If old love goes von abgemeldet (and new love your heart warms up) ================================================================================ Kapitel 7: Einstieg in ein neues Leben -------------------------------------- Kapitel 7: Einstieg in ein neues Leben Zwei Wochen später stand Kaoru, ehemals Kaido, mit zwei gepackten Koffern vor der Haustür der Familie Inui. „So Kaoru, das ist unser Haus. Wir haben auch einen sehr großen Garten, den du auch nachher noch sehen wirst. Letzte Woche haben wir so ganz spontan mal einen Tennisplatz dazubauen lassen, damit ihr beide auch immer schön in eurer Freizeit spielen könnt, wenn euch langweilig ist. Aber jetzt komm, wir zeigen dir das Haus.“ Eifrig wie sonst nur selten, schloss Frau Inui die Haustür auf und geleitete den Jüngsten hinein. Und dieser blieb prompt staunend im Flur stehen. „Lass dich davon nicht beeindrucken. So protzig sieht wirklich nur der Flur aus, wirst schon sehen. Dad schindet gern Eindruck, wenn Gäste kommen...“ Die ernüchternde Stimme von Sadaharu Inui, seinem derzeitigen ‚Bruder’, ließ Kaido ungewollt schmunzeln. Das erinnerte ihn irgendwie an wen. Aber an wen genau konnte er nicht sagen, es war nur irgendwoher bekannt. „Unser Haus ist dreistöckig. Im ersten Stock ist die Küche, das Badezimmer und eine persönliche kleine Wellnesanlage, im zweiten Stock sind unser Schlafzimmer, ein zweites, großes Badezimmer mit einem kleinen Pool und im dritten Stock schließlich hat Sadaharu seinen Bereich, den du dir vorerst mal mit ihm teilen musst. Wir sind noch nicht dazu gekommen, das zweite Schlafzimmer leerzuräumen, aber wenn du uns vielleicht dabei hilfst, dann ist das auch ganz schnell erledigt.“ „Pfschuuu...“, kam es sofort gezischt als Antwort. Fragend legte Frau Inui den Kopf schief. „Das heißt wohl übersetzt: Wenn es denn sein muss?“ „Pfuschuuu!“ „Haha. Ist ja gut, bring mich nicht gleich um. Meine Eltern müssen sich doch auch erst an deine Sprache gewöhnen, darum hab ich nur übersetzt. Guck nicht so!“ Herausfordernd starrte Kaido den Größeren an. Aber dieser rückte nur besserwisserisch seine Brille zurück und erwiderte den Blick hart. Nach wenigen Minuten wandte Kaido schließlich den Blick ab. „Komm schon, ich zeig dir unser Zimmer. Gib her den Koffer.“ Forsch schnappte Inui sich einen der Koffer und spazierte damit gemütlich die Treppe rauf. Kaido folgte ihm nach einem kurzen bissigen Blick schweigend. „So, der dritte Stock gehört praktisch uns. Hier ist ein Badezimmer, eine extra Küche, die wir allerdings selbst sauber halten müssen und außerdem ein extra Zimmer, in dem wir beiden schlafen. Aufstehen tun wir um 6, eine Stunde später fahren wir mit dem Bus zur Schule. Allerdings können wir auch laufen, wenn du willst, aber dann müssen wir noch früher aufstehen. Kannst du entscheiden. So, hier ist das Bad.“ Das Badezimmer, wie Kaido erstaunt feststellte, war ausgestattet mit einem großen Spiegel, einer Badewanne für bestimmt drei Personen, WC, Dusche und Waschbecken. Die Wände waren hellblau verkachelt, der Boden war mit weißem Stein bedeckt. Sah eigentlich ganz hübsch aus. Auch die Küche, sehr modern ausgestattet, gefiel Kaido ganz gut. Hier fühlte er sich irgendwie sofort wohl. Inui hatte auch einen unerwartet guten Geschmack. „Der Raum nebenan wäre wohl tabu für dich. Das ist nämlich mein spezielles kleines Labor, da mach ich die Proben für meine Energy-Drinks.“ Nur ein heiseres Quietschen von Kaido verriet, dass er die versteckte Warnung durchaus verstanden hatte. Der wäre sowieso nicht verrückt genug, da jemals reingehen zu wollen. Inui blieb plötzlich so abrupt stehen, dass Kaido fast in ihn reingelaufen wäre. „Was stehst du denn hier so rum?“, fauchte er den Älteren zickig an, stutzte aber, als er erkannte, warum er stehen geblieben war. „Das hier ist unser zukünftiges Schlafzimmer. Nicht umfallen, wenn du reingehst, ja?“ Verwundert schaute Kaido auf und drängelte sich an dem Größeren vorbei, um die Tür aufzumachen. Was aber irgendwie nicht klappte. Knurrend stemmte er sich stärker gegen die Tür, und schob sie mit Kraftanstrengung so weit auf, dass man sich durchquetschen konnte. „Verdammt noch mal, was ist denn das? Warum geht diese beknackte Tür nicht auf?“ Aber mit einem kräftigen Tritt sprang sie fast aus den Angeln. Inui blieb stumm neben seinem jüngeren Bruder stehen und blickte sprachlos die geöffnete Tür an. „Was hast du denn da für nen Müll hingestellt, hä?“ Misstrauisch begutachtete Kaido das riesige Stück ‚Müll’, das vor wenigen Sekunden noch die Tür gesperrt hatte. Sah irgendwie aus wie ein auseinandergenommener, alter Schreibtisch oder so was. Auf alle Fälle war er schwer! „Also...ähahaha...also ich brauchte eigentlich mal wieder einen neuen Schreibtisch, und nun ja...ich bin nicht so gut im Zusammenbauen von Möbelstücken...“ Verlegen kratzte der Größere sich am Kopf und sah auch ziemlich peinlich berührt aus. Kaido zog zischend eine Augenbraue in die Höhe und hockte sich hin. „Warum fragst du nicht deine Eltern?“ Undefinierbar stöhnte der Stachelhaarige auf. Kaido sah ihn fragend an. „Ein Genie, das Tausende von Euros ins Haus bringt wegen sensationeller, selbstentwickelter Energy-drinks und Forschungsanalysen bringt, die man sogar in der Uni braucht, kann keine Möbel zusammenbauen? Zeig mir mal wen, der da nicht schief guckt.“, knurrte Inui sarkastisch und Kaido begriff. Grinsend schaute der auf. „Stimmt schon irgendwo. Okay, wenn du weitermachen willst, sag bescheid. Ich helf dir. Zu zweit müssten wir das eigentlich hinkriegen. So schwer kann das ja nicht sein!“ Skeptisch begutachtete Kaido die Bauanleitung, die nur wenige Meter vor ihm auf dem Boden lag und blätterte das Stück durch. Es dauerte aber nicht lange, da konnte Inui regelrecht sehen, wie über Kaidos grün-weißem Bandana ein riesiges Fragezeichen entstand. „Aber dazu kommen wir später. So, diesen Schrank kannst du benutzen, den haben Mum und ich vorgestern noch gekauft. Ich schlaf auf der Seite, das heißt, du kannst erst mal noch die Liege benutzen. In ein paar Tagen hast du ja dein eigenes Zimmer. Bis dahin wirst du es wohl bei mir aushalten müssen.“ Kaido nickte nur und begann unter Inuis Aufsicht, seine Taschen auszuleeren und sein Bett zu beziehen. „Lass uns doch ne Runde rausgehen, dann können wir mal ein paar Matches spielen. Ich will sehen, was du für Fortschritte gemacht hast.“ Kaido zischte kampflustig und packte ohne Hektik seinen Schläger aus. Ein Match? Das war eine gute Idee. Am besten konnte er sich jetzt erst mal wieder den Kopf freimachen, indem er seinen Körper sprechen ließ. Und das war immer gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)