit den braunen Stiefeln, dem glatten Jeansrock und dem braunen Top mit Goldaufdruck? Hana schien ihren Blick bemerkt zu haben, denn sie wandte Grace das Gesicht zu und lächelte sie aufmunternd an. Doch es lag noch etwas in ihrem Blick. Es war dieses verräterische Glitzern, das sich immer dann in ihre Augen schlich, wenn Hana im Geheimen irgendwelche Pläne schmied. Gerade wollte Grace ihre Freundin darauf ansprechen, als sie auch schon um die Ecke bogen und sich mit einer langen Menschenschlange konfrontiert sahen. „Na toll, das kann sich ja nur noch um Stunden handeln!“, grummelte Kathy verärgert und kuschelte sich in ihre Winterjacke. „Hättet ihr nicht so getrödelt, würden wir jetzt hier nicht warten müssen!“ Mirko zog die Augenbrauen nach oben und bedachte die vier Mädels mit einem vorwurfsvollen Blick, woraufhin Grace und Hana nur die Augen verdrehten. „Ja, wer von uns ist denn nicht fertig geworden? Das wart ja wohl ihr!“, warf er den Freundinnen nun vor. „Du musst gerade reden!“, mischte sich nun Kathy sichtlich erbost wieder ein. „Du konntest dich von deinem Fernseher ja kaum trennen! Und da wirfst du uns vor, wir -“ Der kleine Streit dauerte genau 10 Minuten an und während dieser Zeit näherten sie sich zwar langsam, aber stetig dem Eingang des Exotic, bis auch sie schließlich nach Vorlage der speziellen Silvestereintrittskarte den Eingang passierten und sich vor der Garderobe wiederfanden. Auch hier standen die Menschen Schlange und warteten ungeduldig darauf, dass auch sie endlich ihre Jacken und Mäntel loswerden konnten. Grace, die peinlichst darauf achtete, möglichst nicht in Terrys Nähe zu kommen, schlüpfte aus ihrem Mantel, stopfte ihren Schal in den rechten Jackenärmel und gab den Mantel schließlich ab. Direkt nach ihr war Hana an der Reihe, die nun gemeinsam mit Grace und den anderen den ersten festlich geschmückten Bereich betrat, in dem sich an der Wand gegenüber eine Bar befand und davor zahlreiche Sitzmöglichkeiten. Auch war die Musiklautstärke leise genug, sodass man sich unterhalten konnte ohne gleich schreien zu müssen. Doch die Gruppe zog es weiter und so starteten sie ihre Erkundungstour durch die sechs großen Bereiche des Exotic. „Wow, das ist echt rießig hier! Dein Bruder hat nicht zu viel versprochen, Mirko.“ Josh klopfte seinem Kumpel auf den Rücken. Mirko grinste verschmitzt. „Tja, er hat eben Geschmack und preislich liegt es auch noch im Bereich des Erschwinglichen. Schade, dass es bei uns nicht so ne super Disco gibt.“ „Mann kann eben nicht alles haben!“ Terry schnitt eine Grimasse. Flüchtig ließ er seinen Blick in Richtung Tanzfläche huschen, die sich schräg unter ihnen befand. Sie hatten es geschafft trotz des Menschenansturms einen Eins-A Platz auf der Empore zu ergattern und beanspruchten nun eine gemütliche Sitzecke für sich, in deren Mitte ein Tisch stand, auf dem sie ihre Getränke abstellen konnten. Irgendwo da unten in der tanzenden Menge war auch Grace und amüsierte sich, doch Terry konnte sie von seinem Platz aus nicht auf der Tanzfläche ausmachen. Geschickt wie sie war, hatte er sie - bis auf das morgendliche Zusammentreffen, beim Abendessen und auf dem Weg zum Exotic - so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommen. Scheinbar mit Leichtigkeit war sie ihm den ganzen Tag über ausgewichen und wenn er ihr doch irgendwo angetroffen hatte, war sie nie allein und hatte sich ihm gegenüber kalt und distanziert verhalten. Er seufzte und wandte sich wieder dem Gespräch mit Josh und Mirko zu. Grace machte es ihm wirklich nicht leicht, aber so war sie nunmal und er wusste nur zu gut, wie er dem entgegen treten konnte. Ein Lächeln schlich sich auf sein Lippen. „Hast du Kathy schon gefunden? Oder Jana und Matt?“ Hana hatte ihre Stimme erhoben und versuchte die laute Musik zu übertönen. Grace, die in nächster Nähe stand, schüttelte nur den Kopf und sah sich weiter suchen um, während sie ihrer Freundin durch die Menschenmenge folgte. Um sich nicht auch noch zu verlieren, hatten sich die beiden an der Hand gefasst und umrundeten so einmal die Tanzfläche. Jedoch ohne Erfolg. „Das gibt’s doch gar nicht! Wohin sind die denn bitteschön verschwunden? Ich dachte sie wollten sich nur kurz was zu trinken holen.“ Hana seufzte, sah jedoch freudestrahlend auf, als Grace ihren Kopf ruckartig nach links gedreht hatte. „Hast du sie entdeckt?“ „Nein, aber dafür watschelt da hinten gerade die Katastrophenbarbie von der Tanzfläche.“ Grace Gesicht verfinsterte sich. „Ich wusste gar nicht, dass die auch hier sind.“ „Der was-?“ Hana stockte, musste dann aber laut auflachen, als sie Vanessa von der Tanzfläche kommen sah. „Ich auch nicht, aber wenn wir Glück haben, laufen sie uns nicht über den Weg. Groß genug ist die Dicso ja. Komm, lass uns zu Josh und den anderen gehen. Vielleicht sind die drei ja auch schon da.“ Hana sollte Recht behalten. Als sie sich ihrem Platz näherten, konnten sie schon von weitem Kathys einmalige und etwas gewöhnungsbedürftige Lache vernehmen. Direkt neben ihr hatten sich Jana und Matt – wie immer Arm in Arm – auf der Sitzbank niedergelassen, sodass nur noch zwei Plätze frei waren. Sogleich ließ sich Hana mit einer fließenden Bewegung neben Kathy nieder und schielte zu den Augenwinkeln kurz zu Grace, ehe sie sich an Kathy wandte. „Wo wart ihr denn? Wir haben euch schon die ganze Zeit gesucht!“ Die Angesprochene grinste breit. „Na Getränke holen und als wir wieder kamen, wart ihr plötzlich verschwunden.“ Grace zögerte einen Moment. Ihr Blick fiel auf den letzten freien Platz, der zu ihrem Leidwesen genau neben Terry war, der nun einladend auf das gemütliche Polster klopfte. Ergeben seufzend kam sie seiner Aufforderung schließlich nach, ignorierte ihn jedoch weiterhin so gut es ging. Zugegeben, es fiel ihr immer schwerer und sie fühlte sich dabei nicht gerade wohl in ihrer Haut. Sie konnte auch nicht verhindern, dass sie Terry hin und wieder verstohlen von der Seite musterte. Er sah aber auch zu gut aus in den dunklen Jeans und dem schwarzen Hemd, dessen oberen zwei Knöpfe er offen gelassen hatte. Was dachte sie da nur wieder? Sich in Gedanken zur Ordnung rufend, wandte sie ihren Kopf rasch in Richtung Tanzfläche und begnügte sich damit, die bunte Menge zu beobachten. Was sie nicht wusste war, dass Terry ihre Blicke keineswegs entgangen waren. Belustigt und um sie weiter aus der Reserve zu locken, legte er wie zufällig seinen Arm auf die Rücklehne hinter Grace, unterhielt sich jedoch weiterhin mit Josh. Aus den Augenwinkeln registrierte er, wie sie kurz erschrocken zusammnenzuckte, jedoch weiterhin kommentarlos die tanzende Meute beobachtete. Kurz entschlossen beugte er sich zu ihr hinüber. „Wie sieht's aus? Wollen wir uns ihnen anschließen?“ Heiß spürte sie seinen Atem an ihrem Ohr und erschauderte bei der leichten Berührung seiner Finger in ihrem Nacken. Langsam wandte sie ihm ihr Gesicht zu, zwang sich zu einem ruhigen Lächeln und einer festen Stimme. „Nein. Aber vielleicht findest du ja ein anderes Mädel, das sich dir gerne um den Hals werfen will.“ Weiterhin lächelnd sah sie ihn an und kämpfte verbissen gegen ihre Gefühle an, doch erst Hanas Stimme konnte sie dazu bringen, den Blickkontakt zu unterbrechen. Stirnrunzelnd stand Grace schräg gegenüber des kalten Buffets im festlich geschmückten Raum mit der leisen Musik und den unzähligen Sitzgelegenheiten, von dem aus sie ihre Erkundungstour zu Beginn gestartet hatten. Matt, Jana und Mirko hatten sich in einiger Entfernung an einem Tisch niedergelassen, um eine Kleinigkeit zu essen. Hana und Kathy waren mit Josh zurückgeblieben und verteidigten jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach standhaft ihre Sitzplätze. Grace selbst sah sich jedoch mit einem ganz anderen Problem konfrontiert. Bis jetzt hatte sie Terry mehr oder weniger erfolgreich aus dem Weg gehen können. Bis jetzt. Genau wie sie selbst, war auch Terry dem Grummeln seines Magens zum Buffet gefolgt – zumindest war sie davon ausgegangen. Doch kaum, dass sie den Raum betreten hatten, hatte Terry sie am Arm gepackt und zur Seite gezogen. Weg vom Buffet, weg von den anderen und so auch von einem gut getarnten Ausweichmanöver seitens Grace. So standen sie, sich gegenseitig mit den Augen fixierend, in einer einigermaßen ruhigen Ecke. Würde er sie nun zur Rede stellen? Ein Blick in sein ernstes, fast schon vorwurfsvolles Gesicht, verriet ihr, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. „Grace, was soll der Scheiß? Und jetzt komm mir nicht mit 'ich weiß nicht was du meinst'! Das kauf ich dir nämlich nicht ab!“ Etwas in seiner Stimme ließ sie zusammenzucken, doch Grace konnte nicht genau sagen was es war. Vielleicht der vorwurfsvolle Unterton? Oder doch eher sein Ärger, der nur zu deutlich aus ihm sprach? „Gestern Abend haben wir uns noch bombig verstanden und jetzt bist du nur am Zicken oder behandelst mich wie Luft. Es kommt mir schon den ganzen Tag so vor, als würdest du regelrecht vor mir flüchten wollen. Kannst du mir mal sagen, was genau ich dir getan haben soll?“ „Ach komm, jetzt tu doch nicht so unschuldig! Du weißt doch genau was ich meine!“Grace verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust, versuchte aber ruhig zu bleiben. Terry ließ sich jedoch nicht beirren. Er ließ sich nicht anmerken, dass er in der Tat wusste, wovon Grace sprach, aber er wollte es von ihr hören. „Möglich. Aber warum klärst du mich nicht einfach auf?“ Stur wie sie manchmal war, schwieg Grace beharrlich und stellte Terrys Geduld somit auf eine harte Probe. Er holte tief Luft, rief sich innerlich zur Ruhe, ließ Grace jedoch keine Sekunde aus den Augen. „Findest du nicht, dass es langsam mal an der Zeit wäre, die Karten auf den Tisch zu legen? Oder willst du dieses Spielchen ewig spielen?“ „Ich und spielen?“ Entrüstet sah sie ihn an. „Wer spielt denn hier die ganze Zeit?! Ich sicher nicht!“ Es war fast so, als ob jemand exakt in diesem Moment einen Schalter in Grace' Kopf umlegte. Die nächsten Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. „Du willst, dass ich die Karten offen auf den Tisch lege? Schön! Ich habe mich die ganze Zeit aus deinen elenden Frauengeschichten rausgehalten, weil es mich nichts anging und mich auch nicht betroffen hat, aber jetzt hab ich endgültig die Schnauze voll! Weißt du was du bist Terry? Du bist eine kleine miese Ratte, die mit den Herzen der Frauen spielt und scheinbar scheint dir eine ja nicht mehr zu reichen. Wenn du diese kleine ... wenn du Vanessa angräbst und wild mit ihr rumknutscht und sonst was mit ihr anstellst ist das eine Sache, aber wenn du gleichzeitig versuchst bei mir zu landen und nur wenige Stunden zuvor mit mir flirtest als gäbe es kein Morgen mehr, dann lass dir gesagt sein, dass du bei mir an der falschen Adresse bist, mein Lieber! Wenn es dir nur um das eine geht, dann halt dich lieber an Vanessa und hör verdammt nochmal auf mit mir zu spielen!“ Grace hatte sich in Rage geredet und konnte diesen Sturm der Gefühle, einmal ausgebrochen, nicht wieder so schnell unter Kontrolle bringen. All das, was sich innerhalb der letzten paar Tage und Wochen angestaut hatte, verschaffte sich nun endlich mit aller macht Luft und es tat unheimlich gut, sich diese Last von der Seele zu reden. Kleine Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln, aber Grace würde nicht weinen. Nicht jetzt und erst recht nicht vor ihm. Sie holte Luft und setzte erneut an etwas zu sagen, doch Terry brachte sie mit einer einzigen Geste zum Schweigen. Er hatte eine Hand an ihre Wange gelegt und wischte mit dem Daumen zärtlich eine Träne beiseite. Zu seiner Überraschung ließ Grace es zu. „Ich glaube, du hast da einiges missverstanden.“ „Achja? Was gibt es denn da misszuverstehen?“ Wütend und verletzt zugleich sah sie ihm ins Gesicht, gab ihm jedoch die Chance sich zu verteidigen. Terry nahm dies sichtlich erleichtert zur Kenntnis und wählte seine nächsten Worte mit Bedacht. Er wusste, er bewegte sich im Moment auf dünnem Eis. „Was die Sache mit Vanessa angeht... du hast also gesehen, wie sie mich geküsst hat. Das wurde mir nach deiner Bemerkung heute Morgen jedenfalls klar.“ Grace zog zweifelnd eine Augenbraue nach oben, schwieg aber aus Neugier auf den Rest seiner Erklärung. „Ich ahne schon, was dir durch den Kopf geht. Den Gedanken kannst du gleich wieder abschütteln! (Grace verschränkte die Arme erneut vor der Brust, sah ihn jedoch unverwandt an.) Du hast allerdings nur gesehen, wie sich Vanessa an mich rangeschmissen und mich geküsst hat und bist dann – lass mich raten – postwendend abgehauen?“ Grace fühlte sich ertappt und ihr wurde unwohl in ihrer Haut. Hanas Worte kamen ihr wieder in den Sinn, dass sie Terry wohlmöglich Unrecht getan hatte. Zögernd nickte sie. Terrys Gesichtszüge entspannten sich und wurden wesentlich weicher. Belustigung schwang in seiner Stimme mit. „Das ist so typisch für dich.“ Er schwieg einen kurzen Moment, während dem er Grace einfach nur ansah. „Ich kann verstehen, wenn es dir schwer fällt mir zu glauben, aber zwischen Vanessa und mir ist nie etwas gelaufen, auch wenn sie das gerne hätte.“ Unschlüssig nagte Grace an ihrer Unterlippe. Sie hatte die Augen auf einen unsichtbaren Punkt im Raum gerichtet und versank ins Grübeln. Terry hatte Recht, es fiel ihr nicht leicht, ihm zu glauben, immerhin war sie nicht dabei gewesen. Allerdings war Terry kein Mensch, der seinen Kopf mit Märchen und Lügengeschichten aus der Schlinge zog. Und wenn sie genauer darüber nachdachte, zählte er auch nicht zu jenen Mistkerlen, die sich ihr Bett mit jedem Mädchen teilten, dass ihnen über den Weg lief. Mit ihnen war Terry keinesfalls zu vergleichen, dagegen wirkte er fast wie ein unschuldiges Kätzchen. Grace seufzte leise und wandte ihm wieder das Gesicht zu. Terry hatte die ganze Zeit über aufmerksam angesehen und seine Augen waren mehr als einmal an ihren Lippen hängen geblieben, die sie unablässig mit den Zähnen bearbeitet hatte. „Gut, ich glaube dir. Aber trotz allem mache ich das nicht mehr länger mit Terry. Wenn du unbedingt spielen willst, dann such -“ Grace brach mitten im Satz ab und sah wie vom Blitz getroffen an Terry vorbei auf die Person, die sich ihnen mit raschen Schritten näherte. Kurz darauf hing auch schon eine schlanke Wasserstoffblondine an Terrys Arm und klimperte übertrieben mit den Wimpern. „Also dass wir uns ausgerechnet hier treffen! Nachdem du mich gestern so angeschissen hast, dachte ich schon, ich würde gar nicht mehr die Gelegenheit haben, mit dir unter vier Augen zu reden. Hast du es dir nicht doch nochmal überlegt?“ Sie schien nicht zu bemerken, dass sie störte und auch Grace schien für die Blondine nicht zu existieren. Vanessa hatte nur Augen für Terry, von dem sie jedoch nur einen genervten Blick erntete. Auch Chrissi, die gerade bei der kleinen Gruppe ankam und versuchte ihre mehr als nur angetrunkene Freundin zur Vernunft zu bringen, wurde von Vanessa einfach ignoriert. Grace wechselte einen kurzen Blick mit Terry, ehe sie sich von den dreien abwandte. Sie würde sich nicht einmischen. In stummen Einverständnis nickte Terry und machte sich daran Vanessa ein weiteres Mal abzuwimmeln. Eine dicke Schneeschicht lag über der Stadt. Hier und da hingen Eiszapfen an den Dächern, die im Licht des Mondes unter einem sternenklaren Himmel glitzerten. Während die Temperatur draußen weiter sank, heizte sich die Luft im Exotic immer mehr auf. Grace stand an der Theke auf der Empore und wartete auf die Getränke. Beiläufig ließ sie ihren Blick zu der großen Leinwand hinter der Tanzfläche wandern. An diesem Abend wurde dort für jeden auf die Sekunde genau die Uhrzeit angezeigt. Es war erst halb elf und Grace schien es fast so, als wolle die Zeit gar nicht vergehen. Gedanklich war sie noch immer bei dem Gespräch mit Terry, das sie vor etwas mehr als zehn Minuten geführt hatten. Wahrscheinlich durfte er sich noch immer mit Vanessa rumschlagen und so sternhagelvoll wie die Blondine war, würde sie sich nicht so leicht abschütteln lassen. Mit einem flauen Gefühl im Bauch nahm Grace die beiden Gläser entgegen und kämpfte sich zu ihren Freunden an den Tisch durch. Doch sie kam nicht sehr weit. Ein halber Schrank versperrte ihr den Weg zu den anderen und als sie den Blick ein wenig hob, sah sie direkt in Daniels Gesicht. „Auch das noch!“, seufzte sie in Gedanken und versuchte sich an ihm vorbei zu schieben, doch Daniel war allem Anschein nach nicht damit einverstanden. „Hey, wohin so schnell des Weges?“ „Hauptsache weit weg von dir.“ Grace rollte gernert mit den Augen. Nicht nur Vanessa war ein äußerst penetranter Mensch, sondern auch auch Daniel nannte diese Eigenschaft sein Eigen. Erneut versuchte sie an ihm vorbeizukommen, doch dieses wandernder Zweimeterschrank machte einfach einen Schritt zur Seite und stand erneut direkt vor ihr. „Na, behandelt man so etwa den Mann seiner Träume?“ Grace konnte nicht anders und lachte laut los. So gut es mit zei Gläseren in Händen ging, wischte sie sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. „Da muss ich dich wohl enttäuschen. Der Mann meiner Träume sieht definitiv anders aus!“ Das selbstsichere Grinsen wich jedoch nicht aus seinem Gesicht, sondern wurde noch eine Spur breiter. Er kam einen Schritt auf sie zu und wollte ihr die Hände an die Hüfte legen. „Das sagst du jetzt, aber glaub mir, nach dieser Nacht wirst du anders denken.“ Grace sah ihn fassungslos an. Mit einigen Schritten rückwärts wich sie seiner Berührung aus. „Das ist nicht dein Ernst?!“, gab sie entrüstet von sich. Das konnte er nicht ernst meinen! Panik ergriff sie, als Daniel nur schmutzig grinste und sich ihr erneut mit lüsternem Blick näherte und eine Hand nach ihr ausstreckte. Fest entschlossen, ihm ihr Getränk ins Gesicht zu kippen und anschließend das Weite zu suchen, umfasste sie das Glas in ihrer Rechten fester. Sie hob die Hand bereits an, als sich besitzergreifend ein Arm um ihre Hüfte schlang und sie zur Seite gezogen wurde. „Gibt es ein Problem?“ Überrascht wandte Grace ihrem Retter das Gesicht zu und spürte sogleich dessen warme Lippen zärtlich auf ihren. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in ihrem Bauch aus und erfüllte kurz darauf ihren gesamten Körper. Nur schwer widerstand Terry dem Verlangen, den Kuss zu intensivieren. Mit einem letzten Blick in Grace' Augen wandte er sich an Daniel und warf diesem einen feindseligen Blick zu. Daniel seinerseits fixierte Terry ebenfalls mit den Augen und hatte Mühe sich zu beherrschen. Er hatte eine Hand zur Faust geballt, sagte jedoch nichts. Grace entging die zum Zerreißen angespannte Atmosphäre keineswegs und versuchte deshalb die Situation zu entschärfen. Sie schlug einen gelassenen Ton an und setzte ein fröhliches Lächeln auf. „Nein, nein. Ich wollte nur gerade zu den anderen zurück und hab Daniel auf dem Weg getroffen. Wir haben uns nur ein wenig unterhalten. Aber warum gehen wir nicht zu den anderen? Hana fragt sich bestimmt schon, wo ich unsere Getränke hole.“ Die beiden Kontrahenten warfen sich einen letzten prüfenden Blick zu, dann drehte sich Daniel um und steuerte die Sitzecke an. „Danke.“ Grace stieß erleichtert die Luft aus und wollte Daniel gerade – in einigem Abstand – folgen, doch Terry hielt sie zurück. Er hatte nun beide Arme um ihre Taillie geschlungen und sie näher zu sich gezogen. Er hatte die Stirn in Falten gelegt, sah sie musternd an. „Nach 'nur ein wenig unterhalten' sah das nicht aus. Was wollte er von dir?“ „Mir weiß machen, er sei der Mann meiner Träume und mir würde das nach einer Nacht mit ihm schon noch klar werden.“ Sie grinste schief. „Er meint das nicht ernst, er ist einfach betrunken und labert nur Mist.“ Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Obwohl ihr vor wenigen Sekunden so gar nicht nach Lächeln war, ließ sie sich den Schrecken nicht anmerken. „Lass ihn reden.“, fügte sie versöhnlich hinzu, als sie bemerkte, wie Terry einen bitterbösen Blick zu ihrem Tisch warf. Sie bemühte sich unbeschwert zu klingen und startete einen neuen Versuch, zu den anderen zu gelangen. Terry wandte ihr sein Gesicht zu und sah sie durchdringend an. „Wenn er dir noch mal zu nahe kommt oder dich anfasst, vergesse ich mich!“ Er ließ sie los und kehrte ebenfalls zum Tisch zurück. Ein kalter Schauer überlief Grace, doch in ihrem Bauch tanzte eine Horde Schmetterlinge Tango. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)