Nightmare von PattyBolognese (Sunrise Avenue FF mit Finnlands Newcomern) ================================================================================ Kapitel 22: Ich finde dich -------------------------- Joanna Sami saß seit Stunden im Hotelzimmer und starrte vor sich hin. Nach dem Sally angefangen hatte zu weinen, achtete keiner mehr auf ihn. Er hatte versucht Tarja zu finden, um alles aufzuklären, aber sie schien wie vom Erdboden verschwunden. Raul, der mit Janne auf dem Balkon saß sah durch die Fensterscheibe. „Ich versteh ihn einfach nicht. Warum stellt er uns gerade jetzt diese Tarja vor. Und was meinte sie damit, als sie sagte, dass er Sally lieben würde und nicht Joanna?“ Janne schüttelte den Kopf. „Er verheimlicht uns was, da hat Sally schon ganz Recht. Aber wenn man ihn drauf anspricht, bekommt man keine Antwort.“ Raul stand entschlossen auf. „Der wird mit jetzt sagen, was er hat, ansonsten lernt er mich mal kennen.“ Janne grinste. „Willste ihm den Nussknacker vortanzen, oder was? Dann redet er bestimmt sofort.“ Raul sah seinen Freund böse an. „Ja ja, mach du dich nur über mich lustig.“ Er ging ins Zimmer und stellte sich vor Sami. „So, Sami!“ Dieser sah auf. „Raus mit der Sprache. Was weißt du über Joannas verschwinden?“ Sami schüttelte nur den Kopf. „Sami!“ Janne war Raul gefolgt. „Wir wissen alle, dass du was weißt.“ Sami sprang wütend auf. „Ich weiß nichts und damit basta. Tarja und ich hatten schon vorher vor, euch das heute mit uns zu sagen. Ich kann nicht dafür, wenn Joanna aufeinmal verschwindet. Vielleicht hat sie ja kalte Füße bekommen und ist abgehauen.“ Das war zu viel für Janne. Er packte Sami am Kragen und stieß ihn an die Wand. „Sag so was nicht noch einmal. Wir wissen beide, dass Joanna nicht einfach abhauen würde. Sie tut alles für den Erfolg der Band. Und jetzt rück endlich raus mit der Sprache. Was weißt du?“ Sami stieß Janne wütend weg. „Gar nichts, und jetzt lasst mich mit dem Scheiß in Ruhe.“, fauchte er, rannte richtung Tür und schlug diese Geräuschvoll hinter sich zu. Janne sah im fassungslos hinterher. Raul schüttelte den Kopf. „Der weiß was.“ Tarja beugte sich wütend über Joanna. Diese lag am Boden und hatte schützend die Hände über den Kopf gelegt. „Also, raus mit der Sprache. Liebt Sami Sally?“ Joanna schüttelte weinend den Kopf. „Nein.“, presste sie heraus. „Du lügst! Sally hat es selber gesagt.“ Joanna schüttelte den Kopf. „Nein, dass hat sie bestimmt nur so gesagt. Sally liebt Samu.“ Tarja richtete sich auf und seufzte. „Dann hoffe ich mal für dich, dass das stimmt.“ Sie drehte sich um und ging aus der Tür. Joanna schluchzte auf. Sie krümmte sich zusammen. Wie lange war sie schon hier. Was sollte das ganze? Sie hörte, wie Tarja das Auto draußen anließ und wegfuhr. Sie sah vorsichtig auf, ihr Atem ging schnell und unregelmäßig. Etwas war anders als sonst. Sie stutzte und näherte sich behutsam der Tür. Konnte es wirklich sein...? Mit zitternden Fingern stieß sie gegen die hölzerne Tür und sie holte tief Luft als diese leise knartschend aufging. Es war nur ein Spalt, doch für Joanna bedeutete es nur eins: Raus hier! Vorsichtig lugte sie um die Ecke. Es war stockdunkel draußen und niemand zu sehen. Sie schlich aus der Tür und sah sich um. Sie stand in mitten eines Feldes. Wo war sie? Wohin sollte sie? Unschlüssig sah sie sich um. Auf einmal sah sie, wie Tarja zurückkam. Joanna fing an zu rennen. Es war ihr egal wo hin, hauptsache Tarja sah sie nicht. Doch da war es schon zu spät, die Scheinwerfer von Tarjas Auto streifte sie. Sie hört, wie hinter ihr die Autotür zugeschlagen wurde. „Verdammt. Wie bist du da raus gekommen?“ Panisch sah Joanna nicht, wohin sie lief. Sie stolperte über einen Ast und fiel hin. Auf einmal hörte sie ein keuchen über sich. „Du bist schnell, aber nicht schnell genug, meine Liebe.“ Tarja zog Joanna unsanft auf die Beine und schubste sie wieder Richtung Scheune. Joanna wehrte sich, aber Tarja ließ sie nicht los. In der Scheune stoß sie Joanna auf einen Stuhl und holte ein Seil. „Tut mir ja wirklich leid, aber wenn du bei jeder Kleinigkeit abhaust, bleibt mir nichts anderes übrig.“ Sie fesselte Joanna an den Stuhl. Dann holte sie ihr Handy aus der Tasche und schoss ein Foto von Joanna. „Damit Sami nicht noch einmal auf dumme Ideen kommt.“ Joanna sah sie panisch an. „Was willst du von mir?“, fragte sie leise. Tarja kam mit ihrem Gesicht dicht an Joannas. „Gar nichts, du bist nur meine Karte in ein besseres Leben.“ Sally stürmte wütend auf ihr Zimmer. Wie konnnte Samu jetzt so mit ihren Gefühle spielen? Sie schlug die Tür hinter sich zu. Eve sah erschrocken auf, dann flog sie erleichtert um Sallys Hals. „Wo warst du? Verdammt, ich hab mir Sorgen um dich gemacht.“ Sally sah sie bestürzt an. Sie hatte gar nicht daran gedacht, Eve zu sagen, dass sie schwimmen gehen wollte. „Ich hab gedacht, dir wäre auch was passiert. Ich mein, man weiß ja nie.“ Eve schluchzte auf. Sally umarmte sie liebevoll. „Keine Sorge, Schwesterherz, mich wirst du nicht so schnell los. Wir bekommen Joanna wieder. Keine Sorge, wenn in 3 Tagen die Tour anfängt, wird sie wieder da sein. Du wirst schon sehen, wir werden sie zurück bekommen.“ Eve nickte zaghaft. Sally zog sie sanft ins Schlafzimmer. „Komm, schlaf erstmal ein wenig.“ Eve ließ sich ins Bett sinken. Sie tastete unter die Bettdecke, weil sie sich auf einen Knubbel gesetzt hatte und zog Joannas Schlafshirt hervor. Sie drückte es an sich. „Ich will, dass Joanna sofort wieder hier ist.“ Traurig sah sie ihre Schwester an. Sally nahm sie wieder in den Arm. „Ich auch, glaub mir, ich auch.“ Sami wachte von dem bimmeln seines Handys auf. Er hatte die Nacht im Tourbus verbracht, weil er keine Lust mehr auf die Fragen der anderen gehabt hatte. Er wusste, dass es nicht richtig war, den anderen nicht zu sagen, was los war. Aber er wollte Joanna nicht in Gefahr bringen. Verschlafen tastete er nach seinem Handy und klappte es auf. Eine neue MMS strahlte es ihm entgegen. Er drückte auf den Knopf zum öffnen und erstarrte. Vom Display blickte ihm Joanna entgegen, gefesselt mit verweinten Augen. Er scrollte runter, bis der Text kam: Das kommt davon, wenn du nicht das machst, was ich will. Wir sollten uns mal unterhalten. Heute Nachmittag um 15 Uhr am Feldweg hinter dem Hotel. Sei pünktlich und komm alleine. „Oh Gott, lieber Gott, lass ihr nichts passiert sein.“ Er sah auf die Uhr. Es war bereits 11 Uhr. „Wem soll nichts passiert sein?“ Erschrocken sah er auf. Samu stand vor ihm. „Sami, es reicht mit den Spielchen. Sag mir was los ist.“ Sami schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht, sie tut ihr was an.“ Samu verlor langsam die Geduld. „Sami, verdammt. Es reicht. So wie du gerade geredet hast, schein Joanna ernsthaft in Gefahr zu sein.“ Er sah auf Samis Handy und nahm es ihm einfach aus den Händen. Sami reagierte zu langsam und Samu hatte bereits die MMS entdeckt. Auf seinem Gesicht breitete sich eine Mischung aus Wut und Entsetzen aus. „Von wem ist die? Sami, von wem ist die.“ „Tarja.“, murmelte dieser leise. „Tarja? Deine Perle?“ Sami schüttelte den Kopf. „Sie ist nicht meine Freundin. Sie hat Joanna entführt um sie als Druckmittel zu benutzen. Sie wusste genau, dass ich Joanna liebe. Tarja und ich hatten eine Nacht zusammen verbracht. Seit dem lässt sie mich nicht in Ruhe. Sie denkt, ich wäre ihr Tor zu einem besseren Leben.“ Sami stand auf und lief in dem engen Tourbus auf und ab. „Bitte Samu, sag den anderen nichts. Ich werde Joanna da rausholen, aber wenn alle davon wissen, bekommt Tarja Wind davon und ich weiß nicht, was sie ihr da antut.“ Samu nickte. „Keine Sorge, aber du gehst heute auf keinen Fall alleine zu diesem Treffen.“ Sami sah ihn wütend an. „Bist du wahnsinnig. Wenn du mitkommst, bringt sie Joanna vielleicht um.“ Samu sah seinen Freund an. Er hatte Sami noch nie so panisch gesehen. „Keine Sorge, ich versteck mich im Hintergrund. Ich werde die Gegend dann mal ein wenig durchsuchen, vielleicht finde ich ja was.“ Sami zögerte, nickte dann aber. „Okay!“ Samu grinste. „Na bitte, geht doch. Wir holen Joanna da raus. Und keine Sorge, ich sag niemandem was. So, nun komm. Die anderen sind schon beim Frühstück.“ Sami folgte Samu ins Hotel zurück. Als sie in den Speisesaal traten, sah er die bösen Blicke von Sally und Janne. Er schluckte und setzte sich weit genug weg von den anderen. Sally stocherte mit dem Messer lustlos auf ihr Brötchen ein. „Sally!“ Raul sah sie an. „Das Brötchen hat dir nix getan.“ „Ich weiß!“, knurrte sie. „Aber ich stell mir grad vor, dass das Sami ist.“ Janne nahm ihr das Messer aus der Hand. Empört sah Sally ihn an. „Hey!“ Sie nahm sich einen Löffel und fing damit an, auf das Brötchen einzuschlagen. „Sally!“ Samu nahm ihr den Löffel weg. „Was willst du?“, knurrte sie. „Mit dir reden.“ „Wir haben nix zu bereden. Ich hab dir gestern alles gesagt.“ Sie stand auf und sah ihn funkelnd an. „Und wag es nicht noch einmal, mich damit zu nerven.“ Sie wandte sich an Mikko, der gerade fasziniert auf seinen Teller starrte, um nicht der nächste von Sally Wutattacke zu werden. „Mikko, Schlüssel.“ „Welche Schlüssel?“ Erschrocken sah er sie an. „Die für den Van.“ „Wo willst du hin?“ Jukka sah sie an. „In die Halle, mich ablenken. Also, Schlüssel.“ Jukka wollte noch was sagen, aber Eve kniff ihm unsanft in die Seite. „Sag nichts.“, zischte sie ihm zu. Mikko gab Sally zögernd die Schlüssel. „Aber fahr vorsichtig, okay?“ Wütend sah sie ihn an. „Keine Sorge, ich kann Auto fahren.“ Sally rauschte an den anderen vorbei. Sie wusste nicht, was sie sonst machen sollte. Irgendwie musste sie sich ablenken. Sie wollte ein wenig üben, immerhin fing die Tour an und sie fühlte, dass Joanna bis zum Tourbeginn wieder da war. Sie würde hinter ihrem Schlagzeug sitzen und ihr bestes geben. „Joanna, wo bist du nur?“ Traurig schloss sie den Van auf, setzte sich rein und startete den Motor. Sie suchte einen vernünftigen Radiosender, drehte den Lautstärkeregler bis hintenhin auf und fuhr los. Jukka sah kopfschüttelnd hinter Sally her. „Die will doch jetzt nicht wirklich proben, oder?“ Eve zuckte mit den Schultern. „Doch. Glaub mir, das beruhigt sie. Was auch immer Samu gestern wieder gemacht hat.“ Sie fixierte Samu, der immer noch hinter dem Stuhl stand, auf dem Sally gesessen hatte. Der hob abwehrend die Hände. „Nur dass was du mir gesagt hat.“ Eve sah ihn entgeistert an. „Du hast ihr gesagt, dass du….“ Samu schüttelte den Kopf. „So weit kam ich ja gar nicht. Sie hat mich ja gleich wieder angebrüllt.“ Eve seufzte. „Oh man, manchmal frag ich mich, ob meine Eltern unsere Geburtsdaten nicht vielleicht vertauscht haben und ich die ältere bin.“ Sally saß hinter Joannas Drums und strich langsam darüber. Sie seufzte. Sie waren schon öfters getrennt gewesen, aber da wusste Sally immer, wo sie gewesen war. Sie hatten Kontakt. Sally stand auf und griff ihre Gitarre. Sie zupfte darauf rum, konnte sich aber nicht konzentrieren. Missmutig legte sie sie wieder weg. Sally sah sich um. Die Halle hatte sich verändert. Nirgendwo lagen mehr Kabel rum. Alles war fertig. Im Vorraum der Halle war bereits der kleine Shop der Jungs aufgebaut, an dem auch Poster der Mädchen kaufen konnte. Sally musste an das Fotoshooting denken. Wie Joanna und sie rumgealbert hatten, „Sally, hör auf an sie zu denken.“, sagte sie zu sich selber. „Sie kommt zurück. Ganz bestimmt.“ Auf einmal sprang sie auf. „Was mach ich hier? Ich sollte sie suchen gehen.“ Sie stürmte aus der Halle, riss die Tür des Vans auf und raste wieder zurück zum Hotel. Warum war sie auf die Idee gekommen, sich abzulenken? Sie würde jetzt jede Ecke von Hamburg nach Joanna durchsuchen. Irgendwo musste sie ja sein. Sami sah auf die Uhr. Es war kurz vor 3. Samu sah ihn an. Sami nickte und die beiden standen auf. Raul sah auf. „Wo wollt ihr hin.“ „Was erledigen.“, erwiderte Samu kurz. Eve sah den beiden hinterher. „Jetzt sag nicht, Samu hat auch noch ein Geheimnis. Leute, ihr bringt mich bald ins Grab.“ Sami trat vor das Hotel und blickte zu dem Feldweg hinauf. Dort stand Tarja bereits. Samu blieb im Schatten, so dass Tarja ihn nicht sehen konnte. „Okay, du gehst hin und hörst dir an, was sie sagt. Sag zu allem Ja und Amen. Ich seh mich mal ein wenig um, vielleicht find ich was.“ Sami nickte langsam und ging los. Er sah schon von weitem Tarjas Grinsen. Am liebsten hätte er ihr das fiese Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, aber er zwang sich ruhig zu bleiben. „Hallo Tarja!“ Er sah sie nicht an. „Sami, schön dich zu sehen. Ich hab schon gedacht, du wärst vielleicht mit Sally unterwegs.“ „Hör zu Tarja, Sally ist nicht meine Freundin. Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist. Bitte, das musst du mir glauben.“ „Das glaub ich dir. Joanna hat das gleiche gesagt.“ Nun sah Sami sie doch an. „Wie geht es Joanna?“ Tarja grinste noch mehr. „Keine Sorge, du hast doch die MMS bekommen. Sie lebt noch. Komm, wir gehen spazieren.“ Tarja hakte sich bei Sami ein und zog ihn mit sich. Samu beobachtete die beiden. Er sah, wie sie weggingen. Als er sich sicher war, dass die beiden ihn nicht sehen konnten, rannte er den Feldweg runter. Er sah sich suchend um. So weit er sich erinnern konnte, hatte auf dem Feldweg niemand gesucht. Zumindest niemand von ihnen. „Joanna!!“ Leise rief er ihren Namen, aus Angst, dass Tarja ihn vielleicht hören könnte. Am liebsten wäre er auf Tarja losgestürmt und hätte aus ihr rausgeprügelt, wo Joanna war. Sein Blick fiel auf eine Scheune vor dem ein Bulli stand. „Hallo? Ist hier jemand?“ Er musste unwillkürlich grinsen. Sein Deutsch hörte sich schrecklich an, aber immerhin konnte man es verstehen. „Hallo??“ Niemand antwortete ihm. Er ging auf die Scheune zu und rüttelte an der Tür. „Abgeschlossen.“, murmelte er vor sich hin, drehte sich wieder um und ging zurück. Joanna hört, wie draußen jemand ihren Namen rief. Sie wollte zurück rufen, doch Tarja hatte ihr den Mund zugeklebt. Damit sie nicht auf dumme Gedanken käme, hatte sie gesagt. Da, da rief schon wieder jemand ihren Namen. Das war Samu. Er kam näher. Sie versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. Aber Samu hörte sie nicht. Sie hörte, wie er sich wieder von der Scheune entfernte. Erschöpft ließ sie den Kopf hängen. Das durfte nicht wahr sein. Wieso hat er die Tür nicht aufgebrochen, um in die Scheune zu gucken? Sami sah Tarja entsetzt an. „Ich soll was?“ „Du hast richtig gehört. Ihr werdet das Konzert übermorgen spielen. Ich springe für Joanna ein und am Ende des Konzertes, wirst du mir einen Heiratsantrag machen.“ Sami schüttelte nur den Kopf. „Wie soll ich denn Sally und Eve beibringen, dass du für Joanna spielen willst?“ Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Lass dir war einfallen.“ Tarja drehte sich um. „Also, du willst Joanna doch wieder sehen, nicht wahr? Wir treffen uns morgen früh wieder, an der gleichen Stelle wie heute. Mal schauen, vielleicht bring ich Joanna mit.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Sami. „Bis morgen!“ Sami sah ihr hinterher, wie sie zurückging. Er setzte sich auf den Boden. Das war unmöglich. Er konnte Sally und Eve niemals dazu bringen, dass sie Tarja nahmen. Nicht, ohne ihnen zu erklären, was geschehen war und wenn er das täte, würden sie Tarja umbringen. Samu war immer noch auf der Suche, als er auf einmal Tarja sah. Suchend sah er sich nach etwas um, wo er sich verstecken könnte. Sein Blick fiel auf die Scheune. Er war noch nicht weit davon entfernt. Er rannte auf die hintere Seite der Scheune zu und drückte sich an die Wand. Plötzlich hörte er, wie die Tür der Scheune geöffnet wurde und vernahm Tarjas Stimme. „Tja, so wie es aussieht, werden wir morgen einen Ausflug machen. Du willst Sami doch wieder sehen, oder? Vielleicht morgen, wenn er deine Freundinnen dazu bringt, dass ich übermorgen für dich spiele.“ Wütend sah Samu auf den Boden und zwang sich, ruhig zu bleiben. Joanna war in der Scheune. Warum war ihm das nicht klar geworden, als er den Bulli gesehen hatte, aber niemand da gewesen war?! Er hörte, wie die Tür wieder abgeschlossen wurde und der der Motor des Bullis gestartet wurde. Vorsichtig sah er um die Ecke und sah noch die Rücklichter des Autos. So schnell er konnte, rannte er zurück zum Hotel. Sami war bereits zurück, als Samu eintraf. „Ich hab sie!“, keuchte er. Sami sah ihn erschrocken an. „Wie, du hast sie?“ „Sie ist in einer Scheune, wenn du den Feldweg weiter gehst.“ Sami raste wieder Richtung Tür. „Wo willst du hin?“ „Sie da rausholen.“ Samu hielt ihn am Arm fest. „Warte, bevor wir sie da rausholen, sollten wir es erst den anderen sagen.“ „Warum?“, fauchte Sami ihn an. „Ich lasse sie da nicht einen Moment länger drin.“ „Überleg doch mal, wenn du sie jetzt rausholst und Tarja kommt, was machst du dann? Nein, wir nehmen die Jungs mit. Komm!“ Er zog Sami hinter sich her. Sie fanden die anderen im Garten der Hotelanlage. „Janne, Raul, Jukka, ich kommt mit!“ Eve sah Samu erstaunt an. „Was ist denn los?“ Samu winkte ab. „Nichts, wir müssen nur etwas besprechen.“ Die drei Jungs sahen sich an und zuckten mit den Schultern. Dann standen sie auf und folgten Samu in die Lobby. Janne sah Samu an. „Was gibt’s?“ „Sami möchte euch was sagen.“ Sami sah die anderen unbehaglich an. „Also, na ja.“, zögerte der das ganze hinaus. „Sami, spuk es schon aus.“ Janne wurde wütend. „Tarja ist nicht meine Freundin. Wir hatten eine Nacht miteinander. Seit dem verfolgt sie mich. Sie hat Joanna entführt und erpresst mich jetzt damit, dass ich für sie alles tun soll, damit sie Joanna wieder frei lässt. Bisher hab ich gehofft, dass es nicht allzu schlimm kommt, aber heute Morgen hat sie mir ein Foto von ihr geschickt.“ Er holte sein Handy heraus und zeigte den anderen das Foto. Janne zog scharf die Luft ein. „Samu hat das Foto heute Morgen gesehen. Er ist mir zu dem Treffen gefolgt und hat sich noch mal die Gegend angesehen. Er hat sie gefunden, in einer alten Scheune.“ Die anderen sahen Samu entgeistert an. „Was machen wir dann noch hier?“ Janne wollte schon losstürmen, doch Samu hielt ihn zurück. „Warte, wir können da nicht alle hin. Okay, Sami, du holst sie da raus. Janne, du gehst mit ihm. Raul, Jukka, ihr passt auf, nicht dass Tarja zurück kommt und Sami und Janne überrascht.“ „Und was machst du?“ „Ich hol die Polizei, denn so ungestraft kommt die mir nicht davon.“ Jukka sah nach draußen, wo Eve saß. „Was ist mit Eve und Sally?“ Samu schüttelte den Kopf. „Denen sagen wir bescheid, wenn wir sie haben. Los jetzt.“ Die Jungs stürmten los. Während Samu ins Hotelzimmer ging, um die Polizei zu informieren. „Ich hab das Handy bei, wenn sie kommt, ruft an, damit wir rechtzeitig abhauen können.“ Janne sah Raul an. Dieser nickte. „Keine Sorge. Wir warnen euch.“ Sami war bereits voraus gerannt. Janne hatte Mühe hinter ihm herzukommen. „Da vorne ist sie.“ Sami hielt auf die Scheune zu. Er rüttelte an der Tür. „Verschlossen.“ Janne schubste ihn zur Seite. „Lass mich mal.“ Er besah sich die Tür genau, nahm Anlauf und krachte gegen die Tür. Das Holz war so morsch, dass die Tür sofort zusammenkrachte. Sami stieg über die Türreste und sah sich im inneren um. Er entdeckte Joanna, die im hinteren Teil der Scheune gefesselt an den Stuhl saß. Janne drängte sich neben Sami in die Scheune und sah sie entsetzt an. Sami rannte sofort zu ihr. „Joanna!“ Joanna sah langsam auf. Tränen rannten ihr das Gesicht runter. Behutsam zog Sami ihr das Paketband vom Mund. „Sami!“, schluchzte sie hervor. Janne hatte sich bereits an die Fesseln gemacht und befreite sie. Sami schlang seine Arme um sie und hob sie hoch. „Es ist alles okay. Alles wird wieder gut.“ „Das glaub ich nicht.“ Erschrocken drehten sich Janne und Sami um. Tarja stand in der Tür. Janne fluchte. „Verdammt, Raul sollte uns warnen.“ Tarja lachte. „Tja, leider bin ich von der anderen Seite gekommen. Ich hab die beiden schon von weitem gesehen und bin deshalb von der anderen Seite gekommen. Du glaubst doch wohl nicht, dass du sie einfach mitnehmen kannst.“ Tarja ging auf Sami zu, der Joanna immer noch auf dem Arm hatte. Er drehte sich zu Janne. „Nimm du sie mal.“ Er stellte Joanna vorsichtig auf die Beine. Janne hielt sie fest, da Joanna schon schwankte. Sami ging auf Tarja zu. „Du hörst mir mal zu. Ich weiß nicht, was in deinem kranken Kopf abgeht, aber dir hätte klar sein müssen, dass wir Joanna wieder finden. Wegen dir habe ich meine Freunde gegen mich aufgehetzt, hab es mir mit Sally und Eve verscherzt und hab mich die ganze Zeit mies gefühlt. Ich liebe Joanna, auch wenn ich es mir nie eingestandne habe.“ Tarja sah ihn zornig an. Dann drehte sie sich um, ging aus der Scheune und drehte sich im Türrahmen noch mal um. Sie zog ein Streichholz aus der Tasche und zündete es an. „Tja, dann wirst du wohl mit ihr drauf gehen müssen.“ Sie wollte gerade das Streichholz auf den Boden werfen, als Samu auf einmal von hinten angerast kam, ihr das Streichholz aus der Hand schlug. Raul tauchte neben ihm auf und trat das entstehende Feuer aus. Jukka hatte Tarja bereits im Klammergriff. Samu beugte sich zu ihr runter. „So, meine Liebe. Denk dass nächst mal daran, dass Sami und Joanna Freunde haben, die die beiden nie im Stich lassen würden.“ In diesem Moment, hörten sie Sirenen hinter sich. Sally bog gerade auf den Parkplatz des Hotels ein, als sie die Sirenen hörte. Augenblicklich wurde ihr mulmig. Sie raste ins Hotel und fand nur Eve vor. „Wo sind die Jungs?“ Eve zuckte mit den Schultern. „Keinen Ahnung, die wollten was besprechen.“ Auf einmal schellte Sallys Handy. Sie sah auf den Display. Samu. „Ja?“, fragte sie genervt. „Wir haben sie.“ Einen Augenblick glaubte sie sich verhört zu haben. „Sally? Hast du gehört, wir haben Joanna.“ „Wo?“ „Wir sind gleich da. Macht schon mal ein Bett zurecht.“ Sally klappte ihr Handy zu. „Sie haben Joanna.“ Eve sprang auf. Sally sah sie an. „Sie haben sie, Eve, Joanna ist wieder da.“ Sie raste in Richtung Aufzüge. „Samu sagt, wir sollen ihr Bett fertig machen, Komm!“ Joanna lag in Samis Armen und ließ sich von ihm zum Hotel tragen. Sie hatte nicht mitbekommen, wie Tarja verhaftet wurde. Das einzige, was sie gemerkt hatte, war wie ein Arzt gesagt hatte, sie solle ins Krankenhaus. Aber dagegen hatte sie sich gewehrt. Schließlich hatte der Arzt eingewilligt, dass sie sich im Hotel ausruhen soll. Er gab ihr Medikamente zur Beruhigung und ordnete an, dass sie morgen zur Kontrolle kommen sollte. Sie sah Sami an. „Sami?“, nuschelte sie leise. Er sah besorgt runter. „Alles okay?“ „Meintest du das gerade ernst, dass du mich liebst?“ Sami sah sie liebevoll an und nickte. „Nach dem du weg warst, ist mir klar geworden, dass ich nicht ohne dich leben will.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Hey!“, protestierte Joanna müde. „Da doch nicht hin.“ Sami lachte und stellte sie vorsichtig auf die Beine. Dann zog er sie an sich und küsste sie richtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)