If old love goes von abgemeldet (and new love your heart warms up) ================================================================================ Kapitel 5: Die Überraschung --------------------------- Kapitel 5: Die Überraschung Während also Miss McLowell und Inuis Eltern ins Büro gingen um kleinere Einzelheiten zu klären, stand Inui noch eine ganze Weile vor dem Fenster und beobachtete seine –nun nicht mehr- heimliche Liebe. //Ach Kaido...wie gerne würde ich dich einfach in den Arm nehmen und trösten...aber das würdest du wahrscheinlich gar nicht wollen. Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass dir solche Berührungen unangenehm sind, vor allem, weil du nicht weißt, wie du damit umgehen sollst. Das kann ich sogar verstehen. Auch wenn ich es als schade empfinde. Ich möchte doch nur, dass du mir dein Herz öffnest und mir deine Sorgen anvertraust, dass du mit mir sprichst und mir zeigst, dass ich dir wichtig bin...ich möchte ein besonderer Mensch für dich sein, jemand, den du magst und den du vielleicht irgendwann mal lieben kannst. Aber bis dahin wird wohl noch eine lange Zeit vergehen, ich weiß ja schließlich, wir sturköpfig du bist. Das ist eine Eigenschaft an dir, die ich besonders mag. Du lässt dich nur schwer von etwas abbringen, aber wenn du zweifelst, dann kommen die Fortschritte meist nur im extremen Schneckentempo, wenn überhaupt...aber ich werde nicht aufgeben, verlass dich drauf! Ich werde für dich kämpfen und alles einsetzen, damit du bald wieder glücklich lächeln kannst, mein Engel! Also überanstreng dich bis dahin nicht, ja?// Lächelnd wandte der Stachelhaarige sich ab und schritt langsam den langen Korridor entlang. Leises Kinderlachen aus vielen Mündern drang an seine Ohren. Nach wenigen Metern kam er an einer geöffneten Kantinentür vorbei. Bestimmt dutzende Kinder saßen dort an den Tischen und aßen und lachten. Alle waren da. Nur Kaido nicht. Der lag noch immer wie ein Toter auf dem kalten Beton und regte sich kaum. Der Betreuer, dem sie vorhin über den Weg gelaufen waren, kam Inui nun entgegen. Auf einem Arm trug er ein kleines Tablett mit zwei Scheiben Toast und mehreren Salamischeiben, und er war auf dem Weg Richtung Hof. Anscheinend war das Essen für Kaido. Aber es dauerte nur wenige Minuten, dann kehrte der Mann schon wieder mit dem noch immer vollen Tablett zurück, den Mund schmollend verzogen. //Typisch Kaido. Scheu und stur wie immer. Ob er das Brot annehmen würde, wenn ich ihn darum bitten würde?// Ganz in Gedanken versunken schlug nun auch Inui den Weg zum Hof ein. Ehe er sich dann versah, stand er Kaido praktisch gegenüber, der ihn aus großen Augen anstarrte. „I...Senpai?“ „Hallo Kaido.“, erwiderte der Angesprochene trocken und schaute nervös überallhin, nur nicht in Kaorus Augen. Das Schweigen wurde unbehaglich. „Was...was machst du hier?“, wollte der Jüngere dann doch scheu wissen und hievte sich umständlich wieder auf die zitternden Beine. „Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen? Du zitterst.“, lenkte der Bebrillte allerdings rasch ab und blickte wieder zu Boden. Kaido schwieg. „Momoshiro hat uns erzählt, was passiert ist. Ich wollte mich mit eigenen Augen davon überzeugen, aber wie es aussieht, scheint es zu stimmen. Du bist jetzt wohl eine Waise.“ Die Ansage war sachlich und eine reine Feststellung, wie die Viper es von dem Älteren gewohnt war. Verbittert schaute er zu Boden und schwieg sich aus. Dazu wollte er nichts sagen. Die Erinnerung war noch zu frisch und schmerzte zu sehr. „Nun...ich will dir ja nichts vorschreiben, aber es wäre wirklich besser, wenn du langsam mal was in den Magen bekommst...wenn du willst...begleite ich dich in die Kantine?“ Schüchtern schielte Inui zu dem verwunderten Jüngeren herüber, der ziemlich verblüfft, doch etwas misstrauisch zurückschielte, sich allerdings nicht äußerte. Und so standen sie da. Schauten aneinander vorbei und wussten nicht, was sagen. Das war eine echt blöde Stimmung, die in der Luft lag. Schließlich jedoch überwand Kaido sich. „Aber...ich...ich muss doch...erst...duschen...“ Nur ganz leise flüsterte die Viper das vor sich hin und zupfte mit leicht zitternden Fingern an seiner viel zu kurzen Shorts herum. Er stank, und zwar ganz anständig. Außerdem hatte er noch immer seine kurze Schlafhose an, seit dem Tod seiner Eltern hatte er sich keinen Kopf mehr darüber gemacht, was er anzog. Er war einfach losgelaufen an dem Tag. Ohne eigentlich überhaupt zu wissen, wohin. „Ach was, das fällt nicht wirklich auf. Na komm schon, bevor du mir hier noch abklappst. Sie werden dich schon nicht auslachen. Höchstens so abfällig anschauen, wie sie es in der Schule tun. Also ist es ja nichts Neues.“ Diese Antwort entlockte dem ehemaligen Kaido nur ein gezischtes „Pfuuuhhh“ und der Jüngere schaute wieder grimmig vor sich hin. War ja eigentlich die Wahrheit. Wenn auch keine sehr erfreuliche. Die Wahrheit war immer grausam. Schweigend gingen die beiden Teamkameraden nebeneinander her, wobei Inui den Kumpel zur Kantine führte. Kaido hatte sichtlich keine Ahnung, wo es überhaupt langging. So lange war er dann doch noch nicht dort, um sich gut auszukennen. Das gedachte die Viper auch nicht zu ändern. Also ließen sich beide schweigend das Menü auf den Teller klatschen und setzten sich an einen etwas abgelegenen Tisch. Das Einnehmen der Mahlzeit verlief schweigend. Inui beobachtete den Jüngeren in unbeobachteten Momenten aus den Augenwinkeln heraus und Kaoru konzentrierte sich sichtbar darauf, nicht einfach alles in sich hineinzustopfen wie ein unbeherrschter Primat. Ein plötzliches, ziemlich schweres Ausatmen von dem Stachelhaarigen ließ Kaoru allerdings etwas erstaunt aufsehen. „Du hast vorhin gefragt...was ich hier mache.“, versuchte Inui noch etwas stockend das Gespräch einzuleiten, und Kaoru nickte neugierig. Sein Teller war leer, also hatte er nichts mehr, worauf er sich konzentrieren konnte. Inui war dann doch eine gelungene Abwechslung. „Nun...meine Eltern suchen nach einem zweiten Kind. Und...nun ja, wie soll ich sagen? Sie...sie haben dich ins Visier genommen.“ Ungläubig riss der ehemalige Kaido die Augen auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)